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Von Peter Keller, Dr. Reinhard Scholzenund Frank Weissert

Seitdem sich in deutschen Jagdrevierendas Schwarzwild fast wie die Karnickel

vermehrt, lassen die Jäger auch in der Schon-zeit des Rehwildes ihre schwachen Patronenim Waffenschrank. Gefragt sind für dasganze Jahr starke Kaliber vom Schlage der.30-06 Springfield. Deren Energie reicht zumwaidgerechten Erlegen eines Wildschweinsund auf jeden Fall auch für den Fuchs.

Noch vor etwa zehn Jahren sah die Situationanders aus: Im Revier genügten für Klein-wild und Beutegreifer leistungsschwachePatronen. Dabei beherrschte die schlankeZentralfeuer-Randpatrone .22 Hörnet (engl.Hornisse) das Revier. Mit ihrer langen, durchden flachen Schulterwinkel gekennzeichne-ten Hülse bringt sie auf 100 Meter im Unter-schied zu den deutlich schwächeren Rand-feuer-Sorten .22 l.r. oder .22 WMR (Winche-ster Magnum Rimfire) weit mehr Energie insZiel und läßt sich auch noch auf 150 Meterwirkungsvoll und präzise einsetzen.

Trotz der Veränderung im Wildbestand be-sitzt die Hörnet aber auch heute noch ihreBerechtigung. So läßt sie sich mittels Ein-

Die Patrone ,22 Hörnet imWandel: einst reine Jagd-munition, heute oft fürssportliche Schießen genutzt— und manchmal sogarim Agentengepäck.

stecklauf problemlos aus einem der beidenSchrotrohre eines Drillings verschießen —ein Erbe des deutschen 5,6 x 35 R Vierlings(siehe Kasten S. 107). Und gerade in bayeri-schen Revieren wird gerne eine .22 Hörnetumgehängt, wenn es auf die Auerhahn- oderMurmeltier-Jagd geht. In der Nähe von Sied-lungen gehört die Hörnet durch ihren mode-raten Schußknall ebenfalls zum festen Re-pertoire des jagdlichen Schußwaffenge-brauchs. Ganz weit vorn in der Gunst derGrünröcke liegt die schlanke Hornisse, wennes um das sportliche Schießen des Deut-schen Jagdschutz Verbandes (DJV) geht.Deshalb unterzog VISIER einen Jagdrepetie-rer, zwei Match-, drei Kipplaufbüchsen, eineBockbüchsflinte und einen Einstecklauf ei-nem Leistungsvergleich.

Das Anschütz Luxus 1730 ST präsentiertsich als klassisch-eleganter Jagdrepetierermit einem schön gemaserten Nußbaum-schaft samt Bayerischer Backe undSchweinsrücken. Sämtliche hochglanzbrü-nierten Metallteile weisen eine saubere Be-arbeitung auf. Aber bei einem Ladenpreisder Waffe von 1656 Mark wirkt der Magazin-

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Im Blickfeld

halter reichlich mickrig. Er be-steht lediglich aus einer Blatt-feder und einem an der Unter-seite geriffelten Plastikknopf.Das freischwingende Rohrträgt eine höhenverstellbareKlappkimme und ein Perl-korn. Der Verschlußzylinderverriegelt wie bei denSchwestermodellen in denKalibern .22 l.r. und .222 Re-mington mit dem Kammer-stengel sowie zwei schmalenWarzen hinten in der Hülse.Er läßt sich mit dem kleinenFinger in seiner Führung be-wegen und sitzt geschlossenohne Spiel hinter dem Patro-nenlager. Leider gehört derSicherungsflügel zur lautenSorte und dürfte manchscheues Wild aufschrecken.

Bei den Präzisionsversuchenauf der 100-Meter-Bahn reich-ten für den Abzug schon sanf-te Berührungen mit dem Zei-gefinger. Gerade einmal 300Gramm Druck auf den Metall-bügel sind nötig, um einge-stochen ohne Kriechweg denSchuß auszulösen. OhneÜbersetzung brach derDirektabzug bei 1500 g, wo-bei die Schützen vor dem Aus-lösen ein kurzes Reiben über-winden mußten. Die Treffer-bilder erwiesen sich mit allenPatronensorten als jagdlichvoll ausreichend: Die Fünfer-Gruppen lagen zwischen 29und 39 mm, wobei die RWS-Match mit 46-grs-Geschoßdas beste Ergebnis lieferte.

Die drei getesteten Kipplauf-büchsen stellen an den Geld-beutel des Käufers völlig un-terschiedliche Anforderun-gen: So gibt sich die 1190Mark teure Rhöner SM 75 alsjagdlich aufgemachtes Ge-wehr mit einer Walzgravurauf dem Aluminium-Gehäuseund einem außenliegendenHahn, den auch die amerika-nische Harrington & Richard-son Handi Rifle SB 2 (949Mark) besitzt. Allerdings ver-zichteten die US-Konstruk-teure auf jeden Zierat und ga-ben ihrem robusten Gewehrstatt dessen einen dickenLauf mit. Heyms 44 B kostetdagegen bereits in der gete-steten Standard-Version 6470Mark und gehört eindeutig indie Nobel-Klasse.

Beim Blick auf die RhönerSM 75 zweifelten die Testersofort an einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis: Es fan-den sich am Schlagstück so-wie an der Laufhülse deutlichsichtbare Gußspuren, am Ab-zugsbügel und Lauf-Entrie-gelungshebel Schleif spuren.Zudem sieht das mittels einerHülse auf den Lauf geschobe-ne Korn eher nach der Zielhil-fe eines 150-Mark-Freizeit-Luftgewehrs aus. Darüberhinaus bleibt bei montiertemZielfernrohr nur wenig Platzzwischen der Optik und demHahn. Das Spannen mit demDaumen gerät zur Fummelei.Der Lauf-Entriegelungshebel

Modell: Anschütz 1730 STKaliber: .22 HörnetKapazität (Patronen): 5 + 1Länge: 1070 mmBreite: 80 mmPreis: 1656 MarkAusführung: Nußbaumschaft, Bayerische Backe,Schweinsrücken, Doppelzüngeistech er.

Modell: Harrington & Richardson, Handi Rifle SB2Kaliber: .22 HörnetKapazität (Patronen}: 1Länge: 945 mmBreite: 32 mmPreis: 949 MarkAusführung: amerikanisches Nußbaum,Direktabzug, Kombi-Angebot mit ZweiHauf.

Modell: Frankonia/Sabatti BBFLKaliber: .22 Hörnet; 20/76 MagnumKapazität (Patronen): 2Länge: 1035 mmBreite: 39 mmPreis: 1698 MarkAusführung: Nußbaum mit Kunststoffabschluß,Rückstecher und Sicherungsschieber.

dürfte ruhig etwas länger,dafür nicht so stark gebogensein — etwa wie bei derBrowning 1885. Diesen er-sten negativen Eindruckkonnten weder die ordentlichgeschnittene Fischhaut nochdie hübsch guillochierte 11-Millimeter-Prismenschiene,geschweige denn die bei derschwachen Munition eher

zum Schmunzeln anregendeGummischaftkappe ausglei-chen. Den Rest der Sympathi-en verscherzte der Canjar-Kombiabzug, der auf den er-sten Blick dem Safe-Action-System einer Glock-Pistoleähnelt. Nach dem Spannendes Schlagstücks löste sichder Schuß über den Direktab-zug nach etwa 1,5 Millime-

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Modell: Rhöner SM 75Kaliber: .22 HörnetKapazität (Patronen): 1Länge: 990 mmBreite: 30 mmPreis: 1190 MarkAusführung: Nußbaum, Bayerische Backe,Gummiabschluft, Canjar-Kombi*Abzug.

tern bei (verglichen mit denDirektabzügen anderer Jagd-waffen) zu leichten 300Gramm aus. Drückte der Zei-gefinger das Züngel wie beiKombiabzügen üblich zuerstnach vorn, dann schob sichdas in der Mitte des Abzugs ineiner Aussparung eingesetz-te Plättchen vor. Dicke Fingerwerden dabei durch denknapp bemessenen Abstandzwischen Züngel und Ab-

Die Rhöner kann der Waid-mann jedoch komplett insKorn werfen, wenn er sichdas Angebot von Harrington& Richardson ansieht. DieDachauer Erma-Werke bietenmit der Waffe über den Fach-handel ein komplettes Paketan, das unter der Bezeich-nung " Combo" läuft: ZumGriffstück gehört nicht nurdas visierlose Rohr der HandiRifle SB 2 in .22 Hörnet, son-

Die klassische Büchsendisziplin der Jäger bestehtaus vier Durchgängen mit jeweils fünf Schüssen. Beistehenden Zielen beträgt die Entfernung 100 Meter:Stehend angestrichen auf die Rehbockscheibe infreihändigem, stehendem Anschlag auf die Scheibe"Stehender Überläufer" und — noch ein Überbleibselaus dem Regelwerk der Weimarer RepubHk — lie-gend freihändig auf die Fuchsscheibe. Das Schießenauf den "Flüchtigen Überlauf er" findet je nach Stand-voraussetzungen auf Entfernungen zwischen 35und 70 Metern statt. Dabei bewegt sich die Wild-schweinscheibe mit anderthalb bis zwei Metern proSekunde über eine mindestens sechs Meter breiteSchneise. Darüber hinaus vergibt der Verband eineReihe von Schießnadeln für Leistungen mit Büchse,Flinte und Kurzwaffe. Von jedem Jäger wird erwar-tet, daß er das schießtechnische Existenzminimumerfüllt, das mit der Jahresschießnadel nachgewie-sen wird, die es alljährlich mit einer unterschiedli-chen Farbe und der entsprechenden Jahreszahl gibt.Manche Jagdpächter achten besonders auf diesenGütenachweis. Nähere Informationen 0bt es beim:Deutschen Jagdschutz-Verband, Johannes-Henry-Straße 26. 53113 Bonn, (0228) 21 41 44.

Kombinationsangebot: Die Handi Rifle von Harrington &Richardson mit einem Simmons-ZF "Whitetail Classic 4 x 40"und einem Wechsellauf im Schrotkaliber 12/76 Magnum.

zugsbügel von knapp siebenMillimetern Probleme haben.Das ausgefahrene Plättchenreduziert das Abzugsgewichtauf 50 Gramm.

Bei den Präzisionsversuchenschlug sich das Gewehr aberganz ordentlich. Das schlech-teste Schußbild erzielte es mitder Munition von Sellier &Bellot Vollmantel. Mit einermaximalen Abweichung von56 Millimetern läßt sich einFuchs aber auch noch auf 100Meter waidgerecht erlegen.Das beste Trefferbüd von 34Millimetern lieferte die RWS-Ladung mit 46 Grains schwe-ren Teilmantelgeschossen.

dern auch ein 61 Zentimeterlanger Wechsellauf im Schiot-kaliber 12/76 Magnum mitVollchoke. Im Preis von nichteinmal 1000 Mark ist zudemein 4x40-"Whitetail Clas-sic " -Zielfernrohr von Sim-mons mit Montage enthalten.H & R verpackte das Comboin einer schwarzen Cordura-Tragetasche, das Komplett-gewicht liegt bei 4200Gramm. Das Angebot gibt esauch in anderen Kugelkali-bern, und für 345 Mark kannein zusätzliches Rohr bestelltwerden. Die Testwaffe unter-schied sich von der bereits imJanuar 1994 vorgestelltenAusführung hauptsächlich

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Keppeler Jagd-Match mit Zielfernrohr Zeiss Diavari ZM 2,5 -10 x 48. Das Abzugssystem von An schütz läßt kaum Verstell-wünsche offen. Fürs Revier viel zu schick und sportlich, aberam Schießstand nach den Regeln des DJV gerade recht.

durch die 18 Millimeter starkeGummischaftkappe, die beimheftigen Rückstoß einer Mag-num-Schrotladung auch vonweniger sensiblen Schulterndankbar angenommen wird.In den letzten Jahren hat sicham äußeren Erscheinungs-bild der Hörnet einiges getan:So sitzt die vordere Riemen-bügelöse nicht mehr am Lauf,sondern im Vorderschaft. In-zwischen lautet der Herstel-lername auch nicht mehr"New England Firearms".Jetzt steht auf dem Handteil— wie bis 1986 — wieder Har-rington & Richardson.

Im Test gefiel die nach rechtsaußen neben das Zielfernrohrreichende, geriffelte Verlän-gerung des Hahnsporns,durch die es im Unterschiedzur Rhöner keine Problememit dem Spannen gab. Der Di-rektabzug löste bei stattli-chen 2300 Gramm völligtrocken aus. Der dicke Laufhielt die Treffer auf maximal44 Millimeter zusammen underzielte mit der RWS-Matcheinen hervorragenden Streu-kreis von 19 Millimetern.

Das meiste fürs Auge liefertedie edle Heym 44 B: Die sehrsauber verarbeitete Büchsebesitzt eine makellose Hoch-glanzbrünierung, einen aus-gesucht schönen Nußbaum-schaft mit Bayerischer Backesowie Arabeskengravurenauf dem Systemkasten undder Außenseite des Abzugs-bügels. Neben der offenen Vi-sierung versah Heym denLauf mit zwei Aufnahmen füreine EAW-Heb eisen wenk-montage. Obwohl die mei-sten Jäger ihre Beute durchein Zielfernrohr anvisieren,bieten sich bei der 44 B Kim-me und Korn als Alternativean. Sie liefern ein sehr klaresVisierbild, wobei der an denStahl des angelassenenRechteckkorns gelötete Mes-singstift das Zielen beischlechtem Licht erleichtert.Die Höhenverstellung erfolgtdurch eine Inbusschraube imKornsockel; eine Seitenkor-rektur ist nur mit der in einemSchwalbenschwanz sitzen-den Kimme möglich.

Beim Öffnen kommt eine soli-de, doppelte Laufhakenver-

riegelung zum Vorschein, diewesentlich Stärkeres als diezierliche Hörnet verkraftet.Denn kaum ein Jäger wirdsechseinhalb Tausender nurfür die kleine .22 hinlegen.Deshalb gehörte zur Testwaf-fe ursprünglich ein Vorderteilim leistungsstarken Kaliber9,3 x 74 R, das Heym mit ei-nem Hornissen-Rohr alsWechsellauf ergänzte. Das

Alles schon und gut, wenn danicht der sparsame Magazin-halter am Anschütz 1730 5Twäre, der aus einem billigen,geriffelten Plastikknopf undeiner einfachen Blattfederbesteht. Gewöhnungsbedürf-tig ist der hakenförmigeZubringer im Magazin.

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einschließlich Vorderschaft2825 Mark teure Teil leistetbeim schulterschonendenÜbungsschießen und auf derAuerhahn- und Murmeltier-Jagd gute Dienste. Auf demSchießstand fiel sofort dereinwandfrei trocken stehen-de Flintenabzug auf, der beidem guten Mittelwert von1250 Gramm auslöste. DieTrefferbilder gingen auf ma-ximal 39 Millimeter auseinan-der (S & B VM), wobei dieRWS-Patrone mit dem 46-Grains-TM-Geschoß denBestwert von sehr guten 24Millimetern beisteuerte.

Die bei Sabatti in Italien ge-fertigte Frankonia-" Leicht" -Bockbüchsflinte (BBF) gehörtzu den klassischen Schonzeit-waffen. Sie verfügt sowohlüber ein Homet-Rohr als auchüber einen Lauf im Kaliber20/76 Magnum für denschnellen Schrotschuß. Trotz

Die Hörnet im Mittelfeld, Größenvergleichvon rechts: .22 long rifle, .22 WinchesterMagnum, .22 Hörnet, .223 Remington undeine .308 Winchester alias 7,62 x 51 mm.

Hornissen-GeschichteAls erster Vorläufer der modernen .22 Hörnetgilt die Schwarzpulverpatrone .22 WCF (Win-chester Center Fire) von 1885. Wenige Jahrespäter folgte die deutsche 5,6 x 35 R Vierling,die noch die gleiche Hülse, aber schon eineNitrolaborierung besaß. Sie war zunächst fürdie ün deutschsprachigen Raum beliebten Vier-linge gedacht, wurde aber bald auch aus ande-ren Laufkombinationen und Repetierern ver-schossen. Ballistiker der staatseigenen Spring-fieldArmory entwickelten in den USA Ende der20er Jahre die .22 Hörnet. Zu ihren Väterngehörte neben Captain George Wotkyns derauch als Autor und Jäger bekannte Oberst To-wnsend Whelen, von dem unter anderem die.35 Whelen stammt. Sie suchten nach einer Pa-trone, deren rasantes, kleinkaUbriges Geschoßmit einer flachen Flugbahn weit entferntesKleinwild sicher treffen konnte. Damit darf dieHörnet als Vorläufer solcher Vaimint-Patronenwie der .222 Remington, der .22-250 Remingtonund vielen anderen superschnellen Laborie-rungen gelten. Die erste Fertigung begann1930 bei Winchester, das Waffenangebot be-stand damals aus Springfield-Militärgewehrenund einschüssigen Martini-Henry-Büchsen.

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Im Blickfeld

ihres für eine BBF niedrigenPreises sieht man dem mattlackierten Schaftholz und denMetallteilen keine Nachläs-sigkeit in der Verarbeitungan. Auch die Walzgravurenauf dem Systemkasten unddem Abzugsbügel zeugenvon einer sauberen Aus-führung. Dafür setzten dieItaliener den Rotstift beim In-nenleben an: Dies belegt dieharte Charakteristik der Ab-züge. Beim Kugelschuß redu-ziert der Rückstecher am vor-deren Züngel das Abzugsge-wicht von 3000 auf 500Gramm. Zum Einstechenbenötigt der Schütze aber vielKraft, wobei sich die schmal-kantige Form des Züngeisdeutlich in den Daumendrückt. Ein Schieber auf demKolbenhals dient als Siche-rung. Für den Schrotschußund für kurze Pirschentfer-nungen besitzt die Sabatti alsZielhilfe ein Messing-Perl-korn. Auf größere Entfernun-gen verursachen die großenLichtspalte allerdings vieleZielfehler. Deshalb mußteauch für das Testschießen auf100 m ein Zielfernrohr herhal-ten, mit dem annehmbareGruppen zwischen 29 (RWS46 grs TM) und 47 Millimeter(S & B 45 grs VM) entstanden.

Wegen der verlöteten Läufewaren zwischen den einzel-

nen Schüssen Pausen von et-wa fünf Minuten nötig. An-sonsten hätten die Spannun-gen zwischen warmem Ku-gel- und kaltem Schrotlauf dieTrefferbilder locker auf Unter-

Modelt: Weihrauch HW 66Kaliber: .22 HörnetKapazität (Patronen): 5 + 1Länge: 1035 mmBreite: 76 mmPreis: 1 339 MarkAusführung: Nußbaum, Monte-Carlo-Schaffung,Druclcpunktabzug, Sicherungsschieber.

Modell: Keppeler, Jagd-MatchKaliber: .22 HörnetKapazität (Patronen): 1Lange: 1095 mmBreite: 95 mmPreis: 2700 MarkAusführung: Nußbaum, Monfe-Carlo-Schaffung,Matchabzug, Sicherungsschieber.

tassengröße verbreitert. Ins-gesamt gesehen erfüllt dieSabatti voll ihren jagdlichenZweck. Jedoch könnte denAbzügen etwas Nacharbeitvom Büchsenmacher nichtschaden. Durch einen insSchrotrohr eingepaßten Ein-stecklauf in einem Rehwild-Kaliber wie 5,6 x 52 R könnteein Jäger seine Sabatti auchin einen Bergstutzen verwan-deln. Nur: Der Einsatz kostetunter Umständen fast so vielwie die Basiswaffe.

Der Hornet-Einstecklauf derSchwäbisch Haller Firma Kel-ler & Simmann beläuft sichinklusive Einpassen und Ein-schießen auf 1395 Mark. Erwiegt nur 208 Gramm undfand im rechten Rohr {Kaliber16/70) eines prächtigen Sim-

Der Einstecklauf von Keller &Simmann, im Test geschossen auseinem Drilling von Simson ausSuhl in Thüringen: Als Zielfernrohrdiente hier ein Kahles Helia S mitder Vergrößerung 2,2 - 9 x 42.

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son-Drülings aus Suhl seinenPlatz. Auf 100 Meter brachteder 630 Millimeter lange Ein-stecklauf gute Trefferbilderbis maximal 46 Millimeter mitder S & B-Vollmantel- Muniti-on. Die Spitzenplätze konntendie Winchester mit 27 Milli-metern sowie die Handlabo-rierung mit 29 mm für sichverbuchen. Durch das hoheWaffengewicht von 4200Gramm einschließlich Optikreduzierte sich der Rückstoßauf den einer KK-Büchse.

Ähnlich fühlen sich die Schüs-se aus den schweren Match-büchsen an, wie der Weih-rauch HW 66 (1339 Mark) oderder Keppeler Jagd-Match(2700 Mark). Beide kamen mitNußbaum-Matchschaft inMonte-Carlo-Form mit Backe,punzierten Flächen im Griff-bereich und am Vorderschaftsowie den sportlich-üblichensteilen Pistolengriffen. Der vi-sierlose, 560 Millimeter langeLauf der Weihrauch HW 66besteht aus rostträgem Stahlund besitzt eine angesenkteMündung. Sie ist in dem brü-nierten System verstiftet, dasWeihrauch in der 60er Baurei-he auch für die KK- und .222Remington-Munition ein-setzt. Der Verschlußzylinderverriegelt mit der Kammer-stengelwurzel sowie mit ei-ner Warze, die genau gegen-über liegt. Unter der Ver-schlußhülse steckt das fünf-schüssige Einsteckmagazin,dessen gegossenes Stahl-gehäuse sich nach hintenfortsetzt und die gesamte Ab-zugseinheit aufnimmt. DerAbzugswiderstand läßt sichmittels eines Inbusschlüsselsvon außen verstellen.

Aber während der Präzisions-versuche machte der für

Die Sabatti BBF aus Italien kombiniert eine .22 Hörnet mit einemSchrotlauf im Kaliber 20/76 Magnum. Die deutlichen Spuren, die derFräskopf im Metall hinterließ, trüben den guten Gesamteindrucketwas. Die Waffe verfügt über einen soliden Keilverschuß (oben). Mitdem ZF Leupold,Vergrößerung 12 x 42, eine ideale Schonzeitwaffe.

Sehießeraebnisse

Modell

Laborierung

Winchester '146 grs HollowPointRWS Match46 grs HollowPointRWS46 grsTeilinantelSellier &Bellot45 gisTeilmautelSellier &Bellot45 grsVoliinantel9,5 grsHercules2400 2

45 grs Sierra TMCCI 400 ZMZH CCI 400Hülse RWS

KeppeleiJagd-Match

WeihrauchHW66

RhönerSM75

Harrington &Richards onHandy Rille

Frankonia/SabaUi

BBF

Heym44 B

Ansctiütz1730 ST

EinstecklaufKeller &

SimmannStreu kreise

28 mm

13 mm

19 mm

27 mm

31 mm

24 mm

26 mm

20 mm

24 mm

32 mm

37 mm

20 mm

40 mm

37 mm

34 mm

44 mm

56 mm

34 mm

24 mm

19 mm

28 mm

36 mm

44 mm

30 mm

36 mm

38 mm

29 mm

38 mm

47 mm

32 mm

33 mm

35 mm

24 mm

45 mm

39 mm

31 mm

32 mm

29 mm

32 mm

39 mm

35 mm

33 mm

27 mm

32 mm

40 mm

42 mm

46 mm

29 mm

11 Schußentfernung 100 m, aufgelegt geschossen; Mitte der äußeren Schußlöcher gemessen2) Alle Ladedaten ohne Gewähr!

VISIER 2/1997 109

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Im Blickfeld

Der Käufer hat die Wahl: Er kann dieHeym 44 B im Kaliber .22 Homet (Mitte)oder im leistungsstarken Kaliber9,3 x 74 R (oben) bekommen. Diedoppelte Laufhaken Verriegelungverträgt das dicke Kaliber einwandfrei.

nium, die in einer Aus-sparung der Verschlußhülseliegt. Kleiner Schönheitsfeh-ler: Das Gewinde des als Sig-nalstift überstehendenSchlagbolzens schaut heraus.Als Abzug dient das Match-Modell von Anschütz, dassich rundherum nach Wunscheinstellen laßt (siehe 5/91).Wie von den damit bereitsausgerüsteten Druckluft-oder KK-Waffen gewohnt, lö-ste das genffeite Züngel denSchuß glashart aus — keinVergleich zum Weihrauch-Konkurrenten.

Wettkampfwaffen untypi-sche Druckpunktabzug keinegute Figur: Der vier Millime-ter lange Vorzug war nachkurzer Gewöhnung zwar gutzu beherrschen, doch vor demAuslösen lag noch ein milli-meterlanger Kriechweg. Da-mit verlor der Auslöser ei-gentlich das Recht auf die Be-zeichnung als Druckpunktab-zug. Immerhin brachte dasHW 66 zwei sehr beachtliche20-MiHimeter- Gruppen zu-stande, mit der RWS-Matchund mit der Handladung.Aber auch die Ergebnisse derRWS-Teilmantel (24 mm) unddie Win ehester- Ladung (26mm) konnten sich sehen las-sen. Möglicherweise wärennoch bessere Ergebnissemöglich, wenn der Schaftnicht am Lauf anliegen undsomit das Rohr am freienSchwingen hindern würde.

Derzeit kann die HW 66 abermit dem fast doppelt so teu-ren Einzellader KeppelerJagd-Match nicht mithalten:13 mm Bestergebnis mitRWS-Match und ein Spitzen-Design. Doch im Grunde be-steht das Gewehr aus densel-ben Komponenten wie dasKeppeler KFP 1, Kaliber7,62 x 51 (siehe 8/94). Sowählte Dieter Keppeler für die

Mit dieser Präzision könntendie Weihrauch und das Kep-peler durchaus beim Zielfern-rohrgewehr-Schießen auf 100Meter mithalten. Nicht um-sonst testeten einige Ge-heimdienste und Spezialein-heiten das Hornet-Kaliberdienstmäßig. Auch wer nichtnach Waidmannsehren trach-tet — diese Patrone ließe sichebenso gut zum Erlegen vonStahl-Silhouetten einsetzen.^

Am Abzugsbügel und demetwas zu klein geratenen S-förmigen Entriegelungshebelder Rhöner SM 75 sind dieArbeitsspuren deutlich sicht-bar. Dazu bilden die auf demSystemkasten angebrachtenArabesken-Gravuren einenauffälligen Kontrast.

Verschlußhülse hochfestes,vernickeltes Aluminium, indas er einen 600-mm-Lauf ausrostträgem Stahl einschraub-te. Das System liegt im blan-ken Holzschaft und nur derRückstoßstollen erhielt eineBettung aus Kunstharz. Deraufwendige Verschluß verrie-gelt mit neun Warzen hinterdem Patronenlager, währendWeihrauch beim HW 66 aufein preiswerteres KK-Systemsetzt. Das Zuführen der Rand-patrone ins Patronenlager be-sorgt eine Rampe aus Alumi-

VISIER-ServiceDie von VISIER getesteten Waffen stellten folgende Firmenzur Verfügung: J. G. Anschütz, Daimlerstraße 12, 89079 Ulm-Donautal, (0731) 4 01 20; Erma-Werke, Johann-Ziegler-Str.13-15, 85221 Dachau, (08131) 2 80 30 (Harrington & Richard-son); Frankonia Filiale Stuttgart, (0711) 2 37 60 10 (Rhöner,Sabatti, Weihrauch); Heym, Am Aschenbach 2, 98646 Gleich-amberg, (09733) 630; Keiler & Simmann, Wackershofen 30,74523 Schwäbisch Hall, (0791) 7482; Keppeler & Fritz, As-pachweg4, 74427 Fichtenberg, (07971) 7096. Mit Ausnahmevon Frankonia hefern alle Unternehmen als Hersteller oderGroßhändler nur an den Fachhandel. Tips für Wiederlader:Die Matnzensätze für die im Jahr 1940 entwickelte .22 K-Hor-net, deren Messinghülse sich im Schuß verformt, was als "Fi-reforming" bezeichnet wird, liefern RCBS und Homady.

110 VISIER 2/1997