dokumentation projekt tendenza (eingabe projektwettbewerb) · mit tendenza auch eine anordnung auf...

GEMEINDE RISCH

PERSONENÜBERFÜHRUNG OST, ROTKREUZ JURYBERICHT

23220-120-F Jurybericht 20161122.docx ANHANG

Dokumentation Projekt Tendenza (Eingabe Projektwettbewerb)

Projektwettbewerb Personenüberführung Ost Rotkreuz, Juli 2016

«Tendenza»

Sportpark Dorfmatt

Sporthalle Dorfmatt

Alterszentrum

Gemeindezentrum

Mattenstrasse

Buonaserstrasse

Buonaserstrasse

Sonnmatt

Dorfmatt

Birkenstr

asse

Waldeggstrasse

Perron 2/3

Perron 5/6

Perron 1

Situation, 1:1000

Wettbewerb Personenüberführung Ost Rotkreuz, Juli 2016

Projektbeitrag «Tendenza»

Tragkonzept und Grossform

Der zweifeldrig gespannte Stahl-Hohlkasten übernimmt die Tragwirkung in Längsrichtung. Der

Hohlkasten, von dem die Fahrbahn einseitig auskragt, wirkt als Biege- und Torsionsträger und lei-

tet die Lasten über drei robuste Stützen in den Baugrund ab. Diese Tragstruktur wurde aus zwei

funktionalen Hauptanforderungen heraus entwickelt: Einerseits bietet der freie Brückenrand ma-

ximale Flexibilität hinsichtlich Anordnung und künftiger Verschiebung von Lift- und Treppenab-

gängen. Andererseits soll die Fahrbahn möglichst tiefliegend angeordnet sein, um die ohnehin

langen Treppenaufgänge nicht unnötig zu verlängern. Die Tragwirkung ist durch die Querschnitts-

gestaltung und die Stützenform gut ablesbar und schlüssig. So verdeutlicht auch die Ausbildung

des Stützenkopfes die Einspannwirkung der Stützen.

Auch der in Längsrichtung gekrümmte Verlauf der Fahrbahn ist aus einer funktionalen Anforde-

rung heraus entstanden: Er ermöglicht die Entwässerung der Fahrbahn ab Brückenmitte zu den

Brückenenden hin mit einem mittleren Gefälle von 1%.

Städtebau

Die Personenüberführung bildet neben einem neuen Perronzugang das Verbindungsstück zwi-

schen zwei sich in Entwicklung befindenden Arealen. Die Brücke soll sich dabei nicht in den

Vordergrund stellen, sondern sich mit zurückhaltender Eleganz in die Umgebung einfügen und

Spielraum für die zukünftige Entwicklung der angrenzenden Gebiete lassen. Die sich öffnenden

Treppenaufgänge falten sich an den Brückenenden zu terrassierten, einladenden Auf- und Abstie-

gen. Die Wegführung bindet an die für die Überführung relevanten, angrenzenden Quartiere an.

Die entworfene Brücke überspannt die hohen Spannweiten als linearer Balken und wirkt durch

seine Schlankheit und den Anthrazit-Farbton ausgesprochen schlicht und dennoch eindrücklich.

Durch die asymmetrische Trägeranordnung bieten sich zwei verschiedene Ansichten: Der voll-

wandige Träger und die geschlossene Untersicht lassen die Brücke körperhaft erscheinen, wäh-

rend beim Blick von der anderen Seite her das mit Edelmetallgewebe ausgefachte Geländer die

Brücke leicht und transparent wirken lässt.

Die Transparenz des Metallgewebes erlaubt dem Benutzer auf der Brücke den Blick aufs Gleis-

feld und erzeugt, zusammen mit der grosszügigen Brückenbreite, einen Eindruck von Weite und

Offenheit. Am Geländerkopf ist ein LED-Lichtband integriert, welches die Treppen- und Brücken-

fläche auch bei Dunkelheit gut ausleuchtet.

Gemäss Vorgabe im Wettbewerbsprogramm sind die Perronaufgänge östlich der Brücke ange-

ordnet. Durch Spiegelung der Brücke (mit Ausnahme der Abgänge an den Brückenenden) wäre

mit Tendenza auch eine Anordnung auf der Westseite möglich und prüfenswert: Dadurch läge

der Torsionsträger auf der Bahnhof-abgewandten Seite, während das transparente Geländer den

Blick auf den Bahnhof freigäbe. Für die meisten Benutzer würde so auch der Fussweg deutlich

kürzer.

Gestaltung

Die Haupttragelemente, der Hohlkastenträger, der gegenüberliegende Randabschlussträger und

die Stützen, sind allesamt geschlossene Stahlprofile mit einem anthrazitfarbenen Anstrich. Diese

Elemente prägen den Entwurf stark; durch ihre scharfen Kanten und die dunkle Farbe lassen sie

die Brücke ausgesprochen modern wirken.

Oberhalb des Hohlkastenträgers verläuft ein mit Edelstahlgewebe ausgefachtes Geländer, des-

sen variable Höhe den Verlauf der Brückenfläche nachzeichnet. Das Geländer auf der gegenüber-

liegenden Seite ist ebenfalls mit einem Chromstahlgewebe versehen, das im untersten Meter

dicht geflochten ist und oberhalb mit grösserer Maschenweite ausgeführt wird. Bei den Treppen-

abgängen gehen die Geländer in ein Staketengeländer ohne Ausfachung über – ausser an den

Brückenenden, wo als Fortsetzung des Hohlkastens jeweils eines der beiden Treppengeländer

als geschlossene Stahlfläche ausgebildet wird.

Die Untersicht der Fahrbahnplatte wird mit Streckmetallpanelen abgedeckt, deren Farbton dem-

jenigen der Stahlkonstruktion entspricht, was die Brückenhülle vollendet und die Brücke als ge-

schlossenen Körper erscheinen lässt.

Der Brückenquerschnitt und die abgewinkelten Umrissverläufe erinnern an die Badeanstalt von

Flora Ruchat-Roncati in Bellinzona. Für die Tessiner Architekturbewegung „Tendenza“ war dies

ein wegweisendes Projekt.

1. Der Sprungturm und

2. die Passarelle im Schwimmbad Bellinzona von Flora Ruchat-Roncati

1 2

0 50 100m10

1:1000

0 10 15 20m5

1:200

0 50 100m10

1:1000

0 10 15 20m5

1:200

1019a23

Rotkreuz

Perron 5/6

Perron 2/3

Perron 1

Birkenstr

asse

SBB

Freiverlad

Perimeter

Perimeter

0 10 15 20m5

N

Situation, 1:200

0 50 100m10

1:1000

0 10 15 20m5

1:200

0 50 100m10

1:1000

0 10 15 20m5

1:200


«Tendenza»

Erstellen Fundation. Bei Perron 5/6 teilweise in Nachtarbeit

NordFreiverlad Perron 5/6 Perron 2/3

Süd

Stellen Stahlstützen sowie Hilfsstütze

Versetzen (Nachtarbeit) vormontierter Brückenelemente (inkl. Geländer, Belag, Untersichtverkleidung etc.) mit Pneu- resp. Raupenkran.Anschliessend Verschweissung Stützenanschlüsse in Einhausung

Während Nachtsperren: Versetzen des Mittelträgers mit 400to-Pneukran ab Freiverladezone

Schweissarbeiten in Einhausung, Ergänzung Belag und Oberflächenschutz

Demontage Hilfsstütze, Erstellung Lifte und Treppenabgänge, Abschlussarbeiten

Ansicht 1:200

Per

ron

1

Per

ron

2 / 3

Per

ron

5 / 6

SiOK.428.809SiOK.428.752Gleis 1 / 651 Gleis 2

SiOK.428.960SiOK.428.951SiOK.428.896Gleis 5Gleis 4Gleis 3

Frei

verla

d

Gleis 767SiOK.428.910SiOK.428.965 SiOK.428.970SiOK.428.970SiOK.428.950

Gleis 6 Gleis 7 Gleis 751 Gleis 752 Gleis 754SiOK.428.978

WeicheSiOK.428.958SiOK.428.996

Gleis 753 Gleis 766Süd Nord

9.10

438.10

4.50 16.54 19.93 50.13 4.50

95.60

Längsschnitt 1:200

Blick vom Turm nach Süden auf den Perronübergang

Ansicht, 1:200

Längsschnitt, 1:200

Fundation für Stütze an neuer Lage, provisorische Abstützungen auf bestehendem und neuem Perron, kraftschlüssig aufpressen

Schweissnähte an Stützenkopf trennen, Versetzen Stütze an neuer Lage, Verschweissen mit Brückenüberbau

Versetzen Lift und Treppenabgang an neue Lage, Demontage provisorische Abstützungen

Bauvorgang und Vorgehen Umbau Peron 5/6



Süd








Süd








Süd








Süd








Süd













«Tendenza»

2.10

Perimeter

P+R SBB

2.10

Gebäude A ''Suurstoffi''

Perimeter

Lift

5.00

Lift

5.00

Lift

ca. 428.30

438.10

Terrain

9.10

438.10

ca.429.40

438.10

Perron 5 / 6

ca. 428.23Parkplätze

429.07

438.10

Perron 1

Terrain

ca. 428.30Terrain

2.10

ca. 428.23Terrain

Auf- und Abgang Süd

Auf- und Abgang Nord

Über Gleisfeld

Auf- und Abgang Perron 5/6

2.10

Perimeter

P+R SBB

2.10


Perimeter

Lift

5.00

Lift

5.00

Lift

ca. 428.30

438.10

Terrain

9.10

438.10

ca.429.40

438.10

Perron 5 / 6


429.07

438.10

Perron 1

Terrain

ca. 428.30Terrain

2.10

ca. 428.23Terrain



Über Gleisfeld


2.10

Perimeter

P+R SBB

2.10


Perimeter

Lift

5.00

Lift

5.00

Lift

ca. 428.30

438.10

Terrain

9.10

438.10

ca.429.40

438.10

Perron 5 / 6


429.07

438.10

Perron 1

Terrain

ca. 428.30Terrain

2.10

ca. 428.23Terrain



Über Gleisfeld


Auf- und Abgang Nord, Grundriss, 1:100 Auf- und Abgang Nord, Querschnitt, 1:100 Auf- und Abgang Nord, Längsschnitt, 1:100

2.10

Perimeter

P+R SBB

2.10


Perimeter

Lift

5.00

Lift

5.00

Lift

ca. 428.30

438.10

Terrain

9.10

438.10

ca.429.40

438.10

Perron 5 / 6


429.07

438.10

Perron 1

Terrain

ca. 428.30Terrain

2.10

ca. 428.23Terrain



Über Gleisfeld

Auf- und Abgang Perron 5/62.

10

Perimeter

P+R SBB

2.10


Perimeter

Lift

5.00

Lift

5.00

Lift

ca. 428.30

438.10

Terrain

9.10

438.10

ca.429.40

438.10

Perron 5 / 6


429.07

438.10

Perron 1

Terrain

ca. 428.30Terrain

2.10

ca. 428.23Terrain



Über Gleisfeld


10

Perimeter

P+R SBB

2.10


Perimeter

Lift

5.00

Lift

5.00

Lift

ca. 428.30

438.10

Terrain

9.10

438.10

ca.429.40

438.10

Perron 5 / 6


429.07

438.10

Perron 1

Terrain

ca. 428.30Terrain

2.10

ca. 428.23Terrain



Über Gleisfeld


Auf- und Abgang Perron 5/6, Grundriss, 1:100 Auf- und Abgang Perron 5/6, Querschnitt, 1:100 Auf- und Abgang Perron 5/6, Längsschnitt, 1:100

2.10

Perimeter

P+R SBB

2.10


Perimeter

Lift

5.00

Lift

5.00

Lift

ca. 428.30

438.10

Terrain

9.10

438.10

ca.429.40

438.10

Perron 5 / 6


429.07

438.10

Perron 1

Terrain

ca. 428.30Terrain

2.10

ca. 428.23Terrain



Über Gleisfeld


10

Perimeter

P+R SBB

2.10


Perimeter

Lift

5.00

Lift

5.00

Lift

ca. 428.30

438.10

Terrain

9.10

438.10

ca.429.40

438.10

Perron 5 / 6


429.07

438.10

Perron 1

Terrain

ca. 428.30Terrain

2.10

ca. 428.23Terrain



Über Gleisfeld


10

Perimeter

P+R SBB

2.10


Perimeter

Lift

5.00

Lift

5.00

Lift

ca. 428.30

438.10

Terrain

9.10

438.10

ca.429.40

438.10

Perron 5 / 6


429.07

438.10

Perron 1

Terrain

ca. 428.30Terrain

2.10

ca. 428.23Terrain



Über Gleisfeld


Auf- und Abgang Süd, Grundriss, 1:100 Auf- und Abgang Süd, Querschnitt, 1:100 Auf- und Abgang Süd, Längsschnitt, 1:100

2.10

Perimeter

P+R SBB

2.10


Perimeter

Lift

5.00

Lift

5.00

Lift

ca. 428.30

438.10

Terrain

9.10

438.10

ca.429.40

438.10

Perron 5 / 6


429.07

438.10

Perron 1

Terrain

ca. 428.30Terrain

2.10

ca. 428.23Terrain



Über Gleisfeld


2.10

Perimeter

P+R SBB

2.10


Perimeter

Lift

5.00

Lift

5.00

Lift

ca. 428.30

438.10

Terrain

9.10

438.10

ca.429.40

438.10

Perron 5 / 6


429.07

438.10

Perron 1

Terrain

ca. 428.30Terrain

2.10

ca. 428.23Terrain



Über Gleisfeld


2.10

Perimeter

P+R SBB

2.10


Perimeter

Lift

5.00

Lift

5.00

Lift

ca. 428.30

438.10

Terrain

9.10

438.10

ca.429.40

438.10

Perron 5 / 6


429.07

438.10

Perron 1

Terrain

ca. 428.30Terrain

2.10

ca. 428.23Terrain



Über Gleisfeld


Überm Gleisfeld, Grundriss, 1:100 Überm Gleisfeld, Querschnitt, 1:100 Überm Gleisfeld, Längsschnitt, 1:100


«Tendenza»

1. und 2. Detailaufnahmen des Chromstahlgewebe, dichte und weite Maschenbreite.

3. Ein mit Profilitt-Glas verkleideter Liftschacht

Stütze nach Montagemit Beton verfülltzwecks Stabilisierungund Anprallschutz

Schraubverankerung Stützespäter einbetoniert

2%

Blech für Kasten-aussteifung 30mmalle 3.8mKasten luftdichtverschweisst

Entwässerungsleitung ø200,1% Gefälle

1.23 4.98

1.95

12

86 30 5.00

Rippe 30mmalle 3.8mt=30/50mm

t=30/50mm

t=20

/30m

m

t=20/30mm

Stützenquerschnitt unten

50

2.50

1.08

Stützenquerschnitt oben

1.20

1.19

1.40

Staketenprofile60x15mmalle 44cm

315

1.90

5

Querschnitt beim Brückenende

Querschnitt beim Perron 5/6

Abschlussprofilmit integriertemLED-Lichtband

Dünnschichtbelag:Elastomastic TF abgesandet(nach Endmontage)

OK FahrbahnBrückenmitte+ 40cm

TransparentesChromstahlgewebeauf Rahmen fixiert

Montageverbindungmit verschweisstemBodenblech

Entwässerungsrinnemit Abläufen ca.alle 10m


Witterungsbeständiger Stahl (Corten)

Mikropfähle auf Druckund Zug wirksam.Horizontalkomponentegegen Zuganprall zusammenmit Kontaktreibung unterFundamentplatte

Querschnittdetails 1:50

1 2 3

Die Brücke und das neue Suurstoffi vom Perron 5/6 Abendstimmung auf der Brücke



2%



1.23 4.98

1.95

12

86 30 5.00


t=30/50mm

t=20

/30m

m

t=20/30mm


50

2.50

1.08


1.20

1.19

1.40


315

1.90

5















2%



1.23 4.98

1.95

12

86 30 5.00


t=30/50mm

t=20

/30m

m

t=20/30mm


50

2.50

1.08


1.20

1.19

1.40


315

1.90

5















2%



1.23 4.98

1.95

12

86 30 5.00


t=30/50mm

t=20

/30m

m

t=20/30mm


50

2.50

1.08


1.20

1.19

1.40


315

1.90

5















2%



1.23 4.98

1.95

12

86 30 5.00


t=30/50mm

t=20

/30m

m

t=20/30mm


50

2.50

1.08


1.20

1.19

1.40


315

1.90

5













Brückentragwerk und Fundation

Der robuste Stahlkastenträger mit rund 90 m Länge bildet das Haupttragelement der neuen Fuss-

gängerpasserelle. Er liegt auf drei ebenso robusten Stahlstützen auf. Die mittlere Stahlstütze

kann später zusammen mit dem Perron verschoben werden, ohne dass der Hauptträger nach-

träglich verstärkt werden muss. Die mittlere Stütze ist zudem auf Zuganprall bemessen. Hinge-

gen liegen die beiden Stützen beim Brückenende ausserhalb der für Anprall massgebenden Zone

von 5 m ab Gleisachse und müssen daher nicht auf Zuganprall bemessen werden.

Die 5 m breite Fahrbahnplatte ist auf ihrer Westseite am Kastenträger als Kragplatte angeschlos-

sen. Unter der Fahrbahnplatte sind Querrippen im Abstand von ungefähr 3.8 m angeordnet. Am

freien Rand der Fahrbahnplatte ist ein robuster Randträger integriert, welcher der Längsausstei-

fung der Fahrbahnplatte dient.

Die drei Hauptstützen leiten die exzentrischen Brückenlasten über eine volle Einspannung in den

Baugrund ein. Die Stützen sind auf einbetonierten Stahlträgern fixiert, welche wiederum über

Mikropfähle im Baugrund verankert sind.

Die Stahlprofile der Lifttürme können durch die Anbindung an die Brücke schlank und ohne Wind-

verbände ausgebildet werden. Die Lifte haben auf Perron und Brückenniveau je eine Türe. Ledig-

lich der Lift am südlichen Ende erlaubt einen zusätzlichen Einstieg ab Parkplatzniveau.

Mit den gewählten Bauteildimensionen können die Nachweise für Tragsicherheit und Gebrauchs-

tauglichkeit erbracht werden. Dies gilt auch für die zukünftige Stützenverschiebung innerhalb

des vorgegebenen Bereichs. Die Schwingungsberechnungen zeigen, dass die Eigenfrequenzen

möglicherweise in einem kritischen Bereich liegen. Allerdings erfolgte die Berechnung konser-

vativ, da die Abstützung des freien Brückenrandes an den Lifttürmen nicht berücksichtigt wurde.

Die Platzierung von ein oder zwei Schwingungstilgern wird vorsorglich eingeplant. Zwischen

den Querrippen unter der Fahrbahnplatte ist dazu ausreichend Platz vorhanden, und durch die

Streckmetallpaneele wären die Schwingungstilger kaschiert und geschützt. Da das effektive

Schwingungsverhalten in der Regel schwierig zu berechnen ist, wird die Erfordernis und die

Dimensionierung von Schwingungstilgern erst nach Fertigstellung beurteilt.

Materialisierungskonzept

Sämtliche sichtbaren, tragenden Bauteile sind aus Baustahl gefertigt und durch einen anthrazit-

farbenen Anstrich vor Korrosion geschützt: Der Hohlkastenträger, der randabschliessende, aus-

steifende Längsträger, alle Stützen, die Treppen, die Stahlprofile der Lifttürme und die beiden

geschlossenen Treppengeländer.

Die Fahrbahnplatte mit den Längssteifen und die Querrippen sind eher feingliedrige Elemente

mit grosser Oberfläche. Im Endzustand nicht sichtbar und ausserdem schwer zugänglich, wer-

den sie deshalb in wetterfestem Corten-Stahl gefertigt, bei dem die oberflächliche Korrosions-

schicht die weitere Korrosion verhindert und deshalb kein Unterhalt erforderlich ist. Die Fahrbahn

und die Treppenstufen erhalten einen abdichtenden und rutschfesten Dünnschichtbelag (z.B.

Sika Elastomatic TF). Die Abdeckung der Fahrbahnuntersicht erfolgt mit Streckmetall paneelen,

die über Winkelprofile an den Querrippen befestigt sind.

Die Brückengeländer sind mit einer Drahtgeflechtkonstruktion aus Chromstahlseilen versehen,

welches sich bewährt hat und die SBB-Schutzanforderungen erfüllt. Der unterste Meter ist durch

Engmaschigkeit de facto geschlossen und dennoch transparent, während oberhalb die Maschen-

öffnung grösser ist. Für die Treppen kommen in der Regel Staketengeländer zum Einsatz. Eine

Ausnahme bilden die Auf-/Abgänge an den Brückenenden, wo der Stahlhohlkasten durch ein

vollflächiges Stahlblechgeländer fortgeführt wird. Die seitliche Verglasung der Liftkerne besteht

aus profiliertem Glas.

Schneeräumung

Wie bei Personenüberführungen im Schweizer Mittelland üblich, sind bezüglich Winterdienst

für die meiste Zeit des Winters keine besonderen Massnahmen erforderlich. Meist reicht der

gezielte Einsatz von Streusalz gegen Eisglätte.

Nach intensivem Schneefall ist hingegen eine Schneeräumung der Fahrbahn sinnvoll. Für grösse-

re Flächen bewährt sich für Fussgängerbrücken der Einsatz einer handelsüblichen Schneefräse

Querschnitt beim Brückenende und beim Perron 5/6, 1:50



2%



1.23 4.98

1.95

12

86 30 5.00


t=30/50mm

t=20

/30m

m

t=20/30mm


50

2.50

1.08


1.20

1.19

1.40


315

1.90

5













(ohne Schneeketten!), welche mit dem Lift auf die Brücke hochbefördert werden kann. Der

Auswurf wird so gerichtet, dass der Schnee jeweils auf die Seite des Kastenträgers geworfen

und deponiert wird. Die Zugänge zu Treppen und Liften bleiben dadurch frei und die temporär re-

duzierte Fahrbahnbreite von beispielsweise 4 m ist noch immer sehr grosszügig. Das Quergefälle

der Fahrbahn zum Kastenträger hin verhindert, dass Schmelzwasser über die Fahrbahn fliesst

und nachts zu Glatteis führt.

Entwässerung

Die Fahrbahn hat ein Quergefälle von 2%. Entlang des Fahrbahnrandes ist eine flache und offene

Entwässerungsrinne mit Abläufen im Abstand von rund 10 m angeordnet. Die Entwässerungs-

leitung ist in der Fahrbahnkonstruktion integriert und wird vom Hochpunkt in Brückenmitte mit

rund 1% Gefälle zu den Brückenenden geführt werden. Dort werden die Leitungen innerhalb der

Lifttürme abgeführt und an die Kanalisation angeschlossen.

Betrieb und Unterhalt

Die Personenüberführung Tendenza kann generell als robust und unterhaltsfreundlich bezeichnet

werden. Sie weist keinerlei bewegliche Lager und Fahrbahnübergänge auf. Die geschlossenen,

grossflächigen Stahlbauelemente sind wenig schadensanfällig und können bei Bedarf einfach

unterhalten oder instand gestellt werden. Die geschlossenen Flächen verhindern generell Abla-

gerung von Schmutz und Feuchtigkeit. Die feingliedrigere und schlechter zugängliche Struktur

der Brückenunterseite ist mit Cortenstahl ausgebildet, womit der Unterhalt der Tragstruktur kom-

plett entfällt.

Das Chromstahlgewebe ist – wie die Erfahrung andernorts bestätigt – robust und quasi unter-

haltsfrei. Bei allfälliger Beschädigung können die mit Chromstahlgewebe bespannten Rahmen

innenseitig einfach ausgewechselt werden. Die Streckmetallpaneele der Untersicht sind eben-

falls einzeln demontierbar, was den Zugang zur Entwässerungs leitung gewährleistet.

Bauausführung

Die Stahlbauteile werden weitgehend im Werk vorgefertigt und in transportgerechten Grössen

zur Baustelle geliefert. Im Querschnitt besteht die Brücke aus zwei Hälften, die auf dem Ins-

tallationsplatz verschraubt und deren Fahrbahnplatten miteinander verschweisst werden. Nach

Abschluss aller Vorbereitungsarbeiten wird der Brückenoberbau in drei Stücken an den Bestim-

mungsort eingehoben. Die Unterteilung ist so gewählt, dass sämtliche Schweissarbeiten über

den Perronbereichen stattfinden. Das vorgeschlagene Konzept setzt auf bewährte und sichere

Bauabläufe. Die Arbeiten können in kurzer Zeit und mit möglichst wenig Nachtarbeit ausgeführt

werden. Der SBB-Betrieb kann jederzeit aufrechterhalten werden. Dies gilt auch für den Brücke-

numbau bei der später geplanten Verschiebung des Perrons 5/6.

Projektwettbewerb Personenüberführung Ost Rotkreuz, Bereinigungsstufe, Oktober 2016

«Tendenza»

Sportpark Dorfmatt

Sporthalle Dorfmatt

Alterszentrum

Gemeindezentrum

Mattenstrasse

Buonaserstrasse

Buonaserstrasse

Sonnmatt

Dorfmatt

Birkenstr

asse

Waldeggstrasse

Perron 2/3

Perron 5/6

Perron 1

Situation, 1:1000

Wettbewerb Personenüberführung Ost Rotkreuz, Oktober 2016

Bereinungsstufe, Projektbeitrag «Tendenza»

Tragkonzept und Grossform

Der zweifeldrig gespannte Stahl-Hohlkasten übernimmt die Tragwirkung in Längsrichtung. Der

Hohlkasten, von dem die Fahrbahn einseitig auskragt, wirkt als Biege- und Torsionsträger und lei-

tet die Lasten über drei robuste Stützen in den Baugrund ab. Diese Tragstruktur wurde aus zwei

funktionalen Hauptanforderungen heraus entwickelt: Einerseits bietet der freie Brückenrand ma-

ximale Flexibilität hinsichtlich Anordnung und künftiger Verschiebung von Lift- und Treppenab-

gängen. Andererseits soll die Fahrbahn möglichst tiefliegend angeordnet sein, um die ohnehin

langen Treppenaufgänge nicht unnötig zu verlängern. Die Tragwirkung ist durch die Querschnitts-

gestaltung und die Stützenform gut ablesbar und schlüssig. So verdeutlicht auch die Ausbildung

des Stützenkopfes die Einspannwirkung der Stützen.

Auch der in Längsrichtung gekrümmte Verlauf der Fahrbahn ist aus einer funktionalen Anforde-

rung heraus entstanden: Er ermöglicht die Entwässerung der Fahrbahn ab Brückenmitte zu den

Brückenenden hin mit einem mittleren Gefälle von 1%.

Städtebau

Die Personenüberführung bildet neben einem neuen Perronzugang das Verbindungsstück zwi-

schen zwei sich in Entwicklung befindenden Arealen. Die Brücke soll sich dabei nicht in den

Vordergrund stellen, sondern sich mit zurückhaltender Eleganz in die Umgebung einfügen und

Spielraum für die zukünftige Entwicklung der angrenzenden Gebiete lassen. Die sich öffnenden

Treppenaufgänge falten sich an den Brückenenden zu terrassierten, einladenden Auf- und Abstie-

gen. Die Wegführung bindet an die für die Überführung relevanten, angrenzenden Quartiere an.

Die entworfene Brücke überspannt die hohen Spannweiten als linearer Balken und wirkt durch

seine Schlankheit und den Anthrazit-Farbton ausgesprochen schlicht und dennoch eindrücklich.

Durch die asymmetrische Trägeranordnung bieten sich zwei verschiedene Ansichten: Der voll-

wandige Träger und die geschlossene Untersicht lassen die Brücke körperhaft erscheinen, wäh-

rend beim Blick von der anderen Seite her das mit Edelmetallgewebe ausgefachte Geländer die

Brücke leicht und transparent wirken lässt.

Die Transparenz des Metallgewebes erlaubt dem Benutzer auf der Brücke den Blick aufs Gleis-

feld und erzeugt, zusammen mit der grosszügigen Brückenbreite, einen Eindruck von Weite und

Offenheit. Am Geländerkopf ist ein LED-Lichtband integriert, welches die Treppen- und Brücken-

fläche auch bei Dunkelheit gut ausleuchtet.

Gestaltung

Die Haupttragelemente, der Hohlkastenträger, der gegenüberliegende Randabschlussträger und

die Stützen, sind allesamt geschlossene Stahlprofile mit einem anthrazitfarbenen Anstrich. Diese

Elemente prägen den Entwurf stark; durch ihre scharfen Kanten und die dunkle Farbe lassen sie

die Brücke ausgesprochen modern wirken.

Oberhalb des Hohlkastenträgers verläuft ein mit Edelstahlgewebe ausgefachtes Geländer, des-

sen variable Höhe den Verlauf der Brückenfläche nachzeichnet. Das Geländer auf der gegenüber-

liegenden Seite ist ebenfalls mit einem Chromstahlgewebe versehen, das im untersten Meter

dicht geflochten ist und oberhalb mit grösserer Maschenweite ausgeführt wird. Bei den Treppen-

abgängen gehen die Geländer in ein Staketengeländer ohne Ausfachung über – ausser an den

Brückenenden, wo als Fortsetzung des Hohlkastens jeweils eines der beiden Treppengeländer

als geschlossene Stahlfläche ausgebildet wird.

Die Untersicht der Fahrbahnplatte wird mit Streckmetallpanelen abgedeckt, deren Farbton dem-

jenigen der Stahlkonstruktion entspricht, was die Brückenhülle vollendet und die Brücke als ge-

schlossenen Körper erscheinen lässt.

Der Brückenquerschnitt und die abgewinkelten Umrissverläufe erinnern an die Badeanstalt von

Flora Ruchat-Roncati in Bellinzona. Für die Tessiner Architekturbewegung „Tendenza“ war dies

ein wegweisendes Projekt.

1. Der Sprungturm und

2. die Passarelle im Schwimmbad Bellinzona von Flora Ruchat-Roncati

1 2

0 50 100m10

1:1000

0 10 15 20m5

1:200

0 50 100m10

1:1000

0 10 15 20m5

1:200

1019a23

Rotkreuz

Birkenstr

asse

SBB

Perron 5/6

Perron 2/3

Perron 1

Freiverlad

Perimeter

Perimeter

P+R SBB

0 10 15 20m5

N

Situation, 1:200

0 50 100m10

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0 10 15 20m5

1:200

0 50 100m10

1:1000

0 10 15 20m5

1:200

GEMEINDE RISCH

PERSONENÜBERFÜHRUNG OST, ROTKREUZ JURYBERICHT

23220-120-F Jurybericht 20161122.docx ANHANG

Dokumentation Projekt Tendenza (Bereinigungsstufe)


«Tendenza»


NordFreiverladPerron 5/6Perron 2/3

Süd






Ansicht 1:200

SiOK.428.809 SiOK.428.752Gleis 1 / 651Gleis 2

SiOK.428.960 SiOK.428.951 SiOK.428.896Gleis 5 Gleis 4 Gleis 3Gleis 767

SiOK.428.910 SiOK.428.965SiOK.428.970 SiOK.428.970 SiOK.428.950Gleis 6Gleis 7Gleis 751Gleis 752Gleis 754

SiOK.428.978Weiche

SiOK.428.958 SiOK.428.996Gleis 753Gleis 766

SüdNord

Per

ron

5 / 6

Frei

verla

d

Per

ron

2 / 3

Per

ron

1

9.10

438.10

4.50 50.13 19.93 16.54 4.50

95.60

Längsschnitt 1:200

Ansicht, 1:200

Längsschnitt, 1:200




Bauvorgang und Vorgehen Umbau Peron 5/6

Die Brücke und das neue Suurstoffi vom Perron 5/6



Süd








Süd








Süd








Süd








Süd













«Tendenza»

9.10

438.10

ca. 428.23Terrain

Perron 1429.07

ca.429.40

438.10

Perron 5 / 6

ca. 428.30Terrain

438.10

Perimeter

Birkenstr

asse

Perimeter

Lift

Lift

5.00

Lift

Lift



Über Gleisfeld


9.10

438.10

ca. 428.23Terrain

Perron 1429.07

ca.429.40

438.10

Perron 5 / 6

ca. 428.30Terrain

438.10

Perimeter

Birkenstr

asse

Perimeter

Lift

Lift

5.00

Lift

Lift



Über Gleisfeld


9.10

438.10

ca. 428.23Terrain

Perron 1429.07

ca.429.40

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Perron 5 / 6

ca. 428.30Terrain

438.10

Perimeter

Birkenstr

asse

Perimeter

Lift

Lift

5.00

Lift

Lift



Über Gleisfeld


Auf- und Abgang Nord, Grundriss, 1:100 Auf- und Abgang Nord, Querschnitt, 1:100 Auf- und Abgang Nord, Längsschnitt, 1:100

9.10

438.10

ca. 428.23Terrain

Perron 1429.07

ca.429.40

438.10

Perron 5 / 6

ca. 428.30Terrain

438.10

Perimeter

Birkenstr

asse

Perimeter

Lift

Lift

5.00

Lift

Lift



Über Gleisfeld


9.10

438.10

ca. 428.23Terrain

Perron 1429.07

ca.429.40

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Perron 5 / 6

ca. 428.30Terrain

438.10

Perimeter

Birkenstr

asse

Perimeter

Lift

Lift

5.00

Lift

Lift



Über Gleisfeld


9.10

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ca. 428.23Terrain

Perron 1429.07

ca.429.40

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Perron 5 / 6

ca. 428.30Terrain

438.10

Perimeter

Birkenstr

asse

Perimeter

Lift

Lift

5.00

Lift

Lift



Über Gleisfeld


Auf- und Abgang Perron 5/6, Grundriss, 1:100 Auf- und Abgang Perron 5/6, Querschnitt, 1:100 Auf- und Abgang Perron 5/6, Längsschnitt, 1:100

9.10

438.10

ca. 428.23Terrain

Perron 1429.07

ca.429.40

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Perron 5 / 6

ca. 428.30Terrain

438.10

Perimeter

Birkenstr

asse

Perimeter

Lift

Lift

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Lift

Lift



Über Gleisfeld


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Perron 1429.07

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Perron 5 / 6

ca. 428.30Terrain

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Perimeter

Birkenstr

asse

Perimeter

Lift

Lift

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Lift

Lift



Über Gleisfeld


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438.10

ca. 428.23Terrain

Perron 1429.07

ca.429.40

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Perron 5 / 6

ca. 428.30Terrain

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Perimeter

Birkenstr

asse

Perimeter

Lift

Lift

5.00

Lift

Lift



Über Gleisfeld


Auf- und Abgang Süd, Grundriss, 1:100 Auf- und Abgang Süd, Querschnitt, 1:100 Auf- und Abgang Süd, Längsschnitt, 1:100

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438.10

ca. 428.23Terrain

Perron 1429.07

ca.429.40

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Perron 5 / 6

ca. 428.30Terrain

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Perimeter

Birkenstr

asse

Perimeter

Lift

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Lift

Lift



Über Gleisfeld


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Perron 1429.07

ca.429.40

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Perron 5 / 6

ca. 428.30Terrain

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Birkenstr

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Perimeter

Lift

Lift

5.00

Lift

Lift



Über Gleisfeld


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Perron 1429.07

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Perron 5 / 6

ca. 428.30Terrain

438.10

Perimeter

Birkenstr

asse

Perimeter

Lift

Lift

5.00

Lift

Lift



Über Gleisfeld


Überm Gleisfeld, Grundriss, 1:100 Überm Gleisfeld, Querschnitt, 1:100 Überm Gleisfeld, Längsschnitt, 1:100


«Tendenza»

Blick vom Turm nach Süden auf den Perronübergang

1. und 2. Detailaufnahmen des Chromstahlgewebe, dichte und weite Maschenbreite.

3. Ein mit Profilitt-Glas verkleideter Liftschacht

1 2 3

Beim Überqueren der Gleise auf der Brücke

Brückentragwerk und Fundation

Der robuste Stahlkastenträger mit rund 90 m Länge bildet das Haupttragelement der neuen Fuss-

gängerpasserelle. Er liegt auf drei ebenso robusten Stahlstützen auf. Die mittlere Stahlstütze

kann später zusammen mit dem Perron verschoben werden, ohne dass der Hauptträger nach-

träglich verstärkt werden muss. Die mittlere Stütze ist zudem auf Zuganprall bemessen. Hinge-

gen liegen die beiden Stützen beim Brückenende ausserhalb der für Anprall massgebenden Zone

von 5 m ab Gleisachse und müssen daher nicht auf Zuganprall bemessen werden.

Die 5 m breite Fahrbahnplatte ist auf der Westseite des Kastenträgers als Kragplatte angeschlos-

sen. Unter der Fahrbahnplatte sind Querrippen im Abstand von ungefähr 3.8 m angeordnet. Am

freien Rand der Fahrbahnplatte ist ein robuster Randträger integriert, welcher der Längsausstei-

fung der Fahrbahnplatte dient.

Die drei Hauptstützen sind mittels Schraubverankerung auf Betonfundamenten eingespannt,

welche wiederum über Mikropfähle im Baugrund verankert sind.

Die Stahlprofile der Lifttürme können durch die Anbindung an die Brücke schlank und ohne Wind-

verbände ausgebildet werden. Die Lifte haben auf Perron und Brückenniveau je eine Türe. Ledig-

lich der Lift am südlichen Ende erlaubt einen zusätzlichen Einstieg ab Parkplatzniveau.

Mit den gewählten Bauteildimensionen können die Nachweise für Tragsicherheit und Gebrauchs-

tauglichkeit erbracht werden. Dies gilt auch für die zukünftige Stützenverschiebung innerhalb

des vorgegebenen Bereichs. Durch Fixierung des freien Brückenrandes bei den Lifttürmen und

entsprechend gewählten Blechstärken, kann rechnerisch eine Grundschwingfrequenz von min-

destens 4.5 Hz nachgewiesen werden, was ausserhalt des kritischen Bereichs liegt. Dennoch

sollte die Platzierung von ein oder zwei Schwingungstilgern vorsorglich eingeplant werden. Zwi-

schen den Querrippen unter der Fahrbahnplatte ist dazu ausreichend Platz vorhanden, und durch

die Streckmetallpaneele wären die Schwingungstilger kaschiert und geschützt. Da das effektive

Schwingungsverhalten in der Regel schwierig zu berechnen ist, wird die Erfordernis und die Di-

mensionierung von Schwingungstilgern erst nach Fertigstellung beurteilt.

Materialisierungskonzept

Sämtliche sichtbaren, tragenden Bauteile sind aus Baustahl gefertigt und durch einen anthrazit-

farbenen Anstrich vor Korrosion geschützt: Der Hohlkastenträger, der randabschliessende, aus-

steifende Längsträger, alle Stützen, die Treppen, die Stahlprofile der Lifttürme und die beiden

geschlossenen Treppengeländer.

Die Fahrbahnplatte mit den Längssteifen und die Querrippen sind eher feingliedrige Elemente

mit grosser Oberfläche. Im Endzustand nicht sichtbar und ausserdem schwer zugänglich, wer-

den sie deshalb in wetterfestem Corten-Stahl gefertigt, bei dem die oberflächliche Korrosions-

schicht die weitere Korrosion verhindert und deshalb kein Unterhalt erforderlich ist. Die Fahrbahn

und die Treppenstufen erhalten einen abdichtenden und rutschfesten Dünnschichtbelag (z.B.

Sika Elastomatic TF). Die Abdeckung der Fahrbahnuntersicht erfolgt mit Streckmetall-paneelen,

die über Winkelprofile an den Querrippen befestigt sind.

Die Brückengeländer sind mit einer Drahtgeflechtkonstruktion aus Chromstahlseilen versehen,

welches sich bewährt hat und die SBB-Schutzanforderungen erfüllt. Der unterste Meter ist durch

Engmaschigkeit de facto geschlossen und dennoch transparent, während oberhalb die Maschen-

öffnung grösser ist. Für die Treppen kommen in der Regel Staketengeländer zum Einsatz. Eine

Ausnahme bilden die Auf-/Abgänge an den Brückenenden, wo der Stahlhohlkasten durch ein

vollflächiges Stahlblechgeländer fortgeführt wird. Die seitliche Verglasung der Liftkerne besteht

aus profiliertem Glas.

Schneeräumung

Wie bei Personenüberführungen im Schweizer Mittelland üblich, sind bezüglich Winterdienst

für die meiste Zeit des Winters keine besonderen Massnahmen erforderlich. Meist reicht der

gezielte Einsatz von Streusalz gegen Eisglätte.

Nach intensivem Schneefall ist hingegen eine Schneeräumung der Fahrbahn sinnvoll. Für grösse-

re Flächen bewährt sich für Fussgängerbrücken der Einsatz einer handelsüblichen Schneefräse

(ohne Schneeketten!), welche mit dem Lift auf die Brücke hochbefördert werden kann. Der

Detailschnitte der Stahlstütze und vom Stahl-Holkasten, 1:50

Auswurf wird so gerichtet, dass der Schnee jeweils auf die Seite des Kastenträgers geworfen

und deponiert wird. Die Zugänge zu Treppen und Liften bleiben dadurch frei und die temporär re-

duzierte Fahrbahnbreite von beispielsweise 4 m ist noch immer sehr grosszügig. Das Quergefälle

der Fahrbahn zum Kastenträger hin verhindert, dass Schmelzwasser über die Fahrbahn fliesst

und nachts zu Glatteis führt. Alternativ zur mechanischen Schneeräumung könnte die Eis- und

Schneefreiheit auch mittels Fahrbahntemperierung gewährleistet werden.

Entwässerung

Die Fahrbahn hat ein Quergefälle von 2%. Entlang des Fahrbahnrandes ist eine flache und offene

Entwässerungsrinne mit Abläufen im Abstand von rund 10 m angeordnet. Die Entwässerungs-

leitung ist in der Fahrbahnkonstruktion integriert und wird vom Hochpunkt in Brückenmitte mit

rund 1% Gefälle zu den Brückenenden geführt werden. Dort werden die Leitungen innerhalb der

Lifttürme abgeführt und an die Kanalisation angeschlossen.

Betrieb und Unterhalt

Die Personenüberführung Tendenza kann generell als robust und unterhaltsfreundlich bezeichnet

werden. Sie weist keinerlei bewegliche Lager und Fahrbahnübergänge auf. Die geschlossenen,

grossflächigen Stahlbauelemente sind wenig schadensanfällig und können bei Bedarf einfach

unterhalten oder instand gestellt werden. Die geschlossenen Flächen verhindern generell Abla-

gerung von Schmutz und Feuchtigkeit. Die feingliedrigere und schlechter zugängliche Struktur

der Brückenunterseite ist mit Cortenstahl ausgebildet, womit der Unterhalt der Tragstruktur kom-

plett entfällt.

Das Chromstahlgewebe ist – wie die Erfahrung andernorts bestätigt – robust und quasi unter-

haltsfrei. Bei allfälliger Beschädigung können die mit Chromstahlgewebe bespannten Rahmen

innenseitig einfach ausgewechselt werden. Die Streckmetallpaneele der Untersicht sind eben-

falls einzeln demontierbar, was den Zugang zur Entwässerungs-leitung gewährleistet.

Bauausführung

Die Stahlbauteile werden weitgehend im Werk vorgefertigt und in transportgerechten Grössen

zur Baustelle geliefert. Im Querschnitt besteht die Brücke aus zwei Hälften, die auf dem Ins-

tallationsplatz verschraubt und deren Fahrbahnplatten miteinander verschweisst werden. Nach

Abschluss aller Vorbereitungsarbeiten wird der Brückenoberbau in drei Stücken an den Bestim-

mungsort eingehoben. Die Unterteilung ist so gewählt, dass sämtliche Schweissarbeiten über

den Perronbereichen stattfinden. Das vorgeschlagene Konzept setzt auf bewährte und sichere

Bauabläufe. Die Arbeiten können in kurzer Zeit und mit möglichst wenig Nachtarbeit ausgeführt

werden. Der SBB-Betrieb kann jederzeit aufrechterhalten werden. Dies gilt auch für den Brücke-

numbau bei der später geplanten Verschiebung des Perrons 5/6.

Abendstimmung auf der Brücke.

2%



1.234.98

1.95

12

86305.00

Rippe 30mmalle 3.8m t=30/50mm

t=30/50mm

t=20

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m


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2.50

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1.90

5










t=20

/30m

m



Einbetoniertes Schubblech mit Stirnplattenund KBD22, Total 2 x 42Stk.

Betonummantelung als gestalterisches Elementdes Stützenfundamentes sowie Schutz der Stützenverankerung

Streustromisolierte Schraubverankerung Stützemit Schutzkappen (erleichtert spätere Demontage)

Schubschrauben M40/S8.8, Total xx Stk

Ankerstangen M36/S2.5, Total 10 Stk

3.20

Schiftung für Stützenjustierung, sofern erforderlich+ allenfalls Streustromisolierung


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1.234.98

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t=30/50mm

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t=20/30mm








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dokumentation projekt tendenza (eingabe projektwettbewerb) · mit tendenza auch eine anordnung auf...

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