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1. DasBewusstseinsproblemimrussischenIdealismus: DiePhilosophiedesFrstenSergejTrubetzkoj DieMetaphysikimaltenGriechenland(1890) berdasmenschlicheBewusstsein(1891) DieGrundlagendesIdealismus(1896) DieLogosLehreundihreGeschichte(1900) RektorderMoskauerUniversitt(1905) 1862 1905 2. NikolaiTrubetzkoy(Sohn): Linguist,Ethnologe, politischerPhilosoph 1863 1920 1890 1938 JewgenijTrubetzkoy(Bruder): Philosoph 3. ErkenntnistheoretischerIdealismus: FormenderErfahrungundErkenntnissindetwasGeistiges* GegenstndederErfahrungundErkenntnissindetwasGeistiges (mitdenDingenansichnichtunbedingtidentisch) 4. MetaphysischerIdealismus: AllesSeiendeistansichgeistig AllesSeiendeistnureinintentionalesObjektdesGeistes AllesSeiende(geistigodermaterielloderbeides)istvomGeist geschaffen* EinmglicheridealistischerRealismus:GegenstndederErfahrungund Dingeansichsindgeistig,abermiteinandernichtidentisch 5. Trubetzkojs IntersubjektiverIdealismus:DieWeltistdemSubjekt nurdurchTeilnahmeandenintersubjektivenBewusstseinsformen zugnglich.DasBewusstseinistprimrgemeinschaftlich (konziliarisch,katholischvon,dasGanzeangehend) Erkenntnistheoretisch:FormenderErfahrungundErkenntnis sindgeistigundintersubjektivkonstituiert(mitRealismusund Dualismuskompatibel) berdasmenschlicheBewusstsein(1891) 6. Metaphysisch:GegenstndederErfahrungundErkenntnissind geistigundintersubjektivkonstituiert Schwach:DingeansichsindmitGegenstndenderErfahrung nichtidentisch,ihreEigenschaftenknnenaberauchidentisch sein(mitRealismusundDualismuskompatibel) Stark:DingeansichsindmitGegenstndenderErfahrung identisch(mitRealismusundDualismusnichtkompatibel) DieGrundlagendesIdealismus(1896) 7. AntikeundmittelalterlicheHintergrnde DieHauptfragederMetaphysik seitderAntike:wasistprimr seiend IndividuenoderUniversalien? ChristlichePhilosophie:daspersnlicheBewusstseinwirddurch diekirchlicheOrganisationdeskollektivenBewusstseins vervollstndigt,dieseGemeinschaftlichkeitdesBewusstseins wirdjedochnichtphilosophischthematisiert 8. FolgenderprotestantischenReform(Hinwendungzur PersnlichkeitinderMystik,Erfahrung,Vernunft) DerGrundallerErkenntnisistdasBewusstsein DasBewusstseinistpersonal DerStreitumdasprimrSeiendewirdinsBewusstseinverlegt undinihmaufgehoben,dasowohldasIndividuellealsauchdas UniversaleseineFormensind alsAnschauungenundBegriffe 9. EmpiristischerundrationalistischerIdealismus AllesSeiendeisteinintentionalesObjektdessubjektiven Bewusstseins Empirismus:DasSubjektistindividuell,dieErkenntnisberuht aufseinerWahrnehmungundIntrospektion Rationalismus (derDeutscheIdealismus):DasSubjektistdas Absolute,dieErkenntnisberuhtaufseinenBegriffen 10. DerBegriffderPersonverbindetinsichzwardasIndividuelle unddasUniversale,aberinderWeise,diedemGlaubenandie (vonunseremBewusstseinunabhngige)WirklichkeitderWelt unddieUniversalittderErkenntnisnichtgerechtwird DerGegensatzzwischenIndividuenundUniversalienbleibt berdiesauchimneuenIdealismuserhalten:frdieEmpiristen sindnmlichempirischeIndividuenPersonen,frdie DeutschenIdealistenistdasPersonaleberindividuell 11. EmpiristischeAuffassungdesBewusstseins AllesSeiendeistdemSubjektalsErfahrunggegeben Esistnichtmglich,zubeweisen,dassesetwasSeiendesauer derErfahrunggibt DieErfahrungistprimreineAbfolgeeinzelnerErlebnisse DieseErlebnissesindjeweilsErlebnisseeinesSubjekts,dasauch sichselbstalseineAbfolgeeinzelnerErlebnisseerscheint 12. InterneProblemedesEmpirismus DamitdieErfahrungzustandekommt,mssendieErlebnisse durchuniversaleFormengeordnetwerden,dielogischund erkenntnistheoretischrelevantsindundsoberdasEinzelne undreinSubjektivehinausgehenmssen AlseineAbfolgederErlebnissekanndasSubjektwedersich selbstnochseineeigeneErfahrungerforschen 13. DieErgebnissederexperimentellenNeurophysiologiezeigen, dassdasBewusstseinvomGehirnundNervensystemabhngt. EntwederistdasGehirnaucheinBndelderErlebnisseoderes gibtetwasSeiendesauerderErfahrung DieErfahrunghatdieunbewusstpsychischeGrundlage:man merktnichtimmer,wieseineErlebnissegeordnetwerdenoder wiemanvoneinemGedankenzumanderenbergeht.Diese VorgngesindaberinunserBewusstseinslebenfesteingebaut 14. FehlendeErklrungzweierGrundberzeugungen Wirsindunmittelbarberzeugt,dasswirdurchunsere ErfahrungnichtErlebnisse,sondernObjekteundEigenschaften erkennen,dievonunserenErlebnissenweitgehendunabhngig sind Wirsindunmittelbarberzeugt,dassdieErfahrunguns AllgemeingltigesundWahresberdieWirklichkeitvermittelt 15. MglicheReaktionenaufdieseHerausforderungen Negativ: Skeptizismus:Erlebnissesindalles,waswirhaben,dieFragen nachderWirklichkeitderWeltundnachderWahrheitder Erkenntnissinddahernichtrelevant 16. Konstruktiv: BerkeleysIdealismus:PluralittderGeister CommonSensePhilosophie:DerGlaubeandieWirklichkeit derWeltistdurchcustom and habitbedingtundnichtweiter zuerklren Materialismus:DasBewusstseinisteinProduktdesGehirns, NeuronenundihreVerbindungensindElementareinheitendes Bewusstseins 17. ProblemedesMaterialismus DerprinzipielleUnterschiedzwischendemPhysischenunddem Geistigenistnichterklrt ImGehirnlsstsicheinZeugnisfrdieWirklichkeitderWelt oderderUniversalittderWahrheitebensowenigfinden,wie imsubjektivenErleben diesemssenbeiderHirnforschung ehervorausgesetztwerden 18. TranszendentalphilosophiedesDeutschenIdealismus EinzelneErlebnisseeinesSubjektssinddurchbestimmte Formengeordnet.Siesinduniversal,ausdeneinzelnen ErlebnissennichtableitbarundliegenallenErlebnissen zugrunde.IhrUrsprungistdastranszendentaleSubjekt,das durchseineAktivittdieErfahrungsweltsamtallenempirischen Subjektenschafftundsichseinerselbstinihnenbewusstwird 19. InterneProblemedesDeutschenIdealismus WennFormenderErfahrungundErkenntnisuniversalsind, knnensienichtindividuellsubjektivsein WenndieseFormennichtindividuellsubjektivkonstituiertsind, istdastranszendentaleSubjektnichtmitdemjeweiligen empirischenSubjektidentisch 20. WenndastranszendentaleSubjektnichtmitdemjeweiligen empirischenSubjektidentischist,unddennochsichseiner selbsterstinihmbewusstwird,mussesursprnglich unbewusstundirrationalsein(neutralerMonismus) DieEntstehungdesBewusstseinsmitseinenuniversalen FormenausetwasUnbewusstemistnichtwenigerschwer nachzuvollziehenalsseineEntstehungausNervenzellen 21. DieVersuche,dieErfahrungsweltvomStandpunktdes transzendentalenSubjektsausnachzukonstruierensindsehr subjektivundwillkrlichundergebenkeinewirklicheWelt(was siejedochleistenmssen!) NeurophysiologischeundunbewusstpsychischeBasisdes Bewusstseinsistausgeblendet,genausowieimempiristischen Idealismus 22. ProblematischeErklrungzweierGrundberzeugungen DertranszendentaleIdealismusliefertzwareine(wennauch nichtwiderspruchsfreie)Erklrungderuniversalen Bewusstseinsformen,aberseinapriorischesKonstruierender ErfahrungsweltlsstdieKluftzwischenderkonstruiertenund derwirklichenWeltnichtberbrcken 23. VoraussetzungenfreineadquatereTheoriedesBewusstseins (transzendentalphilosophisch,intersubjektiv,dualistisch, realistisch) UnserGlaubeandieWirklichkeitderWeltunddieUniversalitt derErkenntnislsstsichwederbeweisennochwiderlegen,er bildetaberdieintuitiveBasisfrallehherenberzeugungen underffnetunsdenursprnglichenkognitivenZugangzur Welt 24. SeinemuniversalenAnspruchnachgehtdieserGlaubeberdas individuelleBewusstseinhinausundwirderstdurchdie GemeinschaftmitanderenWesenermglicht DasBewusstseinistnichtreinindividuelloderberindividuell, sonderngemeinschaftlich:jedervonunshatteilam Bewusstseinderanderen DieFolgendiesesGlaubenswerdenihndannnochrckwirkend induktivbesttigen(BayesVerfahren) 25. Metaphysik:GeistigeundphysischeEigenschaftensind real existierendeUniversalien,diedenvielenIndividuengemeinsam sindundihreontologischeGemeinschaftlichkeitbeisteuern Biologie:JederhhereOrganismusisteineGemeinschaftvon ZellenundeinTeilseinerSpeziesunddessenEvolution.Das einfachesinnlicheBewusstseinbeginntmitEinzellern,und InstinktesindeineentwickeltereFormdeskollektiven BewusstseinseinerSpezies,diedieGemeinschaftlichkeitfrdert 26. Neurophysiologie:DasGehirnalsdasvollkommensteund beseelteOrganbedingtdasBewusstseinnichtwieeinen physiologischenProzess,sonderndurchseineOrganisation,die alsResultateinergemeinsamenArbeitunzhligerGenerationen vonOrganismenaufzufassenist Sprache:Auerdergemeinsamenbiologischenund physiologischenBasissindUniversalieninderWeltundreale VerstndigungmitMitmenschenunabdingbarfrdieSprache 27. Erkenntnis:DieAllgemeingltigkeitderuniversalenFormender ErfahrungundErkenntnisberuhtaufihrergemeinschaftlich erfolgtenVermittlungundBesttigung.DieWirklichkeitder KausalittwirdunsdurchgegenseitigeAnerkennungvon WirksamkeitderHandlungenbewusst.DieEreigniskausalittist eineErweiterungderAgenskausalittaufdieganzeNatur.Der erkenntnistheoretischeRealismuslegtnahe,dassunseren DenkformeneinevernnftigeOrdnunginderNaturentspricht 28. OrganischeundsozialeBasisdesmenschlichenBewusstseins ziehtesnachsich,dasseinindividuellesBewusstseinauch psychologisch stetsEinheitderVielheitist:dasUnbewusst Psychische,dasGedchtnis,dieEinbildung,selbstdie PersnlichkeitverbergeninsichvielErerbtes,sowieparallel verlaufendeProzesse,derenEinheiterstzuerzwingenist.Das BewusstseinistnichtreinpersonalunddiePerson(primrdie Seele)kannmanchmalauchkeinpersonalesBewusstseinhaben 29. GesellschaftundMoral:einMenschisteinTeildersozialenund normativenOrdnung,indereralsPersoninseinerWrde anerkanntwirdundauchdieanderenalssolcheanerkennen soll.ErmusssichnichtnurdieFormen,sondernauchdie aktuellenInhaltedesgemeinschaftlichenBewusstseins aneignen.WiedieWahrheitimtheoretischenBereich,soistdie LiebeimpraktischenBereichdasIdealderMenschheit,dasdie gemeinschaftlichenBewusstseinsformenmitInhalterfllensoll 30. DerZugangzurWirklichkeitgibt's frunsnurdurchTeilhabeam gemeinschaftlichenBewusstsein,abersoerwerbenwirdie EinsichtindasabsoluteBewusstsein,dasdieGrenzender jeweiligenGemeinschafttranszendiertunddiegemeinsame vernnftigeOrdnunginderWelteinrichtet DasIndividuelleunddasUniversaleamMenschenwerdennur dannvershnt,wenndasPersonale,dasKollektiveunddas AbsolutezueinervollkommenenGemeinschaftbeitragen 31. DasBewusstseinistunsallengemeinsam,undwasichdurches undinihmobjektiv,d.h.allgemeingltig,erkenne,dashalteich frwahr inVertretungvonallenundfralle,nichtnurfrmich allein.InderTathalteichimmereinengemeinsamenRatinmir mitallenberalles.Undnurdasistfrmichwahrundgewissin einerallgemeingltigenundunbedingtenWeise,wasesfralle seinsoll. berdasmenschlicheBewusstsein(1891) 32. IchkannmichinmirbereineallgemeineZustimmung tuschen.[]AberdieseTuschungselbstsetztschondie Zuversichtvoraus,dasseineallgemeineZustimmungmglichist. Deswegenkannmichjederberfhren,mirmeineTuschung unterBerufungaufdasallgemeinAnerkanntebeweisen unter Berufungdarauf,wasalleinmiranerkennen. berdasmenschlicheBewusstsein(1891) 33. WerdieWahrheiterkannthat,fordert,dassallesie anerkennen;eralleinweibesseralsalleanderendas,wasalle wissensollen.Unddeswegenberwltigtundberzeugtder EinedieVielendarin,waszuerstkeinerglaubenwollte. berdasmenschlicheBewusstsein(1891)


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