„Europa – Spuren im Alltag“ ist eine Publikation des Informationsbüros Brüssel des Europäischen Parlaments. Die Broschüre wurde in deutscher, französischer und niederländischer Sprache veröffentlicht. Der Inhalt deckt sich nicht notwendigerweise mit Standpunkten oder Prioritäten des Europäischen Parlaments.
Autor: Davy GeensRedaktion: März 2007 Illustration: Pascal LemaitreLayout: www.inextremis.be
Diese Veröffentlichung ist urheberrechtlich geschützt. Der Inhalt darf teilweise oder ganz – auch übersetzt – zur nichtkommerziellen Verwendung übernommen werden. Voraussetzung dafür ist jedoch die vorherige schriftliche Zustimmung des EP-Informationsbüros Brüssel. Kontaktadresse: [email protected]
Europa – SpurEn im alltag �
Zum Geleit
In diesem Jahr begeht Europa ein rundes Jubiläum. 1957, als die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg noch frisch war, unterzeichneten sechs Länder – darunter Belgien – in Rom einen Vertrag, der den Eckstein zum gemeinsamen Projekt der europäischen Einigung bildete. Zu den sechs Gründerstaaten haben sich 50 Jahre später weitere 21 Länder hinzugesellt. Nach dieser längsten Friedenszeit in der Geschichte Europas ist der Kontinent nahezu in seiner Gänze wiedervereinigt. Dies allein wäre schon ein großartiges Ergebnis. Dennoch mussten wir erleben, wie brüchig der Friede sein kann, als in den neunziger Jahren im Balkan ein Krieg ausbrach. Die Europäische Union hat daraus ihre Lehren gezogen und tut alles, um auch diese Länder fest in den europäischen Strukturen zu verankern. „Nie wieder Krieg“ soll in ganz Europa zur Selbstverständlichkeit werden.
Viele denken, dass die europäische Politik sich weit von den Alltagsproblemen der Bürger abspielt. Und was man nicht kennt, das liebt man nicht. Diese Broschüre will dazu beitragen, dem entgegen zu wirken. Dies wird schon aus dem Titel deutlich. Am Tagesablauf einer Durchschnittsfamilie wird klar, in welch vielfältiger Weise Europa uns begleitet, oft ohne dass man sich dessen bewusst ist. Oder wussten Sie, dass Sie die Zwei-Jahresgarantie Ihrer Haushaltsgeräte einer europäischen Richtlinie zu verdanken haben? Dies und vieles mehr können Sie in den folgenden Seiten „entdecken“. Wir hoffen sehr, dass die Lektüre Sie und Europa einander näher bringt.
Peter ThomasLeiter des Informationsbüros Brüssel
In den eingerahmten Artikeln erhalten Sie Hintergrundinformation. Webfreaks legen es vielleicht darauf an, die vielen nützlichen Links zu testen. Das Schlagwortregister am Ende lässt Sie rasch das finden, was Sie suchen. Dennoch werden hier nur etliche Themen aus einer viel größeren Vielfalt behandelt. Die Broschüre strebt keineswegs nach Vollständigkeit, sie zielt eher darauf ab, Sie mit konkreten Beispielen auf den europäischen Geschmack zu bringen.
Die Idee zu dieser Veröffentlichung entstand, als deren Autor Davy Geens ein Praktikum im Brüsseler Informationsbüro des Europäischen Parlaments absolvierte. Nach gründlicher Recherche arbeitete er das Konzept als leicht lesbare Erzählung aus. Mit Rat und Tat unterstützten ihn begeisterungsfähige Mitarbeiter des Informationsbüros. Aus vielerlei Perspektiven kamen so kreative Beiträge zusammen, die „Europa – Spuren im Alltag“ zu einem typischen Vorbild europäischer „Einheit in Verschiedenheit“ machten.
Viel Freude bei der Lektüre!
� Europa – SpurEn im alltag
Am Morgen...
6.30 UhrBei Familie Schmitz klingelt der Wecker. Noch im Halbschlaf hört Werner Fetzen der Nachrichten im Radiowecker. „Eine internationale Jury hat am Montag die deutsche Stadt Essen, das ungarische Pécs und das türkische Istanbul zu den Kulturhauptstädten Europas 2010 gewählt“, meldet der Nachrichtensprecher. „In unserem Land waren Antwerpen, Brüssel und Brügge bereits Kulturhauptstadt Europas. Und nun das Wetter…“ Gerda springt aus dem Bett und lauscht kurz am Babyphon. Alles ist ruhig im Kinderzimmer, Laura scheint noch zu schlafen.
EuropäischeStädtepräsentierensich
Jedes Jahr dürfen sich eine oder mehrere europäische Städte KulturhauptstadtEuropas nennen. Die gewählten Städte organisieren dann ein Jahr lang zahl-reiche Aktivitäten und präsentieren ihre Sehenswürdigkeiten. So will Europa seine kulturelle Vielfalt hervorheben und die Bürger Europas einander näher bringen. Diese Initiative der EU bedeutet langfristig auch einen wirtschaftlichen und kulturellen Impuls für diese Städte, beispielsweise durch Beihilfen für die Restaurierung von Denkmälern. Die Initiative wurde von der griechischen Schauspielerin und Ministerin für Kultur Melina Mercouri initiiert. 1985 war Athen die erste Kulturhauptstadt Europas.
Die Kulturhauptstädte Europas2007: Luxemburg und Sibiu
(Hermannstadt/Rumänien)2008: Liverpool (Großbritannien) und
Stavanger (Norwegen)2009: Linz (Österreich) und Vilnius
(Litauen)2010: Essen (Deutschland), Pécs (Ungarn)
und Istanbul (Türkei)
Europa – SpurEn im alltag �
6.35 UhrWährend Werner den Frühstückstisch deckt, eilt Gerda ins
Bad. Das Leitungswasser, mit dem Gerda sich jeden Morgen die
Zähne putzt, muss selbstverständlich gesund und sauber sein.
Europa legt daher Qualitätsnormen fest, denen das Trinkwasser
entsprechen muss. Kosmetikprodukte finden erst nach strengen
Kontrollen ihren Weg in Gerdas Badezimmer. Die EU-
Rechtsvorschriften garantieren, dass Gerdas Pflegeprodukte
keine schädlichen Stoffe enthalten, und verpflichten den
Hersteller, die Zusammensetzung des Produkts deutlich
anzugeben. Gerda ist allergisch gegen bestimmte Geruchsstoffe.
Da auf dem Etikett die Inhaltsstoffe von parfümierten
Kosmetikprodukten detailliert aufgeführt werden müssen,
kann Gerda im Supermarkt eine wohlüberlegte Wahl treffen
und so unangenehme allergische Reaktionen vermeiden. Als
Tierfreundin findet sie es übrigens gut, dass Europa Tierversuche
für Kosmetik ab 2009 vollständig verbietet.
Früher quoll der Badezimmerschrank im Hause
Schmitz bisweilen über. Gerda und Werner
bewahrten dort ein buntes Sammelsurium
von geöffneten Tuben und Töpfchen auf.
Kosmetikhersteller müssen nach EU-Gesetz
angeben, wie lange ein Produkt nach dem
Öffnen noch haltbar ist. Ein Piktogramm
mit einer Ziffer und dem Buchstaben M gibt
diesen Zeitraum in Monaten an. So
wissen Gerda und Werner genau,
welche Tuben oder Tiegel
noch brauchbar sind. Die
Sonnencreme, die Gerda
vor einem halben Jahr in
Spanien gekauft hat, kann
also ohne Probleme noch
einmal mit an den Strand
genommen werden.
6.50 UhrWerner rührt in seinem Kaffee. Über die Reduzierung oder Abschaffung von Einfuhrzöllen, beispielsweise für Kaffeebohnen, versucht die Europäische Union, die Entwicklung von armen Ländern zu fördern. Sie tut dies auch, indem sie faire Handelspraktiken unterstützt und Produkten mit einem „Fair Trade“-Label den Zugang zum europäischen Markt erleichtert.
RechtaufElternurlaubWerner arbeitet im Hafen, nimmt zurzeit aber Elternurlaub. Sowohl der Vater als auch die Mutter haben AnspruchaufmindestensdreiMonateElternurlaub, bis ihr Kind eine bestimmte Altersgrenze erreicht, die von Land zu Land verschieden ist. Die europäische Sozialgesetzgebung gibt Eltern auch das Recht, aus dringenden familiären Gründen frei zu nehmen.
Werner hat sich dafür entschieden, nach dem Mutterschaftsurlaub von Gerda einige Monate zuhause zu bleiben, um für ihr vier Monate altes Töchterchen Laura zu sorgen. Nach seinem Elternurlaub kann Werner an seinen alten oder einen gleichwertigen Arbeitsplatz zurückkehren. Die Mitgliedstaaten können die Elternurlaubsregelung großteils selbst konkret gestalten. Bestimmte Mindestregelungen werden jedoch von der EU vorgeschrieben.Fairtrade labelling
organizations international
� Europa – SpurEn im alltag
7.00 UhrGerda holt einen Becher Joghurt aus dem Kühl-
schrank. Ein nagelneues, multifunktionelles Gerät,
denn ihr alter Kühlschrank ist vorige Woche kaputt
gegangen. Der neue verbraucht weitaus weniger Strom
als sein Vorgänger, ein zehn Jahre altes Hochzeitsge-
schenk von Tante Elisabeth. Ein Etikett muss im Laden
den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten angeben.
So können Gerda und Werner sich bewusst für ein
umweltfreundliches Gerät entscheiden und stehen nicht
vor unangenehmen Überraschungen, wenn die Strom-
rechnung ins Haus flattert. Gerda und Werner
bekommen eine gesetzliche Garantie von
zwei Jahren auf ihre Neuerwerbung.
Eine EU-Richtlinie verpflichtet
den Verkäufer auch, alte Elek-
trogeräte zurückzunehmen.
Für einen Entsorgungsbeitrag
von wenigen Euro wird
der ausgediente Kühl-
schrank von Gerda und
Werner auseinander genom-
men und erhalten die noch
brauchbaren Teile ein zweites
Leben. Gut für die Umwelt und
zugleich sehr praktisch!
7.05 UhrKurz nach sieben stellt Werner die Müllsäcke auf den Gehweg. Abfallvermeidung ist eine Priorität der Europäischen Union, wenn auch der Verbraucher natürlich seinen Teil dazu beitragen muss. So wurde die gesonderte Sammlung von gebrauchten Batterien auf Auffor-derung der EU hineingeführt. Durch gewisse Straßen in Belgien fahren dank europäischer Unterstützung auch bereits mit umweltfreundlichem Rapsöl betriebene Müllwagen.
– „Guten Morgen, Herr Briefträger!“– „Guten Morgen, Herr Schmitz! Ich habe ein Päckchen für Ihre Frau. Könnten Sie hier wohl
unterschreiben?“ Vorige Woche bestellte Gerda über das Internet einen Roman ihres Lieblingsautors. Gerda verschlingt Bücher und sitzt regelmäßig am Computer, um online neue Errungenschaften für ihren Bücherschrank zu erwerben. Der Handel über das Internet hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Daher sorgt Europa für die nötigen gesetzlichen Garantien, so dass Gerda ohne Risiko auf elektronischem Wege einkaufen kann. Bei Fernkäufen hat Gerda das Recht, den Kaufvertrag innerhalb von sieben Arbeitstagen zu widerrufen und das gekaufte Produkt zurückzusenden.
Die Adressdaten, die Gerda bei ihrer Bestellung auf der Web-seite des Online-Buchhandels (in der EU) angeben muss, dürfen vom Verkäufer nicht einfach für einen anderen Zweck verwendet werden. Zum Schutz von Gerdas Pri-vatsphäre bestimmte die EU, dass diese persönlichen Daten nur für das Erstellen der Rechnung verwendet werden dürfen. Diese kann Gerda mit ihrer Kreditkarte oder mittels Überweisung begleichen. Grenzüberschreitende Überweisungen dürfen nicht mehr kosten als im Inland, wodurch der Zahlungsverkehr in andere EU-Mitgliedstaa-ten keine zusätzlichen Kosten mehr verursacht. Gebühren gehören in der Eurozone der Vergangenheit an, auch wenn Gerda im Ausland Geld aus dem Automaten holt. Um die Sicherheit von Online-Käufen in der Zukunft weiter zu erhöhen, arbeitet die Union an schlüssigen Vereinbarungen zur Verwendung der elektronischen Signatur. Damit wird Gerda ihre Identität im Internet leichter nachweisen können.
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EuropaimCyberspace:„.eu“Wussten Sie, dass Europa auch im Cyberspace eine eigene Identität hat? Seit April 2006 kann jeder – neben den bereits bestehenden nationalen Domains wie „.be“, „.nl“, „.de“ oder „.fr“ – einen „.eu“-Domainnamen registrieren lassen. So wird Europa auch in Web- und E-Mail-Adressen sichtbar. Ende Juni 2006 waren bereits mehr als zwei Millionen „.eu“-Adressen zugewiesen, und ihre Zahl nimmt stetig zu.
Die „.eu“-Adresse des Europäischen Parlaments… http://www.europarl.europa.eu
Auch in Gerdas Bücherschrank hinterlässt Europa seine Spuren. Die Europäische Union fördert nämlich die kulturelle Vielfalt. In den letzten zehn Jahren subventionierte die EU die Übersetzung von rund zehntausend Büchern. So erreichen unsere Autoren mit ihren Werken ein breiteres Publikum, und Gerda kann die literarischen Perlen eines viel versprechenden irischen Autors in ihrer Muttersprache lesen.
Auch Werner kauft ab und zu über das Internet. Er lädt manchmal Musik auf seinen Rechner, die er nicht oder nur schwer im Laden findet. Er tut das natürlich völlig legal. Werner hat in seiner Jugend Gitarre in einer Band gespielt, The Flying Dockers, und weiß, wie viel Zeit und Energie in Musik steckt. Er findet es daher eine gute Sache, dass Europa das illegale Kopieren verhindern will.
In der Post ist heute ein Angebot eines Mobilfunkanbieters.– „Sag mal Schatz, Telefonieren scheint bei «Dring» um einiges günstiger zu sein, als was ich jetzt bezahle“, stellt Werner fest.– „Warum wechselst du dann nicht einfach den Anbieter?“– „Ach ja, vielleicht, aber ich habe eigentlich keine Lust auf all den Papierkram. Dann muss ich all meinen Kontakten meine neue Telefonnummer mitteilen…“Was Werner offenbar noch nicht weiß, ist, dass man künftig bei einem Wechsel des Mobilfunkanbieters seine Nummer behalten kann. Die EU hat dies durchgesetzt, um den Wettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt zu erhöhen und so die Preise zu senken. Durch die Liberalisierung des Telekommunikationsmarkts können Gerda und Werner heute zwischen verschiedenen Telefongesellschaften wählen. Sie bezahlen weniger für ihre Telefongespräche und erhalten mehr Gegenwert für ihr Geld.
Hallo,hello,ola,allô,pronto!?AuslandsgesprächeinderEU
Trotz des liberalisierten Marktes ist mobiles Telefonieren im Ausland häufig immer noch sehr teuer und sind die Tarife wenig transparent. Die Europäische Union übt daher Druck auf die Netzbetreiber aus, die „Roaming“-Preise zu senken. Wer im Ausland ein Handygespräch annimmt, darf dafür keine Kosten in Rechnung gestellt bekommen. Und wer im Ausland selbst ein Gespräch vor Ort führt, sollte dafür nicht mehr bezahlen müssen als im eigenen Land, findet die EU. In einer venezianischen Gondel mit Ihrem belgischen Handy einen Restauranttisch zu reservieren, dürfte daher nicht mehr kosten als ein entsprechendes Telefonat in Brüssel oder Antwerpen.
Die Europäische Kommission hat bereits die verschie-denen Roaming-Tarife auf einer vergleichenden Webseite zusammengestellt. Wenn man ins Ausland reist, kann
man nachschauen, welcher lokale Anbieter die günstigsten Tarife anbietet. Die Webseite enthält auch einige nützliche Tipps, wie sich die Telefonkosten senken lassen, wenn man innerhalb der EU Urlaub macht.
Telefonieren im Ausland http://ec.europa.eu/ information_society/ activities/roaming/ index_de.htm
� Europa – SpurEn im alltag
7.40 UhrMorgens muss Lena sich immer beeilen. Keuchend kommt sie am Bahnhof an und rennt die Treppen zum Bahnsteig hoch. Der Zug steht noch nicht auf dem Gleis, denn er „…wird voraussichtlich fünf Minuten später eintreffen“, wie eine nasale Stimme bekannt gibt. Die EU will Zugreisenden mehr Rechte geben. So setzen sich zahlreiche Abgeordnete des Europäischen Parlaments für eine Entschädigungszahlung ein, wenn ein Zug viel Verspätung hat oder „heute ausnahmsweise nicht verkehrt“. Die Belgische Eisenbahngesellschaft hat bereits eine solche Entschädigungsregelung. Wenn die Dienstleistungen der Bahn sich verbessern, benutzen auch wieder mehr Menschen den Zug, was dann wiederum zu weniger Verkehrsbelastung und Luftverschmutzung führt.
Entschädigung für Verspä-tungen bei der Eisenbahn http://www.b-rail.be
7.25 UhrTochter Lena kommt in die Küche. „Noch jemand
ein Stück Obst?“, fragt sie, während sie einen Apfel
aus dem Obstkorb nimmt. „Ja, ich möchte eine
Banane“, ruft Gerda. Allen wilden Geschichten über
den „Regulierungsdrang“ zum Trotz hat die EU
nie gesagt, wie krumm Bananen sein dürfen oder
müssen. Auf Wunsch der Wirtschaft wurde jedoch
für verschiedene Obst- und Gemüsesorten eine ein-
heitliche Einteilung in Qualitätsklassen eingeführt.
Gerüchte, dass Europa zu krumme Bananen oder
Gurken verbietet, haben also weder Hand noch Fuß.
Gerda und Werner wollen natürlich gesunde
Lebensmittel auf ihrem Teller haben. Da können
sie beim Essen ihres leckeren Schokocreme-Brots
beruhigt sein. Die europäischen Sicherheitsnormen
für Lebensmittel gehören nämlich zu den strengsten
der Welt und gelten sowohl für Produkte aus Europa
als auch für Lebensmittel aus außereuropäischen
Ländern. Außerdem sehen Gerda und Werner auch,
was sie essen. Das Etikett gibt nämlich den genauen
Nährwert des Lebensmittels an – neben Inhalts-,
Farb- und Konservierungsstoffen.
Europa – SpurEn im alltag �
7.55 UhrEs klingelt an der Tür! „Das wird David sein“, ruft Gerda. Sie macht beim Carsharing mit.
Gegen acht Uhr holt Kollege David, der einige Straßen weiter wohnt, sie ab. Gerda zieht
ihre Jacke an und gibt Werner schnell einen Kuss.
– „Bis später, Schatz! Vergiss Lauras Ohrentropfen nicht. Drei in jedes Ohr, aber schau zur
Sicherheit nochmal im Beipackzettel nach.“– „OK, mache ich, Schatz!“ Der von der EU vorgeschriebene Beipackzettel zu jedem Medikament muss eine Reihe
von Angaben enthalten, unter anderem zur Verwendung, den Nebenwirkungen und dem
Verfallsdatum.
KinderarzneimittelDas Abwehrsystem der kleinen Laura unterscheidet sich von dem eines Erwachsenen. Ein Medikament für Erwachsene ist daher nicht immer angebracht für Kinder. Das Europäische Parlament will die Pharmaindustrie daher dazu bringen, mehr in die Entwicklung von spezifischen Arzneimitteln für Kinder zu investieren. Denn Kindern einfach kleinere oder verdünnte Dosierungen von Medikamenten für Erwachsene zu verabreichen, birgt viele Risiken.
� Europa – SpurEn im alltag
Auf dem Weg zur Arbeit...
8.00 UhrGerda öffnet die linke Fahrzeugtür, denn das
Steuer von Davids blauem Boliden sitzt rechts.
David hat eine Vorliebe für britische Fahrzeuge
und hat sein Auto in London gekauft. Das britische
„Konformitätszertifikat“ garantiert, dass das
Fahrzeug den EU-Vorschriften genügt, wodurch
David es problemlos in Belgien zulassen konnte.
Während Gerda ihren Sicherheitsgurt einklickt, schaut David voller Bewunderung auf seine neueste technologische Errungenschaft: ein GPS-Gerät.– „Ich nenne es Susanne. Susanne vom GPS weist mir überall den Weg.“– „Und weiß sie auch, wo du arbeitest?“, fragt Gerda.– „Natürlich, aber den Weg finde ich auch noch ohne sie.“Die Europäische Union arbeitet selbst auch eifrig an einem ei-genen Satellitennavigationsprogramm: Das Galileo-Projekt soll – wenn alles nach Plan verläuft – 2010 voll einsatzbereit sein. Dann werden dreißig Satelliten den europäischen Bürgern und Unternehmen fortschrittliche Dienste für die Orts- und Zeitbe-stimmung mit einer noch nie da gewesenen Genauigkeit liefern.
BunteVielfaltanFührerscheinenDerzeit zirkulieren mehr als hundert Varianten von Führerscheinen in der Europäischen Union, deren Gültigkeit von Land zu Land verschieden
ist. Bei Verkehrskontrollen ist es für die Polizeibeamten oft keine einfache Aufgabe
festzustellen, ob es sich um ein gültiges Exemplar handelt oder nicht. Deshalb
werden die nationalen Führerscheine ab 2013 für die gesamte Europäische Union
schrittweisedurcheineinheitlichesModell ersetzt, das nicht größer als eine Scheckkarte sein wird. Diese gigantische Operation wird rund
zwanzig Jahre in Anspruch nehmen.
Europa – SpurEn im alltag �
GalileoweistnichtnurdenWeg
Ist das heutige GPS-System denn noch nicht genau genug, um Autofahrer von A nach B zu leiten? Doch schon, aber Galileo bietet noch viel mehr. Man kann auch gestohlene Fahrzeuge damit aufspüren, Strafgefangene mit einer Fußfessel lokalisieren oder die Wartezeit an Bushaltestellen berechnen.
Bisher hatten die Amerikaner mit ihrem Global Positioning System, abgekürzt GPS, das Monopol auf Satellitennaviga-tion. Dies war ursprünglich ein mili-tärisches Instrument. Europa will aus Galileo jedoch ein Projekt für die zivile Nutzung machen. Galileo hat zudem ein enormes wirtschaftliches Potenzial und schafft zahlreiche neue Arbeitsplätze. Auch belgische Unternehmen können Teile für den Bau von europäischen Sa-telliten liefern. Ein Technologieunterneh-men aus Löwen hat von der Europäischen Weltraumbehörde ESA bereits den Auftrag erhalten, die ersten Galileo-Emp-fänger herzustellen.
Unterwegs muss David noch eben tanken. Die EU schreibt Qualitätsnormen für Kraftstoffe vor. So darf das Benzin, das David tankt, kein Blei mehr enthalten. Europa beschränkt auch den Schwefelgehalt. Um die Umwelt zu schonen, müssen alle europäischen Neuwagen bereits seit einiger Zeit mit einem Katalysator ausgestattet sein.Umweltnormen können am besten auf EU-Ebene festgelegt werden, denn wenn etwas grenzüberschreitend ist, dann ist es die Umweltverschmutzung. In der letzten Zeit wird immer öfter von „Feinstaub“ in der Luft gesprochen. Dieser entsteht vor allem durch Abgase und kann zu schweren Gesundheitsproblemen führen. Ein Grund mehr für die Union, aktiv zu werden.
– „Ich habe gehört, dass es jetzt auch Biokraftstoff gibt, aber ich sehe hier nirgends so eine Zapfsäule stehen“, fragt David an der Kasse.– „Oh, dafür gibt es keine getrennte Tanksäule. Dieser Biokraftstoff wird einfach mit dem verfügbaren Benzin oder Diesel vermischt.“– „Ist das denn gut für meinen Motor? Muss der nicht erst angepasst werden?“– „Nein, das ist nicht nötig!“
BiologischAutofahrenHeute sind zwei Prozent des Kraftstoffs, den wir tanken, bereits biologischen Ursprungs. Mit einer europäischen Richtlinie soll dieser Anteil bis 2010 auf 5,75 Prozent erhöht werden. Dies ist eine der Maßnahmen, umdenTreibhauseffektzubekämpfen und das Kyoto-Protokoll einzuhalten. Außerdem wird Europa dadurch weniger abhängig von teurem Erdöl.
Es gibt verschiedene Sorten „grüne“ Kraftstoffe. Der aus Raps gewonnene Biodiesel wird mit dem traditionellen Diesel gemischt. Bioethanol - aus Zuckerrüben, Weizen oder Mais – wird Benzin zugesetzt. Beide Gemische sind für alle Motoren perfekt geeignet.
�0 Europa – SpurEn im alltag
UnterstützungfürbenachteiligteRegionen
Solidarität ist der Kern des europäischen Gedankens. Die Union subventioniert daher europäische Regionen, die weniger wohlhabend sind oder in Rückstand zu geraten drohen. Das Geld aus den „Struktur-undKohäsionsfonds“ kann für die Sanierung eines Stadtviertels in Helsinki wie auch für die Neuanlage von traditionellen Wanderwegen auf Madeira verwendet werden.
Am Arbeitsplatz
9.05 UhrGerda schaltet sofort ihren Computer
ein: 74 neue E-Mails! Sie ärgert sich
über die große Menge Spam. Im Kampf
gegen Spam erlegt die EU-Gesetzgebung
den Versendern von unaufgefordert zugesandten
Nachrichten per E-Mail, Fax oder SMS strenge Beschränkungen auf. Der
Versender muss außerdem deutlich angeben, wie der Empfänger sich von einer Vertei-
lerliste streichen lassen kann. Leider wird Spam zumeist von den USA aus verschickt
und so natürlich nicht von den europäischen Rechtsvorschriften erfasst…
– „Hey Gerda, schönes Wochenende gehabt?“, fragt ihr dänischer Kollege Hans auf dem
Weg zum Kaffeeautomaten.
– „Ja, ich war mit Werner im Kino.“
– „Welchen Film habt ihr euch angeschaut?“
– „Den neuesten von Almodóvar …“
Europa unterstützt die Verbreitung von europäischen Filmen
außerhalb des Herstellungslandes. Durch die vielen Spra-
chen in Europa gelangen Filme aus dem eigenen Land
häufig nur schwer in ausländische Kinos. Mit Beihilfen will
die EU auch etwas gegen die vorherrschende Stellung von
importierten Filmen unternehmen.
„Ich war am Wochenende fahrradfahren in der Eifel“, erzählt Hans. Mit
Geld aus dem Interreg-Programm, mit dem die regionale
Entwicklung gefördert wird, hat die Europäische Union
die Einrichtung von ländlichen Fahrradrouten in Belgien
finanziert. „Praktisch, all die Hinweisschilder“, findet Hans.
Der Fahrradtourismus ist natürlich auch ein Glücksfall
für die Hotels, Campingplätze und
Jugendherbergen in der Gegend.
Europa – SpurEn im alltag ��
10.00 Uhr– „Hans, kannst du einen Fünf-Euro-Schein in Münzen wechseln?“
– „Warte…ja, das geht!“
Gerda holt einen Schokoriegel aus dem Süßwarenautomaten.
Früher nutzte sie ihre Kaffeepausen, um eine Zigarette zu
rauchen, aber nicht im Büro, sondern draußen. Die EU ist
nämlich der Ansicht, dass Gerdas Kollegen Anspruch auf einen
rauchfreien Arbeitsplatz haben. Seit ihrer Schwangerschaft
hat Gerda jedoch mit dem Rauchen aufgehört und kann ihre
Pausen nun anders gestalten.
Jedes Jahr sterben ungefähr eine halbe Million Europäer an
den direkten und indirekten Folgen des Rauchens.
Europäische Antirauchprogramme versuchen,
das Rauchen unattraktiv zu machen, indem
schockierende Warnungen auf den Verpackungen
von Rauchartikeln vorgeschrieben sind. Gerda
kaufte früher immer „Light“-Zigaretten, da
sie dachte, diese seien weniger schädlich. Ein
Märchen, denn „Light“- oder „Mild“-Zigaretten
sind genauso ungesund wie andere. Die EU hat
daher die Verwendung dieser irreführenden
Bezeichnungen untersagt.
Hans ist vor einigen Monaten nach Belgien umgezogen. Nachdem sein dänisches Diplom anerkannt war, konnte er in dem Speditionsunternehmen, in dem Gerda arbeitet, anfangen. Hans kann in Belgien die Sozialversicherung in Anspruch nehmen, denn er bezahlt hier Sozialbeiträge und Steuern. Jährlich machen zwischen 35 000 und 45 000 Europäer von ihrem Recht Gebrauch, ihren Beruf in einem anderen Mitgliedstaat auszuüben. Im Prinzip dürfen alle EU-Bürger sich in unserem Land niederlassen, vorausgesetzt, sie können finanziell für sich selbst aufkommen. Aus Angst vor einem zu großen Zustrom ausländischer Arbeitskräfte öffnen viele Länder ihre Grenzen vorläufig für Arbeitnehmer aus den vor kurzem beigetretenen Ländern noch nicht ganz. 2011 fallen jedoch alle Beschränkungen fort.
Wenn jemand über die offenen Grenzen in Europa mitreden kann, dann ist es Rolf. Er kommt jeden Montagmorgen zu Gerda und holt sich seinen Fahrtenplan ab. Rolf durchquert mit seinem Lkw ganz Europa. „Früher musste ich an der deutsch-polnischen Grenze im Durchschnitt zwölf Stunden warten. Das war nicht nur sehr lästig, sondern auch sehr teuer für den Chef“, erzählt Rolf. „Ich habe in den Wartezeiten an der Grenze fast alle Bücher von Agatha Christie gelesen.“
Durch die europäische Einigung wurde der bürokratische Aufwand auf eindrucksvolle Weise gesenkt. Jährlich fallen mehr als achtzig Millionen Zolldokumente weg und wer-den Milliarden Euro eingespart. Und der europäische Verbraucher zahlt dadurch weniger für die Endprodukte.
Auch im Bereich Verkehrssicherheit bleibt die EU nicht untätig. So müssen neue Lkw über 3,5 Tonnen mit einem Toter-Winkel-Spiegel ausgerüstet sein. Ein digitaler Fahr-tenschreiber ist ebenfalls ein Muss. Dieser registriert die Lenk- und Ruhezeiten. Rolf hält das für eine gute Sache. „Ständig sitzt man auf den europäischen Autobahnen nach einem Unfall mit einem Lkw fest. Oft ist Müdigkeit die Unfallursache.“ Rolf muss täglich mindestens elf Stunden Ruhezeit einhalten. Die europäischen Vorschriften für Lenk- und Ruhe-zeiten erhöhen die Verkehrssicherheit, bekämpfen aber auch unlauteren Wettbewerb.
EuropagönntIhnenRuhe!Oft wird der EU vorgeworfen, nicht sozial zu sein. Trotz der beschränkten sozialen Befug-nisse, die der EU eingeräumt wurden, hat sie doch eine Reihe von Maßnahmen in den Bereichen Sicherheit, Gesundheit und Schutz der Arbeitnehmer durch-gesetzt. So garantiert die europäische Gesetzgebung Rolf ausreichende Ruhe und mindestens vier WochenbezahltenUrlaub pro Jahr.
�� Europa – SpurEn im alltag
Mittagspause
12.00 UhrMittags isst Gerda immer in der Kantine. Heute Mittag
steht Steak auf der Speisekarte. Dank der EU ist dieses völlig
hormonfrei, denn der Einsatz von Wachstumshormonen in
der Viehzucht ist in Europa verboten. Außerdem darf mit
Hormonen behandeltes Fleisch nicht eingeführt werden.
Nach einigen Aufsehen erregenden Krisen im Bereich der
Lebensmittelsicherheit, wie dem Dioxinskandal
in Belgien und BSE, reagierte die EU
sehr rasch mit neuen Rechtsvorschriften.
Jetzt kann die Europäische Kommission
den Verkauf von Fleisch präventiv
stoppen oder Viehtransporte verbieten.
Hinzu kommen strenge Normen für die
Etikettierung. So kann der Verbraucher seit September
2000 am Etikett ablesen, von welchem Tier das Fleisch
auf seinem Teller stammt. Dank dieser Rückverfolgbarkeit
und diesen Inspektionen lassen sich Schwachstellen in der
Nahrungsmittelkette sofort ermitteln.
Obwohl Gerda eine echte Naschkatze ist, nimmt sie heute kein Dessert. Nachher versammelt sich der Betriebsrat, und da will sie sich noch eben vorbereiten. Ein Unternehmen mit hundert oder mehr Arbeitnehmern muss einen Betriebsrat haben. So kann Gerda mitreden bei der Beschlussfassung. Außerdem kann sie verlangen, über die wichtigsten Entwicklungen informiert zu werden. Die Europäische Union schreibt für den sozialen Dialog in Unternehmen Mindestnormen vor, aber wie in den meisten Fällen kann jeder Mitgliedstaat, wenn er es wünscht, darüber hinaus gehende Vorschriften erlassen.
Gerda setzt sich mit zu ihren Kollegen an den Tisch. Annemie
erzählt von ihren Umbauplänen. Vor einigen Monaten kaufte sie
mit ihrem Freund ein Häuschen in Brüssel. „Da es bereits vor über
fünfzehn Jahren gebaut wurde, bezahlen wir auf die Renovierungsarbeiten
nur sechs Prozent Mehrwertsteuer.“ Dass sie diesen niedrigen Steuer-
satz der EU zu verdanken hat, weiß sie wahrscheinlich nicht.
Das Haus von Annemie und Ahmed liegt in einem Viertel, das
mit Unterstützung aus dem europäischen Urban-II-Programm
wieder neu belebt wird. Die EU bezahlt jedoch nicht alles: na-
tionale, regionale oder lokale Behörden müssen auch ihren Teil
dazu beitragen.
Europa – SpurEn im alltag ��
Am Abend...
16.30 UhrLena kommt von der Schule nach Hause.
– „Wie war es heute in der Schule?“, will Werner wissen.
– „Och, ging so... nächste Woche muss ich ein Referat über Europa
und Entwicklungshilfe halten. Ich frage mich, wie ich dreißig
Minuten darüber reden soll.“– „Vor Kurzem stand in der Zeitung, dass die EU bis 2015 0,7 %
des Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe aufwenden will“,
erinnert sich Werner.– „Warum schaust du nicht mal auf die Website der Europäischen
Union? Da findest du bestimmt nützliche Informationen!“,
schlägt Gerda vor.
Das Internetportal der Europäischen Union
http://www.europa.eu
Infopoint&InfodocLena kann auch den Infopoint oder das Infodoc des Europäischen Parlaments kontaktieren, um Informationen für ihr Referat zu erhalten.
Im Infopointerhält man Broschüren und anderes Informationsmaterial über das Europäische Parlament, über die anderen europäischen Institutionen und die Union im Allgemeinen. Dazu gehören auch Karten und Poster. Es gibt ein breites Angebot in allen offiziellen Sprachen der Europäischen Union.
Das Infodoc des Europäischen Parlaments richtet sich an ein Publikum, das bereits einiges Wissen über Europa hat, aber ein bestimmtes Thema vertiefen möchte, beispielsweise im Rahmen einer Recherche oder Studie. Bereiten Sie einen Vortrag oder ein Skript über Entwicklungshilfe vor? Suchen Sie die Abstimmungsergebnisse der letzten Plenarsitzung? Wollen Sie mehr Informationen über die Lissabon-Strategie oder über Bevölkerungsstatistiken in der EU? Mit diesen und ähnlichen Fragen können Sie sich an Infodoc wenden.
InfopointEuropäisches Parlament, Rue Wiertz 60, ASP 1H35, 1047 Brüssel Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 17.15 Uhr. Telefon: +32.2.284.26 79Fax: +32.2.284.68 80 E-Mail: [email protected]
Infodoc Europäisches Parlament, Rue Wiertz 60, ASP 1G35, 1047 Brüssel Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 9.30 bis 12 Uhr und von 13.00 bis 16.30 Uhr, am Freitag von 9.30 bis 12.00 Uhr (oder nach Vereinbarung). Telefon: +32.2.284.27 52Fax: +32.2.230.75 55E-Mail: [email protected]
Infopoint & Infodoc http://www.europarl.be
�� Europa – SpurEn im alltag
17.30 UhrCäsar, der Hund von Familie Schmitz, wedelt eifrig
mit dem Schwanz. Er ist nicht mehr zu halten und
will nach draußen zu seinem täglichen Spaziergang.
Werner und Cäsar laufen gemeinsam ein paar Run-
den im Wald. „Cäsar hält Werner fit“, sagt
Gerda immer. Werner träumt davon, ein-
mal einen Marathon zu laufen, und einen
besseren Konditionstrainer als Cäsar kann
er sich eigentlich nicht vorstellen.
Vor einigen Wochen hat Werner Cäsar im Wald
verloren. Nach stundenlangem, zunächst vergeblichen
Suchen wurde Cäsar schließlich vom Förster gefunden.
Anhand des Identifikationschips in Cäsars Nacken
konnte der Tierarzt seine „Heimatadresse“ lesen.
Cäsar trägt diesen Chip seit letztem
Jahr, als Gerda und Werner im Urlaub
nach Südfrankreich gefahren sind.
Haustiere, die innerhalb der EU mit
verreisen, müssen laut EU-Vorschrift
– in Form eines Mikrochips oder einer
Tätowierung – gekennzeichnet sein.
So können auch Fälle von Tierquälerei
leichter aufgeklärt oder Eigentümer
bissiger Hunde ermittelt werden.
19.15 UhrNachdem Gerda und Werner die kleine Laura ins Bett gebracht haben, lassen sie sich aufs Sofa vor dem Fernseher fallen. Ende der achtziger Jahre wurde der Fernsehmarkt in Europa liberalisiert, und das merken Gerda und Werner sofort, wenn sie per Fernbedienung das breite Angebot erkunden. Die Liberalisierung brachte auch den Beginn des kommerziellen Fernsehens in Belgien.Das Aufkommen so vieler neuer Fernsehsender sorgte wiederum für neue europäische Rechtsvorschriften, unter anderem um Kinder vor erotischen oder extrem gewalttätigen Programmen zu schützen. Diese dürfen nur spät am Abend gesendet werden; vorab muss eine deutliche Warnung eingeblendet werden.
– „Werner, heute Abend zeigen sie den Film «Die spanische Herberge» über die Erlebnisse einiger Erasmus-Studenten in Barcelona“, sieht Gerda im Programmheft.– „Hört sich gut an, aber können wir nicht lieber die DVD ausleihen? Ich ärgere mich nämlich über die lästige Werbung zwischendurch...“ Europa versucht, die Zahl der Werbeunterbrechungen einzuschränken. So darf ein Sender höchstens zwölf Minuten Werbung pro Stunde ausstrahlen.
Gerda und Werner hören gerade noch eine Fahndungsmeldung. „Er ist von sehr kräftiger Statur und ungefähr 1,90 m groß, mit kurz geschorenen Haaren. Zur Tatzeit trug er ein graues ärmelloses T-Shirt. Dieser Mann wird mit einem europäischen Haftbefehl ge-sucht.“ Mit dem europäischen Haftbefehl will die Europäische Union die grenzü-berschreitende Kriminalität und den Terrorismus wirksamer bekämpfen. Euro-pol, das seinen Sitz in den Niederlanden hat, koordiniert die Zusammenarbeit zwischen den nationalen Polizei-diensten, wenn zwei oder mehr EU-Mitgliedstaaten an einem Fall beteiligt sind. Informationen über verdäch-tige Personen können so schnell und effizient ausge-tauscht werden. Die Arbeit vor Ort verbleibt jedoch in den Händen der nationalen Polizeieinheiten.
Europa – SpurEn im alltag ��
19.20 UhrLena sitzt inzwischen am
Computer. Bei ihrer Suche nach
Informationen für ihr Referat über
die europäische Entwicklungshilfe
landet sie auf der Website des
Europäischen Parlaments, wo
offenbar gerade eine Anhörung
zu diesem Thema stattgefunden
hat. „Toll, Informationen in so vielen
Sprachen!“
Europäisches Parlament
http://www.europarl.europa.eu
SpracheninderEUEuropa legt großen Wert darauf, dass alle Bürger in ihrer eigenen Sprache mit den europäischen Institutionen kommunizieren und sich über Europa informieren können. Wenn Sie einen deut-schen Brief an einen polnischen Kommissar schreiben, erhalten Sie darauf eine Antwort in korrektem Deutsch. Obwohl die EU inzwischen mehr als zwanzig offizielle Sprachen zählt, sorgt ein kleines Heer von Übersetzern dafür, dass wichtige Dokumente in allen diesen Sprachen zur Verfügung stehen. Dolmetscher sorgen für Simultanübersetzung bei Sitzungen der europäischen Institutionen. AlleSprachensindgleichwertig für die Europä-ische Union. Viele sprechen möglicherweise recht gut Englisch, Französisch oder Deutsch, in der Muttersprache kann man Nuancen aber immer viel besser ausdrücken.
Da die Zahl der Sprachkombinationen sehr groß geworden ist und es unmöglich ist, für alle Kombinationen spezialisierte Dolmetscher zu finden, arbeiten die Dolmetscherdienste in den europäischen Institutionen oft mit „Brückensprachen“. Englisch, Französisch und Deutsch dienen als Zwischenschritt. Eine Rede,
die vom Maltesischen ins Lettische übersetzt werden muss, wird beispielsweise erst ins Englische übertragen und dann ins Lettische. Wenn ein maltesischer Abgeordneter des Europäischen Parlaments bei einer Sitzung einen Witz macht, werden die Letten wahrscheinlich erst einige Sekunden nach den Briten anfangen zu lachen.
Der europäische Übersetzungsapparat, der größte der Welt, hat natürlich seinen Preis. Der ist aber noch akzeptabel, wenn man die Kosten durch die Zahl der Europäer teilt: Für ein paar Euro pro Jahr kann man
in seiner Muttersprache mit den europäischen Institutionen kommunizieren, an Sitzungen in der eigenen Sprache teilnehmen und die
meisten europäischen Dokumente in der Sprache seiner Wahl
anfordern.
Plötzlich erhält Lena über ihr Chatprogramm eine Nachricht von Tom, der sich gerade für sechs Monate als Erasmus-Student in Lissabon aufhält. Er ist einer von mehr als 1,2 Millionen Euro-päern, die seit 1987 dank dem europäischen Austauschprogramm Erasmus ihr Studium zum Teil im Ausland absolvieren konnten. Europa strebt danach, 10 % der Hochschulstudenten für einige Zeit in einem anderen EU-Mitgliedstaat studieren zu lassen.– „Bom dia, Lena! Wie geht’s? Lange nichts gehört.“– „Gut, und dir?“, schreibt Lena.– „Muito bem, obrigado. Lissabon ist super!”– „Dein Portugiesisch scheint Fortschritte zu machen!“– „Ja, nach zwei Monaten hier läuft es jetzt ganz gut.“– „Machst du denn dort nichts anderes als studieren?“– „Doch, letzte Woche war ich hier auf einem Konzert von dEUS.“– „dEUS in Portugal?“– „Ja, sie hatten vom European Music Office eine Tourneeunterstützung
bekommen. Europa will die europäische Musik unterstützen, indem es die Mobilität der Musiker fördert.“
– „Nächstes Jahr gehe ich auch auf die Uni. Vielleicht gehe ich auch mal mit Erasmus ins Ausland.“
– „Gut so!“– „Unsere Schule macht momentan in einem Comenius-Projekt über
Windenergie mit einer Schule aus Kopenhagen mit. Aber sag mal, Tom, musst du die Zeit in Lissabon nicht hinterher wieder aufholen?“
– „Nein, durch ein europäisches System für die Anrechnung von Studien-leistungen werden meine Ergebnisse hier ganz einfach anerkannt.“
– „Und musst du keine doppelten Studiengebühren bezahlen?“– „Nein, auch das nicht. Ich bezahle nur in Belgien. Meine Reisekos-
ten und den Portugiesisch-Unterricht kann ich abgesehen davon von meinem Erasmus-Stipendium bezahlen.“
– „Gut zu wissen, Tom. Du wirst noch ein echter Europäer! Ich werde noch ein wenig weiterarbeiten für die Schule. Bis später!“
– „OK, tschüss!“
�� Europa – SpurEn im alltag
Jeden Samstagvormittag gehen Gerda
und Werner einkaufen. Sie haben die Qual
der Wahl. Sie können zu Hause problemlos
ganz Europa auf den Tisch bringen: spanische
Chorizo, Gurken aus Deutschland, polnische
Wurtswaren, frische Tomaten aus Portugal, fran-
zösische und ungarische Weine, dänische Äpfel
oder finnischen Blumenkohl... Zu dem Wörtchen
„Käse“ auf ihrer Einkaufsliste findet sich in der
Kühltheke des Supermarkts ein riesiges Sortiment
von europäischen Käsesorten in allerlei Maßen
und Gewichten, Gerüchen und Farben.
MobilitätvonStudentenundArbeitnehmern
Unter dem Druck des Europäischen Parlaments hat die Europäische Union 400 Millionen Euro zusätzlich für das Erasmus-Programm bereitgestellt (2007-2013), ergänzend zu den fast 200 Mil-lionen Euro, die bereits jährlich dafür verwendet werden. Dadurch können weitere 40 000 Studenten ein Stipendium erhalten. Aber das Europäische Parlament will das Austauschsys-tem auch viel sozialer machen. Die jetzigen Stipendien schwanken nämlich zwischen 100 und 200 Euro pro Monat und decken keineswegs alle Kosten für den Aufenthalt im Ausland. Für Studenten mit finanziell weniger bemittelten Eltern ist es daher immer noch schwierig, einige Monate im Ausland zu studieren, und das will das Europäische Parlament ändern.
Comenius ist - genau wie das besser bekannte Erasmus-Programm – ein Teil des Socrates-Programms der Europäischen Union. Es wurde für Vorschulen, Grundschulen und weiterführende Schulen konzipiert, während Erasmus für die Hochschulen bestimmt ist. Das Programm LeonardodaVinci gilt der beruflichen Bildung. Die EU will so die europäische Dimension der Bildung verstärken und die Sprachkenntnisse der Europäer verbessern.
Europa möchte nicht nur die Mobilität der Studenten fördern: 2006 war das EuropäischeJahrderMobilitätderArbeitnehmer. Während bestimmte Sektoren und Regionen in Europa eine hohe Arbeitslosigkeit verzeichnen, herrscht anderswo Arbeitskräftemangel. Eine größere Arbeitsmobilität kann daher für mehr und bessere Beschäftigungsmöglichkeiten sorgen.
Auch Fußballspieler müssen problemlos ihre Mannschaft wechseln können, findet Europa. 1995 rief Jean-Marc Bosman, damals Spieler beim FC Lüttich,
den Europäischen Gerichtshof an, da er seinen Verein nicht ohne Weiteres verlassen konnte. Eine Klage mit großen Folgen für
den europäischen Transfermarkt. Seitdem ist das „Bosman-Urteil“ zu einem Begriff geworden.
Im Supermarkt
Europa – SpurEn im alltag ��
Als preisbewusste Verbraucher suchen Gerda und Werner stets nach dem günstigsten Angebot. Aber wie vergleicht man schnell den Preis von zwei Sorten Müsli, wenn die eine Schachtel 200 g und die andere 450 g enthält? Ganz einfach, ein EU-Gesetz verpflichtet die Supermärkte, für jedes Produkt deutlich den Einheitspreis pro Kilo oder Liter anzugeben, so dass Gerda und Werner sofort sehen, welches Produkt ihr Familienbudget am wenigsten belastet.
– „Ich brauche noch eine Flasche Speiseöl“, sagt Gerda. „Nimmst du eben eine aus dem oberen Regal? Ich komme nicht dran.“Werner nimmt die Flasche Öl und schaut kurz auf das Etikett.– „Sag mal Gerda, vielleicht sollten wir doch eine andere Mar-ke nehmen. Dieses Öl enthält Spuren von genmanipulierten Organismen.“– „Auf jeden Fall. Ich koche lieber pur Natur.“
Gerda und Werner wollen Produkte mit Spuren von genetisch veränderten Organismen vermeiden. Eine be-wusste Entscheidung, bei der ihnen die Informationen auf dem Etikett helfen. Lebensmittel, die GVO enthalten, dürfen erst nach gründlichen Analy-sen und unter sehr strengen Bedingungen, darunter eine explizite Angabe auf dem Etikett, auf den europäischen Markt gebracht werden.
Während Gerda durch die Fleisch- und Wurstabteilung fährt, begibt Werner sich zu den
Milchprodukten. Dutzende Joghurts buhlen in der Kühltheke um seine Aufmerksamkeit mit
Aufschriften wie „100 % fettarm“ und „schlank & gesund“. Die Hersteller dürfen in Europa solche
Aufschriften nur verwenden, wenn sie mit dem Inhalt übereinstimmen. Irreführende Werbung ist
verboten. Bevor Werner einige Becher Vanillepudding in seinen Einkaufswagen legt, prüft er noch
schnell das Haltbarkeitsdatum.
– „Sind dies Eier von Hühnern aus Bodenhaltung?“, fragt Gerda inzwischen eine Verkäuferin.
Gerda will keine Eier von Käfighühnern kaufen.– „Ja sicher, von belgischen Hühnern aus Bodenhaltung.“– „Wo steht das denn?“– „Auf dem Ei steht ein Code. Seit 2005 muss auf jedem in Europa produzierten Ei ein Stempel sein. Daran
kann man sehen, aus welchem Land das Ei kommt und aus welcher Art von Hühnerhaltung. Kontrolleure
können an dem Code sogar den Betrieb und den Stall erkennen. Schauen Sie: 2-BE-6482403.“
– „Aha, gut zu wissen, und BE bedeutet sicher, dass das Ei aus Belgien kommt?“
– „Ja, genau. Eier mit einer 2 sind Eier aus Bodenhaltung. Bio-Eier bekommen eine 0, Eier von Hühnern
aus Freilandhaltung eine 1 und Eier aus Legebatterien eine 3. Die anderen Ziffern verweisen auf den Betrieb
und die Stallnummer.“
„65 Euro und 40 Cent“, liest die Kassiererin vom Display ab. Die Euro-Scheine und -Münzen im
Portemonnaie von Gerda und Werner sind wohl eines der greifbarsten praktischen Ergebnisse
Europas. In der Eurozone gehören teure Wechselkurse endgültig der Vergangenheit an. Außerdem
können die Preise über die Landesgrenzen hinweg perfekt verglichen werden.
DieKehrseitedesEuroGerda und Werner haben manchmal den Eindruck, dass die Einführung des Euro das Leben ein Stück teurer gemacht hat. Untersuchungen zeigen jedoch, dass dieser Eindruck täuscht. 2002 war die Inflation relativ hoch, wodurch viele Europäer das Gefühl hatten, dass die Preissteigerungen mit der Umstellung auf den Euro zusammenfielen.
�� Europa – SpurEn im alltag
Sonntag
Traditionsgemäß besuchen die Schmitzens jeden Sonntagnach-mittag Gerdas Eltern. Gerda setzt Laura in den Auto-Babysitz. Für Kinder bis zwölf Jahre ist ein angepasster Autositz vorge-schrieben, da der Dreipunktgurt für Kinder keine ausreichende Sicherheit bietet. Alle Sitze müs-sen strenge europäische Sicher-
heitsnormen erfüllen.
– „Zu Tisch!“ ruft Oma. „Der Kaffee und die in Geraardsbergen gekaufte «Mattentaart» stehen schon bereit.“– „Lecker“, sagt Werner, während ihm schon das Wasser im Munde zusammenläuft. „Weißt du, Schatz, allein schon wegen dieser «Mattentaart» bei deinen Eltern bin ich froh, dass ich mit dir verheiratet bin.“Auch wenn Gerda und Werner «Mattentaart» verspeisen, sitzt Europa mit am Tisch, denn seit 2006 ist die Geraardsbergener «Mattentaart» als europäisches Regionalprodukt anerkannt. Nur Blätter-teiggebäck, das in oder um Geraardsbergen herum und nach einem uralten Rezept mit Milch aus der Region gebacken wurde, darf unter dem Namen „Geraardsbergener Mattentaart“ verkauft werden. Auch Ardenner Schinken, Champagner und Fetakäse genießen denselben Schutz durch die EU. Nachdem Oma und Opa Lena ausführlich ausgefragt haben, wie es in der letzten Woche in der Schule war, holt Oma ein Gesellschaftsspiel aus der untersten Schublade des Schranks.– „Fang du an, Opa!“, murmelt Lena, während sie die letzten Krümel ihrer «Mattentaart» verschluckt.– „Vier Felder nach vorne... eine Frage zum Zeitgeschehen... Was ist der größte Ausgabenposten der Europä-ischen Union?“– „Och, das wird wohl die Verwaltung sein mit diesen Tausenden europäischen Beamten!“– „Falsch, fast die Hälfte des europäischen Haushalts fließt in die Agrarpolitik.“
DereuropäischeHaushaltViele Europäer haben die Vorstellung, dass die europäische Bürokratie viel Geld verschlingt. Doch kostet die ganze Europapolitik den durchschnittlichen Europäer täglich kaum 0,70 Euro. Ein Klacks, wenn man bedenkt, was der Durchschnittsbelgier an den belgischen Staat abtritt. Außerdem fließt von diesem europäischen Geld eine ganze Menge in unser Land zurück, beispiels-weise in Form von Agrarbeihilfen, Erasmus-Stipendien oder EU-Beihilfen für Sanierungs- und Infrastrukturprojekte.
Rund 45 % des EU-Haushalts fließen in die Gemeinsame Agrarpolitik. Es werden jedoch regelmäßig Stimmen laut, dieses System von Grund auf zu verändern. Ein ansehnlicher Anteil des EU-Haushalts ist für regionale Entwicklungsfonds bestimmt. Wer mit dem Auto in den Süden Europas reist, fährt oft auf Straßen, die mit EU-Geldern angelegt wurden. Diese finanzielle Unterstützung wird übrigens auf den Informationsschildern zu jedem Projekt angegeben.
Für die Verwaltung werden nur sechs Prozent der EU-Mittel aufgewendet, insbesondere für Gebäude und Infrastruktur. Auch die Gehälter der ungefähr 35 000 EU-Beamten – die die europäische Politik für die gesamte Union umsetzen – werden davon bezahlt. Zum Vergleich: Eine mittelgroße europäische Stadt beschäftigt eine vergleichbare Zahl von Beamten.
Der Haushalt der EU http://europa.eu/pol/financ/index_de.htm
„Hallo Oma, hallo Opa!”, ruft Lena,
während sie ins Haus stürmt. Laura
lächelt kurz und spielt weiter mit
ihrem Teddy. Der erhielt von Europa
das CE-Kennzeichen, womit er eine
Reihe von Mindestanforderungen
erfüllt. So sind Materialien, die
dieses Zeichen tragen, beim
Berühren, Einatmen oder Verschlucken nicht schädlich. Nicht nur auf Spielzeug, auch auf einer ganzen Reihe anderer Gebrauchsgegenstände, vom Fernsehapparat bis zu
Kondomen, kann man dieses
CE-Kennzeichen finden. Die
Buchstaben CE stehen für „Conformité européene“.
43% Nachhaltiges Wachstum5% Ein globaler Partner1% Unionsbürgerschaft, Freiheit,
Sicherheit und Recht34% Landwirtschaft11% Entwicklung des ländlichen
Raums und Umweltschutz6% Sonstige Ausgaben,
einschließlich Verwaltungsausgaben
Europa – SpurEn im alltag ��
BezahlbarundsicherfliegenDass Gerda und Werner heute bezahlbare Flugtickets nach Spanien kaufen können, haben sie großteils den Veränderungen zu verdanken, die Europa in den neunziger Jahren im Flugverkehr vorgenommen hat. Früher regelten gegenseitige Absprachen zwischen den Mitgliedstaaten den Flugverkehr, was die Reisenden jedoch dazu verpflichtete, mit ihrer nationalen Fluggesellschaft zu fliegen. Seit der LiberalisierungdesLuftfahrtsektors haben die Gesellschaften gleiche Rechte, aber auch gleiche Pflichten, was der Sicherheit des Luftverkehrs zugute kam. Seither kann jede anerkannte europäische Fluggesellschaft innerhalb der Union auf jeder Strecke fliegen. In zehn Jahren hat sich die Anzahl der Bestimmungsorte, aus denen Passagiere in der Europäischen Union wählen können, verdoppelt. Der Wettbewerb zwischen den etablierten Unternehmen und den Billig-Gesellschaften hat die Ticketpreise übrigens stark sinken lassen.
Der Wettbewerb darf jedoch nicht zu Lasten der Sicherheit gehen. Das Europäische Parlament drängt nach wie vor auf ein Flugverbot für Fluggesellschaften, die es mit der Sicherheit nicht so genau nehmen. Es gibt nun eine europäische „Schwarze Liste“ von Luftfahrtunternehmen, gegen die auf dem Hoheitsgebiet der EU ein Flugverbot ausgesprochen wurde.
Europa setzt sich auch für die RechtevonFlugreisenden ein. Angenommen, Gerda und Werner verpassen nächste Woche wegen Überbuchung ihren Flug nach Spanien, dann haben sie Anspruch auf Schadensersatz. Für Bestimmungsorte zwischen 1500 und 3500 Kilometer beträgt dieser maximal 400 Euro. Wenn das Flugzeug wegen schlechter Wetterverhältnisse oder einem technischen Mangel lange Zeit am Boden bleibt, haben Gerda und Werner Anspruch auf eine kostenlose Mahlzeit und eine Übernachtung.
Kommende Woche besuchen Gerda und ihr Mann Werners Eltern in Spanien. Gerda freut sich schon auf ein erfrischendes Bad im Mittelmeer. „Hoffentlich ist Schwimmen nicht verboten wie bei eurem Urlaub letztes Jahr“, bemerkt Oma. Anhand der regelmäßig entnommenen Wasserproben prüft die EU, ob das Wasser die europäischen Qualitätskriterien erfüllt, andernfalls wird sofort ein Badeverbot ausgesprochen. – „Ihr schickt uns doch wohl eine Karte aus Spanien?“, will Opa wissen.– „Natürlich, Opa! Und wenn wir zurück sind, erzählen wir bei frischer «Mattentaart» alle unsere Erlebnisse.“– „Gewonnen!“, ruft Oma plötzlich begeistert, nachdem sie eine Drei gewürfelt hat.Und Sie, wurden Sie jetzt etwas mehr für Europa gewonnen?
Werners Eltern sind vor einigen Jahren in das sonnige Spanien umgezogen, wo
sie ihren wohlverdienten Ruhestand genießen. Werners Mutter Linda war zuerst
nicht so begeistert von der Idee. „Ich werde ja auch älter, und dann muss man öfter zum
Arzt“, meinte sie. Sie erinnert sich noch lebhaft an den Urlaub 1989 in Spanien. Da
brauchte ihr Mann Fred dringend ärztliche Hilfe, nachdem er am Schwimmbecken
ausgerutscht war und sich dabei den Knöchel verstaucht hatte. Das hat damals
viel Zeit und Geld gekostet. Aber inzwischen hat Europa seine Hausaufgaben
gemacht. Mit der europäischen Krankenversicherungskarte erhalten Europäer
im Ausland leichter Zugang zu medizinischen Leistungen. Diese Karte ersetzt
das bekannte E111-Formular. Die entstandenen Kosten können dadurch viel
schneller und effizienter von der eigenen Krankenkasse erstattet werden. Seit
Anfang der neunziger Jahre kann man übrigens in allen EU-Mitgliedstaaten
den Notruf immer unter der kostenlosen Nummer 112 erreichen.
Wenn Linda und ihr Mann wirklich Probleme bekommen sollten, können sie
sich an die diplomatische Vertretung Belgiens vor Ort wenden. In Ländern, in denen Belgien keine Botschaft und kein
Konsulat hat, können sie mit der Vertretung eines anderen europäischen Mitgliedstaates Kontakt aufnehmen.
�0 Europa – SpurEn im alltag
GlossarEin ausführliches Glossar mit häufig verwendeten europäischen Begriffen finden Sie auf
http://europa.eu/scadplus/glossary/index_de.htm
EU-Gesetzgebung
Die europäischen rechtsvorschriften, deren positive Folgen gerda und Werner täglich in der praxis spüren, fallen nicht einfach so vom Himmel. Sie sind das Ergebnis eines komplexen Balanceakts zwischen drei europäischen institutionen: der Europäischen Kommission, dem Europäischen parlament und dem rat der Eu. Die Kommission schlägt vor, der rat und das Europäische parlament beschließen.
Wussten Sie, dass mehr als 50 % unserer nationalen gesetze in den letzten Jahrzehnten auf der umsetzung europäischen rechts beruhen? Die meisten europäischen rechtsvorschriften sind „richtlinien“. Die Eu-mitgliedstaaten müssen diese in nationale gesetze umsetzen. in den meisten Fällen legt Europa nur die große linie oder mindestanforderungen fest. Die mitgliedstaaten können dann selbst über die konkrete ausgestaltung bestimmen oder höhere anforderungen stellen.
Wie ist die Eu aufgebaut? http://europa.eu/abc/panorama/howorganised/index_de.htm
EuropäischeKommission
Sie erarbeitet „Entwürfe europäischer rechtsvorschriften“ und legt diese dem Europäischen parlament und dem rat der Europäischen union vor. Die Kommission achtet auch darauf, dass die verabschiedeten „europäischen rechtsvorschriften“ in allen mitgliedstaaten tatsächlich umgesetzt und eingehalten werden. Die Kommissare fassen wöchentlich Beschlüsse als „Kollegium“.
Europäische Kommission http://ec.europa.eu
EuropäischesParlament
Es prüft und ändert gegebenenfalls die Entwürfe von rechtsvorschriften der Europäischen Kommission. in den meisten Fällen hat das Europäische parlament hierzu genauso viel zu sagen wie der rat der Eu. Die mitglieder des Europäischen parlaments kontrollieren außerdem die Europäische Kommission und können sie sogar zum rücktritt zwingen. Darüber hinaus hat das Ep das letzte Wort bei der Verabschiedung des Eu-Haushalts. Bis 2009 hat Belgien 24 Eu-abgeordnete, die für fünf Jahre von ihnen gewählt werden. Durch das Hinzukommen von parlamentsmitgliedern aus neuen mitgliedstaaten wird die anzahl der Belgier im Ep jedoch in der Zukunft leicht abnehmen.
Europäisches parlament http://www.europarl.europa.eu
Europa – SpurEn im alltag ��
RatderEuropäischenUnion
Er besteht aus Vertretern der regierungen der mitgliedstaaten. Die Zusammensetzung des rats hängt vom behandelten Sachgebiet ab. im rat ECoFin kommen beispielsweise alle europäischen Wirtschafts- und Finanzminister zusammen. in vielen Bereichen entscheidet der rat der Eu gemeinsam mit dem Europäischen parlament über Eu-rechtsvorschriften. Dann spricht man von „mitentscheidung“. Daneben kommen vier mal pro Jahr die Staats- oder regierungschefs der mitgliedsländer und der präsident der Europäischen Kommission im sogenannten Europäischen rat zusammen. Diese gipfeltreffen finden normalerweise in Brüssel statt. Dort werden die großen orientierungen der Europapolitik beschlossen. Der rat der Eu oder ministerrat wird häufig mit dem Europarat verwechselt, einer internationalen organisation, die sich vor allem für die Einhaltung der menschenrechte einsetzt.
Der rat der Eu http://www.consilium.europa.eu
mitentscheidungsverfahren http://europa.eu/institutions/decision-making/index_de.htm#codecision
Ergebnisse der gipfeltreffen http://consilium.europa.eu/ showpage.asp?lang=de&id=432&mode=g&name=
Erweiterung
am 1. Januar 2007 zählte die Europäische union 27 mitgliedstaaten. Zu Beginn, bei unterzeichnung der römischen Verträge im Jahr 1957, waren es sechs: Belgien, Deutschland, Frankreich, italien, luxemburg und die niederlande. immer mehr länder traten bei:1973: Dänemark, irland und großbritannien;1981: griechenland;1986: Spanien und portugal;1995: Finnland, Österreich und Schweden;2004: Zypern, Estland, ungarn, lettland, litauen,
malta, polen, Slowenien, Slowakei und tschechische republik;
2007: Bulgarien und rumänien.
Die ehemalige jugoslawische republik mazedonien, Kroatien und die türkei sind Beitrittskandidaten. Die Beitrittsverhandlungen mit Kroatien und der türkei wurden am 3. oktober 2005 aufgenommen.
Euro-Währungsgebiet
am 1. Januar 2002 wurde der Euro die offizielle Währung in zwölf ländern: Deutschland, irland, niederlande, griechenland, Finnland, luxemburg, Österreich, Frankreich, Belgien, italien, portugal und Spanien. am 1. Januar 2007 gesellte sich Slowenien zu ihnen. Diese 13 länder bilden das Euro-Währungsgebiet. auch in den französischen Übersee-Departements guadeloupe, martinique, Französisch-guyana und réunion, auf den französischen inseln Saint-pierre et miquelon und mayotte, den azoren und madeira (portugal) sowie den Kanarischen inseln (Spanien) ist der Euro das Zahlungsmittel.nicht alle Eu-mitgliedstaaten haben den Euro eingeführt. Dänemark, Schweden und großbritannien entschieden, sich (noch) nicht anzuschließen. Wann der Euro in den mitgliedstaaten eingeführt wird, die erst später der Eu beitraten, hängt von ihrer wirtschaftlichen lage ab.
Europäische Zentralbank http://www.ecb.eu
�� Europa – SpurEn im alltag
112, Notruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Abfallentsorgung und -vermeidung . . . . . . . . . . .4Agrarpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Arbeitnehmerbeteiligung. . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Arbeitnehmerbeteiligung, Betriebsrat . . . . . . . . 12Arzneimittel, Beipackzettel . . . . . . . . . . . . . . . . .7Auto fahren, Sicherheitsnormen. . . . . . . . . . . . . 11Auto fahren, EU-Führerschein . . . . . . . . . . . . . .8
Bezahlter Urlaub . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Bosman-Urteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Buchübersetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
CE-Kennzeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Comenius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Datenschutz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4Digitaler Fahrtenschreiber . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Diplomatischer Schutz im Ausland. . . . . . . . . . . 19Dolmetscher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Eier-Code . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Eisenbahn, Rechte von Zugreisenden . . . . . . . . .6Elektronischer Handel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4Elektronische Signatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4Elternurlaub . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3Entwicklungshilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3, 18Erasmus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Erweiterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Etikettierung Kosmetikprodukte . . . . . . . . . . . . .3
EU-Beamte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18EU-Haushalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Euro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Euro, Eurozone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4, 17, 21Europäische Domain . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5Europäischer Haftbefehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Europäisches Jahr der Mobilität
der Arbeitnehmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Europäische Krankenversicherungskarte . . . . . . 19Europäisches Regionalprodukt. . . . . . . . . . . . . . 18Europol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Fairer Handel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3Fernabsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4Fernsehen, Kommerzielles Fernsehen. . . . . . . . . 14Fernsehen, Liberalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Fernsehen, Werbung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Film, Unterstützung Produktion/Vertrieb . . . . . 10Freier Verkehr von Arbeitnehmern . . . . . . . 11, 16Freier Verkehr von Waren . . . . . . . . . . . . . . . . 11Fußballtransfers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Galileo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8, 9Genetisch veränderte Organismen (GVO) . . . . . 17Gesetzliche Garantie, Rücknahmepflicht . . . . . . .4GPS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8, 9Grenzüberschreitende Zahlungen . . . . . . . . . . . .4
Haftbefehl, Europäischer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Haushaltsgeräte, Energieverbrauch. . . . . . . . . . . .4Haustiere (Mikrochip, Tätowierung) . . . . . . . . . 14
Infodoc . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Infopoint . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13INTERREG-Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Kinderarzneimittel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7Kindersitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Kohäsionsfonds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Kommunizieren mit der EU
in der eigenen Sprache. . . . . . . . . . . . . . . 13, 15Kosmetikprodukte, Etikettierung,
Zusammensetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3Kraftstoff, Biokraftstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9Krankenversicherungskarte, europäische . . . . . . 19Kulturelle Vielfalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2, 5, 10Kulturhauptstadt Europas . . . . . . . . . . . . . . . . . .2Kultursubventionen . . . . . . . . . . . . . . . . . 5, 10, 15
Alphabetisches Stichwortverzeichnis
Europa – SpurEn im alltag ��
Lebensmittelkrisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Lebensmittelsicherheit . . . . . . . . . . . . . . . 6, 12, 17Lebensmittelsicherheit, Etikettierung . . . . . . 12, 17Lebensmittelsicherheit, Hormone . . . . . . . . . . . 12Lebensmittelsicherheit, Rückverfolgbarkeit . 12, 17Lenk- und Ruhezeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Leonardo da Vinci . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Luftfahrt, Liberalisierung des Luftfahrtsektors . . 19Luftfahrt, Rechte von Flugreisenden . . . . . . . . . 19Luftfahrt, Schwarze Liste
von Luftfahrtunternehmen . . . . . . . . . . . . . . 19
Medizinische Hilfe im Ausland . . . . . . . . . . . . . 19MwSt-Satz auf Renovierungsarbeiten . . . . . . . . 12Mobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11, 16Musik downloaden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Notruf 112 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Qualität von Badegewässern . . . . . . . . . . . . . . . 19
Rechte von Flugreisenden . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Rechte von Zugreisenden . . . . . . . . . . . . . . . . . .6Regionale Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . 10, 12Regionalprodukte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Roaming. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5Rücknahmepflicht, gesetzliche . . . . . . . . . . . . . .4Rückverfolgbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Satellitennavigation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9Schutz der Arbeitnehmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Schwarze Liste von Luftfahrtunternehmen. . . . . 19Socrates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Soziales Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Spam. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Sprachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Sprachen, Brückensprachen . . . . . . . . . . . . . . . . 15Strukturfonds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10, 12Studentenaustausch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Tabakkonsum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Telefonieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5Telefonieren, Nummernübertragbarkeit . . . . . . . .5Terrorismusbekämpfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Toter-Winkel-Spiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Trinkwasserqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3
Übersetzungsdienste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15URBAN-II-Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Urlaub, bezahlter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Urheberrechte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Verkehrssicherheit, Digitaler Fahrtenschreiber, Lenk- und Ruhezeiten, Toter-Winkel-Spiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Werbung, irreführende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Wohnen, Niedriger MwSt-Satz
auf Renovierungsarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . 12
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Fahrgäste im internationalen und inländischen Eisenbahnverkehr erhalten Entschädigung für Verspätungen http://www.europarl.europa.eu/news/public/story_page/062-763-255-9-37-910-20050819STO00762-2005-12-09-2005/default_de.htm
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EU fördert Mobilität der Arbeitnehmer http://www.europarl.europa.eu/news/public/story_page/047-5372-37-2-6-908-20060220STO05371-2006-06-02-2006/default_de.htm
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Mit dem Auto in den Urlaub – sicherer unterwegs http://www.europarl.europa.eu/news/public/story_page/062-9355-170-06-25-910-20060629STO09354-2006-19-06-2006/default_de.htm
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