Kompetenz-Center Notfallprävention
15.03.2019Jens Schulz PSAgA
Informationen aus dem Referat Absturzprävention
Gliederung
DGUV R 112-198 „Benutzung von PSAgA“
DGUV G 312-001 „Anforderungen an Ausbildende ….“ Multiplikatoren
DGUV G 312-906 „Grundlagen zur Qualifizierung von Personen für die sachkundige Überprüfung von PSAgA“
DIN 19427 „Verwendung von PSAgA in fahrbaren Hubarbeitsbühnen“
DGUV Fachbereich „Personensicherung am Kran“Holz und Metall (BG HM)
DIN 19428 „Seilklemmen“
Leitlinie DAGRW „Leitlinien des Deutschen Ausschusses für das Grubenrettungswesen für die Auf- und Abseiltechnik
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DGUV Regel 312- 198
Wird seit einem Jahr überarbeitet
techn. Fertigstellung Mai 2018
Anpassung an neue EU- Normen
Versuch der Beschränkung vonBG- eigenen Regelungen
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DGUV R 112 -198; alt BGR 198
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Alle Systeme umfassen eine Körperhaltevorrichtung (Gurt), die durch ein Befestigungssystem (VM + AP) an einer zuverlässigen Verankerung (Träger, Konstruktion…) befestigt ist.
PSA =Gurt + Verbindungsmittel
+ Anschlagpunkt
Verankerung ist nicht PSAgehört aber zum System
DGUV Regel 112-198
Zusätzliche Gefährdungsbeurteilung
Im Rahmen dieser Gefährdungsbeurteilung ist durch den/die Unternehmer/in eine Bewertung der von ihm/ihr vorgesehenen PSAgA vorzunehmen und zu prüfen:
- die Abwägung der Verletzungsgefahren durch einen Auffangvorgang (z.B. durch Anprallen gegen Teile)gegenüber den Verletzungsfolgen bei einem Absturz,
- die Bewertung der Stolpergefahren durch Seile,- die Gefahr des Hängetraumas durch zu langes bewegungsloses Hängen im Auffanggurt,- den ergonomischen Anforderungen und gesundheitlichen Erfordernissen der Beschäftigten,- energieabsorbierenden Komponenten (Falldämpfer, Höhensicherungsgeräte, mitlaufende
Auffanggeräte) abgestimmt auf das Gewicht des Benutzers,- Ausrüstungen mit geringem Gewicht (z.B. leichter Auffanggurt, Höhensicherungsgerät
mit Kunststoffgehäuse),- einfach und sicher zu bedienende Ausrüstungskomponenten (z.B. Einhand-Karabinerhaken),- Auswahl von Auffanggurten unter Berücksichtigung des Geschlechtes, der Körperform und Größe des
Benutzers, individuelle Anpassung- Eignung am Arbeitsplatz- Eignung für eine zu erwartende Kantenbeanspruchung, - Vorhandensein der für das sichere Auffangen erforderliche Freiraum unterhalb des Standplatzes,
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Prüfung und Kennzeichnung
Prüfung mit min. + max. Nennlasten nach Herstellerangaben
DIN 19427 von 04/2017
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Fahrbare Hubarbeitsbühnen
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DIN 19427
Schlagworte:gekennzeichnete und ausreichend tragfähige AnschlagpunkteundAuffangsystem
(Hinweis: bisher wurden oft Rückhaltesysteme verwendet. Durch entsprechend kurze Verbindungsmittel konnte man nicht herausgeschleudert werden. Aber nur, wenn die diese Verbindungsmittel entsprechend kurz waren und in richtiger Höhe angeschlagen wurden.)
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DIN 19427
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Schlagworte zur Prüfung über scharfe Kanten:
- 2 fache Umlenkung d.h. 2 x scharfe Kante an einemrechteckigen Geländerholm
- Prüfkante 0,5 mm
- max. Länge des Verbindungsmittels = 1,80 m
DIN 19427
Schlagworte:Piktogramm für Verwendung in Bühnen„A“ für Verbindung mit Auffanggurt
Hinweis: verkehrtes Verbinden kann zum Versagen der PSA führen, wegen der 2 fachen Kantenbelastung
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Anforderungen an die Bühnenhersteller
gekennzeichnet für Verwendung PSAgA
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Anforderungen an Bühnenhersteller
Und wenn keine Ösen vorhanden sind….
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Hinweis: in der Vergangenheit nicht einheitlich geregelt, es gab z.T. - gar keine Anschlagpunkte - oder Anschlagpunkte für PSA nur zum Rückhalten mit 3 KN
- jetzt braucht man für PSA im Auffangsystem mind. 6 KN - und zusätzlich eine entsprechende Kennzeichnung
Erwartungen, Probleme…
Das Thema ist nicht neu, aber
- die DIN 19427 ist nagelneu- es gibt noch keine PSAgA, die nach dieser DIN besonders
entwickelt und auch geprüft wurden- das Thema Anschlagpunkte ( über 6 KN) ist für die Bühnenhersteller
teilweise neu (alt 3 KN) - nicht alle Hubarbeitsbühnen können diese Kräfte sicher in die
Konstruktion ableiten - Gründung einer europäischen Arbeitsgruppe (AP von 6 bis 16 KN)- es wird wohl Übergangsfristen und somit Niveau- Unterschiede
geben, besonders bei schon vorhandenen Bühnen- Infos an unsere Betriebe, Verleihfirmen, Fremdfirmen….
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Kran als Anschlagpunkt
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https://www.dguv.de/fb-holzundmetall/sg/sg_hwgh/krane/index.jsp
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Kran als Anschlagpunkt
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Seilklemmen
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Anwendungsbereich
- behandelt die Schulungen von Personen, die imZuge der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit PSAgA verwenden und die Unterweisungen mit Übungen im Unternehmen durchführen
- nicht für die Seilzugangs- und Positionierungsverfahren
- nicht für freiwilligen oder professionellenEinsatzkräften zur Rettung von Personen (z.B. Höhenrettung, Feuerwehren, Flugrettung, THW oder Bergrettung)
DGUV Grundsatz Multiplikatoren
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Checklisten
Ausbildungsinhalte Beispiel Arbeiten in einem Kanalschacht
Abstieg über fest verlegte Leiter ohne SteigschutzeinrichtungPerson muss sich im Kanal ohne Sicherung vom Mannloch wegbewegen.Ein Versinken ist nicht möglich.Benutzte PSA: Auffanggurttransportabler Anschlageinrichtung (Dreibein) Rettungshubgerät mit integriertem HöhensicherungsgerätAnzahl der Versicherten: 2Ort der Unterweisung: vor Ort
Allgemeine Grundlagen des ArbeitsschutzesGrundsätze der Unfallverhütung, TOP-PrinzipVorschriften und Regeln (BGR 198, BGR 117-1…)Gefährdungsbeurteilung bei der Anwendung der PSAgA/RARechtliche Grundlagen (Pflichten von AG, AN, Haftung, Verantwortung)
Jens Schulz PSAgA
Von 2 auf 3 TageVon 16 auf 24 Stunden
Voraussetzung für TN amSeminar könnte eine Zulassungsprüfung sein
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DGUV Grundsatz 312 - 906
DGUV G 312- 906
AnwendungsbereichDieser DGUV- Grundsatz findet Anwendung im Bereich der Grundlagenvermittlung zur Prüfung von Ausrüstungen zur Verhütung von Stürzen aus der Höhe und Rettungsausrüstungen.
Er gilt für die Teil- Bereiche: - Gewerbliche Anwendung- Baumpflege- SKT, - FW, THW, Polizei…- SZP- Verwendung von Bergsport- und Absturzschutzausrüstungen
im Sport- und Freizeitbereich
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TN - Voraussetzungen
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Weiterbildung
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Dauer der Qualifizierung
Die Vermittlung der theoretischen und praktischen Inhalte gemäß Pkt.3.2.1 und 3.2.2 umfasst für einen Bereich (nach Matrix) mindestens 20 Lehreinheiten à 45 Minuten und ist mit einer Prüfung abzuschließen. Die Prüfung besteht aus einem praktischen und theoretischen Teil. ( nach Prüfungsordnung )
Was muss noch geschehen, um „Sachkundiger“ im Betrieb zu werden- Qualifizierung noch BGG 906- Körperliche Eignung- Fachliche Eignung- Benennung / Bestellung im Betrieb
FortbildungDie sachkundigen Personen haben (sollte???) dreijährlich an einer Fortbildung teilzunehmen und diese Teilnahme nachzuweisen.
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Leitlinien
des Deutschen Ausschusses für das Grubenrettungswesen
für die Auf- und Abseiltechnik
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Ständiger AK März 2019
Leitlinie GRW Auf- und Abseilen
1 Vorbemerkung
Diese Leitlinie regelt die Ausbildungs- und Einsatzgrundsätze, die Materialanforderungen und die Auswahl der Ausrüstung in der Auf- und Abseiltechnik. Im Gegensatz zu anderen Bereichen verlangt der Übungsbetrieb in der Auf- und Abseiltechnik besondere Aufmerksamkeit. Der Übungsbetrieb läuft faktisch fast unter Einsatzbedingungen ab, kleine Fehler (z. B. ein nicht geschlossener Karabiner) können schwere Unfälle zur Folge haben.
Auch wenn gemäß Benutzungsanweisung des Herstellers Abseil- oder Rettungsgeräte im Ernstfall separat ohne zusätzliches Sicherungsseil eingesetzt werden dürfen, ist gemäß der vorliegenden Empfehlung beim Üben und Arbeitseinsätzen immer und in Rettungseinsätzen grundsätzlich mit Trag- und Sicherungssystem zu arbeiten. Die Systemredundanz dient der Sicherheit der Anwender.
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Leitlinie GRW Auf- und Abseilen
2 Geltungsbereich
Diese Leitlinien gelten für die Spezialisten in der Auf- und Abseiltechnik (Auf- und Abseiltrupps) von Grubenwehren, Gasschutzwehren und Werkfeuerwehren, die durch die im DAGRW verbundenen Hauptstellen betreut werden und die Rettung oder Bergung von Personen mittels Seiltechnik durchführen.
Die Auf- und Abseiltrupps werden zur Rettung bzw. Bergung von Menschen (z.B. Verletztentransport mittels Seiltechnik, Abseilen von Spezialisten, Notärzten oder med. Fachpersonal) und zur Erhaltung von Sachwerten im Unternehmen (z.B. Erkundungen, Bewältigung von Schäden bzw. Gefährdungen) oder im Falle einer Hilfeleistung eingesetzt.
Des Weiteren können diese Trupps zur Durchführung geplanter Betriebseinsätze, bei denen entsprechende Gefährdungen bestehen, herangezogen werden.
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Arbeitseinsätze mittels Seiltechnik
Die Spezialisten in der Auf- und Abseiltechnik (Auf- und Abseiltrupps) von Grubenwehren, Gasschutzwehren und Werkfeuerwehren führen betriebliche Arbeiten mittels Seiltechnik durch. Sie können auch zur Durchführung geplanter Betriebseinsätze herangezogen werden, bei denen eine vergleichbare Gefährdung wie bei Rettungseinsätzen besteht.
Die Arbeiten können nur im eigenen Unternehmen auf Grund der Kenntnisse über betriebsbezogene Gefährdungen durchgeführt werden.
Voraussetzungen dafür sind:- Vorhandensein eines aktuellen, arbeitsplatzbezogenen Sicherheits- und
Gesundheitsschutzdokumentes,- Vorhandensein eines aktuellen Rettungskonzeptes,- die zu verwendeten Arbeits- und Rettungs- Techniken müssen vor Beginn der Arbeiten
theoretisch und praktisch unterwiesen worden sein,- Durchführung der Arbeiten in ausreichender Truppstärke,- die Durchführung / Überwachung der Arbeiten von einem betrieblichen Trainer.
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Internetbroschüre
www.absturzprävention-online.dewww.absturzpraevention-online.de
Herzlichen Dank