© 2009 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 5/e Olivier Blanchard
7U N I T
Produktion, Zinssatz und Wechselkurs
Blanchard, 5. Auflage, Kapitel 20
© 2009 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 5/e Olivier Blanchard Unit 7/2
Überblick
Das Gleichgewicht auf dem Gütermarkt Das Gleichgewicht auf den Finanzmärkten Das Mundell-Fleming Modell Wirtschaftspolitik in einer offenen
Volkswirtschaft Feste Wechselkurse
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Das Gleichgewicht auf dem Gütermarkt7-1
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Das Gleichgewicht auf dem Gütermarkt
Wir treffen zwei vereinfachende Annahmen:
1. Sowohl das inländische und das ausländische Preisniveau sind gegeben; somit sind der nominale und der reale Wechselkurs identisch:
2. Es gibt weder tatsächliche noch erwartete Inflation:
π 0e r i= Þ =
1*P
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Das Gleichgewicht auf den Finanzmärkten
Zinsparität (Gleichgewichtsbedingung):
Alternative Bestimmung der Wechselkurse:
Kaufkraftparitäten
7-2
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et
ttt E
Eii
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Das Gleichgewicht auf den Finanzmärkten
Wenn der erwartete zukünftige Wechselkurs gegeben ist, dann gilt:
Der aktuelle Wechselkurs is somit:
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1
1
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Das Gleichgewicht auf den Finanzmärkten
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E Ei i
E
Ein Anstieg der Zinsen im Euroraum führt zu erhöhter Nachfrage nach Anleihen aus dem Euroraum. Der Wechselkurs wird steigen und der Euro aufwerten.
Je stärker der Euro aufwertet, desto größer ist die erwartete zukünftige Abwertung des Euro.
Die ursprüngliche Euro-Aufwertung muss genau so hoch sein, dass die erwartete zukünftige Abwertung das Zinsdifferential ausgleicht. In diesem Fall sind die Anleger indifferent und das Gleichgewicht ist wiederhergestellt.
eEi
iE
1
1
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Das Gleichgewicht auf den Finanzmärkten
eEi
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1
1
Wie ändert sich die Zinsparitätenkurve,wenn,
a) i* steigt/fällt?
b) steigt/fällt?
eE
eE
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Der Gütermarkt und die Finanzmärkte
Das Gleichgewicht auf dem Gütermarkt impliziert, dass die Produktion unter anderem vom Zinssatz und vom Wechselkurs abhängt.
Y C Y T I Y i G N X Y Y E ( ) ( , ) ( , , )*
7-3
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Der Gütermarkt und die Finanzmärkte
Der Zinssatz bestimmt sich auf dem Geldmarkt: M
PY L i ( )
Die Zinsparität impliziert einen positiven Zusammenhang zwischen dem inländischen Zinssatz und dem Wechselkurs:
eEi
iE
1
1
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Der Gütermarkt und die Finanzmärkte
Veränderungen des Zinssatzes haben einen direkten Effekt über die Investitionen und einen indirekten Effekt über die Veränderung des Wechselkurses.
L MM
PY L i: ( )
1
1( ) ( , ) ( , *, )
*ei
Y C Y T I Y i G NX Y Y Ei
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Der Gütermarkt und die Finanzmärkte
Das IS-LM Modell für die offene Volkswirtschaft
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Die Auswirkungen von Wirtschaftspolitik in einer offenen Volkswirtschaft
Die Wirkungen von Fiskalpolitik in einer offenen Volkswirtschaft
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Die Wirkungen von Geldpolitik in einer offenen Volkswirtschaft
Die Wirkungen von Geldpolitik in einer offenen Volkswirtschaft
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Feste Wechselkurse
• Zentralbanken agieren unter impliziten oder expliziten Wechselkurszielen und verwenden geldpolitische Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen.
Einige Länder binden ihre Währung an den Dollar, an andere Währungen oder an einen Korb von Währungen.
Einige Länder haben sich für gleitende Bandbreiten, “crawling pegs”, entschieden.
Das Europäische Währungssystem (EWS)
Euro
7-5
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Die Entscheidung für einen festen Wechselkurs und die Kontrolle über die Geldpolitik
Zinsparität:
Mit festem Wechselkurs:
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et
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Eii
E
Eii tt )1()1(
ii
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Die Entscheidung für einen festen Wechselkurs und die Kontrolle über die Geldpolitik
Wenn keine Änderung des Wechselkurses erwartet wird:
Die Notenbank muss bei steigender Geldnachfrage das Geldangebot entsprechend erhöhen, damit der Zinssatz bei i=i* bleibt und folgende Bedingung gilt:
Schlussfolgerung:
tt ii *
*)(iYLP
M
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Fiskalpolitik unter festen Wechselkursen
Auswirkungen der expansiven Fiskalpolitik bei fixen Wechselkursen
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Fiskalpolitik unter festen Wechselkursen
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Fiskalpolitik unter festen Wechselkursen
Bei flexiblen Wechselkursen führt expansive Fiskalpolitik zu einer Erhöhung der Produktion (YA zu YB).
Bei festen Wechselkursen steigt die Produktion von YA auf YC.
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Fallstudie 7: Sektorale Bilanzsalden
CTYSS
NXGIICY
DYUH
UH
Gütermarkt-Gleichgewicht und Sparen:
H ... private Haushalte
U ... private Unternehmen
YD ... Verfügbares Einkommen
Annahme: Staat investiert nicht!
GTISISNX
CTNXGIICSS
UUHH
UHUH
Privates Sparen Haushalte
Öffentliches SparenLeistungsbilanz
Privates Sparen Unternehmen
YFinanzierungssalden:
UHUH SSSIII ,
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Sparen bei
Haushalten: Verfügbares Einkommen minus Konsumausgaben
Unternehmen: Einbehaltene Gewinne
Fallstudie 7: Sektorale Bilanzsalden
Investieren bei
Haushalten: Langlebige Konsumgüter, Immobilien (Kauf und Reparatur)
Unternehmen: Maschinen, selbsterstellte Anlagen, Lagerinvestitionen
„Sonderrolle“ Staat
Viele „Investitionen“ des Staates als Staatsausgaben (Ausbildung, etc.)
Investitionen: Straßen, Schulgebäude, etc.
Finanzierungssaldo (Maastricht) ≈ Budgetdefizit/-überschuss
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Problemstellung: Überschuldung von Sektoren in USA
Verbindlichkeiten je Sektor der USA
in % des BIP
Verbindlichkeiten der amerikanischen Haushalte
in % des verfügbaren Einkommens
Quelle: Flows of Funds Annual Report of FED (various issues)
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Why austerity alone risks a disaster
Fallstudie 7: Lösungsmöglichkeiten
Financial Times vom 28.06.2011
[...] Few doubt there is excessive private sector debt in a number of high-
income countries. But how is it to be reduced? The BIS [Bank of International
Settlement] notes four answers:
1.repayment
2.default
3.higher real incomes
4.and inflation.
Let us rule out the last and focus on the first. Repayment means spending
less than one‘s income [financial surpluses]. That is what is happening in the
US private sector.
[...] Since the US has a current account deficit, the rest of the world is also,
by definition, spending less than its income. Who is taking the opposite
side? The answer is: the government.
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Fallstudie 7: Sektorale Bilanzsalden
Finanzierungssalden der Sektoren der USA
in % des BIP, Auslandssaldo als Rest aller anderen Sektoren
(SH-IH) = 3.7%
(SU-IU) = 3.7%
-LB = 3.3%
(T-G) = -10.7%
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Why austerity alone risks a disaster
Fallstudie 7: Fiskalische Konsolidierung
Fortsetzung von Folie 4
[...] The evidence suggests that the foreign surpluses are structural or at least
highly persistent. Given these debt overhangs, surpluses of household
sectors are also likely to be sustained. So a big reduction in these fiscal
deficits probably demands an offsetting reduction in business sector
financial surpluses. That can happen in two ways:
GTISISNX UU
const
HHconst
1.
1. a surge in business investment or
2. a reduction in retained earnings.
2.
© 2009 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 5/e Olivier Blanchard Unit 7/27
Fallstudie 7: Fragestellungen
Einige Fragen: Können Sie die Identität „S=I“ herleiten?
Welchen entscheidenden Unterschied sieht der Artikel im Bezug auf die beiden Möglichkeiten zur Reduktion von (SU-IU) ?
Was könnte z.B. den positiven Finanzierungssaldo der Haushalte reduzieren?
Welche Determinanten bestimmen die Nettoexporte? Ist bei diesen tatsächlich kaum eine Änderung zu erwarten?
Können Sie eine fiskalische Konsolidierung in einem IS-LM-ZP Diagramm darstellen? Wie verändern sich (S-I), NX und (T-G)?
© 2009 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 5/e Olivier Blanchard Unit 7/28
Fallstudie 7: Fiskalische Konsolidierung im IS-LM-ZP
Produktion Y
IS
i0
Y0
LM
A
B
Y1
i1
Wechselkurs E
ZP
IS’
B
A
Privates Sparen (S – I): (S – I)? S↓ da Y↓ ; I ? da Y↓ und i↓Öffentliches Sparen (T – G): (T – G)↑Nettoexporte NX: NX↑ E=↓ und Y↓
G↓ od. T↑
YLF
© 2009 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 5/e Olivier Blanchard Unit 7/29
Key Terms
Mundell-Fleming model - Mundell-Fleming-Modell
peg - peg, Wechselkurs fixieren crawling peg - crawling peg,
gleitende Bandbreiten European Monetary System
(EMS) - Europäisches Währungssystem (EWS)
bands - Bandbreiten central parity - zentrale
Parität Euro - Euro