Cannabis
Geschichte - Deutschland
Geschichte 60er / 70er Jahre
• Ende der 60er Jahre erreicht die „Flower Power“ Welle die westlichen europäischen Industrieländer
• Ideale: Frieden, Freiheit des Menschen, Bewusstseinserweiterung, Meditation, fernöstliche Religionen und Philosophien, alternative Lebensformen
• Cannabisprodukte als Vehikel, diese Ideale zu erreichen. Bsp. 1971 Rudolf Gelpke, Ethnologe und Religionswissenschaftler „Drogen und Seelenerweiterung“
Symbol einer Gegenkultur
• Hanfprodukte, insbesondere Haschisch kommt aus entlegenen Gebieten der Erde
Bsp. schwarzer Afghane, roter Libanese, grüner Türke. z.T. hochpotente Sorten
• Mitte der 70er Aufkommen von LSD und Heroin
• Erste Legalisierungsbewegungen und Selbsthilfeinitiativen Bsp. Release
Reaktionen
Abhängigkeit, Einstiegsdroge, Wahnsinn. Verwahrlosung
Prävention setzt auf Drogenfreiheit
Durch Abschreckung soll Konsum verhindert werden
Broschüren: „Rauschgift ohne mich“ „Schützen sie ihr Kind vor Drogen“
„Einmal Rauschgift ist einmal Rauschgift zuviel“
1972 1. Fassung des BtMG
Höchststrafe 10 Jahre
Erweiterung auf andere Drogen (psychedelische Drogen, LSD, Psylocibin, )
Geschichte 80er
• Ende der 70er aufkommen der Punkkultur aus England, Autonome
• „No Future“ Postulat (Selbstbehauptung statt Bewusstseinserweiterung). Ablehnung der heilen Welt der Hippies
• Alkohol, Cannabis, dazu kamen Amphetamine, Heroin
• Reggae Welle aus Jamaika. Glauben der Rastafari eng mit Cannabis verbunden. Sehr populäre Musik
• Botschaft: „Immer locker bleiben“
• Beginnender Eigenanbau
Reaktionen
Wir brauchen in unserer Gesellschaft keine zusätzlichen, kulturfremde Drogen
Flashback-Theorie, Amotivationales Syndrom
Prävention: Informationsvermittlung zu einzelnen Substanzen und gesundheitlichen Folgen Einbeziehen von legalen Drogen
Defizit- und Problemorientierung
„Infoset Jugend und Drogen“, „Jugend und Alkohol“
1982 Neufassung des BtMG
Erhöhung der Strafobergrenze auf 15 Jahre
Verbot des Anbaus der Pflanze
Verstärktes Auftreten von Legalisierungsbewegungen, Smoke-Ins
Geschichte 90er + Jahre
Techno, Großveranstaltungen, Goa Parties
Motto: Tanzen und Spaß haben, Bewußtseinserweiterung (Goa)
Chemische Drogen, Ecstasy, Amphetamine, LSD, Psylocibin, Cannabis (zum chillen)
Hip Hop, Rap
Motto: Cool sein, Ghettomentalität
Cannabis als Hauptdroge
Starke Verbreitung von Cannabisprodukten
Cannabiszubehör wird legaler Wirtschaftszweig, Hanfläden, Logo
Anbau im großen Stil in Holland, Marihuana verdrängt Haschisch zunehmend
Internet
Reaktionen
Haschischpsychosen, psychische Abhängigkeit,
Marihuana ist genmanipuliert, hochgezüchtet
Die Gefahren von Cannabis werden verharmlost
„Die Seuche Cannabis“ (Spiegel Artikel)
Prävention
Gesundheitsförderung, Förderung der Lebens- und Widerstandskompetenzen „Sucht hat immer eine Geschichte“, „Kinder stark machen“
Entwicklung von Risikokompetenz, erlernen von risikominimierendem Konsum Selbstbefähigung, Eigenverantwortung (Empowerment), Safer-Use „Umgang mit psychotropen Substanzen als Entwicklungsaufgabe“ „Risikobegleitung“, „Konsumentensouverinität“
1994 Bundesverfassungsgerichtsurteil
neu eingefügte § 31a BtMG (Einstellung von Verfahren wegen Geringfügigkeit) einheitliches Vorgehen der Länder in der Einstellungspraxis muss erfolgen
2002 Bundesverfassungsgericht
Entscheidung, dass der Besitz einer geringen Menge Cannabis keine Entziehung der Fahrerlaubnis rechtfertigt
2016
2016
2016
Ärzte Zeitung online, 08.12.2016
Modellprojekt geplant - Düsseldorf will Cannabis legalisieren
DÜSSELDORF. Düsseldorf plant ein Modellprojekt zur legalen Abgabe von Cannabis an
Freizeitkonsumenten. Eine begrenzte Zahl volljähriger Teilnehmern soll in einigen Apotheken
Cannabis erwerben dürfen. Genauere Pläne zu dem Vorhaben wurden laut Medienberichten
am Mittwoch von einer Expertengruppe aus Gesundheitsspezialisten, Polizei und Verwaltung
auf einer Fachtagung vorgestellt.
Ziel des Pionierprojekts: Die kontrollierte Abgabe von Cannabis in Apotheken soll den illegalen
Verkauf austrocknen und zudem verhindern, dass Menschen durch gepanschtes Cannabis
geschädigt werden.
Im August hatte der Düsseldorfer Stadtrat einem Antrag auf "lizienzierte Abgabe von
Cannabisprodukten" zugestimmt. Im nächsten Schritt will die Stadt Düsseldorf eine
Machbarkeitsstudie durchführen. Anschließend will man den Plänen zufolge im Sommer 2017
eine Sondergenehmigung beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukt beantragen.
In Münster gibt es ähnliche Bestrebungen