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7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.12 Dezember
1/28
a
hu
Mitteilunflsblatt
8tntlicher Nachrichten
NR.12
BERLIN, IM
D E Z E MBE R
1933
3. J A H R G A N G
Die Luftschuijbungen in Sd
deutschland itn Oktober 933
Kritis
che
Betrachtung
und
u s w e r t u n ~
ihrer
Ergebniss
e
I Erprobung des zivilen Luftschutzes
Die
nachstehenden Ausfhrungen
sollen keine
Schilderung
von
Einzelbungen auf dem
Gebiete
des zivilen Luftschutzes sein. wie sie krzlich in
einzelnen Stdten Sddeutschlands
stattgefunden
haben.
da hierber
die
Tagespresse
weitgehend
be.
richtet hat. Der Aufsatz will vielmehr versuchen.
Grundstzliches. soweit es fr die
Weiterentwick.
lung des zivilen Luftschutzes von
Wert
erscheint.
aus
der
Flle
der Erprobungen
herauszuschlen
und zu verwerten.
I Sicherheits- und Hilfsdienst.
1. Feuerschutz.
Von
besonderer
Wichtigkeit ist die bis ins ein.
zeIne durchgearbeitete
Organisation
des
Feuer
lschwesens. Neben
der
Selbstschutzhilfe mssen
die behrdlichen Lschkrfte um ein Vielfaches
vermehrt werden.
Auch
in denjenigen Lndern. in
denen eine gesetzliche
Vorschrift
ber Feuerlsch.
hilfe aus benachbarten
Teilen
nicht vorhanden ist.
mu
fr die
Zwecke
des Luftschutzes eine solche
Manahme eingefhrt
werden.
Darber
hinaus
wird es sich
nicht
umgehen lassen. aus weniger ge.
fhrdeten Gegenden der
Provinz dort
vorhan
denes. hochwertiges L s c h ~ e r t zur
Ausrstung
der
Hilfszge
in den groen
Stdten
heranzu
.
ziehen und die lndlichen
Gemeinden
sich mit Be
helfsmaterial abfinden zu lassen.
Was Einsatz
und
Leitung
der Feuerwehrkrfte
whrend
und nach
einem Luftangriff betreffen
so
zeigte die
Erprobung immer
deutlicher.
da ein systematisch.
zentral
geleiteter
Einsatz
die
grte Aussicht auf Erfolg verspricht. Daraus
er.
gibt sich fr den Aufbau.
da
die Zuteilung von
Feuerlschzgen an die einzelnen
Luftschutzab.
schnitte
mit uerster Zurckhaltung
durchgefhrt
werden sollte. Die rtliche Luftschutzleitung mu
sich eine
starke
Reserve an einsatzbereiten
e u e r ~
lschzgen schaffen. bungen im Masseneinsatz
von Feuerwehrkrften unter einheitlicher Fhrung.
wobei alle Schwierigkeiten
einer
richtig voraus,
schauenden Befehlserteilung an der Einsatzstelle
zu berwinden sind. mssen im Vordergru
nd
so
wohl bei
Planbungen
als auch bei
Vollbungen
stehen. Nach dieser Richtung fehlt es den Feuer
wehrfhrern
noch an
der
erforderlichen
Ausbil,
dung und
Erkenntnis
dessen. was fr den Luft.
schutz vonnten ist.
Der
Lschwasserversorgung
wird
noch
immer
nicht die Bedeutung beigemessen. die ihr wirklich
zukommt. Da mit dem Ausfall des ffentlichen
Wassernetzes
jederzeit
gerechnet werden
mu,
sind Ersatzeinrichtungen zu schaffen und
bd
bungen
zu erproben.
2
Der Sanittsdienst.
Immer
mehr
bricht sich die Erkenntnis Bahn,
da
bei
der Eigenart
der Wirkung von Luftangrif,
fen und
der Notwendigkeit, den
hierdurch ge,
schdigten zivilen Personen schnelle und wir,
kungsvolle Hilfe zuteil
werden
zu lassen, eine
Verlegung
der
Krankenhuser aus dem Weichbild
der
Stadt
heraus
in weniger
bebautes Gelnde
er.
folgen mu. Nur hier
werden
die Kranken die
erforderliche Ruhe finden.
um einer
schnellen
Heilung
ihrer
Schdigungen entgegenzusehen. Die
rzteschaft.
besonders
die mit
der Organisation
des Sanittsdienstes
beauftragten beratenden Luft-
schutzrzte.
wird daher.
unter
Zurckstellung
rztlicher
und therapeutischer
Sonderwnsche,
sich
mit
Behelfseinrichtungen begngen mssen.
Die
Verwendung wertvoller Einrichtungen
wie
in
Krankenhusern,
die mitten im
Stadtbild
liegen,
wird sich in den Behelfseinrichtungen
nicht immer
ermglichen lassen. Bei
planmiger
Durchden.
kung jedoch wird eine Verlegung vieler Einrich.
tungen aus den im Stadtgebiet gelegenen
stdti.
sehen Krankenhusern in das
auerhalb
gelegene
Hilfskrankenhaus
mglich sein.
Das
Endziel ,aller
dahin
zielenden
Organisationsmanahmen
mu
sein, diese Umstellung derart durchzufhren, da
die Krankenversorgung nicht unterbrochen wird.
Die Behandlung von Kampfstoffvergifteten in
bel
sonders hierfr hergerichteten
Krankenhusern
wurde
sehr
wirkungsvoll in einem groen
stdti,
sehen Krankenhaus erprobt. Hierb
er
wird auf
S 110 berichtet.
-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.12 Dezember
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Die Bereitstellung einer mglichst groen
Zahl
geeigneter Kraftfahrzeuge fr den Transport
von
verletzten und vergifteten Personen ist eines der
Hauptmittel,
um eine schnelle
sanitre
Versor.
gung sicherzustellen. Behelfsmig einllerichtete
Lazarettschiffe stcllen ein hervorrallend g e e i ~ .
netes Krankentransportmittel
dar und sind auch
fr
den
Transport
auf kleinere Strecken voll aus.
zunutzen.
Der
grte Vorteil licgt in dem meist
erhcblichen Fassungsvermgen von Schiffen aller
Art
und
in
der
einfachen
Herrichtung von Wasser.
fahrzeugen.
Das Zusammenwirken
des Sanittsdienstes
mit
den anderen
Teilen des Sicherheits; und Hilfs.
dienstes..
besonders den
J
nstandsetzungstrupps,
ergab sIch zwangslufig und wiru bei knftigen
Erprobungen und
Planspielen besondere Bcrck.
sichtigung
erfahren
mssen.
3 Instandsetzungstrupps.
Auch hier waren den
Trupps sachgeme
Aufllaben mit entsprechender Zielgebung gcstellt
woruen. Die meist aus der Technischen Nothilfe
entnommenen
Krfte waren
dank ihrer
dort
er.
hai tcnen vorzglichen
A u s b i 1 d u n ~
in
dcr
Lage,
al ch
s c h w i e r i ~ e r e
Aufgaben schncll zu lsen.
Nicht
einfach ist eine mglichst
wirklichkeitsnahe
Darstellung des
U b u n ~ s o b j e k t c s , weil Darstcllung
schwerer
Einsturzstellcn
in Husern oder Besch.
digungen dcr Stracndceke oder dgl. nur unter
u f w e n d u n ~ erhcblicher Geldmittel mglich ist.
Auch hicr wird die Fhrung klar erkennen mssen,
da
einmal
eingesetzte
Trupps auf Stunden, viel.
leicht sogar auf Tage, gcbunden und nicht wieder.
verwcndungsfhig sind. Eine allzu starke
Zutei.
lung von Schneidebrennern, deren Inttigkeitset.
zung verhltnismig selten in Frage kommt, ist
nicht
erforderlich; xte,
Beile
und
Brechstangen
sind
oft
wichtiger.
Sind grere
Einsturzkatastrophen
entstanden,
so werden auch mehrere
Instandsetzungstrupps
rein zahlenmig nicht ausreichen, um den Scha.
den zu beseitigen. Es wird hier auf Grund der all.
J emein gltigen Rechtsbestimmungcn in weitem
Umfange auf das Publikum, auch Frauen, zur Ver.
richtung einfacher Arbeiten zurckgegriffen wer.
den mssen. Die Zuteilung ausreichender Polizei.
krfte
unter eneq: ischen
Fhrern zur
Durchfi.ih.
rung dieser
Manahmen
und
zur Absperrung
sind
vonnten.
Schwierigkeiten
bereitete
an verschiedenen
Steh
len die
B e s e i t i - u n ~
von
Blindgngern. Die
Ansieh.
ten
auch der fachleute
ber
das zweckmi12ste
Verfahren
hierbei gingen noch
sehr
auseinander.
Diese
sehr
wichtige Fra12e wird durch amtliche
Richtlinien einer endgltigen Klrung entgegen-
gefhrt
werden
mssen.
4
Fachtrupps.
Erstmalig
erfolgte eine grndliche Erprobung
der Ttigkeit von Fachtrupps der
Elektrizitts.,
Gas., Wasser. und
Kanalisationswerke.
Diese
Trupps waren entsprechend dcn organisatorischcn
Vorschriften zusammengesetzt
und
mit behelfs.
m i ~ e r
Ausrstung
versehen.
Die dcn Trupps
gestellten
einfachcn
Aufgaben
zeigten,
da
bei
gengender A u s b i l d u n ~
fr Sonderarbeiten die
diesen
Trupps
zugedachten Aufgaben voll gelst
werden knnen. Allerdings wird die Wiederver.
wendung von eingesetz ten Trupps zu neuer Ttig.
keit erst nach einer recht erheblichen Zeit mg.
lieh sein, da bereits die Beseitigung
kleinerer
Seh.
den ungemein viel Zeit beansprucht. Diese Tab
sache ist bei den Fhrerentschlssen
und
dem Ein.
3 2
satz
derartiger Trupps zu beachten. Fr die
end.
gltilZe Bcseitigung von Schden nach einem
Lufb
a n ~ r i f f werden die einzelnen
Werke
bcsondcre
Krfte bercithalten
mssen (vgl. ferner S 305
bis 308).
5. Entgiftung.
Eine
wirklich
sachgeme
Entgiftung verspricht
nur dann Erfol). , wenn eine bis ins einzelne e'
hende
A u s b i l d u n ~
des hierfr
vorgesehenen
Per.
sonals
vorausgegangen ist.
Nur
andeutungsweise
d u r c h ~ c f h r t e E n t ~ j f t u n g s b u n g e n knnen
bcim
Publikum Icicht falsche
Eindrckc erwecken
lind
im
Ernstfalle
zu Fehlschlgen fhrcn. Bei Be.
schaffung von bchelfsmigem Gcrt
verschieden.
s .er .Art
~ c i g t e
sich, da phantasiebegabte Per.
sonhchkeltcn mit Erfolg bestrebt
waren,
vorhan-
dene
Einrichtungen
fr diese wichtige Luftschutz.
m a ~ n a h m e
herzurichten. Eine auf einem Elektro.
karrcn montierte, durch Ausnutzung dcr Batterie
bet i ~ t c Streumaschine fand wirkungsvolle Ver.
wendung.
Immer
wieder
macht sich
das
Fehlen einer ein.
fachen und auch vom Laien zu handhabendcn Me.
thode zur Erkennung der Kampfstoffe
strend
be.
merkbar. Eine ausreichende unu auffallende Kcnn.
z ~ i c h n ~ n g .von vergiftetcn Stellen im Stadtgebiet,
eme hlOrclchende Sicherung durch Polizeikrfte
und vorsorgende Verkehrsrnanahmen sind erfor.
derlich, um die Sonderttigkeit der
Gassprer
und Entgiftungstrupps zu crgnzen. Die Einrich.
tung
von
Entgiftungsanstalten fr Menschcn,
Tiere und Sachen hit sich unter Ausnutzun
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7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.12 Dezember
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Zusammendrngung von ;vtcnschen
und Fahrzeu
.
gen allcr A rt e rgab, gelang es in
erstaunlich
kur
zer
Zeit,
eine Totalrumung
durchzufhren.
Selbst
das Schlieen der Fenster glckte restlos. Soweit
lic sich a
llerdi
ngs die menschliche
Neugier nicht
e indmmen, da man
nicht
zahllose plattgedrckte
Nasen an den
Fensterscheiben
sah, die vergcblich
ve
rsucht
en, alle sich auf der St rae abspie len
den
Vorgnge zu
beobachten.
Auch hier werden zu
rcichcndc Polizeistreifen unter energischen Fh
rern
wesentlich zum Gelingen
solcher
Rumungs-
a
ktionen
beitragen. Ent leerung
von
Straenbahn-
wagen, rich tige
Aufstellung
von Kr af tfahrzeugen
und
mit
Pferden besp
ann
ten Fuhrwerken zeig ten,
da zweckmige Aufklrung
und verstndnisvol-
les Mitgehen des
Publikums
zum Erfolge fhren.
11 Industrieller Luftschutz
Der passive Schutz groer indu strie
ller
An lagcn
ist wohl eines
der
schwie rigsten
Probleme
des
Luftschutzes b e
rhaupt.
Ver
gleicht man das, was
uns in Deu tschland zu tun e rl aubt ist, mit dem im
Ausland, das durch keinerlci Bindungen in
der
Entwicklung gehemmt ist, Durch gefhrten, so
se
hen
wir
ge rade hierin ,wie
katastrophal
sich
das
Verbot
eine r
aktivcn Abwehr
fr die
deutsche
Industrie
auswirkt.
Andere
Lnder sind lngst
dazu bergegangen, h
ochwcr
tige
Indu
st ri
ewe
rke
durch
Flak
und sons
tige
Erdabw
e
hrw
affen
scht-
zen zu lassen, die
vo
n
dcm geschulten
Personal>
bestand de r Be
legschaft
be
dient werden
1
.
Aus
dieser
Tatsache
geht
he
rvor
,
da das Ausland
die
aktive
Erdabwehr als die einzig mgliche Schutz
man
ahm e fr -die
Indu
strie
einschtzt.
Ferner
werden
im Ausland Millionen
ffentlicher Gelder
dazu
verwandt,
um die
Industrie
aus
besond
e
rs
gefhrde
ten Gegend en und
Stellen allzu starker
Massierung auf
das
flache
Land
zu
verlegen und
hier die
Industriewerke
weitlufig
auseinanderzu-
ziehen,
ja
zum Teil
sogar in
unterirdischen Bau
werken
b
ombensicher
zu
schtzen
.
Zu
so weit
gehenden
Manahmen fehlt es in De
utschl
a
nd
an
den erforderlichen Mitteln. Wir mssen uns
mit
den allerdrftigsten Schutzmanahmen
begngen.
Um
so
mehr e
rw
chst der
deutschcn Industrie
die
Verpflichtung, wenigstens
diesen
Schutz
in mg
lichster
Vollendung zur Durchfhrung
zu bringen.
Die Erprobung zeigte, da, wie auf vielen an
deren
Gebieten
des
gesamten Luftschut
zes,
auch
hier
noch
sehr viel Arbeit zu leisten ist. Mit
theo
retischen Errterungen und berlegungen allein
ist das
Gebiet des
passiv
en Schutzes nicht als
abgeschlossen anzusehen.
Ausbildung der
ver
schiedenen Arb
eitstrupps und wirkliche, sich
mglichst oft
wiederholende
Erprobungen
sind
vonnten,
um we
nigstens
den
Schutz
der Beleg
schaft zu garantieren und entstandene
Schden
schnellst
ens zu beseitigen. Erprobungen ohne
volle Belegschaft haben
nur
geringen Wert,
da
die
Schwierigkeiten erst einsetzen, wenn ein in voller
Ttigkeit befindliches Werk seine maschinellen
Einrichtungen
stillegen und -die ganze Belegschaft
in Sicherheit
bring
en mu. Wird ohne diese bei
den Faktoren gearbe it et, so kommt man leicht zu
Trugschlssen, weil man sich die Erprobungen ab
sichtlich
um
ei
n
Vi
e
lfaches erleichtert.
Das Durchbri.ngen der o r w a r n u n g bedarf
eingehender
berlegung und Durchdenkung .
Grundstzlich sollte das
Verstndnis
soweit ge
diehen sein, da eine akustische Vorwarnung nicht
mehr
in Betracht gezogen wird. Sie widerspricht
allen psychologischen
Grundstzen
und mu zu
I
Vgl.
auch Gassch
ut z und
Luftschulz
. Okt
oberheft
t933, S. 251.
vlligen Fehlschlgen
fhren
. Das Zusammen
:liehen der einzelnen Arbeitstrupps bei der
Vor-
warnung
hat so unauffllig wie mglich zu erfol
gen, um die brige Belegschaft bei der Arbe
it
zu
halten
und sie nicht zu
beunruhigen.
Das F I i e-
ger a I a r m - Signal mu,
soweit
es sich
um
gr
ere akustische Anlagen handelt,
in der gleichen
Form gegebcn werden wie fr die ffentlichkeit.
Behclfsmige
Ergnzungen
in
Form
von Schlag.
instrumenten oder
optischen Einrichtungen
kn.
nen
je nach
Art
des
Betriebes erforderlich werde
n.
Die
Aufstellung
von
Beobachtungsposten auf
er.
hhten Punkten oder Trmen kann
Vorteile bie
.
tcn. Die Werkluftschutzleitung darf jedoch diesen
Mel
dungcn
nicht aussch laggeb
ende Bedeutung
bei.
messen, da es aue rord entlich schwierig ist, in
einem ausgedehnten Werk
genaue
Ortsbezeich.
nungen durch die Posten geben zu lassen. Selbst
die an und fr sich
zweckm
ige Quadrateintei.
lung wird b er diese Schwierigkeit nicht hinweg.
helfen.
Eine
hinreich
ende Nachrichtenvermittlung in
nerhalb
der
ein zeln en Werkteile ist von ausschlag.
gebend er B
ede
utung fr den schnellen Einsatz der
Hilf
st r
upp
s.
Da
die
Vervollkommnung der Nach
richtenverbi ndungen auch
fr
den friedensmh
gen
Betrieb meist
von Vorteil sei n wird, sollt e
hier
sei t
ens der
Werke
mglichst
viel ge tan
werde
n.
Zur
b e w i n d u n ~ kleinerer Strecken hat
sich die
Sprachrohrverbindung,
die a
uch
behelfsmig
her
ges
tellt werden kann
, bew
hrt
.
Von
dem allgemeinen
Lichtnetz un
a
bh ng
ige
Lichtanlagen
in den Schutzrumen knnen
oft
mit
Kost
en unter
Ausnutzung vo rhand
ener
Werkeinrichtungcn
angelegt weI den.
Di
e Wasser
ver
sorgu
ng
der
Werke bedarf b
esonderer ber-
Sich
von dem ffentlichen
Wassernetz un
abhngig zu machen,
ist
e
in dringendes Gebot.
Bohrun
g
und Anlage von
beso
nd
eren
Brunnen
s
ollt
e
nicht gescheut werden. Um
die
Meldung
von
Sch
de
n
ku r
z und
knapp geben
zu
knnen,
kann die
Verwendung
eines
Code zweckmig
sein.
Die
Sicherung
der
Belegschaft ist nach wie vor
wohl
das schwierigste Probl
em.
Eine
Zusammen.
drngung
,der Belegsch
af
t in
Schutzrumen
mu
unter allen
Umstnden
vermieden
werden. Oft
wird
durch Einbau
von Schotten
Abhilfe
g e s c h a f ~
fen werden
knnen.
Mehr aber
noch
als
bisher
mu
die
Anlage
von
Grben ~ e f o r d e r t werden,
die
nicht
nur s
plitt
ersicher, sondern
mit
geringen
Kosten
auch gasdicht hergerichtet werden kn
n
en
.
Die
Ausrstung der
Belegsc
haft mit Gas
mask
en
wird im brigen
oft billiger sein als die
Anlage nur
weniger
splitter_ und gass
icherer
Schutzrume.
Die
Werkluftschutz
leiter
werden
auf diesem Gebiete
mit
den Finanzgewaltigen der
Werke eingehe
nde Ber
echnungen
anstellen ms
sen, um zu
de
r finanziell
gnstigsten
Lsung zu
komm en.
111
S e l b d ~ c h u t z
Die Ttigkeit
des Reichsluftschutzbundes
mac
ht
sich
berall in erfreulicher Weise bemerkbar,
wenn auch
die
Zeit se iner
Wirkung
no
ch zu kurz
is t
,
um durchschlagende
Erfolge
Z lJ hab
en. Das
Aufgabengebiet
des Re
ichsluftschut
z
bundes ist
vom Herrn Reichsminis
ter
der Luftfahrt
in mu
.
s tergltig
klar
er
Form abgegrenzt worden. Dem
Bestreben
einze
lner Unterorganisationen, ber
diesen Ra
hmen hinaus
a
ndere Arbeitsgebiete an
sich ziehen zu wollen, wird mit aller
Entschieden-
heit entgegengetreten
werden
mssen. Es
bedarf
sc
hon
der allergr
ten Energie
und Anstrengung,
3 0 ~
-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.12 Dezember
4/28
um die dem Bund gesteckten Aufgaben restlos
bis in jede Familie hineinzutragen. Whrcnd an
verschie
denen
Stellen die
Sclbstschutzttidkeit der
Bevlkerung noch in den a
ll
erersten
Anbnden
steckt, war sie besondcrs an einer Stellc g ~ n z
m u s t e r g l t i ~ . Hier
hatte
man es nicht nur
f e r t i g ~
gebracht, eme hundertprozentige
Bodenrumund
durchzufhren, sondern es war aueh erfreulich
z ~
da
cs mglich ist, mit geringsten
K o ~ t e n
cmen
zweckmigcn
und
sp littersichercn
Schutzraum herzurichtcn.
Die Verwendung ncrvenstarker Frauen
und
junger Mdchen in
der
Hausfeuerwehr
und
als
Gassch
leusenwarte en tspricht
durchaus
dcr
Wirb
li
chkeit. Es zeigte sich so
recht, wieder
komchen
mit
ihrem Blasangriff am 22. April 1915 bei
Langemarck
die
Haager Konvention
des Verbotes
der
Anwendung
von erstickenden oder
giftigen Gasen
gebrochen htten.
Verfasser grndet auch
im
weiteren
alle
notwendigen
Manahmen zum Schutze der Zivilbevlkerung gegen
Luft
-
und
Gasgefahr auf
die
Bedrohung
Frankreichs
durch Deutschland
.
Er erwhnt
u. a.,
da
sich
in
Oranienburg
eine vorzglich ausgestattete Gasmasken
fabrik befnde,
und
da, unabhngig
von
ihr, 2800 Ver
einigungen in
Deutschland bestnden, die insgesalnt
1 200000 Frauen ( ) mit Gasmasken ausgerstet htten
und
sie
jeden Sonntag prakti
sch ein
exerzierten.
Die
sachliche
Darstellung der
Manahmen,
die mit
den von uns beabsichtigten oder getroffenen Vorberei
tungen zum Schutze der Zivilbevlkerung technisch und
organisatorisch bereinstimmen,
wird
durch
die
tenden
zise, unsinnige
Umrahmung
s
tark beeintrchtigt.
M u n t s
e h.
3 7
-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.12 Dezember
28/28
Die Sanittsfibel. Oberarzt Dr. W. K 11 e s. 92 S.
mit
103 Bildern und
Zeichnungen
im Text. Verlag Offene
Worte, Berlin 1933 kart. 1 RM.
Von einem Truppenarzt der Reichswehr sind hier die
Grundzge
des Truppensamttsdienstes in Krieg und
Frieden
bersichtlich und anschaulich zusammen
gestellt. In einem 2. Teil, wdcher der Ausbildung die
nen soll,
wird
in
groen
Zgen. z. T. an
Hand
guter
Abbildungen, die normale Anatomie
des menschlichen
Krpers, Verbandlehre, erste
Wundversorgung
und
erste Hilfe bei Unglcksfllen und pltzlichen
Erkran
kungen
gelehrt.
Der
Beschreibung
der
Wirkung
chemi
scher Kampfstoffe und der Anleitung zur ersten Hilfe
bei Kampfstofferkrankungen ist ein besonderes Kapitel
gewidmet. Die Fibel eignet sich nicht nur als kurz zu
sammengefates Unterrichtsbuch fr
Sanittsmann
schaften, sondern
wird
jedermann von Nutzen sein.
Von
rztlicher
Seite
kann be
so
nders begrt werden
,
da die Begri ffe Arzt- und Laienhilfe und damit die
Befugnisse
des
Laien und
Samariters klar abgegrenzt
sind.
Muntsch.
P e r iod i s c h e Mit t eil u n ge n.
Das Organ des RLB. Der Reichsluftschutz hat mit
Heft
Nr. 3 sein Erscheinen eingestellt. An seiner Stelle
gibt
der
Verla
g Ullstein
A.
-G. im
Auftrage
dcs Pr
sidiums
des
RLB. eine
14
tgig erscheinende, reich
illustrierte
und
sehr volkstmli
ch
gehaltene Zeitschrift
Die Sirene heraus. Die vorliegende Nummer 1 vom
November bringt auf 36 Seiten eine Reihe interessanter
Aufstze, von denen besonders hervorgehoben seien:
Un sere Jugend. -
Deutsche
Adler. -
Adjutantenritte.
- Die Luftwaffe der anderen. - Die Mutter der Insel
(Rom
an). - Bedrohtes Grenzland. - Hier spricht Pilot
Tex
(Tatsachenbericht).
Eine neue hollndische Luftschutzzeitschrift. In Hol
lan d erscheint soeben eine neue Luftschutzzeitschrift
Luchtgevaar in der ,.Nederlandsche Luchtvaarttijd
schriften Ccntrale
in U t r e c h t.
chriftleiter
ist Ka
pitn A. den
Her
t
0
g.
Die Redaktion
befindet sich in
s
G
ra
v e n
hag
e,
Weissenbruchstraat
40
Die
Zeit
schrift verfgt
als
stndige
MitarbeIter
ber
eine ReIhe
prominentcr
militrischer und ziviler Fachleute. Der
Inhalt des Probeheftes zeigt. da die Absicht
dcr
Zeit
schrift dahin geht, neben dem zivilen Luftschutz und
Gasschutz auch allgemein militrische und kriegs
chemische Fragen sowie vor allem auch
den
FlugmeIde
und
Luftschutzwarndienst
zu hehandeln.
Antigaz. Buletinul Directiei chimice militare. B u -
ka r e st. 7. Jahrgang, Nr. 7/8 (Juli/August 1933):
Grundstze fr Ausbildung von Gassprern und Ent
giftern. - Herstellung feldmiger . ~ e b e l . - Normen
fr
Herrichtung
von Sammelschutzraumen. - Nr. 9/10
(Sept
ember/
Okt
ober)
: Grundstze fr Ausbildung von
Ga ssprern und
Entgiftern
(Forts.). - Brandgase. -
Ga
ssc
hutz der
Zivilbevlkeruug.
Die Gasmaske, Heft 5 (September) 1933: Die aktiven
Eigenschaften
vom
Kohlenstoff. - G a ~ s c h u t z in Ab
wasserkanlen. -
Wirkung von AtemgIften
. - Sauer
stoffversorgung bei Hhenfahrten mit dem Freiballon.
-
Gasschutz und
Luft
schutz
in
der
Praxis. - Gas
schutzlehrgnge. - Heft 6 (
ovember)
1933: Frhr.
Auer von
Welsbach. -
Gasmaske
im
Dienste
des
Ar
beiterschutzes. -
Gaskampf
auf Vulcano. - Gasschutz
gerte und Schdlingsbekmpfung. :: - Werksanitts
schutzraum. - Vernichtung vun Gelandekampfstoffen.
- Gasschutzschule Oranienburg. - V ereinheitlichung
der Gasschutzausrstungen im Luftschutz. -
Gas
schutz
und Luftschutz in der Praxis. - Gasschutzl ehrgnge.
Draeger-Hefte, Nr.
168
(September/Oktober) 1933:
Bemerkungen zu
dem
neuen
D r g e r K l e i n G a s s ~ ~ u t z -
gert Modell
130
(KG.-Gert). - Gebrauchsprufung
neuer Drger-Sauerstoff-Gasschutzgerte. - W erks
erprobung
des Drger - KG . - Gertes Modell
130.
-
Rettungstechnische Bewhrung und
Bedeutung
des
Drger-
Bergbau-Gasschutzgertes
Modell 1924
und der
Klein-Gasschutzgerte
Modelle 1928
und
1931. -
Zu
der Entgiftungsbung
in Liegnitz
am
23.
Juni
1933. -
maske. -
Httengasschutz
im
Groherzogturn
Luxem
burg. - Die Stickstoffnarkose (Sauerstoffmangel)
und ihre versuchsmigc:: Darstellung mit einem Beitrag
ber
den Atemvorgang des Menschen. - Gerte
De
si nfektion
in
der
FeuerwehrpraxIs. -
Aus
ur..screr
Ausbildungsarbeit
fr
Atemschutz.
-
Winke und
Rat
schlge. D ra e ge r - Gas s c
hu t
z -
Mit
t
ei l
u
n
gen
Nr. 25: Die
Arbeit
des Werkluftschutzleiters in
ihren Beziehungen zum Raumgasschutz. -
Der
Hund
als Gassprer.
Contro
Aereo nennt
sich die
populr
gehaltene
Luftschutzzeitschrift
Italiens, die
bereits
im 4. Jahre
14 tgig erscheint (Mailand
126
Via Procaccini
60.
Einzelpreis
50
Centesimi, AbonnementspreIs jhrlich
15 Lire,
100
Lire fr Frderer, 500 Lire fr Wohltter).
Aus dem Inh al t der letzten Nummern seien folgend
e.
besonders bemerkenswerte
A rbei ten
genannt:
N r. 17
vom 10. September: Die Zivilbevlkerung im Kriege.
- Die italienischen Luftverteidigungsgesctze m der
franzsischen Presse. -
Oberstleutnant Umberto Gar
rone:
Schtzen
feuer gegen tieffhegende Flugzeuge. -
Neuordnung der territorialcn
Luftschutzmiliz. - Gas
rettungsste llen. - Die Gefahr der chemischen Kampf
stoffe. - Luftschutz und stdtisches Verkehrswesen. -
Kritik des Luftkrieges. - Nr. 18 vom 25. September:
Aktive Luftabwehr oder passivcr
Luftschutz?
- Oberst
leutnant
A lbel
to Murer:
Der
Schutz
der
Zivilbevlke
rung. - Luftschutz in Belgien. - Luftangriffe
au
f
Schienenwege. - Vom Peloponnesischen Kriege bis zur
Flandernschlacht. - Nr. 20
vom
25. Oktober: Einhei t
lichkeit in der Leitung
der territorialen Luftabwehr.
-
Die japanische Luftschutzbung. -
Techn
;sche Ver
waltung und Luftschutz. - Der chcmische Kriegsdienst
in der sowjetrussischen Armee. - Nr. 22 vom
25.
No
vember:
Militrische Probleme des Luftschutzes vo n
Grostdten. - Zur Geschichte des Gaskrieges.
Le
danger aerien et aero
-chimique,
Heft
9/10 (Juli
August) 1933: Chronik. - Die aerochemische Gefahr
und der Schutz des Wassers und der Lebensmittel. -
Vor der
chtung
der chem;schen Kampfstoffe: Be
trachtung
ber
Masken. - Die bei den Schulen. - Die
Luftgefahr
und
die Sc hlsselindustrie. -
Das
chemisc
he
bel. - Brief einer
Mutter:
Brief
an
meinen Sohn. -
Die Darstellung von Sauerstoff aus Suuerstoffverbin
dungen. - Patentberichte. - Der
Schutz der
Kinder,
Greise und
Siechen. -
Pres eberichte
. - r. I I Sep
tember: Chronik. -
Vor
der chtung der chemischen
Kampfstoffe: Betrachtung ber Masken . - Photogram
metrischer
Apparat zur Fcstlegung des Abkommens im
Schieen auf Luftziele. - Das chemische bel. - Na
tionalverband
franzsischer Feuerwehrrzte. - Ru
mung der Zivilbevlkerung im Falle
einer
Luftgefahr.
- Patente.
Luftschutz-NachrichtenblaH, Heft 10 (Oktober) 1933.
Sonderheft: Militrischer Luftschutz. Flugabwehr und
Miliz - Die
Ausrstung
und der
Dienst
der Flug
meldestellen. -
Das
Schieen
mit
Gewehren
gegen
tieffliegende Flugzeuge. - Feldartillerie und Schlacht
fliegcr. - Heft 11 (
ovember)
1933:
Das
Schieen
mit
Gewehren gegen tieffliegende Flugzeuge
S c h l u ~ ) .
- D:e
Bedrohung aus der Luft
und
der Luftschutz
Im
Sonderfall eines wenig
ausgedehnten Landes mit
dich
ter Bevlkerung. - Fliegerschdenversicherung . -
Bauwesen und Luftschutz. - Grndlichkeit im Luft
schu tz. - Kurze Nachrichten ber Luftschutz. - Luft
schutz-
Literatur.
Zeitschrift
fr das gesamte
Schie- und SprengstofI
wesen mit der Sonderabteilung Gasschutz,
Heft
.8
(August) 1933: Welcher kriegfhrende
Staat hat
mIt
dem Gebrauch von Kampfgas als Waffe im Weltkriege
angefangen? - Mechanische und chemische Tarnung.
-
Patentberichte.
- H
eft
9
(September)
1933:
Der
Um
schwung der ffentlichen Meinung in den
Vereinigten
Staaten bezglich der chemischen Kriegfhrung. - Der
Gasschutz an
Bord in italienischer Beleuchtung. -
Gasschutz
in
der Industrie.
- P a t e n t l i ~ t e n . - Heft 10
(Oktober)
1933 : Die
konstruktive A u ~ b i 1 d u n g der Gas
schutzgerte. -
Literatur.
- P a t e n t h s ~ e n . -
Heft
11
(November)
1933
: Bestimmung
d e ~ Harte
techlllscher