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Die Rehabilitation Pflegebedürftiger im Heim:Chancen und Grenzen aus Sicht der Pflegewissenschaften
Ambulante und Mobile Rehabilitation im (Pflege-)Heim:Möglichkeiten und GrenzenMöglichkeiten und Grenzen
Markus ZimmermannMarkus Zimmermann
Medizinische FakultätInstitut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
Inhalte
Rehabilitation und Pflege als komplementäre Interventionen
Rehabilitation im Pflegeheim: Möglichkeiten der Erfassung von Rehabilitationsbedarf und derErfassung von Rehabilitationsbedarf und der Planung von rehabilitativen Maßnahmen am Beispiel des Resident Assessments (RAI)p
Markus ZimmermannMedizinische Fakultät
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
Rehabilitation und Pflege als komplementäre InterventionenInterventionen
‣ Konzept: Pflege und Rehabilitation als ProzessPflege und Rehabilitation als Prozess‣Anamnese (Assessment)‣Planung (zusammen mit Klienten)‣Planung (zusammen mit Klienten)‣Durchführung‣Evaluation (Assessment)‣Evaluation (Assessment)
Markus ZimmermannMedizinische Fakultät
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
Rehabilitation und Pflege als komplementäre Interventionen: Einheit oder Differenz?Interventionen: Einheit oder Differenz?
‣ Ziel der Rehabilitation: ‣Selbständiges, selbstbestimmtes Leben: Partizipation
nach ICF (vgl. Gerdes 2000)‣Überwindung von Einschränkungen der Aktivitäten und
Partizipation (ADL, IADL, Teilnahme am Heimleben, Verbesserung der Kommunikation)Verbesserung der Kommunikation)
‣ Ziel der Pflege: ‣Reduzierung der vollen Übernahme“‣Reduzierung der vollen „Übernahme‣Aktivierung und Anleitung zur Erlangung von
Selbstpflegefähigkeit (D. Orem)S p g g ( O )‣MDS: Pflege ist immer aktivierend
(Ausnahme muss dokumentiert werden)
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Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
Rehabilitation und Pflege als komplementäre Interventionen: Besonderheit PflegeheimInterventionen: Besonderheit Pflegeheim
‣ Multimorbide BewohnerInnen/Patienten/‣Epidemiologische Bedeutung ungeklärt‣Pflegebedarf nach ADL-FähigkeitenPflegebedarf nach ADL Fähigkeiten
‣ Pflegeheime = Leistungsträger der Rehabilitation? ‣Grundpflege (Aktivierend)‣Grundpflege (Aktivierend)‣Behandlungspflege‣Physiotherapie‣Physiotherapie‣Ergotherapie
‣ Rehabilitationsauftrag?‣ Rehabilitationsauftrag?‣Partizipation (Teilhabe) ermöglichen
Markus ZimmermannMedizinische Fakultät
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
Rehabilitation und Pflege als komplementäre InterventionenInterventionen
Aktivierung versus Rehabilitation?Aktivierung versus Rehabilitation?‣Problem (=Grenze?): Abrechnung‣Neue Möglichkeit durch Gesundheitsversicherung“‣Neue Möglichkeit durch „Gesundheitsversicherung‣Definition von Rehabilitationszielen‣Planung von Rehabilitationsmaßnahmen (SGB V)‣Planung von Rehabilitationsmaßnahmen (SGB V)‣Antrag auf medizinische Rehabilitation‣Interventionscharakter: Rehaziele, Rehamaßnahmen‣mehr als Pflege und „Physiotherapie“: Intervention durch multi-/interdisziplinäres Rehateam
‣Ab SGB XI L i t (?)‣Abzugrenzen von SGB XI Leistungen (?):‣Teil der Pflegeplanung‣Interventionscharakter (ADL-Training Toilettentraining)
Markus ZimmermannMedizinische Fakultät
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
‣Interventionscharakter (ADL-Training, Toilettentraining)
Rehabilitation und Pflege als komplementäre Interventionen: Einheit oder Differenz?Interventionen: Einheit oder Differenz?
‣ Pflege = Teil der Rehabilitation?(„rehabilitative Pflege“)(„ g )
‣ Rehabilitation = Teil der Pflege?‣ Rehabilitation = Teil der Pflege?
‣ Th V “ i Pfl h i h t i‣ These: „Versorgung“ im Pflegeheim hat immer Pflege- und Rehabilitationsbedarf gemeinsam zu berücksichtigen (Auftrag SGB IX)berücksichtigen (Auftrag SGB IX)
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Rehabilitation im Pflegeheim: Das Resident Assessmentinstrument als Instrument zur Pflege- und gRehabilitationsbedarfserhebung und -planung
Projekt T1 des Pflegeforschungsverbundes Mitte-Süd:Implementierung des Resident Assessment I (RAI) i d i ä L i flInstruments (RAI) in der stationären Langzeitpflege(C. Schaepe, M. Zimmermann, Y. Selinger, K. Targan, J. Behrens)
‣ Kontrollierte clusterrandomisierte Studie in 14‣ Kontrollierte clusterrandomisierte Studie in 14 Pflegeheimen in Sachsen und Sachsen-Anhalt‣ Komplexe evidence-basierte geriatrische‣ Komplexe evidence basierte geriatrische
Assessments:• Erfassung von BewohnerInnenbedarf (Pflege + Reha)g ( g )• 24 Indikatoren zu Pflege- und Betreuungsqualität
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Hintergrund & Entwicklung des RAI
RAI = Resident Assessment InstrumentBewohner Beurteilungs Instrument
Entwicklung des RAI-Systems seit 1988 auf Initiative von US-Behörden
seit 1990 in den USA für alle aus öffentlichen Geldern finanzierten Langzeitpflegeeinrichtungen verpflichtend
InterRAI = Internationale Gruppe zur Weiterentwicklung des InstrumentsInterRAI = Internationale Gruppe zur Weiterentwicklung des Instruments
seit Mitte der 90iger Jahre zunehmend auch in anderen Ländern erprobt und z. T. bereits routinemäßig genutzt
Finnland, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Japan, Niederlande,Kanada, Norwegen, Schweiz, Spanien, Tschechien
Die RAI GeschwisterDie RAI-Geschwister
RAI - NH Nursing Home (für Alters- und Pflegeheime)RAI – HC Home Care (für die ambulante Pflege und Versorgung)
Medizinische Fakultät
…
Hauptbestandteile des RAI-Verfahrens
PflegeplanungAbklärungs-
zusammenfassung
Tarife/FinanzierungPflegeaufwand-zusammenfassung
gruppen
MDSMDSBewohner-Assessmentund -Dokumentation
Qualitäts-management
Ressourcen-managementg
Indikatorenmanagement
Stellenplanung
Quelle: Q Sys AG
Medizinische Fakultät
Quelle: Q-Sys AG
Das Minimum Data SetG i i h A l K l d RAIGeriatrisches Assessment als Kernelement des RAI
Quelle: Q-Sys AG
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Das Minimum Data Set als interdisziplinäre A f bAufgabe
Quelle: Q-Sys AG
Alle Bereiche werden explizit als interdisziplinäre Aufgabe verstanden; Pflege koordiniert
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e sta de ; ege oo d e t
Das Minimum Data Set als interdisziplinäre A f bAufgabe
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Anwendung des RAI – Kontinuierliches Assessment in definierten Intervallen: Prozess
JährlichesEintritts-MDS Halbjährliches
Halbjährliches Jährliches
Jäh li h
Jährliches MDS
JährlichesSign. Statusveränderung HalbjährlichesEintritts-MDS
Quelle: Q-Sys AG
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Rehabilitation im Pflegeheim:Ermittlung von Rehabilitationspotenzial mit dem RAIg p
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Rehabilitation im Pflegeheim:Ermittlung von Rehabilitationspotenzial mit dem RAIg p
Person sitzt im Rollstuhl
•Rehabilitationspotenzial?
•Ressourcen?
•Maßnahmeplanung?
Rehapotenzial ist immerRehapotenzial ist immer dort vorhanden, wo Ressourcen vorhanden sind
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Abklärungszusammenfassungen und Abklärungshilfen
PflegeplanungAbklärungs-
zusammenfassung
Quelle: Q-Sys AG
zusammenfassung
MDSMDSBewohner-Assessmentund -Dokumentation
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Rehabilitation im Pflegeheim:Ermittlung von Rehabilitationspotenzial mit dem RAIg pAbklärungszusammenfassung
•Rehabilitationspotenzial: Ressourcen (=bestehende Fähigkeiten/Reste von Fähigkeiten)
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Die Pflegeaufwandgruppen
PflegeplanungAbklärungs-
zusammenfassung
Tarife/FinanzierungPflegeaufwand-zusammenfassung
gruppen
MDSMDSBewohner-Assessmentund -Dokumentation
Qualitäts-managementg
Indikatoren Quelle: Q-Sys AG
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Rehabilitation im Pflegeheim:Vergütung von Rehabilitationsleistungen im RAI: g g gResident Utilisation Groups (RUGS)
Im RAI-System sind 44 Original-Pflegeaufwandgruppen in 7kli i h H t hi t l tklinischen Hauptgruppen hinterlegt.
Pflegeaufwand – Hauptgruppen
R RehabilitationSE Umfangreiche Behandlungspflegeg g gSS Spezielle PflegeC Klinisch komplexI Kognitive BeeinträchtigungI Kognitive BeeinträchtigungB VerhaltensproblemeP Physisch reduziert
Gesundheitsreform schafft keine neue Pflegevergütung, aber die Möglichkeit, Rehabilitationsleistungen zu beantragen und zu erbringen
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Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
erbringen
Grenzen der Rehabilitation im Pflegeheim?Gibt es Grenzen der Partizipation?p
Demenzielle Erkrankungen als Grenzsituation?
ICF – Rehabilitationsziel „Partizipation“
• Kommunikation• ADL – Förderung, Anleitung• Teilnahme am sozialen Leben• Teilnahme am sozialen Leben• Psychosoziale Befindlichkeit
Pflegerische Aufgaben?Vergütung?
RAI A f d I K i i B i ä h i• RAI Aufwandgruppe I: Kognitive Beeinträchtigung:Berücksichtigung der Anleitungstätigkeiten zur selbständigen Lebensführung
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Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
Zusammenfassung und Thesen:g
Rehabilitationsbedarf ist kontinuierlich bei allenB h I f ( i h dBewohnerInnen zu erfassen (wie auch der Pflegebedarf)
Feststellung von Rehabilitationsbedarf im Pflegeheim: immer eine interdisziplinäre Aufgabe
Planung von Rehabilitation als interdisziplinäre Aufgabe
„Gesundheitsversicherung“ ermöglicht externe Vergütung (SGB V) und schafft neue Ressourcen
Markus ZimmermannMedizinische Fakultät
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!Aufmerksamkeit!Martin-Luther-Universität Halle-WittenbergMartin Luther Universität Halle Wittenberg
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft Magdeburger Straße 8 06097 Halle (Saale)
Markus Zimmermannemail: [email protected].: 0345 - 557 44 57www.medizin.uni-halle.de/pflegewissenschaft
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