die krebserkrankung der lunge/das bronchialkarzinom - symptome, diagnostik, therapie

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Wie wird Lungenkrebs (das Bronchialkarzinom) diagnostiziert und behandelt? Lungenkrebs ist weit verbreitet. Meistens entwickeln Patienten in einem Alter über 45 Lungenkrebs, gewöhnlich sind das Raucher. Wenn Lungenkrebs in einem frühen Stadium diagnostiziert wird, gibt es eine Heilungschance. Im Allgemeinen kann man sagen, je fortgeschrittener das Krebsleiden ist, desto weniger existiert die Chance einer Heilung. Nichts desto trotz kann eine Behandlung das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen. Anatomie Es gibt 2 Lungen, eine auf jeder Seite des Brustraumes. Die Luft gelangt über die Luftröhre in die Lunge, die Luftröhre teilt sich in eine Serie von verzweigten Luftwegen, die Bronchien genannt werden. Durch diese gelangt die Luft in Millionen von kleinen Säckchen (die sogenannten Alveolen). Der Sauerstoff der Luft wird durch die dünne Wand der Alveolen in den Blutstrom abgegeben. Was ist Krebs? Krebs ist eine Krankheit der Körperzellen. Der Körper ist aus Millionen von kleinen Zellen aufgebaut. Es gibt viele verschiedene Zelltypen im menschlichen Körper und genauso viele verschiedene Arten eines Krebsleiden können sich aus diesen verschiedenen Zelltypen entwickeln. Allen Krebstypen gemeinsam ist, dass diese Krebszellen abnormal sind und sich ohne Kontrolle vermehren können. Ein bösartiger Tumor ist ein „Klumpen“ oder Gewächs eines Gewebes und ist aus Krebszellen aufgebaut, die sich ohne Kontrolle vermehren. Wenn diese bösartigen Tumoren wachsen, können sie in Nachbargewebe oder Nachbarorgane einwachsen und Schaden anrichten. Bösartige Tumore können auch Absiedlungen in anderen Teilen des Körpers bilden. Dies passiert indem einige Zellen aus dem sogenannten Primärtumor ausbrechen und mit z. B. Blutstrom oder Lymphflüssigkeit zu anderen Körperstellen transportiert werden. Diese kleinen Zellgruppen können sich dort in Form eines Sekundärtumors (eine sogenannte Metastase) wieder vermehren und somit zu Absiedlungen an verschiedenen weiteren Körperstellen führen. Die Metastasen können erneut wachsen, in Nachbargewebe eindringen und Schaden anrichten. Sie können sich genauso wie der Primärtumor im Körper verteilen. Einige Krebsarten sind ernster zu nehmen als andere, einige sind leichter zu therapieren als andere (insbesondere wenn die Diagnose in einem frühen Stadium gestellt wird), einige dieser Tumore haben eine bessere Prognose als andere. So gesehen ist Krebs nicht nur eine Erkrankung. In manchen Fällen ist es sehr wichtig zu wissen, welcher exakte Typ eines Krebses sich entwickelt hat, wie groß dieser Krebs im Moment ist und ob er sich bereits im Körper

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Der Artikel gibt einen Überblick über Entstehung/Risikofaktoren, Symptome & Beschwerden, Diagnostik und Therapie/Behandlung (Operation, Chemotherapie, Bestrahlung) des Lungenkrebses

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Page 1: Die Krebserkrankung der Lunge/das Bronchialkarzinom - Symptome, Diagnostik, Therapie

Wie wird Lungenkrebs (das Bronchialkarzinom) diagnostiziert und behandelt?

Lungenkrebs ist weit verbreitet. Meistens entwickeln Patienten in einem Alter über 45 Lungenkrebs, gewöhnlich sind das Raucher. Wenn Lungenkrebs in einem frühen Stadium diagnostiziert wird, gibt es eine Heilungschance. Im Allgemeinen kann man sagen, je fortgeschrittener das Krebsleiden ist, desto weniger existiert die Chance einer Heilung. Nichts desto trotz kann eine Behandlung das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.

Anatomie

Es gibt 2 Lungen, eine auf jeder Seite des Brustraumes. Die Luft gelangt über die Luftröhre in die Lunge, die Luftröhre teilt sich in eine Serie von verzweigten Luftwegen, die Bronchien genannt werden. Durch diese gelangt die Luft in Millionen von kleinen Säckchen (die sogenannten Alveolen). Der Sauerstoff der Luft wird durch die dünne Wand der Alveolen in den Blutstrom abgegeben.

Was ist Krebs?

Krebs ist eine Krankheit der Körperzellen. Der Körper ist aus Millionen von kleinen Zellen aufgebaut. Es gibt viele verschiedene Zelltypen im menschlichen Körper und genauso viele verschiedene Arten eines Krebsleiden können sich aus diesen verschiedenen Zelltypen entwickeln. Allen Krebstypen gemeinsam ist, dass diese Krebszellen abnormal sind und sich ohne Kontrolle vermehren können. Ein bösartiger Tumor ist ein „Klumpen“ oder Gewächs eines Gewebes und ist aus Krebszellen aufgebaut, die sich ohne Kontrolle vermehren. Wenn diese bösartigen Tumoren wachsen, können sie in Nachbargewebe oder Nachbarorgane einwachsen und Schaden anrichten.

Bösartige Tumore können auch Absiedlungen in anderen Teilen des Körpers bilden. Dies passiert indem einige Zellen aus dem sogenannten Primärtumor ausbrechen und mit z. B. Blutstrom oder Lymphflüssigkeit zu anderen Körperstellen transportiert werden. Diese kleinen Zellgruppen können sich dort in Form eines Sekundärtumors (eine sogenannte Metastase) wieder vermehren und somit zu Absiedlungen an verschiedenen weiteren Körperstellen führen.

Die Metastasen können erneut wachsen, in Nachbargewebe eindringen und Schaden anrichten. Sie können sich genauso wie der Primärtumor im Körper verteilen.

Einige Krebsarten sind ernster zu nehmen als andere, einige sind leichter zu therapieren als andere (insbesondere wenn die Diagnose in einem frühen Stadium gestellt wird), einige dieser Tumore haben eine bessere Prognose als andere.

So gesehen ist Krebs nicht nur eine Erkrankung. In manchen Fällen ist es sehr wichtig zu wissen, welcher exakte Typ eines Krebses sich entwickelt hat, wie groß dieser Krebs im Moment ist und ob er sich bereits im Körper verteilt hat. Diese Eckpunkte ermöglichen es Ihnen, zuverlässige Informationen über die Behandlungsmöglichkeiten und die Prognose Ihrer Erkrankung zu erhalten.

Was ist Lungenkrebs?

Primärer Lungenkrebs

Primärer Lungenkrebs entsteht aus den Zellen der Lunge. Es gibt unterschiedliche Typen eines primären Lungenkrebses. Die 2 am weitesten verbreiteten Typen sind die „Plattenepithelzellkarzinome“ und die „kleinzelligen Karzinome“. Lungenkrebsarten, die „Adenokarzinome“ oder „großzellige Karzinome“ genannt werden, sind weniger verbreitet. Alle die genannten Krebstypen entstehen aus den verschiedenen Zellen, die die Luftwege (Bronchien) auskleiden. Es gibt einige seltenere Typen eines primären Lungenkrebses, die von anderen nicht genannten Zelltypen der Lunge entstammen. Jeder Krebstyp der Lunge hat unterschiedliche Eigenschaften. Z. B. können kleinzellige Karzinome rasend schnell wachsen und streuen (metastasieren). Wenn ein kleinzelliges Karzinom diagnostiziert wird, ist es in den meisten Fällen schon in andere Körperteile metastasiert. Im Gegensatz dazu tendiert ein Plattenepithelkarzinom eher zu langsamen Wachstum und für eine gewisse Zeit nicht dazu, in andere Areale des Körpers zu streuen. Lungenkrebs ist eine der am weitesten verbreiteten Krebsarten. In England z. B. werden ca. 80.000 Fälle pro Jahr diagnostiziert.

Sekundärer Lungenkrebs

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Der sekundäre Lungenkrebs (oder Lungenmetastasen) sind Tumore, die in die Lunge von Karzinomen anderer Körperstellen metastasiert sind. Die Lunge ist ein häufiger Sitz für Metastasen eines anderen Krebstypes. Dies ist so, weil das gesamte Blut des Menschen durch die Lungen fließt und natürlich auch Tumorzellen eines Krebses einer anderen Körperpartie in die Lunge einschleppen kann. Lungenmetastasen werden in diesem Artikel nicht abgehandelt.

Mesotheliom

Das Mesotheliom ist ein Krebs der Pleura, einer auskleidenden Schicht, die die Lunge und den Brustraum bedeckt. Genau genommen ist ein Mesotheliom kein Lungenkrebs und wird deswegen an dieser Stelle nicht abgehandelt.

Was verursacht Lungenkrebs?

Ein bösartiger Tumor entwickelt sich aus einer abnormalen Zelle. Man geht davon aus, dass irgendetwas die Gene einer Zelle schädigt oder verändert. Dies führt dazu, dass sich eine Zelle abnormal verhält und ohne Kontrolle teilt und vervielfältigt. Bestimmte Risikofaktoren erhöhten das Risiko, dass ein bestimmtes Karzinom sich bildet.

Rauchen

Rauchen ist eine der Hauptrisikofaktoren und ist zum großen Teil der Hauptgrund für die Entstehung eines Lungenkrebses. Die Chemikalien in Tabakrauch sind carcinogen, d. h. Substanzen, die Zellen schädigen können. Zirka 9 von 10 Fällen eines Lungentumors sind durch Rauchen verursacht. Einer von 7 Langzeitrauchern entwickelt einen Lungenkrebs.

Andere Faktoren

Nichtraucher haben ein geringes Risiko, einen Lungenkrebs zu entwickeln. Nichts desto trotz können Patienten, die regelmäßig den Rauch anderer Personen ausgesetzt sind (sogenannte Passivraucher) ein gering erhöhtes Risiko besitzen. Personen, die mit bestimmten Substanzen, wie z. B. radioaktivem Material, Asbest, Nickel oder Chrom arbeiten, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, insbesondere wenn sie auch rauchen. Personen, die in Gegenden mit einem hohen Maß an Radongrundstrahlung leben, haben ebenfalls ein leicht erhöhtes Risiko. Die Luftverschmutzung kann auch zu einem leicht erhöhten Risiko beitragen.

Was sind die Symptome eines Lungenkrebses?

Die ersten Symptome eines Lungenkrebses sind:

Länger bestehender Husten. Blutiger Husten oder blutiges Sputum (Auswurf). Milde Brustschmerzen. Kurzatmigkeit oder Keuchen – insbesondere wenn der Tumor in einem der Hauptluftwege wächst und

damit den Luftstrom teilweise blockiert. Einige Lungentumore verursachen keinerlei Beschwerden, bis sie nicht sehr fortgeschritten gewachsen

sind.

Wenn Krebs in der Lunge weiter gewachsen ist, werden die Symptome meistens schwerwiegender und beinhalten:

Die gleichen Symptome wie oben genannt, nur von höherem Schweregrad. Im Allgemeinen das Gefühl von Unwohlsein, Müdigkeit und Gewichtsverlust. Eine Pneumonie (Lungenentzündung) kann sich in dem Teil der Lunge entwickeln, der durch den

wachsenden Tumor abgeschnitten ist. Flüssigkeit kann sich in dem Raum zwischen Lunge und Brustwand ansammeln und damit die

Kurzatmigkeit verschlimmern. Ein Tumor, der in der Lungenspitze wächst, kann auf die Nerven drücken, die den Arm versorgen und

dadurch Schmerzen und Schwäche im Bereich von Arm und Schulter verursachen. Eine Gesichtsschwellung (Gesichtsödem) kann sich entwickeln, wenn der Tumor eine der Hauptvenen,

die vom Kopf zum Herzen führt, zusammendrückt.

Page 3: Die Krebserkrankung der Lunge/das Bronchialkarzinom - Symptome, Diagnostik, Therapie

Einige kleinzellige Tumore können eine große Menge an Hormonen bilden, die unterschiedliche Symptome und Beschwerden hervorrufen können.

Wenn der Krebs in andere Körperteile gestreut hat, können die verschiedensten Beschwerden daraus resultieren.

Wie wird ein Lungenkrebs diagnostiziert?

Wenn Ihr Arzt den Verdacht hat, dass Sie einen Lungenkrebs haben, wird die erste Untersuchung eine Röntgen-Aufnahme des Brustraumes sein. Dies ist eine einfache und schnelle Untersuchung und kann Veränderungen wie z. B. einen abnormen Schatten auf der Lunge zeigen. Nichts desto trotz kann ein Lungenröntgen ein Krebsleiden nicht beweisen, weil es die unterschiedlichsten Gründe für einen Schatten auf dem Lungenröntgen gibt. Andere Untersuchungen werden hierzu nötig.

Beweisende Diagnostik

Zum Beweis der Verdachtsdiagnose Krebs ist es das Beste, eine kleine Probe aus der verdächtigen Formation zu gewinnen (Biopsie). Die Biopsie wird dann unter dem Mikroskop untersucht um abnormale Zellen eines Lungenkrebses zu finden. Ebenso kann der Krebstyp durch diese Probe bestimmt werden (und damit andere Gründe für die Beschwerden oder die diagnostizierte Gewebeabnormalität ausgeschlossen werden). Eine oder mehrere der genannten Untersuchungen können zur Probengewinnung angewendet werden:

Eine Bronchoskopie ist die am meisten verbreitete Prozedur, um in die Luftwege zu schauen und eine Biopsie von einem Tumor in den Hauptluftwegen zu bekommen.

Endobronchialer Ultraschall (EBUS). Bei dieser Untersuchung wird eine dünne Ultraschallsonde in die Luftwege eingebracht, mit der dann das Bronchial- und Lungengewebe von innen auf verdächtige Tumore untersucht werden kann; dabei können zB auffällige Lympfknoten punktiert werden (Biopsie).

Sputumkultur. Sie können dazu aufgefordert werden, ein wenig Sputum (Auswurf) zu sammeln, Krebszellen können manchmal bei der Betrachtung mit dem Mikroskop entdeckt werden.

Feinnadelbiopsie. Dies ist ein Vorgang, bei dem Ihr Arzt eine dünne Nadel durch die Brustwand in ein verdächtiges Gewebe hinein sticht, um dadurch eine kleine Gewebeprobe zu entnehmen. Röntgenaufnahmen des verdächtigen Tumors leiten hierbei Ihren Arzt zu der Stelle, an der die Nadel eingeführt wird. Die Haut wird örtlich betäubt, so dass diese Untersuchung so schmerzfrei wie möglich durchgeführt werden kann.

Pleurapunktion. Wenn es zu einer Flüssigkeitsansammlung im Raum zwischen Lunge und Brustwandauskleidung kommt, kann diese Flüssigkeit mit einer feinen Nadel abgesaugt werden. Diese Flüssigkeit wird auf Krebszellen untersucht.

Mediastinoskopie. Diese Untersuchung wird dazu benutzt, die Lymphknoten in der Mitte der Brust (dem sogenannten Mediastinum) zu untersuchen und zu biopsieren. Dies wird normalerweise unter Vollnarkose untersucht. Hierzu wird ein Instrument, ähnlich einem Bronchoskop benutzt. Es wird im Bereich des Halses ein kleiner Schnitt angelegt und das Instrument in der Nähe der Luftröhre entlang in den Brustraum geschoben.

Thorakoskopie. Manchmal wird ein Instrument ähnlich einem Bronchoskop durch einen kleinen Schnitt in der Brustwand in die Brusthöhle vorgeschoben. Dies wird unter Vollnarkose durchgeführt. Es ermöglichst Ihrem Arzt direkte Sicht auf das Lungengewebe und damit auch die direkte Biopsie.

Erfassung des Ausmaßes und der Verteilung im Körper

Wenn die Diagnose Lungenkrebs gesichert ist, müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um eine Ausbreitung der Erkrankung im Körper zu erfassen. Z. B. sind hier eine CT-Untersuchung, eine Magnetresonanztomographie, ein Knochenszintigramm, ein PET oder andere Untersuchung notwendig. Diese Feststellung von Wachstum und Ausbreitung nennt man Staging eines Karzinoms. Das Ziel dieser Staging-Untersuchung ist herauszufinden:

Wie groß der Krebs ist. Ob das Karzinom in örtliche Lymphknoten oder andere Anteile der Lunge gestreut hat. Ob das Karzinom in andere Teile des Körpers gestreut hat (metastasiert hat).

Durch Feststellen des korrekten Stadiums eines Karzinoms kann Ihr Arzt Sie den bestmöglichen Behandlungswegen zuführen. Es lässt sich ebenso eine vernünftige Aussage über die Prognose erstellen.

Wie sind die Behandlungsmöglichkeiten eines Lungenkrebses?

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Die Behandlungsmöglichkeiten, die in Betracht gezogen werden, enthalten den chirurgischen Eingriff, die Chemotherapie und die Strahlentherapie. Die Behandlung, die für jeden einzelnen Fall gewählt wird, hängt von verschiedenen Faktoren, wie z. B. dem Sitz des Primärtumors in der Lunge, dem Krebstyps und dessen Krebsstadium sowie dem Allgemeinzustand des Patienten ab.

Sie sollten das mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen, der Ihren Fall kennt. Er wird Ihnen die Pro- und Kontras der Therapie erklären, die wahrscheinliche Erfolgsrate, die möglichen Nebenwirkungen und andere Details über die verschiedenen möglichen Behandlungsoptionen für Ihren bestimmten Krebstyp erklären.

Ebenso sollten Sie mit Ihrem Arzt die Behandlungsziele besprechen:

Ein Behandlungsziel kann die Heilung des Karzinoms sein. Mit modernen Medikamenten und Therapieformen können viele Krebsarten geheilt werden, insbesondere wenn sie in einem frühen Stadium der Erkrankung behandelt werden (Ärzte neigen dazu, den Begriff Remission anstatt den Begriff Heilung zu verwenden. Remission bedeutet, dass es keinen Hinweis auf einen Tumor nach der Behandlung gibt. Wenn Sie „in Remission sind“ können Sie geheilt sein. Nichts desto trotz kann in einigen Fällen der Tumor nach Monaten oder Jahren später wiederkommen. Dies ist der Grund, warum viele Ärzte das Wort Heilung in diesem Zusammenhang vermeiden).

Ein Behandlungsziel kann die Tumorkontrolle sein. Wenn eine Behandlung nicht realistisch ist, kann eine Behandlung möglicherweise das Wachstum oder die Verbreitung eines Karzinoms verhindern oder verzögern. Das kann zu einer länger andauernden Symptomfreiheit führen.

Ein Behandlungsziel kann die Symptomerleichterung sein. Wenn eine Heilung nicht möglich ist, kann eine Behandlung zur Tumorverkleinerung und damit zu einer Verringerung der Symptome, wie z. B. Schmerz oder Schluckbeschwerden, führen. Wenn ein Krebs sehr weit fortgeschritten ist, kann der Patient eine Behandlung mit Ernährungsergänzung, Schmerzmedikamenten oder anderen Dingen benötigen, die ihn schmerzfrei oder symptomfrei leben lassen.

Chirurgie

Eine Operation kann eine Therapieoption sein, wenn der Krebs sich in einem frühen Stadium befindet. Der chirurgische Eingriff beinhaltet, dass Teile oder die gesamte betroffene Lunge entfernt werden. Nichts desto trotz ist in vielen Fällen der Lungentumor so weit fortgeschritten oder hat gestreut, dass ein chirurgischer Eingriff für gewöhnlich keine Behandlungsmöglichkeit ist. Genauso kommt ein chirurgischer Eingriff nicht in Frage, wenn der Allgemeinzustand des Patienten sehr schlecht ist. Dies ist der Fall, wenn andere Lungenprobleme wie z. B. eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung hinzukommen. Dies ist insbesondere bei Rauchern so.

Strahlentherapie und Chemotherapie

Strahlentherapie ist eine Behandlung, die hochenergetische Strahlen auf einen carcinomatösen Tumor fokussiert. Dies tötet Krebszellen oder hindert Krebszellen an der Zellteilung. Die Chemotherapie ist eine Behandlung eines Karzinoms durch Antikrebsmedikamente, die Krebszellen töten oder sie am Teilen hindern.

Wie ist die Prognose?

Die Prognose ist am besten bei den Patienten, bei denen ein kleines Karzinom diagnostiziert wird, das sich noch nicht im Körper verteilt hat. Die chirurgische Entfernung des Tumors in einem frühen Stadium hat eine relativ gute Heilungschance. Nichts desto trotz werden die meisten Patienten mit einem Lungenkrebs erst diagnostiziert, wenn das Karzinom sich bereits im Körper verteilt hat. In dieser Situation ist eine Heilung eher unwahrscheinlich. Hierbei kann eine Behandlung aber oft das Fortschreiten des Tumors verlangsamen.

Die Behandlung eines Karzinoms ist ein Entwicklungsgebiet der Medizin. Neue Behandlungsoptionen werden immer wieder entwickelt und die Information hinsichtlich einer Prognose sind sehr allgemein. Ihr spezialisierter Arzt, der Ihren Fall genau kennt, kann Ihnen hierzu eine sehr viel bessere Information geben, insbesondere wie gut Ihr Typ und Ihr Stadium der Krebserkrankung wahrscheinlich auf die geplante Behandlung ansprechen werden.

Kontakt:Prof. Dr. Dr. Ernst HanischAsklepios Klinik Langen

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Akademisches Lehrkrankenhaus Goethe-Universität

Röntgenstr 2063225 Langen

e-mail: [email protected]: 0049 (0)6103 912 1309

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