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Geschäftsbericht 2015
DIGITALETRANSFORMATION
ITELLIGENCE AGGB 2015
KENNZAHLEN ITELLIGENCE
Mio. Euro IFRS2015
IFRS2014
IFRS2013
IFRS2012
Umsatzerlöse gesamt 696,2 556,8 457,1 407,1
Umsatz Bereiche
Beratung 310,1 246,6 214,9 211,5
Lizenzen 69,4 56,9 56,9 38,3
Application Management 71,9 66,3 49,1 40,4
Outsourcing & Services 241,4 186,1 135,7 116,3
Sonstiges 3,4 0,9 0,5 0,6
Umsatz Segmente
Deutschland/Österreich/Schweiz (DACH) 321,2 255,0 192,9 185,0
Westeuropa 154,8 120,2 104,7 86,7
Osteuropa 74,6 63,1 48,1 32,0
USA 130,8 107,0 100,5 92,6
Asien 10,7 7,0 7,1 7,0
Sonstiges 4,1 4,5 3,8 3,8
EBIT in Mio. Euro 36,0 22,8 22,2 19,2
EBIT-Marge 5,2% 4,1% 4,9% 4,7%
EBITA in Mio. Euro 42,9 27,2 26,2 21,4
EBITA-Marge 6,2% 4,9% 5,7% 5,2%
EBITDA in Mio. Euro 62,5 43,3 38,0 31,4%
EBITDA-Marge 9,0% 7,8% 8,3% 7,7%
Ergebnis nach IFRS 21,1 6,7 16,2 13,7
Ergebnis pro Aktie 0,63 0,11 0,48 0,44
Cash-flow pro Aktie in Euro 0,50 -0,04 -0,08 0,17
Umsatzrentabilität 3,0% 1,2% 3,5% 3,4%
Cash-flow in Mio. Euro 15,1 -1,4 -2,5 4,8
Bilanzsumme in Mio. Euro 459,3 397,2 333,2 306,8
Eigenkapital in Mio. Euro 155,0 132,9 121,8 112,0
Eigenkapitalquote 33,7% 33,5% 36,6% 36,5%
Eigenkapitalrendite ROE (Return on equity) 13,6% 5,1% 13,3% 12,3%
Gesamtkapitalrendite ROA (Return on assets) 5,8% 3,9% 4,4% 4,5%
Gesamtkapitalrendite ROCE (Return on assets employed) 8,6% 5,6% 6,4% 6,4%
Investitionen in Mio. Euro 37,9 58,3 27,2 43,1
Mitarbeiter zum 31.12. 4.702 4.140 3.078 2.765
durchschnittlich 4.422 3.626 2.897 2.552
– Inland 2.040 1.861 1.121 1.088
– Ausland 2.662 2.279 1.957 1.677
UMSATZ NACH SEGMENTENMio. EUR
2015
4,1 Sonstiges
10,7 Asien
74,6 Osteuropa
130,8 USA
154,8 Westeuropa
321,2Deutschland/Österreich/Schweiz
696,2Mio. Euro
Veränderung +25,0%
D/A/CH +26,0%
Westeuropa +28,8%
USA +22,2%
Osteuropa +18,2%
Asien +52,9%
Veränderung +25,0%
Beratung +25,8%
Outsourcing & Serivces +29,7%
Application Management +8,4%
Lizenzen +22,0%
UMSATZ NACH BEREICHENMio. EUR
2015
69,4Lizenzen
71,9ApplicationManagement
241,4 Outsourcing & Serivces
3,4Sonstiges
310,1Beratung
696,2Mio. Euro
700
600
500
400
300
200
100
0
UMSATZENTWICKLUNGMio. EUR
2014 2015
28
9,6
Gesamt556,8
Gesamt696,2
22
5,7
33
1,1
40
6,6
Inland Ausland
ERTRAGSENTWICKLUNG Mio. EUR
35
30
25
20
15
10
5
0
2014
22
,8
2015
36
,0
EBIT/EBIT-Marge
4,1%
5,2%
KENNZAHLEN2012–2015
DIGITALE TRANSFORMATION
INTERNET DER DINGE
UND INDUSTRIE 4 .0
EIN MARKTBERICHT 4
CASE STUDIES
BIRKENSTOCK 10
CANYON 14
MEGGLE 18
SILVERLINE 22
SMYTHS TOYS 24
EXPONENTIELLES WISSEN
INTERVIEW MIT
PROF. GÜNTHER SCHUH 26
DAS UNTERNEHMEN
EDITORIAL 2
DIGITALE TRANSFORMATION 4
GESCHÄFTSBERICHT
INTERVIEW MIT DEM VORSTAND 32
BERICHT DES AUFSICHTSRATS 39
CORPORATE GOVERNANCE BERICHT 42
JAHRESABSCHLUSS
LAGEBERICHT DES KONZERNS 46
KONZERNGEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG 98
KONZERNBILANZ 100
KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG 102
KONZERNEIGENKAPITAL-
VERÄNDERUNGSRECHNUNG 103
KONZERNANHANG 104
SONSTIGE INFORMATIONEN
BESTÄTIGUNGSVERMERK 166
AG-JAHRESABSCHLUSS 167
SERVICE & IMPRESSUM 170
GESCHÄFTSBERICHT 2015
Herbert Vogel, CEO
2
EDITORIAL
itelligence und das Jahr 2015, das ist eine faszinierende Kom-
bination. Wir blicken auf ein erfolgreiches Geschäft zurück:
Weltweit konnten wir noch mehr neuen wie bestehenden
Kunden helfen, ihr Unternehmen auf ein digitales Fundament
zu stellen oder dieses weiter auszubauen. Wir sind in unserem
klassischen ERP-Geschäft weiter gewachsen, betreuen in
unseren Rechenzentren noch mehr Systeme und haben den
Lizenzverkauf gesteigert.
Investitionen machen’s möglich. — Kein Wunder, könnte man
meinen. Wer, wenn nicht ein IT-Dienstleister, profitiert von
der Digitalen Transformation, die derzeit unser ganzes
Umfeld prägt? Natürlich bietet der Markt beste Bedingungen:
IT ist ein Megatrend. Nach wie vor dient sie den Unterneh-
men, ihre Abläufe und Interaktionen zu verbessern. Jetzt ist
das Bewusstsein hinzugekommen, dass sie die Basis für neue
Geschäftsmodelle ist. IT ist strategisch geworden. Allein im
IT-Geschäft zu sein, genügt da längst nicht. Man muss das
Business verstehen und muss wissen, was Digitalisierung für
die Unternehmen bedeutet. Die Digitale Transformation steht
am Anfang, die Kunden brauchen jetzt einen Berater, dem
sie vertrauen. Der ihr Geschäft kennt, der sie auch in vielen
Jahren noch begleitet, und der ihnen fair und auf Augenhöhe
begegnet. Dieses Vertrauen, das sich nicht in bloßen Zahlen
niederschlägt, haben wir uns in vielen Jahren erarbeitet. Weil
wir uns treu geblieben sind mit der Konzentration auf SAP
und auf die Nähe zu unseren Kunden.
2015 war die Digitale Transformation Anschub für viele neue
Themen. Wir konnten beobachten, wie E-Commerce, E-Marke-
ting oder Omni-Channel-Strategien in der Industrie ankommen.
Auch das Interesse an Business Intelligence und Analysewerk-
zeugen ist ungebremst. Die Unternehmen erkennen, dass sie
dank neuer Datenbankplattformen viel mehr Informationen
viel schneller auswerten können. Gleichgültig, aus welchen
Quellen sie stammen.
Innovationen machen’s möglich. — Davon profitieren das
Marketing und der Vertrieb. Vor allem aber auch das Manage-
ment, das das Unternehmen nun mit aktuellen Daten steuern
kann. Das sagen nicht nur wir, das ist Konsens. „Bislang gab
es entweder großes Datenvolumen oder Echtzeit“, erklärt
Prof. Günther Schuh. „Dieser technische Widerspruch ist jetzt
aufgehoben.“ Wir haben ihn um ein Interview für diesen
Geschäftsbericht gebeten, um mehr über die digitale Transfor-
mation, speziell auch in der Fertigungsindustrie, zu erfahren.
Prof. Schuh bestätigt das rege Interesse an den neuen Techno-
logien, das auch wir im vergangenen Jahr spüren konnten.
Auch im Mittelstand ist die Neugier groß. Die Auswertung von
Daten ist die eine Seite, die andere sind die Entwicklungen in
der Sensorik, der Robotik oder der künstlichen Intelligenz.
Wohin man schaut, sprießen Ideen, werden Geschäftsmodelle
entworfen, wird mit neuen Techniken experimentiert.
Vieles findet noch auf dem Papier oder im Labormodus statt.
So faszinierend die neuen Möglichkeiten auch sind, in Breite
sind sie noch nicht in der Realität angekommen. Im Moment
werden beispielsweise nur zehn Prozent der Daten sinnvoll
genutzt. 90 Prozent landen in Archiven. Aktuell beschäftigen
sich die Unternehmen damit, die passende Infrastruktur
aufzubauen, um diese Schätze in Zukunft zu heben. Dafür
hält itelligence die richtigen Lösungen bereit. Unsere Beratungs-
kompetenz, unsere Branchenlösungen und unser Serviceange-
bot helfen unseren Kunden weltweit, den richtigen Weg zur
Digitalen Transformation zu finden. Jetzt und in Zukunft.
Beispiele dafür finden Sie in diesem Geschäftsbericht. Denn
unsere hervorragende Entwicklung im abgelaufenen Geschäfts-
jahr verdanken wir den vielen Kunden, die gesagt haben:
itelligence macht’s möglich. — Danke.
APRIL 2016
LIEBE FREUNDE DES UNTERNEHMENS,
ITELLIGENCE AGGB 2015 3
DIGITALETRANSFORMATION
4
INTERNET DER DINGE UND INDUSTRIE 4 .0
Das „Internet of Things“ wird viele Unternehmen in ihren Grundfesten erschüttern. Eine Flut vernetzter Daten zwingt die Verantwort lichen, neue Ideen für Produkte, Produktion und Prozesse in die Tat umzusetzen. Die Grenzen zwischen physikalischen und digitalen Entitäten lösen sich auf, und neben der technischen Machbarkeit sind vor allem sinnvolle Geschäfts-modelle entscheidend.DIGI
TALETRANSFORMATION
ITELLIGENCE AGGB 2015 5
Zuerst war das World Wide Web auf Basis des Internets lediglich
eine Idee im Kopf von Tim Berners-Lee: „Vage, aber spannend“,
soll sein damaliger Chef am CERN 1989 über den Vorschlag
geurteilt haben. Der Forscher wollte mit dem Web eine Umge-
bung schaffen, die den Datenaustausch unter Wissenschaftlern
erleichtert. Inzwischen hat sich die Idee auf breiter Front
etabliert, und aus dem einstigen Forschernetz sowie dem
zugrundeliegenden Internet wuchs ein weltumspannendes
System, in dem Milliarden von „Dingen“ miteinander vernetzt
sind – das „Internet of Things“ (IoT). Sein Status quo 27 Jahre
später: „Vage, aber noch viel spannender.“
Vage, aber noch viel spannender.
Die vollständige Digitalisierung der Welt vollzieht sich in
einer rasanten Geschwindigkeit. Laut Prognose des IT-Research-
und Beratungsunternehmens Gartner sind gegenwärtig rund
6,4 Milliarden vernetzte Dinge im Umlauf – 30 Prozent
mehr als noch 2015. Täglich wächst das globale Netzwerk
um 5,5 Millionen neue Dinge, im Jahr 2020 sollen es
20,8 Milliarden sein. Derweil schätzt das Weltwirtschafts-
forum (WEF), dass im gleichen Jahr über 50 Milliarden
Devices miteinander vernetzt sein werden. Im Durchschnitt
bedeutet dies: Bald gibt es sehr viele digitale Entitäten und
sehr viele Daten. Dabei erschließt sich die ganze Dimension
des Wandels erst, wenn man von einem „Internet of Anything“
spricht und neben den Geräten auch noch andere Facetten
der Vernetzung einbezieht: zu jeder Zeit, in jedem Kontext,
an jedem Ort, über jedes Netzwerk, in jeder Organisation
und in jedem Service.
Besonders interessant an der Entwicklung ist, dass sie in allen
Wirtschaftsnationen mehr oder weniger parallel abläuft.
Zudem kann ein erfolgreiches digitales Geschäftsmodell
umgehend in allen anderen Ländern ausgerollt werden. Dabei
unterscheiden sich die regionalen Perspektiven auf das Phäno-
men allerdings etwas: Während der Fokus in Deutschland
eher auf „Industrie 4.0“ liegt, der vierten industriellen Revolu-
tion, stehen in Großbritannien Dienstleistungen im Mittelpunkt.
„Viele britische Unternehmen, mit denen ich spreche, denken
intensiv darüber nach, wie sie mit der Digitalisierung ihr
Geschäft verbessern können“, berichtet Andy Steer, Chief
Technology Officer (CTO) der itelligence Business Solutions
(UK). „Im Grunde genommen geht es darum, näher an Kunden,
Lieferanten und Mitarbeiter heranzurücken, und Services zu
verbessern, die man anbietet.“
Eine digitale Geldbörse, die passende App und Lust auf einen
Caramel Light Frappuccino? Das Smartphone funkt umgehend
den bevorzugten Kaffeegeschmack, sobald man das Geschäft
betritt, und man zahlt automatisch. Steer zufolge kommen
britische Verbraucher zunehmend auf den Geschmack, was neue
Services auf Basis des IoT betrifft. Dieser „Gewöhnungseffekt“
schafft im Gegenzug ein Problem: „Immer mehr Angestellte
erwarten die gleiche Nutzererfahrung von den Systemen ihrer
Arbeitgeber“, so der itelligence-CTO. „Daher stoßen viele
unserer Kunden zurzeit Projekte an, um ihre SAP-Welt für ihre
Anwender leichter benutzbar zu machen, was wiederum die
Beziehung zwischen Menschen und Applikationen stärkt.“
Das erfolgreichste interne Projekt bei itelligence UK war zuletzt
folglich der Rollout der SAP-Lösung Concur für das Ausgaben-
Management von Spesen und Reisekosten. „Mitarbeiter können
Rechnungen mit dem Smartphone fotografieren und in die
Cloud hochladen, wo dann automatisch Spesenberichte
erstellt werden.“
Die digitale Transformation ist in den Köpfen der Verantwortlichen omni präsent, und man kann nichtdavon sprechen, dass in Zentraleuropa ein Trendverschlafen wird.
Auch in Deutschland müssen sich Unternehmen an die neuen
Gepflogenheiten anpassen – aus der wirtschaftlichen Historie
heraus liegt das Augenmerk allerdings eher auf der Industrie,
der Produktentwicklung und der Produktion. Dr. Andreas
Pauls, Executive Vice President bei itelligence Deutschland, kann
den „ingenieurwissenschaftlichen Ansatz“ seiner Landsleute
mit Industrie 4.0 durchaus nachvollziehen – schließlich ist er
selbst Maschinenbau-Ingenieur. „Ich persönlich finde es aber
auch spannend, Sensorik in Produkte zu integrieren, um Kunden
dadurch mehr Services anbieten und verkaufen zu können.“
Pauls verweist auf einen neuen Kunden von itelligence, der
Kühlaggregate für Supermärkte anbietet und über Sensorik in
den Räumen den Energieverbrauch optimieren kann. „Die
Firma verkauft nicht das Aggregat, sondern das gekühlte
Volumen bei optimierten Stromkosten.“
6
INTERNET DER DINGE UND INDUSTRIE 4 .0
Pauls zufolge hätten heute viele Unternehmen Ideen, deren
Umsetzung nicht mehr an der Technik scheitert. „Die digitale
Transformation ist in den Köpfen der Verantwortlichen omni-
präsent, und man kann nicht davon sprechen, dass in Zentral-
europa ein Trend verschlafen wird.“ So gäbe es genügend
bezahlbare Sensorik, um aus jedem Gerät Daten zu erzeugen,
sagt der itelligence-Manager. Und bei der Verbindung von
Rohdaten zu Informationen, Transaktionen und Prozessen
helfe die heute verfügbare Technologie wie die SAP HANA
Cloud Plattform, um sie dann in das ERP-System zu integrie-
ren und dort Transaktionen zu starten. „Die wichtigste Frage
der Digitalisierung aber ist: Was kann ich damit anfangen?“
Es sei schwierig, ein neues Geschäftsmodell zu definieren und
Abläufe umzugestalten, so Pauls: „Wie weit bin ich als Unter-
nehmer bereit, einer technischen Machbarkeit kaufmännisch
zu folgen?“
Denken sie an Rechtsanwaltskanzleien in New York mit den exorbitanten Immobilienpreisen – wenn Sie einen Konferenzraum nicht nutzen, verschwenden Sie viel Geld.
Auch in den USA rennen nicht alle Firmen blind der Digi-
talisierung hinterher, berichtet Johann Heydenrych, Senior
Vice President SAP Solutions bei itelligence North America.
„Einige Unternehmen haben Projekte gestartet, andere
haben Ideen entwickelt, und es gibt auch hier ein paar
Nachzügler, die erstmal abwarten und anderen den Vortritt
bei den Pilotver suchen lassen.“ Dennoch sei der „Buzz“ um
das IoT derzeit enorm in den USA, ergänzt Rick Cobb, Senior
Vice President itelligence North America. „Denken sie an
Rechtsanwaltskanzleien in New York mit den exorbitanten
Immobilienpreisen – wenn Sie einen Konferenzraum
nicht nutzen, verschwenden Sie viel Geld.“ Mit IoT-Techno-
logien messen Kanzleien, wie lange wie viele Mitarbeiter
den Raum wie oft nutzen. Auf Basis der gewonnenen Daten
könnten sie dann entscheiden, wie sie den Raum wirtschaft-
licher nutzen.
Neben den konkreten Anwendungsfällen stehen zwei Begriffe
im Gespräch mit den amerikanischen Managern im Mittel-
punkt: Vernetzung und Big Data. „Die umfassende Vernetz-
barkeit eröffnet die Chance, sehr große Mengen an Daten
Andy SteerDr. Andreas Pauls
Johann HeydenrychRick Cobb
ITELLIGENCE AGGB 2015 7
zu erfassen, mit denen wir statistische Analysen fahren, das
Verhalten in eine bestimmte Richtung steuern oder Einkaufs-
muster beeinflussen können“, sagt SAP-Experte Heydenrych:
Der Sensor im Kühlwagen warnt den Fahrer, die Super-
markt-App berichtet dem Kunden von einem Lebensmittel-
rückruf, das Baseball-Team kurbelt den Merchandising-
Handel im Stadion an und stärkt die Bindung zum Fan. Dies
bedeute auch, den Umsatz, die Profitabilität und die Kun-
denzufriedenheit zu steigern, „weil man aus den Daten ein
besseres Verständnis für das Kundenverhalten erhält“.
Sie können genauere Entscheidungen treffen für den Einkauf, die Produktionsplanung und die Waren versorgung, was zu immer genaueren Prognosen, einer effizienteren Lagerhaltung oder mehr Sicherheit führt.
Aber auch im Hintergrund mache sich die Digitalisierung
bezahlt, argumentiert itelligence-Manager Cobb: „Sie können
genauere Entscheidungen treffen für den Einkauf, die Pro-
duktionsplanung und die Warenversorgung, was zu immer
genaueren Prognosen, einer effizienteren Lagerhaltung oder
mehr Sicherheit führt.“ Die Daten werden über SAP HANA
eingesammelt und mit modernen Tools umgehend analysiert,
was vor einigen Jahren in dem Maßstab noch nicht möglich
gewesen sei. So prüft ein Seifenspender mittels eines Sensors
die Ausweismarken des Krankenhauspersonals, um zu erken-
nen, wer sich wie lange die Hände gereinigt hat, bevor er in
den OP geht. Als digitales Unternehmen könne man jeden
Tag lernen und die Abläufe optimieren, folgert auch SAP-
Experte Heydenrych: „Den technischen Teil dafür bekommen
sie von externen Anbietern mit Erfahrung und Referenzen,
aber entscheidend ist das Geschäftsmodell für die digitale
Transformation.“
Wie werden künftig Einnahmen generiert, wie werden Kun-
den gewonnen und gehalten, wie kann man schnelle Verän-
derungen planen und umsetzen? Schließlich hat der Wandel
der Wirtschaft sowie ihrer Geschäftsmodelle an Tempo
zugelegt: So ist das „Durchschnittsalter“ der im US-Börsen-
index „S&P 500“ vertretenen Unternehmen von 61 Jahren
(1958) über 25 Jahre (1980) auf inzwischen unter 18 Jahre
geschrumpft. Konzerne gehen immer schneller Pleite, werden
übernommen oder von anderen überholt und aus dem
Markt gedrängt. Mehr als die Hälfte aller neuen Geschäfts-
prozesse und -systeme werden bis 2020 ein Element des
Internet of Things (IoT) beinhalten, so das IT-Research- und
Beratungsunternehmen Gartner.
„Will ich Denkweisen und Arbeitsprozesse verändern, müssen
die verschiedenen Fachbereiche eines Unternehmens, die Silos,
an einem Tisch zusammenkommen, um gemeinsam eine digi-
tale Landkarte zu zeichnen“, sagt Andreas Pauls. Dies fange
beispielsweise im Marketing an und gehe über den Vertrieb und
die Produktion in die Logistik sowie in die Stabsabteilungen.
Ziel dieser cross-funktionalen Kooperation sind in der Regel
erst einmal graduelle Veränderungen: „Den großen Wurf
werden sie nur selten finden, und niemand zettelt gerne eine
Palastrevolution an.“ Die Entwicklung hat auch Folgen für
den IT-Lieferanten, berichtet Pauls: „Vor allem die kleinen
und smarten Cloud-Projekte werden eher aus dem Marketing
oder dem Vertrieb getrieben als aus der IT-Organisation.“ In
der Studie „PwC 2015 Global Digital IQ Survey“ wird der
Trend bestätigt: 68 Prozent der Investitionen in digitale Tech-
nologien erfolgen außerhalb der klassischen IT-Abteilung.
Der itelligence-UK-CTO Andy Steer bezeichnet die neue Rolle
des CIO daher als eine „Gratwanderung“: Legten sie zu viel
Gewicht auf das traditionelle Geschäft, würden sich die
Fachabteilungen ihre eigenen Lösungen besorgen – wenn sie
aber zu sehr auf die Seite des Business kippten, ignorieren sie
die traditionellen Anforderungen, und die Organisation leidet
dadurch. „Die Balance ist die große Herausforderung der
Digitalisierung für IT-Verantwortliche.“ Erfolgreiche IT-Abtei-
lungen müssten sich wandeln, damit sie einerseits ein verläss-
licher und beständiger Lieferant von zentralen Services für ihre
Organisation sind und dafür sorgen, dass die Produktion läuft,
die Netzwerke online sind und die Lichter an bleiben. „Auf der
anderen Seite müssen IT-Abteilungen wesentlich flexibler, agiler
und zudem eng verbunden sein mit dem Geschäft, um schneller
auf sich verändernde Marktbedingungen reagieren zu können.“
Die digitalen Angreifer der Gegenwart scheren sich nämlich
nicht um Silos, Spielregeln, Erbhöfe und veraltete Prozesse.
Sie lösen Probleme, die von traditionellen Unternehmen
nicht erkannt oder ignoriert wurden. Beispiele gibt es viele,
allen voran der Taxidienst Uber: Er ist rund sieben Jahre alt,
8
besitzt kein Fahrzeug und hat keine Fahrer angestellt – Inves-
toren ist das Unternehmen über 60 Milliarden Dollar wert,
schreibt die „New York Times“. Die Unterkunftsbörse „Airbnb“
hat ohne Häuser und Betten einen Wert von etwa 24 Milliarden
Dollar. Lending Club, Alibaba und Facebook basieren auf
dem gleichen Phänomen: In einer digitalen Welt gibt es einen
Unterschied zwischen Assets besitzen und Assets nutzen –
man kann riesige, skalierende Plattformen errichten, ohne
über materielle Güter zu verfügen. Es zählen die Geschäftsidee,
die Kompetenzen der Mitarbeiter, die digitale Lösung und das
Startkapital.
Zudem brechen die Grenzen von Industriesektoren auf:
IT-Konzerne entwickeln autonome Autos, Autohersteller
entwerfen Mobilitätskonzepte und kümmern sich um die
Finanzierung, während Banken Filialen schließen und Apps
verteilen. Software ist auf einmal überall, Gartner spricht von
„Algorithmic Economy“ und dem aufkommenden „Zeitalter
der Algorithmen“. Für Johann Heydenrych, den amerikanischen
Senior Vice President SAP Solutions bei itelligence, ist klar:
„Als Dienstleister müssen wir den Kunden die Arbeit mit
der IT-Infrastruktur abnehmen, damit sie sich voll auf ihre
geschäftliche Transformation konzentrieren können.“ Nötig
sei zudem eine ausgeprägte „Thought Leadership“, um mit
dieser „Vordenkerrolle“ einem Kunden demonstrieren zu
können, welche Trends und Herausforderungen es in seiner
Branche gibt und welche Handlungsempfehlungen in der
individuellen Situation geeignet wären.
Als Dienstleister müssen wir den Kunden die Arbeit mit der IT-Infrastruktur abnehmen, damit sie sich voll auf ihre geschäftliche Transformation konzen trieren können.
Doch auch bei aller Euphorie gibt es Hindernisse, die einem
schnellen Durchbruch der Digitalisierung im Wege stehen.
Laut der Analysten von Saugatuck Technology fehlt es an der
Entwicklung passender Geschäftsmodelle sowie der Unter-
nehmenskultur, die den Veränderungsprozess unterstützt. An
dritter Stelle der Bremsen steht zudem die mangelnde grund-
sätzliche Bereitschaft in einer Organisation, sich überhaupt
verändern zu wollen. Danach erst folgen die Erfolgsfaktoren
Technologien, Talente und Finanzmittel. Dass jedes Unter-
nehmen heute die digitale Transformation umsetzt, sei ohnehin
nicht notwendig, argumentiert der deutsche itelligence-
Manager Pauls: „Der genaue Zeitpunkt muss immer eine
bewusste Einzelfallentscheidung sein, aber es wäre nach-
lässig, sich heute nicht zumindest mit dem Internet der
Dinge zu beschäftigen.“
2020 ist die Wirtschaft schon einen großen Schritt weiter, pro-
gnostiziert SAP-Spezialist Johann Heydenrych. „Mit dem IoT
ist die Grundlinie vorhanden, und wir diskutieren dann über
spezifische Ausprägungen der Digitalisierung für Branchen
und einzelne Segmente.“ Smart Health, smart Home, smart
Handel – alles auf Grundlage smarter Heuristiken, die sich
durch einen Berg an Daten arbeiten und die richtigen Schluss-
folgerungen ziehen. Auch itelligence-UK-CTO Andy Steer sieht
eine Zukunft, die vielmehr von konkreten Lösungen geprägt
sein wird: „Themen wie die Massenpersonalisierung, die enge
Kundenbeziehung oder das persönliche Netzwerk interessieren
die Menschen, weil dadurch ihr Leben und ihre Arbeit leichter
werden.“ Etwa wenn die Fabrik den Bestand an Materialien
kennt und diese bestellen kann, ohne dass ein Mensch über
die Ausführung dieses Prozesses nachdenken muss. „Die
IT entwickelt sich dadurch immer mehr zum ‚Ambient Com-
puting‘, sie wird Teil der Umgebung und tritt langfristig in
den Hintergrund“, sagt Steer. Eines ist jedoch sicher bei aller
digitalen Transformation: Jemand muss auch nach 2020 dafür
sorgen, dass die IT im Hintergrund läuft – so effizient, flexibel
und innovativ wie möglich.
INTERNET DER DINGE UND INDUSTRIE 4 .0
ITELLIGENCE AGGB 2015 9
10
CASE STUDYBIRKENSTOCK
Zweieinhalb Jahrhunderte schon produziert Birkenstock Schu-
he und ist dabei immer stetig gewachsen. Seit Ende 2012 der
Generationenwechsel vollzogen wurde, erlebt das traditions-
reiche Familienunternehmen einen regelrechten Kundenan-
sturm. Bereits drei Jahre in Folge ist Birkenstock mehr oder
weniger ausverkauft – obwohl die Produktionskapazitäten
innerhalb von eineinhalb Jahren verdoppelt wurden. Ein
Ende des Wachstums ist nicht in Sicht.
Birkenstock hat das „Fußbett“ erfunden. Es ist das Herzstück
aller Schuh-Modelle. Die anatomisch geformte Bettung aus
einem flexiblen Kork-Latex-Gemisch ist der natürlichen Tritt-
spur eines Fußes im Sand nachempfunden. Sie sorgt für das
unvergleichliche Tragegefühl. Kein Wunder also, dass am
Schluss auch alle Mitarbeiter von itelligence, die an dem Pro-
jekt mitgewirkt haben, Birkenstock-Sandalen im Büro tragen.
Sie führen SAP-ERP bei dem Schuhhersteller Birkenstock ein.
Was sie hier erleben, ist Wachstum pur, ist Herausforderung
pur und ist nicht zuletzt Zukunft pur.
Wachstum pur: Allein während der Projektlaufzeit seit 2014
hat sich die Produktions- und Absatzmenge von Birkenstock
mehr als verdoppelt. Herausforderung pur: 2013 wurde der
Wandel von einem historisch gewachsenen Firmenverbund
aus 38 Einzelgesellschaften zu einem globalen Konzern
vollzogen. Viele Konzernteile arbeiteten folglich noch unter-
schiedlich, man musste sich auf einheitliche Prozesse einigen.
Viele unterschiedliche Systeme und Insellösungen mussten
auf eine gemeinsame Plattform gehoben und die komplexen
Stammdaten neu organisiert werden.
Zukunft pur: Hier wurde die Basis für die Fabrik der Zukunft
gelegt. Die integrierte Infrastruktur stellt sicher, dass die
Prozesse digitalisiert werden können und eine Integration der
IT-Systeme bis an die Maschinen hergestellt wird.
Birkenstock, gegründet 1774, ist nicht nur eine der erfolg-
reichsten Schuhmarken weltweit, sondern zugleich eine der
bekanntesten deutschen Marken überhaupt. Die Produkte
sind in über 90 Ländern der Welt zu finden. In Deutschland
ist Birkenstock an sieben Standorten vertreten, hier werden
die Schuhe auch hergestellt. In den USA sowie in Brasilien,
Hongkong und Spanien verfügt das Unternehmen über eigene
»Komfort füralle, bitte«
Das sich Fussbett und Fashion schon lange nicht mehrausschließen, sieht, wer beispielsweise in eine Suchmaschinedie Worte „Birkenstock“ und „Street style“ eingibt.
ITELLIGENCE AGGB 2015 11
Vertriebsgesellschaften. Die Zahl der Mitarbeiter liegt inzwischen
bei mehr als 3.000. Damit ist Birkenstock der größte Arbeitge-
ber der deutschen Schuhindustrie. Jeder vierte Beschäftigte
der Branche arbeitet bei Birkenstock. Die Entwicklung von
Birkenstock bewegt sich gegen den Trend der Schuhindustrie.
Die Nachfrage nach den hochwertigen Produkten wächst
quer über alle Vertriebswege und Märkte hinweg, besonders
stark in Asien und Amerika. In den sozialen Netzwerken fin-
den sich zehntausende Fotos begeisterter Kunden.
Für den Produktionsstandort Deutschland und die weltweiten
Geschäftsbereiche bedeutet das, die Herstellung weiter hoch-
zufahren, die Kräfte zu bündeln und sich für die Zukunft zu
positionieren. Birkenstock beschloss daher, seine Abläufe zu
vereinheitlichen, zu automatisieren und zu integrieren, die
Organisation neu aufzustellen und in moderne IT-Systeme zu
investieren. Kern dieser Strategie ist das zentrale SAP-System
als einheitliche Unternehmenssoftware, mit der seit Juni 2015
rund 800 Mitarbeiter produktiv arbeiten.
Der Großteil der Aufgabe ist erfolgreich geschafft. Diverse
SAP-Module unterstützen in Deutschland die neu sortierten
Prozesse. Da die Modebranche eigenen Gesetzen folgt, hat
sich Birkenstock mit SAP für die passende ERP-Lösung ent-
schieden. Diese ist auf die Vielzahl der Produktkombinatio-
nen eingestellt, die durch verschiedene Größen und Farben ent-
stehen. Oder auf die saisonalen Schwankungen, die je nach
Region variieren.
Mit seinem Wachstum kann Birkenstock nun Schritt halten:
Bis zu 80.000 Kartons verlassen täglich das vollautomatisierte
Zentrallager in Vettelschoß. Nachdem sich die Arbeiten in der
Produktion und im Betrieb stabilisiert haben, geht es nun in
den nächsten Schritten an die Rollouts in die ausländischen
Gesellschaften. Mit dem Projekt hat der Schuhhersteller die
Basis zur digitalen Transformation gelegt, oder, wie Waliuollah
Ali, Leiter Geschäftsfeld Konsumgüterindustrie bei itelligence,
sagt: „Birkenstock hat mit der SAP-Einführung die nächste Stufe
der technischen Innovationsfähigkeit erreicht und ist auf alle
zukünftigen Anforderungen optimal vorbereitet.“ Heute fließen
die Daten ohne Systembrüche durch das gesamte Unternehmen.
Die systembasierte Absatzplanung berücksichtigt sowohl die
strategischen Ziele als auch die historischen Erfahrungswerte
und wird so genau auf die Anforderungen der verschiedenen
Regionen und Jahreszeiten abgestimmt. Die laufenden
Beschaffungs-, Produktions- und Logistikprozesse können
dadurch effizient und transparent gesteuert werden. Das
Management hat jederzeit Zugriff auf aktuelle Berichte im
SAP-System, kann durch diese einheitliche Datenbasis schnel-
ler und flexibler auf neue Marktanforderungen reagieren, die
nun stark beschleunigten Produktentwicklungszyklen nutzen.
Die Kunden, egal ob großer Einzelhändler, Online-Shop oder
Privatperson, bekommen so die passenden Produkte zur
gewünschten Zeit geliefert und können sich über einen Service
freuen, der so komfortabel ist wie das legendäre Fußbett aus
dem Hause Birkenstock.
So schön kann Sandale sein.Hier ein Classic-Modell aus der aktuellen
Birkenstock Frühjahrskollektion 2016.
12
CASE STUDYBIRKENSTOCK
ITELLIGENCE AGGB 2015 13
14
CASE STUDYCANYON
„SAP-Tour“ bei Canyon. – Der Hersteller von hochwertigen
Fahrrädern stellte sich einer zweifachen Herausforderung:
eine neue, moderne Fabrik zu bauen sowie ein innovatives
ERP-System einzuführen. Beides hängt eng zusammen. SAP
wird die betrieblichen Abläufe verbinden und mit der neuen
Canyon Factory verknüpfen. Eine Tour mit leichten wie schwe-
ren Etappen, beschilderten und unbeschilderten Abschnitten
sowie mit Leid und Freud – ein Supertrail in Sachen IT.
Die Motivation, sich auf die Reise zu begeben, kam zwangs-
läufig mit dem rasanten Wachstum, das Canyon in den ver-
gangenen Jahren hingelegt hatte. Seit 2001 konzentriert sich
das Unternehmen auf die Herstellung von Mountainbikes,
Rennrädern und Triathlon-Bikes.
Eine hohe Qualität, ein innovatives Design, eine starke Kunden-
orientierung und ein angemessener Preis kennzeichnen die
erfolgreiche Marke. Jedes Rad wird in Koblenz gefertigt und
vor der Auslieferung einer strengen Abschlussprüfung unter-
zogen. Da Canyon seine Räder ausschließlich auf direktem
Weg verkauft – per Webshop oder im Showroom in Koblenz –
spart man den Aufwand für Zwischenhändler. Was direkt den
Preisen, sprich den Kunden, zu Gute kommt.
Der Erfolg der Koblenzer gibt ihrer Strategie Recht: Canyon ist
längst über den deutschen Markt hinausgewachsen und hat
Niederlassungen und Vertriebsgesellschaften in ganz Europa,
in Japan, Südkorea und jüngst auch in Australien eröffnet.
Die zunehmende Größe ließ die Komplexität im Unternehmen
steigen, die Produktion stieß an ihre Grenzen. Canyon beschloss
daher, seine Prozesse durchweg zu digitalisieren und ein
SAP-System zu installieren. Um das Zusammenspiel innerhalb
der Organisation zu verbessern, um das weitere Wachstum
unter Beibehaltung der hohen Qualität zu bewältigen, um
den Service für die Kunden zu erhöhen. Und um für die
Zukunft gerüstet zu sein.
Die Tour konnte beginnen.
Zunächst die Vorbereitungen. Kein Radrennen, kein SAP-Projekt
geht ohne Planung an den Start. Das Team: Nicht nur Experten
mit IT-Know-how, sondern ebenso Menschen, die das Unter-
Ein Supertrailin Sachen IT
Canyon Mitarbeiter in der Montage in Koblenz.
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nehmen und seine Abläufe gut kennen. Sie begleiten die ganze
Strecke oder nur einige Etappen. Wann starten wir? Sind die
Daten in Ordnung, kann gleich losgelegt werden. Müssen
sie zunächst auf den Einsatz mit SAP eingestellt werden, ist
Vorarbeit nötig. Welches Know-how wird wann benötigt?
Entscheidend ist die richtige Mischung aus IT-, Prozess- und
Business-Know-how in den verschiedenen Teams.
Das Wegenetz einer SAP-Einführung sind die Abläufe im
Unternehmen. Die Knotenpunkte dieses Netzes bilden die
jeweiligen Firmenbereiche. Ziel ist es, sämtliche Abläufe durch
die SAP-Infrastruktur zu unterstützen und miteinander zu
verbinden. Das Ganze ist kein Wettkampf, sondern eine
gemeinsame Kraftanstrengung aller Teams. Und wie der Tou-
renplan für eine Radstrecke, wird der Projektplan für das neue
ERP erstellt. Die Teams werden von verschiedenen Punkten
aus starten: Eines beginnt beispielsweise mit der Etappe
„Fabrik“, ein anderes fährt die „Buchhaltung“ ab und ein
weiteres begibt sich ins „Personalwesen“.
Es geht über Stock und Stein. Wie jede SAP-Einführung setzt
sich die Tour aus bekannten wie unbekannten Elementen
zusammen. Manche Abschnitte müssen erst „er-fahren“ werden.
Doch nach und nach bauen die Mannschaften von itelligence
und Canyon die Systeme entlang der Knotenpunkte auf. Sie
installieren die SAP-Module für das Finanzwesen und die
Buchhaltung, für die Logistik, die Auftragsbearbeitung oder
das Personalwesen.
Manche Teams bewältigen Strecken, die viele Bereiche des
Unternehmens durchqueren. Vom Eingang einer Bestellung
im Callcenter bis zur Auslieferung des Fahrrads an der
Laderampe der Fabrik beispielsweise. Manchmal hingegen
arbeiten sie intensiv in einzelnen Bereichen – kurzen Etappen,
wenn man so will: An einer Stelle entwickeln sie Software
für das Drucken von Barcodes, an einer anderen regeln sie,
dass die Ergebnisse von Qualitätsprüfungen in der Produktion
auch ins SAP-System fließen.
Es werden Tests gefahren, Richtungswechsel entschieden,
Mitarbeiter trainiert. Knapp zwei Jahre nach dem Entschluss,
ins Rennen zu gehen, ist die erste große Etappe geschafft: SAP
geht live und die Canyon Factory nimmt die Produktion auf.
Nun folgt unweigerlich die zweite große Etappe: Die Organi-
sation, die Herstellung und die Systeme müssen aufeinander
eingespielt werden. Denn mit dem Bau der neuen Fabrik
stellen die Koblenzer auch ihre Produktion komplett um. Es
gibt keine Plattformen mehr, auf denen alle Teile eines Rads
durch die Halle gefahren werden. Stattdessen gibt es nun
Förderbänder mit verschiedenen Stationen, an denen Stück
für Stück die Räder montiert werden.
Die Schwierigkeit der zweiten Etappe liegt vor allem darin,
zu gewährleisten, dass die richtigen Teile auch zum richtigen
Zeitpunkt vorliegen, dass sämtliche Informationen dem
Kundenservice zur Verfügung stehen und dass Daten schnell
zwischen den unterschiedlichen Systemen abgeglichen werden.
Für diesen letzten Abschnitt brauchen die Teams noch einmal
einen langen Atem und Geduld. Nur schrittweise kann die
neue Produktion Fahrt aufnehmen. Eine typische Situation für
diese Etappe: Der gesamten Mannschaft bleibt jetzt nichts
anderes übrig, als besonnen weiter zu fahren.
Mit der Zeit greifen die neuen Systeme immer besser ineinander,
und die Abläufe in der neuen Produktion spielen sich gut ein.
Stand heute ist Canyon noch nicht am Ende seiner Tour
angelangt, doch das Ziel ist bereits in Sichtweite gerückt. Und
es zeichnet sich ab, dass sich die Anstrengungen gelohnt
haben. Für die Zukunft sind die Koblenzer nun gut gerüstet,
oder anders: Die nächste Tour darf schon geplant werden.
Stimmt das IT-Konzept, kann derunternehmenseigene Webshop das
Verkaufsgespräch unterstützen.
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CASE STUDYCANYON
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CASE STUDYMEGGLE
Modernaus Tradition
Vor mehr als 125 Jahren wurde das Unternehmen Meggle
gegründet. Die Geschichte des Unternehmens ist geprägt von
Wachstum in Tradition mit immer neuen Produkten und Pro-
duktionstechniken. Mit der Einführung eines konzernweiten
ERP wurde nun ein weiterer Meilenstein in der Unternehmens-
geschichte erreicht.
Die Molkerei Meggle aus Wasserburg, Stammsitz und Haupt-
standort der SAP-Einführung, ist zwar ein Unternehmen,
jedoch aufgrund der unterschiedlichen Geschäftsbereiche verhält
es sich von den Anforderungen mindestens wie zwei in
einem. Da sind die Frischeproduktion auf der einen, und die
Herstellung sogenannter Milchtrockenprodukte auf der anderen
Seite. Für seine frischen Produkte ist Meggle gemeinhin
bekannt. Sein konzernweites Markensortiment besteht aus
Butter und Butterspezialitäten, allen voran die Meggle-Kräuter-
butter, Milch, Käse, Sahne, Joghurtprodukte sowie gefüllte
Baguettes. Weniger bekannt, aber umso erfolgreicher ist die
zweite Sparte des Konzerns: Die Herstellung von Milchtrocken-
produkten. Dazu zählen zum Beispiel Arzneiträgerstoffe für
die internationale Pharmaindustrie oder Hilfsstoffe für die
Lebensmittelherstellung. Bei der Einführung des SAP-Systems
spielte die Zweiteilung eine wesentliche Rolle. „Eigentlich
betrachtet man zwei Unternehmen“, sagt Ulrich Meyer, Team
Manager Process Consulting auf Seiten von itelligence. Jedes
mit eigener Produktion, eigenem Vertrieb, eigener Lagerhal-
tung und eigener Distribution. Die frischen Milchwaren etwa
verkauft Meggle an den Lebensmittelhandel und Großver-
braucher wie Gastronomie oder Hotellerie. Die Trockenpro-
dukte gehen an die Pharma-, Lebens- und Futtermittelindus-
trie. Zweimal Meggle, einmal SAP ERP on HANA. Nicht zuletzt,
weil Meggle mit der Einführung des neuen Systems seine kon-
zernweiten Abläufe harmonisieren wollte, wurde in beiden
Sparten ein gemeinsames System eingeführt, die SAP-Branchen-
lösung it.consumer. Sie ist vorkonfiguriert auf die spezifischen
Prozesse in der Lebensmittelherstellung.
Meggle hatte dieses wohl größte IT-Projekt seiner Unternehmens-
geschichte sorgfältig vorbereitet: Im Jahr 2011 beschloss das
Management, SAP einzuführen. Die Walldorfer Software schien
am besten zur Unternehmens- und IT-Strategie zu passen.
Vor der endgültigen Entscheidung analysierte die itelligence
Prozessberatung die Abläufe und erstellte eine Machbarkeits-Womit alles beginnt.
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studie sowie ein Lastenheft. Dies war die Grundlage, auf der
2012 die endgültige Entscheidung fiel. Nun begann man, die
IT-Mannschaft um das nötige SAP-Know-how zu vergrößern
und stellte die künftige Projektorganisation auf. Im Januar
2013 fällt der Startschuss.
Mit seinen rund 2.500 Mitarbeitern erzielt das Unternehmen
aus Süddeutschland einen Umsatz von etwa einer Milliarde
Euro. Was der Großvater des heutigen Aufsichtsratschefs, Josef
Anton Meggle, im Jahr 1887 als kleine Käserei gründete, zählt
heute zu den renommiertesten Herstellern von Milcherzeug-
nissen in Europa und darüber hinaus. Die Markenprodukte
werden in Nord- und Südamerika und im asiatischen Raum
vertrieben, und bereits 1977 gründete Meggle die erste Aus-
landstochter in Japan. Mit der Öffnung Osteuropas 1990 folgte
die zweite Tochter mit Sitz in Prag, später eröffnete Meggle
Produktionsstandorte in Bosnien-Herzegowina, Kroatien,
Serbien, Bulgarien, Albanien und der Slowakei. Repräsentanzen
und Verkaufsbüros unterhält das Unternehmen heute in fast
allen Teilen der Welt. Einen wesentlichen Beitrag zu dem inter-
nationalen Erfolg trägt die 1950 gegründete Trockenmittelsparte,
die Business Group Excipients & Technology, bei. Das Geschäft
wächst stark, ist allerdings auch äußerst komplex und fordert
eine hohe Forschungsintensität und Innovationsfähigkeit.
Ganz simpel gesprochen, stellt Meggle hier verschiedene Stoffe
her – Pulver oder Granulate –, die sich je nach Funktion für
die Pharmaindustrie, die Lebensmittelbranche oder Kosmetik-
und Waschmittelhersteller eignen. Ein in der Pharmaindustrie
beliebtes Produkt ist beispielsweise die Meggle Pharmalaktose.
Laktose (Milchzucker) verhält sich neutral zum menschlichen
Organismus und pharmazeutischen Wirkstoffen, so dass es
die ideale Trägersubstanz für viele Medikamente ist. Meggle
gewinnt den Stoff aus Molke, eigentlich einem Abfallprodukt
aus der Käseherstellung.
Nicht allein die Größe und die zwei unterschiedlichen Geschäfts-
felder forderten die SAP-Einführung. Ein Gutteil der Anstren-
gungen war auch dieser spezifischen Produktion geschuldet.
Meggle agiert in diesem Bereich mit drei Branchen, die unter-
schiedlichen Regularien unterliegen: Mit der Pharmaindustrie,
der Lebensmittel- und der Futtermittelbranche. Die Lieferungen
an die jeweiligen Abnehmer richten sich nach der Qualität der
Substanzen, und diese lässt sich erst am Ende der Produktion
bewerten. „Es gibt keinen festen Zusammenhang zwischen der
Qualität des Rohstoffs und der Qualität der erzeugten Substanz“,
erklärt Meyer. „Das kennt SAP so nicht“, so Meyer. Eine Sonder-
lösung musste gefunden werden – und wurde gefunden –, um
die Disposition und Auslieferung erst nach Herstellung und
Qualitätsprüfung festzulegen, und diese Informationen in den
Systemen weiter zu verarbeiten.
„Erschwerend kam hinzu, dass die Produktion keine Unter-
brechung erlaubt“, sagt Meyer. Denn Meggles Rohstoff ist
frische Milch oder Molke. Beides muss gleich nach der Anlie-
ferung weiter verarbeitet werden. Die Maschinen arbeiten
24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und an 52 Wochen
im Jahr. Ein Stillstand, um Systeme zu testen, Daten zu
migrieren, die Software umzustellen, war nahezu unmöglich.
„Eine Unterbrechung war maximal für wenige Stunden mach-
bar“, so Meyer. Dies erhöhte die Komplexität in der Projekt-
umsetzung, als auch für die GoLive Vorbereitung sowie den
GoLive selbst und den anschließenden Support in der Stabili-
sierungsphase. Mehr als zwei Jahre nach dem Startschuss, im
November 2015, geht das neue System live. Von der Rohstoff-
anlieferung bis zur Auslieferung der fertigen Erzeugnisse
unterstützt es die Verwaltung und Steuerung der Abläufe über
das gesamte Werk hinweg. Was vorher manuell lief, läuft nun
automatisiert. Was vorher auf Papier transportiert wurde, fließt
nun im System von Bereich zu Bereich, und was vorher nicht
oder erst spät zu sehen war, ist nun per Knopfdruck sichtbar.
itelligence entwickelte allein zur Integration unterschiedlicher
IT-Systeme mehr als hundert Schnittstellen: SAP musste an
die Produktionssteuerung angeschlossen werden, an die
Lagerverwaltungssysteme und Außenlager der Distributoren,
die LKW-Waage, das Personalwesen, die CRM-Systeme des
Vertriebs und vieles mehr. Zu Höchstzeiten waren rund 60
Mitarbeiter von itelligence und mehr als 100 Mitarbeiter von
Meggle an dem Projekt beteiligt. Meggle hat mit Erreichen
dieses Meilensteins einen wichtigen Schritt in Richtung digita-
le Transformation getan und die Basis für weiteres Wachstum
gelegt. Für beide Sparten – und für ein Unternehmen.
Neben den bekannten Consumer-Produkten erstreckensich die Meggle Geschäftsfelder vom Großverbraucher-Service
über Zutaten für die Lebens- und Futtermittelindustrie bis zuLaktoseprodukten für den Pharmasektor.
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CASE STUDYMEGGLE
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Klarheitund Linie Silverline steht für Design und Qualität bei Dunstabzugs-
hauben. Die Produkte sind mehrfach ausgezeichnet, ebenso
die Innovationsstärke des Unternehmens. Das Management
ist überzeugt, dass IT dem Markt neue Chancen für Wachstum
bietet. In enger Zusammenarbeit mit itelligence setzt es alles
daran, Silverline auf die Zukunft einzustellen.
Die perfekte Dunstabzugshaube ist leise, leistungsstark und
sparsam im Energieverbrauch. Außerdem muss das Design
schick und das Gerät leicht zu bedienen sein. Der bekannte
türkische Hersteller Silverline erfüllt diese Anforderungen:
1,3 Millionen Dunstabzugshauben fertigt das Unternehmen
pro Jahr für den weltweiten Markt. Und ist nicht nur gemessen
an seinem Absatz der führende Hersteller in der Türkei. Auch
ein hoher technischer Anspruch kombiniert mit der Begeiste-
rung für Design macht den Konzern zu einem Ausnahmeunter-
nehmen. Seit mehr als 20 Jahren werden die Produkte nach
modernen Methoden und mit hochwertigen Materialien her-
gestellt. Das Sortiment wird regelmäßig durch neue Modelle
ausgeweitet. Heute fertigt Silverline mehr als 300 Modellvarian-
ten von Dunstabzugshauben für jeden Geschmack, jeden
Einsatzzweck und jedes Budget.
Um sich auch in Zukunft am Markt zu behaupten, entschied
sich das Unternehmen für die Einführung eines konzernweiten
SAP ERP. 2012 machte man sich in enger Zusammenarbeit
mit itelligence an die Implementierung, die nahezu perfekt
verlief. „Wir haben den Zeitplan eingehalten, das Budget nicht
überschritten und alle Ziele erreicht“, erzählt itelligence-Pro-
jektleiterin Şule Üstündağ. In weniger als einem Jahr waren die
Systeme zentralisiert, die Prozesse vereinheitlicht und die
Schlüsselindikatoren klar ersichtlich. Klarheit steht für Silver-
line im Vordergrund. Als Zulieferer für Küchenhersteller und
mit einer komplexen und anspruchsvollen Produktpalette
bewegt sich das Unternehmen in einem herausfordernden
Umfeld. Da kann eine schnelle und klare Sicht auf die Lage
des Geschäfts entscheidend sein. Um das Unternehmen kurz-
fristig zu lenken sowie auf lange Sicht sicher zu steuern, war
den Verantwortlichen in der Türkei wichtig, moderne Berichts-
und Auswertungstools an die Hand zu bekommen.
Auf die Implementierung des ERP folgte daher die Einführung
der Analyse-Werkzeuge SAP BO, BI und BW. Das Management
kann nun wesentlich schneller und genauer sehen, wie sich
wichtige Finanzkennzahlen entwickeln. Wie hoch ist die Auf-
tragslage, der Lagerbestand oder die Auslastung in der Produk-
tion? Oder: Wie steht es um die Geschäfte in den einzelnen
Ländern? Mithilfe neuester Technologien möchte Silverline
fortlaufend einen klaren Überblick über die aktuelle Situation
erhalten. Mobile Anwendungen beispielsweise wurden imple-
mentiert, um den Vertrieb zu unterstützen. Mitarbeiter im
Außendienst planen damit jetzt ihre Touren und sehen vor
Ort beim Kunden die aktuellen Daten im zentralen System.
Sie haben immer den kompletten Produktkatalog an der
Hand und können unmittelbar Aussagen über die Verfügbar-
keit von Produkten oder die Lieferzeiten treffen.
Auch in die andere Richtung fließen die Daten: Sobald ein
Verkäufer einen Vertrag über sein mobiles Endgerät abschließt,
wird das zentrale ERP darüber informiert, und die Kennzahlen
werden aktualisiert. Diese durchgängige Klarheit erlaubt
Silverline eine exaktere Planung und schnellere Reaktionen.
Nicht zuletzt profitieren auch die Kunden und Geschäftspartner
von einer größeren Verlässlichkeit. Auch Fatih Irak, Leiter
Industry Sales von itelligence, betont, dass die bei Silverline
umgesetzten Maßnahmen mehr als nur einen einmaligen
Effekt mit sich bringen. „Im Rahmen der langfristigen, strate-
gischen Zusammenarbeit zwischen Silverline und itelligence
wird sich auch in Zukunft zeigen, wie IT die Infrastruktur und
Betriebslandschaft des Unternehmens zum Positiven verändert
und somit Mehrwert für alle Stakeholder generiert.“
Schritt für Schritt wird die IT die Abläufe weiter verbessern
und Silverline mehr Raum und Möglichkeiten geben, weiter-
hin hochwertige Abzugshauben zu produzieren. Mit zukunfts-
trächtigen Technologien, innovativen Bedienkonzepten
und einer hohen Montagefreundlichkeit führt Silverline den
eingeschlagenen Weg auch zukünftig fort – begleitet von
neuer SAP-Software sowie dem Team von itelligence.
ITELLIGENCE AGGB 2015 23CASE STUDY
SILVERLINE
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Den technischen Vorsprung nutzen Der irische Einzelhändler Smyths Toys ist der größte Spielwaren-
fachhändler in Irland und dem Vereinigten Königreich und
wurde 2015 zum „Toy Retailer of the Year“ ausgezeichnet.
Smyths ist davon überzeugt, dass Technologie den Boden
für weiteres Wachstum bereitet, und möchte daher auf das
branchenbeste IT-System zurückgreifen können. Das Transfor-
mationsprogramm mit Fokus auf der zentralen SAP-Plattform
ist in vollem Gange. Smyths ist ein Spielwarenfachhändler
mit 86 Geschäften in Irland, Nordirland, England, Schottland
und Wales. Das Familienunternehmen befindet sich seit seiner
Gründung 1986 auf einem steilen Wachstumskurs – auch 2016
sollen neue Niederlassungen eröffnet werden. In den letzten
beiden Jahren hat Smyths Toys im Rahmen einer strategischen
Partnerschaft mit itelligence an der Transformation seiner
IT-Systeme gearbeitet. Eine wesentliche Herausforderung, die
bei der Zusammenarbeit mit diesem Spielwarenfachhändler
berücksichtigt werden musste, war die Saisonalität seines
Geschäftsbetriebs.
Das Hauptaugenmerk von Smyths lag 2015 auf der Verbesserung
der SAP-Nutzbarkeit durch mehrere neue Fiori-Apps. Ziel des
Unternehmens war es, die Möglichkeiten von SAP auszunutzen
und ein schnelles sowie benutzerfreundliches System einzu-
richten, das Excel überflüssig macht. Die Kombination von
SAP- und Nicht-SAP-Daten und die Verwendung der Unter-
nehmenssprache von Smyths haben zu einer deutlichen Ver-
besserung der Nutzbarkeit und der Wahrnehmung von SAP
innerhalb des Unternehmens geführt. Darüber hinaus gab es
mehrere Entwicklungsvorhaben zur Verbesserung der Warener-
fassungssysteme. Hierzu zählen unter anderem die Preisaus-
zeichnung, das Lager-Management sowie „Backdoor Scanning“,
das Erfassen des Wareneingangs an der „Hintertür“. Durch das
Reengineering hat sich die für den automatischen Warennach-
schub benötigte Zeit halbiert, was eine genauere Steuerung
des Warennachschubs an die Geschäfte ermöglicht. Bei dieser
Rechnung sind die zehn neuen Geschäfte und das neue Auslie-
ferungslager ebenfalls berücksichtigt. Als Teil des geschäftlichen
Transformationsprogramms wurde die benötigte Zeit, um
Verkaufstransaktionen zu Höchstzeiten durchzuführen, von
vier bis fünf Stunden Verzögerung in 2014 auf unter zwei
Sekunden in 2015 reduziert. Dadurch können Verkaufs- und
Bestandszahlen nun beinahe in Echtzeit angezeigt werden.
Mitte 2015 wurde eine neue App zur Preisauszeichnung in
allen Geschäften eingeführt. Infolgedessen hat sich die Preis-
genauigkeit verbessert und es kommt zu weniger Preisnach-
lässen an der Kasse. Da Smyths stets um seine preisliche
Wettbewerbsfähigkeit bemüht ist, können sich Preise häufig
ändern. Die Automatisierung dieses Prozesses und die Ver-
wendung von Handscannern sowie mobilen Druckern haben
zu einem geringeren Arbeitsaufwand und einer höheren
Preisgenauigkeit für die Kunden geführt. Des Weiteren hat
Smyths in eine hochmoderne und automatisierte Online-Ful-
fillment-Lösung investiert, die laut Plan 2016 in Betrieb gehen
wird. Davon verspricht man sich eine weitere Steigerung der
Online-Umsätze, Einsparungen bei den Auslieferungskosten
und mehr Flexibilität zu Höchstzeiten wie am Black Friday.
Einen weiteren Wettbewerbsvorteil beim Warennachschub
verschafft sich Smyths durch die Verwendung von Verpackungen
mit P2L-Kommissionierregalen („Pick to light“) und auto-
matischen Maschinen zum Aufrichten und Versenden von
Kartons. Zur besseren Ausnutzung des Online-Fulfillment-
Center sowie der Lagerhäuser von Smyths wurde eine neue
Fiori-App zur Steuerung des Warennachschubs entwickelt.
Sie dient dazu, Produkte bei Bedarf kontinuierlich nachliefern
zu lassen, so dass Bestandslücken bei Online-Bestellungen
vermieden werden.
„Backdoor Scanning“ im Geschäft ist im Frühjahr 2016 in
Betrieb gegangen, um die Genauigkeit des Datenbestands zu
verbessern und den manuellen Arbeitsaufwand zu reduzieren.
Alle Paletten aus Lagerhäusern von Smyths sind nun mit
Barcodes gekennzeichnet. Mithilfe von Handscannern können
diese vor Ort eingescannt und der Wareneingang somit auto-
matisch dokumentiert werden. Die Lieferung der Waren kann
entweder sofort erfolgen oder bis Mitternacht zurückgestellt
werden. Teil der Lösung ist die Möglichkeit, sich Vorbestellungen
anzeigen zu lassen. Smyths plant ebenfalls, dass Mitarbeiter
in Geschäften über Engpässe bei Produkten informiert werden.
Klares Fazit: Die schnelle Ausnutzung technologischer
Möglichkeiten ist einer der Erfolgsgaranten für Smyths Toys.
ITELLIGENCE AGGB 2015 25CASE STUDY
SMYTHS TOYS
exponentielles
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Digitalisierung, Industrie 4.0 und das Internet of Things – keine 20 Jahre nach dem Durch-bruch des World Wide Web etabliert sich das Paradigma der vierten industriellen Revolution in Wirtschaft und Gesellschaft. Auch die industrielle Produktion soll von der Vielzahl der Daten und der Vernetzung aller Dinge profitieren. Prof. Günther Schuh von der RWTH Aachen erläutert im Gespräch, warum die Digitalisierung in der Industrie nicht neu ist – und dennoch alles verändern wird.
Herr Prof. Schuh, die Digitalisierung ist gegenwärtig ein großer
Hype, denn das disruptive Potenzial soll gewaltig sein – mit einer App
kann man heute ein traditionelles Geschäftsmodell substituieren.
Wie stellt sich die Situation im Maschinenbau dar?
Prof. Günther Schuh Ehrlich gesagt, kann ich mich an keine
Werkzeugmaschine der vergangenen 25 Jahre erinnern, die
nicht digitalisiert gewesen wäre. Die Werkzeugmaschinenbauer
betreiben seit geraumer Zeit die intensive digitale Veredlung
aller Komponenten, die in der Produktionstechnik eingesetzt
werden. Insofern nutzen wir nicht den amerikanisch geprägten
Begriff der ‚Digitalisierung‘, sondern machen bewusst einen
Unterschied zwischen der dritten und der vierten industriellen
Revolution. Die Digitalisierung war die dritte Stufe, die vierte ist
nun die Internet-basierte, volumenstarke, vielspurige und vor
allem extrem schnelle Verbindung digital veredelter Endgeräte.
Was kennzeichnet denn ein digital veredeltes Endgerät?
Prof. Günther Schuh Das kann im Grunde alles sein. Erstens
besitzt es eine Sensorik für sein Umfeld und seinen Zustand,
zudem verfügt es über eine gewisse Intelligenz, um die Sensor-
daten zu verarbeiten, und schließlich hat es eine Aktorik,
indem es klingelt, leuchtet und antreibt. Bei Industrie 4.0 läuft
das in direkter vielspuriger Interaktion mit anderen Geräten
über das Netz. Ein einfaches Beispiel sind allen voran die
Menschen, denn wir sind ja auch eine Art digital veredeltes
Endgerät – dank der schönsten cyber-physikalischen Systeme,
die man sich vorstellen kann, unseren Handheld-Devices.
ITELLIGENCE AGGB 2015 27DIGITALISIERUNG IN DER INDUSTRIE
INTERVIEW MIT PROF. GÜNTHER SCHUH
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Ist das nicht alter Wein in neuen Schläuchen? Der erste erfolgreiche
„Personal Digital Assistant‘ kam mit dem ‚Palm Pilot‘ immerhin
schon vor 20 Jahren auf den Markt.
Prof. Günther Schuh Neu ist bei Industrie 4.0 vor allem das
gewaltige Datenvolumen verbunden mit der Echtzeitfähigkeit.
Wir erleben heute, wie sich dieser technische Widerspruch
auflöst – bislang gab es entweder großes Datenvolumen oder
Echtzeit. Wir reden vom Internet der Dinge, aber die eigentliche
Grundlage bildet das breitbandige Netz, das mit dem kommen-
den 5G-Mobilfunk noch einen großen Schub erfahren wird.
Was ist Ihrer Meinung nach der größte Nutzen der vierten
industriellen Revolution?
Prof. Günther Schuh Ein wichtiger Treiber ist die steigende
Produktivität, persönlich und organisatorisch. Wenn ich zum
Beispiel auf Sitzungen physisch anwesend sein muss, genieße
ich die Möglichkeit mit dem iPad unauffällig zu arbeiten. Grob
geschätzt, hat sich die Produktivität eines Forschers in den
vergangenen 20 Jahren verfünffacht. Heute kann ich viel mehr
Projekte begleiten und koordinieren, als mir das am Anfang
meiner Professorenlaufbahn möglich war. Und wenn wir jetzt
danach streben, einen industriellen Wertschöpfungsprozess
über Unternehmensgrenzen hinweg nahtlos digital mitzuschrei-
ben und nutzbar zu machen, ist das schon ein Produktivitäts-
sprung ohnegleichen. Auch daher bin ich absolut davon über-
zeugt, dass wir gerade eine echte Revolution erleben.
Dabei liest man oft, dass die Industrie und allen voran der
Mittelstand die Zeichen der Zeit verkennt und zu spät aktiv wird.
Ist der Vorwurf berechtigt?
Prof. Günther Schuh Nein, das sehe ich nicht so. Wir erleben
eine kritische und intensive Auseinandersetzung damit, aber
eine besondere Zurückhaltung kann ich nicht erkennen. Es ist
eher eine technische Zurückhaltung, weil die Unternehmen
nicht genau wissen, wo sie anfangen sollen. Da müssen sich
die Systemanbieter und wir von der Hochschule uns weiter
anstrengen, um aufzuklären, zu erklären und zu analysieren.
Wie ist denn das produzierende Gewerbe auf Industrie 4.0
vorbereitet?
Prof. Günther Schuh Sie können leider nicht erwarten, morgen
den Schalter von 3.0 auf 4.0 umzulegen, denn wir haben noch
verschleppte Defizite aus der Industrie 2.0. In der industria-
lisierten Produktion, frei nach Taylors ‚Scientific American
Management‘, erstellen Spezialisten einen idealtypischen
Arbeitsplan, der dann von gut geschulten Werkern umgesetzt
wird. Wenn sie aber mal in die Betriebe schauen, sehen sie, dass
nur rund zehn Prozent der Arbeitspläne aktuell, vollständig
und einigermaßen fehlerfrei sind. Warum? Weil es viel zu
aufwendig ist, die Arbeitspläne in hoher Frequenz mit über-
schaubarem Aufwand zu pflegen und zu aktualisieren.
Woran liegt das konkret?
Prof. Günther Schuh Der Aufwand ist deshalb so hoch, weil
unsere Systeme nicht genügend vernetzt und integriert sind.
Das, was ich eigentlich weiß, kann ich nicht konzentriert an
der richtigen Stelle verfügbar machen. Ziel ist es, eine Prozess-
kette im besten Systembeherrschungssinn zu regeln, indem
ich die Ist-Messwerte mit dem Plansoll vergleiche und bei
Abweichungen gegensteuere. Das ist einfachste Technik und
noch keine Kybernetik. Doch wenn sie keine vollständigen
Pläne haben, können sie auch nicht regeln.
Seit geraumer Zeit gibt es umfangreiche Softwaresysteme, die sich
auf die Produktionsplanung und -steuerung spezialisiert haben.
Inwiefern ist die aktuelle Situation auf Defizite in den bestehenden
PPS- und ERP-Umgebungen zurückzuführen?
Prof. Günther Schuh Vor rund zehn Jahren haben wir diese
Funktionen von allen Software-Lieferanten eingefordert. SAP
und viele andere haben das kurz darauf möglich gemacht, und
wir könnten das heute vollständig abbilden – einschließlich
der Geo-Position und des Zustands des Werkstücks nach jedem
Bearbeitungsschritt, und selbst die Übergangszeiten zwischen
den Maschinen, die damals gar nicht beplant werden konnten.
Allerdings hat fast kein Unternehmen diese Informationen heute
in seinem Ist-Plan, und ohne Soll-Plan kann man es ohnehin
nicht vergleichen. Hier liegt das größte Problem: Es findet kein
systematisches Lernen in der Produktion statt. Heute lernen wir
nur deshalb, weil wir gute Mitarbeiter haben, die Fehler bemer-
ken und gegensteuern. Schließt sich der Regelkreis automatisch,
würde ich im täglichen Geschäft dauernd etwas lernen.
Was raten Sie Führungskräften, die den ersten Schritt gehen wollen?
Prof. Günther Schuh Unternehmen müssen einen möglichst
vollständigen digitalen Schatten dessen erschaffen, was sie
physisch ablaufen lassen. Nur so können wir die Supply Chain,
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die industrielle Art des Arbeitens, überhaupt erst über die
gesamte Prozesskette ziehen. Deswegen passt der Begriff
‚Industrie 4.0‘ gut, auch wenn wir damit Lücken füllen und
umsetzen, was wir mit Industrie 2.0 eigentlich schon erreichen
und mit 3.0 digitalisieren wollten. Das hat aber in der kom-
plexen Verästelung nicht geklappt.
Wo liegt Ihrer Meinung nach das Problem, wenn es die Programme
bereits seit Jahren gibt?
Prof. Günther Schuh Wir sind im Verhältnis zu dem, was an
Standardsoftware verfügbar ist, substanziell unterinvestiert.
Das gilt nicht nur für den Mittelstand, sondern in allen Größen-
ordnungen. Wir haben hier in Aachen eine Demofabrik zur
Industrie 4.0 aufgebaut, und da ist von unseren eigenen Ent-
wicklungen noch gar nicht so viel installiert. Die Fabrik ist
aber deshalb vielen realen Betrieben überlegen, weil wir von
den führenden Software-Systemen die aktuelle Version installiert
und alles integriert haben. Damit kann ich den eben zitierten
digitalen Schatten erzeugen, und zwar ohne auf zu entwickel-
nde Software warten zu müssen. Die Erkenntnis im Top-
Management, wieviel Produktivität man mit den wichtigsten
verfügbaren Applikationen und einer starken Kompetenz in
den Datenstrukturen erreichen kann, ist leider oft noch
unter entwickelt.
Wie sieht denn die Produktion 4.0 in einer idealen Welt aus, und
was ist der Vorteil gegenüber dem Status quo?
Prof. Günther Schuh Im Internet kann man fast alles mit nur
einem Klick bestellen, doch diesen imaginären Knopf gibt es
in der Industrie noch nicht. Das klappt vielleicht bei einem
Endkunden nur einer Wertschöpfungsstufe, aber ein Auto hat
14 Wertschöpfungsstufen. Wir müssen jedoch auch dort per
Knopfdruck sehen können, wo der Auftrag steht. Heute rennen
wir der Antwort hinterher – logistisch, produktionstechnisch,
mit Arbeitsvorräten und Rückschleifen. Dabei passieren
andauernd Fehler in der Auftragsabwicklung, und oft merken
wir das nicht einmal, weil wir nicht mit den Daten arbeiten.
Auch in der Produktentwicklung gibt es keinen ‚Magic Button‘
für den Entwicklungsstand meines Projektes. Deswegen befindet
sich unsere industrielle Arbeitswelt dauernd im Wartestand,
weil wieder ein Status abgeglichen werden muss.
DIGITALISIERUNG IN DER INDUSTRIEINTERVIEW MIT PROF. GÜNTHER SCHUH
Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Günther Schuh ist Inhaber des
Lehrstuhls für Produktionssystematik sowie geschäftsführen-
der Direktor des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) der RWTH
Aachen, Direktor des Forschungsinstituts für Rationalisierung
(FIR) e.V. an der RWTH Aachen sowie Leiter des Bereichs „Tech-
nologie-Management“ am Fraunhofer-Institut für Produktions-
technologie IPT in Aachen.
Der inhaltliche Schwerpunkt seiner Forschung und Lehre liegt
auf den Feldern Innovations-Management (Produktentwicklung,
Komplexität und Varianten), Technologie-Management (Früher-
kennung, Bewertung, Due Diligence und Wissens-Management)
sowie Produktions-Management (Standortauswahl, Fabrik pla-
nung, Auftragsabwicklung, Produktionsplanung, ERP, SCM und
MES). Der Werkzeugbau ist für den gebürtigen Kölner „die
Königs disziplin der Produktionstechnik“, was wiederum die
Königsdisziplin der Industrie ist.
ITELLIGENCE AGGB 2015 29
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Wie hilft Ihnen hierbei die Vernetzung aller Dinge?
Prof. Günther Schuh Wir brauchen auch in den Konzernen
agile ‚Start-up-Garagen‘, in denen die Kerntruppe immer
zusammen ist und mit wenigen Regeln zusammenarbeitet. Für
das von uns entwickelte Elektroauto, den StreetScooter, haben
wir einen hoch-iterativen Prozess konzipiert, der an die Soft-
ware-Entwicklung in Scrum mit Sprints und Loops angelehnt
ist. Die prinzipielle Hypothese war, dass dies nur mit einer
weitgehend realisierten Industrie-4.0-Umgebung gelingt. Sie
brauchen eine PLM-Software als Backbone, denn das Kernstück
der Informationen eines Unternehmens ist die Stückliste, die
Bill of Materials. Um die herum haben wir verschiedene andere
Applikationen geschart. Unser StreetScooter wurde mit einem
Gesamtbudget von weniger als 50 Millionen Euro entwickelt,
in der Hälfte der üblichen Entwicklungszeit und zu einem
Zehntel der Entwicklungskosten. Mit einer klassischen Infra-
struktur schaffen Sie das nicht unter einer halben Milliarde Euro.
Woher kommt denn dieses Potenzial von Industrie 4.0, wie können
Sie es in der Produktion abrufen?
Prof. Günther Schuh Die Schlüssel sind eine durchgängige
Vernetzung sowie die Menge der Daten. In sämtlichen digitalen
Schatten kann ich nach Mustern suchen und sie Hypothesen
gegenüberstellen, um Verbesserungspotenzial zu erkennen.
Mit einem Datensatz aus dem PPS oder dem SCM sowie
spezieller Auswertungssoftware bekomme ich schon nach ein
paar Stunden eine Diagnose wie aus dem Röntgengerät, was
früher Wochen gedauert hat. Man kann sogar Muster erkennen,
ohne eine Hypothese zu haben, denn kleine Data-Analytics-
Programme durchforsten die Daten und suchen nach Signifi-
kanzen. Und in der dritten Stufe schließlich können sie
prognostizieren, was bald passieren wird. Prognosefähigkeit
ist gleich beherrschte Produktion. Künftig reagieren sie auf
Planabweichungen bereits im Vorfeld und entwerfen Lösungs-
szenarien, um auf Probleme vorbereitet zu sein. Heute tun
wir nur so, als hätten wir das im Griff.
In diesem Zusammenhang wird immer die vorausschauende
Wartung als Musterbeispiel genannt, durch die Unternehmen und
Kunden viel sparen könnten. Welche Konzepte gibt es noch?
Prof. Günther Schuh Die Veränderungen und Chancen sind
viel gravierender: Den meisten Unternehmen wird durch
Industrie 4.0 erst klar, dass sie schon die ganze Zeit im Grunde
genommen Wissen verkaufen, nur eben nicht direkt, sondern
als Teil der Maschinen. Die Firmen aus dem Silicon Valley
bringen uns nun bei, wie man direkt Geld aus Wissen generiert.
Da muss die Industrie ihre Geschäftsmodelle weiterentwickeln,
und das sorgt für massive Disruption.
Könnten Sie den Aspekt des Wissens in der Industrieproduktion
etwas erläutern?
Prof. Günther Schuh Wir sind eine Wissensgesellschaft, und es
kommt zunehmend darauf an, den technologischen
Vorsprung direkt in Geld zu verwandeln und den Wissens-
zuwachs regelrecht exponentiell zu gestalten. Es gibt 120
verschiedene Fertigungstechnologien, und in jedem Segment
ist fachlicher Tiefgang von großem Vorteil. Wird dieser mit der
Digitalisierung beschleunigt, führt das zu einer fundamentalen
Verwissenschaftlichung der Technologie. Auf einmal kann ich
Ursache-Wirkungsbeziehungen wie Naturgesetze erkennen,
denn alles lässt sich empirisch auswerten. Im Idealfall bekommt
dann nahezu jedes Technologieunternehmen ein eigenes
Geschäftsfeld mit nennenswerten direkten Einnahmen aus
Daten, Datenverarbeitung und Wissensgenerierung.
Bekannte digitale Geschäftsmodelle, die auf Wissen basieren, sind
der Taxidienst Uber und das Übernachtungsportal Airbnb. Welche
Beispiele gibt es aus dem Maschinenbau?
Prof. Günther Schuh Wenn ich als Unternehmen regelmäßig
die Gesamtanlageneffektivität meiner Montageanlage digital
auswerte, erkenne ich kleinste Abweichungen und Ineffizienzen
und kann einen Regelkreis entwickeln. Ein Druckmaschinen-
hersteller bietet beispielsweise damit seinen Kunden an, auf
Basis dieser Auswertungen regelmäßig Verbesserungsvorschläge
zu unterbreiten. Dann wäre das erstmal eine sinnvolle Zusatz-
leistung zu den eigenen Maschinen, aber eines Tages bringt er
den Service vielleicht auch für fremde Druckmaschinen auf
den Markt. Dies ist einerseits ein Angriff auf den Wettbewerb,
aber andererseits auch eine Strategie gegen neue Konkurrenz,
die sich zwischen Hersteller und Bestandskunden schieben
könnte. Neulinge haben nämlich keine Skrupel, Unternehmen
direkt zu attackieren, denn in der Regel kommen sie aus einer
anderen Branche – man braucht lediglich die Daten.
30
31
Viele Unternehmen tun sich schwer darin, ihr gewachsenes
Geschäft in Frage zu stellen und zu verändern. Was können sie tun?
Prof. Günther Schuh Auch die Etablierten denken inzwischen
intensiv über die Disruption nach. Allerdings ist es außerordent-
lich schwer, sein eigenes Business-Modell zu zerstören. Tesla
verliert kein Geschäft mit Verbrennungsmotoren, die tun sich
daher leichter mit Innovationen. Die große Herausforderung
liegt darin, sich selbst zu analysieren und Schwachpunkte in
der Wertschöpfung zu erkennen, die man verbessern muss.
Das hat das Silicon Valley über Jahrzehnte kultiviert – konse-
quent danach zu suchen, was der Kunde eigentlich will, was er
wollen würde und wie man den Service erfolgreich nach dem
‚Highlander-Prinzip‘ gestaltet: Es kann nur einen geben. Das
Suchen nach der bewusst radikalen geschäftlichen Innovation
müssen alle Unternehmen dringend üben, und Industrie 4.0
ist das einzige Mittel, um die digitalen Angreifer abzuwehren.
Was sie brauchen, sind Führungskräfte, die ein Gesamtgeschäfts-
modell denken können – und natürlich Geld, um alle nötigen
Kompetenzen einkaufen zu können.
DIGITALISIERUNG IN DER INDUSTRIEINTERVIEW MIT PROF. GÜNTHER SCHUH
EXPONENTIELLES WISSEN
„Werkzeugbau ist eine unserer zentralen Forschungsbranchen“,
sagt Prof. Günther Schuh von der RWTH Aachen, und über allem
steht das Ziel, ein Bleichteil so präzise und so günstig wie mög-
lich herzustellen. „Ein Drei-Tonnen-Werkzeug in einer 200-Ton-
nen-Presse anzuwenden, ist die ultimative Kunst.“ Der Weg
führt von der Geometrie des Bauteils über die Entwicklung des
Werkzeugs zum so genannten Try-Out – dem ersten „Rumms“,
bei dem die Entwicklung ausprobiert wird. „Dann kommt der
Werkzeugmeister und analysiert die Druckspuren und Fließ-
strukturen“, berichtet Schuh: „Fast kein komplexes Werkzeug
passt beim ersten Versuch.“ Bis es perfekt ist, fahren die Ver-
antwortlichen viele Optimierungsschleifen in dieser „Königs-
disziplin“ des Werkzeugbaus.
Das Team von Professor Schuh hat eine Smartphone-App ent-
wickelt, mit der man das Werkzeug von allen Seiten fotografie-
ren und einzelne Stellen kennzeichnen kann. „Der größte Teil der
Eingabemasken ist mit Templates hinterlegt, weshalb wir das
Programm die ‚90-Sekunden-App‘ nennen. Mittelständler mit
nur einem oder zwei Werkzeugmeistern können die Bilder nun
an Experten aus anderen Unternehmen schicken, die das Ergeb-
nis kommentieren“, sagt Schuh: „Nach 15 Minuten haben sie so
viele wertvolle Anregungen erhalten, dass die Optimierung des
Werkzeuges in einem Bruchteil der Zeit und der Loops abläuft.“
Spielt sich der Prozess ein, kann das ohnehin schon große Wis-
sen der Einzelnen durch die Vernetzung exponentiell wachsen.
Es kommt hier darauf an, vorhandene Prozessbeteiligte mit digi-
taler Hilfe über neue Schnittstellen zusammenzubringen.
ITELLIGENCE AGGB 2015 31
3232
DIGITALETRANSFORMATION
ITELLIGENCE AGGB 2015 33GESCHÄFTSBERICHT ITELLIGENCE AGGB 2015 33INTERVIEW MIT DEM VORSTAND
DIGITALETRANSFORMATION Norbert Rotter und Herbert Vogel zu Besuch
im CITEC (Cluster of Excellence Center in Cognitive Interactive Technology) in Bielefeld.
3434
Das alles beherrschende Thema in Wirtschaft und IT ist die Digitalisierung. Die IT-Branche befindet sich in einer regelrechten Sonder-konjunktur. Mit seinen neuen Technologien ist SAP bestens dafür gerüstet, was sich für itelligence auch im Geschäftsergebnis nieder-schlägt: 2015 war ein Rekordjahr mit durch-weg zweistelligem Wachstum. Ein Gespräch über das Geschäft, die Veränderungen, Herausforderungen und Chancen.
Herr Vogel, Herr Rotter: Erneut ein Rekordjahr. itelligence schließt
mit einem Umsatzplus von 25 Prozent. Ist das dem großen Trend
„Digitalisierung“ zu verdanken?
Herbert Vogel Wir können sicherlich von einer Digitalisierungs-
welle sprechen, die uns mitträgt. Das Thema ist Anschub für
viele Themen und Gespräche und für die tatsächliche Nach-
frage. Unser Erfolg im abgelaufenen Geschäftsjahr bestätigt,
dass SAP auf die richtigen Technologien gesetzt hat. Allgemein
beobachten wir, dass die Debatte um Digitalisierung als vierte
industrielle Revolution einen erkennbaren Bewusstseinswandel
in den Unternehmen angestoßen hat: IT steht im Zentrum
strategischer Überlegungen. Ein Grund dafür ist auch der
Fortschritt im privaten Bereich.
Haben Sie ein Beispiel dafür?
Herbert Vogel Nehmen wir die Nachverfolgung von Sendungen:
Private Bestellungen kann ich schon lange online aufgeben
und nachverfolgen. Der Wunsch nach mehr Übersicht und
Komfort wird nun auf die Unternehmenswelt übertragen. Also
diskutiert mittlerweile auch die Industrie den Einsatz von
Tracking-Tools innerhalb der eigenen Produktion beziehungs-
weise auch bei externen Sendungen und setzt diese auch ein.
Dies ist ebenso dem Trend Digitalisierung geschuldet wie dem
verstärkten Einsatz von IT in Produkten.
Norbert Rotter itelligence profitiert von diesem Trend, da wir uns
schon sehr frühzeitig mit den Wirkungen der Digitalisierung
auseinander gesetzt haben. Wer, wenn nicht ein IT-Unterneh-
men, kann sich hier positionieren? Das Interesse an IT erstreckt
sich heute über alle Unternehmensgrößen und Branchen, wir
sehen etwa eine große Nachfrage nach Lösungen rund um die
Datenanalyse und Business Intelligence. Vor allem Marketing-
oder Vertriebsverantwortliche wünschen sich, mehr Daten
erfassen zu können – sei es über die Nutzung ihrer Produkte
oder ihre Bewertung in den sozialen Medien. Diese Informa-
tionen, die in Massen verfügbar sind, teils in strukturierter,
teils in unstrukturierter Form, möchten sie schneller auswerten
können. Um das Geschäft zu verbessern oder sogar neue
Felder aufzubauen.
Eine neue Technologie-Welle und die Welt ist in Ordnung?
Herbert Vogel Eine neue Technologie-Welle und die Welt ist
in Ordnung, wenn man sich richtig für diese Entwicklung
positioniert hat. Und das haben wir. Wir sind unserer Linie,
den Fokus auf SAP zu legen, treu geblieben und das trägt
Früchte. SAP hat vor einigen Jahren mit der Entwicklung von
HANA als Datenbankplattform und nun als Grundlage der
Applikationen den richtigen Weg eingeschlagen. Wir sind diesen
Weg mitgegangen und sehen, dass die Kunden dies gutheißen.
Sie wünschen sich mehr Transparenz, schnellere Auswertungen
und eine nutzerfreundliche Bedienung. Diesen Wünschen
kommen die neuen Technologien entgegen. Aus der neuen
Technologiewelle werden Verlierer und Gewinner hervorgehen.
Ich bin überzeugt davon, dass itelligence auf der Seite der
Gewinner stehen wird. Weil wir erfolgreich mit SAP zusammen-
arbeiten, weil wir große Erfahrung mitbringen und weil wir uns
kontinuierlich weiterentwickeln – immer an den Wünschen
der Kunden orientiert.
Norbert Rotter Das besonders starke Ergebnis im abgelaufenen
Geschäftsjahr ist sicherlich zu einem guten Teil auf anziehende
IT-Investitionen zurückzuführen. Die Konjunktur spielte mit,
SAP Hana sowie die Cloud-Produkte aus Walldorf sind am
Markt sehr gut platziert. Nicht zuletzt sind es aber die Erwar-
tungen der Kunden, die die Kaufentscheidungen beeinflussen.
Das gute Geschäft zeigt, dass sie uns und der SAP vertrauen,
die richtigen Lösungen zu haben.
Wie schlägt sich dies in den Geschäftszahlen nieder?
Norbert Rotter Das sehr gute Wachstum im Geschäftsjahr 2015
wurde vom gesamten Unternehmen getragen und itelligence
hat sich erneut besser als der Markt entwickelt. Die Umsatz er-
löse sind um 25,0 Prozent auf 696,2 Millionen Euro gestiegen.
ITELLIGENCE AGGB 2015 3535
Fast alle Geschäftsbereiche konnten zweistellig wachsen. Stärkster
Bereich ist nach wie vor das Consulting, das mit einem Plus
von knapp 25,8 Prozent besonders positiv hervortritt. Erfreu-
lich ist die Stärke der Lizenzeinnahmen, die um 22,0 Prozent
zulegten. Das ist die Basis für weiteres Wartungsgeschäft, einer
wichtigen Säule unseres Geschäftsmodells. Der Bereich
Outsourcing & Services, unter den auch das Wartungsgeschäft
fällt, vergrößerte sich sogar um stolze 29,7 Prozent.
Ist dieses Umsatzwachstum auch der Grund für die gestiegene
Profitabilität?
Norbert Rotter Unser EBIT ist in den letzten drei Jahren nahezu
konstant geblieben. Daher war es enorm wichtig, hier einen
deutlichen Anstieg zu zeigen. Das ist uns gelungen: Das EBIT
erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um fast 58 Prozent
von 22,8 Millionen Euro auf 36,0 Millionen Euro, damit stieg
die Marge von 4,1 Prozent im Vorjahr nun auf 5,2 Prozent,
worauf wir sehr stolz sind. Allein der Boom Digitalisierung
hätte das Ergebnis nicht gedreht, wir haben uns daher im ver-
gangenen Jahr einem strikten Kostenmanagement verschrieben.
Wir sind insgesamt mit weniger Festpreisangeboten in die
Projekte gegangen. Aber auch die deutlich verbesserte Auslas-
tung unserer Mitarbeiter in den Projekten trug ihren Teil zu
einer höheren Profitabilität bei.
Gibt es regionale Unterschiede oder wird momentan weltweit
stark in IT investiert?
Herbert Vogel In unserem Kernmarkt der Region DACH
haben wir um 26 Prozent zugelegt. Deutlich gestiegen ist der
Umsatz in der Region Westeuropa mit 28,8 Prozent, in Osteu-
ropa mit 18,2 Prozent und in den USA mit 22,2 Prozent.
Asien verbesserte sein Geschäft um 52,9 Prozent, erzielte aber
mit 10,7 Millionen Euro Umsatz einen noch sehr kleinen Teil
der Gesamteinnahmen. Wir haben ein hervorragendes Jahr
in Großbritannien gehabt sowie in der Region Nordics und
in der Türkei. Malaysia mit seinem Rechenzentrum konnte
ebenfalls ein erfolgreiches Jahr abschließen.
Norbert Rotter Interessant ist auch die Entwicklung in Frank-
reich. Das Land ist immerhin der größte Handelspartner
Deutschlands. Mit der Übernahme des SAP-Geschäfts der
Artaud, Courthéoux & Associés (ACA) gehört itelligence zu
den Top Resellern der SAP in Frankreich. Ich sehe dort noch
ein großes Potenzial. Ebenso in der Türkei, die inzwischen
unsere zweitgrößte Landesgesellschaft nach Deutschland ist.
Die Türkei ist ein starker Markt und gleichzeitig unser Tor
zum Mittleren Osten. Diese Region wird auch für SAP-Dienst-
leister zunehmend interessant, mit einem festen Standbein in
der Türkei kann uns auch dort der Eintritt gelingen.
itelligence wächst jedes Jahr an Umsatz, Ertrag und Mitarbeitern.
Hier ist die Zahl inzwischen auf annähernd 5.000 gestiegen. Wie
bewältigen Sie das Wachstum?
Norbert Rotter Wir arbeiten ständig daran, unsere Prozesse anzu-
passen, neue Unternehmen und neue Mitarbeiter zu integrieren
und Teams aufzubauen. Gleichzeitig müssen wir unser Geschäft
immer wieder am Markt ausrichten und neue Technologien
und Themen bewerten. Wir beschäftigen uns also permanent
mit dem Aufbau der richtigen Kompetenzen und mit Fragen
von Führung und Management. Wie viele Unternehmen über-
legen auch wir beispielsweise, wie wir uns auf das Zusammen-
spiel unterschiedlicher Generationen einstellen können. Die
Vertreter der Generation Y kommen ja inzwischen auch in Posi-
tionen an, in denen sie mehr Verantwortung übernehmen.
Haben die älteren Generationen damit ausgedient?
Herbert Vogel Im Gegenteil. Wir stellen viel und gerne auch
Mitarbeiter mit langjähriger Berufserfahrung ein. Anders als
beim Dotcom-Boom vor 15 Jahren wünschen sich unsere Kun-
den ausdrücklich erfahrene Berater. Damals wurde es ja schon
kritisch, wenn ein Projektleiter älter als 30 Jahre alt war. Dann
wurde ihm die Fähigkeit, innovativ zu denken, abgesprochen.
Das hat sich genau ins Gegenteil verkehrt. Die Unternehmen
haben inzwischen viele – und nicht nur positive – Erfahrungen
mit IT-Projekten gemacht und schätzen die Kompetenz, die
Gelassenheit und den Überblick unserer Leute.
Ein weiteres Schlagwort in der IT-Branche ist Industrie 4.0., kurz
gefasst: die Digitalisierung in der Produktion. War das 2015 noch
ein Hype, über den viel geredet wurde, oder war es schon Realität?
Herbert Vogel Industrie 4.0 ist zunächst ein Begriff, den es nur
in Deutschland gibt. Man spricht allgemein vom Internet der
Dingen (IoT). Gemeint ist die Verknüpfung von Produkten,
INTERVIEW MIT DEM VORSTAND
3636
Maschinen und Dienstleistungen. Mittels Sensorik, Internet
und entsprechenden Anwendungen findet ein Austausch von
Daten zwischen diesen Elementen statt. Und es ist auf jeden
Fall Realität. Wir sehen Unternehmen, die ihre Produktions-
daten mit dem ERP verknüpfen, die Plattformen für smarte
Produktionsstätten bauen oder Robotertechniken testen.
Gerade die deutsche Industrie beschäftigt sich stark mit dem
Einsatz von IT in den Fabrikhallen. Wir bemerken diese Ver-
änderung auch an den neuen Gesprächspartnern bei unseren
Kunden. Lange Zeit haben wir mit dem Finanzvorstand geredet.
Jetzt sprechen wir oft mit dem Vertriebs- oder dem Produktions-
vorstand. Die neuen Möglichkeiten von Industrie 4.0 führen
dazu, dass auch sie sich intensiv mit IT beschäftigen.
Hat denn itelligence das notwendige Knowhow an Bord, um den
neuen Anforderungen zu begegnen?
Herbert Vogel Wir haben Leute mit dem geforderten Wissen,
aber wir müssen auch mehr Knowhow in neuen Bereichen
aufbauen. Dass wir das können, haben wir schon in der
Vergangenheit bewiesen. Die Anforderungen an unsere Skills
haben sich ja immer wieder im Laufe der Zeit geändert:
Ursprünglich waren Informatiker gefragt, dann wurde der Ruf
nach Betriebswirten lauter, weil stärker in Prozessen gedacht
wurde. Jetzt ist die Phase, in der mehr Ingenieure und IT-Archi-
tekten benötigt werden. Ein Ingenieur sieht die Möglichkeiten
einer Fabrik. Der Architekt kann die IT-Landschaft für die
nächsten Jahre skizzieren. Sicherlich müssen wir auch aus der
Forschung mehr Wissen ins Unternehmen holen. Und schlus-
sendlich geht es neben dem Aufbau einzelner Skills darum,
dass sich ganz itelligence auf diese neue Situation einstellt.
Wir sind keine IT-Handwerker, sondern IT-Architekten.
Was versprechen sich die Unternehmen von dem Einsatz neuer
Technologien?
Norbert Rotter Es sind drei wesentliche Treiber, die unsere
Kunden heute mit dem Einsatz von IT verbinden: Beschleuni-
gung, Transparenz und Wettbewerbsvorteile. Beschleunigung
entsteht durch die Automatisierung von Handgriffen, durch
die schnellere Übertragung von Informationen und die besse-
re Verarbeitung von Daten. Transparenz ergibt sich durch
Standardisierung und integrierte Abläufe sowie große Daten-
mengen schnell analysieren zu können. Und wer heute nicht
anfängt, sich mit neuen Technologien, deren Einsatzfeldern
und potenziell neuen Geschäftsmodellen zu beschäftigen,
droht morgen von der Konkurrenz abgehängt zu werden.
Die Digitalisierung birgt auch Risiken. Unternehmensnetze werden
gehackt, sensible Daten gestohlen oder sogar der Betrieb gestört.
Wird dieses Risiko nicht den derzeitigen Schwung bremsen?
Norbert Rotter IT-Sicherheit ist auf jeden Fall ein großes Thema.
Ebenso der Datenschutz. Beides darf nicht vernachlässigt wer-
den und vielleicht verzögern sich durch Sicherheitsvorkehrun-
gen manche Entwicklungen ein wenig. Aber ich bin überzeugt
davon, dass sich der Trend nicht aufhalten lässt. Wir müssen
die Systeme immer so gut wie möglich schützen und berück-
sichtigen dies auch von Beginn jedes Projektes. Aber wir müssen
uns auch bewusst sein, dass ein hundertprozentiger Schutz
niemals möglich ist.
Reicht das den Kunden?
Norbert Rotter Unser Erfolg im Hosting beweist ja, dass sie
sich auf uns und unsere Lösungen verlassen. Viele geben ihre
Systeme lieber in eine professionell betreute und nach den
neuesten Sicherheitsstandards ausgestattete Umgebung, als
eigens die Infrastruktur aufzubauen und auf dem Stand der
Technik zu halten. Auch das Cloud-Geschäft in Deutschland
gewinnt an Fahrt. Gerade hier waren die Sicherheitsbedenken
lange eine große Hürde. Aber inzwischen bekommen wir mehr
Aufträge für Business ByDesign, und sowohl SuccessFactors
als auch Ariba interessiert unsere Kunden zunehmend.
Wie steht es um die gesamte Produktpalette von SAP. Sie sagten,
dass die Walldorfer die richtige Strategie eingeschlagen haben. Wie
sieht das genau aus?
Herbert Vogel Zwei wesentliche Trends am Markt sind Cloud-
Techniken und -Services sowie Big Data. Beide haben einen
nachhaltigen Wandel am Markt ausgelöst, sie sind neben
Entwicklungen wie schnellen Verbindungen oder sinkenden
Hardwarepreisen Treiber der Digitalisierung. Meiner Meinung
nach – und die Zahlen geben mir recht – hat SAP gerade noch
rechtzeitig die richtigen Antworten auf die Cloud gefunden,
den Trend Big Data haben die Walldorfer mit SAP HANA
ITELLIGENCE AGGB 2015 3737
Herbert Vogel, CEO
Norbert Rotter, CFO
sogar wesentlich getrieben. Grob betrachtet sind es drei wesent-
liche Schritte, die SAP technologisch getan hat: eine moderne
In-Memory-Datenbank als neue Plattform, kombiniert mit einer
modernen grafischen Benutzeroberfläche. Damit steht alles
bereit, was die Unternehmen brauchen, um große Datenmen-
gen zu verarbeiten und zu analysieren, um verschiedene Geräte
zu verwalten oder um mit Maschinen zu kommunizieren.
SAP hat die Antworten gefunden, sagen Sie. Folgt jetzt ein Still-
stand in punkto neue Technologien?
Herbert Vogel Im Gegenteil. Unsere Branche erlaubt auch gar
keinen Stillstand. Und bei SAP muss man sich da keine Sorgen
machen. Mit den Initiativen hat SAP die Basis für weitere Inno-
vationen gelegt. HANA ist inzwischen zur Plattform der gesam-
ten Business Suite ausgebaut worden. Mit S/4HANA schreibt
Walldorf das Kapitel der betriebswirtschaftlichen Software
komplett neu – selbstverständlich alles in der Cloud verfügbar.
Das neue ERP läuft wesentlich schneller, der Datendurchsatz
und die Analysegeschwindigkeit sind signifikant gestiegen.
Gleichzeitig wurde die Oberfläche komplett vereinfacht und ist
auch für Mobile Devices verfügbar. Neben SAP S/4HANA wächst
auch das Cloud-Portfolio: Business ByDesign ist ein komplettes
ERP aus der Cloud, mit SAP SuccessFactors steht inzwischen
eine rundes Cloud-Angebot für sämtliche HR-Prozesse zur
Verfügung und auch in der Beschaffung bekommen unsere
Kunden mit der Procurement-Lösung von Ariba eine Option,
ihre Abläufe durch eine Cloud-Lösung zu unterstützen.
Welche Position hat das SAP-Geschäft für die gesamte NTT
DATA-Gruppe?
Herbert Vogel Der Stellenwert des SAP-Business ist spürbar
gestiegen. Wir sind innerhalb des Konzerns weltweit für SAP
zuständig und tragen nach wie vor den größten Teil zum
globalen SAP-Business bei. Man darf schon behaupten, dass
itelligence damit auch an einem neuen Mindset mitgewirkt
hat. So wie ich davon überzeugt bin, dass SAP weiter an Fahrt
gewinnt, so bin ich auch davon überzeugt, dass das Geschäft
in der Spitze unseres Mutterkonzerns eine wesentlich größere
Aufmerksamkeit genießen wird. Insofern haben wir als
itelligence da sicherlich eine Vorbildfunktion, wir sind momen-
tan die einzige NTT-Einheit mit deutlicher SAP-Strategie.
INTERVIEW MIT DEM VORSTAND
3838
Wenn itelligence auch für das weltweite SAP-Geschäft von NTT
verantwortlich ist, ändert sich damit auch der angestammte Fokus
auf den Mittelstand?
Norbert Rotter Der Fokus auf den Mittelstand bleibt ebenso
bestehen wie der Fokus auf SAP. Durch unser Wachstum und
die Zusammenarbeit mit NTT DATA sind wir allerdings sicht-
barer und attraktiver für größere Unternehmen geworden.
Daher erweitern wir unseren Radius um den sogenannten
„vergrößerten (extended) Mittelstand“. Wir wollen in Zukunft
auch mehr Geschäft mit Unternehmen machen, die in der
Liga zwischen 500 Millionen und 10 Milliarden Euro sind.
Wie sieht Ihr Ausblick für das laufende Geschäftsjahr aus? Wird
die Digitalisierungswelle den Markt weiter in Bewegung halten?
Norbert Rotter Davon gehen wir aus. Was wir bis jetzt beobach-
ten, ist ja nur der Anfang. Man darf auch nicht verschweigen,
dass viele Unternehmen noch weit weg von dem sind, was sie
nach dem Stand der Technik erreichen könnten. Seit Beginn
der Finanzkrise im Jahr 2008 haben sich die Unternehmen
mit Investitionen in IT zurückgehalten. Dieser Stau löst sich
nun auf. Daher sehen wir auch noch viele klassische Projekte
wie ERP-Einführungen oder längst überfällige Erneuerungen.
Gerade im Mittelstand gibt es noch eine Reihe von Unterneh-
men, die ihre Prozesse noch nicht digitalisiert haben. Ihnen
werden wir zunächst helfen, die Basis für die Digitalisierung
zu legen. Aber wir werden auch zunehmend innovative Pro-
jekte auf Basis der neuen Techniken und Infrastruktur sehen.
Daher rechnen wir weiterhin mit einem starken Wachstum
und gehen auch für 2016 von einem zweistelligen Umsatzan-
stieg aus. Diesen werden wir organisch aber auch, sofern es
sich ergibt, durch weitere Akquisitionen erzielen.
Vogel: Wir sind mit einer sehr gut gefüllten Pipeline in das
neue Jahr gestartet. Die Abschlüsse erstrecken sich auf alle
Segmente: Hosting, AMS und Consulting und auch die
Zusammenarbeit mit unseren NTT-Schwestergesellschaften
wird sich weiter positiv entwickeln. Sollten wir die ein oder
andere Akquisition abschließen, haben wir sicher die Chance,
einen Umsatz von deutlich über 720 Millionen Euro zu erzielen.
Herr Vogel, Sie werden nach mehr als 27 Jahren Geschäftsleitung
der itelligence zum 30. Juni 2016 in den Ruhestand gehen. Was
planen Sie für die Zukunft?
Herbert Vogel Meine Planungen sehen vor, dass ich mich ver-
stärkt auch weiterhin um unsere Kunden kümmere. Gleichzeitig
werde ich mich innerhalb des NTT DATA-Konzerns aktiv in
den Aufsichtsrat von Schwestergesellschaften einbringen.
Natürlich werde ich auch darüber hinaus ehrenamtlich im
Sport und bei der Universität Bielefeld tätig sein.
Herr Rotter, herzlichen Glückwunsch zu der neuen Position. Auch
wenn Sie das Unternehmen schon acht Jahre an der Seite von
Herrn Vogel gelenkt haben: Als CEO werden Sie sich auch neuen
Aufgaben und Herausforderungen stellen. Was haben Sie sich
vorgenommen?
Norbert Rotter Das Wichtigste für itelligence und seine Kunden
ist Kontinuität. Mit dem Wechsel an der Spitze wird es keinen
Bruch in der Strategie des Unternehmens geben. Alles andere
wäre auch seltsam, schließlich haben Herbert Vogel und ich
die Strategie 2020 gemeinsam entwickelt. Dennoch wird es
sicherlich eine Umstellung werden, aber ich gehe davon aus,
dass diese geräuschlos geschehen wird. Sicherlich werde ich
eine Zeitlang brauchen, um mich in die neuen Aufgaben ein-
zufinden. Aber es ist eine große und wundervolle Herausfor-
derung, auf die ich mich freue.
ITELLIGENCE AGGB 2015 3939
Friedrich Fleischmann, Vorsitzender des Aufsichtsrats
SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN,
SEHR GEEHRTE FREUNDE DES UNTERNEHMENS,
die itelligence AG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr
2015 zurück. Wie in den Vorjahren ist es uns auch im abge-
laufenen Geschäftsjahr gelungen, die Umsatzerlöse weiter zu
steigern und damit erneut das höchste Umsatzvolumen der
Unternehmensgeschichte zu erzielen. Besonders erfreulich
ist auch die Ertragsentwicklung der itelligence AG: Hier ist
eine Steigerung von fast 60% beim Ergebnis vor Steuern und
Zinsen zu verzeichnen, womit sich das EBIT auf 36,0 Mio.
Euro und damit die EBIT-Marge auf 5,2% verbessert hat.
Dies war eines der wesentlichen Ziele des abgelaufenen
Geschäftsjahres. Damit können wir vor dem Hintergrund
der aktuellen Marktentwicklung sehr zufrieden sein. Ziel für
die kommenden Jahre ist, die Umsätze und die Erträge weiter
zu erhöhen.
Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz,
Satzung und Geschäftsordnung zugewiesenen Aufgaben
wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Unternehmens-
führung regelmäßig beraten, fortlaufend überwacht und war
in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für
das Unternehmen unmittelbar und frühzeitig einbezogen. Zu
den Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstands hat
der Aufsichtsrat sein Votum jeweils nach gründlicher Prüfung
und Beratung abgegeben.
Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat in schriftlicher und
mündlicher Form umfassend und zeitnah über die Lage des
Konzerns. Schwerpunkte waren dabei die Entwicklung der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, grundsätzliche Fragen
der Unternehmensplanung und strategie, die Finanzierungs-
bzw. Liquiditätssituation, die Risikolage, das Risikomanagement,
Compliance-Vorgaben sowie wichtige Geschäftsvorfälle. Der
Vorstand kam dabei den vom Aufsichtsrat gestellten Anforde-
rungen an die Berichterstattung stets in vollem Umfang nach.
Über diese Anlässe hinaus informierte der Vorstand den Auf-
sichtsratsvorsitzenden regelmäßig über die aktuelle Geschäfts-
entwicklung, den mittelfristigen Ausblick und weitere wesent-
liche Themen. Die Perspektiven und die künftige Ausrichtung
der Geschäftsbereiche wurden dabei mit dem Vorstand erörtert.
BERICHT DES AUFSICHTSRATS
Im Berichtsjahr traten weder im Vorstand noch im Aufsichtsrat
Interessenkonflikte auf.
Im Geschäftsjahr 2015 trat der Aufsichtsrat zu 6 Sitzungen
zusammen. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats haben regelmäßig
an den Aufsichtsratssitzungen teilgenommen. In jeder Sitzung
waren stets mehr als die Hälfte der Mitglieder anwesend. Zum
Teil erfolgte eine Zuschaltung von Aufsichtsratsmitgliedern
per Video oder Telefon. Im Falle der Verhinderung haben die
Mitglieder durch schriftliche Stimmabgabe an den Beschlüssen
mitgewirkt.
Regelmäßiger Bestandteil der Beratungen im Aufsichtsrat
waren die wirtschaftliche Lage und Entwicklung der Gesell-
schaft, die Finanz- und Liquiditätssituation, die Investitions-
vorhaben, die Risikolage und das Risikomanagement sowie
die Unternehmensplanung und -strategie.
40
Darüber hinaus standen im vergangenen Geschäftsjahr folgende
Themen und Beschlüsse besonders im Fokus:
1. Billigung und Feststellung des Jahres- und
Konzernabschlusses 2014
2. Beauftragung der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Berlin, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2015
3. Budgetfestlegung und Budgetprüfung für 2015
4. Investitionen und geplante Akquisitionen
5. Die Akquisitionen in Frankreich, dem Vereinigten
Königreich, Tschechien und Schweden
6. Integrationsprozess der akquirierten Gesellschaften
7. Organisationsstrukturen innerhalb des Konzerns
8. Überwachung des vom Vorstand eingerichteten
Risikofrüherkennungssystems
9. Vorstandsangelegenheiten
Der Prüfungsausschuss trat im Geschäftsjahr 2015 am 25. März
2015, am 9. Juni 2015 und am 9. Dezember 2015 zusammen.
In diesen Sitzungen befasste sich der Prüfungsausschuss ein-
gehend mit der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses,
mit Neuerungen der Rechnungslegung und deren künftiger
Berücksichtigung bei der Prüfung der Gesellschaft sowie mit
Fragen des Planungsprozesses, des Risikomanagements und
des Compliance Management Systems.
Der Personalausschuss tagte am 25. März 2015, am 9. Juni
2015, am 29. September 2015 und am 9. Dezember 2015 zu
Themen der Mitarbeiterentwicklung, zum Recruiting-Prozess
und zu den Entwicklungen in der Managementstruktur.
Ferner tagte am 9. Dezember 2015 der Strategieausschuss,
der sich schwerpunktmäßig mit der Expansionsstrategie, mit
der strategischen Ausrichtung der Gesellschaft im NTT DATA-
Konzernverbund sowie mit der strategischen Entwicklung
der SAP-Partnerschaft beschäftigte.
Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 26. März 2015
wurde insbesondere über die Verwendung des Bilanzgewinns
und über die Entlastung der Vorstands- und Aufsichtsratsmit-
glieder Beschluss gefasst.
Darüber hinaus wurden in der außerordentlichen Hauptver-
sammlung vom 20. August 2015 zwei neue Aufsichtsratsmit-
glieder gewählt, da aufgrund der Niederlegung Ihrer Ämter
die Amtszeit der bisherigen Mitglieder Kazahiro Nishihata
und Akijoshi Nishijima endete. Neu gewählt wurden auf der
Hauptversammlung Koji Ito, Senior Vice President und Mana-
ging Director Global Business der NTT DATA Corporation in
Tokio, sowie Tadashi Uhira, Director und Chairman der NTT
DATA EMEA Ltd. in London. Die neuen Aufsichtsräte wurden
bis zur Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung im
Jahr 2018 gewählt.
Der Aufsichtsrat dankt den Herren Kazahiro Nishihata und
Akijoshi Nishijima sehr herzlich für die im Aufsichtsrat der
itelligence AG geleistete Arbeit und ihr Engagement für die
Gesellschaft.
Im Geschäftsjahr 2015 befasste sich der Aufsichtsrat wie in
den Vorjahren regelmäßig mit der Einhaltung und Weiterent-
wicklung der Corporate Governance im Unternehmen und
hat sich gemeinsam mit dem Vorstand eingehend mit den
Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate
Governance Kodex auseinander gesetzt. Vorstand und Auf-
sichtsrat der itelligence AG identifizieren sich mit den Zielen
des Deutschen Corporate Governance Kodex, eine gute,
vertrauensvolle, am Nutzen von Anteilseignern, Mitarbeitern
und Kunden orientierte Unternehmensführung zu fördern.
Am 10. Dezember 2015 haben Vorstand und Aufsichtsrat
gemeinsam eine aktualisierte Entsprechenserklärung gemäß
§ 161 AktG abgegeben und auf der Homepage der Gesellschaft
zugänglich gemacht.
Die Hauptversammlung vom 26. März 2015 hat die KPMG
AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, zum Abschluss-
prüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2015
gewählt. KPMG hatte gegenüber dem Aufsichtsratsvorsitzenden
vor dem Wahlvorschlag erklärt, dass keine Umstände bestehen,
die ihre Unabhängigkeit als Abschlussprüfer beeinträchtigen
könnten. KPMG hat den Jahresabschluss der itelligence AG
und den Konzernabschluss, die Lageberichte der itelligence
AG und des itelligence-Konzerns eingehend geprüft, keine
Einwendungen erhoben und dies in uneingeschränkten
Bestätigungsvermerken testiert. Zusätzlich wurde der vom
ITELLIGENCE AGGB 2015 41
durch KPMG angeschlossen. Er billigte somit den vom Vorstand
aufgestellten Jahresabschluss der itelligence AG und den
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2015. Damit ist der
Jahresabschluss der itelligence AG festgestellt. Darüber hinaus
stimmte der Aufsichtsrat nach eigener Prüfung auch dem
Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zu. Der Aufsichts-
rat hat nach eigener sorgfältiger Prüfung des Abhängigkeits-
berichts und des Prüfungsberichts keine Einwendungen gegen
die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeits-
berichts und hat sich dem Ergebnis der Prüfung durch KPMG
angeschlossen.
Der Aufsichtsrat wird auch in Zukunft die strategische Aus-
richtung und den Kurs der itelligence AG aktiv begleiten. In
enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand wird er damit seinen
Beitrag zur weiteren positiven Entwicklung des itelligence-
Konzerns leisten. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und
den Mitgliedern des Vorstands dankt der Aufsichtsrat aus-
drücklich für ihren hohen persönlichen Einsatz und ihre
Leistungen im Geschäftsjahr 2015. Sie haben erneut zu einem
für itelligence geschäftlich sehr erfolgreichen Jahr beigetragen.
Bielefeld, 17. März 2016
Für den Aufsichtsrat
Friedrich Fleischmann
Vorsitzender
BERICHT DES AUFSICHTSRATS
Vorstand erstellte Bericht über die Beziehungen zu verbundenen
Unternehmen („Abhängigkeitsbericht“) vom Abschlussprüfer
geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
testiert. Dieser Bestätigungsvermerk hat folgenden Wortlaut:
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestä-
tigen wir, dass
a. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
b. bei denen im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die
Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war,
c. bei denen im Bericht aufgeführten Massnahmen keine
Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die
durch den Vorstand sprechen.“
In seiner Sitzung am 16. März 2016 erörterte der Prüfungsaus-
schuss den Konzernabschluss und den Jahresabschluss 2015
sowie die Lageberichte gemeinsam mit dem Vorstand und den
Abschlussprüfern. Die entsprechenden Unterlagen mit den
Prüfungsberichten der Abschlussprüfer wurden allen Mitglie-
dern des Prüfungsausschusses und des Aufsichtsrats rechtzeitig
im Vorfeld zur Verfügung gestellt. Die verantwortlichen
Abschlussprüfer informierten die Mitglieder des Prüfungsaus-
schusses über die wichtigsten Ergebnisse der Prüfung und
beantworteten weitergehende Fragen. Der Ausschuss sprach
abschließend eine Empfehlung zur Billigung und Feststellung
durch den Aufsichtsrat aus.
In der bilanzfeststellenden Aufsichtsratssitzung am 17. März
2016 erörterte der Aufsichtsrat im Beisein des Vorstandes und
der Abschlussprüfer ausführlich den nach den Grundsätzen
der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstell-
ten Konzernabschluss und Konzernlagebericht, den nach
den Regeln des Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellten Jah-
resabschluss und Lagebericht, die Prüfungsberichte sowie
den Abhängigkeitsbericht. Die Abschlussprüfer berichteten
über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfungen und standen
für ergänzende Auskünfte sowie die Beantwortung von Fragen
zur Verfügung.
Der Aufsichtsrat hat nach eigener sorgfältiger Prüfung der
Abschlussunterlagen und der Prüfungsberichte keine Einwen-
dungen erhoben und sich dem Ergebnis der Abschlussprüfung
4242
Vorstand und Aufsichtsrat der itelligence AG messen allen
Aspekten der Corporate Governance eine hohe Bedeutung
bei und bekennen sich zu den Grundsätzen des Deutschen
Corporate Governance Kodex. Eine verantwortungsbewusste
Unternehmensführung zielt dabei auf eine nachhaltige Steige-
rung des Unternehmenswertes ab. Die itelligence AG und
ihre Führungsgremien sehen Corporate Governance als einen
wichtigen Bestandteil einer verantwortungsbewussten Unter-
nehmensführung. Diese soll das Vertrauen von Kunden, Mit-
arbeitern und der Öffentlichkeit in das Unternehmen stärken.
Vorstand und Aufsichtsrat sind den Empfehlungen des Kodex
deshalb auch im Geschäftsjahr 2015 weitgehend gefolgt.
Um diese Ziele zu erreichen, haben sich beide Organe im
Geschäftsjahr 2015 mehrfach mit den Themen der Corporate
Governance beschäftigt und am 10. Dezember 2015 gemein-
sam eine aktualisierte Entsprechenserklärung gemäß § 161
AktG abgegeben. Demnach wird der aktuellen Fassung des
Kodex vom 5. Mai 2015 weiterhin überwiegend entsprochen.
Das Unternehmen weicht von den Grundsätzen lediglich in
begründeten Fällen aufgrund von Größe, Struktur oder unter-
nehmensspezifischen Gegebenheiten der itelligence AG ab.
Die Erklärung ist für die Öffentlichkeit auf der Internetseite
der Gesellschaft dauerhaft zugänglich.
VORSTAND UND AUFSICHTSRAT
Als deutsche Aktiengesellschaft verfügt die itelligence AG
mit Vorstand und Aufsichtsrat über eine zweistufige Führungs-
und Überwachungsstruktur. Der Vorstand leitet das Unter-
nehmen in eigener Verantwortung. Der Aufsichtsrat ist für
die Überwachung des Vorstands sowie für die Bestellung und
Abberufung der Vorstandsmitglieder zuständig. Beide Gremi-
en der itelligence AG arbeiten vertrauensvoll und effizient
zusammen.
Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat im Geschäftsjahr
2015 regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und
mündlicher Form über alle wesentlichen Aspekte der Planung,
der Geschäftsentwicklung sowie über die Lage des Konzerns.
Dazu zählten die Risikolage, das Risikomanagement und die
Compliance. Für Geschäfte von grundlegender Bedeutung hat
der Aufsichtsrat Zustimmungsvorbehalte festgelegt.
Dem Vorstand der itelligence AG gehören mit Herbert Vogel,
dem Gründer und Vorstandsvorsitzenden und Norbert Rotter,
dem Finanzvorstand des Unternehmens zwei Mitglieder an.
Im Jahr 2015 traten im Vorstandsgremium keine Interessen-
konflikte auf.
Der Aufsichtsrat der itelligence AG berät und überwacht den
Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Nach eigener
Einschätzung gehört dem Gremium eine ausreichende Anzahl
unabhängiger Mitglieder an. Der Aufsichtsrat beachtet bei sei-
ner Zusammensetzung die Grundsätze der Vielfalt und Ange-
messenheit in Bezug auf geographische, branchenspezifische
sowie weitere wichtige Erfordernisse des Unternehmens. Im
Jahr 2015 bildete der Aufsichtsrat aus dem Kreis seiner Mit-
glieder wie in den Vorjahren einen Prüfungsausschuss, einen
Personalausschuss sowie einen Strategieausschuss. Auch im
Aufsichtsrat traten im Jahr 2015 keine Interessenkonflikte auf.
Über die Vergütung der Mitglieder von Vorstand und Auf-
sichtsrat informiert der Vergütungsbericht im Lagebericht des
Geschäftsberichtes.
Weitere detaillierte Informationen zur Zusammenarbeit von
Vorstand und Aufsichtsrat sowie zur Arbeit des Aufsichtsrates
und seiner Ausschüsse sind dem Bericht des Aufsichtsrates zu
entnehmen, der ebenfalls im Geschäftsbericht enthalten ist.
AKTIONÄRSSTRUKTUR UND HAUPTVERSAMMLUNG
Die NTT DATA EUROPE GmbH & Co. KG ist seit 2013
Alleinaktionärin der itelligence AG. Die itelligence AG führt
daher keine Publikumshauptversammlung mehr durch.
CORPORATE GOVERNANCE BERICHT 2015
ITELLIGENCE AGGB 2015 43CORPORATE GOVERNANCE 43
TRANSPARENZ
Die itelligence AG informiert auch nach dem Ende der Börsen-
notierung weiterhin sämtliche Interessengruppen des Unter-
nehmens zeitnah, umfassend und inhaltlich gleichberechtigt.
Als zentrales Kommunikationsinstrument dient dabei die
Homepage der Gesellschaft (www.itelligencegroup.com), die
entsprechend der weltweiten Tätigkeit des Unternehmens als
umfassende Informationsquelle in verschiedenen Sprachen
verfügbar ist.
RECHNUNGSLEGUNG UND ABSCHLUSSPRÜFUNG
Der Vorstand stellt einen Konzernabschluss und einen ver-
kürzten Konzernabschluss zum Halbjahr auf. Die Konzern-
rechnungslegung entspricht den International Financial
Reporting Standards (IFRS). Damit wird sowohl eine hohe
Transparenz als auch eine internationale Vergleichbarkeit
gewährleistet. Die Prüfung für das Geschäftsjahr 2015 erfolgte
durch den vom Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat gewählten
Abschlussprüfer, die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesell-
schaft in Berlin.
Gemäß § 161 AktG sind Vorstand und Aufsichtsrat von
börsennotierten Gesellschaften dazu verpflichtet, einmal im
Geschäftsjahr zu erklären, ob den vom Bundesministerium
der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt
gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deut-
scher Corporate Governance Kodex“ entsprochen wurde und
wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden
oder werden.
ERKLÄRUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT
DER ITELLIGENCE AG ZUM CORPORATE GOVERNANCE
KODEX
Vorstand und Aufsichtsrat der itelligence AG identifizieren
sich auch nach Beendigung der Börsennotierung der Aktien
der itelligence AG (itelligence-Aktien) mit den Zielen des
Deutschen Corporate Governance Kodex, eine gute, vertrau-
ensvolle, am Nutzen von Anteilseignern, Mitarbeitern und
Kunden orientierte Unternehmensführung zu fördern. Ziel
der itelligence AG ist eine nachhaltige Steigerung des Unter-
nehmenswertes. Entsprechend befürworten Vorstand und Auf-
sichtsrat der itelligence AG die Anregungen und Regeln des
Deutschen Corporate Governance Kodex und haben sich ent-
schlossen, auch nach Beendigung der Börsennotierung der
itelligence-Aktien im Geschäftsjahr 2013 jährlich eine Erklä-
rung zum Corporate Governance Kodex abzugeben.
Das Verhalten der itelligence AG entsprach im Verlauf des
Geschäftsjahres 2015 den Empfehlungen des Deutschen Cor-
porate Governance Kodex. Das Verhalten der itelligence AG
wird auch zukünftig den Empfehlungen des Deutschen Cor-
porate Governance Kodex entsprechen, zuletzt in der Fassung
vom 05. Mai 2015, der auch dieser Erklärung zu Grunde liegt.
In wenigen Punkten ist die itelligence AG von den Empfeh-
lungen des Deutschen Corporate Governance Kodex abge-
wichen. Einzelheiten mit Erläuterungen hierzu werden nach-
folgend aufgeführt. Bei der folgenden Erklärung ist allerdings
zu berücksichtigen, dass nach Durchführung des Squeeze-out
im Geschäftsjahr 2013 mittlerweile sämtliche Aktien an der
itelligence AG von der NTT DATA EUROPE GmbH & Co KG
gehalten werden und in diesem Zusammenhang auch die
Börsennotierung der itelligence-Aktien beendet wurde. Die
4444
itelligence AG führt daher keine Publikumshauptversammlung
mehr durch und die gesetzlichen Vorschriften für börsenno-
tierte Aktiengesellschaften finden auf die itelligence AG keine
Anwendung mehr.
In den folgenden Punkten wurden die Empfehlungen des
Kodex nicht umgesetzt:
ZIFFER 4.2.3 ABS. 4:
ABFINDUNGS-CAP
„Bei Abschluss von Vorstandsverträgen soll darauf geachtet
werden, dass Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vor -
zei tiger Beendigung der Vorstandstätigkeit einschließlich
Nebenleistungen den Wert von zwei Jahresvergütungen nicht
überschreiten (Abfindungs-Cap) und nicht mehr als die Rest-
laufzeit des Anstellungsvertrages vergüten.“
Nach Beendigung der Börsennotierung der itelligence-Aktien
fällt gemäß den Vorstandsverträgen das Abfindungs-Cap weg.
Die Gesellschaft ist davon überzeugt, dass der Aufsichtsrat bei
Verhandlungen mit einem ausscheidenden Vorstandsmitglied
im Unternehmensinteresse eine angemessene Abfindung
vereinbaren wird.
ZIFFER 4.2.4 UND 4.2.5 ABS. 3 UND 4:
OFFENLEGUNG DER VERGÜTUNG DER VORSTANDS-
MITGLIEDER IM VERGÜTUNGSBERICHT
„Ferner sollen im Vergütungsbericht für die Geschäftsjahre,
die nach dem 31. Dezember 2013 beginnen, für jedes Vor-
standsmitglied dargestellt werden:
— die für das Berichtsjahr gewährten Zuwendungen einschließ-
lich der Nebenleistungen, bei variablen Vergütungsteilen
ergänzt um die erreichbare Maximal- und Minimalvergütung,
— der Zufluss im bzw. für das Berichtsjahr aus Fixvergütung,
kurzfristig variabler Vergütung und langfristiger variabler
Vergütung mit Differenzierung nach den jeweiligen
Bezugsjahren,
— bei der Altersversorgung und sonstigen Versorgungs-
leistungen der Versorgungsaufwand im bzw. für das
Berichtsjahr.
Für diese Informationen sollen die als Anlage beigefügten
Mustertabellen verwandt werden.“
Die itelligence AG hat in der Vergangenheit die individuelle
Vergütung der Vorstandsmitglieder entsprechend Ziffer 4.2.4
und Ziffer 4.2.5 Abs. 1 und Abs. 2 für jedes Vorstandsmitglied
in einem Vergütungsbericht, der Teil des Lageberichts war,
offengelegt. Die itelligence AG beabsichtigt, dies auch in
Zukunft so zu handhaben. Ab dem Geschäftsjahr 2014 sollen
nach dem Kodex die weitergehenden Vorgaben der Ziffer 4.2.5
Abs. 3 und Abs. 4 sowie die als Anlage zum Kodex beigefügten
Mustertabellen Anwendung finden. Der Kodex regelt dabei
detailliert, wie die Informationen über die individuelle Vor-
standsvergütung künftig im Vergütungsbericht dargestellt
werden sollen und wie diese Informationen in den Muster-
tabellen abzubilden sind. Um die Vergleichbarkeit mit der
Berichterstattung in den Vorjahren sicherzustellen und den
Aufwand im Rahmen der Berichterstattung über die Vor-
standsvergütung in Grenzen zu halten, beabsichtigen Vorstand
und Aufsichtsrat, die Offenlegung der Vorstandsvergütung
entsprechend der bewährten Praxis der Vergangenheit fortzu-
führen. Ziffer 4.2.5 Abs. 3 und Abs. 4 wird daher nicht voll-
ständig entsprochen.
ZIFFER 5.1 .2:
ALTERSGRENZE FÜR VORSTANDSMITGLIEDER
„Eine Altersgrenze für Vorstandsmitglieder soll festgelegt
werden.“
Die itelligence AG hat in der Vergangenheit in den Vorstands-
verträgen keine Altersgrenze festgelegt und beabsichtigt auch
nicht, eine Altersgrenze in die derzeitigen oder in künftige
Vorstandsverträge aufzunehmen.
Die Verträge mit Vorstandsmitgliedern sind stets befristet. Bei
Festlegung der Vertragsdauer wird der Aufsichtsrat das Alter
des betreffenden Vorstandsmitglieds hinreichend berücksich-
ITELLIGENCE AGGB 2015 4545
tigen. Der Aufnahme einer Altersgrenze in den jeweiligen
Vertrag bedarf es dann nicht mehr.
ZIFFER 5.3.3:
BILDUNG EINES NOMINIERUNGSAUSSCHUSSES
IM AUFSICHTSRAT
„Der Aufsichtsrat soll einen Nominierungsausschuss bilden,
der ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzt
ist und dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die
Hauptversammlung geeignete Kandidaten vorschlägt.“
Die itelligence AG hat keinen Nominierungsausschuss gebil-
det und hat keine entsprechenden Absichten für die Zukunft.
Aufgrund der Größe des Gesamt-Aufsichtsrats der itelligence
AG erscheint ein Nominierungsausschuss der itelligence AG
nicht sinnvoll.
ZIFFER 5.4.1:
BENENNUNG VON KONKRETEN ZIELEN FÜR
DIE ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATS
„Der Aufsichtsrat soll für seine Zusammensetzung konkrete
Ziele benennen, die unter Beachtung der unternehmensspezi-
fischen Situation die internationale Tätigkeit des Unterneh-
mens, potentielle Interessenkonflikte, die Anzahl der unab-
hängigen Aufsichtsratsmitglieder im Sinne von Nummer
5.4.2, eine festzulegende Altersgrenze für Aufsichtsratsmit-
glieder und eine festzulegende Regelgrenze für die Zugehörig-
keitsdauer zum Aufsichtsrat sowie Vielfalt (Diversity) berück-
sichtigen. Bei börsennotierten Gesellschaften, für die das
Mitbestimmungsgesetz, das Montan-Mitbestimmungsgesetz
oder das Mitbestimmungsergänzungsgesetz gilt, setzt sich der
Aufsichtsrat zu mindestens 30% aus Frauen und zu mindes-
tens 30% aus Männern zusammen. Für die anderen vom
Gleichstellungsgesetz erfassten Gesellschaften legt der Auf-
sichtsrat für den Anteil von Frauen Zielgrößen fest.
Vorschläge des Aufsichtsrats an die zuständigen Wahlgremien
sollen diese Ziele berücksichtigen. Die Zielsetzung des
Aufsichtsrats und der Stand der Umsetzung sollen im Corpo-
rate Governance Bericht veröffentlicht werden.“
Aus Sicht der Gesellschaft berücksichtigt die Zusammenset-
zung des Aufsichtsrates die Anforderungen des Corporate
Governance Kodex insbesondere hinsichtlich der Anzahl der
unabhängigen Aufsichtsratsmitglieder und des Aspektes der
Vielfalt (Diversity). Zukünftig werden die genannten Ziele
formell bei Wahlvorschlägen berücksichtigt. Eine Benennung
von konkreten Zielen wird nicht vorgenommen und eine
Regelgrenze für die Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat wird nicht
festgelegt. Dementsprechend erfolgt auch keine Veröffentli-
chung im Corporate Governance Bericht. Mit der Benennung
und Veröffentlichung der konkreten Ziele und deren regelmä-
ßiger Anpassung ginge ein erheblicher Aufwand einher, der
mit Blick auf die Beteiligungsstruktur und Größe der Gesell-
schaft sowie mit Blick auf die Größe des Aufsichtsrats nicht
gerechtfertigt erscheint. Für die Festlegung von Zielgrößen für
den Anteil von Frauen im Aufsichtsrat und die Berichterstat-
tung darüber im Lagebericht wendet die Gesellschaft die
gesetzlichen Vorschriften an.
Bielefeld, den 10. Dezember 2015
itelligence AG
Für den Vorstand Für den Aufsichtsrat
Herbert Vogel Friedrich Fleischmann
CORPORATE GOVERNANCE
46
LAGEBERICHT DES ITELLIGENCE-KONZERNS
GESCHÄFTSJAHR 2015
KONZERNUMSATZ STEIGT UM +25,0% AUF 696,2 MIO. EURO
— Organisches Wachstum mit +16,4% deutlich über Erwartungen
— Umsatzwachstum durch Unternehmenskäufe von +8,6%
— Umsatzverteilung: Auslandsanteil liegt bei 58,4%, Inlandsanteil bei 41,6%
ERGEBNIS VOR ZINSEN UND STEUERN (EBIT) STEIGT ÜBERPROPORTIONAL
UM 57,9% AUF 36,0 MIO. EURO (VORJAHR: 22,8 MIO. EURO)
— Die EBIT-Marge im vierten Quartal lag mit 7,7% um +0,6%-Punkte
über dem ertragsstarken 4. Quartal 2014 mit 7,1%
— Die EBIT-Marge für das Gesamtjahr verbesserte sich auf 5,2% (Vorjahr: 4,1%)
— Geplante EBIT-Marge von über 5% für das Gesamtjahr erreicht
— Das EBIT wurde im Geschäftsjahr 2015 durch Aufwendungen für Akquisitionen
in Höhe von 0,6 Mio. Euro (Vorjahr: 1,6 Mio. Euro) belastet
DEUTLICHER ANSTIEG DES AUFTRAGSBESTANDES
— Auftragsbestand steigt um 17,0% von 563,5 Mio. Euro zum Jahresende 2014
auf 659,5 Mio. Euro zum 31.12.2015
— Anteil des langfristigen Auftragsbestandes liegt bei 154,0 Mio. Euro
(Vorjahr: 248,0 Mio. Euro).
MITARBEITERZAHL ERHÖHT SICH ZUM BILANZSTICHTAG UM
+13,6% AUF 4.702 MITARBEITER (VORJAHR: 4.140)
— Aufbau von 1.017 Mitarbeitern durch Neueinstellungen sowie zusätzlich
134 Mitarbeiter durch Akquisitionen
— Erfolgreiche Integration der Zukäufe in Frankreich, in Tschechien, in UK
und in Schweden
PROGNOSE FÜR DAS GESAMTJAHR 2016
— Umsatzerlöse von mehr als 720 Mio. Euro erwartet
— itelligence strebt weiterhin sowohl organisches als auch anorganisches Wachstum an
— Weitere Verbesserung der EBIT-Marge auf 5,5% erwartet
WESENTLICHE ERGEBNISSE
IM GESCHÄFTSJAHR 2015
ITELLIGENCE AGGB 2015 47LAGEBERICHT
GRUNDLAGEN DES ITELLIGENCE KONZERNS
GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
Die itelligence AG wurde 1989 als SAP Beratungsunternehmen gegründet und ist heute ein
weltweit tätiger und international führender IT-Komplettdienstleister und Partner der SAP SE.
itelligence zielt vor allem auf Kunden im Mittelstand und im gehobenen Mittelstand mit
starker internationaler Ausrichtung. Derzeit zählt itelligence mehr als 5.500 Unternehmen zu
seinen Kunden. itelligence ist heute weltweit mit 57 Standorten in 23 Ländern vertreten.
itelligence konzentriert sich auf den Vertrieb von Nutzungsrechten an SAP-Softwarelösungen
für den Mittelstand und das SAP-Beratungsgeschäft. Für die Kunden ist die itelligence AG ein
langfristiger Partner, der ihre IT-Geschäftsprozesse effizient und flexibel gestaltet und damit
auch die betriebliche Wertschöpfung und Unternehmensführung nachhaltig verbessert.
Darüber hinaus gewinnt seit Jahren das SAP Wartungs- und das globale Support- und Hosting-
Geschäft an strategischer Bedeutung und trägt maßgeblich zum Umsatz bei. Gerade hier zahlt
sich für itelligence das langfristige, nutzenorientierte Vertrauensverhältnis zu den Kunden aus.
itelligence hat mit seinem breiten Know-how im In- und Ausland zahlreiche Branchenlösungen
zur effizienteren Implementierung von SAP entwickelt. Schwerpunkte sind die Fertigungs- und
Automobilzulieferindustrie, die Lebensmittelverarbeitung, der Maschinen- und Anlagenbau,
die Stahl- und NE-Metalle, die Holz- und Möbelindustrie, die Prozess- und Pharmabranche,
der Dienstleistungssektor, der Handel und das Know-how im Bereich von Bildungseinrichtun-
gen. Zusätzlich treibt itelligence die industriespezifische Integration von mobilen und analy-
tischen Lösungen voran.
ORGANISATION
itelligence ist strategisch regional aufgestellt und in folgenden Regionen durch eigene Tochter-
gesellschaften mit lokalen Vertriebs- und Beratungsteams vertreten: D-A-CH (Deutschland/
Österreich/ Schweiz), Westeuropa (Spanien, Frankreich, Belgien, Niederlande, Großbritannien,
Dänemark, Norwegen, Schweden), Osteuropa (Russland, Ukraine, Polen, Tschechien, Ungarn,
Slowakei, Türkei), den USA, Kanada und Asien (China, Malaysia und Indien).
Die Geschäftsbereiche Application Management und Hosting wurden bereits 2014 organisato-
risch gebündelt. Der geschaffene Bereich „Managed Services“ ist über eine Matrix-Organisation
global aufgestellt, um den Anforderungen der Kunden nach einem international skalierbaren
Service-Angebot optimal gerecht zu werden. Als internationaler Managed Services-Dienstleister
betreibt itelligence hochmoderne Rechenzentren in Deutschland, Polen, Malaysia, Dänemark,
der Schweiz und in den USA. itelligence liefert Hosting und AMS für mehr als 1.200 Kunden
aus 20 lokalen Service-Centern unterstützt durch 5 globale Off- und Nearshore-Center. Die
geographische und portfolioseitige Aufstellung erweitert itelligence darüber hinaus noch durch
die enge Zusammenarbeit mit Schwesterfirmen der NTT-Gruppe.
48
Um als Unternehmen global einheitlich und geschlossen aufzutreten, hat itelligence bereits seit
vielen Jahren die auf das internationale Geschäft fokussierte Organisationseinheit „Internatio-
nal Sales & Operations“ etabliert. Zu ihren Aufgaben zählen die Vernetzung der unterschiedli-
chen internen Kompetenzzentren sowie die Entwicklung und das Vorantreiben globaler Projek-
te und Initiativen. Im Fokus steht dabei auch die Entwicklung einer spezifischen Methodik für
internationale Projekte auf Basis des Ausrollens von branchenspezifischen Lösungen.
Die Struktur des itelligence-Konzerns umfasst mit den in 2015 akquirierten Unternehmen
35 Tochtergesellschaften weltweit. Die größten Tochtergesellschaften befinden sich in Deutsch-
land, den USA, in der Schweiz, in Großbritannien, in Dänemark und in der Türkei. Hauptsitz
der itelligence AG ist der Standort der Unternehmenszentrale in Bielefeld. Die itelligence AG ist
eine 100%ige Tochtergesellschaft der NTT DATA EUROPE GmbH & Co. KG.
WACHSTUMSSTRATEGIEN
Der Erfolg der itelligence AG basiert auf einer klaren und langfristigen Unternehmensstrategie
sowie deren konsequenter Umsetzung und Weiterentwicklung. itelligence pflegt zu seinen
Kunden nachhaltig partnerschaftliche Beziehungen und übernimmt die Verantwortung für den
Erfolg der aufgesetzten IT-Projekte.
Die itelligence-Kunden stehen in einem intensiven weltweiten Wettbewerb und müssen sich
permanent an das dynamische Umfeld anpassen. Dabei haben kontinuierliche Verbesserungen
der internen Strukturen und der Wertschöpfungskette eine besondere Bedeutung. itelligence
versteht sich als strategischer Partner, der mit innovativen IT-Lösungen seine Kunden bei ihren
Herausforderungen, insbesondere beim Management des rasanten digitalen Fortschritts, beglei-
tet. Das Ziel von itelligence ist es, für mehr Effizienz und Transparenz in den betrieblichen
Abläufen der Kunden zu sorgen.
Die Wachstumsstrategien sind Kernstück der langfristigen Ausrichtung von itelligence.
Dazu zählen:
— Ausweitung des erfolgreichen Geschäftsmodells auf noch umsatzstärkere
internationale Kunden
— Ausweitung und Globalisierung des „Recurring Business“, insbesondere des
Application Managements und Hostings
— Gezielte Erweiterung der regionalen Abdeckung durch Akquisitionen und
Expansion in Wachstumsmärkte
— Strategische Positionierung als SAP-Dienstleister im internationalen Netzwerk
der NTT DATA und innerhalb des NTT-Konzerns
— Investitionen in IT-Innovationen und Umsetzung als Kundenangebote
ITELLIGENCE AGGB 2015 49LAGEBERICHT
— Ausbau des Gesamtgeschäfts mit SAP Cloud Produkten (HANA Suite)
— Stärkung und Ausbau des globalen Wissensmanagements
— Investitionen in Qualitätsverbesserungen und Projektmanagement
— Weitere Erhöhung der Attraktivität als Arbeitgeber im SAP-Umfeld
— Nachhaltige Steigerung der Profitabilität zur Sicherstellung weiteren Wachstums
STEUERUNGSSYSTEM
Zur Steuerung des operativen Geschäfts verwendet die itelligence-Gruppe ausgewählte finan-
zielle und nicht finanzielle Kennzahlen, die auf Konzernebene in zentralen Steuerungsgrößen
verdichtet werden. Diese sind unter II.5. dargestellt.
JAHRES- UND MEHRJAHRESPLANUNG FÜR ALLE REGIONEN UND BEREICHE
Grundlage aller Steuerungs- und Kontrollprozesse ist ein etablierter Planungsprozess. Auf
Basis einer strategischen Mehrjahresplanung zur Steuerung der langfristigen Ausrichtung
der itelligence-Gruppe leitet der Vorstand jährliche operative Zielvorgaben im Rahmen eines
Top-down Ansatzes ab. Die auf Landesgesellschaftsebene erarbeiteten Jahrespläne werden
anschließend mit den Gesamtzielvorgaben in Einklang gebracht. Quartalsweise werden den
Planergebnissen rollierende Forecasts zur Ermittlung der Planabweichungen gegenübergestellt.
Daneben werden monatlich Plan- und Istwerte abgeglichen und als Managementinformatio-
nen zur Verfügung gestellt. Damit können Abweichungen von den festgelegten Zielen frühzeitig
erkannt und rechtzeitig Maßnahmen zur Erreichung der Ziele eingeleitet werden.
MARKTPOSITIONIERUNG
itelligence ist einer der international führenden IT-Komplettdienstleister im SAP-Umfeld und
insbesondere im klassischen und gehobenen Mittelstand herausragend positioniert. itelligence
bietet seinen Kunden ein abgestimmtes Lösungs- und Leistungsportfolio über den gesamten
Lebenszyklus einer IT-Investition an. Das Unternehmensportfolio besteht aus den Bereichen
Beratung, Entwicklung und Systemintegration im SAP-Umfeld, dem SAP-Lizenzgeschäft sowie
den Bereichen Outsourcing & Services und Application Management. Diese Leistungen und
Produkte bietet itelligence seinen Kunden weltweit an. Neben Deutschland verfügt itelligence
über eine langjährig gefestigte Marktposition in Westeuropa, Osteuropa und den USA und ist
darüber hinaus seit 2009 in Asien tätig. Diese bereits sehr gute Marktposition wird itelligence
auch zukünftig durch organisches Wachstum sowie zielgerichtete Akquisitionen ausbauen.
50
AKQUISITIONEN
Auch im Geschäftsjahr 2015 ist itelligence nicht nur organisch sondern auch anorganisch
weiter gewachsen. Damit hat itelligence die Expansionsstrategie durch weitere Zukäufe erfolg-
reich fortgesetzt und sein Leistungsportfolio gezielt erweitert. Mit den Übernahmen verfolgt
itelligence das strategische Ziel, in jedem wichtigen Absatzmarkt zu den führenden SAP-Part-
nern zu gehören.
itelligence übernimmt SAP-Business der französischen ACA
itelligence erweitert seine Marktpräsenz in Frankreich und übernahm mit Wirkung zum
31. Juli 2015 das SAP-Geschäft der Artaud, Courthéoux & Associés (ACA). Mit dieser Übernah-
me gehört itelligence Frankreich zu den Top-Resellern der SAP in Frankreich. Für itelligence
ist Frankreich ein wichtiger SAP-Wachstumsmarkt und der drittgrößte IT-Markt in Europa.
ACA, gegründet 1989, ist ein führendes SAP-Beratungsunternehmen mit Fokus auf den Indus-
trie-Sektor und die öffentliche Verwaltung. Das umfangreiche ACA Service-Angebot zeichnet
sich vor allem durch qualitativ hochwertige Managed Services und Maintenance-Angebote aus.
Zu den Kunden des SAP-Partners gehören so renommierte Unternehmen und Organisationen
wie die Farinia Group, Tristone, Ajinomoto Foods oder auch die Weltgesundheitsorganisation.
Mit der Übernahme des SAP-Geschäftsbereichs von ACA erweitert itelligence nicht nur den
Marktzugang sondern auch die Kundenbasis deutlich – insbesondere im Managed Services und
im Maintenance-Bereich.
Übernahme eines britischen Business-Analytics-Unternehmens
itelligence Business Solutions (UK) Ltd. übernahm im Juni 2015 zu 100% die IT Performs Ltd.
(ITP), ein Beratungsunternehmen im Bereich Business-Technologie mit Schwerpunkt auf
Business-Analytics- und Business-Intelligence-Lösungen. Das Unternehmen mit Sitz in Sutton
Coldfield (Birmingham) ist seit beinahe 20 Jahren als Anbieter von spezialisierten Beratungs-
leistungen rund um Business-Intelligence-Lösungen aktiv. Als Gold Partner von SAP und SAP-
Migrationsspezialist kann ITP eine umfassende Erfolgsbilanz in Bezug auf die Bereit stellung
hochwertiger Data-Warehousing-Lösungen, Umsatzprognosen, die Finanzbericht er stattung,
die Budgetierung und Planung, das Dashboarding, das Performance Management sowie die
Datenintegration und Migrationsprojekte für Unternehmen verschiedener Branchen vorweisen.
100%ige Übernahme von Pontech in Tschechien
Die itelligence AG gab im Mai 2015 die 100%-ige Übernahme der Pontech s.r.o. in Tschechien
bekannt. Damit ist itelligence jetzt der größte Anbieter von SAP-Beratungsleistungen in der
Tschechischen Republik. Zudem wird damit ein breites Portfolio übernommen, das auf stabi-
len, geprüften und skalierbaren Technologien angesehener Unternehmen basiert (SAP, Esri,
Genetec, Axis, SGI, Schneider Electric, EMC, Adobe, Oracle, IBM, HP etc.).
itelligence kann durch diese Transaktion seine Position auf dem osteuropäischen Markt
stärken und zugleich das Angebotsportfolio für seine tschechischen und internationalen
Kunden erweitern.
ITELLIGENCE AGGB 2015 51LAGEBERICHT
itelligence expandiert in Schweden
Mit Wirkung zum 1. Mai 2015 hat itelligence das SAP-Team von EVRY Sweden übernommen
und so seine Präsenz auf dem schwedischen Markt und seine Position als einer der führenden
Anbieter von SAP-Lösungen in der nordischen Region weiter ausgebaut. Nicolaj Vang Jessen
wird zukünftig neben seiner Position als Managing Director von itelligence Nordic auch der
schwedischen Organisation als Managing Director vorstehen. Einschließlich der 22 neuen
schwedischen Kollegen beschäftigt itelligence Nordic nun rund 300 SAP-Berater in der nordi-
schen Region. itelligence Sweden ist in Stockholm ansässig.
PARTNERSCHAFTEN
Partnerschaften spielen für das Geschäftsmodell von itelligence eine zentrale Rolle. Im Fokus
stehen die itelligence-Kunden. Mit den über 5.500 Kunden weltweit strebt itelligence lang-
fristige, für beide Seiten vertrauensvolle und profitable Beziehungen an. Darüber hinaus stellen
weitere langjährige Partnerschaften eine solide Basis für den langfristigen Erfolg des Unterneh-
mens dar.
SAP-Partnerschaft
Die itelligence AG ist Partner der SAP, deren Produkte und damit verbundene Dienstleistungen
den Kern des Leistungsportfolios von itelligence bilden. Der hohe Stellenwert von itelligence
im SAP-Partnerumfeld wird regelmäßig durch Auszeichnungen und das Erlangen aller Partner-
status belegt, die SAP an Systemhäuser vergibt. Zu den wichtigsten Auszeichnungen zählen
„SAP Global Value Added Reseller“, „SAP Global Services Partner“ und „SAP Global Hosting
Partner“. itelligence gehört zu einem ausgewählten Kreis von nur sieben Partnern der SAP, die
für diese drei Kategorien zertifiziert sind.
itelligence hat bereits im November 2010 ein Global Value-Added Reseller (Global VAR)
Abkommen mit der SAP SE unterzeichnet. itelligence ist eines von sieben Unternehmen welt-
weit, die dieses exklusive globale Abkommen zum Vertrieb von SAP On-Premise und Cloud-
Lösungen geschlossen haben. Global Value-Added Reseller (Global VAR) ist der höchste Status
im PartnerEdge-Programm der SAP SE. Value-Added Reseller (VARs) verkaufen SAP-Software-
lizenzen sowie SAP-Cloud-Anwendungen und entwickeln darüber hinaus branchenspezifische
Lösungen sowie andere vorkonfigurierte Anpassungen auf Basis von SAP Plattform-Technolo-
gien. itelligence bietet insgesamt 12 SAP Business All-in-One-Branchenlösungen an, die bereits
in 2014 alle auf die In-Memory Technology SAP HANA portiert wurden. Das Global VAR-Ab-
kommen legt strenge Qualitätskriterien an, die von der SAP in einem umfangreichen Auswahl-
verfahren bewertet werden. Für die Kunden heißt das: Ein Global VAR wie itelligence ist quali-
tätsgeprüft und wird frühzeitig in die weltweit neuesten Entwicklungen der Produktstrategien,
Release Updates sowie neuen Technologien der SAP eng eingebunden.
52
Die itelligence AG ist einer der erfolgreichsten Partner der SAP im Mittelstand weltweit.
Dies unterstreichen auch die SAP-Auszeichnungen, die itelligence 2015 erneut gewann. Die
itelligence AG ist seit Anfang 2013 Teil des Partner-Programms von SuccessFactors, einem
Unternehmen der SAP und führender Anbieter von cloud-basierten Business Execution Soft-
ware-Lösungen. itelligence vertreibt damit als SuccessSales-Partner die SuccessFactors BizX
Suite für Business Execution in Europa.
SuccessFactors ist der führende Anbieter cloud-basierter Business Execution Software mit
Lösungen rund um die Schwerpunkte Geschäftsausrichtung und Mitarbeiterleistung für Unter-
nehmen jeder Größe aus mehr als 60 Branchen. Mit der neuen Partnerschaft wird itelligence
den Kundenstamm erweitern und nicht nur Bestandskunden der SAP, sondern auch Neukun-
den individuell und mit einem skalierbaren Ansatz erreichen können.
itelligence erhielt auf der SAPPHIRE im Mai 2015 den SAP Pinnacle Award und ist damit
Global Cloud Value-Added Reseller des Jahres 2015. Mit dieser Auszeichnung wurden die her-
vorragenden Beiträge des Unternehmens als SAP-Partner honoriert. SAP verleiht diese Aus-
zeichnungen jährlich Top-Partnern, die sich durch herausragende Leistungen in der Entwick-
lung und im Wachstum ihrer Partnerschaft mit SAP ausgezeichnet und die ihre Kunden
deutlich dabei unterstützt haben ihre Businessziele zu erreichen. Gewinner und Finalisten in
22 Kategorien wurden aufgrund von Empfehlungen aus dem SAP-Bereich, Kundenrückmeldun-
gen und Leistungsindikatoren in den folgenden Schirmkategorien ausgewählt: Überragendes
Wachstum, Cloud, Plattform und Wertschöpfung. Die Kategorie Wertschöpfung beinhaltet die
Anerkennung der Customer Choice-Auszeichnung als vom Kunden ernannten SAP-Partner.
Der SAP-Partner itelligence wurde darüber hinaus in zwei weiteren Kategorien als Finalist aus-
gezeichnet: Global Value-Added Reseller Partner des Jahres und Rapid- Deployment Partner des
Jahres. Diese Auszeichnungen spiegeln den Einsatz von itelligence wieder, das höchste Niveau
an Kundenzufriedenheit zu erreichen und hervorragende Leistungen bereitzustellen.
Eine weitere besondere Auszeichnung erhielt itelligence beim SAP Field Kick-Off Meeting
(FKOM) in Barcelona im Februar 2016. Itelligence wurde dort mit dem SAP MEE Partner Excel-
lence Award 2016 für Analytics ausgezeichnet. SAP verleiht Preise an SAP-Partner, die in der
MEE-Region Bestleistungen erbrachten und außergewöhnliche Beiträge in der Steuerung der
digitalen Umgestaltung von Kunden leisten. Die diesjährigen Preisträger haben Kunden in
Zusammenarbeit mit SAP dabei unterstützt, Innovationen leicht umzusetzen, schnell Ergebnis-
se zu erzielen, nachhaltig zu wachsen oder einfach gesagt, durch SAP-Lösungen mehr zu leisten.
Die Nominierungen für die SAP Partner Excellence Awards aus der umfangreichen Zahl an
Partnern basierten auf internen SAP-Verkaufsanalysen. Ein aus regionalen und globalen
SAP-Vertretern bestehendes Komitee ermittelte die Gewinner in jeder Kategorie nach Kriterien
wie Verkaufserfolge und Leistung. Die Preise wurden in einer Vielzahl von Kategorien verliehen
einschließlich Vertrieb, Innovation, Technologie, Dienstleistungen und lösungsspezifische
Bereiche.
ITELLIGENCE AGGB 2015 53LAGEBERICHT
itelligence gewann den SAP EMEA Partner Excellence Award 2016 in der Kategorie „Net-New
Names“ und erhielt diese Auszeichnung ebenfalls auf der FKOM in Barcelona. SAP zeichnete
die SAP-Partner mit der besten Performance in der Region EMEA für ihren Beitrag zur Förde-
rung der Digital-Transformation bei den Kunden aus. Die Nominierungen für die SAP Partner
Excellence Awards, die aus SAPs breit angelegtem Netzwerk von Partnern ausgewählt wurden,
basierten auf internen SAP-Umsatzzahlen. Ein aus regionalen und globalen SAP-Vertretern
zusammengesetzter Lenkungsausschuss bestimmte die siegreichen Partner in jeder Kategorie
anhand zahlreicher Kriterien wie Umsatzergebnis und Performance.
Eine weitere Auszeichnung erhielt itelligence Inc. USA beim SAP FKOM-Meeting im Februar
2016 in Las Vegas mit dem SAP North America Partner Excellence Award 2016 in der Kategorie
„Small and Midsize Enterprises“. SAP zeichnete die SAP-Partner mit der besten Performance
in der Region Nordamerika für ihren Beitrag zur Förderung der Digital-Transformation bei
den itelligence-Kunden aus. Die Empfänger der Auszeichnungen helfen Kunden mit Hilfe von
SAP-Lösungen bei der einfachen Übernahme von Innovationen, beim raschen Erzielen von
Ergebnissen, bei der Generierung nachhaltigen Wachstums sowie beim Erreichen reibungslose-
rer Betriebsabläufe.
Die itelligence AG Schweiz verfügt über SAP Recognized Expertise im Bereich Industrial
Machinery and Components und hat von der SAP (Schweiz) AG im Februar 2016 die Aus-
zeichnung SAP Recognized Expertise (REX) im Bereich Industrial Machinery and Components
erhalten. Damit erkennt die SAP (Schweiz) AG das umfangreiche Know-how und die lange
Erfahrung der itelligence AG Schweiz bei der Beratung und Implementierung von Projekten in
der Fertigungsindustrie an. Voraussetzung für die REX-Designation ist eine sehr gute Bewertung
der Leistung von itelligence in Implementierungsprojekten durch die Kunden. Ein weiteres
Kriterium ist die Anzahl von gut ausgebildeten und durch die SAP zertifizierten Berater auf
diesem Gebiet.
Die itelligence AG ist eines der weltweit erfolgreichsten SAP-Beratungshäuser im Mittelstand
und gehört zu den am häufigsten ausgezeichneten SAP-Partnern weltweit.
NTT DATA
Die langjährige Partnerschaft mit dem japanischen Konzern NTT DATA ist ein wichtiger Faktor
für itelligence, um die eigene internationale Marktposition weiter deutlich auszubauen. Die
itelligence AG ist bereits seit 2013 eine 100%ige Tochtergesellschaft der NTT DATA EUROPE
GmbH & Co KG. Die gesellschaftsrechtliche Verbindung ist die Basis für eine enge Zusammen-
arbeit im Rahmen eines Kooperationsvertrages.
itelligence wird mit NTT DATA als starkem Partner sein weiteres Wachstum als internationaler
Anbieter von IT-Systemen und IT-Dienstleistungen im SAP-Umfeld vorantreiben. Als auch
zukünftig eigenständig agierendes Unternehmen in einer wachstumsorientierten NTT DATA-
Gruppe vergrößert itelligence durch die enge Verbindung mit NTT DATA sein Wachstumspoten-
tial im internationalen und speziell im asiatischen Umfeld. Darüber hinaus verfügt itelligence
mit NTT DATA über einen sehr finanz- und kapitalstarken Partner.
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Zahlreiche gemeinsame internationale Kundenprojekte unterstreichen die erfolgreiche Partner-
schaft zwischen NTT DATA und itelligence.
NTT DATA und itelligence: NTT DATA Business Solutions Company
NTT DATA und itelligence haben bereits im Jahr 2012 im Zuge ihrer weltweiten Marktstrategie
im SAP-Umfeld ihre Kompetenzen in der NTT DATA Business Solutions Company gebündelt.
Dieser Verbund ist damit einer der größten globalen SAP-Reseller und einer der größten
lösungsbasierten SAP-Dienstleister.
Herbert Vogel, der Vorstandsvorsitzende und Gründer der itelligence AG, koordiniert die
Aktivitäten der Business Solutions Company. itelligence erweitert mit diesem Schritt sein SAP-
Beratungsangebot auch im asiatisch/pazifischen Raum (APAC) und weitet die eigene weltweite
Präsenz aus. Die Business Solutions Company ist Teil der globalen NTT DATA-Strategie, Über-
see-Tochterunternehmen weltweit in vier Regionen zu gliedern: Americas, EMEA, APAC und
China plus der weltweit agierenden Business Solutions Company.
Die Kunden des APAC-Gebiets erhalten Zugriff auf den größten gemeinsam koordinierten
SAP-Berater-Pool weltweit. So wird die Organisation in der Region Asien-Pazifik Ansprechpart-
ner für globale und multinationale Unternehmen, öffentliche Verwaltungen sowie weltweit
agierende Mittelstandsunternehmen. Sie bietet damit ein interaktives, weltweites Netzwerk für
die unterschiedlichsten Kundenbedürfnisse vor Ort. Ziel ist es, eine Führungsrolle im asiatisch/
pazifischen Raum bei der Implementierung und Beratung von SAP-Projekten einzunehmen.
Sonstige Partnerschaften und Auszeichnungen
Die itelligence AG und das global agierende Unternehmen Concur, jetzt Teil von SAP, haben
im Juni 2015 eine Partnerschaft für die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz verein-
bart. Die Kooperation von itelligence mit dem Anbieter für Reise- und Reisekostenmanagement
ist ein Schritt, der als Reaktion auf die Übernahme von Concur durch die SAP SE im Dezember
2014 erfolgte. Die Partnerschaft erlaubt es der itelligence AG, ihren Kunden die Concur-Lösun-
gen nun ebenfalls bedarfsgerecht anbieten zu können.
Die Abwicklung von Reise- und Reisekostenmanagement über Cloud-Software ist ein rapide
wachsender Markt. Einer der Vorteile von Cloud-Lösungen liegt darin, dass die Endkunden
nicht auf lokale Installationen angewiesen sind, da die gesamte Prozessabwicklung in einer
Cloud erfolgt.
Für die Kunden der itelligence AG bietet die Kooperation mit Concur enorme Vorteile: Sie
haben die Chance, die global erfolgreichen Lösungen für Reise- und Reisekostenmanagement
von Concur in ihr bestehendes SAP-System zu integrieren, um so die Produktivität ihres Unter-
nehmens noch weiter zu steigern und wettbewerbsfähig zu bleiben. Während Concur die
Software zur Verfügung stellt und die Basis-Installation übernimmt, können die Kunden im
Hinblick auf alle weiteren nachgelagerten Serviceleistungen auf die bewährte Beratung von
itelligence setzen.
ITELLIGENCE AGGB 2015 55LAGEBERICHT
Im November 2015 wurde die itelligence AG im Vendor Benchmark 2016 „SAP HANA Dienst-
leister im Vergleich“ der Experton Group AG und West Trax Deutschland Ltd. & Co KG in drei
Kategorien als Marktführer in Deutschland eingestuft. itelligence hat das Qualitätssiegel „SAP
HANA Dienstleister Leader Germany“ in allen drei dargestellten Marktquadranten erreicht:
SAP HANA Dienstleister HANA Gesamtmarkt, SAP HANA Dienstleister Transaktionale Systeme
sowie SAP HANA Dienstleister Analytische Systeme.
In der unabhängigen Studie „SAP HANA Dienstleister im Vergleich“ untersuchen die Experton
Group und West Trax die Leistungsfähigkeit von aktiven Dienstleistern in Deutschland im
Umfeld der SAP HANA-Plattform. Die Positionierung der Anbieter erfolgt im Rahmen eines
unabhängigen Research- und Bewertungsprozesses. Der Vendor Benchmark „SAP HANA
Dienstleister im Vergleich“ bietet Anwendern einen einheitlichen Marktüberblick und konkrete
Entscheidungsunterstützung bei der Beurteilung der Leistungsfähigkeit der Dienstleister im
Umfeld der SAP HANA-Plattform im deutschen Markt. Stärken und Schwächen der Anbieter
werden transparent – und hier hat sich itelligence besonders hervorgetan.
Auch innerhalb der Gruppe der Leader konnte sich itelligence in dieser unabhängigen, unge-
sponsorten Anbieterbewertung sehr weit vorn platzieren. Experton führt ihre unabhängigen
Studien auf der Basis der „Experton Market Insights“-Methodik durch, wobei bis zu 50 gewich-
tete Kriterien jeweils für die Portfolio-Attraktivität und die Wettbewerbsstärke in Deutschland
die Grundlage bilden. Zu den Bewertungskriterien gehören unter anderem die Strategie und
deren Umsetzung, das Engagement des Unternehmens in Deutschland, Art und Umfang der
Services bis hin zu Schulungsangeboten und der Nachweis des Unternehmenserfolgs durch
Referenzen.
Um die eigene Kompetenz und das eigene Lösungsportfolio zu erweitern, pflegt itelligence dar-
über hinaus eine Vielzahl von weiteren Technologie-Partnerschaften. Ziel dieser Partnerschaf-
ten ist es, die Nachfrage bestehender itelligence-Kunden noch besser durch zusätzliche Services
und ergänzende Lösungen zu bedienen. Außerdem zielt itelligence darauf ab, neue Kunden
über Technologiethemen, SAP-Branchenlösungen und Partner-Empfehlungen zu gewinnen.
itelligence realisiert dies durch gemeinsame Kunden-Informationstage, Messen, Vermarktung
auf Partner-Portalen und Marketing-Kampagnen.
56
KUNDENPROJEKTE UND ENTWICKLUNGEN DER ITELLIGENCE
Lizenzvertrieb und Beratungsgeschäfte
Für die itelligence AG war 2015 ein erfolgreiches Jahr, das wiederum von zahlreichen SAP
Auszeichnungen und von innovativen Kundenprojekten gekennzeichnet war.
Zahlreiche Neukunden setzen auf die fundierte Branchenkompetenz und das SAP Know-how
der itelligence-Berater. Ein großer Erfolg ist die Branchenlösung it.education, mit der itelligence
jetzt seit mehreren Jahren auch im Hochschulmarkt agiert. Die Technische Universität Berlin
(TU Berlin) hat sich im September 2015 mit der itelligence-Lösung „it.education“ für die Ein-
führung der SAP Student Lifecycle Management (SLcM) entschieden. Damit wird für die über
32.000 Nutzer aus den Bereichen Studium, Lehre und Verwaltung ein benutzerfreundliches
Campus Management System implementiert, mit dem die Handhabung der Studienangelegen-
heiten deutlich vereinfacht und der Administrationsaufwand spürbar verringert wird. Die
Hochschule stellt so im Rahmen ihrer Digitalisierungsstrategie die Weichen für die „TU 2020“
im Kernprozess Studium und Lehre.
Die SAP Student Lifecycle Management-Anwendung bietet den rund 32.000 Studierenden
der Universität einen komfortablen Weg, ihr Studium zu verwalten und den Studienverlauf zu
kontrollieren. Das umfasst alle Vorgänge von der Bewerbung und Immatrikulation über die
Planung des Studiums, die Prüfungsanmeldungen, die Einsicht in Prüfungsergebnisse bis hin
zum Studienabschluss.
Weitere Neukunden, die sich im Geschäftsjahr 2015 für die itelligence als Beratungshaus ent-
schieden haben, waren unter anderem Ernst Peter & Sohn GmbH & Co. KG (PETER-LACKE)
in Herford, SAMSON AKTIENGESELLSCHAFT in Frankfurt, ARTDECO cosmetic GmbH, Karls-
feld, VBM Medizintechnik GmbH, Sulz, BESSEY Tool GmbH & Co. KG, Bietigheim-Bissingen,
Wassenburg Medical B.V., Na Dodewaard (Niederlande), Everlam N.V., Mechelen (Belgien)
und Johnson Matthey Battery Systems Sp. z o.o., Gliwice (Polen).
Das Unternehmen Smyths Toys Superstores, Galway (Irland) ist ein führender Anbieter von
Spielwaren und Unterhaltungsprodukten für Kinder mit 85 Geschäften im Vereinigten König-
reich und in Irland. Für das Jahr 2016 ist eine weitere Expansion des Unternehmens geplant.
Smyths Toys hat mit itelligence UK eine strategische Partnerschaft für die Betreuung der SAP-
Plattform auf ein Business-Transformation-Programm geschlossen. Zu den zentralen SAP-
Projekten, die 2015 abgeschlossen wurden, gehören Verbesserungen an der SAP-Usability mit
der Entwicklung von verschiedenen SAP Fiori-Apps sowie zahlreiche Entwicklungsprojekte,
unter anderem Back Door Scanning, Price Ticketing und Verbesserungen an der unternehmens-
internen Lösung für den automatischen Lagernachschub. Im Rahmen des Transformations-
programms wurde 2015 die Zielvorgabe erreicht, Transaktionen zu Spitzenzeiten ohne jegliche
Störung durchführen zu können.
ITELLIGENCE AGGB 2015 57LAGEBERICHT
JYSK NORDIC ist Teil der globalen JYSK GROUP, einem führenden Unternehmen auf dem
europäischen Markt für Möbel, Betten, Haushaltsartikel und Einrichtungsgegenstände. Die
JYSK GROUP hat ihren Sitz in Skandinavien. Heute umfasst die JYSK GROUP über 2.300
Niederlassungen mit 20.000 Beschäftigten in 41 Ländern. In Deutschland und Österreich wird
JYSK im Gegensatz zum Rest der Welt unter dem Namen DÄNISCHES BETTENLAGER geführt.
itelligence fungiert bei der Migration von JYSK NORDIC auf die SAP-HANA-Plattform als
externer Hosting-Partner. Im Rahmen einer neuen fünfjährigen Outsourcing-Vereinbarung
wird itelligence JYSK NORDIC dabei unterstützen, die Geschwindigkeit und Uptime seiner
SAP-ERP-Applikation zu optimieren. Die neue Vereinbarung zwischen JYSK und itelligence
umfasst umfangreiche Aufgaben. So wird itelligence in Zukunft die SAP-Systeme für JYSK NOR-
DIC betreiben, einschließlich Software für Finanzen, Beschaffung, Logistik und Verwaltung.
In einem ersten Schritt werden die Berater von itelligence die SAP-Systeme von JYSK NORDIC
auf die SAP-HANA-Plattform migrieren – dadurch wird das IT-System von JYSK schneller.
Das Unternehmen Güdel AG mit Stammsitz in Langenthal (Schweiz) setzt auf SAP HANA Live
zusammen mit itelligence Schweiz. Seit Anfang 2016 kann das Management von Güdel das
Unternehmen in Echtzeit führen. Auf Basis von SAP HANA Live profitiert Güdel von weitaus
schnelleren Analysen und Reports, was wiederum andere Kernprozesse innerhalb des Unter-
nehmens beschleunigt.
Bei der Güdel AG, einem der weltweit führenden Anbieter für industrielle Automation, fallen
tagtäglich große Datenmengen an. Das Familienunternehmen steuert vom Stammsitz in Lan-
genthal aus 21 Produktions-, Vertriebs- und Servicegesellschaften weltweit mit rund 1.150 Mit-
arbeitenden. Im täglichen Geschäftsbetrieb spielt der Engineer to Order-Prozess eine wichtige
Rolle, da jedes Projekt zu einem Großteil kundenspezifisch ausgeliefert wird. Um das weitere
Wachstum zukunftsgerecht zu gestalten, führte die Güdel Group gemeinsam mit der itelligence
AG Schweiz zunächst die SAP Business-All-in-One-Branchenlösung it.manufacturing auf Basis
der SAP HANA-Plattform ein – und legte damit nicht nur den Grundstein, um länderübergrei-
fend einheitliche und durchgängige Intercompany-Prozesse zu schaffen. Güdel erfüllt durch
den Einsatz von SAP HANA die Voraussetzungen für die Nutzung von modernsten Reporting-
Werkzeugen.
Die im schweizerischen Reinach ansässige Habasit AG ist mit Niederlassungen in über 70
Ländern die weltweite Nummer eins bei Transportbändern und Antriebsriemen. Zur Prozess-
harmonisierung und Verbesserung der ERP-Plattform wurde ein SAP-Template entwickelt und
im Rahmen eines Pilotprojekts in den Niederlanden und Belgien live geschaltet.
Weitere erfolgreiche Produktivstarts im Geschäftsjahr 2015 kann itelligence unter anderem
vermelden bei United Initiators GmbH & Co. KG in Pullach, Vitrulan International GmbH,
Marktschorgast, Staubli Faverges, Faverges (Frankreich), Corse Composites Aéronautiques,
Ajaccio (Frankreich), Xchanging Global Insurance Systems Ltd., London (UK), Topcon Europe
Medical B.V., LJ Capelle a/d IJssel (Niederlande), Zenner B.V., PA Nieuw Vennep (Niederlande),
58
Gümüş Grup Yatırım Danışmanlık ve Destek Hizmetleri A.Ş., Istanbul (Türkei), R-Pharm CJSC,
Moskau (Russland), Bashneft PJSOC, Moskau/Ufa (Russland), Ringier Axel Springer Magyarország
Kft., Budapest (Ungarn), RUBENA a.s., Hradec Králové (Tschechien), Shandong Xiaoya Group,
Jinan (China), ADB Air, Columbus (Ohio, USA) und Ariel Corporation, Mt. Vernon (Ohio, USA).
Global Managed Services
Ende des Geschäftsjahres 2014 hatten Vorstand und Aufsichtsrat entschieden, die Serviceberei-
che Application Management Services, Hosting Services und Maintenance Services stärker zu
bündeln, um damit effektiver auf die anstehenden Herausforderungen des Marktes reagieren zu
können. Ein weiterer Aspekt war und ist der anhaltende Innovationstrend der SAP inklusive
einer breiteren Produktpalette sowie eines immer stärkeren Bezuges auf Cloud-Produkte und
Cloud-Services.
Der neu etablierte Bereich Global Managed Services unterstützt die itelligence-Landesorgani-
sationen vor allem mit einem global konsistenten Service Portfolio, Sales Enablement sowie
einer globalen Delivery Plattform. Wesentliche Aspekte, mit denen weiter überdurchschnitt-
liches Wachstum bei diesen strategischen Themen erreicht werden soll, sind eine kunden-
bezogene Value Proposition inklusive innovativer Service Level, ein globaler Vertriebs- und
Marketing-Baukasten, eine globale Service-Infrastruktur sowie globale Offshore und regionale
Nearshore-Center.
Managed Services mit den drei genannten Services-Segmenten haben mittlerweile im Unter-
nehmen einen Umsatzanteil von 45,0% erreicht. Der für diese Services spezifische „wiederkeh-
rende Umsatz“ ist ein wichtiger Aspekt für die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens. Alle
drei Segmente haben innerhalb der letzten sechs Jahre ein durchschnittliches jährliches Wachs-
tum (CAGR) von jeweils über 20% erreicht, wobei Application Management Services mit
einem CAGR von 37% herausragt. Eine Vielzahl neuer lokaler und internationaler Kunden in
diesen Segmenten sowie wichtige Vertragsverlängerungen sind ein weiterer Beleg für den Erfolg
des hier eingeschlagenen Weges.
Service Innovation ist ein weiteres Kernthema in der Zusammenarbeit des Bereichs Global
Managed Services mit den Kernländern von itelligence. Themen wie SAP S/4 HANA Migration
und Cloud Services stehen hier im Fokus. itelligence wurde dabei 2015 gemeinsam mit der
Schwesterfirma Dimension Data als drittes Unternehmen weltweit als HEC (HANA Enterprise
Cloud) Premium Partner der SAP zertifiziert, was einerseits ein Beleg für die erfolgreichen
Innovations-Anstrengungen aber auch die Basis für ein weiteres zukünftiges Wachstumsfeld ist.
Darüber hinaus koordiniert der Bereich die globalen Managed Services- und Cloud Services-
Themen innerhalb der NTT DATA-Gruppe. Neben den HEC-Services stehen dabei gemeinsame
globale Services-Engagements – wie das S4G Application Management für Daimler weltweit,
unternehmensübergreifende globale Initiativen wie ‘AMO Global One Team‘ sowie die Weiter-
entwicklung einer gemeinsamen Cloud Infrastruktur inklusive der entsprechenden SAP-
Anwendungsservices – im Fokus.
ITELLIGENCE AGGB 2015 59LAGEBERICHT
International Sales & Operations
Digitalisierung ist das Schlagwort unserer Zeit. Eine Vielzahl der itelligence-Kunden möchte
digitalisieren, denn sie haben erkannt, dass ihnen die richtige Strategie einen großen Schub
geben kann. In fast allen Unternehmen ist die IT-Abteilung in Entscheidungen über digitale
Technologien eingebunden – sei es als Hauptentscheider oder in beratender Funktion. Der CIO
unserer Kunden trägt damit eine wesentliche Verantwortung für die erfolgreiche Digitalisierung.
Unternehmen, die SAP-Software nutzen, haben hier einen enormen Vorteil, denn sie können
ihre Business-Anwendungen Schritt für Schritt und mit der eigenen gewählten Geschwindigkeit
in ihre Transformationsvorhaben einbeziehen. In diesem Zusammenhang spielt Suite on HANA
(SoH) und noch mehr SAP S/4 HANA und der sogenannte „Digital Core“ eine zentrale Rolle.
Die Besonderheit ist dabei, dass es SoH und S/4 HANA den Unternehmen nicht nur erlauben,
Prozesse neu zu definieren, sondern auch völlig neue Wertschöpfungsketten durchgängig
digital und komplett neu zu gestalten. Dem SAP-Dienstleister, insbesondere seinen Fähigkei-
ten, sich diesem veränderten Marktbedürfnissen schnell anzupassen, kommt hier eine zentrale
Rolle zu.
Die Organisationseinheit „International Sales & Operations“ (IS&O) bildet dabei das tragende
Element dieses Veränderungsprozesses innerhalb der weltweiten Organisation der itelligence AG.
In enger Abstimmung mit unserem Partner SAP haben die Mitarbeiter der Abteilung IS&O
bereits zu einem frühen Zeitpunkt begonnen, wesentliche Bestandteile des Kompetenz- und
Leistungsspektrums der itelligence an die geänderten Anforderungen der Digitalisierung anzu-
passen. Im Folgenden sind hier vier Bereiche aufgeführt, die Rollen und Aufgaben innerhalb
der itelligence AG exemplarisch darstellen:
1. Die Ausrichtung auf verschiedene Fokusbranchen einhergehend mit dem entsprechenden
Prozesswissen.
In Zeiten der Digitalisierung verschwimmen die Grenzen zwischen den einzelnen Branchen
immer mehr. Gleichzeitig nimmt aber die Geschwindigkeit bestimmter Entwicklungen
in den Branchen zu. Omni-Channel wird zum tragenden Thema im Handel, Internet-of-
Things (IoT) verändert die Fertigung und erzeugt komplett neue Datenflüsse und Daten-
volumen. Unternehmen sehen in der Digitalisierung vor allem die Chance, sich besser
zu differenzieren und ihre Kunden stärker an sich zu binden. Die klassische Branchenfo-
kussierung in der Beratung verlagert sich immer mehr und der Transfer von Wissen über
Branchengrenzen hinweg wird zur großen Herausforderung in den Beratungsunternehmen.
IS&O stellt hier der gesamten Organisation Experten zur Verfügung, die notwendiges Spezi-
alwissen über die Ländergrenzen hinweg den Gesellschaften von itelligence und den Kun-
den zugänglich machen.
60
2. Ausbildungs- und Trainingsmaßnahmen zur Erweiterung der Beraterskills
Von einem HANA-Dienstleistungspartner der neuen Generation wird von den Kunden
am meisten erwartet, dass Innovationen in Bezug auf IT und Business vermittelt werden.
Zudem soll der Berater dabei unterstützen, die Geschäftsprozesse zu transformieren
und den neuen Anforderungen anzupassen. Die Erweiterung des Berater-Know-hows bei
Themen wie der Kombination transaktionaler und analytischer Workflows sowie neuer
Benutzeroberflächen (SAP Fiori) ist dabei für den Erfolg dieser Projekte ausschlaggebend.
Durch eine gezielte Ausbildung von Spezialisten in diesen Bereichen und deren Einbindung
in erste Pilotprojekte bietet IS&O den itelligence-Projektteams umfassende interne Trai-
ningsprogramme, um die Beraterskills den Anforderungen der neuen Technologien immer
wieder anzupassen.
3. Fachbereiche und ihre Anforderungen spielen bei IT-Investitionsentscheidungen eine
immer größer werdende Rolle
Fast 80% aller Marketingleiter wollen laut einer Studie des IT-Markt- und Beratungsunter-
nehmens PAC verstärkt in IT-Lösungen zur Unterstützung von Online-Marketing investie-
ren. Die Optimierung und Konsistenz der Kundenerfahrung über verschiedenste Kanäle
steht daher derzeit im Fokus vieler Digitalisierungsprojekte. Sowohl bei der Entwicklung als
auch bei der Umsetzung und Implementierung ihrer Omni-Channel-Strategie sind unsere
Kunden auf die Kompetenzen und die Unterstützung durch ihren SAP-Partner angewiesen.
Mit der Akquisition des Omni-Channel Anbieters „hybris software“ hat SAP im Jahr 2013
auch sein Produktportfolio in diese Richtung erweitert und bietet nun auch etablierten
SAP-Partnern die Möglichkeit der Lieferung aller Omni-Channel-Komponenten und
Dienstleistungen aus einer Hand. Auch hier hat sich das IS&O Team gezielt verstärkt und
kann nun durch den Aufbau eines sogenannten „hybris Tiger Teams“ als Inkubator den
itelligence-Kunden bei der Umsetzung ihrer Omni-Channel-Strategie mit hybris wertvolle
Unterstützung leisten. Omni-Channel und hybris sind hier nur Beispiele für eine Reihe
von neuen Produkten und Dienstleistungen, die sich als Teile der SAP-Strategie begonnen
haben in den Fachbereichen zu etablieren.
4. Cloud Computing setzt sich bei Point-to-Point Lösungen mehr und mehr durch
Cloud Computing ist jetzt auch bei mittelständischen Unternehmen angekommen. Fast
jedes Unternehmen nutzt mittlerweile irgendeine Form von Cloud Services, allerdings
sind sich viele Organisationen der Herausforderungen dieses Service-Modells noch nicht
bewusst. Die standardisierten und sehr dynamischen Cloud-Plattformen brauchen andere
Einführungs- und Betriebskonzepte, die Integration der Einzellösungen in ein IT-Gesamt-
konzept wird oft gar nicht berücksichtigt oder unterschätzt. Daher haben sich besonders
schnell zu implementierende und modernere Fachabteilungslösungen in den Bereichen
CRM, HCM oder Einkauf durchgesetzt.
ITELLIGENCE AGGB 2015 61LAGEBERICHT
Neben den im vorherigen Punkt erläuterten Herausforderungen erfordert die Cloud aber
vielmehr einen anderen Marketing- & Sales-Ansatz, da die Ansprechpartner in den Fach-
bereichen anders zu bedienen sind und deren Mitsprachemöglichkeiten bei IT-relevanten
Entscheidungen durch eine Cloud-bedingte Vereinfachung weiter zunehmen wird. Auch
hier leistet IS&O durch seine Mitarbeiter wertvolle Unterstützung in der lokalen Umsetzung
neuer angepasster Marketing- und Vertriebskonzepte.
Agilität, Anpassungsfähigkeit, Flexibilität, Reaktivität aber auch Sicherheit und Effizienz sind
wesentliche Anforderungen und Erwartungen an einen SAP-Partner der neuen Generation. Die
Organisationseinheit IS&O entwickelt dabei innovative Ansätze und unterstützt die einzelnen
Landesorganisationen von itelligence dabei, vorhandene Kundensysteme und neue digitale
Plattformen und Prozesse langfristig zusammenführen.
MITARBEITER
Mitarbeiter sind der Erfolgsfaktor unseres Geschäfts. Sie stehen bei allen Aktivitäten lokal und
global im Vordergrund unserer Investitionen entlang der HR-Wertschöpfungskette.
Von den 4.702 Mitarbeitern zum 31. Dezember 2015 (31.12.2014: 4.140) waren 2.040 Mit-
arbeiter in Deutschland (31.12. 2014: 1.861) und 2.662 Mitarbeiter im Ausland (31.12.2014:
2.279) beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahr ist die Mitarbeiterzahl damit um 13,6% gestiegen.
Für das Recruiting stand das Jahr 2015 im Zeichen neuer SAP-Produkte und Technologien.
Hybris, SAP SLcM (SAP Student Lifecycle Management) oder strategische Themen wie der Aus-
bau von Supply Chain Management-Teams erforderten viel Aufmerksamkeit. Um auf den immer
intensiveren Wettbewerb auf dem Bewerbermarkt zu reagieren, setzte itelligence vor allem auf
den Ausbau der Active Sourcing Maßnahmen. Auch das „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“-
Programm wurde sehr gut angenommen und damit gewann itelligence im vergangenen Jahr
44 neue Kollegen. itelligence investierte auch weiterhin in Personalmarketingmaßnahmen. Auf
einer neuen Karrierehomepage mit neuem Recruitingvideo, auf einigen Messen und durch Print-
und Onlinemedien hat itelligence den eigenen Bekanntheitsgrad als attraktiver Arbeitgeber
weiter ausgebaut. Insgesamt konnte itelligence in Deutschland 154 neue Mitarbeiter gewinnen.
Die Talente, Fähigkeiten und Erfahrungen jedes einzelnen Mitarbeiters machen itelligence
erfolgreich. itelligence will diese Talente klar erkennen, deutlich fördern und weltweit transpa-
rent machen. Das 2015 überarbeitete itelligence-Kompetenzmodell trägt wesentlich dazu bei,
dies zu erreichen. Es wurde gemeinsam mit unseren internationalen HR-Verantwortlichen ent-
wickelt, um globale Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig flexibel und sensibel gegenüber
lokalen Anforderungen zu bleiben. Bereits im Herbst hat itelligence mit einem überarbeiteten,
an das Kompetenzmodell angepassten, modularen Führungskräfte-Trainingsprogramm begon-
nen, das sehr gut angenommen wurde.
62
Um darüber hinaus die Zufriedenheit und die Bedürfnisse aller Mitarbeiter weltweit besser
einschätzen zu können, führte itelligence im Oktober 2015 eine weltweite Mitarbeiterbefragung
– in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit der NTT DATA-Umfrage „One Vioce“ –
durch. Die Ergebnisse der Befragung werden sowohl auf Ebene der einzelnen Business Units als
auch im globalen Kontext analysiert und entsprechende Maßnahmen eingeleitet, die in 2016
umgesetzt und begleitet werden. Die hohe Beteiligungsquote von 72,3% (+10% im Vergleich
zu der letzten Befragung in 2013) zeigt deutlich, dass die itelligence-Mitarbeiter engagiert sind
und ihre Meinung in die Gestaltung der itelligence einbringen wollen.
Ein erklärtes Ziel der itelligence AG ist es, als attraktiver Arbeitgeber am Markt zu agieren.
In diesem Jahr feierte itelligence das zehnjährige Jubiläum des High Potential Führungskräfte-
und Expertenentwicklungsprogramms DELTa (Develop Expert and Leadership Talent). Aus
diesem Anlass fand wieder ein DELTa-Summer-Workshop mit knapp 90 Teilnehmern statt.
Das DELTa-Führungskräfteprogramm der itelligence AG zählt zu den Top 10-Einreichungen
für den St. Galler Leadership Award für zukunftsweisende Führungsinitiativen.
WIRTSCHAFTSBERICHT
ALLGEMEINE WIRTSCHAFTSLAGE IN 2015
Die itelligence AG ist ein global aufgestelltes Unternehmen, das weltweit mit 23 Auslands-
tochtergesellschaften und über 50 Niederlassungen tätig ist. itelligence ist in den japanischen
NTT-Konzern als 100%iges Tochterunternehmen der NTT-DATA eingebunden und betreut ihre
Kunden weltweit. Die globale Konjunkturentwicklung ist dementsprechend maßgeblich für
die Investitionsentscheidungen der über 5.500 itelligence Kunden und damit bedeutend für
die wirtschaftliche Entwicklung der itelligence AG.
Im Jahr 2015 hat sich das globale BIP nach den Berechnungen des IMF (International Monetary
Fund) auf 3,1% nach 3,3% im Vorjahr verringert. Die ursprünglichen Schätzungen von 3,5%
mussten im Laufe des Jahres nach unten revidiert werden. Insbesondere das abnehmende
Wachstum der chinesischen Wirtschaft schwächte die weltweiten Handelsströme ab. Der Verfall
der Öl- und Rohstoffpreise belastet die Staatshaushalte der Öl-produzierenden Länder und die
Rohstoffindustrie weltweit. Auf der anderen Seite führen die niedrigeren Rohstoffkosten und
das weiterhin durch die Zentralbanken forcierte Niedrigzinsumfeld zur Belebung der Konsum-
nachfrage.
In den USA hat sich die Wirtschaftslage im Jahresverlauf 2015 – insbesondere im vierten
Quartal aufgrund negativer Tendenzen im verarbeitenden Gewerbe und besonders in den
Rohstoffsektoren – abgekühlt. Der Verfall der Erdölpreise trifft die Ausrüster des Energiesektors.
Weiterhin wird das Wachstum von den Konsumausgaben der privaten Haushalte und dem
Immobiliensektor gestützt. Das Wirtschaftswachstum wird nun mit 2,5% nach 2,9% im Vorjahr
angegeben. Die Arbeitslosenquote reduzierte sich auf 5% und der monatliche Stellenaufbau
Mitarbeiter
nach Funktionen,
nach Segmenten
Seite 70
ITELLIGENCE AGGB 2015 63LAGEBERICHT
stieg kontinuierlich an. Des Weiteren kam es zur ersten Zinsanhebung der amerikanische FED
(Federal Reserve System) und damit zum möglichen Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik.
Entsprechend stieg der US-$ im Vergleich zu fast allen Währungen weltweit. itelligence erwirt-
schaftet in den USA und Kanada 18,8% (Vorjahr: 19,8%) der Konzernumsatzerlöse.
Das BIP-Wachstum (BIP: Bruttoinlandsprodukt) in der EU lag 2015 bei 1,9% (1,5% im Euro-
raum) und verbesserte sich somit ebenfalls. Allerdings begrenzen niedrige Investitionen, hohe
Arbeitslosigkeit und eine weiterhin hohe Staatsverschuldung die wirtschaftliche Entwicklung
der südeuropäischen Staaten. Die deutsche Wirtschaft konnte eine konjunkturelle Schwä-
chephase im Frühjahr wieder überwinden. Dazu hat sowohl eine starke Exportbelebung im
vierten Quartal durch einen stark abwertenden Euro – vor allem zum US-Dollar – sowie eine
gute Binnenkonjunktur gestützt durch niedrigere Energiepreise beigetragen. itelligence erwirt-
schaftet 67,1% (Vorjahr: 66,4%) der Konzernumsatzerlöse in den Staaten der Europäischen
Union.
In China kühlt sich das Wirtschaftswachstum weiter ab und fällt auf 6,9% (Vorjahr: 7,4%) –
dem niedrigsten Wert seit über 20 Jahren. Als zweitgrößte Volkswirtschaft ist China insbe-
sondere für Deutschland ein entscheidender Handelspartner. Der Anteil der Umsatzerlöse der
itelligence AG in China beträgt 0,6% (Vorjahr: 0,5%).
In den asiatischen Schwellenländern ohne China beträgt das Wirtschaftswachstum in 2015
rund 4,7% (Vorjahr: 4,6%). itelligence erzielt nur in Malaysia direkte Hosting- und AMS-
Umsatzerlöse, die 1,0% (Vorjahr: 0,9%) der Gesamtumsatzerlöse ausmachen.
Japan als drittgrößte Volkswirtschaft verfolgt eine Revitalisierung der Wirtschaft durch eine
expansive Geld-, flexible Fiskal- und Strukturreformpolitik. Erstere hat eine deutliche Abwer-
tung des Yen und eine Belebung der Exportwirtschaft bewirkt. Das Wirtschaftswachstum für
2015 wird allerdings nur gering mit 0,6% (Vorjahr: 0,0%) ausfallen. itelligence erzielt keine
direkten Umsätze in Japan. Durch die Zugehörigkeit zum japanischen NTT/NTT DATA-Konzern
ist die wirtschaftliche Entwicklung jedoch von Bedeutung. Daneben bestehen direkte und über
Schwestergesellschaften entstandene Kundenbeziehungen zu japanischen Konzernen.
BRANCHENENTWICKLUNG IN 2015
Der IT Software- und Services-Markt ist ein weltweiter Wachstumsmarkt. Die durchschnittli-
chen Wachstumsraten um Währungseinflüsse bereinigt, gibt Gartner für die Jahre 2014 bis 2019
für Software mit 6,2% bzw. 4,1% für Services an. Für 2015 berechnet Gartner das weltweite
Wachstum des Software-Marktes mit 6,1% und des IT-Services-Marktes mit 3,8%. itelligence ist
weltweit insgesamt um 16,4% (währungsbereinigt um 11,2%) organisch gewachsen. Die Soft-
wareerlöse stiegen um 22,0%. Mit einem Gesamtanstieg der Konzernumsatzerlöse um 25,0%
ist itelligence insgesamt deutlich stärker gewachsen als der Wettbewerb.
64
GESCHÄFTSVERLAUF UND WIRTSCHAFTLICHE LAGE
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Umsatzentwicklung in den einzelnen Segmenten und
den einzelnen Umsatzbereichen gegenüber den jeweiligen Vorjahreswerten sowie die Ertrags-
entwicklung:
ITELLIGENCE IM ÜBERBLICKMio EUR
1.1. – 31.12.2015 1.1. – 31.12.2014 1.10. – 31.12.2015 1.10. – 31.12.2014
Umsatzerlöse gesamt 696,2 556,8 199,2 173,1
Umsatz Bereiche
Beratung 310,1 246,6 87,1 72,4
Lizenzen 69,4 56,9 28,6 25,8
Application Management 71,9 66,3 19,3 19,8
Outsourcing & Services 241,4 186,1 61,9 54,9
Sonstiges 3,4 0,9 2,3 0,2
Umsatz Segmente
Deutschland/Österreich/Schweiz (DACH) 321,2 255,0 88,4 83,8
Westeuropa 154,8 120,2 49,1 35,7
Osteuropa 74,6 63,1 25,4 19,9
USA 130,8 107,0 32,6 30,4
Asien 10,7 7,0 2,7 1,8
Sonstiges 4,1 4,5 1,0 1,5
EBIT 36,0 22,8 15,4 12,2
EBIT-Marge 5,2% 4,1% 7,7% 7,0%
EBITA 42,9 27,2 17,1 13,6
EBITA-Marge 6,2% 4,9% 8,6% 7,9%
EBITDA 62,5 43,3 22,2 18,6
EBITDA-Marge 9,0% 7,8% 11,1% 10,7%
Ergebnis IFRS 21,1 6,7 9,7 3,3
Ergebnis pro Aktie in Euro 0,63 0,11 0,31 0,06
ITELLIGENCE AGGB 2015 65LAGEBERICHT
UMSATZENTWICKLUNG
Im Geschäftsjahr 2015 konnte itelligence wie in den Vorjahren seine Marktanteile vergrößern.
So stiegen die Umsatzerlöse von 556,8 Mio. Euro um +25,0% auf 696,2 Mio. Euro. Das durch-
schnittliche Umsatzwachstum (CAGR) der vergangenen zehn Jahre beträgt 17,5%. Der im
Geschäftsjahr 2015 erzielte Umsatz liegt damit auch deutlich über dem Umsatzziel von über
600 Mio. Euro.
Auch im Geschäftsjahr 2015 konnten in allen Quartalen die Umsätze der Vorjahresquartale
übertroffen werden. Der Umsatzzuwachs vor allem im ersten und zweiten Quartal lag mit
+40% bzw. +32% deutlich über den Vorjahresquartalen. Das organische Wachstum lag mit
+16,4% (davon Währungskurseffekt: 5,1%) dabei auch klar über dem Marktwachstum. Die
2015 akquirierten Gesellschaften trugen weitere +8,6% zum Umsatzplus bei (anorganisches
Wachstum). Dieser Effekt zeigt sich insbesondere im ersten und zweiten Quartal 2015 und
resultiert aus der Akquisition der GISA GmbH in Deutschland im Jahr 2014. Darüber hinaus
unterstützen die 2015 durchgeführten Akquisitionen in der Tschechischen Republik, in UK,
in Schweden und in Frankreich den positiven Umsatztrend.
itelligence zeigt die Umsätze sowohl nach den Umsatzsegmenten als auch nach den Umsatz-
bereichen.
Der Umsatzanteil des Segments DACH beträgt 46,2% (Vorjahr: 45,8%), Westeuropa 22,2%
(Vorjahr: 21,6%), Osteuropa 10,7% (Vorjahr: 11,3%), USA 18,8% (Vorjahr: 19,2%), Asien 1,5%
(Vorjahr: 1,3%) und Sonstige 0,6% (Vorjahr: 0,8%).
Die Umsatzverteilung auf die einzelnen Bereiche zeigt folgendes Bild: Consulting 44,5%
(Vorjahr: 44,3%), Lizenzen 10,0% (Vorjahr: 10,2%), Application Management 10,3% (Vorjahr:
11,9%), Outsourcing 19,1% (Vorjahr: 17,8%), Maintenance 15,6% (Vorjahr: 15,6%) sowie
Sonstige 0,5% (Vorjahr: 0,2%).
UMSATZENTWICKLUNG IN DEN REGIONEN
Nach wie vor ist das umsatzstärkste Segment der itelligence AG das Segment Deutschland/
Österreich/Schweiz (DACH). Die DACH-Region erwirtschaftete mit 321,2 Mio. Euro einen um
+26,0% höheren Umsatz als im Vorjahr (währungskursbereinigt: +24,9%). Das organische
Wachstum der Region lag im Berichtszeitraum bei +11,5%. Das anorganische Wachstum betrug
14,5% und wurde maßgeblich durch die Übernahme der GISA GmbH in 2014 generiert. Inner-
halb dieses Segments legten alle Umsatzbereiche deutlich zu. Den prozentual stärksten Anstieg
zeigte der Bereich Outsourcing, der um +28,5 Mio. Euro von 68,0 Mio. Euro auf 96,5 Mio.
Euro wuchs. Diese Steigerung wurde unter anderem durch den Umsatzbeitrag der GISA GmbH
erzielt. Der Lizenzumsatz stieg um +21,4% auf 28,4 Mio. Euro. Der Umsatzbereich Wartung
entwickelte sich in der Region ebenfalls positiv und lag mit 44,5 Mio. Euro um +4,8 Mio. Euro
Umsatz nach Segmenten,
nach Bereichen
Seite 68
Umsatzerlöse
nach Quartalen
Seite 69
Anteil wieder-
kehrendes Geschäft
Seite 69
Umsatzentwicklung
2005 – 2015
Seite 68
66
(+12,1%) über dem Vorjahreswert. Der Application Management-Umsatz stieg um +28,1%
oder 3,6 Mio. Euro auf 16,4 Mio. Euro. Das Beratungsgeschäft erhöhte sich um +20,8%
(währungskursbereinigt: 19,7%) von 110,8 Mio. Euro auf 133,9 Mio. Euro.
Im Segment Westeuropa stiegen die Umsatzerlöse um +28,8% (währungskursbereinigt:
+22,9%) auf 154,8 Mio. Euro, was auf die positive Geschäftsentwicklung in der Region UK,
Dänemark/Norwegen/Schweden und Frankreich/Canada zurückzuführen ist. Der Umsatz
in UK erhöhte sich um +25,1 Mio. Euro auf 72,0 Mio. Euro, was einem Plus von 53,8%
gegenüber dem Vorjahr entspricht. In Dänemark/Norwegen/Schweden stieg der Umsatz um
+7,1 Mio. Euro auf 59,7 Mio. Euro.
Der Beratungsbereich im Segment Westeuropa entwickelte sich 2015 deutlich positiv. Hier
erhöhten sich die Umsatzerlöse auf 85,2 Mio. Euro. Dies ist eine Steigerung von +13,8 Mio.
Euro bzw. +19,3% (währungskursbereinigt: 14,4%). Vor allem in UK konnte der Beratungsum-
satz deutlich um +9,9 Mio. Euro erhöht werden. Auch die anderen Landesgesellschaften haben
sich positiv entwickelt. Im Einzelnen stieg in diesem Segment das Lizenzgeschäft auf 20,9 Mio.
Euro und konnte somit den Vorjahresumsatz um +6,0 Mio. Euro oder 40,3% übertreffen. Vor
allem das Lizenzgeschäft in UK trug mit einem Plus von 6,7 Mio. Euro zu der Umsatzsteige-
rung bei und kompensierte den geringeren Lizenzumsatz in Benelux und Nordics. Der Bereich
Outsourcing verzeichnete ebenfalls einen Umsatzanstieg um +23,9% von 4,6 Mio. Euro auf
5,7 Mio. Euro. Der Anstieg des Application Managements von 8,6 Mio. Euro auf 13,5 Mio. Euro
ist auf UK, die Region Nordics und Frankreich zurückzuführen.
Das Segment Osteuropa erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 74,6 Mio.
Euro. Der Vorjahresumsatz wurde damit um +11,5 Mio. Euro oder +18,2% übertroffen. Wäh-
rungskursbereinigt liegt die Umsatzsteigerung bei +24,7%. Dabei konnte vor allem die Türkei
ihren Marktanteil im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vergrößern und steigerte ihren Umsatz
von 21,2 Mio. Euro um +12,0 Mio. Euro auf 33,2 Mio. Euro. Die positive Umsatzentwicklung
in der Tschechischen Republik wurde durch die Akquisition der Gesellschaft Pontech verstärkt.
Insgesamt konnte die tschechische Gesellschaft ihren Umsatz um +3,6 Mio. Euro auf 11,3 Mio.
Euro verbessern. Die polnische Gesellschaft liegt mit 17,1 Mio. Euro um -3,0 Mio. Euro unter
dem Vorjahreswert, was auf das geringere Applikation Management-Geschäft zurückzuführen ist.
Das Beratungsgeschäft im Segment Osteuropa liegt mit 28,3 Mio. Euro um +6,2 Mio. Euro oder
+28,1% über dem Vorjahreswert (währungskursbereinigt: +32,2%). Besonders erfreulich entwi-
ckelte sich auch der Lizenzumsatz. Hier liegt der Umsatz mit 8,3 Mio. Euro um +1,9 Mio. Euro
über dem Vorjahreswert (+29,7%). Währungskursbereinigt verzeichnete dieser Bereich ein Wachs-
tum von +38,3%. Der Outsourcing-Bereich lag mit 12,4 Mio. Euro um -0,7 Mio. Euro unter
dem Wert des Vorjahres, was auf die Entwicklung in Russland (-0,8 Mio. Euro) zurückzuführen
ist und durch andere Landesgesellschaften nur leicht kompensiert werden konnte. Der Applica-
tion Support stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 2,0 Mio. Euro auf 17,0 Mio. Euro. Die
Wartungsumsätze erreichten 7,2 Mio. Euro und lagen somit um +0,8 Mio. Euro (+12,5%) über
dem Wert des Vorjahres.
ITELLIGENCE AGGB 2015 67LAGEBERICHT
Das Segment USA entwickelte sich gegenüber dem Vorjahr positiv, was hauptsächlich auf den
starken Dollar zurückzuführen ist. Mit einem Umsatz von 130,8 Mio. Euro liegt der Umsatz
um +22,2% über dem Vorjahreswert. Währungskursbereinigt lag die Umsatzsteigerung bei
+3,2%. Diese Steigerung resultiert mit +1,8% aus organischem Wachstum und mit 1,4% aus
der Akquisition der Gesellschaft Symphony im September 2014. Das Wartungsgeschäft legte
um +6,7 Mio. Euro auf 25,5 Mio. Euro zu (währungskursbereinigt: +15,4%). Das Outsour-
cing-Geschäft konnte ebenfalls gesteigert werden und lag mit 11,7 Mio. Euro um +3,1 Mio.
Euro über dem Vorjahreswert (währungskursbereinigt: +14,7%). Das Lizenzgeschäft reduzierte
sich um -0,4 Mio. Euro auf 10,9 Mio. Euro (währungskursbereinigt –15,5%). Das Beratungs-
geschäft sowie das Application Support-Geschäft zeigen ebenfalls eine gute Entwicklung. Mit
57,4 Mio. Euro bzw. 24,8 Mio. Euro konnten die genannten Bereiche um +14,2 Mio. Euro
(währungskursbereinigt: +1,1%) gesteigert werden.
Im Segment Asien wurden Umsatzerlöse in Höhe von 10,7 Mio. Euro erwirtschaftet. Dies ent-
spricht einem Umsatzplus von 52,9% (währungskursbereinigt: 42,7%) nach einem Vorjahres-
umsatz von 7,0 Mio. Euro. Das Beratungsgeschäft konnte weiter ausgebaut werden und lag mit
einem Umsatz von 3,1 Mio. Euro um +1,5 Mio. Euro über dem Vorjahreswert. Das Lizenzge-
schäft in Asien erhöhte sich um +0,4 Mio. Euro auf 0,5 Mio. Euro. Das Outsourcing-Geschäft
in Malaysia erreichte einen Umsatz von 6,4 Mio. Euro, was einer Steigerung von +37,0% gegen-
über dem Vorjahreszeitraum entspricht.
Das Segment Sonstiges enthält den Umsatz der ITC GmbH sowie die Umsätze der Recruit GmbH.
Die Umsatzerlöse beider Gesellschaften liegen mit 4,1 Mio. um -0,4 Mio. Euro unter dem
Niveau des Vorjahres.
UMSATZENTWICKLUNG NACH GESCHÄFTSBEREICHEN
Alle Umsatzbereiche der itelligence AG erwirtschafteten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015
eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr.
Dabei nahm der Umsatz im Bereich Consulting im Vergleich zum Vorjahr um +25,8%
(währungskursbereinigt: +20,0%) von 246,6 Mio. Euro auf 310,1 Mio. Euro zu. Aufgrund von
gestiegenen Beraterkapazitäten, konstanten Tagessätzen sowie einer höheren Auslastung in der
itelligence-Gruppe konnte diese Umsatzsteigerung erwirtschaftet werden. Der Lizenzumsatz
stieg von 56,9 Mio. Euro im Vorjahr auf 69,4 Mio. Euro. Der Umsatzbereich Outsourcing
erzielte ein Wachstum von +34,0% auf 132,7 Mio. Euro, was auch auf den Akquisitionseffekt
der GISA GmbH in 2014 zurückzuführen ist. Der Bereich Application Management konnte
den Umsatz um +8,4% von 66,3 Mio. Euro auf 71,9 Mio. Euro steigern. Der Wartungsumsatz
verbesserte sich von 87,1 Mio. Euro um +21,6 Mio. Euro auf 108,7 Mio. Euro.
Der Auftragsbestand der itelligence AG stieg von 563,5 Mio. Euro um +17,0% auf 659,5 Mio.
Euro. Die Verhältniszahl von Auftragseingang zu Umsatzerlösen (Book to Bill Ratio) lag für das
Jahr 2015 bei 1,14.
Auftragsbestand
nach Umsatz je Quartal
Seite 69
UMSATZ NACH SEGMENTENMio. EUR
2015 2014
4,1 Sonstiges
10,7 Asien
74,6 Osteuropa
130,8 USA
154,8 Westeuropa
321,2Deutschland/Österreich/Schweiz
UMSATZENTWICKLUNG 2005–2015 Mio. EUR
600
500
400
300
200
100
0
20062005 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
55
6,8
69
6,2
139
,1
163
,8
190
,9
216
,6
22
0,0
27
2,2
34
2,3
40
7,1
45
7,1
68
696,2Mio. Euro
4,5 Sonstiges
7,0 Asien
63,1 Osteuropa
107,0 USA
120,2 Westeuropa
255,0Deutschland/Österreich/Schweiz
556,8Mio. Euro
UMSATZ NACH BEREICHENMio. EUR
2015 2014
0,9Sonstiges
56,9 Lizenzen
66,3ApplicationManagement
186,1 Outsourcing & Services
246,6 Beratung
556,8Mio. Euro
3,4Sonstiges
69,4Lizenzen
71,9ApplicationManagement
241,4 Outsourcing & Services
310,1Beratung
696,2Mio. Euro
CAGR 2005–201517,5%
D/A/CH +26,0%Westeuropa +28,8%USA +22,2%Osteuropa +18,2%Asien +52,9%
Veränderung +25,0%
Beratung +25,8%Outsourcing & Services +29,7%ApplicationManagement +8,4%Lizenzen +22,0%
Veränderung +25,0%
LAGEBERICHT ITELLIGENCE AGGB 2015 69
KONZERNÜBERSCHUSS TEUR
25
20
15
10
5
0
2011
12.8
19
2012
13.7
21
2013
16.16
6
2014
6.7
39
2015
21.1
30
AUFTRAGSBESTAND & UMSATZ je Quartal in Mio. EUR
ANTEIL WIEDERKEHRENDES GESCHÄFT am Gesamtumsatz in Mio. EUR
700
600
500
400
300
200
100
0
Auftragsbestand Umsatz
Q4.2015
65
9,5
199
,2
350.000
300.000
250.000
200.000
150.000
100.000
50.000
0
Maintenance Application Management Outsourcing
29,6% 28,7%28,1% 28,4%
34,6%
35,0%
33,0%
38,4%
40,3%
45,3%
45,0%
114,6
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Q1
64
2,9
160
,4
Q2
63
7,5
162
,4
Q3
62
7,7
174
,2
Q4.2014
173
,1
56
3,5
UMSATZERLÖSE NACH QUARTALEN Mio. EUR
Beratung
Outsourcing & Services
Lizenzen Application Management
Sonstige
Q2Q2 Q3Q3 Q4.2015Q4.2014Q1Q1
200
175
150
125
100
75
50
25
0
160,4
122,9
162,4
146,2
174,2 173,1
199,2
MITARBEITER NACH FUNKTIONEN
2015 2014
GEWINN JE AKTIE EUR
0,6
0,5
0,4
0,3
0,2
0,1
0
2011
0,4
6
2012
0,4
4
2013
0,4
8
2014
0,1
1
2015
0,6
3
MITARBEITER NACH SEGMENTEN
2015 2014
149APAC
664 USA
854Westeuropa
864 Osteuropa
2.171Deutschland/Österreich/Schweiz
4.702Gesamt
123APAC
563USA
695Westeuropa
772 Osteuropa
1.987Deutschland/Österreich/Schweiz
4.140Gesamt
70
323 Sales
2.370Consulting
511 Administration
1.498 Outsourcing & Services
4.702Gesamt
282 Sales
532Administration
1.318Outsourcing & Services
2.008Consulting
4.140Gesamt
ITELLIGENCE AGGB 2015 71LAGEBERICHT
LAGE
ERTRAGSLAGE
Im Geschäftsjahr 2015 konnte die itelligence AG das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
überproportional steigern. Das EBIT erhöhte sich von 22,8 Mio. Euro in 2014 um 57,9% auf
36,0 Mio. Euro. Neben den positiveren Projektverläufen im Beratungsbereich wurden Anfang
2015 einmalige Maßnahmen zur Kostenreduzierung durchgeführt. Die EBIT-Marge stieg um
+1,1%-Punkte von 4,1% auf 5,2%. Die operative EBITA-Marge (Ergebnis vor Zinsen, Steuern
und Amortisationsaufwendungen) betrug 6,2%. Die Differenz zur EBIT-Marge von 1,0%-
Punkten ist auf die planmäßige Amortisation der immateriellen Vermögenswerte in Höhe von
6,9 Mio. Euro zurückzuführen. Aktivierte Auftragsbestände und Kundenbeziehungen werden
über vertragskonforme Laufzeiten amortisiert.
Den absolut größten Ergebnisbeitrag erwirtschaftete das Segment Deutschland/Österreich/
Schweiz mit 12,7 Mio. Euro (Vorjahr: 9,0 Mio. Euro). Die Steigerung des Ergebnisbeitrages
resultiert vor allem aus einer höheren Auslastung der eigenen Berater, den stabilen Ergebnis-
beiträgen aus dem Lizenzverkauf, dem guten Ergebnis aus der Schweiz inklusive dem Wäh-
rungskurseffekt sowie dem profitablen Geschäft der GISA GmbH.
Der Ergebnisbeitrag im Segment Westeuropa konnte von 5,6 Mio. Euro in 2014 um + 5,8 Mio.
Euro auf 11,4 Mio. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr stark verbessert werden. Neben der
weiterhin positiven Geschäftsentwicklung in der Teilregion Dänemark/Norwegen/Schweden
und UK wurde auch die Ergebnisentwicklung in Benelux stark verbessert. Eine Umstrukturie-
rung des Managements sowie steigende Tagessätze im Beratungsumfeld führten zu einer Ergeb-
nisverbesserung von rund 2,0 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr.
Das Segment Osteuropa erwirtschaftete mit 7,8 Mio. Euro einen um +3,4 Mio. Euro höheren
Ergebnisbeitrag (Vorjahr: 4,4 Mio. Euro). Über die positiven Entwicklungen in der Türkei und
Polen hinaus trug auch die Landesgesellschaft in Russland positiv zu dem Anstieg des Ergebnis-
beitrages bei. Der Ergebnisbeitrag in der Tschechischen Republik lag hingegen hinter den
Erwartungen.
Die Ertragskraft im Segment USA lag über dem Niveau des Vorjahres. Mit 4,5 Mio. Euro wurde
der EBIT-Ergebnisbeitrag des Vorjahres um +1,3 Mio. Euro überschritten (+40,6%). Auch
hier wirkt sich der Währungskurseffekt aus. Währungskursbereinigt würde das Ergebnis um
-1,9 Mio. Euro hinter dem Vorjahresniveau liegen. Das in 2014 eingeleitete Einsparungspro-
gramm in den USA sowie eine positivere Geschäftsentwicklung in 2015 führten zu einer Ergeb-
nisverbesserung, die auch durch die weiterhin erfreuliche Geschäftsentwicklung in Kanada
unterstützt wurde.
72
Der Ergebnisbeitrag des Segments Asien lag mit 0,7 Mio. Euro nahezu auf dem Niveau des
Vorjahres. Die Landesgesellschaft in Malaysia entwickelte sich wie erwartet positiv. Mit 1,3 Mio.
Euro stieg der Ergebnisbeitrag um +0,8 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Die Geschäfte in
Shanghai und China blieben hinter den Erwartungen. Vor allem Einzelwertberichtigungen belas-
teten das Ergebnis, so dass im abgelaufenen Geschäftsjahr das Ergebnis bei -0,6 Mio. Euro lag.
Im Segment Sonstiges konnte der EBIT-Beitrag des Vorjahres nicht erreicht werden. Das
Ergebnis der Gesellschaft Recruit lag auf Break-Even, während die ITC einen Ergebnisbetrag von
0,3 Mio. Euro (Vorjahr: 0,4 Mio. Euro) erwirtschaftete.
ENTWICKLUNG DER EBIT-MARGE:
EBIT-Marge 2014 4,1%
Drittdienstleisteraufwendungen +0,6%
Personalaufwand +0,9%
Materialkosten -0,8%
Reisekosten +0,8%
Abschreibung/Amortisation -0,2%
Sonstige Erträge/Aufwendungen -0,2%
EBIT-Marge 2015 5,2%
Die summierten Effekte aus den Aufwandsbereichen auf die EBIT-Profitabilität wirken sich
wie folgt aus:
Die Quote der Personalaufwendungen bezogen auf den Gesamtumsatz verringerte sich gegen-
über dem Vorjahr um -0,9% auf 51,6%, was auf die kostenbewusste Personalpolitik zurück-
zuführen ist. Der Einsatz der Drittdienstleister reduzierte sich um -0,6% auf 8,8%. Somit ver-
ringerte sich die Personaleinsatzquote (eigene Mitarbeiter und Drittdienstleister) von 61,9%
um -1,4% auf 60,5%. Die Produktkostenquote erhöhte sich um +0,8% auf 19,9%, was auf
geringere Margen im Lizenzgeschäft zurückzuführen ist.
Die Quote der Reisekosten bezogen auf den Gesamtumsatz reduzierte sich im abgelaufenen
Geschäftsjahr um -0,8%-Punkte auf 4,4%.
Die Summe der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge erhöhte sich um +0,2%.
Die Bruttomarge blieb mit 23,4% nahezu auf dem Vorjahresniveau von 23,5%. Dies resultiert
neben den geringeren Ergebnisbeiträgen aus dem Beratungsgeschäft auch aus den Wartungs-
margen. Die Quote der Vertriebs- und Marketingkosten bezogen auf den Umsatz verringerte
sich gegenüber dem Vorjahr um -1,0% von 10,3% auf 9,3%. Mit 8,3% liegen die Aufwendun-
gen für den Verwaltungsbereich auf dem Vorjahresniveau.
ITELLIGENCE AGGB 2015 73LAGEBERICHT
FINANZERGEBNIS
Das Finanzergebnis beträgt -5,7 Mio. Euro (Vorjahr: -8,6 Mio. Euro). Darin enthalten sind
Finanzierungserträge für kurzfristige Geldanlagen in Höhe von 0,2 Mio. Euro (Vorjahr: 0,1 Mio.
Euro) und Finanzierungsaufwendungen in Höhe von 2,7 Mio. Euro (Vorjahr: 3,2 Mio. Euro).
Das Finanzergebnis beinhaltet darüber hinaus Aufwendungen aus der Bewertung von Deriva-
ten und Ausübung von Optionen in Höhe von 2,9 Mio. Euro (Vorjahr: Aufwendungen 5,8 Mio.
Euro). Daraus ergibt sich ein EBT (Ergebnis vor Steuern) von 30,4 Mio. Euro nach einem Vor-
jahreswert von 14,2 Mio. Euro.
STEUERAUFWAND
Der Steueraufwand belief sich im Geschäftsjahr 2015 auf 9,2 Mio. Euro (Vorjahr: 7,4 Mio. Euro).
Die Konzernsteuerquote lag mit 30,4% deutlich unter dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 52,4%).
Rund 14%-Punkte der im Vergleich geringeren effektiven Steuerquote resultieren aus einer
Reduzierung der steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen, insbesondere aus der Bewer-
tung und Ausübung von Optionen. Weitere Details zu den Ertragsteuern sind in Textziffer (9)
des Anhangs zum Konzernabschluss aufgeführt.
KONZERNÜBERSCHUSS UND ERGEBNIS JE AKTIE
Der Konzernüberschuss der itelligence AG stieg im laufenden Geschäftsjahr auf 21,1 Mio. Euro
und lag damit 14,4 Mio. Euro über dem Vergleichswert des Vorjahres in Höhe von 6,7 Mio. Euro.
Dementsprechend stieg auch das Ergebnis je Aktie im abgelaufenen Geschäftsjahr von 0,11
Euro auf 0,63 Euro. Das Ergebnis je Aktie wurde auf der Basis von 30.014.838 Aktien ermittelt.
VERMÖGENSLAGE
Die Konzernbilanzsumme der itelligence-Gruppe stieg zum 31.12.2015 um 62,1 Mio. Euro
bzw. 15,6% auf 459,3 Mio. Euro (Vorjahr: 397,2 Mio. Euro). Dies resultiert im Wesentlichen
aus dem Zugang von Vermögenswerten durch den Erwerb der akquirierten Gesellschaften
beziehungsweise Geschäftsbereiche im Ausland und der Aufnahme von Fremdkapital zur
Finanzierung dieser Erwerbe.
Konzernüberschuss
Seite 69
Gewinn je Aktie
Seite 70
74
AKTIVA Mio. Euro 31.12.2015 31.12.2014 Veränderung
Immaterielle Vermögenswerte 128,8 120,9 7,9
Sachanlagen 81,0 72,9 8,1
Langfristige Forderungen und andere Vermögenswerte 9,6 7,8 1,8
Langfristige Vermögenswerte 219,4 201,6 17,8
Kurzfristige Forderungen und andere Vermögenswerte 185,4 156,8 28,6
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 54,5 38,8 15,7
Kurzfristige Vermögenswerte 239,9 195,6 44,3
Gesamtvermögen 459,3 397,2 62,1
PASSIVA Mio. Euro 31.12.2015 31.12.2014 Veränderung
Eigenkapital (inkl. nicht beherrschende Anteile) 155,0 132,9 22,1
Finanzielle Verbindlichkeiten 88,6 63,9 24,7
Pensionsrückstellungen und sonstige Rückstellungen 8,4 9,8 -1,4
Übrige langfristige Verbindlichkeiten 19,1 15,9 3,2
Langfristige Schulden 116,1 89,6 26,5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 54,3 47,5 6,8
Finanzielle Verbindlichkeiten 27,3 31,0 -3,7
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten, Rückstellungen und sonstige Schulden 106,6 96,2 10,4
Kurzfristige Schulden 188,2 174,7 13,5
Gesamtkapital 459,3 397,2 62,1
Die langfristigen Vermögenswerte haben sich 2015 von 201,6 Mio. Euro um 17,8 Mio. Euro auf
219,4 Mio. Euro erhöht. Der Anteil der langfristigen Vermögenswerte am Gesamtvermögen
betrug zum Stichtag 47,8% (Vorjahr: 50,8%). Die wesentlichen Positionen in den langfristigen
Vermögenswerten sind die Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 107,9 Mio. Euro (Vorjahr:
98,9 Mio. Euro) sowie die Sachanlagen in Höhe von 81,0 Mio. Euro (Vorjahr: 72,9 Mio. Euro).
Der Anstieg der Geschäfts- oder Firmenwerte um 9,0 Mio. Euro entstand im Wesentlichen
durch die vollständige Übernahme des SAP-Geschäfts der Artaud, Courthéoux & Associés
(ACA) in Frankreich, den Erwerb der 100%-igen Beteiligung an der Pontech s.r.o. in Tschechien
und der 100%-igen Beteiligung an der IT Performs in UK.
Die kurzfristigen Vermögenswerte beliefen sich zum Ende des Berichtszeitraums auf 239,9 Mio.
Euro (Vorjahr: 195,6 Mio. Euro). Ihr Anteil am Gesamtvermögen lag damit bei 52,2% (Vorjahr:
49,2%). Am deutlichsten nahmen in diesem Bereich die Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen zu. Diese stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 19,4% von 130,0 Mio. Euro auf
155,3 Mio. Euro in Folge der Unternehmenserwerbe und sind Folge des umsatzstarken vierten
Quartals. Die durchschnittliche Außenstandsdauer der Forderungen (Days-Sales-Outstanding)
reduzierte sich zum Stichtag auf 75 Tage (Vorjahr: 87 Tage). Die Zahlungsmittel und Zahlungs-
mitteläquivalente erhöhten sich um 40,6% auf 54,5 Mio. Euro (Vorjahr: 38,8 Mio. Euro).
ITELLIGENCE AGGB 2015 75LAGEBERICHT
Auf der Passivseite der Konzernbilanz stieg das Eigenkapital hauptsächlich durch den Konzern-
überschuss um 22,1 Mio. Euro auf 155,0 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote, also der Anteil des
Eigen kapitals an der Bilanzsumme, stieg trotz des deutlich gestiegenen Eigenkapitals bedingt
durch die ebenfalls gestiegene Bilanzsumme nur leicht auf 33,7% nach 33,5% im Vorjahr.
Der Anteil der langfristigen Schulden an der Konzernbilanzsumme zum 31. Dezember 2015
lag mit 25,3% über dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 22,6%). Anfang des Jahres 2015 wurden die
bestehenden Darlehen mit der Konzernobergesellschaft umfinanziert. Darüber hinaus wurde
das Darlehens volumen um 23,8 Mio. Euro erhöht, um weitere Unternehmensanteile im Rah-
men von vereinbarten Put- und Call-Optionen zu erwerben und zukünftige Akquisitionen zu
finanzieren. Generell dienen die lang fristigen finanziellen Verbindlichkeiten überwiegend der
Finanzierung der Rechenzentren im In- und Ausland sowie der Akquisitionstätigkeit.
Im Bereich der kurzfristigen Schulden verzeichnete itelligence insgesamt einen Anstieg um 13,5
Mio. Euro auf 188,2 Mio. Euro. Die Zunahme der kurzfristigen Schulden basiert überwiegend
auf höheren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie gestiegenen sonstigen
nicht-finanziellen Verbindlichkeiten zum Jahresende. Der Anstieg der sonstigen nicht-finanziel-
len Verbindlichkeiten ist hauptsächlich auf höhere Verbindlichkeiten für erhaltene Anzahlun-
gen (+3,6 Mio. Euro) sowie Urlaubsansprüche (+1,6 Mio. Euro) zurückzuführen. Die Quote
der kurzfristigen Schulden im Verhältnis zur Bilanzsumme liegt mit 41,0% unter dem Vorjah-
resniveau (44,0%).
FINANZLAGE
CASHFLOW Mio. Euro 31.12.2015 31.12.2014 Veränderung
EBITDA 62,5 43,3 19,2
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 35,2 23,8 11,4
Cashflow aus Investitionstätigkeit -26,7 -35,6 8,9
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 6,6 10,5 -3,9
Veränderung der Liquidität 15,7 -0,5 15,2
Der Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um
11,4 Mio. Euro auf 35,2 Mio. Euro. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf das um 19,2
Mio. Euro gestiegene EBITDA zurückzuführen. Gegenläufig hat sich das gestiegene Working
Capital ausgewirkt.
Die Mittelverwendung im Rahmen des Cashflows aus Investitionstätigkeit lag mit 26,7 Mio.
Euro unter dem Vorjahreswert von 35,6 Mio. Euro. Hier wirkten sich insbesondere Kaufpreis-
zahlungen für den Erwerb der neuen Gesellschaften (abzüglich übernommener Finanzmittel)
in Höhe von 8,7 Mio. Euro (Vorjahr: 19,5 Mio. Euro) aus. Der Mittelabfluss für immaterielle
76
Vermögenswerte und Sachanlagen betrug nach Abzug von Investitionszulagen und -zuschüssen
im Berichtszeitraum 18,5 Mio. Euro (Vorjahr: 19,4 Mio. Euro). Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen die Übernahme von Auftragsbeständen und Kun-
denbeziehungen aus den Geschäftsfeldern des SAP-Geschäfts der Artaud, Courthéoux & Asso-
ciés (ACA) in Frankreich sowie der IT Performs in UK. Die Investitionen in Sachanlagen stehen
wie auch in den vorherigen Berichtsperioden im Wesentlichen im Zusammenhang mit der
Erweiterung von Rechenzentrumskapazitäten im In- und Ausland.
Die Investitionen inklusive Finanzierungsleasing sind im Wesentlichen in den Segmenten
USA mit 5,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 2,7 Mio. Euro), DACH mit 16,7 Mio. Euro (im Vorjahr:
11,5 Mio. Euro), Westeuropa mit 2,5 Mio. Euro (im Vorjahr: 1,0 Mio. Euro) und Osteuropa
mit 2,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 2,8 Mio. Euro) getätigt worden.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug insgesamt 6,6 Mio. Euro (Vorjahr: Mittelabfluss
10,5 Mio. Euro). Im Geschäftsjahr 2015 nahm der Konzern Finanzverbindlichkeiten in Höhe
von 27,0 Mio. Euro auf. Dem gegenüber standen Tilgungen in Höhe von 5,2 Mio. Euro (davon
0,4 Mio. Euro an die Konzernobergesellschaft) sowie Mittelabflüsse durch Finanzleasing in
Höhe von 6,5 Mio. Euro. Die Aufnahme der langfristigen Finanzverbindlichkeiten stand im
Wesentlichen im Zusammenhang mit den Akquisitionen sowie den Investitionen in die Rechen-
zentren. Die Zinssätze betrugen zwischen 0,67% und 1,5%. Eine Veränderung des Zinsniveaus
hätte aufgrund der Festzinsvereinbarungen bei bestehenden Finanzierungen für den itelligence-
Konzern keinen wesentlichen Einfluss auf die Finanzlage. Für zukünftige Wachstumsfinanzie-
rungen hätte eine Veränderung des Zinsniveaus einen Einfluss auf die Finanzlage und das
Zinsergebnis des Konzerns. Zur Art, Fälligkeit und Zinsstruktur der Verbindlichkeiten wird auf
die Textziffer (23) Finanzielle Verbindlichkeiten im Konzernanhang verwiesen.
Die liquiden Mittel erhöhten sich zum Ende des Berichtszeitraums um 15,7 Mio. Euro auf
54,5 Mio. Euro (Vorjahr: 38,8 Mio. Euro). Von den Zahlungsmitteln wurden 21,7 Mio. Euro
in der Eurozone gehalten und unterlagen keinen Wechselkursveränderungen. Die außerhalb
der Eurozone gehaltenen Zahlungsmittel in Höhe von 32,8 Mio. Euro wurden in landesspezi-
fischen Währungen angelegt und bilanziert. Die Umrechnung erfolgte zum Jahresende zum
Stichtagskurs. Hier wird es auch zukünftig zu Wechselkursveränderungen im Rahmen der
Konsolidierung zum Konzernabschluss kommen. Die Liquiditätsreserven wurden im Konzern
ausschließlich kurzfristig angelegt. Daher haben marktbedingte Schwankungen der Zinssätze
für kurzfristige Anlagen an den Geld- und Kapitalmärkten Einfluss auf das Zinsergebnis von
itelligence.
Zum Ausbau der finanziellen Flexibilität wurden im Inland zusätzlich Kreditlinien in Höhe
von 14,5 Mio. Euro vereinbart, die im Berichtsjahr durch Avale und Kreditinanspruchnahmen
in Höhe von 0,3 Mio. Euro genutzt wurden. Neben den Kreditlinien im Inland wurden auch
im Ausland Kreditlinien für Tochtergesellschaften gezeichnet. Die Kreditlinien wurden in loka-
ler Währung mit einem Gesamtvolumen von 17,6 Mio. Euro vereinbart und teilweise durch
ITELLIGENCE AGGB 2015 77LAGEBERICHT
Garantien der itelligence AG abgesichert. Die Kreditlinien dieser Tochtergesellschaften wurden
zum Bilanzstichtag mit 1,2 Mio. Euro in Anspruch genommen.
Der Vorstand der itelligence AG geht davon aus, dass der Bestand an liquiden Mitteln in Höhe
von 54,5 Mio. Euro in Verbindung mit Finanzreserven in Form verschiedener ungenutzter
Kredit linien zur Deckung des operativen Kapitalbedarfs ausreicht und – zusammen mit den
erwarteten Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit – Schuldentilgungen und weitere geplante
kurz- und mittelfristige Investitionen abdeckt. Darüber hinaus dient die Partnerschaft mit
NTT DATA der Sicherung der finanziellen Flexibilität des Konzerns.
GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE
itelligence konnte auch im Jahr 2015 die Wachstumsziele übertreffen. Mit den Akquisitionen
in UK, in der Tschechischen Republik, in Frankreich und in Schweden konnte itelligence die
Marktposition in den jeweiligen Ländern weiter ausbauen und Spezial-Know-how dazukaufen.
Die Konzernbilanz weist auch nach den Akquisitionen eine solide Eigenkapitalquote von
33,7% nach 33,5% im Vorjahr aus. itelligence verfügt über 54,5 Mio. Euro an flüssigen Mitteln
und über ausreichende Kreditlinien im Inland in Höhe von 14,5 Mio. Euro und im Ausland in
Höhe von 17,6 Mio. Euro, so dass insgesamt eine ausreichende finanzielle Flexibilität besteht.
Für weitere Akquisitionen können jederzeit Darlehen und Finanzierungen mit der Mutterge-
sellschaft NTT DATA abgeschlossen werden. Der Vorstand bewertet die finanziellen Spielräume
der itelligence AG als ausreichend stabil, um das angestrebte Wachstum im In- und Ausland zu
finanzieren. Die wirtschaftliche Lage der itelligence AG ist insgesamt weiterhin sehr zufrieden-
stellend.
Es ist erklärtes Ziel für das Geschäftsjahr 2016, die Profitabilität zu erhöhen. Insgesamt geht der
Vorstand von einer verbesserten wirtschaftlichen Lage in 2016 aus.
78
FINANZIELLE UND NICHT FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN
FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN
Eine wesentliche Steuerungsgröße als finanzieller Leistungsindikator der itelligence AG ist
das EBIT (IFRS) sowie das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (HGB). Das EBIT ist
definiert als das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Das Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit ist definiert als der erwirtschaftete Gewinn vor Berücksichtigung des außer-
ordentlichen Ergebnisses und vor Steuern. Die Steuerungsgrößen werden im monatlichen
Rhythmus dem Vorstand im internen Berichtswesen vorgestellt und mit ihm diskutiert, so
dass bei Bedarf zeitnah Steuerungsmaßnahmen eingeleitet werden können.
Darüber hinaus umfassen die finanziellen Leistungsindikatoren der itelligence AG eine Viel -
zahl operativer Kennzahlen, mit denen die strategische Zielsetzung in Bezug auf Wachstum
und Effizienzsteigerung gemessen wird. Neben dem Gesamtumsatz gehören dazu Auslastungs-
kennzahlen, Tagessatzentwicklung und Projektbudgeteinhaltung im Beratungsbereich sowie
die Anzahl der Neukunden und das Umsatzwachstum im Lizenz- und Wartungsgeschäft. Die
Vertriebsaktivitäten werden in allen Geschäftsbereichen durch ein regelmäßiges Monitoring der
Vertriebspipeline und der Entwicklung des Auftragsbestands zentral überwacht und gesteuert.
Daneben werden weitere Finanzkennzahlen, wie DSO (Days Sales Outstanding) und operativer
Cashflow, zur Steuerung des Debitorenmanagements verfolgt.
NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN
Mitarbeiter
Der Geschäftserfolg und Führungsanspruch der itelligence AG als strategischer SAP-Komplett-
dienstleister beruht im Wesentlichen auf hochqualifizierten und motivierten Mitarbeitern, die
sich mit dem Unternehmen identifizieren. Daher bietet das Unternehmen seinen Mitarbeitern
eine große Vielfalt an Entwicklungsmöglichkeiten. So werden etwa in jährlichen Beurteilungs-
gesprächen individuelle Karrierepläne erstellt und konsequent verfolgt. Mit dem High Potential
Programm „DELTa“ (Devolpment Expert and Leadership Talent) hat das Unternehmen eine
Initiative zur Förderung von Führungskräften implementiert und damit die Basis geschaffen,
um neue Management-Mitglieder aus den eigenen Reihen zu rekrutieren. Dabei werden ausge-
wählte Mitarbeiter in internationalen Teams ein Jahr lang gefördert und gefordert.
Die konzernweite Mitarbeiterbefragung ist das zentrale Instrument, um zu messen, welche
Fortschritte das Unternehmen bei der Umsetzung der Konzernstrategie macht und wie sich
das Führungsverhalten entwickelt. Im Jahr 2015 wurde die Befragung bereits zum vierten Mal
durchgeführt. Die itelligence-Gruppe verfügt über eine gewachsene Unternehmensidentität,
die das Fundament des Unternehmenserfolgs bildet und auf gemeinsamen Grundwerten und
einem einheitlichen Wertesystem beruht.
ITELLIGENCE AGGB 2015 79LAGEBERICHT
Kunden und Qualität
Die Zufriedenheit der Kunden ist für den Geschäftserfolg der itelligence-Gruppe von zentraler
Bedeutung. Sie ist die Basis für eine zufriedenstellende Partnerschaft und eine langfristige
Zusammenarbeit.
Der Erfolg von umfangreichen und komplexen Projekten hängt maßgeblich von einer qualita-
tiv hochwertigen Umsetzung zu den vereinbarten Budgets und Terminen ab. Um Planabwei-
chungen vorzubeugen, die sich negativ auf die Ertragslage auswirken könnten, hat itelligence
detaillierte und verbindliche Vorgaben etabliert, sowohl für die Angebotserstellung als auch
für das Projekt- und Qualitätsmanagement.
Ein Beleg für die Qualität der Arbeit von itelligence sind die zahlreichen SAP-Auszeichnungen,
unter anderem für qualitativ hochwertige SAP-Projekte aus dem Jahr 2015.
Forschung und Entwicklung
Da itelligence keine Forschung und Entwicklung im engeren Sinne betreibt, dienen ihr ins-
besondere Innovationen im Bereich der Branchenlösungen zur effizienteren Implementierung
von SAP als Erfolgsfaktor zum Erhalt und Ausbau der internationalen Wettbewerbsfähigkeit.
WERTSCHÖPFUNGSRECHNUNG
Die Wertschöpfungsrechnung verdeutlicht die Entstehung und die Verwendung der wirtschaft-
lichen Leistung der itelligence-Gesellschaften im Berichts- und im Vorjahr.
In der Entstehungsrechnung wird die Wertschöpfung als Differenz aus der Unternehmensleis-
tung und den Vorleistungen wie beispielsweise dem Materialaufwand, den Abschreibungen
und den sonstigen Aufwendungen ermittelt.
Im Geschäftsjahr 2015 erhöhten sich die Umsatzerlöse um +25,0% auf 696,2 Mio. Euro. Diese
Entwicklung ist neben dem organischen Wachstum in Höhe von +16,4% auch auf das anorga-
nische Wachstum in Höhe von +8,6% zurückzuführen. Das anorganische Wachstum ist zum
einen auf die in 2014 durchgeführten Unternehmenskäufe der GISA GmbH in Deutschland und
der Symphony in den USA und zum anderen auf die in 2015 durchgeführten Unternehmens-
käufe in der Tschechischen Republik, in UK, in Schweden und in Frankreich zurückzuführen.
Der Produktaufwand, in dem die Vorleistungskosten für Softwarelizenzen und Software-
wartung enthalten sind, beträgt 138,4 Mio. Euro und ist im Vergleich zum Vorjahr um
+31,9 Mio. Euro bzw. +29,9% gestiegen. Der absolute Anstieg ist auf das gestiegene Wartungs-
volumen und den damit verbundenen Aufwand gegenüber der SAP SE sowie auf ein höheres
Lizenzvolumen zurückzuführen. Die Aufwendungen für Drittdienstleister in Höhe von
61,4 Mio. Euro liegen um rund 9,0 Mio. Euro über dem Wert des Vorjahres.
80
Die itelligence AG konnte im abgeschlossenen Geschäftsjahr ihre Wertschöpfung steigern. Die
Wertschöpfung liegt derzeit bei 55,4% (Vorjahr: 54,7%) in Relation zur Unternehmensleistung.
In der Verwendungsrechnung werden die Anteile der Wertschöpfung ausgewiesen, die auf die
einzelnen Interessengruppen – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kreditgeber, öffentliche Hand
und Anteile anderer Gesellschafter – entfallen. Diese zeigt die volkswirtschaftliche Leistung der
itelligence AG.
Der größte Anteil der Wertschöpfung mit 91,5% (im Vorjahr: 94,3%) entfällt auf die Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter des itelligence-Konzerns. Der öffentlichen Hand fließen Steuern und
Abgaben in Höhe von 2,4% (im Vorjahr: 2,4%) der Wertschöpfung zu.
WERTSCHÖPFUNGSRECHNUNG ENTSTEHUNG
TEUR 2015 2014 Veränderung
Umsatzerlöse 696.240 99,4% 556.806 99,4% 139.434 25,0%
Sonstige Erträge 4.037 0,6% 3.290 0,6% 747 22,7%
Unternehmensleistung 700.277 100,0% 560.096 100,0% 140.181 25,0%
Produktaufwand 138.404 19,8% 106.514 19,0% 31.890 29,9%
Drittdienstleister 61.352 8,8% 52.389 9,4% 8.963 17,1%
Mietaufwand 17.203 2,5% 14.409 2,6% 2.794 19,4%
Abschreibungen 26.525 3,8% 20.472 3,7% 6.053 29,6%
Sonstige Aufwendungen 68.562 9,8% 60.068 10,7% 8.494 14,1%
Wertschöpfung 388.231 55,4% 306.244 54,7% 81.987 26,8%
VERWENDUNG
TEUR 2015 2014 Veränderung
Mitarbeiter/-innen 355.196 91,5% 288.922 94,3% 66.274 22,9%
Unternehmen (Thesaurierung) 18.786 4,8% 3.286 1,1% 15.500 471,7%
Kreditgeber 2.685 0,7% 3.157 1,0% -472 -15,0%
Öffentliche Hand 9.220 2,4% 7.426 2,4% 1.794 24,2%
Anteile anderer Gesellschafter 2.344 0,6% 3.453 1,1% -1.109 -32,1%
Wertschöpfung 388.231 100,0% 306.244 100,0% 81.987 26,8%
ITELLIGENCE AGGB 2015 81LAGEBERICHT
VERGÜTUNGSBERICHT
Der Vergütungsbericht enthält die Grundsätze der Vergütungssysteme für den Vorstand und
Aufsichtsrat. Er weist die Höhe und Struktur der Vergütung aus. Die Vergütung der Organ-
mitglieder wird ausgewiesen als Gesamtvergütung und aufgeteilt nach Festbezügen, erfolgs-
bezogenen Komponenten und Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung.
VERGÜTUNG DES VORSTANDS
Die Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2015 betrug im Einzelnen:
VORSTANDSVORSITZENDER HERBERT VOGEL 2015 2014
TEUR
Erfolgsunabhängige (fixe) Vergütung 500 500
Erfolgsabhängige (variable) kurzfristige Vergütung laufendes Jahr 245 212
Erfolgsabhängige (variable) langfristige Vergütung laufendes Jahr 440 332
Auszahlungsdifferenz für (variable) kurzfristige Vorjahresvergütung 0 19
Gesamtbezüge des Jahres 1.185 1.063
FINANZVORSTAND NORBERT ROTTER 2015 2014
TEUR
Erfolgsunabhängige (fixe) Vergütung 250 250
Erfolgsabhängige (variable) kurzfristige Vergütung laufendes Jahr 147 127
Erfolgsabhängige (variable) langfristige Vergütung laufendes Jahr 191 144
Auszahlungsdifferenz für (variable) kurzfristige Vorjahresvergütung 0 12
Gesamtbezüge des Jahres 588 533
Die Gesamtvergütung für den Vorstand für das Geschäftsjahr 2015 beträgt TEUR 1.773
(im Vorjahr: TEUR 1.596).
Die Vorstandsvergütung der itelligence besteht aus erfolgsunabhängigen (fixen) und erfolgs-
bezogenen (variablen) Vergütungsbestandteilen. Dabei stellen das Fixum, die Nebenleistungen
und die Versorgungszusage jeweils erfolgsunabhängige Komponenten dar. Die erfolgsbezo-
genen Vergütungselemente sind am kurzfristigen und langfristigen Unternehmenserfolg aus-
gerichtet. Für die Festlegung der Struktur der Vergütungssysteme sowie der Vorstandsvergütung
der einzelnen Mitglieder des Vorstands ist der Aufsichtsrat zuständig. Der Personalausschuss
behandelt diese Fragen vorbereitend.
82
Die Vergütungskomponenten im Einzelnen:
— Das erfolgsunabhängige Fixum wird in gleichen monatlichen Raten als Gehalt ausgezahlt.
Die Nebenleistungen bestehen vor allem aus Beiträgen für Unfall- und Haftpflichtversiche-
rungen sowie in der Bereitstellung eines der Position angemessenen Dienstwagens.
— Die variable Vergütung besteht aus einer Kurzfristtantieme (Short Term Incentive), die sich
an der jährlichen Erreichung des Ergebnis-Zieles (EBIT konsolidiert) der Unternehmens-
gruppe und dem Umsatz-Ziel (konsolidiert) der Unternehmensgruppe sowie an der per-
sönlichen Leistung orientiert. Die Auszahlung erfolgt innerhalb von fünf Werktagen nach
der Hauptversammlung.
— Darüber hinaus erhalten die Mitglieder des Vorstands einen Bonus (Long Term Incentive)
mit langfristiger Anreizwirkung, der auf dem Vergleich von zwei durchschnittlichen Wert-
beiträgen (EBIT konsolidiert) basiert, die über Zeiträume von jeweils vier Jahren ermittelt
werden. Die Auszahlung erfolgt ebenfalls innerhalb von fünf Werktagen nach der Hauptver-
sammlung für das vierte Geschäftsjahr des jeweils maßgeblichen Performance-Zeitraumes.
Da die zugrundeliegende Tätigkeit für die jeweiligen Bonustranchen im Geschäftsjahr 2015
erbracht wurde, die den Anspruch auf die Vergütung bewirkt, erfolgt ein anteiliger Ausweis
im Vergütungsbericht 2015. Eine etwaige Auszahlungsdifferenz zu dem tatsächlich zuge-
sagten Betrag wird in die Gesamtbezüge für dasjenige Geschäftsjahr einbezogen, in das die
rechtsverbindliche Zusage fällt.
— Für die Mitglieder des Vorstands besteht eine Pensionsregelung, die ihnen unabhängig vom
Alter bei Diensteintritt ab Vollendung des 65. Lebensjahrs eine lebenslängliche Altersrente
zusagt. Die Altersrente beträgt für den Vorstandsvorsitzenden monatlich EUR 10.000 und
für den Finanzvorstand monatlich EUR 4.500. Die Pensionszusage umfasst auch eine Wit-
wenrente in Höhe von 65% der Altersrente des Vorstandsmitglieds sowie eine Waisenrente.
Scheidet ein Vorstandsmitglied vor Erreichen des 65. Lebensjahr als Mitglied des Vorstands
aus den Diensten der Gesellschaft aus, bleibt der Anspruch bestehen, wird jedoch zeitan-
teilig gekürzt.
— Ab dem 1. Januar 2013 besteht für die Mitglieder des Vorstands eine Invalidenrente die
75% der Altersrente entspricht.
Ein Teil der variablen Vergütung wurde in den Vorjahren als langfristiger Vergütungsbestandteil
basierend auf der dreijährigen Entwicklung des durchschnittlichen ungewichteten Xetra-Schluss-
kurses der itelligence Aktie ausgezahlt. Die aktienbasierte Vergütung wurde durch das oben
beschriebene Long Term Incentive-Programm ersetzt. Siehe auch Anmerkungen zu TZ 27
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten.
ITELLIGENCE AGGB 2015 83LAGEBERICHT
Die regelmäßige fiktive Ausgabe der itelligence Aktien erfolgte nach Beendigung der jährlichen
ordentlichen Hauptversammlung der itelligence auf Basis der ungewichteten Xetra-Schluss kurse
aller Handelstage des vorangegangenen Geschäftsjahres. Nach Ablauf der jeweils dritten darauf
folgenden jährlichen ordentlichen Hauptversammlung wird der Durchschnittskurs der unge-
wichteten Xetra-Schlusskurse aller Handelstage des vorangegangenen Geschäftsjahres ermittelt.
Sofern sich aus dem Vergleich des Durchschnittskurses zum Zeitpunkt der Ausgabe und dem
Durchschnittskurs nach Ablauf des dreijährigen Betrachtungszeitraumes ein Anstieg des Aktien-
kurses der Gesellschaft ergibt, so erhält das jeweilige Vorstandsmitglied denjenigen Betrag
ausbezahlt, der sich aus der Wertsteigerung fiktiv ergibt. Die variable langfristige Vergütung ist
nach Ablauf der dritten ordentlichen Hauptversammlung zu zahlen. Die aktienbasierte Ver-
gütung wird mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Gewährung in die Gesamtbe-
züge einbezogen. Die Entwicklung sowie die Auszahlungsbeträge der fiktiven Aktienoptionen
werden innerhalb des Vergütungsberichts separat erläutert. Vorstandsmitglieder, die ihr Amt
nicht über den gesamten Drei-Jahres-Zeitraum innehaben, erhalten diese erfolgsorientierte Ver-
gütung nach Ablauf des Drei-Jahres-Zeitraumes zeitanteilig gezahlt.
Im Geschäftsjahr 2015 erfolgte an den Vorstand im Rahmen der aktienabhängigen Langfrist-
vergütung die Auszahlung der neunten und damit letzten verbliebenden Tranche mit einer
Laufzeit vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2014.
An den Vorstandsvorsitzenden wurden TEUR 175,5 und an den Finanzvorstand TEUR 175,5
ausgezahlt.
In den Geschäftsjahren 2015 und 2014 bestanden keine Kreditgewährungen an Vorstands-
mitglieder. Ebenfalls wurden keine ähnlichen Leistungen vergeben. Aus Mandaten für konzern-
eigene Gesellschaften erhalten die Mitglieder des Vorstands keine Vergütung.
Zusagen auf Abfindungen für den Fall der regulären Beendigung, wie Nichtverlängerung des
Dienstvertrages oder bei Anteilseignerwechsel, auf Überbrückungsgelder bestehen nicht. Im
Fall der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit, die nicht auf einer berechtigten außer-
ordentlichen Kündigung des Anstellungsvertrages seitens der Gesellschaft beruht, erhalten die
Vorstände als Abfindung ihre Vergütung für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrages. Dabei
ist ein Abfindungs-Cap vertraglich nicht vereinbart. Es wurde mit den Vorständen ein nachver-
tragliches Wettbewerbsverbot sowie nachvertraglicher Kundenschutz, für die Dauer von 24
Monaten nach Beendigung des Vertrages, vereinbart. Die Gesellschaft verpflichtet sich den Vor-
ständen für die Dauer des nachvertraglichen Wettbewerbsverbotes eine Karenzentschädigung in
Höhe von 50% der zuletzt von ihnen bezogenen festen Vergütung zu zahlen. Die Gesellschaft
hat das Wettbewerbsverbot gegenüber einem Vorstandsmitglied für die Dauer von 24 Monaten
ausgesprochen und die Vergütung entsprechend zum 31. Dezember 2015 rückgestellt.
Es bestehen Pensionsverpflichtungen gegenüber den Vorständen in Höhe von TEUR 2.784, für
die insgesamt Aufwendungen in Höhe von TEUR 73 in 2015 entstanden sind.
84
Die Entwicklung des Finanzierungsstatus stellt sich wie folgt dar:
HERBERT VOGEL 2015 2014
TEUR
Anwartschaftsbarwert 2.400 2.464
Aktivwert der Rückdeckungsversicherung -1.062 -985
Finanzierungsstatus 1.338 1.479
NORBERT ROTTER 2015 2014
TEUR
Anwartschaftsbarwert 384 384
Aktivwert der Rückdeckungsversicherung -165 -139
Finanzierungsstatus 219 245
Es bestehen Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Organmitgliedern in Höhe von
TEUR 1.144 für die Aufwendungen in Höhe von TEUR 18 in 2015 entstanden sind.
Die Entwicklung des Finanzierungsstatus stellt sich wie folgt dar:
2015 2014
Anwartschaftsbarwert 1.144 1.211
Aktivwert der Rückdeckungsversicherung -561 -530
Finanzierungsstatus 583 681
ITELLIGENCE AGGB 2015 85LAGEBERICHT
VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS
Die Vergütung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2015 und dem Vorjahr betrug im
Einzelnen:
Die Vergütung des Aufsichtsrats der itelligence AG ist in § 16 der Satzung geregelt. Durch
Beschluss der Hauptversammlung vom 12. Dezember 2013 erfolgte eine Neuregelung der
Aufsichtsratsvergütung für die Tätigkeit der Mitglieder des Aufsichtsrats rückwirkend ab dem
Geschäftsjahr 2013. Entsprechend dieser Bestimmung erhalten die Aufsichtsratsmitglieder
neben dem Ersatz ihrer Auslagen eine feste Vergütung.
— Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält eine feste jährliche Vergütung in Höhe von
EUR 25.000. Für den Vorsitzenden beträgt die Vergütung das Dreifache und für seinen
Stellvertreter das Eineinhalbfache. Für jede Teilnahme an einer Sitzung des Aufsichtsrats
oder an einer Sitzung eines Ausschusses des Aufsichtsrats erhält jedes Mitglied des Auf-
sichtsrats darüber hinaus ein Sitzungsgeld in Höhe von EUR 1.000 pro Sitzungstag.
TEUR Fester Vergütungs-bestandteil
Ausschuss Vergütung Sitzungsgelder 2015Gesamtvergütung
Friedrich Fleischmann (Vorsitzender ) 75,0 37,5 9,0 121,5
Dr. Stephan Kremeyer (Stellv. Vorsitzender) 37,5 12,5 9,0 59,0
Prof. Heiner Schumacher 25,0 27,5 9,0 61,5
Carsten Esser 25,0 5,0 9,0 39,0
Kazuhiro Nishihata bis 20.08.2015 /Tadashi Uhira* 25,0 5,0 5,0 35,0
Akiyoshi Nishijima bis 20.08.2015 / Koji Ito* 25,0 0,0 5,0 30,0
212,5 87,5 46,0 346,0
TEUR Fester Vergütungs-bestandteil
Ausschuss Vergütung Sitzungsgelder 2014Gesamtvergütung
Friedrich Fleischmann (Vorsitzender) 75,0 37,5 9,0 121,5
Dr. Stephan Kremeyer (Stellv. Vorsitzender) 37,5 12,5 9,0 59,0
Prof. Heiner Schumacher 25,0 27,5 8,0 60,5
Carsten Esser 25,0 5,0 9,0 39,0
Kazuhiro Nishihata* 25,0 3,9 6,0 34,9
Akiyoshi Nishijima* 25,0 0,0 7,0 32,0
212,5 86,4 48,0 346,9
* die Vergütungsabrechnung erfolgt kumuliert an die NTT DATA EUROPE GmbH & Co. KG in Bielefeld
86
— Mitglieder von Ausschüssen des Aufsichtsrats erhalten zusätzlich eine feste Vergütung von
EUR 5.000 für jedes Amt in einem Ausschuss. Der Vorsitzende eines Ausschusses erhält
das Dreifache, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache.
— Die Vergütungen sind vierteljährlich nach Ablauf eines jeden Quartals zahlbar. Aufsichts-
ratsmitglieder, die nicht während des gesamten Quartals im Amt waren, erhalten die
Vergütung zeitanteilig.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten in den Vorjahren eine am langfristigen Unterneh-
menserfolg ausgerichtete erfolgsorientierte Vergütung, die wie folgt zu berechnen ist: Nach
Ablauf der jährlichen ordentlichen Hauptversammlung wurde fingiert, dass die Gesellschaft für
jedes Aufsichtsratsmitglied einen fiktiven Anlagebetrag in Höhe von EUR 5.000 gemäß dem
Durchschnitt der ungewichteten Xetra-Schlusskurse aller Handelstage des vorangegangenen
Geschäftsjahres in Aktien der Gesellschaft anlegt. Für den Vorsitzenden des Aufsichtsrates
beträgt der fiktive Anlagebetrag EUR 15.000, für den stellvertretenden Vorsitzenden EUR 7.500.
Nach Ablauf der jeweils dritten darauf folgenden jährlichen ordentlichen Hauptversammlung
wird der Durchschnitt der ungewichteten Xetra-Schlusskurse aller Handelstage des jeweils vor-
hergehenden Geschäftsjahres ermittelt. Sofern sich aus dem Vergleich des Durchschnittskurses
gemäß Satz 2 mit dem Durchschnitt gemäß Satz 4 ein Anstieg des Aktienkurses der Gesellschaft
ergibt, so erhält das jeweilige Aufsichtsratsmitglied denjenigen Betrag ausbezahlt, der sich
aus der Wertsteigerung der fiktiv nach Satz 2 erworbenen Aktien ergibt. Diese erfolgsorientierte
Vergütung ist jeweils am ersten Werktag nach der dritten ordentlichen Hauptversammlung
gemäß Satz 4 zu zahlen. Die aktienbasierte Vergütung wird mit dem beizulegenden Zeitwert
zum Zeitpunkt der Gewährung in die Gesamtbezüge einbezogen. Die Entwicklung sowie die
Auszahlungsbeträge der fiktiven Aktienoptionen werden innerhalb des Vergütungsberichts
separat erläutert. Aufsichtsratsmitglieder, die ihr Amt nicht über den gesamten Drei-Jahres-Zeit-
raum innehaben, erhalten diese erfolgsorientierte Vergütung nach Ablauf des Drei-Jahres-Zeit-
raumes zeitanteilig gezahlt.
Im Geschäftsjahr 2015 erfolgte an die zum Zeitpunkt der Zuteilung bestehenden Mitglieder des
Aufsichtsrats im Rahmen der aktienabhängigen Langfristvergütung die Auszahlung der neunten
und damit letzten verbliebenden Tranche, mit einer Laufzeit vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezem-
ber 2014 in Höhe von:
— TEUR 3,3 an den ehemaligen Vorsitzenden Lutz Mellinger
— TEUR 4,9 an den stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Stephan Kremeyer
— TEUR 3,3 an jedes Mitglied, das zum Zeitpunkt der Begebung im Amt war
Zum 31. Dezember 2015 standen keine fiktiven Aktienoptionen mehr aus.
Zusätzlich erstattet die itelligence den Mitgliedern des Aufsichtsrats die auf die Aufsichtsrats-
vergütung entfallende Umsatzsteuer, wenn und soweit diese von einem Aufsichtsratsmitglied
in Rechnung gestellt oder in einer die Rechnung ersetzenden Gutschrift ausgewiesen wird.
ITELLIGENCE AGGB 2015 87LAGEBERICHT
Den Mitgliedern des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse auf künftige Vergütungen oder
Kredite gewährt. Darüber hinaus ging die itelligence keine Haftungsverhältnisse zugunsten von
Aufsichtsratsmitgliedern ein.
NACHTRAGSBERICHT
Es gibt keine Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres
eingetreten sind.
ABHÄNGIGKEITSBERICHT
Sämtliche Aktien der itelligence AG werden von der NTT DATA EUROPE GmbH & Co. KG mit
Sitz in Bielefeld gehalten. Die NTT DATA EUROPE GmbH & Co. KG ist eine 100%ige Tochter
der NTT DATA Corporation in Japan. Da mit der NTT DATA EUROPE GmbH & Co. KG weder
ein Beherrschungs- oder Gewinnabführungsvertrag geschlossen, noch eine Eingliederung
beschlossen wurde, ist der Vorstand der itelligence AG zur Aufstellung eines Berichts über die
Beziehung zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG verpflichtet.
Der Vorstand erklärt gemäß § 312 Abs. 3 AktG, dass die itelligence AG bei den im Bericht über
die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnah-
men nach den Umständen, die dem Vorstand zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die
Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wur-
den, bei jedem Rechtgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und dadurch, dass
die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden ist.
CHANCEN- & RISIKOBERICHT
CHANCEN- & RISIKOBERICHT
Das interne Kontrollsystem (IKS) der itelligence AG besteht weiterhin aus dem Corporate
Controlling, der Finanzberichterstattung und der internen Revision sowie dem konzernweiten
Risikomanagement. Darüber hinaus wurde die Funktion auf operative Einheiten sowie die
Informationstechnologie erweitert.
Die Vereinheitlichung des internen Prüfungs- und Berichtswesens im Konzern und innerhalb
der NTT DATA-Gruppe wurde in 2015 weiter vorangetrieben. Dabei wurde der Detailierungs-
grad der Kontrollen auf die Geschäftsprozessebene erweitert. Die Funktionsfähigkeit der
Kontrollen im Geschäftsumfeld als auch in der internen IT wird durch das Management jähr-
lich geprüft.
88
In 2015 wurden die Fachbereiche Interne IT, Informationssicherheit, Qualitätsmanagement,
Legal und Datenschutz als Funktions-Team unter dem Risikomanagement zusammengefasst.
In jährlichen Abständen wird die Risikoinventur aktualisiert.
CHANCENMANAGEMENT
itelligence übernimmt als langfristiger Partner die Verantwortung für den Erfolg der IT-Initiati-
ven der Kunden. Die Kombination von SAP-Beratung, Software, Hosting und des Application
Management Services ist für itelligence der Ausgangspunkt für kundenorientierte Lösungen.
Die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit bilden unsere Branchenlösungen und
unser Prozess-Know-how sowie unsere SAP-Technologieführerschaft.
Unser erfolgreiches Geschäftsmodell basiert auf dem Ansatz des Full Service Providers, dass
den nachhaltigen unternehmerischen Erfolg bildet. Auf Basis der vorhandenen Stärken und
des bestehenden Know-hows arbeiten wir an Verbesserungen in der Wertschöpfungskette. Das
Management sieht Chancen in neuen Märkten mit entsprechenden Wachstumspotenzialen.
Technologische Weiterentwicklungen wie Industrie 4.0, Cloud Computing und Mobility eröff-
nen ebenso nachhaltige Wachstumschancen für itelligence.
CHANCEN DER ZUKÜNFTIGEN GESCHÄFTSENTWICKLUNG
Der itelligence AG bieten sich aufgrund der Fokussierung als IT-Komplettdienstleister im SAP-
Umfeld zahlreiche wirtschaftliche Wachstumschancen. Diese begründen sich nicht nur aus der
Innovation der SAP-Produkte (z.B. Industrie 4.0, Big Data Solutions, Social Media Analytics,
Cloud und Mobility Services), sondern auch aus der internationalen Kooperation mit der SAP.
Durch die globalen Partnerschaften ist itelligence in der Lage, mittelständische Unternehmen
und insbesondere Unternehmen des gehobenen Mittelstandes mit starker internationaler Aus-
richtung im In- und Ausland intensiv zu betreuen.
Die Muttergesellschaft NTT DATA Corporation unterstützt dabei das dynamische Wachstum
der itelligence AG. Die Realisierung gemeinsamer Projekte sowie die Erschließung von Märkten
stehen im Vordergrund der Aktivitäten. Die Kapitalstärke im Verbund mit NTT DATA nutzt
itelligence, um sich gezielt durch Akquisitionen zu verstärken.
RISIKOMANAGEMENT
Gemäß § 91 Abs. 2 AktG hat der Vorstand der itelligence AG für den Konzern ein Risikoma-
nagementsystem etabliert, um Risiken frühzeitig zu erkennen. Das Risikomanagementsystem
ITELLIGENCE AGGB 2015 89LAGEBERICHT
ist als einer der wichtigen Bestandteile der Geschäfts- und Entscheidungsprozesse unterneh-
mensweit implementiert. Es enthält zahlreiche Kontrollmechanismen, die auf Basis einer
definierten Risikostrategie ein permanentes und systematisches Vorgehen beinhalten. Dieses
System umfasst den integrierten Planungsprozess, die Überwachung und Steuerung der
Unternehmensprozesse sowie den regelkonformen Konzernabschluss, der nach den IFRS, wie
sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt wird. In konzernweiten Richtlinien wie dem
Bilanzierungs- und Kontierungshandbuch, dem Compliance-Management und der Richtlinie
zum Risikomanagement sowie der Informationssicherheitsrichtlinie werden die definierten
Standards festgehalten und publiziert. Diese basieren auf den Anforderungen des NTT
DATA-Konzerns. Die Umsetzung der japanischen Rechtsvorschriften, basierend auf dem
U.S.-amerika nischen Sarbanes-Oxley Act, werden durch die Interne Revision von itelligence
in Zusammenarbeit mit NTT DATA überprüft und verbessert. Seit Mitte 2015 sind zu den
Entity Level Controls auch Process Level Controls hinzugekommen.
Monatliche Management-Meetings, in denen die operativen Geschäftsbereiche über die
Geschäftsentwicklung sowie die Chancen und Risiken ihres Verantwortungsbereiches infor-
mieren, werden durch halbjährliche Business-Reviews in den Regionen ergänzt und durch
internationale Management-Meetings abgerundet.
Wesentlicher Bestandteil des integrierten Chancen- und Risikomanagementsystems sind die
tagenden Ausschüsse, in denen sich Vorstand und Aufsichtsrat regelmäßig treffen.
Darüber hinaus ist die NTT DATA Corporation bestrebt, ein globales und für alle Gruppenmit-
glieder einheitliches Prüf- und Berichtswesen zu etablieren. Ziel ist es, die für ein effizientes
Chancen- und Risikomanagement erforderlichen Informationen in kürzester Zeit zu bündeln,
auszuwerten und die aus den Ergebnissen gewonnen Erkenntnisse für alle Gruppenmitglieder
rechtzeitig nutzbar zu machen.
RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN GESCHÄFTSENTWICKLUNG
UMFELDRISIKEN
SAP Partnerschaft
itelligence fokussiert sich als IT-Komplettdienstleister im klassischen und gehobenen Mittel-
stand auf SAP. Daraus ergibt sich eine hohe Abhängigkeit der itelligence AG vom weiteren
Markterfolg der SAP-Produkte. Diese Abhängigkeit kann die Umsatz-, Ertrags- und Vermögens-
lage von itelligence beeinflussen. Das SAP-Partnermodell, das in den Segmenten von itelligence
unterschiedlich ausgestaltet ist, stellt über die unterstützende Wirkung hinaus auch ein wirt-
schaftliches Risiko für itelligence dar. Solange SAP den Kunden leistungsstarke Produkte zur
Verfügung stellen kann, reduzieren sich die wirtschaftlichen Risiken von itelligence.
90
Personalwirtschaftliche Chancen und Risiken
Wesentlicher Erfolgsfaktor der itelligence AG sind die hoch qualifizierten Mitarbeiter und
Führungskräfte. Fehlende Qualifikationen für innovative Themen, veraltetes Know-how und
unzureichende Motivation würden den Projekterfolg schmälern.
Die betriebliche Aus- und Weiterbildung in Form von Online-Trainings ermöglicht eine
zeitnahe, ausgewogene und breitgefächerte Schulung der Mitarbeiter. Das internationale
Management-Entwicklungsprogramm fördert die Skills unserer Manager.
Trotz dieser Maßnahmen kann nicht ausgeschlossen werden, dass qualifizierte Mitarbeiter
das Unternehmen verlassen oder nicht genügend Mitarbeiter eingestellt werden können.
BRANCHENRISIKEN
Branchenrisiken ergeben sich aus dem rasanten technischen Fortschritt. Diese Risiken beein-
flussen die Vermögens- und Ertragslage von itelligence. Es stehen folgende Risikoschwerpunkte
im Fokus:
a) Kundenseitige Marktrisiken
Hierunter fallen Konjunkturzyklen, Veränderungen des Kundenverhaltens, die
Unternehmenskonzentration, das Insolvenzrisiko des Kunden und ähnliches.
b) Lieferantenorientierte Marktrisiken
Hierzu gehören unter anderem die Lieferantenleistungen inklusive der Servicequalität
und ähnliches.
Diese Risiken werden durch ein spezielles Auftragseingangs- und Auftragsbestandsmanagement
permanent überwacht. Trotz der intensiven Kunden- und Lieferantenbetreuung kann nicht
vollständig sichergestellt werden, dass alle Entwicklungen frühzeitig vorhergesehen und zeit-
gerechte Maßnahmen eingeleitet werden.
LEISTUNGSWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN
Projektrisiken
Grundsätzlich kann das Projektrisiko und sich daraus ergebende negative Effekte auf die Ver-
mögens- und Ertragslage nie vollständig ausgeschlossen werden. itelligence arbeitet aktiv an
der Reduzierung der Projektrisiken. Diesem Risiko begegnet itelligence mit dem Einsatz qualifi-
zierter Mitarbeiter, der weiterentwickelten Projektmethodik und der festen Projektorganisation
inklusive Steering-Committee-Meetings sowie der Einbeziehung der Kunden in die Projekt-
arbeit. Die Steigerung der Transparenz der Projekte durch ein wirksames Projektcontrolling, das
mit der Überwachung des Projektes durch den Projektleiter beginnt und bis hin zu den Eska-
lationsregularien reicht, ermöglichen allen Beteiligten, Risiken frühzeitig zu erkennen und
entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.
ITELLIGENCE AGGB 2015 91LAGEBERICHT
Risiken im Bereich Outsourcing & Services
Im Vordergrund des Bereichs Outsourcing & Services stehen Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit
der Rechenzentrums-Dienstleistungen. Vertragliche und gesetzliche Vorgaben bilden die
Grundlagen für die Planung der Ressourcen und Prozesse. Klare Definitionen der Zuständig-
keiten, Schnittstellen und Arbeitsabläufe sichern die Einhaltung der Vorgaben. Ein festgelegtes
Test- und Annahmeverfahren wird bei der Umsetzung neuer oder geänderter Technologien und
Prozesse angewendet, um die erwarteten Chancen und Risiken gründlich gegeneinander abzu-
wägen. Die Anforderungen an Technologien und Prozesse müssen stets zweifelsfrei festgelegt
und messbar sein, alle Schritte der Implementierung einschließlich der daran gekoppelten
Testverfahren und vorhandenen Alternativpläne sorgfältig dokumentiert und die abschließend
erzielten Ergebnisse unvoreingenommen bewertet werden.
In 2015 wurden die Dienstleistungen und Prozesse ISO/IEC 20000-1:2011 sowie ISO/IEC
27001:2013 zertifiziert. Das interne Kontrollsystem der itelligence Outsourcing & Services
GmbH wurde im Testverfahren nach ISAE3402 erfolgreich geprüft. Im Rechenzentrumbetrieb
sind umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen – von den Zutrittsmaßnahmen der Gebäude bis
hin zum internen Berechtigungskonzept der verantwortlichen Mitarbeiter – und regelmäßige
Sicherheits-Audits mit abschließender Rezertifizierung umgesetzt worden. Die Änderung der
Europäischen Gesetzgebung zum Datenschutz stellt neue Herausforderungen an die Prozesse
und technischen Maßnahmen im Rechenzentrumsbetrieb.
FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN
Liquiditätsrisiken
itelligence hat ein zentrales Finanzmanagement etabliert, das die globale Liquidität überwacht
und steuert. Der wöchentliche Liquiditätsstatusbericht inklusive einem Cash-Forecast ermög-
licht die konzernweite Überwachung der liquiden Mittel, so dass ggf. kurzfristige Maßnahmen
eingeleitet werden können. Ein konstanter Bestand an liquiden Mitteln sowie Kreditlinien im
In- und Ausland erhöhen die Sicherheit und Unabhängigkeit.
Marktbedingte Schwankungen der Zinssätze an den Geld- und Kapitalmärkten beeinflussen
das Zinsergebnis der itelligence AG nur in begrenztem Umfang, da geringe definierte Liquidi-
tätsreserven konservativ und ausschließlich kurzfristig angelegt werden.
Preisänderungsrisiken
itelligence überwacht die Währungskursschwankungsrisiken auf der Basis von Bilanzpositio-
nen. Da der Wertschöpfungsprozess in der gleichen Währung erfolgt, ist das Währungsrisiko
zwar begrenzt, bleibt aber vorhanden. Die Währungskursschwankungen der konzerninternen
Forderungen und Verbindlichkeiten und das daraus resultierende Risiko werden kontinuierlich
überwacht und dokumentiert.
92
Die jährlich durchgeführte Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte wird durch
die DCF-Bewertung ermittelt, die zur Diskontierung des Cashflows aktuelle, durchschnittliche
Kapitalkosten heranzieht. Die Kapitalkosten können sich aufgrund aktueller Entwicklungen des
Zinsniveaus verändern. Wesentliche Veränderungen aus der Werthaltigkeitsprüfung würden zu
einer starken Beeinflussung der Ergebnisse führen.
Ausfallrisiken
Obwohl itelligence in allen Landesgesellschaften die Insolvenzrisiken bei Kunden frühzeitig
überprüft, kann dieses Risiko nicht ganz ausgeschlossen werden. Im Konzern werden alle For-
derungen monatlich überprüft und in Abhängigkeit von der Altersstruktur Wertberichtigungen
gebildet. Wertberichtigung gebildet. Ergänzt wird diese Maßnahme durch eine permanente
Bonitätsprüfung, die auch die Risikovorsorge durch Einzelwertberichtigungen beinhaltet.
SONSTIGE RISIKEN
Politische Risiken
Als internationaler Dienstleister unterliegt itelligence auch politischen Einflüssen und deren
Auswirkungen. Daher werden bei allen Investitionsentscheidungen die politischen Risiken
berücksichtigt.
Allgemeine Managementrisiken
itelligence unterliegt auch allgemeinen Managementrisiken. Um Fehlentscheidungen zu redu-
zieren, werden die Führungs-, Kontroll- und Steuerungssysteme kontinuierlich verbessert.
GESAMTRISIKO
Zum Aufstellungszeitpunkt und in absehbarer Zeit sieht der Vorstand keine Einzelrisiken,
die den Fortbestand des itelligence-Konzerns gefährden können. Auch aus der Gesamtsumme
der Risiken lässt sich aus Sicht des Vorstands eine Gefährdung des itelligence-Konzerns zum
Zeitpunkt der Aufstellung dieses Berichts nicht erkennen.
ITELLIGENCE AGGB 2015 93LAGEBERICHT
RISIKOBERICHTERSTATTUNG IN BEZUG AUF DIE VERWENDUNG
VON FINANZINSTRUMENTEN
Die Risiken aus Finanzinstrumenten sind im Konzernanhang im Abschnitt Finanzinstrumente
sowie in den zusätzlichen Erläuterungen zu Finanzinstrumenten ausführlich erläutert.
INTERNES KONTROLLSYSTEM UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM BEZOGEN
AUF DEN KONZERNRECHNUNGSLEGUNGSPROZESS
Ein wesentlicher Faktor zur Begrenzung und Vermeidung von Risiken, insbesondere in der
Rechnungslegung, ist das interne Kontrollsystem. Zweck des unternehmensinternen Kontroll-
systems für die Finanzberichterstattung ist es, mit hinreichender Sicherheit zu gewährleisten,
dass die Finanzberichterstattung zuverlässig ist und den allgemein anerkannten Rechnungs-
legungsgrundsätzen entspricht.
Das interne Kontroll- und Risikomanagement-System für die Rechnungslegung ist in das unter-
nehmensweite Risikomanagement-System eingebettet. Es umfasst bei itelligence Grundsätze,
Verfahren und Maßnahmen zur Sicherstellung der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ord-
nungsmäßigkeit der Rechnungslegung. Die konzerninternen Richtlinien bezogen auf die Rech-
nungslegung und Berichterstattung nach IFRS regeln die einheitlichen Bilanzierungs- und
Bewertungsgrundsätze für die in den Konzernabschluss einbezogenen inländischen und aus-
ländischen Gesellschaften. Zusätzlich umfassen diese Richtlinien Regelungen für den Zeitplan
der Konzernabschlusserstellung sowie formalisierte Anforderungen an die einbezogenen
Gesellschaften. Die Tochtergesellschaften von itelligence sind für die Einhaltung der konzern-
weit gültigen Rechnungslegungsvorschriften in ihren Abschlüssen zuständig und werden hier-
bei von Corporate Accounting unterstützt und überwacht.
Neue Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen gemäß der IFRS-Bilan-
zierung werden zeitnah auf ihre Auswirkungen hin analysiert und, sofern für die itelligence
relevant, in den Richtlinien für die Rechnungslegungsprozesse aufgenommen und umgesetzt.
itelligence verfügt über eine weitgehende einheitliche SAP-Plattform und einen einheitlichen
Konzernkontenplan sowie maschinell standardisierte Rechnungslegungsprozesse. Durch diese
Standardisierung ist eine einheitliche, ordnungsgemäße und zeitnahe Erfassung der wesentli-
chen Geschäftsvorfälle sichergestellt. Für zusätzliche manuelle Erfassungen von Geschäftsvor-
fällen bestehen verbindliche Regelungen. Bilanzielle Bewertungen, wie zum Beispiel die Über-
prüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte, erfolgen durch konzerninterne
Sachverständige. In Einzelfällen wie zum Beispiel bei der Bewertung der Pensionsverpflichtun-
gen wird die Bewertung durch externe Gutachter durchgeführt.
94
Die Konsolidierung wird global durch das Corporte Accounting durchgeführt. Zur Erstellung
des Konzernabschlusses der itelligence AG werden die Einzelabschlüsse der Tochtergesellschaf-
ten in ein auf SAP basiertes IT-Konsolidierungssystem transferiert. Auf Basis von systemtechni-
schen Kontrollen werden die übertragenen Abschlussdaten überprüft. Zusätzlich erfolgt zentral
eine Überprüfung der von den einbezogenen Gesellschaften vorgelegten Einzelabschlüsse unter
Beachtung der von den Abschlussprüfern erstellten Berichte. Durch systemseitige Ableitung
bzw. formalisierte Abfrage von konsolidierungsrelevanten Informationen ist eine ordnungsge-
mäße und vollständige Eliminierung konzerninterner Transaktionen sichergestellt. Sämtliche
Konsolidierungsprozesse zur Erstellung des Konzernabschlusses werden in dem SAP basierten
IT-Konsolidierungssystem durchgeführt und dokumentiert. Die Bestandteile des Konzernab-
schlusses einschließlich wesentlicher Angaben für den Anhang und Lagebericht werden hieraus
entwickelt.
Sämtliche eingesetzte IT-Systeme sind durch entsprechende Berechtigungskonzepte und
Zugangsbeschränkungen so weit wie möglich gegen unbefugte Zugriffe geschützt.
Die interne Konzernrevision prüft regelmäßig die internen Kontrollsysteme und Geschäftspro-
zesse der Tochtergesellschaften auf Ordnungsmäßigkeit. Im Einzelnen prüft sie die Einhaltung
der Richtlinien, organisatorische Sicherungsmaßnahmen sowie Kennzahlen der Gewinn- und
Verlustrechnung und der Bilanz. Als unabhängige Instanz berichtet sie direkt an den Vorstand
und den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats.
PROGNOSEBERICHT
WIRTSCHAFTSPROGNOSEN FÜR DAS JAHR 2016
Die Weltwirtschaft wuchs im Jahre 2015 mit 3,1% deutlich schwächer als zu Beginn des Jahres
erwartet. Dementsprechend hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) im Laufe des Jahres
seine Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft vor allem wegen der anhaltenden Konjunk-
turschwäche in China und in den Schwellen- und Entwicklungsländern mehrfach gesenkt. In
Folge dessen sind auch die Konjunkturerwartungen für die Jahre 2016 und 2017 eher verhalten.
Eine Rückkehr zu robustem und synchronem Wachstum ist derzeit nicht in Sicht. Generell wer-
den die Abwärtsrisiken ausgeprägter beurteilt als die Wachstumschancen. So deutet ein abge-
schwächtes Produktivitätswachstum darauf hin, dass sich das langfristige Wachstumspotenzial
der Weltwirtschaft verringert.
Insgesamt geht der IWF von einer Steigerung des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von
3,4% in 2016 bzw. von 3,6% in 2017 aus. Die Eurozone insgesamt und Deutschland sollten
stabil mit jeweils 1,7% wachsen. Vor allem die stark gesunkenen Ölpreise aber auch die expan-
sive Geldpolitik der EZB (Europäische Zentralbank) bewirken einen stärkeren privaten Ver-
brauch. Diese Faktoren sollten auch das Wirtschaftswachstum der japanischen Volkswirtschaft
ITELLIGENCE AGGB 2015 95LAGEBERICHT
begünstigen. Der IWF schätzt das BIP-Wachstum in Japan mit moderaten 1,0%. Das US-ameri-
kanische BIP-Wachstum wird weiterhin robust mit 2,6% bewertet. In der Summe dürfte das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Industrieländer im laufenden Jahr um 2,1% nach 1,9% im
Vorjahr steigen. Allerdings lässt die Wachstumsdynamik derzeit in den USA unter anderem
wegen der unter anhaltenden Druck geratenen Ölpreise und einem weiterhin starken US-
Dollar auch im Hinblick auf eine straffere Geldpolitik der Notenbank FED nach. Die Progno-
sen für das Wirtschaftswachstum in China und anderen Schwellen- und Entwicklungsländern
werden mit 4,3% angegeben. Diese Länder erwirtschaften inzwischen mehr als die Hälfte der
Produktion der Weltwirtschaft. Der extreme Rückgang der Rohstoffpreise hat jedoch dramati-
sche Auswirkungen für diese Länder, besonders für Lateinamerika und Russland.
Der IWF sieht für 2016 insbesondere folgende Abwärtsrisiken für die globale Konjunktur:
— Ein stärkerer Rückgang des Wirtschaftswachstums in China als bereits erwartet. Die Folge
wären Rückgänge bei den Handelsströmen, ein weiterer Verfall von Rohstoffpreisen und
schwindende Investitionszuversicht.
— Eine weitere Aufwertung des US-Dollars und eine gleichzeitig straffere FED-Geldpolitik.
Insbesondere letztere würde die Finanzierung der Schwellenländer und Unternehmen
verschärfen. Auch mit Folgen für die US-Ausfuhren.
— Eine weitere Verschärfung der geopolitischen Krisen und ungebrochene Flüchtlingsströme –
insbesondere in die Europäische Union.
Daraus resultierend oder als Zusammenspiel könnte eine starke Zunahme der Risikoaversion
Auswirkungen auf die Kapitalmärkte mit plötzlichen Investitionsrückgängen zur Folge haben.
AUSSICHTEN SOFTWARE- UND IT-SERVICES MARKT
Die Aussichten für den Software- und IT-Services-Markt bleiben insgesamt positiv – nicht
zuletzt wegen des Megatrends der Digitalisierung. Die digitale Transformation setzt viele
Geschäftsmodelle und Branchen unter Druck. Das Zusammenspiel von Cloud Computing, Big
Data Analytics, Mobility und Social Business beschleunigt Innovationen rund um das Thema
Internet of Things bzw. Industrie 4.0. Sogenannte intelligente Maschinen tauschen Informatio-
nen mit anderen Maschinen und zunehmend mit Menschen aus. Dieses Umfeld fördert die
Möglichkeiten, steigende Umsätze durch digitalisierte Produkte und Services zu erschließen,
Kundenbeziehungen zu verbessern und interne Prozesse effizienter zu gestalten. Insgesamt
erfordert der Paradigmenwechsel im Umgang mit Informationen und Daten erhebliche Investi-
tionen in IT und IT-Services. Alte Systemlandschaften müssen rationalisiert und neue müssen
entwickelt werden. Dabei steht auch die IT-Sicherheit im Vordergrund. Umfassende Digitalisie-
rungsstrategien rücken dabei in den Fokus der Unternehmensentscheider.
96
Vor diesem Hintergrund steigern Unternehmen weltweit wieder Investitionen in IT-Technologie
und IT-Services. Allerdings hat der starken Anstieg des US-Dollars zu erheblichen Verzerrungen
in den Umsatzstatistiken geführt. Auf US-Dollar-Basis sind die weltweiten IT-Ausgaben 2015
verglichen zum Vorjahr um 5,8% gesunken, bereinigt um Währungseffekte allerdings um 2,4%
gestiegen. Das Wachstum für Unternehmenssoftware betrug währungsbereinigt 6,1% und für
IT-Services 3,6%.
Für das Jahr 2016 werden Investitionen in Unternehmenssoftware mit Wachstumsraten von
6,1% und für IT-Services mit 3,6% von Gartner prognostiziert. Die durchschnittlichen Wachs-
tumsraten für Unternehmenssoftware werden im Zeitraum 2014 – 2019 mit 6,2% und für IT-
Services mit 4,1% währungsbereinigt geschätzt.
VORAUSSICHTLICHE UNTERNEHMENSENTWICKLUNG DER ITELLIGENCE AG
Das Geschäftsjahr 2015 war außerordentlich erfolgreich für die itelligence AG. Die Umsatz-
erlöse konnten mit 25,0% auf 696,2 Mio. Euro gesteigert werden. Das operative Wachstum
beträgt 11,3% bereinigt um das Wachstum durch Akquisitionen (8,6%) und Währungseinflüsse
(5,1%). itelligence ist damit wieder deutlich stärker als der weltweite Markt für SAP-Software
und IT-Services gewachsen.
Das wiederkehrende Geschäft (SAP-Wartung, Hosting und AMS) beträgt wie im Vorjahr rund
45% der Umsatzerlöse. Das Wachstum verteilt sich relativ gleichmäßig auf alle Regionen und
Unternehmensbereiche. Das Consultinggeschäft als Hauptumsatzträger erhöhte sich um 25,8%
auf nunmehr 310,1 Mio. Euro. Weiterhin wachstumsstark ist das weltweite AMS-Geschäft. Hier
zeigen sich die Vorteile der Einbindung in den globalen NTT/NTT DATA-Konzernverbund. Das
Lizenzgeschäft stieg um 22,0% auf 69,4 Mio. Euro. Dabei wurden zunehmend Cloud-Lösun-
gen und eigene Produkte verkauft.
Das EBIT erreichte im Geschäftsjahr 2015 mit 36,0 Mio. Euro einen Höchstwert der Unter-
nehmensgeschichte. Vor allem das strategische Ziel, die EBIT-Marge auf über 5% zu steigern,
konnte erreicht werden. Gründe hierfür sind unter anderem eine deutlich verbesserte Aus-
lastung von Beratungskapazitäten sowie eine gestiegene Marge im globalen AMS-Geschäft.
Daneben wurden Anfang 2015 einmalige Maßnahmen zur Kostenreduzierung durchgeführt.
Der Auftragsbestand zum Jahresende 2015 erhöhte sich von 563,5 Mio. Euro auf 659,5 Mio.
Euro (+17,0%). Für das Beratungsgeschäft geht der Vorstand im nächsten Geschäftsjahr von
stabilen Tagessätzen aus.
itelligence profitiert weiter von den Investitionen ihrer Kunden in die Digitalisierung der
Geschäftsprozesse und Geschäftsmodelle. Das rundum erneuerte Produktportfolio der SAP, ins-
besondere die leistungsfähigste Datenbank am Markt SAP HANA und die neue Business Suite
SAP S/4HANA, gewährleisten heute Unternehmensführung in Echtzeit. Im Mittelpunkt steht
ITELLIGENCE AGGB 2015 97LAGEBERICHT
auch eine völlig neue Visualisierungstechnologie namens SAP Fiori, die dem Anwender verein-
fachte und neue Ansichten zur Verfügung stellt. SAP schätzt den weltweit adressierbaren Markt
für ihr Produktportfolio auf über 350 Mrd. US-Dollar in 2020. Dieses Marktpotenzial eröffnet
zahlreiche Geschäftschancen für die itelligence AG. Vor allem auch die immer stärkere
Vernetzung mit Schwesterfirmen des NTT/NTT DATA-Konzerns verbessert den Zugang von
itelligence zu größeren und globalen Kunden.
Mit Blick auf die sehr gute Marktpositionierung und bei einer stabilen konjunkturellen Ent-
wicklung – insbesondere in den USA und Europa – erwartet der Vorstand der itelligence AG ein
organisches Wachstum in den nächsten zwei Jahren von jeweils 3,5% bis 8% pro Jahr. In 2016
werden Umsatzerlöse mindestens in Höhe von 720 Mio. Euro erwartet. Daneben werden
wiederum ein bis zwei Akquisitionen unter anderem auch in Deutschland angestrebt. In 2017
plant der Vorstand die Umsatzerlöse dann auf über 800 Mio. Euro zu steigern.
Der Fokus der Unternehmensführung gilt der nachhaltigen Erhöhung der Profitabilität. Für das
Geschäftsjahr 2016 wird auf Basis der Umsatzprognose eine EBIT-Marge von 5,5% angestrebt.
Das EBIT wird mit 40 Mio. Euro geplant. Es ist erklärtes Ziel des Mutterunternehmens, der NTT
DATA in Tokio, in 2016 wiederum keine Ausschüttung vorzunehmen, sondern die erwirtschaf-
teten Gewinne sämtlich in das Geschäftsmodell der itelligence AG zu reinvestieren.
Die aus den 360-Grad-Feedback-Gesprächen im Top- und mittleren Management gewonnen
Erkenntnisse nutzt die Gesellschaft um weiter in die Aus- und Weiterbildung der Belegschaft zu
investieren. Die Förderung der Qualifikation der Mitarbeiter und die Karrieremöglichkeiten
innerhalb des itelligence-Konzerns sollen auch in Zukunft die Mitarbeiterzufriedenheit auf
einem hohen Stand halten.
Diese Prognosen unterstellen neben den zuvor genannten Einschätzungen der allgemeinen
Marktentwicklung im Unternehmenssoftware und IT-Services-Bereich ein insgesamt stabiles
gesamtwirtschaftliches und weltpolitisches Umfeld. Die tatsächlichen Ergebnisse können
wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen.
Bielefeld, den 17. März 2016
itelligence AG
Der Vorstand
98
KONZERNGEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG IFRS
TEUR Anhang 1.1. – 31.12.2015 1.1. – 31.12.2014
Umsatzerlöse 1 696.240 556.806
Umsatzkosten 2 -533.359 -426.189
Bruttoergebnis vom Umsatz 162.881 130.617
Marketing- und Vertriebsaufwendungen 3 -64.949 -57.620
Verwaltungsaufwendungen 4 -58.113 -46.390
Sonstige betriebliche Erträge 5 4.037 3.290
Sonstige betriebliche Aufwendungen 6 -4.853 -5.763
Amortisation Auftragsbestand 11 -2.988 -1.332
Gesamte betriebliche Aufwendungen -126.866 -107.815
Operatives Ergebnis 36.015 22.802
Beteiligungsergebnis 17 398
Bewertung von Derivaten und Ausübung von Optionen 7 -2.864 -5.781
Wechselkursdifferenzen aus Finanzierungen -371 -246
Finanzierungserträge 8 238 149
Finanzierungsaufwendungen 8 -2.685 -3.157
Finanzergebnis -5.665 -8.637
Ergebnis vor Steuern 30.350 14.165
Steueraufwendungen 9 -9.220 -7.426
Konzernüberschuss 21.130 6.739
davon Anteil der Aktionäre der itelligence AG 18.786 3.286
davon für nicht beherrschende Anteile 2.344 3.453
Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert, verwässert) 10 0,63 0,11
Anzahl der Aktien, auf Grundlage derer die B erechnung der Ergebnisse je Aktie erfolgte:
– unverwässert, verwässert 30.014.838 30.014.838
ITELLIGENCE AGGB 2015 99
KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG IFRS
TEUR 1.1. – 31.12.2015 1.1. – 31.12.2014
Konzernüberschuss 21.130 6.739
Versicherungsmathematische Gewinne (i. Vj. Verluste) IAS 19 * 724 -2.153
Währungskursänderungen ** 2.351 2.820
Sonstiges Ergebnis 3.075 667
Konzern-Gesamtergebnis 24.205 7.406
davon Anteil der Aktionäre der itelligence AG 22.000 3.865
davon für nicht beherrschende Anteile 2.205 3.541
* Posten, der nie in den Gewinn oder Verlust umgegliedert wird
** Posten, der in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden kann
ITELLIGENCE AGGB 2015
JAHRESABSCHLUSS
100
KONZERNBILANZ IFRS
AKTIVA TEUR Anhang 31.12.2015 31.12.2014
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 11 128.795 120.852
Sachanlagen 12 80.989 72.856
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 13 1.129 1.363
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14 2.557 2.592
Forderungen aus Ertragssteuern 57 123
Latente Steueransprüche 16 5.827 3.781
219.354 201.567
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 1.543 634
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14 155.284 130.042
Forderungen aus Ertragssteuern 2.208 1.812
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 13 4.283 4.084
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 15 2.638 4.236
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 17 54.518 38.764
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 18 19.473 16.026
239.947 195.598
459.301 397.165
ANHANGJAHRESABSCHLUSS
PASSIVA TEUR Anhang 31.12.2015 31.12.2014
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 19 30.015 30.015
Kapitalrücklage 20 52.768 52.768
Bilanzgewinn 21 72.962 54.176
Kumuliertes übriges Eigenkapital 22 -13.559 -22.113
142.186 114.846
Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital 12.771 18.048
154.957 132.894
Langfristige Schulden
Finanzielle Verbindlichkeiten 23 88.554 63.874
Latente Steuerschulden 16 14.783 10.345
Sonstige langfristige Rückstellungen 24 245 417
Pensionsrückstellungen 25 8.123 9.399
Zuwendungen der öffentlichen Hand 26 2.691 3.268
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 27 1.724 2.301
116.120 89.604
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 28 54.305 47.502
Finanzielle Verbindlichkeiten 23 27.301 30.963
Steuerrückstellungen 3.936 2.374
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 24 9.228 7.300
Verbindlichkeiten aus Ertragssteuern 674 1.075
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 27 84.689 75.779
Passive Rechnungsabgrenzungsposten 8.091 9.674
188.224 174.667
459.301 397.165
101ITELLIGENCE AGGB 2015
102
KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG IFRS
TEUR 1.1. – 31.12.2015 1.1. – 31.12.2014
Konzernüberschuss 21.130 6.739
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 26.525 20.472
Eliminierung der Ergebnisse aus Anlagenabgängen -77 -749
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge -1.594 -4.139
Finanzergebnis 5.665 8.637
Steueraufwendungen 9.220 7.426
60.869 38.386
Veränderung der Vorräte -746 -97
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -23.067 4.521
Veränderung der sonstigen langfristigen Vermögenswerte 130 -1.181
Veränderung der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte 1.755 -2.693
Veränderung der Rechnungsabgrenzungsposten -5.576 -6.845
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.902 3.681
Veränderung der Pensionsrückstellungen -1.276 1.578
Veränderung der übrigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen 7.380 -5.103
45.371 32.247
Erhaltene Zinsen 238 149
Erhaltene Dividenden 17 398
Gezahlte Zinsen -2.720 -3.076
Gezahlte Steuern -7.674 -5.880
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 35.232 23.838
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -18.556 -19.814
Erhaltene Investitionszuschüsse und -zulagen 74 434
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen 493 262
Einzahlungen aus dem Abgang von Finanzanlagen 0 3.010
Nachträgliche Kaufpreiszahlungen -79 -1.422
Auszahlungen für Akquisitionen (abzüglich übernommener Finanzmittel aus Unternehmenskäufen) -8.657 -18.112
Cashflow aus Investitionstätigkeit -26.725 -35.642
Dividenden an nicht beherrschende Anteile -2.093 -132
Reduzierung der langfristigen Termingeldern 202 720
Auszahlung für den Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen -6.826 -6.663
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 27.041 25.341
Tilgung von Finanzverbindlichkeiten -11.716 -8.812
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 6.608 10.454
Erhöhung liquider Mittel (i. Vj. Verringerung) 15.115 -1.350
Effekte aus Wechselkursdifferenzen 639 868
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 1. Januar 38.764 39.246
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 31. Dezember 54.518 38.764
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden in Textziffer (17) des Anhangs erläutert.
ANHANG
KONZERNEIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG IFRS
Kumuliertes übriges Eigenkapital
TEUR Anzahlder
Aktien
Grund- kapital
Kapital-rücklage
Bilanz- gewinn
Währungs-umrech-
nungsdiffe-renzen
ÜbrigesEigen- kapitalIAS 19
ÜbrigesEigen- kapital
Kumuliertesübriges
Eigenkapital
Eigenkapital der Anteils-
eigner derMutterge-
sellschafter
Nicht beherr-
schendeAnteile
Konzern- eigen- kapital
31. Dezember 2013 30.014.838 30.015 52.768 50.890 -3.784 -840 -23.608 -28.232 105.441 16.356 121.797
Konzernüberschuss 3.286 3.286 3.453 6.739
Versicherungs- mathematischeVerluste IAS 19 -2.153 -2.153 -2.153 -2.153
Fremdwährungs- differenzen 2.732 2.732 2.732 88 2.820
Sonstiges Ergebnis 2.732 -2.153 579 579 88 667
Konzern- Gesamtergebnis 3.286 2.732 -2.153 0 579 3.865 3.541 7.406
Dividenden- ausschüttung -132 -132
Erwerb eines Tochterunter- nehmens mit nichtbeherrschenden Anteilen 3.823 3.823
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen ohne Kontrollwechsel 5.540 5.540 5.540 -5.540 0
Transaktionen mit Eigentümern 5.540 5.540 5.540 -1.849 3.691
31. Dezember 2014 30.014.838 30.015 52.768 54.176 -1.052 -2.993 -18.068 -22.113 114.846 18.048 132.894
Konzernüberschuss 18.786 18.786 2.344 21.130
Versicherungs- mathematischeGewinne IAS 19 724 724 724 724
Fremdwährungs- differenzen 2.490 2.490 2.490 -139 2.351
Sonstiges Ergebnis 2.490 724 3.214 3.214 -139 3.075
Konzern- Gesamtergebnis 18.786 2.490 724 0 3.214 22.000 2.205 24.205
Dividenden- ausschüttung -2.093 -2.093
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen ohne Kontrollwechsel 5.340 5.340 5.340 -5.389 -49
Transaktionen mitEigentümern 5.340 5.340 5.340 -7.482 -2.142
31. Dezember 2015 30.014.838 30.015 52.768 72.962 1.438 -2.269 -12.728 -13.559 142.186 12.771 154.957
JAHRESABSCHLUSS 103ITELLIGENCE AGGB 2015
104
KONZERNANHANG
FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2015
A. ALLGEMEINE ANGABEN
Der itelligence Konzern ist einer der international führenden
SAP-Komplettdienstleister. Das Angebot umfasst SAP-Bera-
tung, SAP-Lizenzvertrieb, Application Management Services
sowie Outsourcing & Services bis hin zu selbst entwickelten
SAP-Branchenlösungen.
Die Unternehmensgruppe ist weltweit vertreten. Ausländische
Tochtergesellschaften bestehen in den USA, der Schweiz,
Österreich, Spanien, England, Tschechien, der Slowakei, den
Niederlanden, Belgien, Polen, Ungarn, Russland, Ukraine,
Kanada, Frankreich, Dänemark, Norwegen, Malaysia, der
Türkei, Indien, Schweden und China.
Die Obergesellschaft des Konzerns ist die itelligence AG mit
Sitz in der Königsbreede 1, 33605 Bielefeld, Deutschland. Die
Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Bielefeld
eingetragen.
Seit dem 13. Dezember 2007 hat der itelligence Konzern
einen Mehrheitsaktionär, die NTT DATA EUROPE GmbH &
Co. KG, Bielefeld, die eine 100%ige Tochter der NTT DATA
CORPORATION in Japan ist. Nach Vollzug eines öffentlichen
Erwerbsangebots im Geschäftsjahr 2012 hielt die NTT DATA
EUROPE GmbH & Co. KG unmittelbar mehr als 95% des
Grundkapitals der itelligence AG. Die Beteiligung wurde im
Geschäftsjahr 2013 auf 100% aufgestockt. Die NTT DATA
EUROPE GmbH & Co. KG ist Hauptaktionärin.
Die itelligence erstellt und veröffentlicht den Konzernab-
schluss zum 31. Dezember 2015 für das Geschäftsjahr vom
1. Januar bis 31. Dezember 2015 in Euro (EUR). Innerhalb
des Abschlusses werden alle Werte kaufmännisch auf TEUR
gerundet. Der Konzernabschluss ist auf Basis historischer
Anschaffungs- und Herstellungskosten erstellt, mit der Aus-
nahme, dass bestimmte Finanzinstrumente zum Marktwert
bilanziert sind.
Der Vorstand der itelligence AG hat den Konzernabschluss am
9. März 2016 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.
Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu
prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.
Es bestehen anschließend keine Änderungsmöglichkeiten.
Am 17. März 2016 wurde der Konzernabschluss durch den
Aufsichtsrat gebilligt.
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, wurden ver-
schiedene Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlust-
rechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang
gesondert ausgewiesen und erläutert.
B. RECHNUNGSLEGUNG
Der Konzernabschluss der itelligence AG zum 31. Dezember
2015, im Folgenden als „itelligence“, „die Gesellschaft“, „der
Konzern“ oder „das Unternehmen“ bezeichnet, wurde in Über-
einstimmung mit den vom International Accounting Standards
Board (IASB) formulierten International Financial Reporting
Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufge-
stellt.
Alle für das Geschäftsjahr 2015 in der Europäischen Union ver-
pflichtend anzuwendenden International Accounting Standards
(IAS), IFRS und Auslegungen des Standing Interpretations
Committee (SIC) und des International Financial Reporting
Interpretations Committee (IFRIC) wurden berücksichtigt.
Die folgenden im Geschäftsjahr 2015 neu anzuwendenden
Änderungen von Standards und die neue Interpretation hatten
keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung im Kon-
zernabschluss der itelligence AG:
ITELLIGENCE AGGB 2015 105ANHANG
IFRIC 21 – LEVIES
IFRIC 21 ist eine Interpretation zu IAS 37. Geklärt wird vor
allem die Frage, wann eine gegenwärtige Verpflichtung bei
durch die öffentliche Hand erhobenen Abgaben entsteht und
eine Rückstellung oder Verbindlichkeit anzusetzen ist. Nicht
in den Anwendungsbereich der Interpretation fallen insbeson-
dere Strafzahlungen und Abgaben, die aus öffentlich-recht-
lichen Verträgen resultieren oder in den Regelungsbereich
eines anderen IFRS fallen, zum Beispiel IAS 12. Nach IFRIC 21
ist ein Schuldposten für Abgaben anzusetzen, wenn das die
Abgabepflicht auslösende Ereignis eintritt. Dieses auslösende
Ereignis, das die Verpflichtung begründet, ergibt sich wiederum
aus dem Wortlaut der zugrundeliegenden Norm. Deren For-
mulierung ist insofern ausschlaggebend für die Bilanzierung.
IMPROVEMENTS TO IFRS 2011 – 2013
Im Rahmen des annual improvement project wurden Änderun-
gen an vier Standards vorgenommen. Mit der Anpassung
von Formulierungen in einzelnen IFRS wird eine Klarstellung
der bestehenden Regelungen erreicht. Betroffen sind die Stan-
dards IFRS 1, IFRS 3, IFRS 13 und IAS 40.
Hinsichtlich vom IASB bisher bereits veröffentlichten, aber im
Geschäftsjahr 2015 noch nicht verpflichtend anzuwendenden
Rechnungslegungsvorschriften, wird auf den Abschnitt „Neue
Rechnungslegungsstandards“ verwiesen.
C. NEUE RECHNUNGSLEGUNGSSTANDARDS
Für die folgenden neuen oder geänderten Standards und
Interpretationen, die verpflichtend erst in späteren Geschäfts-
jahren anzuwenden sind, plant der itelligence Konzern keine
frühzeitige Anwendung. Soweit nicht anders angegeben, wer-
den die Auswirkungen auf den itelligence-Konzernabschluss
derzeit geprüft.
a) EU Endorsement ist bereits erfolgt
AMENDMENTS TO IFRS 11 – ACCOUNTING
FOR ACQUISITIONS OF INTERESTS IN JOINT
OPERATIONS
IFRS 11 enthält Regelungen zur bilanziellen und erfolgsrech-
nerischen Erfassung von Gemeinschaftsunternehmen (Joint
Ventures) und gemeinschaftlichen Tätigkeiten (Joint Opera-
tions). Während Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-
methode bilanziert werden, ist die in IFRS 11 vorgesehene
Abbildung gemeinschaftlicher Tätigkeiten mit der Quoten-
konsolidierung vergleichbar.
Mit der Änderung des IFRS 11 regelt das IASB die Bilanzierung
eines Erwerbs von Anteilen an einer gemeinschaftlichen Tätig-
keit, die einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3 Unter-
nehmenszusammenschlüsse darstellt. In solchen Fällen soll
der Erwerber die Grundsätze für die Bilanzierung von Unter-
nehmenszusammenschlüssen nach IFRS 3 anwenden. Zudem
greifen auch in diesen Fällen die Angabepflichten des IFRS 3.
Die Änderungen sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwen-
den, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Es ist
nicht zu erwarten, dass die Änderungen von IFRS 11 eine Aus-
wirkung auf die künftigen Konzernabschlüsse der itelligence
AG haben werden.
106
AMENDMENTS TO IAS 1 – DISCLOSURE INITIATIVE
Die Änderungen betreffen verschiedene Ausweisfragen. Es
wird klargestellt, dass Anhangangaben nur dann notwendig
sind, wenn ihr Inhalt nicht unwesentlich ist. Dies gilt explizit
auch dann, wenn ein IFRS eine Liste von Minimum-Angaben
fordert. Zudem werden Erläuterungen zur Aggregation und
Disaggregation von Posten in der Bilanz und der Gesamt-
ergebnisrechnung aufgenommen. Des Weiteren wird klarge-
stellt, wie Anteile am Sonstigen Ergebnis at equity bewerteter
Unternehmen in der Gesamtergebnisrechnung darzustellen
sind. Schließlich erfolgt die Streichung einer Musterstruktur
des Anhangs zur stärkeren Berücksichtigung unternehmens-
individueller Relevanz.
Die Änderungen sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwen-
den, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen.
AMENDMENTS TO IAS 16 AND IAS 38 –
CLARIFICATION OF ACCEPTABLE METHODS
OF DEPRECIATION AND AMORTISATION
Mit diesen Änderungen stellt das IASB weitere Leitlinien zur
Festlegung einer akzeptablen Abschreibungsmethode zur Ver-
fügung. Umsatzbasierte Abschreibungsmethoden sind dem-
nach für Sachanlagen nicht und für immaterielle Vermögens-
werte lediglich in bestimmten Ausnahmefällen (widerlegbare
Vermutung der Unangemessenheit) zulässig.
Die Änderungen sind erstmals anzuwenden in Geschäfts-
jahren, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen.
AMENDMENTS TO IAS 16 AND IAS 41 –
AGRICULTURE: BEARER PLANTS
Nach IAS 41 werden bislang alle biologischen Vermögens-
werte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert abzüglich
geschätzter Verkaufskosten bewertet. Dies gilt auch für sog.
fruchttragende Gewächse, wie Weinreben, Kautschukbäume
und Ölpalmen, die der Ernte biologischer Vermögenswerte
über mehrere Perioden dienen, ohne selbst als landwirtschaft-
liches Erzeugnis verkauft zu werden. Nach den Änderungen
sind fruchttragende Gewächse künftig wie Sachanlagen nach
IAS 16 zu bilanzieren, da ihre Nutzung vergleichbar ist. Ihre
Früchte sind dagegen auch künftig nach IAS 41 zu bilanzieren.
Im Rahmen der erstmaligen Anwendung der Änderungen
können die Bilanzierenden von speziellen Erleichterungen
Gebrauch machen. So dürfen fruchttragende Gewächse zum
Übergangszeitpunkt vereinfachend zum beizulegenden Zeit-
wert bewertet werden.
Die Änderungen sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwen-
den, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Es ist
nicht zu erwarten, dass die Änderungen von IAS 16 und IAS
41 eine Auswirkung auf die künftigen Konzernabschlüsse der
itelligence AG haben werden.
AMENDMENTS TO IAS 19 – DEFINED BENEFIT
PLANS: EMPLOYEE CONTRIBUTIONS
Mit den Änderungen werden die Vorschriften klargestellt,
die sich mit der Zuordnung von Arbeitnehmerbeiträgen bzw.
Beiträgen von dritten Parteien zu den Dienstleistungsperioden
beschäftigen, wenn die Beiträge mit der Dienstzeit verknüpft
sind. Darüber hinaus werden Erleichterungen geschaffen,
wenn die Beiträge von der Anzahl der geleisteten Dienstjahre
unabhängig sind.
Die Änderungen sind erstmals anzuwenden in Geschäfts-
jahren, die am oder nach dem 1. Februar 2015 beginnen.
AMENDMENTS TO IAS 27 – EQUITY METHOD
IN SEPARATE FINANCIAL STATEMENTS
Mit der Änderung wird die Equity Methode als Bilanzierungs-
option für Anteile an Tochterunternehmen, Joint Ventures
und assoziierten Unternehmen in separaten Abschlüssen
eines Investors wieder zugelassen. Die bestehenden Optionen
zur Bewertung zu Anschaffungskosten oder nach IAS 39/IFRS
9 bleiben erhalten. Seit 2005 war die Anwendung der Equity
Methode für Anteile im separaten Abschluss (des Mutterunter-
nehmens) nach IAS 27 nicht mehr zulässig.
ITELLIGENCE AGGB 2015 107ANHANG
Aufgrund von Klagen der Anwender unter anderem über
den hohen Aufwand einer Fair Value Bewertung zu jedem
Abschlussstichtag, insbesondere bei nicht börsennotierten
assoziierten Unternehmen, hat das IASB die Änderung an
IAS 27 vorgenommen.
Die Änderungen sind erstmals anzuwenden in Geschäftsjah-
ren, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Es ist
nicht zu erwarten, dass die Änderungen von IAS 27 eine Aus-
wirkung auf die künftigen Konzernabschlüsse der itelligence
AG haben werden.
IMPROVEMENTS TO IFRS 2010 – 2012
Im Rahmen des annual improvement project wurden Ände-
rungen an sieben Standards vorgenommen. Mit der Anpas-
sung von Formulierungen in einzelnen IFRS soll eine Klarstel-
lung der bestehenden Regelungen erreicht werden. Daneben
gibt es Änderungen mit Auswirkungen auf Anhangangaben.
Betroffen sind die Standards IFRS 2, IFRS 3, IFRS 8, IFRS 13,
IAS 16, IAS 24 und IAS 38.
Die Änderungen sind erstmals anzuwenden in Geschäfts-
jahren, die am oder nach dem 1. Februar 2015 beginnen.
Die Änderungen zu IFRS 2 und IFRS 3 sind dabei auf Trans-
aktionen anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2014
stattfinden.
IMPROVEMENTS TO IFRS 2012 – 2014
Im Rahmen des annual improvement project wurden Ände-
rungen an vier Standards vorgenommen. Mit der Anpassung
von Formulierungen in einzelnen IFRS/IAS soll eine Klarstel-
lung der bestehenden Regelungen erreicht werden. Betroffen
sind die Standards IFRS 5, IFRS 7, IAS 19 und IAS 34.
Die Änderungen sind erstmals anzuwenden in Geschäfts-
jahren, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen.
b) EU Endorsement ist noch ausstehend
Die Änderungen sind – vorbehaltlich einer Übernahme in
EU-Recht – erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am
oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen.
IFRS 9 – FINANCIAL INSTRUMENTS
Der im Juli 2014 herausgegebene IFRS 9 ersetzt die bestehen-
den Leitlinien in IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und
Bewertung. IFRS 9 enthält überarbeitete Leitlinien zur Einstu-
fung und Bewertung von Finanzinstrumenten, darunter ein
neues Modell der erwarteten Kreditausfälle zur Berechnung
der Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten, sowie
die neuen allgemeinen Bilanzierungsvorschriften für Siche-
rungsgeschäfte. Er übernimmt auch die Leitlinien zur Erfas-
sung und Ausbuchung von Finanzinstrumenten aus IAS 39.
IFRS 9 ist – vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht –
erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach
dem 1. Januar 2018 beginnen. Eine frühzeitige Anwendung
ist zulässig.
IFRS 15 – REVENUE FROM CONTRACTS WITH
CUSTOMERS
IFRS 15 Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden legt einen
umfassenden Rahmen zur Bestimmung fest, ob, in welcher
Höhe und zu welchem Zeitpunkt Umsatzerlöse erfasst
werden. Er ersetzt bestehende Leitlinien zur Erfassung von
Umsatzerlösen, darunter IAS 18 Umsatzerlöse, IAS 11 Ferti-
gungsaufträge und IFRIC 13 Kundenbindungsprogramme.
IFRS 15 ist – vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht –
erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach
dem 1. Januar 2018 beginnen. Eine frühzeitige Anwendung
ist zulässig.
108
AMENDMENTS TO IFRS 10 AND IAS 28 – SALE
OR CONTRIBUTION OF ASSETS BETWEEN AN
INVESTOR AND ITS ASSOCIATE OR JOINT VENTURE
Die Änderungen adressieren eine bekannte Inkonsistenz
zwischen den Vorschriften des IFRS 10 und des IAS 28 (2011)
für den Fall der Veräußerung von Vermögenswerten an ein
assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunterneh-
men bzw. der Einlage von Vermögenswerten in ein assoziiertes
Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen.
Nach IFRS 10 hat ein Mutterunternehmen den Gewinn oder
Verlust aus der Veräußerung eines Tochterunternehmens bei
Verlust der Beherrschungsmöglichkeit in voller Höhe in der
Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Demgegenüber
verlangt der aktuell anzuwendende IAS 28.28, dass der Veräu-
ßerungserfolg bei Veräußerungstransaktionen zwischen einem
Investor und einer at-equity bewerteten Beteiligung – sei es
ein assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunter-
nehmen – lediglich in der Höhe des Anteils der anderen an
diesem Unternehmen zu erfassen ist.
Künftig soll der gesamte Gewinn oder Verlust aus einer
Transaktion nur dann erfasst werden, wenn die veräußerten
oder eingebrachten Vermögenswerte einen Geschäftsbetrieb
im Sinne des IFRS 3 darstellen. Dies gilt unabhängig davon,
ob die Transaktion als share oder asset deal ausgestaltet ist.
Bilden die Vermögenswerte dagegen keinen Geschäftsbetrieb,
ist lediglich eine anteilige Erfolgserfassung zulässig.
Der Erstanwendungszeitpunkt der Änderungen wurde durch
das IASB auf unbestimmte Zeit verschoben.
AMENDMENTS TO IFRS 10, IFRS 12 AND IAS 28 –
INVESTMENT ENTITIES: APPLYING THE
CONSOLIDATION EXCEPTION
Die Änderungen dienen zur Klärung von verschiedenen Frage-
stellungen in Bezug auf die Anwendung der Ausnahme von
der Konsolidierungspflicht nach IFRS 10, wenn das Mutter-
unternehmen die Definition einer „Investmentgesellschaft“
erfüllt. Demnach sind Mutterunternehmen auch dann von
der Konzernabschlusserstellungspflicht befreit, wenn das
übergeordnete Mutterunternehmen seine Tochterunterneh-
men nicht konsolidiert, sondern zum beizulegenden Zeitwert
nach IFRS 10 bilanziert.
Bezogen auf die Bilanzierung von Tochterunternehmen einer
Investmentgesellschaft wird nunmehr wie folgt differenziert:
Tochterunternehmen, die selbst Investmentgesellschaften
sind, sind – dem allgemeinen Grundsatz der investment entity
exception folgend – zum beizulegenden Zeitwert zu bilan-
zieren. Dagegen sind Tochterunternehmen, die selbst keine
Investmentgesellschaften sind, jedoch Dienstleistungen
er bringen, die sich auf die Anlagetätigkeit des Mutterunter-
nehmens beziehen und damit als Verlängerung der Tätigkeit
des Mutterunternehmens zu betrachten sind, zu konsolidie-
ren.
Schließlich wird klargestellt, dass ein Investor, der nicht die
Definition einer Investmentgesellschaft erfüllt und die Equity
Methode auf ein assoziiertes Unternehmen oder ein Joint Ven-
ture anwendet, die Bewertung zum beizulegenden Zeitpunkt
beibehalten kann, die das Beteiligungsunternehmen auf seine
Beteiligungen an Tochterunternehmen anwendet.
Zudem sehen die Änderungen vor, dass eine Investmentgesell-
schaft, die alle ihre Tochterunternehmen zum beizulegenden
Zeitwert bewertet, die nach IFRS 12 vorgeschriebenen Anga-
ben zu Investmentgesellschaften zu leisten hat.
Die Änderungen sind – vorbehaltlich einer Übernahme in
EU-Recht – erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am
oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Wenn die Änderun-
gen der Standards von der EU in dieser Form übernommen
werden, ist nicht zu erwarten, dass diese eine Auswirkung auf
die künftigen Konzernabschlüsse der itelligence AG haben
werden.
ITELLIGENCE AGGB 2015 109ANHANG
IFRS 16 LEASES
Das IASB hat am 13. Januar 2016 den Rechnungslegungsstan-
dard IFRS 16 Leases veröffentlicht. Kerngedanke des neuen
Standards ist es, beim Leasingnehmer generell alle Leasing-
verhältnisse und die damit verbundenen vertraglichen Rechte
und Verpflichtungen in der Bilanz zu erfassen. Die bisher
unter IAS 17 erforderliche Unterscheidung zwischen Finanzie-
rungs- und Operating-Leasingverträgen entfällt damit künftig
für den Leasingnehmer.
Für alle Leasingverhältnisse erfasst der Leasingnehmer in sei-
ner Bilanz eine Leasingverbindlichkeit für die Verpflichtung,
künftig Leasingzahlungen vorzunehmen. Gleichzeitig aktiviert
der Leasingnehmer ein Nutzungsrecht am zugrundeliegenden
Vermögenswert, welches grundsätzlich dem Barwert der künf-
tigen Leasingzahlungen zuzüglich direkt zurechenbarer Kos-
ten entspricht.
Beim Leasinggeber sind die Regelungen des neuen Standards
dagegen ähnlich zu den bisherigen Vorschriften des IAS 17.
Die Leasingverträge werden weiterhin entweder als Finanzie-
rungs- oder Operating-Leasingverhältnisse klassifiziert. Für die
Klassifizierung nach IFRS 16 wurden die Kriterien des IAS 17
übernommen.
IFRS 16 enthält darüber hinaus eine Reihe von weiteren
Regelungen zum Ausweis und zu den Anhangangaben sowie
zu Sale-and-Leaseback-Transaktionen.
Die Verlautbarung ersetzt die heute geltenden Bestimmungen
von IAS 17 Leases und die damit verbundenen Interpretatio-
nen IFRIC 4 Determining whether an Arrangement contains
a Lease, SIC 15 Operating Leases – Incentives und SIC 27
Evaluating the Substance of Transactions Involving the Legal
Form of a Lease.
Die Änderungen sind – vorbehaltlich einer Übernahme in
EU-Recht – erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am
oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen. Eine frühere Anwen-
dung ist zulässig, sofern IFRS 15 ebenfalls angewendet wird.
Wenn der Standard von der EU in dieser Form übernommen
wird, ist zu erwarten, dass dieser eine wesentliche Auswirkung
auf die künftigen Konzernabschlüsse der itelligence AG haben
wird.
AMENDMENTS TO IAS 12: RECOGNITION OF DEFER-
RED TAX ASSETS FOR UNREALISED LOSSES
Mit der Änderung an IAS 12 stellt das IASB klar, dass Abwer-
tungen auf einen niedrigeren Marktwert von Schuldinstru-
menten, die zum beizulegenden Zeitwert (fair value) bewertet
werden, welche aus einer Veränderung des Marktzinsniveaus
resultieren, zu abzugsfähigen temporären Differenzen führen.
Das IASB bekräftigt, dass eine temporäre Differenz in diesen
Fällen entsteht. Das IASB bezieht sich ausdrücklich auf den
Fall, dass der Verlust nicht realisiert wird und sich in Zukunft,
bei Halten bis zur Endfälligkeit, umkehren wird, da das Schuld-
instrument zum Nominalwert getilgt wird. Dies ist unabhän-
gig davon, ob der Halter erwartet, das Schuldinstrument bis
zur Endfälligkeit zu halten und somit den Nominalwert in
voller Höhe zu erzielen.
Das IASB stellt außerdem klar, dass grundsätzlich für alle
abziehbaren temporären Differenzen zusammen zu beurteilen
ist, ob voraussichtlich künftig ausreichendes zu versteuerndes
Einkommen erzielt wird, um diese nutzen und damit ansetzen
zu können. Nur sofern und soweit das Steuerrecht zwischen
verschiedenen Arten von steuerbaren Gewinnen unterschei-
det, ist eine eigenständige Beurteilung vorzunehmen. Außer-
dem wird IAS 12 um Regeln und Beispiele ergänzt, die klar-
stellen, wie das künftige zu versteuernde Einkommen für die
Bilanzierung aktiver latenter Steuern zu ermitteln ist.
Die Änderungen sind – vorbehaltlich einer Übernahme in
EU-Recht – retrospektiv für Geschäftsjahre anzuwenden, die
am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnen.
110
Im Rahmen der erstmaligen Anwendung der Änderungen
können die Bilanzierenden darauf verzichten, die einzelnen
von der Änderung betroffenen Komponenten des Eigen-
kapitals in der Eröffnungsbilanz der frühesten dargestellten
Periode anzupassen und statt dessen die gesamte Änderung
des Eigenkapitals im Gewinnvortrag (retained earnings)
erfassen.
Eine vorzeitige Anwendung der Änderungen ist zulässig.
Wenn die Änderungen des Standards von der EU in dieser
Form übernommen werden, ist nicht zu erwarten, dass diese
eine Auswirkung auf die künftigen Konzernabschlüsse der
itelligence AG haben werden.
AMENDMENTS TO IAS 7: DISCLOSURE INITIATIVE
Im Rahmen seiner Initiative zu Angaben hat das IASB am
29. Januar 2016 Änderungen an IAS 7 Kapitalflussrechnung
veröffentlicht. Die Änderungen haben die Zielsetzung, die
Informationen über die Veränderung der Verschuldung des
Unternehmens zu verbessern.
Nach den Änderungen hat ein Unternehmen Angaben über
die Änderungen solcher Finanzverbindlichkeiten zu machen,
deren Einzahlungen und Auszahlungen in der Kapitalfluss-
rechnung im Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit gezeigt
werden. Dazugehörige finanzielle Vermögenswerte sind eben-
falls in die Angaben einzubeziehen (z.B. Vermögenswerte aus
Absicherungsgeschäften).
Anzugeben sind:
— Zahlungswirksame Veränderungen
— Änderungen aus dem Erwerb oder der Veräußerung
von Unternehmen
— Währungskursbedingte Änderungen
— Änderungen der beizulegenden Zeitwerte
— Übrige
Das IASB schlägt vor, die Angaben in Form einer Überlei-
tungsrechnung vom Anfangsbestand in der Bilanz bis zum
Endbestand in der Bilanz darzustellen, lässt aber auch andere
Darstellungen zu.
Die Änderungen sind – vorbehaltlich einer Übernahme in
EU-Recht – in Geschäftsjahren, die am oder nach dem
1. Januar 2017 beginnen, anzuwenden; eine vorzeitige An -
wendung ist zulässig. Im Jahr der Erstanwendung brauchen
Vorjahresvergleichsangaben nicht gemacht zu werden.
Wenn die Änderungen des Standards von der EU in dieser
Form übernommen werden, ist zu erwarten, dass diese
eine Auswirkung auf die künftigen Konzernabschlüsse der
itelligence AG haben werden.
D. KONSOLIDIERUNGSKREIS UND
VERÄNDERUNGEN DER KONZERNSTRUKTUR
In den Konzernabschluss sind neben der itelligence AG alle
inländischen und ausländischen Unternehmen einbezogen
worden, bei denen die itelligence AG zum 31. Dezember 2015
unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrech-
te verfügt oder aufgrund sonstiger Rechte eine Beherrschung
im Sinne von IFRS 10 vorliegt.
ITELLIGENCE AGGB 2015 111ANHANG
Folgende Gesellschaften wurden in den Konzernabschluss
zum 31. Dezember 2015 wie folgt einbezogen:
VOLLKONSOLIDIERTE UNTERNEHMEN Anteile in % Eigenkapital Jahresergebnis
TEUR (wenn nicht anders angegeben)
itelligence Services GmbH, Bielefeld/Deutschland 100 305 13.5531,2
itelligence International Business Service Holding GmbH, Bielefeld/Deutschland 100 841 8281
itelligence Outsourcing & Services GmbH, Bautzen/Deutschland 100 1.226 10.4201,2
itelligence AG, Regensdorf/Schweiz 100 3.834 1.758
itelligence Business Solutions (UK) Ltd., London/England 100 19.965 4.450
Recruit Company GmbH, München/Deutschland 100 204 -9
itelligence Hungary Kft., Budapest/Ungarn 100 2.866 561
itelligence Inc., Cincinnati/USA 100 26.834 1.557
itelligence International, Kiew/Ukraine 100 -149 261
itelligence Ltd., Moskau/Russland 100 -200 661
itelligence a.s., Brünn/Tschechien 95 1.748 -249
itelligence Slovakia s.r.o., Bratislava/Slowakei* 95 126 94
itelligence SP.Z.o.o., Warschau/Polen 100 8.876 2.135
itelligence VC-Holding GmbH, Frankfurt am Main/Deutschland 100 -158 -8
Servicios informaticos itelligence S.A., Barcelona/Spanien 100 3.946 89
ITC Information Technology Consulting Gesellschaft für Netzwerkmanagement und Systemintegration mbH, Detmold/Deutschland 56 766 124
itelligence Outsourcing MSC Sdn. Bhd., Cyberjaya/Malaysia 100 2.572 1.131
itelligence Asia Holding Ltd., Hong Kong 100 577 102
itelligence Consulting Shanghai Ltd., Shanghai/China 100 -535 -609
itelligence BeNeLux Holding B.V., Eindhoven/Niederlande 100 226 -4
itelligence Business Solutions s.p.r.l., Brüssel/Belgien 100 131 35
itelligence B.V., Eindhoven/Niederlande 100 1.751 131
2B BBIT Deutschland GmbH, Köln/Deutschland 100 -135 -22
itelligence France SAS, Paris/Frankreich 100 617 -122
itelligence Canada Ltd., Montreal/Kanada 100 479 177
itelligence a/s Denmark, Horsens/Dänemark 86 10.501 3.915
itelligence a/s Norway, Oslo/Norwegen* 86 1.837 678
itelligence Sdn. Bhd. Malaysia, Cyberjaya/Malaysia* 86 218 75
itelligence AB, Sweden, Schweden* 86 215 -36
Elsys Bilgi Sistemleri a.s., Istanbul/Türkei 85 5.531 1.927
itelligence Analytic System a.s., Istanbul/Türkei 80 1.287 811
itelligence Business Solutions Kanada Inc., Toronto/Canada 100 1.275 474
itelligence India Software Solutions Privat Ltd., Hyderabad/Indien 100 1.467 324
GISA GmbH, Halle an der Saale/Deutschland 51 8.049 2.449
ICS adminservice GmbH, Leuna/Deutschland 51 764 8
Beteiligungen
BfL Gesellschaft des Bürofachhandels mbH & Co. KG, Eschborn/Deutschland unter 1 16.546 4.204
TBV ProVital Lemgo GmbH & Co. KG, Lemgo/Deutschland 8,35 66 -48
1 Jahresergebnis vor Gewinnabführung/Verlustübernahme2 Die Gesellschaft nimmt die Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch
* Die Höhe des Anteils am Kapital wurde mit dem durchgerechneten quotalen Anteilbesitz ausgewiesen
112
Soweit keine gesetzlichen Einschränkungen im Rahmen der
Bildung von Rücklagen greifen, können die Gewinne der
Gesellschaften, bei denen itelligence unmittelbar oder mittelbar
über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt, ausgeschüttet
werden. Kapitaltransaktionen, insbesondere Gewinntransfers
aus China, sind nur nach vorheriger Genehmigung durch die
State Adminstration for Foreign Exchange (SAFE) und dem
Nachweis der ordnungsgemäßen Entrichtung der entsprechen-
den Steuern möglich. Darüber hinaus ist die chinesische
Währung Renminbi Yuan (RMB) nicht voll konvertierbar und
eine Ausfuhr ist untersagt.
Es folgen zusammengefasste Finanzinformationen für die
itelligence a/s Denmark, die Elsys Bilgi Sistemleri a.s. und
die GISA GmbH erstellt nach IFRS. Es handelt sich um
Informa tionen vor Eliminierungen, die zwischen den anderen
Unternehmen des Konzerns vorgenommen werden.
VOLLKONSOLIDIERTE UNTERNEHMEN MIT WESENTLICHEN NICHT BEHERRSCHENDEN ANTEILEN
itelligence a/s Denmark Elsys Bilgi Sistemleri a.s. GISA GmbH
TEUR 2015 2014 2015 2014 2015 2014
Anteile 14% 24% 15% 22,5% 49% 49%
Langfristige Vermögenswerte 7.544 8.258 643 797 14.822 15.809
Kurzfristige Vermögenswerte 16.795 12.126 15.006 9.402 19.857 24.650
Langfristige Verbindlichkeiten 549 0 333 430 10.331 10.814
Kurzfristige Verbindlichkeiten 13.299 13.781 8.850 4.802 15.166 19.644
Eigenkapital 10.501 6.603 6.466 4.967 9.182 10.001
Eigenkapital, das den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen ist 1.470 1.585 970 1.118 4.499 4.900
Umsatzerlöse 42.758 36.440 29.105 19.210 87.077 50.686
Jahresergebnis 3.915 2.518 2.151 1.465 3.155 3.482
Jahresergebnis, das den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen ist 548 605 323 330 1.546 1.706
Gesamt-Cashflow 6.322 -2.308 208 -204 -4.403 5.511
Gezahlte Dividenden an nicht beherrschende Anteile 0 0 0 0 1.912 0
ITELLIGENCE AGGB 2015 113ANHANG
ZUGÄNGE IM KONSOLIDIERUNGSKREIS
IM LAUFENDEN JAHR
Erwerb der 100%-igen Beteiligung an der Pontech s.r.o.,
Tschechien
Mit Kaufvertrag vom 29. Mai 2015 übernahm itelligence
in Tschechien 100% der Anteile an der Pontech s.r.o. Mit
der Übernahme von Pontech ist itelligence das größte SAP-
Beratungshaus in Tschechien.
Der Kaufpreis für 100% der Anteile betrug TCZK 38.700
(TEUR 1.432). Anschaffungsnebenkosten in Höhe von
TEUR 56 wurden innerhalb der sonstigen betrieblichen Auf-
wendungen erfasst. Der im Rahmen der Akquisition aktivierte
Geschäfts- und Firmenwert wird dem Segment Osteuropa
zugeordnet und entspricht den nicht separierbaren immateri-
ellen Vermögenswerten wie z. B. dem Mitarbeiterstamm.
Die Erstkonsolidierung erfolgte am 1. Juni, die Verschmelzung
der beiden Unternehmen am 1. November, sodass ein zeit-
anteiliges Periodenergebnis von fünf Monaten in Höhe von
TEUR 199 und ein Umsatz von TEUR 2.041 ausgewiesen wird.
Wäre der Jahresabschluss der Pontech s.r.o. bereits am 1. Januar
2015 konsolidiert worden, so hätte sich ein Periodenergebnis
von TEUR 477 und ein Umsatz von TEUR 4.898 ergeben.
Die folgende Tabelle stellt die geschätzten beizulegenden
Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte, Schulden und
Eventualschulden zum Erwerbszeitpunkt dar:
EUR Buchwerte vor Akquisition
Fair Value Anpassungen
Bilanzierte Werte zum Erwerbszeitpunkt
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 61.190 61.190
Sachanlagen 62.889 62.889
124.079 124.079
Kurzfristige Vermögenswerte
Warenbestand 162.920 162.920
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.242.016 1.242.016
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 154.453 154.453
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 283.061 283.061
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 119.749 119.749
1.962.199 1.962.199
Langfristige Schulden
Finanzielle Verbindlichkeiten 28.938 28.938
28.938 28.938
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 629.179 629.179
Finanzielle Verbindlichkeiten 538.537 538.537
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 197.190 197.190
Passive Rechnungsabgrenzungsposten 1.670 1.670
1.366.576 1.366.576
Reinvermögen 690.764 690.764
Geschäfts- oder Firmenwert aus der Akquisitionder Gruppe (steuerlich nicht abzugsfähig) 741.344
Kaufpreis 1.432.108
davon bislang zahlungswirksam 1.432.108
Übernommene liquide Mittel im Rahmen der Akquisition 283.601
Tatsächlicher Mittelabfluss für die Akquisition 1.148.507
114
Erwerb der 100%-igen Beteiligung an der IT Performs, UK
Am 5. Juni 2015 hat itelligence in Großbritannien das Unter-
nehmen IT Performs übernommen und erweitert so seine
Kompetenz auf dem Gebiet von Business Intelligence und
Business Analytics. Durch diese Übernahme setzte itelligence
die dynamische Investitionsstrategie in Westeuropa fort.
Der Kaufpreis für 100% der Anteile betrug TGBP 1.874
(TEUR 2.554). Anschaffungsnebenkosten in Höhe von TGBP 47
(TEUR 64) wurden innerhalb der sonstigen betrieblichen Auf-
wendungen erfasst. Der im Rahmen der Akquisition aktivierte
Geschäfts- und Firmenwert wird dem Segment Westeuropa
zugeordnet und entspricht den nicht separierbaren immateri-
ellen Vermögenswerten wie z. B. dem Mitarbeiterstamm.
EUR Buchwerte vor Akquisition
Fair Value Anpassungen
Bilanzierte Werte zum Erwerbszeitpunkt
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 0 407.575 407.575
Sachanlagen 3.199 3.199
3.199 407.575 410.774
Kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 932.543 932.543
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 597.169 597.169
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 646.829 646.829
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 627.029 627.029
2.803.570 2.803.570
Langfristige Schulden
Latente Steuern 75.008 75.008
75.008 75.008
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 271.984 271.984
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 415.045 415.045
Passive Rechnungsabgrenzungsposten 1.290.340 1.290.340
1.977.369 1.977.369
Reinvermögen 829.400 332.567 1.161.967
Geschäfts- oder Firmenwert aus der Akquisitionder Gruppe (steuerlich nicht abzugsfähig) 1.391.797
Kaufpreis 2.553.764
davon bislang zahlungswirksam 2.553.764
Übernommene liquide Mittel im Rahmen der Akquisition 646.829
Tatsächlicher Mittelabfluss für die Akquisition 1.906.935
Die Erstkonsolidierung erfolgte am 1. Juni und die Vers-
chmelzung der beiden Unternehmen am 1. August, sodass ein
zeitanteiliges Periodenergebnis von zwei Monaten in Höhe
von TEUR 38 und ein Umsatz von TEUR 596 ausgewiesen
wird. Wäre der Jahresabschluss der IT Performs bereits am
1. Januar 2015 konsolidiert worden, so hätte sich ein Perioden-
ergebnis von TEUR 226 und ein Umsatz von TEUR 3.578
ergeben. Die folgende Tabelle stellt die geschätzten beizule-
genden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte, Schulden
und Eventualschulden zum Erwerbszeitpunkt dar:
ITELLIGENCE AGGB 2015 115ANHANG
Bei der Fair Value Anpassung handelt es sich um die Separie-
rung des Auftragsbestandes und der Kundenbeziehungen.
Übernahme des SAP-Geschäfts der Artaud,
Courthéoux & Associés (ACA)
Mit Kaufvertrag vom 31. Juli 2015 übernahm die französische
Tochtergesellschaft, itelligence Frankreich, den SAP-Geschäfts-
bereich von ACA. Mit dieser Übernahme gehört itelligence zu
den Top Resellern der SAP in Frankreich.
Der Kaufpreis für den Geschäftsbereich betrug TEUR 5.701.
Davon betreffen TEUR 100 den beizulegenden Zeitwert der
bedingten Kaufpreiszahlung, welche an den Abschluss von
neuen Kundenverträgen gekoppelt ist. Die mögliche Bandbrei-
te der bedingten Kaufpreiszahlung liegt zwischen TEUR 0 und
TEUR 100. Anschaffungsnebenkosten in Höhe von TEUR 349
wurden innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen
erfasst. Der im Rahmen der Akquisition aktivierte Geschäfts-
und Firmenwert wird dem Segment Westeuropa zugeordnet
und entspricht den nicht separierbaren Kundenbeziehungen
sowie dem Mitarbeiterstamm.
Die folgende Tabelle stellt die geschätzten beizulegenden
Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte zum Erwerbszeit-
punkt dar:
EUR
Kaufpreis 5.700.954
Geschäfts- oder Firmenwert aus der Akquisitionder Gruppe (steuerlich nicht abzugsfähig) 4.319.904
separierbare Kundenbeziehungen 2.016.830
Passive latente Steuern 655.544
Immaterielle Vermögenswerte 14.638
Sachanlagen 5.127
Tatsächlicher Mittelabfluss für die Akquisition 5.600.954
Erwerb weiterer Anteile
Am 25. März 2015 erwarb die itelligence AG weitere 7,5% an
der Elsys Bilgi Sistemleri Group. Dementsprechend beträgt der
Beteiligungsprozentsatz an der Gesellschaft 85%.
Nachstehend ist die Auswirkung der Änderungen der Beteili-
gungsquote der itelligence AG an der Elsys Bilgi Sistemleri
Group zusammengefasst.
TEUR
Anteil der itelligence AG zum 1. Januar 2015 12.894
Kursdifferenz -2.616
Auswirkung der Erhöhung der Beteiligungsquote 1.678
Anteil am Gesamtergebnis 2.565
Anteil der itelligence AG zum 31. Dezember 2015 14.521
Am 24. März 2015 erwarb die itelligence AG 10% an der
itelligence a/s Denmark, Horsens/Dänemark und erhöhte
somit den Beteiligungsprozentsatz auf 86%.
Nachstehend ist die Auswirkung der Änderungen der
Beteiligungsquote der itelligence AG an der itelligence a/s
zusammengefasst.
TEUR
Anteil der itelligence AG zum 1. Januar 2015 22.213
Kursdifferenz -210
Auswirkung der Erhöhung der Beteiligungsquote 2.945
Anteil am Gesamtergebnis 4.024
Anteil der itelligence AG zum 31. Dezember 2015 28.972
Die Beteiligung an der itelligence France SAS, Paris/Frankreich
wurde am 20. Juli 2015 um 19% auf 100% erhöht.
Die itelligence a/s Denmark in Horsens/Dänemark erwarb wei-
tere Anteile an der itelligence a/s Norway in Oslo/Norwegen,
sodass sich die Beteiligungsquote im Konzern von 70,68% zum
31. Dezember 2014 auf 86% zum 30. November 2015 erhöhte.
Sämtliche Beteiligungserhöhungen wurden im Rahmen der
vereinbarten Put- und Call-Optionen ausgeübt.
116
SONSTIGE VERÄNDERUNGEN IM
KONSOLIDIERUNGSKREIS
Mit Wirkung zum 1. Januar 2015 erfolgte die Verschmelzung
der itelligence Business Solutions GmbH in Wien, Österreich
auf die itelligence AG in Bielefeld. Die grenzüberschreitende
Zusammenführung erfolgte zu Buchwerten und ist die Folge
der sukzessiven Konsolidierung der Gruppe.
E. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE
In den Konzernabschluss der Gesellschaft sind die itelligence
AG und sämtliche Tochtergesellschaften, die unter der recht-
lichen oder tatsächlichen Kontrolle der Gesellschaft stehen,
einbezogen.
Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden einheitlich
in Übereinstimmung mit IFRS und auf den Konzernbilanz-
stichtag 31. Dezember aufgestellt.
Die Auswirkungen konzerninterner Geschäftsvorfälle wurden
eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen
den konsolidierten Gesellschaften wurden gegeneinander auf-
gerechnet, Zwischengewinne und -verluste im Anlage- und
Vorratsvermögen wurden eliminiert und konzerninterne Erträ-
ge mit den korrespondierenden Aufwendungen verrechnet.
Auf temporäre Unterschiede aus der Konsolidierung wurden
die nach IAS 12 erforderlichen Steuerabgrenzungen vorge-
nommen.
Bei erstmaliger Konsolidierung von Tochterunternehmen wur-
den die Anschaffungswerte der Beteiligung dem Konzernanteil
am neubewerteten Eigenkapital der jeweiligen Gesellschaft
gegenübergestellt. Ein verbleibender aktivischer Unterschieds-
betrag wird, soweit dieser keinen separierbaren Vermögens-
werten, Schulden und Eventualschulden zugeordnet werden
kann, als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und gemäß IAS
36 mindestens einmal jährlich – gegebenenfalls mehrfach
jährlich bei Vorliegen von Indikatoren für eine Wertminde-
rung – einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. In Ausübung
des Bilanzierungswahlrechtes nach IFRS 3 (2008) erfolgt die
Bewertung von nicht beherrschenden Anteilen aus Unterneh-
menszusammenschlüssen ab dem 1. Januar 2010 wahlweise
zum beizulegenden Zeitwert (Full-Goodwill-Methode). Der
beizulegende Zeitwert der nicht beherrschenden Anteile wird
auf Basis des Kaufpreises für die bereits erworbenen Anteile
abgeleitet.
Beteiligungen an Unternehmen, an denen die Gesellschaft
Anteile zwischen 20% und 50% hält, werden nach der „Equi-
ty“-Methode einbezogen, solange die Gesellschaft einen
wesentlichen Einfluss ausübt. Die Anschaffungskosten der
Beteiligungen werden jährlich um die auf den Konzern ent-
fallenden Veränderungen des Eigenkapitals des assoziierten
Unternehmens erhöht bzw. vermindert. Zum Bilanzstichtag
werden keine Beteiligungen nach der „Equity“-Methode ein-
bezogen.
Beteiligungen an Unternehmen, an denen die Gesellschaft
weniger als 20 % der Anteile hält, für die kein auf einem akti-
ven Markt notierter Preis vorliegt und deren beizulegender
Zeitwert nicht verlässlich bestimmt werden kann, werden
nach der Anschaffungskostenmethode bilanziert, solange die
Gesellschaft keinen wesentlichen Einfluss ausübt.
ITELLIGENCE AGGB 2015 117ANHANG
F. WÄHRUNGSUMRECHNUNG
Die Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften
in Nicht-Euro-Ländern wurden auf der Grundlage des Kon-
zepts der funktionalen Währung gemäß IAS 21 in Euro um -
gerechnet. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in
finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht
selbstständig betreiben, ist grundsätzlich die funktionale
Währung identisch mit der jeweiligen Landeswährung.
Vermögenswerte und Schulden wurden mit dem Stichtagskurs
am Bilanzstichtag, die Posten der Gewinn- und Verlustrech-
nung grundsätzlich zu den Jahresdurchschnittskursen ange-
setzt. Gemäß IAS 21.40 ist die vereinfachte Umrechnung der
Posten der Gewinn- und Verlustrechnung zum Jahresdurch-
schnittskurs möglich, wenn keine stark schwankenden Wech-
selkurse vorliegen. Das Eigenkapital wurde zu historischen
Kursen umgerechnet.
Der Unterschiedsbetrag aus der Umrechnung der Gewinn-
und Verlustrechnung zu Durchschnittskursen und der Bilan-
zen zu Stichtagskursen wird erfolgsneutral im kumulierten
übrigen Eigenkapital ausgewiesen. Der sich aus der Umrech-
nung des Eigenkapitals zu historischen Kursen ergebende
Währungsunterschied wird ebenfalls mit dem kumulierten
übrigen Eigenkapital verrechnet.
Auf Fremdwährung lautende monetäre Posten werden grund-
sätzlich zum Stichtagskurs umgerechnet. Umrechnungsdiffe-
renzen werden als Aufwand oder Ertrag in der Periode, in der
sie entstanden sind, erfasst.
Die wichtigsten im Konzernabschluss verwendeten Kurse
haben sich in Relation zum Euro wie folgt entwickelt:
Währung Durchschnittskurs Bilanzstichtagskurs
1 EUR = 2015 2014 31.12.2015 31.12.2014
USA USD 1,1091 1,3267 1,0887 1,2141
Schweiz CHF 1,0673 1,2146 1,0835 1,2024
Großbritannien GBP 0,7257 0,8061 0,7340 0,7789
Polen PLN 4,1813 4,1843 4,2639 4,2732
Türkei TRY 3,0088 2,9047 3,1765 2,8320
Tschechien CZK 27,2825 27,5353 27,0230 27,7350
Dänemark DKK 7,4586 7,4549 7,4626 7,4453
Ungarn HUF 309,826 308,669 315,980 315,540
Russland RUB 68,0720 50,351 80,6736 72,337
118
G. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
Die Abschlüsse der itelligence AG sowie der in- und auslän-
dischen Tochterunternehmen werden entsprechend IFRS 10
nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrund sätzen
aufgestellt, die stetig zum Vorjahr angewendet wurden.
ERMESSENSAUSÜBUNG UND HAUPTQUELLEN
VON SCHÄTZUNGSUNSICHERHEITEN
Die Erstellung des Konzern-Abschlusses erfordert Einschät-
zungen und Annahmen des Vorstandes, die sich auf die ausge-
wiesene Höhe des Vermögens, der Schulden, der Erträge und
Aufwendungen im Konzern-Abschluss sowie den Ausweis der
sonstigen finanziellen Verpflichtungen und Eventualschulden
auswirken. Bestehende Unsicherheiten werden bei der Wert-
ermittlung angemessen berücksichtigt. Die tatsächlichen
Ergebnisse können jedoch von diesen Schätzungen abwei-
chen. Alle Schätzungen und Annahmen werden nach bestem
Wissen und Gewissen getroffen, um ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Vermögens-
und Finanzlage des Konzerns zu vermitteln.
Nachstehend werden die wichtigsten zukunftsbezogenen
Annahmen sowie sonstige am Stichtag bestehende wesentliche
Quellen von Schätzungsunsicherheiten erläutert, aufgrund
derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des
nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der
Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich
sein wird.
Der Werthaltigkeitstest für die Geschäfts- und Firmenwerte
(TZ 11), die sonstigen immateriellen Vermögenswerte (TZ 11)
und Sachanlagen (TZ 12) erfordert zur Bestimmung deren
Nutzungswertes Schätzungen der künftigen Cashflows des Ver-
mögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit
sowie die Wahl eines angemessenen Abzinsungssatzes zu
Ermittlung des Barwertes dieser Cashflows. Für die Schätzun-
gen der zukünftigen Cashflows sind langfristige Ertragspro-
gnosen vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Rahmen-
bedingungen und der Entwicklung der Branche zu treffen.
Zur Bewertung der aktiven und passiven latenten Steuern des
Konzerns (TZ 16) sind wesentliche Beurteilungen erforderlich.
Insbesondere die aktiven latenten Steuern auf steuerliche
Verlustvorträge erfordern Einschätzungen über die Höhe und
Zeitpunkte des künftig zu versteuernden Einkommens sowie
der zukünftigen Steuerplanungsstrategien. Wenn Zweifel an
der Realisierbarkeit der Verlustvorträge bestehen, werden diese
nicht angesetzt oder wertberichtigt.
Für zweifelhafte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(TZ 14) werden Wertberichtigungen gebildet, um erwarteten
Verlusten Rechnung zu tragen, die aus einer eventuellen
Zahlungsunfähigkeit von Kunden resultieren. Grundlage für
die Beurteilung der Angemessenheit der Wertberichtigungen
auf zweifelhafte Forderungen sind die Struktur der Fälligkeit
der Forderungssalden, Erfahrungen bezüglich der Ausbuchung
von Forderungen in der Vergangenheit, die Einschätzung der
Kundenbonität sowie Veränderungen im Zahlungsverhalten.
Darüber hinaus sind in den Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen noch nicht fakturierte Leistungen aus Projekten
enthalten, die nach der „Percentage of Completion Method“
realisiert werden. Der Fertigstellungsgrad dieser Projekte wird
anhand der bisher geleisteten Stunden im Vergleich zur Schät-
zung der Gesamtstunden ermittelt (sogenannte inputorien-
tierte Ermittlung des Fertigstellungsgrades).
Im Rahmen der Akquisitionen können die verbleibenden
Anteile (nicht beherrschende Anteile) innerhalb der nächsten
Jahre über Put- und Call-Optionen (TZ 23) zum Fair Value
erworben werden. Die Bewertung der resultierenden finanziel-
len Verbindlichkeiten aus den Put- und Call-Optionen erfolgt
auf Basis der jeweiligen EBIT-Planungen. Die für die Bewer-
tung zugrunde liegenden Planungen enthalten Prognosen, die
von künftigen Ereignissen abweichen können. Abweichungen
führen zu entsprechenden Anpassungen der finanziellen
Verbindlichkeiten und werden ergebnismäßig erfasst (TZ 7).
Über die Koppelung der zukünftigen Kaufpreise an die
EBIT-Entwicklung partizipieren die nicht beherrschenden
Anteile sowohl an einer positiven als auch einer negativen
Unternehmensentwicklung.
ITELLIGENCE AGGB 2015 119ANHANG
Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen (TZ 25) beruht
auf Annahmen über die zukünftige Entwicklung bestimmter
Faktoren. Diese Faktoren umfassen unter anderem versiche-
rungsmathematische Annahmen wie zum Beispiel den
Diskontierungszinssatz, erwartete Gehalts- und Rentensteige-
rungen, Sterblichkeitsraten und frühestes Rentenalter. Entspre-
chend der langfristigen Ausrichtung solcher Pläne unterliegen
solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten.
ERTRAGS- UND AUFWANDSREALISIERUNG
Umsatzerlöse bzw. sonstige betriebliche Erträge werden mit
Erbringung der Leistung bzw. mit Übergang der Gefahr auf
den Kunden realisiert.
Umsätze aus Wartungs- und Supportaufträgen sowie Outsour-
cingaufträge werden ratierlich über die Laufzeit der Leistungs-
erbringung realisiert.
Umsätze aus der Veräußerung von Lizenzen gelten nach
Übergabe der Software als realisiert, wenn die Software beim
Kunden installiert oder dem Kunden die Installationsschlüssel
zur Verfügung gestellt wurden und der Zahlungseingang als
hinreichend wahrscheinlich gilt.
Beratungsumsätze stehen in direktem Zusammenhang mit
Dienstleistungen aus der Implementierung und der Installati-
on, die auf Basis getrennter Dienstleistungsverträge durch-
geführt wurden. Beratungs- und Schulungsumsätze werden
entsprechend der Leistungserbringung realisiert.
Erträge aus der Erbringung von kundenspezifischen Ferti-
gungsaufträgen und Dienstleistungen sind gemäß IAS 18 in
Verbindung mit IAS 11 unter Bezug auf den Fertigstellungs-
grad und Leistungsfortschritt nach der „percentage-of-comple-
tion“ Methode (Ertragsrealisierung nach Leistungsfortschritt)
zu erfassen. Der Fertigstellungsgrad wird auf der Grundlage
der erbrachten abrechenbaren Stunden im Verhältnis zu
der geschätzten Gesamtzahl der Stunden für den jeweiligen
Vertrag bestimmt. Die Anwendung dieses Ergebnisses (Pro-
zentsatz) auf die Gesamterlöse ergibt den zum Stichtag zu
realisierenden Ertrag. Drohende Verluste aus diesen Ferti-
gungsaufträgen werden vollständig aufwandswirksam erfasst
und unter den sonstigen Rückstellungen passiviert.
Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme
der Leistung bzw. zum Zeitpunkt der Verursachung ergebnis-
wirksam. Zinserträge und -aufwendungen werden perioden-
gerecht erfasst. Dividenden werden mit Entstehung des
Rechtsanspruchs vereinnahmt. Ausgezahlte Dividenden
werden direkt vom Bilanzgewinn abgesetzt.
ERGEBNIS JE AKTIE
Das Ergebnis pro Aktie wird nach IAS 33 ermittelt. Das Ergeb-
nis je Aktie wird berechnet, indem das den Inhabern von
Stammaktien zuzurechnende Ergebnis durch die während des
Zeitraums umlaufende gewichtete durchschnittliche Anzahl
Stammaktien geteilt wird.
IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE
Erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
werden gemäß IAS 38 aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist,
dass mit der Nutzung des Vermögenswertes ein zukünftiger
wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist und die Kosten des
Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können.
Erworbene immaterielle Vermögenswerte umfassen im Wesent-
lichen Konzessionen, Lizenzen sowie Standardsoftware. Die
Aktivierung erfolgt zu Anschaffungskosten. Die Abschreibung
erfolgt planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungs-
dauer, von in der Regel drei bis fünf Jahren. Der Ausweis
erfolgt aufgrund des Umsatzkostenverfahrens innerhalb der
Umsatzkosten, Marketing- und Vertriebskosten sowie der
Verwaltungskosten.
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden bei Erfül-
lung der Voraussetzungen nach IAS 38 aktiviert. Entwicklungs-
kosten im Zusammenhang mit entstehenden Branchenlösun-
gen der itelligence AG erfüllen das wesentliche Kriterium der
120
bestehenden Verfügungsmacht über den immateriellen Ver-
mögenswert nicht. Bei den Branchenlösungen der itelligence
handelt es sich nicht um ein Produkt, sondern um Voreinstel-
lungen im SAP-System, die Zusatzfunktionalitäten für speziel-
le Branchen bieten. Die Basis für die Lösung ist die SAP-Soft-
ware, ohne deren Existenz die Lösung nicht nutzbar ist.
Finanzierungskosten werden gemäß IAS 23 aktiviert.
Der Überschuss der Anschaffungskosten eines Unternehmens-
erwerbes über den zum Tage des Kaufes erworbenen Anteil an
den Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte und
Schulden wird als Geschäfts- oder Firmenwert bezeichnet und
als ein immaterieller Vermögenswert angesetzt. In Ausübung
des Bilanzierungswahlrechtes nach IFRS 3 (2008) erfolgt die
Bewertung von nicht beherrschenden Anteilen für Unterneh-
menszusammenschlüsse ab dem 1. Januar 2010 wahlweise
zum beizulegenden Zeitwert (Full-Goodwill-Methode). Dieser
wird auf Basis einer linearen Hochrechnung des Kaufpreises
für die übernommenen Anteile ermittelt. Anschaffungsneben-
kosten werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens als Aufwand
erfasst.
Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden gemäß IAS 36 ein-
mal jährlich, gegebenenfalls mehrfach bei Vorliegen von Indi-
katoren für eine Wertminderung, einer Werthaltigkeitsprüfung
unterzogen. Im Rahmen der Bewertung werden die Geschäfts-
oder Firmenwerte den internen sog. Zahlungsmittel generie-
renden Einheiten (sog. cash generating units – CGUs) zuge-
ordnet. Eine CGU ist definiert als die kleinste identifizierbare
Gruppe von Vermögenswerten, die Mittelzuflüsse aus der fort-
gesetzten Nutzung erzeugen, die weitestgehend unabhängig
von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder ande-
rer Gruppen von Vermögenswerten sind. Die Gesellschaft tes-
tet die Geschäfts- oder Firmenwerte auf Ebene der Regionen/
Segmente: USA, Deutschland/Österreich/Schweiz (DACH),
Westeuropa, Osteuropa, Asien und Sonstige.
Eine ergebniswirksame Wertminderung (sog. Impairment)
wird dann erfasst, wenn der Buchwert einer CGU den sog.
erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist der
höhere Betrag aus beizulegender Zeitwert abzüglich der
Verkaufskosten und Nutzungswert. Der Nutzungswert ist der
Barwert der geschätzten künftigen Cashflows, die aus der fort-
gesetzten Nutzung und dem Abgang am Ende der Nutzungs-
dauer erwartet werden. Die Gesellschaft bestimmt den Nut-
zungswert einer CGU anhand eines Discounted Cash Flow
(DCF)-Verfahrens im Sinne des IAS 36.
SACHANLAGEN
Sachanlagen, die im Geschäftsbetrieb länger als ein Jahr
genutzt werden, sind gemäß IAS 16 mit ihren Anschaffungs-
oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer
Abschreibung bewertet. Fremdkapitalkosten werden gemäß
IAS 23 angesetzt. Die zugrunde gelegten Nutzungsdauern ent-
sprechen den voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungs-
dauern im Konzern.
Die angesetzten Nutzungsdauern ergeben sich aus der
folgenden Übersicht:
Gebäude 15 – 40 Jahre
EDV-Hardware und Kundensysteme 3 Jahre
Großrechner und Router 5 Jahre
Datenverarbeitungssysteme 5 Jahre
Netzwerktechnik 10 Jahre
Mietereinbauten 8 – 15 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung 8 – 10 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen 7 – 10 Jahre
Im Falle, dass der Buchwert den voraussichtlichen erzielbaren
Betrag übersteigt, wird entsprechend IAS 36 eine ergebnis-
wirksame Wertminderung auf diesen Wert vorgenommen.
Bei Verkauf oder Abgang von Sachanlagen werden die entspre-
chenden Anschaffungskosten sowie die dazugehörige kumu-
lierte Abschreibung aus den entsprechenden Konten entfernt.
Gewinne oder Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen
werden als sonstige betriebliche Erträge bzw. sonstige betrieb-
liche Aufwendungen gezeigt. Wartung oder Instandhaltungs-
aufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung
als Aufwand erfasst.
ITELLIGENCE AGGB 2015 121ANHANG
LEASINGVERHÄLTNISSE
Bei Leasingverhältnissen wird das wirtschaftliche Eigentum an
den Leasinggegenständen gemäß IAS 17 dem Konzern zuge-
rechnet, wenn dieser im Wesentlichen alle mit dem Eigentum
verbundenen Chancen und Risiken aus dem Leasinggegen-
stand trägt (Finanzierungsleasing). Die Gesellschaft setzt zu
Beginn des Leasingverhältnisses Vermögenswerte und Schul-
den in gleicher Höhe in der Bilanz an, und zwar in Höhe des
zu Beginn des Leasingverhältnisses beizulegenden Zeitwertes
des Leasingobjektes, oder mit dem Barwert der Mindestlea-
singzahlungen, sofern dieser Wert niedriger ist. Die Abschrei-
bungsmethoden und Nutzungsdauern der aktivierten Ver-
mögenswerte entsprechen denen vergleichbarer erworbener
Vermögenswerte. Die korrespondierenden Leasingverpflich-
tungen werden unter den finanziellen Verbindlichkeiten aus-
gewiesen. Der Zinsanteil der Leasingzahlungen wird über die
Laufzeit der Leasingperiode in der Gewinn- und Verlustrech-
nung ausgewiesen.
Soweit bei Leasingverträgen das wirtschaftliche Eigentum
beim Leasinggeber liegt (Operating Leasing), erfolgt die Bilan-
zierung der Leasinggegenstände beim Leasinggeber. Die dafür
anfallenden Leasingaufwendungen werden in voller Höhe als
Aufwand erfasst. Die Summe der Leasingzahlungen während
der unkündbaren Grundmietzeit wird unter den sonstigen
finanziellen Verpflichtungen gezeigt.
FINANZINSTRUMENTE
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei
einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Ver-
mögenswertes und bei einem anderen Unternehmen zu einer
finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstru-
ment führt. Finanzinstrumente werden grundsätzlich mit
Werten zum Handelstag bilanziert.
Finanzinstrumente werden gemäß IAS 39 folgendermaßen
klassifiziert:
— bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen
— zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte
oder finanzielle Verbindlichkeiten
— vom Unternehmen ausgereichte Kredite und Forderungen
— zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
— zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE
— bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen:
Finanzielle Vermögenswerte mit festgelegten und bestimm-
baren Zahlungen und festen Laufzeiten, die die Gesell-
schaft bis zur Endfälligkeit halten möchte und kann, aus-
genommen von der Gesellschaft ausgereichte Kredite und
Forderungen, werden als bis zur Endfälligkeit zu haltende
Finanzinvestitionen klassifiziert und zu fortgeführten
Anschaffungskosten bewertet.
— zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte:
Finanzielle Vermögenswerte, die hauptsächlich erworben
wurden, um einen Gewinn aus kurzfristigen Preis- bzw.
Kursschwankungen zu erzielen sowie Derivate mit posi-
tiven Marktwerten, die nicht als Sicherungsinstrument
genutzt werden, werden als zu Handelszwecken gehaltene
finanzielle Vermögenswerte klassifiziert und erfolgswirk-
sam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Änderungen
der beizulegenden Zeitwerte werden erfolgswirksam inner-
halb des Finanzergebnisses ausgewiesen.
— vom Unternehmen ausgereichte Kredite und Forderungen:
Kredite und Forderungen sind nicht derivative finanzielle
Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlun-
gen, die nicht auf einem aktiven Markt gehandelt werden
und die nicht für einen kurzfristigen Verkauf vorgesehen
sind. Diese Kategorie umfasst Zahlungsmittel und Zah-
lungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie in den sonstigen finanziellen Vermö-
genswerten enthaltene Kredite und Forderungen. Kredite
122
und Forderungen bilanziert die Gesellschaft zu fortge-
führten Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen.
Wertminderungen auf dieser Kategorie zugeordneten Pos-
ten werden im operativen Ergebnis, Zinsen auf Basis der
Effektivzinsmethode im Finanzergebnis erfasst.
— zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte:
Diese Kategorie beinhaltet alle Finanzinstrumente, die
nicht einer der anderen Kategorien zugeordnet werden
können. Entsprechende finanzielle Vermögenswerte wer-
den erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN
— zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten: Zur dieser Gruppe der finanziellen Ver-
bindlichkeiten gehören Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen und Finanzverbindlichkeiten. Die Gesell-
schaft setzt diese finanziellen Verbindlichkeiten an, wenn
eine vertragliche Verpflichtung zur Übertragung von Zah-
lungsmitteln oder von anderen finanziellen Vermögens-
werten an ein anderes Unternehmen besteht. Finanzielle
Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz zum
beizulegenden Zeitwert bewertet, der bei nicht erfolgswirk-
sam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen
Verbindlichkeiten direkt zurechenbare Transaktionskosten
einschließt. Alle nicht derivativen finanziellen Verbind-
lichkeiten werden anschließend unter Anwendung der
Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet. Mit diesen Posten zusammenhängende Zinser-
träge werden im Finanzergebnis erfasst.
— zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlich-
keiten: Finanzielle Verbindlichkeiten, die hauptsächlich
eingegangen wurden, um einen Gewinn aus kurzfristigen
Preis- bzw. Kursschwankungen zu erzielen sowie Derivate
mit negativen Marktwerten, die nicht als Sicherungsinst-
rument genutzt werden, werden als zu Handelszwecken
gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten klassifiziert und
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Diese Kategorie beinhaltet im Wesentlichen die Markt-
werte der im Rahmen der Akquisitionen eingegangenen
Put-Call-Optionen. Gemäß IAS 32.23 handelt es sich bei
den hier vorliegenden gleich lautenden Put-/Call-Optio-
nen um „synthetische Forwards“ im Rahmen eines Unter-
nehmenszusammenschlusses, die nach Ausübung eines
Bilanzierungswahlrechts als langfristige Verbindlichkeit
zum Barwert der geschätzten Kaufpreiszahlungen bewertet
werden. Der fair value der synthetischen Forwards ermit-
telt sich auf Basis der internen Planungen für das EBIT der
jeweiligen Gesellschaft. Die Gegenbuchung bei der erstma-
ligen Bilanzierung der Optionen erfolgt im kumulierten
übrigen Eigenkapital.
— Änderungen der beizulegenden Zeitwerte werden erfolgs-
wirksam innerhalb des Finanzergebnisses ausgewiesen.
FAIR VALUE BEWERTUNGSHIERARCHIE
Nach IFRS 13 werden zum beizulegenden Zeitwert finanzielle
und nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
bewertet.
Für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes von Vermö-
genswerten oder Verbindlichkeiten verwendet der Konzern
soweit wie möglich am Markt beobachtbare Daten. Basierend
auf den in den Bewertungstechniken verwendeten Inputfakto-
ren werden die beizulegenden Zeitwerte in unterschiedliche
Stufen in der Fair Value-Hierarchie eingeordnet:
— Level I: Notierte Preise auf aktiven Märkten für identische
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.
— Level II: Bewertungsparameter, bei denen es sich nicht um
die in Level I berücksichtigten notierten Preise handelt, die
sich aber für den Vermögenswert und die Verbindlichkeit
entweder direkt oder indirekt beobachten lassen.
— Level III: Bewertungsparameter für Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten, die nicht auf beobachtbaren Marktda-
ten beruhen.
ITELLIGENCE AGGB 2015 123ANHANG
Wenn die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts eines Ver-
mögenswertes oder einer Schuld verwendeten Inputfaktoren
in unterschiedlichen Stufen der Fair Value- Hierarchie einge-
ordnet werden können, wird die Bewertung zum beizulegen-
den Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair Value-
Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor ent-
spricht, der für die Bewertung insgesamt wesentlich ist.
Der Konzern erfasst Umgruppierungen zwischen verschiede-
nen Stufen der Fair Value- Hierarchie zum Ende der Berichts-
periode, in der die Änderung eingetreten ist.
Weitere Informationen zu den Annahmen bei der Bestim-
mung des beizulegenden Zeitwertes sind in der nachstehen-
den Anhangangabe enthalten:
— Anhangangabe 30 – Finanzinstrumente
VORRÄTE
Die Vorräte bestehen im Wesentlichen aus Handelswaren
(Softwarelizenzen zur Veräußerung) und sind gemäß IAS 2
einzeln zu Anschaffungskosten bewertet.
Soweit die Anschaffungskosten der Vorräte den Wert überstei-
gen, der sich ausgehend von den realisierbaren Verkaufsprei-
sen abzüglich bis zum Verkauf noch anfallender Kosten ergibt,
wird der niedrigere Nettoveräußerungswert angesetzt.
FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND
LEISTUNGEN
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zu fort-
geführten Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen
ausgewiesen. Die Wertberichtigungen werden auf einem
separaten Konto erfasst sofern objektive Hinweise auf einen
möglichen außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf vorliegen
(z. B. bei Ausfall oder Verzug eines Schuldners). Darüber
hinaus werden für bestimmte Forderungsklassen anhand der
Erfahrungen der Vergangenheit und unter Berücksichtigung
des Alters der Forderungen Portfoliowertberichtigungen vorge-
nommen. Eine Ausbuchung der Forderungen erfolgt nur bei
feststehenden Zahlungsausfällen z. B. Insolvenzen.
Kundenforderungen aus zum Bilanzstichtag noch nicht abge-
schlossenen Dienstleistungsaufträgen von Beratungsprojekten
werden entsprechend der „percentage-of-completion“ Metho-
de bewertet und als Forderungen aus noch nicht gestellten
Rechnungen unter den Forderungen aus Lieferungen und Leis-
tungen ausgewiesen. Diese Forderungen aus noch nicht faktu-
rierten Leistungen werden im Rahmen der Bestimmung des
Projektfortschritts geschätzt. Der hierbei entscheidende Faktor
des Fertigstellungsgrades wird anhand der bisher geleisteten
Stunden im Vergleich zur Schätzung der Gesamtstunden
ermittelt (sogenannte inputorientierte Ermittlung des Fertig-
stellungsgrades). Der Quotient dieser beiden Größen ergibt
den zum Stichtag zu realisierenden Anteil des Projekterlöses.
Die Schätzung der insgesamt zu leistenden Stunden basiert
auf den Erfahrungswerten der Gesellschaft und der langjähri-
gen Erfahrung der betreffenden Mitarbeiter sowie einer beson-
deren Würdigung des zu bewertenden Projektes. Soweit die
kumulierten Leistungen die Anzahlungen übersteigen, erfolgt
der Ausweis aktivisch, im umgekehrten Fall passivisch. Zu
erwartende Auftragsverluste werden durch Rückstellungen
berücksichtigt.
SONSTIGE NICHT FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte werden zum Nenn-
wert bzw. zu Anschaffungskosten bilanziert. Unverzinsliche
oder niedrigverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von
über einem Jahr werden abgezinst.
ZAHLUNGSMITTEL UND
ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente setzen
sich aus Kassenbeständen und Bankguthaben mit einer Lauf-
zeit von bis zu drei Monaten zusammen. Fremdwährungs-
bestände sind zum Stichtagskurs am Bilanzstichtag bewertet.
Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte werden im
Finanz ergebnis erfasst.
124
NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE
Nicht beherrschende Anteile enthalten ihren Anteil an den
beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögens-
werte und Schulden zum Zeitpunkt des Erwerbs des Tochter-
unternehmens. Diese Anteile werden auf Basis zuzurechnen-
der Ergebnisbestandteile jährlich fortgeschrieben. Die
anteiligen Verluste von nicht beherrschenden Anteilen bei
einer konsolidierten Gesellschaft können den Eigenkapital-
anteil der nicht beherrschenden Anteile der Gesellschaft
übersteigen.
Im Rahmen der Erstkonsolidierung werden die auf die nicht
beherrschenden Anteile entfallenden Anteile am Geschäfts-
oder Firmenwert in Ausübung des Bilanzierungswahlrechts
nach IFRS 3 (2008) aktiviert und innerhalb der nicht beherr-
schenden Anteile ausgewiesen. Im Rahmen der Bewertung
wird unterstellt, dass der gezahlte Kaufpreis für die Mehrheits-
anteile dem anteiligen beizulegenden Zeitwert entspricht. Auf
dieser Basis wird der beizulegende Zeitwert der nicht beherr-
schenden Anteile hochgerechnet.
Nicht beherrschende Anteile sind in der Konzernbilanz inner-
halb des Eigenkapitals getrennt vom Eigenkapital des Mutter-
unternehmens auszuweisen.
PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN UND ÄHNLICHE
VERPFLICHTUNGEN
Die Bewertung der Pensionsrückstellungen beruht auf dem in
IAS 19 vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren für
leistungsorientierte Altersvorsorgepläne. Bei den Pensionsver-
pflichtungen handelt es sich um leistungsorientierte Zusagen
gegenüber derzeitigen und ehemaligen Vorstandsmitgliedern
der itelligence AG sowie Verpflichtungen aus Anwartschaften
und Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbei-
ter der GISA GmbH.
Die Verpflichtungen beziehen sich insbesondere auf Ruhegel-
der sowie Invaliden- und Hinterbliebenenrenten. Die indivi-
duellen Zusagen richten sich in der Regel nach der Dauer der
Betriebszugehörigkeit und der Vergütung der GISA-Mitarbei-
ter. Im Rahmen der Bewertung der Pensionsverpflichtungen
werden die Richttafeln 2005G von Prof. Dr. Klaus Heubeck
verwendet.
Die GISA GmbH wickelt ihre Altersversorgungspläne über
die Unterstützungskasse für die Mitteldeutsche Wirtschaft
e. V. ab. Die GISA GmbH haftet den Versorgungsberechtigten
gegenüber für den Fall, dass die Pensionsverpflichtungen
den Zeitwert des Kassenvermögens der Unterstützungskasse
übersteigen.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden
vollständig in dem Geschäftsjahr erfasst, in dem sie anfallen.
Sie werden außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung als
Bestandteil des Other Comprehensive Income in der Aufstel-
lung der erfassten Erträge und Aufwendungen ausgewiesen.
Für die Pensionsverpflichtungen wurden versicherungsmathe-
matische Gutachten eingeholt.
ZUWENDUNGEN DER ÖFFENTLICHEN HAND
Bei den Zuwendungen der öffentlichen Hand handelt es sich
um steuerfreie Zuwendungen für Vermögenswerte gemäß § 2
InvZulG als auch steuerpflichtige Förderungen im Rahmen der
Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt-
schaftsstruktur“. Diese werden gemäß IAS 20 nur erfasst, wenn
eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit
verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen
gewährt werden. Sie werden erfolgswirksam behandelt und
grundsätzlich in den Perioden als Ertrag verbucht, in denen
die Aufwendungen anfallen, die durch die Zuwendungen
teilweise kompensiert werden. Die Zuschüsse werden separat
auf der Passivseite innerhalb der langfristigen Schulden bilan-
ziert und linear über die Nutzungsdauer der geförderten Ver-
mögenswerte ertragswirksam vereinnahmt. Die noch nicht
erhaltenen Zuschüsse werden bis zum Mittelzufluss auf der
Aktivseite der Bilanz unter den sonstigen kurzfristigen Vermö-
genswerten bilanziert.
ITELLIGENCE AGGB 2015 125ANHANG
SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN
Sonstige Rückstellungen werden entsprechend IAS 37 gebil-
det, soweit aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige
rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten
besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Vermögensab-
fluss führt und sich diese Vermögensbelastung zuverlässig
schätzen lässt.
Langfristige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr
als einem Jahr werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abge-
zinsten Erfüllungsbetrag angesetzt.
Die in den sonstigen Rückstellungen enthaltene Rückstellung
für Altersteilzeit wird nach den Regelungen des IAS 19 bewer-
tet. Durch das Gesetz zur sozialrechtlichen Absicherung flexib-
ler Arbeitszeiten zur Förderung eines gleitenden Übergangs in
den Ruhestand (Altersteilzeitgesetz, ATG) besteht die Möglich-
keit, mit Arbeitnehmern für den Zeitraum nach Vollendung
des 55. Lebensjahres Altersteilzeitverhältnisse zu vereinbaren,
die von der Bundesanstalt für Arbeit (BfA) über höchstens
fünf Jahre finanziell gefördert werden. In Einzelvereinbarun-
gen wurde mit Mitarbeitern das sog. Blockmodell sowie das
Teilzeitmodell vereinbart. Das Blockmodell sieht vor, dass der
Arbeitnehmer in der ersten Phase des Altersteilzeitraumes
(sog. Beschäftigungs- bzw. Arbeitsphase) weiterhin in dem
ursprünglich vereinbarten Umfang arbeitet und in der zweiten
Phase (sog. Freistellungsphase) vollständig von seiner Arbeits-
pflicht freigestellt ist. Das Teilzeitmodell (auch kontinuierli-
ches Modell genannt) ist frei gestaltbar und lässt die Wahl,
beispielsweise halbtags zu arbeiten oder bestimmte Wochen-
tage oder auch wochenweise im Wechsel über die gesamte
Dauer der ATZ. Es wurden keine potenziellen Fälle bilanziert.
Rückstellungen im Rahmen von Altersteilzeitverpflichtungen
wurden nur für das Blockmodell gebildet. Hierfür werden die
Aufstockungsbeträge mit Abschluss der Einzelvereinbarungen
ratierlich bis zum Ende der Aktivphase zurückgestellt. Der
Erfüllungsrückstand wird ratierlich über den Zeitraum der
Arbeitsphase zugeführt.
SONSTIGE NICHT FINANZIELLE
VERBINDLICHKEITEN
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten mit festen oder
bestimmbaren Zahlungen, die nicht auf einem aktiven Markt
gehandelt werden, sind hauptsächlich auf Verpflichtungen
gegenüber Mitarbeitern und Steuerbehörden zurückzuführen
und werden grundsätzlich zum Nennwert oder zum Rückzah-
lungsbetrag bilanziert.
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten umfassen Ausgaben
vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte
Zeit nach diesem Tag darstellen.
Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten umfassen Einnah-
men vor dem Abschlussstichtag, die Ertrag für eine bestimmte
Zeit nach diesem Tag darstellen.
STEUERABGRENZUNGEN
Bei den Ertragsteuern bemisst sich die Steuerlast nach der
Höhe des jährlichen Einkommens und berücksichtigt Steuer-
latenzen. Steuerrückstellungen beinhalten zukünftige Steuer-
zahlungen für vergangene Besteuerungszeiträume. Forderun-
gen und Verbindlichkeiten aus Steuern betreffen laufende
Steuerabgrenzungen. Latente Steuern werden gemäß IAS 12
mithilfe der bilanzorientierten Verbindlichkeits-Methode
ermittelt. Latente Ertragsteuern spiegeln den Nettosteuereffekt
von temporären Unterschieden zwischen dem Buchwert eines
Vermögenswertes oder einer Schuld in der Konzernbilanz und
dem steuerlichen Wertansatz wider. Die Bemessung latenter
Steueransprüche und -schulden erfolgt anhand der Steuersät-
ze, die erwartungsgemäß für die Perioden gelten, in der ein
Vermögenswert realisiert oder eine Schuld beglichen wird.
Latente Steueransprüche und -schulden werden unabhängig
von dem Zeitpunkt erfasst, an dem sich die temporären
Buchungsunterschiede voraussichtlich umkehren. Latente
Steueransprüche und -schulden werden nicht abgezinst und
werden in der Bilanz als langfristige Vermögenswerte bzw.
Schulden ausgewiesen.
126
Ein latenter Steueranspruch wird für alle abzugsfähigen tem-
porären Unterschiede sowie Verlustvorträge in dem Maße
bilanziert, wie es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuerndes
Einkommen verfügbar sein wird, gegen das der temporäre
Unterschied bzw. der Verlustvortrag verwendet werden kann.
Zu jedem Bilanzstichtag beurteilt das Unternehmen nicht
bilanzierte latente Steueransprüche und den Buchwert latenter
Steueransprüche neu. Das Unternehmen setzt einen bislang
nicht bilanzierten latenten Steueranspruch in dem Umfang
an, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass zukünftig zu
versteuerndes Einkommen die Realisierung des latenten Steu-
eranspruches gestatten wird. Umgekehrt vermindert es den
Buchwert eines latenten Steueranspruches in dem Umfang, in
dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ausreichend zu
versteuerndes Einkommen zur Verfügung stehen wird, um
vom Nutzen des latenten Steueranspruches – entweder zum
Teil oder insgesamt – Gebrauch zu machen.
SEGMENTE
Im Rahmen der Segmentberichterstattung werden die Aktivitä-
ten der itelligence gemäß den Regeln des IFRS 8 nach geogra-
phischen Regionen und nach Geschäftsfeldern abgegrenzt.
Die Erträge und Risiken der itelligence werden im Wesentli-
chen durch die Tätigkeiten in den verschiedenen Ländern und
geographischen Regionen bestimmt. Auch die Eigenkapital-
verzinsung wird von der Situation in dem jeweiligen Land
maßgeblich beeinflusst. Die Unternehmensführung ist in den
Gesellschaften regional ausgeprägt. Die ausländischen Toch-
tergesellschaften stehen unter der Leitung der lokalen Geschäfts-
führer und die Märkte werden durch eigenes Personal bear-
beitet. Die Standorte der Kunden stimmen mit denen der
Vermögenswerte überein. Die interne Finanzberichterstattung
an das Geschäftsführungs- und Aufsichtsorgan erfolgt daher
ebenfalls auf Basis der Regionen.
Die geographischen Regionen werden unterschieden zwischen
USA, Deutschland/Österreich/Schweiz (DACH), Westeuropa,
Osteuropa, Asien und Sonstige.
Die Geschäftsfelder werden unterschieden zwischen:
— Beratung (SAP-Beratung im Zusammenhang mit
der Implementierung und Schulung sowie technische
Beratung)
— Lizenzen (SAP-Lizenzvertrieb)
— Application Management
— Outsourcing & Services (Hosting und Wartung der
SAP-Software)
KAPITALFLUSSRECHNUNG
Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel
der itelligence im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu-
und -abflüsse verändert haben. Die Auswirkungen von Akqui-
sitionen/Desinvestitionen und sonstige Veränderungen des
Konsolidierungskreises werden dabei eliminiert. Bei der erst-
maligen Einbeziehung von Tochterunternehmen werden nur
die tatsächlichen Zahlungsströme in der Kapitalflussrechnung
gezeigt. Der liquiditätswirksame Betrag aus dem Kauf oder
Verkauf von Unternehmen, d. h. der Kaufpreis abzüglich/
zuzüglich der mit dem Unternehmen erworbenen/veräußer-
ten Finanzmittel wird als Mittelabfluss/-zufluss aus der Inves-
titionstätigkeit erfasst. Die Mittelabflüsse aus Investitionen in
subventionierte Vermögenswerte und die Mittelzuflüsse aus
hierzu gewährten Investitionszulagen und -zuschüssen werden
unsaldiert dargestellt. In Übereinstimmung mit IAS 7 wird
zwischen Zahlungsströmen aus betrieblicher Tätigkeit, aus
dem Investitionsbereich und aus dem Finanzierungsbereich
unterschieden.
Die ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-
äquivalente umfassen Kassenbestände, Schecks, Guthaben bei
Kreditinstituten sowie Wertpapiere des Umlaufvermögens.
ITELLIGENCE AGGB 2015 127ANHANG
EVENTUALSCHULDEN UND -FORDERUNGEN
Eventualschulden werden im Abschluss nicht angesetzt. Sie
werden im Anhang angegeben, außer wenn die Möglichkeit
eines Abflusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen
sehr unwahrscheinlich ist.
Eventualforderungen werden im Abschluss nicht angesetzt.
Sie werden jedoch im Anhang angegeben, wenn der Zufluss
wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist.
EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die neue Erkenntnisse
bringen und die finanzielle Position des Konzerns zum
Bilanzstichtag berühren, werden im Konzernabschluss berück-
sichtigt. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die nicht im Kon-
zernabschluss zum Bilanzstichtag zu berücksichtigen sind,
werden im Anhang und im Lagebericht dargestellt, wenn sie
von wesentlicher Bedeutung sind.
H. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND
VERLUSTRECHNUNG
1. UMSATZERLÖSE
Die Umsätze stellen sich nach Regionen und Geschäftsfeldern
folgendermaßen dar:
TEUR 2015 2014
DACH 321.203 255.027
USA 130.797 106.937
Westeuropa 154.796 120.228
Osteuropa 74.657 63.135
Asien 10.663 6.970
Sonstiges 4.124 4.509
696.240 556.806
TEUR 2015 2014
Beratungserlöse 310.054 246.567
Lizenzerlöse 69.375 56.903
Application Management 71.927 66.346
Outsourcing & Services 241.444 186.066
Übrige 3.440 924
696.240 556.806
Beratungserlöse setzen sich aus Beratungs- und Schulungserlö-
sen zusammen. Die Beratungserlöse umfassen hauptsächlich
Implementierungsunterstützungen, die sich auf die Installati-
on und die Konfiguration der SAP-Softwareprodukte bezie-
hen. Schulungserlöse umfassen Ausbildungsveranstaltungen
für Kunden zur Nutzung der SAP-Softwareprodukte und zu
verwandten Themen. Lizenzerlöse resultieren aus den Lizenz-
gebühren, die für den Verkauf von SAP-Softwareprodukten an
Kunden erzielt werden. Im Rahmen des Application Manage-
ment liefert die itelligence Gruppe applikationsbasierte Leis-
tungen zur Unterstützung von IT-Organisationen. Erlöse im
Bereich Outsourcing & Services enthalten den Umsatz durch
Kundensupport sowie durch das IT-Hosting von SAP Server-
systemlandschaften.
128
Im Rahmen der „percentage-of-completion“-Methode wurden
Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 16.545 (i. Vj. TEUR 12.751)
erfasst. Für diese nicht fakturierten Leistungen sind Kosten in
Höhe von TEUR 12.674 (i. Vj. TEUR 9.830) angefallen. Ins-
gesamt wurde eine Marge von TEUR 3.871 (i. Vj. TEUR 2.921)
vereinnahmt.
In den Geschäftsjahren 2015 und 2014 wurden keine Umsatz-
erlöse über 10% mit einem einzelnen Kunden erzielt.
2. UMSATZKOSTEN
Die Umsatzkosten enthalten den Aufträgen direkt zurechen-
bare Einzelkosten sowie Gemeinkosten.
Die Umsatzkosten umfassen folgende Aufwendungen:
TEUR 2015 2014
Bezogene Waren und Dienstleistungen 201.141 156.732
Personalaufwand 269.349 216.019
Abschreibungen 19.306 15.466
Sonstige Aufwendungen 43.563 37.972
533.359 426.189
3. MARKETING- UND VERTRIEBSAUFWENDUNGEN
Die Marketing und Vertriebsaufwendungen beinhalten dem
Bereich Vertrieb und Marketing zurechenbare Personal- und
Sachkosten, Abschreibungen sowie Werbeaufwendungen.
Die Marketing- und Vertriebsaufwendungen gliedern sich
wie folgt:
TEUR 2015 2014
Personalaufwand 50.737 44.186
Abschreibungen 566 392
Sonstige Aufwendungen 13.646 13.042
64.949 57.620
4. VERWALTUNGSAUFWENDUNGEN
Die Verwaltungsaufwendungen beinhalten Personal- und
Sachkosten sowie Abschreibungen des Verwaltungsbereichs.
Die Verwaltungsaufwendungen gliedern sich wie folgt:
TEUR 2015 2014
Personalaufwand 37.180 32.336
Abschreibungen 3.664 3.281
Sonstige Aufwendungen 17.269 10.773
58.113 46.390
5. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE
TEUR 2015 2014
Erträge aus Investitionszuschüssen und -zulagen 1.774 1.572
Erträge aus dem Verkauf von Anlagevermögen 95 39
Ertrag aus dem Verkauf von Finanzanlagen 0 724
Erträge aus Währungsdifferenzen 2.168 955
4.037 3.290
6. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN
TEUR 2015 2014
Wertberichtigungen auf Forderungen 1.559 1.947
Akquisitionskosten gemäß IFRS 3 (rev. 2008) 579 1.593
Aufwendungen aus Anlagenabgängen 17 16
Aufwendungen aus Kursdifferenzen und Konsolidierung 2.698 2.207
4.853 5.763
ITELLIGENCE AGGB 2015 129ANHANG
7. BEWERTUNG VON DERIVATEN UND AUSÜBUNG
VON OPTIONEN
TEUR 2015 2014
Erträge aus der Bewertung von Optionen 65 519
Aufwendungen aus der Bewertung von Optionen -2.486 -4.960
Aufwendungen aus der Ausübung von Optionen -363 -1.128
Erträge aus Derivaten 118 271
Aufwendungen aus Derivaten -198 -483
-2.864 -5.781
Die im Rahmen von Akquisitionen vereinbarten Put- und
Call-Optionen können auf Basis der zukünftigen EBIT-Ent-
wicklungen der jeweiligen Gesellschaften zum Fair Value aus-
geübt werden. Aus Planunterschreitungen vereinbarter EBIT-
Ziele ergaben sich Erträge aus der Bewertung von Optionen in
Höhe von TEUR 65 (i. Vj. TEUR 519). Aufwendungen aus der
Planübererfüllung sind in diesem Zusammenhang in Höhe
von TEUR 2.486 (i. Vj. TEUR 4.960) entstanden.
Aus der Ausübung von Put- und Call-Optionen entstand ein
Aufwand von TEUR 363 (i. Vj. TEUR 1.128).
Zur Absicherung von Wechselkursschwankungen für beste-
hende Bilanzpositionen wurden im Geschäftsjahr 2015 Devi-
sentermingeschäfte abgeschlossen, welche zu einem Ertrag in
Höhe von TEUR 118 (i. Vj. TEUR 240) sowie Aufwendungen
in Höhe von TEUR 64 (i. Vj. TEUR 483) führten. Darüber
hinaus entstand im Zusammenhang mit der Bewertung eines
eingebetteten Derivates zum Jahresende ein Aufwand in Höhe
von TEUR 134 (i. Vj. ein Ertrag in Höhe von TEUR 31).
8. FINANZIERUNGSERTRÄGE/-AUFWENDUNGEN
TEUR 2015 2014
Zinserträge 238 149
Zinsaufwendungen -2.685 -3.157
-2.447 -3.008
Die Zinserträge enthalten Zinsen aus Bankguthaben sowie
kurzfristige Festgeldanlagen (Kategorie „Kredite und Forde-
rungen“). Zinsaufwendungen betreffen mit TEUR 2.422 (i. Vj.
2.365) den Gesamtzinsaufwand für finanzielle Verbindlich-
keiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewertet werden (i. W. Darlehen gegenüber der Konzernober-
gesellschaft: Kategorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertete Verbindlichkeiten“).
9. ERTRAGSTEUERN
Die Zusammensetzung der Steueraufwendungen ist wie folgt:
TEUR 2015 2014
Tatsächlicher Steueraufwand
Laufendes Jahr -7.748 -6.864
Anpassungen für Vorjahre -152 -90
-7.900 -6.954
Latente Steuern
Entstehen bzw. Auflösung temporärer Differenzen -1.708 248
Ansatz von bisher nicht berücksichtigten steuerlichen Verlusten 827 433
Fehlende Nutzung und Wertberichtigung von Verlustvorträgen -439 -1.153
-1.320 -472
Steueraufwand -9.220 -7.426
Die laufenden Steuern werden auf Basis der aktuellen Steuer-
sätze berechnet. Im Inland wurde unter Berücksichtigung
eines Körperschaftsteuersatzes von 15 % zuzüglich Solidari-
tätszuschlag von 5,50% und Gewerbeertragsteuer von 15,49%
ein zusammengefasster Steuersatz von 31,31% (i. Vj. 31,27%)
berücksichtigt. Die geringfüge Änderung des zusammen-
gefassten Steuersatzes ergibt sich aus der Erhöhung des durch-
schnittlichen Gewerbesteuerhebesatzes.
Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermit-
telt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Län-
dern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden.
Für das Inland wurde ein Steuersatz in Höhe von 31,31%
(i. Vj. 31,27%) und für das Ausland in Höhe von 19,0% bis
38,2 % (i. Vj. 17,0 % bis 35,0 %) unterstellt.
130
Der Konzern geht davon aus, dass die Steuerrückstellungen
unter Berücksichtigung zahlreicher Faktoren inklusive der
Interpretationen des Steuerrechts und früherer Erfahrungen
für alle offenen Steuerjahre angemessen sind.
Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom
erwarteten zum tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand
sowie die Überleitung zum effektiven Steuersatz.
TEUR 2015 2015 2014 2014
Ergebnis vor Ertragsteuern 30.350 14.165
Steuern auf der Grundlage des inländischen Steuersatzes des Unternehmens -31,31% -9.503 -31,27% -4.430
Fehlende Nutzung und Wertberichtigung von steuerlichen Verlustvorträgen -1,45% -439 -8,14% -1.153
Nutzung nicht aktivierter Verlustvorträge 2,72% 827 3,05% 433
Unterschied zu ausländischen Steuersätzen und Änderung von Steuersätzen 7,98% 2.422 8,41% 1.192
Abweichungen aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen sowie steuerfreier Erträge -6,49% -1.968 -20,20% -2.861
Steuernachzahlungen und -erstattungen für Vorjahre -0,50% -152 -0,63% -90
Sonstige Abweichungen -1,34% -407 -3,65% -517
Ausgewiesener Ertragsteueraufwand -30,39% -9.220 -52,43% -7.426
10. ERGEBNIS JE AKTIE
Unverwässertes Ergebnis
2015 2014
Jahresüberschuss nach nicht beherrschenden Anteilen TEUR 18.786 3.286
Gewichteter Durchschnitt der Stammaktien Stück 30.014.838 30.014.838
Ergebnis je Aktie unverwässert EUR 0,63 0,11
ITELLIGENCE AGGB 2015 131ANHANG
I . ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
11. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE
Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte zum
31. Dezember 2015:
ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
TEUR
EDV-Software
Finance Lease Auftrags-bestände und
Kunden-beziehungen
Geschäfts-oder Firmenwerte
Immaterielle Vermögens-
werte
1. Januar 2015 17.694 0 20.429 106.926 145.049
Währungsdifferenzen 610 0 328 2.848 3.786
Zugänge 1.957 935 109 79 3.080
Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse 76 0 2.424 6.367 8.867
Umbuchungen -3.658 3.625 33 0 0
Abgänge -206 0 0 0 -206
31. Dezember 2015 16.473 4.560 23.323 116.220 160.576
KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
TEUR
EDV-Software
Finance Lease Auftrags-bestände und
Kunden-beziehungen
Geschäfts-oder Firmenwerte
Immaterielle Vermögens-
werte
1. Januar 2015 -10.004 0 -6.153 -8.040 -24.197
Währungsdifferenzen -380 0 -188 -236 -804
Zugänge (planmäßige Amortisationen) -3.235 -650 -2.988 0 -6.873
Umbuchungen 1.985 -1.985 0 0
Abgänge 93 0 0 0 93
31. Dezember 2015 -11.541 -2.635 -9.329 -8.276 -31.781
Buchwerte 31. Dezember 2015 4.932 1.925 13.994 107.944 128.795
132
Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte zum
31. Dezember 2014:
ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
TEUR
EDV-Software
Auftrags-bestände und
Kundenbeziehungen
Geschäfts- oder Firmenwerte
Immaterielle Vermögenswerte
1. Januar 2014 11.967 11.373 88.530 111.870
Währungsdifferenzen 467 787 2.305 3.559
Zugänge 2.473 36 221 2.730
Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse 3.948 8.389 15.870 28.207
Umbuchungen 83 0 0 83
Abgänge -1.244 -156 0 -1.400
31. Dezember 2014 17.694 20.429 106.926 145.049
KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
TEUR
EDV-Software
Auftrags-bestände und Kun-
denbeziehungen
Geschäfts- oder Firmenwerte
Immaterielle Vermögenswerte
1. Januar 2014 -7.884 -4.702 -7.795 -20.381
Währungsdifferenzen -252 -269 -245 -766
Zugänge (planmäßige Amortisationen) -3.094 -1.332 0 -4.426
Abgänge 1.226 150 0 1.376
31. Dezember 2014 -10.004 -6.153 -8.040 -24.197
Buchwerte 31. Dezember 2014 7.690 14.276 98.886 120.852
In den Anschaffungs- und Herstellungskosten für EDV-Soft-
ware sind selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte im
Zusammenhang mit internen SAP-Systemumstellungen in
Höhe von TEUR 558 enthalten, deren kumulierte Abschrei-
bungen TEUR 557 betragen (Buchwert zum 31. Dezember
2015 TEUR 1). Die durchschnittliche Abschreibungsdauer der
EDV-Software beträgt drei bis fünf Jahre. Die Abschreibung
der immateriellen Vermögenswerte ist in den Umsatzkosten,
Marketing- und Vertriebsaufwendungen sowie Verwaltungs-
kosten enthalten.
Im Rahmen der Erstkonsolidierung bilanziert und bewertet
der itelligence-Konzern den Auftragsbestand sowie die Kun-
denbeziehungen der erworbenen Tochtergesellschaften. Die
Auftragsbestände werden mit den erwarteten diskontierten
Ergebnissen auf Basis von Vollkosten bewertet. Die Auftrags-
bestände werden analog zur Vertragslaufzeit abgeschrieben.
Die Kundenbeziehungen wurden ebenfalls ertragsorientiert
im Rahmen des sog. „multi-period-excess-earnings-Ansatzes“
bewertet. Zur Bestimmung des Zeitwerts wurden ausgehend
von einem mehrjährigen Business-Plan die Einnahmen der
zum Bewertungsstichtag bestehenden Kundenbeziehungen
ermittelt. Bei der Bestimmung der Einnahmen wurden Kun-
denabgänge in Form einer natürlichen „Schrumpfungsrate“
(churn rate) berücksichtigt, die aus vergangenheitsbezogenem
Datenmaterial abgeleitet wurde. Die Kundenbeziehungen
werden über den Planungszeitraum abgeschrieben. Der Ver-
brauch der Auftragsbestände und Kundenbeziehungen wird
in der Gewinn- und Verlustrechnungen separat als Amortisa-
tion gezeigt.
Im Geschäftsjahr 2015 gingen im Rahmen von Unternehmens-
erwerben Auftragsbestände und Kundenbeziehungen von ins-
gesamt TEUR 2.424 (i. Vj. TEUR 8.389) zu. Ein wesentlicher
ITELLIGENCE AGGB 2015 133ANHANG
Anteil entfällt auf die Übernahme der Auftragsbestände und
Kundenbeziehungen aus dem Geschäftsfeld der Artaud Cour-
theoux et Associés in Paris. Von den Auftragsbeständen und
Kundenbeziehungen wurden im Geschäftsjahr TEUR 2.988
(i. Vj. TEUR 1.332) abgearbeitet bzw. amortisiert.
Die Geschäfts- oder Firmenwerte zeigen die aktiven Unter-
schiedsbeträge zwischen den Anschaffungskosten für Tochter-
gesellschaften und ihren zu Zeitwerten bewerteten Vermö-
genswerten und Schulden. Auf nicht beherrschende Anteile
entfallende Anteile am Geschäfts- oder Firmenwert wurden
gemäß den Neuregelungen des IFRS 3 (2008) ebenfalls akti-
viert, sobald ein sukzessiver weiterer Anteilserwerb vertraglich
vereinbart wurde. Mit den Unternehmenserwerben gingen
dem Konzern im Geschäftsjahr 2015 Geschäfts- oder Firmen-
werte von TEUR 6.367 (i. Vj. TEUR 15.870) zu. Darüber hin-
aus wurde der Geschäfts- oder Firmenwert durch eine nach-
trägliche Kaufpreisanpassung innerhalb des einjährigen
Bewertungszeitraums für eine im Vorjahr getätigte Akquisition
um TEUR 79 (i. Vj. TEUR 221) erhöht.
Die itelligence prüft die Werthaltigkeit des Goodwills konti-
nuierlich mithilfe des DCF-Verfahrens (Value in Use). Die
der DCF-Bewertung zugrunde liegenden Cash Flows basieren
auf aktuellen verabschiedeten Geschäftsplänen und internen
Planungen, wobei von einem Planungshorizont von fünf
Jahren ausgegangen wird. Hierbei werden Annahmen über
die künftigen Umsatz- und Kostenentwicklungen getroffen
(steigende Umsatzerlöse bei gleichzeitig steigenden Margen).
Dabei werden künftige Investitionen in das operative Geschäft
der Gesellschaft auf Basis bisheriger Erfahrungswerte ange-
nommen und bisher erzielte Ertragsverläufe in die Zukunft
projiziert. Die wesentlichen Annahmen, die bei der Schätzung
des erzielbaren Betrags verwendet wurden, werden nachste-
hend dargelegt. Die den wesentlichen Annahmen zugewiese-
nen Werte stellen die Beurteilung des Vorstands der zukünftigen
Entwicklungen in der relevanten Branche dar und basieren
auf Vergangenheitswerten von externen und internen Quellen.
Sollten wesentliche Annahmen von den tatsächlichen Größen
abweichen, könnte dies in der Zukunft zu erfolgswirksam zu
erfassenden Wertminderungen führen.
Durchschnittliche Kapitalkosten Nachhaltige Wachstumsrate Geplante EBIT-Wachstumsrate (Durchschnitt der
nächsten fünf Jahre)
2015 2014 2015 2014 2015 2014
USA 8,81% 9,55% 1% 1% 21% 26%
DACH 7,88% 8,89% 1% 1% 8% 23%
Westeuropa 8,45% 9,72% 1% 1% 21% 21%
Osteuropa 14,54% 13,85% 1% 1% 8% 14%
Der angewandte Diskontierungssatz wurde wie im Vorjahr
auf dem Capital Asset Pricing Model aufbauend aus den
ge wichteten durchschnittlichen Kosten des Eigen- und Fremd-
kapitals abgeleitet. Der Eigenkapital-Kostensatz basiert auf
einem risikofreien Kapitalmarktzinssatz für die jeweilige Perio-
de unter Berücksichtigung des Beta-Faktors für die Branche
und einer auf den relevanten Kapitalmarkt bezogenen Risiko-
prämie. Basierend auf der Steuersituation wurde daraus ein
Nachsteuer-Diskontierungszinssatz abgeleitet.
Die Terminal Growth Rate übersteigt nicht die langfristigen
Wachstumsraten der Branche, in der die Zahlungsmittel
generierenden Einheiten tätig sind.
Der Werthaltigkeitstest im Jahr 2015 wurde wie in den Vorjah-
ren zum 30. Juni durchgeführt. Wie im Vorjahr ergab sich kein
Wertberichtigungsbedarf für die bilanzierten Geschäfts- oder
Firmenwerte der itelligence.
134
TEUR USA DACH Westeuropa Osteuropa Insgesamt
Bilanz zum 31. Dezember 2013 18.407 2.539 43.722 16.067 80.735
Zugänge 1.932 11.367 2.792 0 16.091
Kursdifferenzen 2.522 0 1.680 -2.142 2.060
Bilanz zum 31. Dezember 2014 22.861 13.906 48.194 13.925 98.886
Zugänge 0 79 5.626 741 6.446
Kursdifferenzen 2.575 0 1.011 -974 2.612
Bilanz zum 31. Dezember 2015 25.436 13.985 54.831 13.692 107.944
12. SACHANLAGEN
Entwicklung der Sachanlagen zum 31. Dezember 2015:
ANSCHAFFUNGS- UNDHERSTELLUNGSKOSTEN
TEUR
Grundstücke, Bauten sowie
Mieter-einbauten
Anlagen im Bau EDV Hardware Betriebs- und Geschäftsaus-
stattung
Finance Lease Sachanlagen
1. Januar 2015 39.624 36 77.075 19.851 0 136.586
Währungsdifferenzen 1.456 0 1.508 141 0 3.105
Zugänge 1.146 4.623 8.164 2.557 9.433 25.923
Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse 3 0 15 53 0 71
Umbuchungen 0 -7 -13.115 -8.468 21.590 0
Abgänge -56 0 -3.612 -1.881 -4.110 -9.659
31. Dezember 2015 42.173 4.652 70.035 12.253 26.913 156.026
KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
TEUR
Grundstücke, Bauten sowie
Mieter-einbauten
Anlagen im Bau EDV Hardware Betriebs- und Geschäftsaus-
stattung
Finance Lease Sachanlagen
1. Januar 2015 -9.367 0 -47.729 -6.634 0 -63.730
Währungsdifferenzen -132 0 -803 -80 0 -1.015
Zugänge(planmäßige Abschreibungen) -1.976 0 -9.003 -2.745 -5.928 -19.652
Umbuchungen 0 0 5.442 190 -5.632 0
Abgänge 53 0 3.607 1.858 3.842 9.360
31. Dezember 2015 -11.422 0 -48.486 -7.411 -7.718 -75.037
Buchwerte 31. Dezember 2015 30.751 4.652 21.549 4.842 19.195 80.989
ITELLIGENCE AGGB 2015 135ANHANG
Entwicklung der Sachanlagen zum 31. Dezember 2014:
ANSCHAFFUNGS- UNDHERSTELLUNGSKOSTEN
TEUR
Grundstücke, Bauten sowie
Mieter-einbauten
Anlagen im Bau EDV-Hardware Betriebs- und Geschäftsaus-
stattung
Sachanlagen
1. Januar 2014 36.509 107 64.535 15.739 116.890
Währungsdifferenzen 1.508 0 2.148 -15 3.641
Zugänge 901 783 10.998 4.653 17.335
Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse 691 0 31 9.238 9.960
Umbuchungen 15 -854 7.301 -6.545 -83
Abgänge 0 0 -7.938 -3.219 -11.157
31. Dezember 2014 39.624 36 77.075 19.851 136.586
KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
TEUR
Grundstücke, Bauten sowie
Mieter-einbauten
Anlagen im Bau EDV-Hardware Betriebs- und Geschäftsaus-
stattung
Sachanlagen
1. Januar 2014 -7.387 0 -40.608 -9.518 -57.513
Währungsdifferenzen -63 0 -1.107 57 -1.113
Zugänge (planmäßige Abschreibungen) -1.915 0 -9.883 -4.248 -16.046
Umbuchungen -2 0 -3.959 3.961 0
Abgänge 0 0 7.828 3.114 10.942
31. Dezember 2014 -9.367 0 -47.729 -6.634 -63.730
Buchwerte 31. Dezember 2014 30.257 36 29.346 13.217 72.856
In den Sachanlagen (EDV-Hardware und Betriebs- und
Geschäftsausstattung) waren in 2014 Buchwerte in Höhe von
TEUR 17.115 enthalten, welche Finanzierungsleasing betref-
fen. Die Vertragslaufzeiten umfassen dabei regelmäßig 3 bis
5 Jahre. Einige Verträge enthalten Verlängerungs- sowie Kauf-
optionen.
Zum 31. Dezember 2015 betrug das Bestellobligo im Sach-
anlagevermögen TEUR 745.
136
13. SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE
TEUR 31.12.2015 31.12.2014
Termingelder 377 579
Rückforderung gegenüber Dritten 2.636 2.569
Darlehen an NTT 214 0
Hinterlegte Kautionen 1.015 514
Ausleihungen gegenüber Mitarbeitern 523 394
Forderungen Altersteilzeit 388 545
Übrige Beteiligungen 10 13
Sonstige finanzielle Forderungen 249 833
5.412 5.447
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte sind in folgenden
Bilanzpositionen ausgewiesen:
TEUR 31.12.2015 31.12.2014
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 1.129 1.363
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerre 4.283 4.084
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 5.412 5.447
Die langfristigen Termingelder unterliegen Verfügungs-
beschränkungen und sind von der Fristigkeit an das Basis-
geschäft gekoppelt bzw. an die Laufzeit von langfristigen
Darlehen. Die Restlaufzeiten der Darlehen betragen drei bis
fünf Jahre und liegen über der Nutzungsdauer der zu finan-
zierenden Wirtschaftsgüter. Die Termingelder sind unverzinst
(i. Vj. bis zu 0,05 % verzinst) und dienen in Höhe von
TEUR 45 (i. Vj. TEUR 45) zur Hinterlegung von ausgelegten
Bürgschaften.
Die Rückforderungsansprüche gegenüber Dritten bestehen
aus Entschädigungsleistungen, die der itelligence im Rahmen
eines in 2013 getätigten Unternehmenszusammenschlusses
zugesagt worden sind (siehe auch TZ 24).
Die übrigen Beteiligungen enthalten die Anteile an der BfL
(< 1%) sowie die erworbenen Anteile am TBV ProVital Lemgo
(8,35%). Es handelt sich um Finanzinvestitionen in nicht
notierte Eigenkapitalinstrumente, die zu Anschaffungskosten
abzüglich Wertberichtigungen bewertet wurden.
Die sonstigen finanziellen Forderungen beinhalten im
Wesentlichen Sollsalden auf Lieferantenkonten.
14. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND
LEISTUNGEN
TEUR 31.12.2015 31.12.2014
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 136.101 119.275
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber NTT 2.203 2.746
Forderungen aus noch nicht fakturierten Leistungen (POC) 16.545 12.751
Forderungen aus noch nicht erstellten Rechnungen 7.365 2.746
162.214 137.518
Wertberichtigungen -4.373 -4.884
157.841 132.634
TEUR 31.12.2015 31.12.2014
Langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.557 2.592
Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 155.284 130.042
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 157.841 132.634
ITELLIGENCE AGGB 2015 137ANHANG
Der Bestand an Einzelwertberichtigungen entwickelte sich
wie folgt:
TEUR
31. Dezember 2013 3.290
Währungsdifferenzen -123
Auflösung -1.130
Verbrauch -715
Zuführung 3.562
31. Dezember 2014 4.884
Währungsdifferenzen 48
Auflösung -1.146
Verbrauch -2.126
Zuführung 2.713
31. Dezember 2015 4.373
Der ausgewiesene Betrag von Forderungen aus noch nicht
fakturierten Leistungen (POC) in Höhe von TEUR 16.545
beinhaltet die Summe der angefallenen Kosten und ausge-
wiesenen Gewinne abzüglich etwaiger ausgewiesener Verluste
und Teilabrechnungen. Zum Bilanzstichtag wurden für lau-
fende Projekte Anzahlungen in Höhe von TEUR 641 verein-
nahmt. Einbehalte von Kunden in Verbindung mit laufenden
Projekten gab es zum Bilanzstichtag nicht.
15. SONSTIGE NICHT FINANZIELLE
VERMÖGENSWERTE
TEUR 31.12.2015 31.12.2014
Investitionszuschuss Rechenzentrum 0 55
Vorauszahlungen Sozialversicherung 2 1.666
Umsatzsteuer 320 890
Anzahlungen 1.789 10
Sonstige nicht finanzielle Forderungen 527 1.615
2.638 4.236
Die sonstigen nicht finanziellen Vermögenswerte sind in
folgenden Bilanzpositionen ausgewiesen:
TEUR 31.12.2015 31.12.2014
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 2.638 4.236
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 2.638 4.236
16. LATENTE STEUERANSPRÜCHE UND LATENTE
STEUERSCHULDEN
Die Abgrenzungsposten für latente Steueransprüche
beinhalten:
TEUR 31.12.2015 31.12.2014
Latente Steueransprüche aus:
Forderungen 218 502
Verlustvorträgen 1.051 1.033
Rückstellungen und Verbindlichkeiten 6.828 6.766
Immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 1.117 2.310
Verrechnung mit passiven latenten Steuern -3.387 -6.830
5.827 3.781
Latente Steuerschulden aus:
Anpassung „percentage-of-completion“ Methode 2.998 2.730
Forderungen 242 1.131
Rückstellungen und Verbindlichkeiten 2.187 80
Pauschaler Garantierückstellung 235 217
Immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 12.508 13.017
Verrechnung mit aktiven latenten Steuern -3.387 -6.830
14.783 10.345
138
Die Saldierung von aktiven latenten Steuern mit passiven
latenten Steuern erfolgt, sobald es sich um Ertragsteuern han-
delt, die von derselben Steuerbehörde erhoben und von dem-
selben Steuerschuldner geschuldet werden und ein Anspruch
auf Verrechnung eines tatsächlichen Steuererstattungsan-
spruchs mit einer tatsächlichen Steuerschuld besteht.
Beim Ausweis der aktiven und passiven latenten Steuern in
der Konzernbilanz werden diese als langfristige Vermögens-
werte und Schulden klassifiziert.
Neben dem latenten Steueraufwand in Höhe von TEUR 1.320
(siehe TZ 9) ist eine Verminderung der aktiven latenten Steu-
ern in Höhe von TEUR 372 erfolgsneutral gebildet worden.
Diese betrifft die versicherungsmathematischen Gewinne aus
der Bewertung der Pensionrückstellungen im Geschäftsjahr
2015. Weiterhin resultieren zum 31. Dezember 2015 aus den
im Geschäftsjahr getätigten Unternehmenserwerben passive
latente Steuern in Höhe von TEUR 701, welche auf die
auf gedeckten stillen Reserven gebildet worden sind (siehe
Abschnitt D.)
Die Beurteilung der Werthaltigkeit der aktiven latenten Steu-
ern durch das Management erfolgt anhand der Einschätzung,
ob es wahrscheinlich ist, dass eine aktive latente Steuer
zukünftig realisiert werden kann. Letztendlich ist diese Wert-
haltigkeit davon abhängig, ob in den Zeiträumen, in denen
sich die entsprechenden temporären Differenzen umkehren,
ausreichend zu versteuerndes Einkommen erzielt wird. Unter
Zugrundelegung der in der Vergangenheit erzielten zu ver-
steuernden Einkommen und der zukünftigen Planungen geht
das Management davon aus, dass die aktiven latenten Steuern
werthaltig sind.
Die in 2015 aktivierten latenten Steuern betreffen Verlustvor-
träge in Höhe von TEUR 3.576 (i. Vj. TEUR 3.579), die mit
dem zukünftigen Steuersatz bewertet wurden. Für das Inland
wurde ein Steuersatz in Höhe von 31,31% (i. Vj. 31,27%) und
für das Ausland in Höhe von 25,0% bis 28,0% (i. Vj. 17,0%
bis 35,0%) unterstellt. Der voraussichtlichen Inanspruchnah-
me der steuerlichen Verlustvorträge liegt ein Zeitraum von drei
Jahren zugrunde.
Unabhängig von der Wahrscheinlichkeit der voraussichtlichen
Nutzung stehen zusätzlich steuerliche Verlustnutzungspoten-
ziale in Höhe von TEUR 2.764 (i. Vj. TEUR 3.008) zur Ver-
fügung. Da sich der Trend zum profitablen Wachstum noch
nicht vollständig herausgebildet hat, wurden diese potenziel-
len Steuerersparnisse nicht aktiviert. Sollte in den nächsten
Jahren profitables Wachstum stattfinden, werden die übrigen
nicht berücksichtigten latenten Steueransprüche erfasst, was
zu einem zusätzlichen Steuereinkommen führen würde.
Die Beurteilung der Werthaltigkeit erfolgte anhand der erziel-
ten zu versteuernden Einkommen der Vergangenheit sowie
der zukünftigen Planungen. Die zusätzlichen Verlustnutzungs-
potenziale (steuerliche Verlustvorträge bewertet mit dem
relevanten Steuersatz) stammen hauptsächlich aus folgenden
Ländern:
TEUR Verfallbarkeit
Tschechien 1.584 nach 7 Jahren
Spanien 451 nach 15 Jahren
Belgien 289 Unverfallbar
Slowakei 256 nach 7 Jahren
Niederlande 141 nach 9 Jahren
Ukraine 43 nach 10 Jahren
2.764
17. ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTEL-
ÄQUIVALENTE
TEUR 31.12.2015 31.12.2014
Kontokorrentguthaben und Kassenbestand 54.518 38.764
54.518 38.764
Die Kontokorrentguthaben bleiben unverzinst.
ITELLIGENCE AGGB 2015 139ANHANG
18. AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
TEUR 31.12.2015 31.12.2014
Anzahlungen auf Wartungsarbeiten 8.780 9.014
Versicherungen 6.970 3.901
Sonstige 3.723 3.111
19.473 16.026
Die Versicherungen betreffen im Wesentlichen Zahlungen
an die freiwillige sowie gesetzliche Pensionskasse für die
itelligence in der Schweiz. In den sonstigen Rechnungsabgren-
zungsposten sind u. a. Kosten für Mieten, Marketing sowie
Personalsuche enthalten.
19. GEZEICHNETES KAPITAL
Grundkapital
Als Grundkapital sind im Konzernabschluss die entsprechen-
den Beträge aus dem Einzelabschluss der itelligence AG aus-
gewiesen. Das Grundkapital beträgt EUR 30.014.838 und ist
in 30.014.838 nennwertlose auf den Inhaber lautende Stück-
aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von
je EUR 1,00 eingeteilt. Jede Aktie verbrieft ein Stimmrecht und
ein Recht auf Dividende bei beschlossenen Ausschüttungen.
Das Kapital wurde in voller Höhe eingezahlt.
Genehmigtes Kapital
Mit der Hauptversammlung vom 27. Mai 2010 wurde der
Beschluss gefasst, dem Vorstand mit Zustimmung des Aufsichts-
rats zu genehmigen, das Grundkapital der Gesellschaft in
der Zeit bis zum 30. April 2015 einmalig oder in Teilbeträgen
mehrmals um insgesamt bis zu EUR 12.278.797 durch Ausgabe
neuer auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlage
und/oder Sacheinlage zu erhöhen. Von der Ermächtigung des
Vorstands zur Kapitalerhöhung durch Genehmigtes Kapital
wurde im Geschäftsjahr 2012 in Höhe von EUR 5.457.243
Gebrauch gemacht. Bis zum 30. April 2015 wurden keine
weiteren Kapitalerhöhungen aus dem genehmigten Kapital
durchgeführt.
Bedingtes Kapital
Zum 31. Dezember 2015 bestand kein bedingtes Kapital.
Ziel des Konzerns ist, eine starke Kapitalbasis zu erhalten, um
das Vertrauen der Gläubiger und der Märkte zu wahren und
die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens sicherzustel-
len. Das Kapital umfasst das bilanzielle Eigenkapital. Die
Steuerung und Überwachung der Eigenkapitalgröße erfolgt
über die Kennzahl Eigenkapitalquote. Dabei wird geprüft,
ob das Eigenkapital seine Haftungsfunktion und seine Finan-
zierungsfunktion des langfristigen Anlagevermögens erfüllt.
Die Eigenkapitalquote beträgt zum Geschäftsjahr 2015 33,74%
(i. Vj. 33,46%).
20. KAPITALRÜCKLAGE
Die Kapitalrücklage enthält die Aufgelder aus der Ausgabe von
Aktien, reduziert um die der Eigenkapitaltransaktion direkt
zurechenbaren externen Kosten. Zum 31. Dezember 2015
bestand eine Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 52.768.
21. BILANZGEWINN
TEUR
Bilanzgewinn zum 1. Januar 2014 50.890
Konzernüberschuss 3.286
Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2014 54.176
Konzernüberschuss 18.786
Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2015 72.962
Der Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen der Hauptver-
sammlung vor, für das Geschäftsjahr 2015 keine Dividende
aus dem Bilanzgewinn der itelligence AG auszuschütten.
140
22. KUMULIERTES ÜBRIGES EIGENKAPITAL
Im kumulierten übrigen Eigenkapital sind die Differenzen aus
der erfolgsneutralen Währungsumrechnung von Abschlüssen
ausländischer Tochterunternehmen, die versicherungsmathe-
matischen Verluste aus der Bewertung der Pensionsrückstel-
lungen nach Steuern ausgewiesen.
TEUR
Saldo zum 1. Januar 2014 -28.232
Ausübung von Optionen 5.540
Versicherungsmathematische Verluste nach IAS 19 -2.153
Währungsumrechnung 2.732
Saldo zum 31. Dezember 2014 -22.113
Ausübung von Optionen 5.340
Versicherungsmathematische Gewinne nach IAS 19 724
Währungsumrechnung 2.490
Saldo zum 31. Dezember 2015 -13.559
23. FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN
Die finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich aus Darlehen
gegenüber Kreditinstituten, Darlehen gegenüber Dritten,
Darlehen gegenüber NTT, Verbindlichkeiten aus Put-Optionen
sowie Verbindlichkeiten aus Finanzderivaten und Finanzie-
rungsleasing zusammen:
TEUR 31.12.2015 31.12.2014
Verbindlichkeiten aus Put-Optionen 10.365 14.317
Verbindlichkeiten Finanzderivate 1.327 745
Verbindlichkeiten Kaufpreisverpflichtungen 3.370 5.871
Darlehen gegenüber NTT 73.965 49.767
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 5.799 6.956
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 20.961 17.005
Sonstige Darlehen 68 176
115.855 94.837
Die Kaufpreisverpflichtungen beinhalten die bedingten
Gegenleistungen aus den Unternehmenszusammenschlüssen.
Für die bedingten Gegenleistungen aus im Vorjahr durchge-
führten Akquisitionen ergaben sich im Geschäftsjahr 2015
keine Bewertungsveränderungen.
Die finanziellen Verbindlichkeiten sind in folgenden Bilanz-
positionen ausgewiesen:
TEUR 31.12.2015 31.12.2014
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 88.554 63.874
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 27.301 30.963
115.855 94.837
Die langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich
wie folgt zusammen:
TEUR 31.12.2015 31.12.2014
Verbindlichkeiten aus Put-Optionen 1.838 7.618
Verbindlichkeiten Finanzderivate 1.001 605
Verbindlichkeiten aus Kaufpreisverpflichtungen 1.844 1.435
Gegenüber NTT 73.965 49.767
davon kurzfristig fällig -6.000 -6.134
67.965 43.633
Gegenüber Kreditinstituten
gegenüber Kreditinstituten Inland 3.706 5.484
gegenüber Kreditinstituten Ausland 2.093 1.472
davon kurzfristig fällig -3.008 -6.223
2.791 733
Aus sonstigen Darlehen
aus sonstigen Darlehen Inland 0 100
aus sonstigen Darlehen Ausland 68 76
davon kurzfristig fällig -44 -138
24 38
Aus Finanzierungsleasing
aus Finanzierungsleasing Inland 10.598 9.714
aus Finanzierungsleasing Ausland 10.363 7.291
davon kurzfristig fällig -7.870 -7.193
13.091 9.812
88.554 63.874
ITELLIGENCE AGGB 2015 141ANHANG
Die Fälligkeiten der langfristigen finanziellen Verbindlich-
keiten gliedern sich wie folgt:
TEUR Summe Restlaufzeit über 1 Jahr bis 5 Jahre
Restlaufzeit über 5 Jahre
Verbindlichkeiten aus Put-Optionen 1.838 1.838 0
(Vorjahr) (7.618) (7.618) (0)
Verbindlichkeiten Finanzderivate 1.001 929 72
(Vorjahr) (605) (476) (129)
Gegenüber NTT 67.965 67.965 0
(Vorjahr) (43.633) (37.016) (6.617)
Gegenüber Kreditinstituten 2.791 1.331 1.460
(Vorjahr) (733) (733) (0)
Aus sonstigen Darlehen 24 24 0
(Vorjahr) (38) (38) (0)
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 13.091 13.091 0
(Vorjahr) (9.812) (9.812) (0)
Verbindlichkeiten aus Kaufpreisverpflichtungen 1.844 1.844 0
(Vorjahr) (1.435) (1.435) (0)
31. Dezember 2015 88.554 87.022 1.532
31. Dezember 2014 (63.874) (57.128) (6.746)
Im Rahmen der Akquisition der Anteile an der SAPCON a.s.,
2C change as sowie Elsys/Intelart Bilgi Sitemleri A. S. können
die verbleibenden Anteile (nicht beherrschende Anteile)
innerhalb der nächsten Jahre über Put- und Call-Optionen
erworben werden. Die Put- und Call-Optionen können auf
Basis der zukünftigen EBIT-Entwicklungen jeweils zum Fair
Value ausgeübt werden. Da die itelligence AG keine Möglichkeit
hat, sich dem zukünftigen Mittelabfluss aus den vertrag lichen
Vereinbarungen zu entziehen, ist in Höhe der voraussichtlichen
Abflüsse eine finanzielle Verbindlichkeit einzustellen. Der Fair
Value der Put- und Call-Optionen ermittelt sich auf Basis der
internen 5-Jahresplanung für die jeweilige Gesellschaft abge-
zinst mit einem laufzeitkongruenten Fremdkapitalkostensatz
von 1,4% (i. Vj. 2,2%).
Eine Änderung der geplanten zukünftigen EBIT-Entwicklun-
gen um +/-10% hätte eine erfolgswirksame Änderung der
ausgewiesenen Verbindlichkeiten um TEUR 171 zur Folge.
Eine Änderung des Diskontierungszinssatzes um +/-1% würde
zu einer erfolgswirksamen Anpassung der ausgewiesenen
Verbindlichkeiten um TEUR 24 führen.
Zum 31. Dezember 2015 ergeben sich folgende abgezinste
Werte für die Put- und Call-Optionen im Zusammenhang mit
getätigten Akquisitionen:
142
TEUR Summe davon kurzfristige davon langfristige
Verbindlichkeiten aus Put- und Call-Optionen 2C change 5.916 5.916 0
(Vorjahr) (9.292) (4.354) (4.938)
Verbindlichkeiten aus Put- und Call-Optionen SAPCON 289 0 289
(Vorjahr) (198) 0 (198)
Verbindlichkeiten aus Put- und Call-Optionen Adelante 0 0 0
(Vorjahr) (628) (628) 0
Verbindlichkeiten aus Put- und Call-Optionen Türkei 4.160 2.611 1.549
(Vorjahr) (4.199) (1.717) (2.482)
31. Dezember 2015 10.365 8.527 1.838
31. Dezember 2014 (14.317) (6.699) (7.618)
Bei den langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber NTT han-
delt es sich um zwei auf EUR lautende Darlehen von der NTT
DATA Corporation, Japan. Die zuvor in EUR und USD ausge-
gebenen Darlehen wurden durch eines der neuen Darlehen
TEURZinssatz
in %Summe davon
kurzfristigedavon
langfristige
Darlehen vom 1.10.2009/Laufzeit 10 Jahre 3,596 0 0 0
(Vorjahr) (3.784) (784) (3.000)
Darlehen vom 15.7.2010/Laufzeit 10 Jahre 3,055 0 0 0
(Vorjahr) (6.692) (1.192) (5.500)
Darlehen vom 13.06.2011/Laufzeit 10 Jahre 3,715 0 0 0
(Vorjahr) (9.283) (1.483) (7.800)
Darlehen vom 30.06.2011/Laufzeit 5 Jahre 3,084 0 0 0
(Vorjahr) (1.219) (619) (600)
Darlehen vom 15.12.2011/Laufzeit 5 Jahre 2,3597 0 0 0
(Vorjahr) (1.201) (601) (600)
Darlehen vom 15.07.2011/Laufzeit 10 Jahre 3,514 0 0 0
(Vorjahr) (3.743) (586) (3.157)
Darlehen vom 31.01.2012/Laufzeit 10 Jahre 2,2161 0 0 0
(Vorjahr) (5.074) (722) (4.352)
Darlehen vom 14.05.2014/Laufzeit 3 Jahre 1,245 0 0 0
(Vorjahr) (18.771) (147) (18.624)
Darlehen vom 27.02.2015/Laufzeit 3 Jahre 0,839 68.445 480 67.965
(Vorjahr) (0) (0) (0)
Darlehen vom 22.06.2015/Laufzeit 252 Tage 0,673 5.520 5.520 0
(Vorjahr) (0) (0) (0)
31. Dezember 2015 73.965 6.000 67.965
31. Dezember 2014 (49.767) (6.134) (43.633)
im Februar abgelöst. Die Darlehen wurden zur Finanzierung
der Neubauten am Standort Bielefeld, Bautzen und Cincinnati
sowie zur Akquisition von Beratungsgesellschaften im In- und
Ausland verwendet:
ITELLIGENCE AGGB 2015 143ANHANG
Durch Finanzierungsleasing wurden im Wesentlichen die
Erweiterungen der Rechenzentrumskapazitäten in Deutsch-
land, Polen, Malaysia und den USA finanziert sowie Ein-
bauten in dem Bürogebäude in den USA.
Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing sind wie
folgt fällig.
Künftige Mindestleasingzahlungen
Zinszahlungen Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen
TEUR 2015 2014 2015 2014 2015 2014
Fällig innerhalb eines Jahres 8.218 7.717 348 524 7.870 7.193
Fällig zwischen 1 und 5 Jahren 13.403 10.226 312 414 13.091 9.812
Fällig nach 5 Jahren 0 0 0 0
21.621 17.943 660 938 20.961 17.005
Im Inland wurden im Zusammenhang mit einem Förderpro-
gramm Förderkredite für Investitionen im Rechenzentrum
Bautzen in Höhe von TEUR 622 in Anspruch genommen. Die
Zinssätze betragen 4,28 % bis 4,79 % für den Fremdkapital-
anteil, 6,55 % bis 9,25 % für den Nachranganteil. Es besteht
eine Raumsicherungsübertragung des Inventars der itelligence
OS. Der Buchwert des besicherten Inventars beträgt zum
Bilanzstichtag TEUR 199 (i. Vj. TEUR 418). Die langfristigen
Termingelder in Höhe von TEUR 224 (i. Vj. TEUR 274) unter-
liegen Verfügungsbeschränkungen und sind von der Fristigkeit
an die Laufzeit der langfristigen Darlehen gekoppelt.
144
Zu den Stichtagen bestehen die nachfolgenden Kreditlinien:
TEUR 2015 2014
Inland
Verfügbare Kreditlinien zum 31. Dezember 14.500 23.500
Inanspruchnahme durch Kredite 0 -4.184
Inanspruchnahme durch Avale -317 -326
nicht in Anspruch genommene Kreditlinien 14.183 18.990
Ausland
Verfügbare Kreditlinien zum 31. Dezember 17.598 13.912
Inanspruchnahme durch Kredite -1.841 -1.409
Inanspruchnahme durch Avale -221 -116
nicht in Anspruch genommene Kreditlinien 15.536 12.387
Durchschnittlicher Zinssatz 1,6% – 5,0% 1,8% – 5,0%
Die Kreditlinien im Inland können wahlweise durch Kredit-
inanspruchnahme oder Avale beansprucht werden. Die Inan-
spruchnahme der Kreditlinien ist nicht an die Einhaltung von
Zusatz- und Nebenvereinbarungen in Form von Finanzkenn-
zahlen geknüpft. Einige ausländische Tochtergesellschaften
verfügen über durch Garantien der itelligence AG abgesicherte
Kreditlinien, die es ihnen ermöglichen, bis zu einem bestimm-
ten Betrag kurzfristig Kredite in lokaler Währung zum aktuel-
len Marktzinssatz aufzunehmen.
Die kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich
wie folgt zusammen:
TEUR 31.12.2015 31.12.2014
Kontokorrentkredite 2.271 5.593
Darlehen gegenüber NTT 6.000 6.134
Verbindlichkeiten Finanzderivate 326 140
Verbindlichkeiten aus Put-Optionen 8.527 6.699
Verbindlichkeiten aus Kaufpreisverpflichtungen 1.526 4.436
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 7.870 7.193
Kurzfristiger Anteil langfristiger finanzieller Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten Inland 737 567
gegenüber Kreditinstituten Ausland 0 63
sonstige Darlehen Inland 0 100
sonstige Darlehen Ausland 44 38
27.301 30.963
Die finanziellen Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2015
wurden von unterschiedlichen Gesellschaften innerhalb der
itelligence Gruppe in zum Teil verschiedenen Ländern aufge-
nommen. Die Ratings sowie Basiszinsen sind sehr unter-
schiedlich. Darüber hinaus wurden unterschiedliche Sicher-
heiten sowie Tilgungsfreiheiten vereinbart, die ebenfalls
Einfluss auf den Zinssatz haben. Die vereinbarten Zinssätze
haben sich im Verhältnis zu den Zinssätzen zum Bilanzstich-
tag nicht wesentlich verändert. Vor diesem Hintergrund ent-
sprechen die bilanzierten Beträge der finanziellen Verbindlich-
keiten im Wesentlichen den Marktwerten.
ITELLIGENCE AGGB 2015 145ANHANG
24. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN
Im Geschäftsjahr 2015 haben sich die sonstigen
Rückstellungen wie folgt entwickelt:
TEUR 1.1.2015 Währung Inan-spruch-
nahme
Auflösung Zuführung 31.12.2015 davon langfristig
Rückstellungen für Drohverluste 782 2 -414 -240 1.593 1.723
Zu erteilende Gutschriften 70 -70 139 139
Abfindungen Personal 28 -4 462 486
Gewährleistungen 1.369 59 -531 -243 576 1.230
Gerichtskosten 347 25 -57 -230 7 92
Altersteilzeit 819 -804 800 815 245
Übrige sonstige Rückstellungen 4.302 75 -1.035 -185 1.831 4.988
7.717 161 -2.915 -898 5.408 9.473 245
Rückstellungen für Drohverluste wurden gebildet für wahr-
scheinliche Verluste im Rahmen der Projektrealisierung und
für Service-Aufträge.
Die Rückstellung für zu erteilende Gutschriften wurde für
wahrscheinliche Kundengutschriften im Zusammenhang mit
Bonusgutschriften an Kunden gebildet.
Aus bestehenden gesetzlichen Abfertigungsansprüchen der
Mitarbeiter in Österreich resultieren kurzfristige Abfindungs-
rückstellungen in Höhe von TEUR 31. Darüber hinaus wurden
Rückstellungen für Mitarbeiter gebildet, die aus dem Konzern
in 2016 ausscheiden werden.
Rückstellungen für Gewährleistungen wurden für noch zu
erbringende Stunden im Rahmen der Wartungsverträge und
für kostenlose Nacharbeiten im Rahmen der Projekte gebildet.
Die Rückstellungen für Gerichtskosten stehen im Zusammen-
hang mit voraussichtlichen Verfahren.
Zum 31. Dezember 2015 wurden Rückstellungen aufgrund
von Altersteilzeitzusagen an 26 Mitarbeiter in Höhe von
TEUR 815 passiviert. Der Abzinsungssatz betrug 0,5% (i. Vj.
0,5% und 0,87%). Die Rückstellungen werden mit dem Plan-
vermögen saldiert.
Die übrigen sonstigen Rückstellungen beinhalten eine mögli-
che Rückzahlung von EU-Fördermitteln in Höhe von EUR 2,6
Mio. Die Verpflichtung resultiert aus einem in 2013 getätigten
Unternehmenszusammenschluss. Eine erwartete Erstattung
der Rückzahlung ist in gleicher Höhe unter den sonstigen
finanziellen Vermögenswerten (TZ 13) bilanziert worden.
25. RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND
ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGEN
Die betriebliche Altersversorgung setzt sich aus beitragsorien-
tierten und leistungsorientierten Versorgungsystemen zusam-
men. In die beitragsorientierten Versorgungsysteme sind im
Berichtsjahr insgesamt TEUR 25.196 (i. Vj. TEUR 22.848)
eingezahlt worden. Die in deutschen Konzerngesellschaften
angefallenen Aufwendungen (Arbeitgeberbeiträge zur deut-
schen gesetzlichen Rentenversicherung) betragen TEUR
12.595 (i. Vj. TEUR 9.198).
Die Rückstellung für leistungsorientierte Versorgungssysteme
wird nach versicherungsmathematischen Methoden ermittelt.
146
Dabei wurden folgende Rechnungsannahmen zugrunde
gelegt:
RECHNUNGSANNAHMEN 2015 2014
Rechnungszins 1,6% – 2,25% 1,4% – 1,9%
Gehaltsdynamik 2,75% 2,75%
Rentendynamik 2,0% 2,0%
Bei Konstanthaltung der anderen Annahmen hätte eine Verän-
derung des Rechnungszinses von 1%-Punkt eine Veränderung
der Pensionsrückstellung um TEUR 1.327 zur Folge.
Für die Beschreibung des leistungsorientierten Plans für die
Mitglieder des Vorstands siehe Textziffer 34 e).
Die leistungsorientierten Pläne belasten den Konzern mit ver-
sicherungsmathematischen Risiken, wie beispielsweise dem
Langlebigkeitsrisiko, Zinsrisiko und Markt-(Anlage) Risiko.
Da die übertragenden Vermögenswerte als Planvermögen
im Sinne des IAS 19 zu qualifizieren sind, wurden zum
31. Dezember 2015 Rückstellungen für Pensionen und ähnli-
che Verpflichtungen mit dem übertragenden Vermögenswer-
ten saldiert. Die Rückstellungen verminderten sich in entspre-
chendem Umfang.
Die Pensionsaufwendungen der Geschäftsjahre werden in
sämtlichen Funktionsbereichen der Gewinn- und Verlustrech-
nung ausgewiesen und setzen sich wie folgt zusammen:
TEUR 2015 2014
Dienstzeitaufwand 423 649
Zinsaufwand 258 347
Zinserträge aus Planvermögen -74 -146
Nettopensionsaufwendungen 607 850
Entwicklung des Planvermögens:
TEUR 2015 2014
Planwert zum 1. Januar 4.851 1.557
Änderung des Konsolidierungskreises 0 3.001
Zugeführte Beiträge 434 318
Zinserträge aus Planvermögen 74 146
Rentenzahlungen der Fonds -114 -63
Versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (-) 25 -108
Wert des Planvermögens zum 31. Dezember 5.270 4.851
Tatsächlicher Kapitalertrag 99 38
Das Planvermögen umfasst hauptsächlich verpfändete Rück-
deckungsversicherungen, welche bei renommierten Versiche-
rungsgesellschaften abgeschlossen wurden. Rückdeckungs-
versicherungen werden für alle Berechtigten in voller Höhe
abgeschlossen.
Entwicklung der dynamischen Pensionsverpflichtungen
(DBO):
TEUR 2015 2014
Dynamische Pensionsverpflichtungen zum 1. Januar 14.250 2.919
Änderung des Konsolidierungskreises 0 7.666
Erworbene Dienstzeitansprüche 423 649
Zinsaufwand für bereits erworbene Ansprüche 258 347
Gezahlte Leistungen -466 -81
Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) -1.072 2.750
Dynamische Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember 13.393 14.250
ITELLIGENCE AGGB 2015 147ANHANG
Entwicklung des sonstigen Ergebnisses/„Other comprehensive
income“ (OCI) :
TEUR 2015
OCI zum 1. Januar 2015 -2.993
Ertrag aus Planvermögen (ohne Zinserträge) 25
Versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (-) netto 699
OCI zum 31. Dezember 2015 -2.269
Die versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste brutto
entfallen mit TEUR 583 (Gewinn) auf nicht eingetretene
finanzielle Annahmen und mit TEUR 513 (Gewinn) auf erfah-
rungsbedingte Anpassungen. In der nachfolgenden Tabelle
sind die Veränderungen der Pensionsrückstellungen zusam-
mengestellt:
TEUR 2015 2014
Dynamische Pensionsverpflichtungen (DBO) 13.393 14.250
Aktivwerte der Rückdeckungs-versicherungen -5.270 -4.851
Pensionsrückstellungen 8.123 9.399
In der nachfolgenden Tabelle ist die historische Entwicklung
der letzten fünf Jahre zu entnehmen:
TEUR 2015 2014 2013 2012 2011
Anwartschafts-barwert 13.393 14.250 2.919 1.871 1.221
Aktivwert der Rückdeckungs-versicherung -5.270 -4.851 -1.557 -1.406 -1.220
Finanzierungs-status 8.123 9.399 1.362 465 1
Der Konzern erwartet in 2016 Beiträge in Höhe von TEUR 507
zu den Aktivwerten zuzuführen.
Das Fälligkeitsprofil der erwarteten Rentenzahlungen
(diskontiert) stellt sich wie folgt dar:
TEUR
Fällig innerhalb eines Jahres 1.000
Fällig zwischen 1 und 5 Jahren 1.779
Fällig nach 5 Jahren 10.614
13.393
Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der dynamischen
Pensionsverpflichtungen beträgt bei der itelligence AG 17,73
Jahre (i. Vj. 18,5 Jahre) und bei der GISA GmbH 12,15 Jahre
(i. Vj, 12,15 Jahre).
26. ZUWENDUNGEN DER ÖFFENTLICHEN HAND
Der itelligence wurde aufgrund des regionalen Wirtschafts-
förderungsprogramms des Freistaates Sachsen ein Investitions-
zuschuss aus Mitteln der Sächsischen Aufbaubank für das
Rechenzentrum der itelligence OS bewilligt. Darüber hinaus
wurde der itelligence OS eine Investitionszulage nach § 2
des Investitionszulagengesetzes für betriebliche Investitionen
gewährt. Die Behörden haben das Recht, die Verwendung der
erhaltenen Zahlungen zu überprüfen. Bei den Zuschüssen
handelt es sich um Zuwendungen, die an die Hauptbedin-
gung geknüpft sind, dass die Gesellschaft langfristige Vermö-
genswerte kauft und diese über einen Zeitraum von fünf Jah-
ren im Unternehmen hält. Darüber hinaus sind zusätzlich
Arbeitsplätze zu schaffen.
Der tschechischen Tochtergesellschaft itelligence a.s. in Brünn
wurden im Geschäftsjahr EU-Fördermittel in Höhe von umge-
rechnet TEUR 1.191 (i. Vj. TEUR 763) bewilligt und ausge-
zahlt. Bei den Zuschüssen handelt es sich um Zuwendungen,
die an die Hauptbedingung geknüpft sind, dass die Gesell-
schaft geschaffene Arbeitsplätze im Geschäftsjahr 2015 beibe-
hält. Darüber hinaus ist die Gesellschaft verpflichtet, diverse
Schulungsmaßnahmen durchzuführen. Die Bewilligung wei-
terer Zuschüsse hängt vom Beibehalt der neu geschaffenen
Arbeitsplätze in späteren Geschäftsjahren ab. Ein weiteres
bezuschusstest Projekt befasst sich mit der Verwendung von
erneuerbaren Energien als sichere Energiequelle für Tschechien.
148
Zum Bilanzstichtag werden langfristige Schulden im Zusam-
menhang mit den Zuwendungen der öffentlichen Hand in
Höhe von TEUR 2.691 (i. Vj. TEUR 3.268) bilanziert. Für noch
nicht erhaltene Zuschüsse werden auf der Aktivseite kurz-
fristige Vermögenswerte in Höhe von TEUR 0 (i. Vj. TEUR 55)
bilanziert. Im Geschäftsjahr wurde ein erfolgswirksamer
sonstiger betrieblicher Ertrag in Höhe von TEUR 1.774 (i. Vj.
TEUR 1.572) verbucht. Die erfolgswirksame Erfassung erfolgt
grundsätzlich über die Nutzungsdauer der bezuschussten
Vermögenswerte.
27. SONSTIGE NICHT FINANZIELLE
VERBINDLICHKEITEN
TEUR 31.12.2015 31.12.2014
Tantieme und Gehälter 30.918 29.911
Erhaltene Anzahlungen 14.164 10.603
Umsatzsteuer 7.974 8.440
Lohn- und Kirchensteuern 4.058 4.279
Soziale Sicherheit 5.349 3.894
Resturlaubsansprüche 9.784 8.218
Noch zu erbringende Leistungen 5.925 5.387
Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten 825 721
Berufsgenossenschaft 738 689
Schwerbehindertenbeiträge 184 194
Rückbauverpflichtungen 499 504
Übrige 5.995 5.240
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 86.413 78.080
Die sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten sind in
folgenden Bilanzpositionen ausgewiesen:
TEUR 31.12.2015 31.12.2014
Sonstige nicht finanzielle langfristige Verbindlichkeiten 1.724 2.301
Sonstige nicht finanzielle kurzfristige Verbindlichkeiten 84.689 75.779
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 86.413 78.080
28. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND
LEISTUNGEN
TEUR 31.12.2015 31.12.2014
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber fremden Dritten 42.233 40.296
Verbindlichkeiten gegenüber NTT 1.269 1.673
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aus noch ausstehenden Rechnungen 10.803 5.533
54.305 47.502
J. SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN
30. ZUSÄTZLICHE INFORMATIONEN ÜBER
FINANZINSTRUMENTE
Die beizulegenden Zeitwerte wurden auf Basis der am
Abschlussstichtag herrschenden Marktkonditionen sowie der
nachstehenden dargestellten Bewertungsmethoden ermittelt
und spiegeln die Preise, zu dem eine Partei die Rechte und/
oder Pflichten aus diesen Finanzinstrumenten von einer unab-
hängigen Partei übernehmen würde, wider.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen
und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige finanzielle Vermögenswerte haben hauptsächlich
kurzfristigen Charakter. Es wird von daher unterstellt, dass die
beizulegenden Zeitwerte näherungsweise ihren Buchwerten
entsprechen.
Finanzielle Verbindlichkeiten mit Ausnahme von derivativen
Finanzinstrumenten werden zum beizulegenden Zeitwert
im Zeitpunkt der Erfassung und in der Folge zu fortgeführten
Anschaffungskosten angesetzt. Die Buchwerte der variabel
verzinslichen Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten
entsprechen im Allgemeinen dem jeweiligen beizulegenden
Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert von festverzinslichen Kre-
diten wird anhand von verfügbaren Marktpreisen oder durch
Abzinsung der Cashflows mit den am 31. Dezember geltenden
Marktzinssätzen ermittelt.
ITELLIGENCE AGGB 2015 149ANHANG
Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte sowie die bei-
zulegenden Zeitwerte aller Kategorien von finanziellen
Vermögenswerten und Verbindlichkeiten:
31. DEZEMBER 2015
TEUR
Textziffer Zu Handels-zwecken gehalten
Zur Veräuße-
rungverfügbar
Bis zur Endfällig-
keit zu halten
Kredite und Forde-
rungen
Zu fortgeführten Anschaffungs-
kosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
Buchwerte Beizu-legender Zeitwert
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 17 - - - 54.518 - 54.518 54.518
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14 - - - 157.841 - 157.841 157.841
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 13 - 10 1.015 4.387 - 5.412 5.412
Finanzielle Vermögenswerte - 10 1.015 216.746 - 217.771 217.771
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 28 - - - - -54.305 -54.305 -54.305
Finanzielle Verbindlichkeiten
Kredite 23 - - - - -79.832 -79.832 -79.280
Finanzierungsleasing 23 - - - - - -20.961 -20.961
Put Optionen 23 -10.365 - - - - -10.365 -10.365
Kaufpreisverpflichtungen 23 -3.370 - - - - -3.370 -3.370
Andere derivative Finanzinstrumente 23 -1.327 - - - - -1.327 -1.327
Finanzielle Verbindlichkeiten -15.602 - - - -134.137 -170.160 -169.608
150
31. DEZEMBER 2014
TEUR
Textziffer Zu Handels-zwecken gehalten
Zur Veräuße-
rungverfügbar
Bis zur Endfällig-
keit zu halten
Kredite und Forde-
rungen
Zu fortgeführten Anschaffungs-
kosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
Buchwerte Beizu- legender Zeitwert
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 17 - - - 38.764 - 38.764 38.764
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14 - - - 132.634 - 132.634 132.634
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 13 - 13 1.347 4.087 - 5.447 5.447
Finanzielle Vermögenswerte - 13 1.347 175.485 - 176.845 176.845
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 28 - - - - -47.502 -47.502 -47.502
Finanzielle Verbindlichkeiten
Kredite 23 - - - - -56.899 -56.899 -57.098
Finanzierungsleasing 23 - - - - - -17.005 -17.005
Put Optionen 23 -14.317 - - - - -14.317 -14.317
Kaufpreisverpflichtungen 23 -5.871 - - - - -5.871 -5.871
Andere derivative Finanzinstrumente 23 -745 - - - - -745 -745
Finanzielle Verbindlichkeiten -20.933 - - - -104.401 -142.339 -142.538
Bei der Ermittlung der Marktwerte der Kredite kamen Zins-
sätze von 1,10 bis 1,21% zur Anwendung.
Bei den nicht zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finan-
zinstrumenten, für die jedoch in der oben stehenden Tabelle
ein beizulegender Zeitwert angegeben worden ist, erfolgte
dessen Ermittlung anhand von abgezinsten Cashflows. Gemäß
der Fair Value Hierarchie handelt es sich um Bewertungsmo-
delle die auf beobachtbaren Marktdaten (Level II) basieren.
Die in der Bilanz zum Fair Value ausgewiesenen Finanzinstru-
mente werden in nachfolgenden Übersichten nach Kategorien
gruppiert sowie nach Bewertungsgrundlagen gegliedert dar-
gestellt. Dabei wird unterschieden, ob der Bewertung notierte
Marktpreise zugrunde liegen (Level I), ob die Bewertungsmo-
delle auf beobachtbaren Marktdaten (Level II) oder auf nicht
am Markt beobachtbaren Parametern (Level III) basieren.
ITELLIGENCE AGGB 2015 151ANHANG
31. DEZEMBER 2015
TEUR
Zu Handelszwecken gehaltende derivative
finanzielle Vermögenswerte
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle
Verbindlichkeiten
Summe zum31.12.2015
Gesamt 0 -15.062 -15.062
davon Level I 0 0 0
davon Level II 0 -1.327 -1.327
davon Level III 0 -13.735 -13.735
31. DEZEMBER 2014
TEUR
Zu Handelszwecken gehaltende derivative
finanzielle Vermögenswerte
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle
Verbindlichkeiten
Summe zum31.12.2014
Gesamt 0 -20.933 -20.933
davon Level I 0 0 0
davon Level II 0 -745 -745
davon Level III 0 -20.188 -20.188
Hinsichtlich der Ergebniseffekte verweisen wir auf
Textziffer (7).
Bei den Level III Finanzinstrumenten handelt es sich um
die Put- und Call-Optionen im Zusammenhang mit den
getätigten Akquisitionen. Die Bewertung wird durch das Kon-
zernrechnungswesen vorgenommen und basiert auf der vom
Aufsichtsrat verabschiedeten Geschäftsplanung. Die Angemes-
senheit der Bewertung wird unterjährig Quartalsweise über-
prüft und spätestens nach einem Jahr auf Basis der neuen
Geschäftsplanung angepasst. Das Bewertungsmodell berück-
sichtigt den Barwert der erwarteten Zahlung (auf Basis der
prognostizierten EBIT-Entwicklung), abgezinst mit einem
risikoadäquaten Abzinsungssatz. Bei den wesentlichen nicht
beobachtbaren Inputfaktoren handelt es sich um die prognos-
tizierten jährlichen Wachstumsraten der Umsatzerlöse (3,0
bis 4,0%; i. Vj. 6,0 bis 7,0%) als auch die prognostizierten
EBIT-Margen (9,8 bis 13,0%; i. Vj. 7,7 bis 10,0 %). Weiterhin
werden bedingte Kaufpreisverpflichtungen aus Unterneh-
menserwerben als Level III Finanzinstrumente ausgewiesen.
152
Die nachstehende Tabelle zeigt die Überleitung des Anfangs-
bestands auf den Endbestand für die Verbindlichkeiten aus
Put-und Call-Optionen (Level III Finanzinstrumente):
VERBINDLICHKEITEN AUS PUT- UND CALL-OPTIONEN
TEUR
Stand zum 1. Januar 2015 -14.317
Erträge aus der Bewertung von Optionen 65
Aufwendungen aus der Ausübung von Optionen -363
Aufwendungen aus der Bewertung von Optionen -2.486
Aufwand aus Aufzinsung -263
Erfolgsneutrale Ausübung von Optionen 6.999
Stand zum 31. Dezember 2015 -10.365
Die Veränderung der Verbindlichkeiten aus Kaufpreisverpflich-
tungen von TEUR 5.871 zum 1. Januar 2015 auf TEUR 3.370
zum 31. Dezember 2015 ist ausschließlich erfolgsneutral.
31. SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN
UND HAFTUNGSVERHÄLTNISSE
Im Rahmen von Miet-, Pacht- und Leasingverträgen, die nach
IAS 17 als „Operating lease“ zu qualifizieren sind, mietet der
Konzern Sachanlagen. Die hieraus resultierenden Leasingraten
beziehungsweise Miet- und Pachtzahlungen werden direkt
im Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Im
Geschäftsjahr 2015 betrugen die Aufwendungen insgesamt
TEUR 7.558 (i. Vj. TEUR 6.667).
Die zukünftigen, sonstigen finanziellen Verpflichtungen
besitzen folgende Fälligkeiten zum 31. Dezember 2015:
TEUR
Fällig innerhalb eines Jahres 23.516
Fällig zwischen 1 und 5 Jahren 26.384
Fällig nach 5 Jahren 7.724
57.624
Darin enthalten sind im Wesentlichen die jährlichen Kosten
für Raum- und Gerätemiete, Grundstückspachten sowie Lea-
singraten für Pkw. Die Laufzeit des Mietvertrages für das Büro-
gebäude am Standort Bielefeld endet am 30. April 2019. Es
besteht eine Kaufoption, die ab dem 31. Dezember 2018 zum
beizulegenden Zeitwert ausgeübt werden kann.
32. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
Die Segmentberichterstattung ist nach IFRS 8 aufgestellt. Die
Segmentierung folgt der internen Steuerung und Berichterstat-
tung (Managements-Approach) des Konzerns. Die interne
Finanzberichterstattung an das Geschäftsführungs- und Auf-
sichtsorgan erfolgt auf Basis der Regionen.
Die geographischen Regionen werden unterschieden zwischen
USA, Deutschland/Öster-reich/Schweiz (DACH), Westeuropa,
Osteuropa, Asien und Sonstige.
ITELLIGENCE AGGB 2015 153ANHANG
Segmentbericht zum 31. Dezember 2015 und Vorjahr:
TEUR USA DACH West-europa
Ost-europa
Asien Sonstige und Konso-
lidierung
Konzern2015
Segmentumsatz 131.788 328.388 164.304 77.753 11.434 4.470 718.137
Verkäufe zwischen den Segmenten -991 -7.185 -9.508 -3.096 -771 -346 -21.897
Externe Segmentumsätze 130.797 321.203 154.796 74.657 10.663 4.124 696.240
Operatives Segmentergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) 9.245 29.228 13.011 10.388 1.772 -1.105 62.539
Abschreibung und Amortisationen -4.747 -16.558 -1.571 -2.560 -1.036 -52 -26.524
Operatives Segmentergebnis (EBIT) 4.498 12.670 11.440 7.828 736 -1.157 36.015
Beteiligungsergebnis 0 17 0 0 0 0 17
Bewertung von Derivaten und Ausübung von Optionen 0 -2.864 0 0 0 0 -2.864
Wechselkursdifferenzen aus Finanzierungen 0 -371 0 0 0 0 -371
Zinserträge 5 83 79 71 0 0 238
Zinsaufwendungen -243 -2.078 -134 -140 -90 0 -2.685
Ergebnis vor Steuern 4.260 7.457 11.385 7.759 646 -1.157 30.350
Ertragsteuern -1.349 -3.990 -2.098 -1.532 -152 -99 -9.220
Konzernüberschuss 2.911 3.467 9.287 6.227 494 -1.256 21.130
TEUR USA DACH West-europa
Ost-europa
Asien Sonstige und Konso-
lidierung
Konzern2014
Segmentumsatz 107.732 261.704 125.886 65.289 7.849 5.106 573.566
Verkäufe zwischen den Segmenten -795 -6.677 -5.658 -2.154 -879 -597 -16.760
Externe Segmentumsätze 106.937 255.027 120.228 63.135 6.970 4.509 556.806
Operatives Segmentergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) 7.075 20.855 6.710 7.104 1.470 60 43.274
Abschreibung und Amortisationen -3.880 -11.843 -1.146 -2.660 -888 -55 -20.472
Operatives Segmentergebnis (EBIT) 3.195 9.012 5.564 4.444 582 5 22.802
Beteiligungsergebnis 0 398 0 0 0 0 398
Bewertung von Derivaten und Ausübung von Optionen 0 -5.781 0 0 0 0 -5.781
Wechselkursdifferenzen aus Finanzierungen 0 -273 27 0 0 0 -246
Zinserträge 2 98 31 17 0 1 149
Zinsaufwendungen -217 -2.522 -251 -163 -4 0 -3.157
Ergebnis vor Steuern 2.980 932 5.371 4.298 578 6 14.165
Ertragsteuern -1.015 -3.352 -2.074 -864 12 -133 -7.426
Konzernüberschuss 1.965 -2.420 3.297 3.434 590 -127 6.739
154
Umsätze zwischen den Segmenten sind gesondert ausgewie-
sen und eliminiert. Die Verrechnungspreise entsprechen dem
Preis wie zwischen fremden Dritten. Eine detaillierte Auf-
stellung der Bestandteile des Finanzergebnisses ergibt sich aus
Textziffer (7) und (8).
TEUR USA DACH West-europa
Ost-europa
Asien Sonstige Konzern2015
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 5.661 16.725 2.512 2.435 1.590 1 28.924
Abschreibung und Amortisationen -4.747 -16.558 -1.571 -2.560 -1.036 -52 -26.524
TEUR USA DACH West-europa
Ost-europa
Asien Sonstige Konzern 2014
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 2.688 11.515 1.002 2.799 1.820 53 19.877
Abschreibung und Amortisationen -3.880 -11.843 -1.146 -2.660 -888 -55 -20.472
Die Information für die Geschäftsfelder hinsichtlich der
Umsätze stellt sich wie folgt dar:
TEUR Beratung Lizenzen Application Management
Outsourcing & Services
Sonstige nicht zugeordnete
Konzern2015
Segmentumsatz 310.054 69.375 71.927 241.444 3.440 696.240
TEUR Beratung Lizenzen Application Management
Outsourcing & Services
Sonstige nicht zugeordnete
Konzern 2014
Segmentumsatz 246.567 56.903 66.346 186.066 924 556.806
33. SONSTIGE ANGABEN
a) Materialaufwand
Der Materialaufwand nach dem Gesamtkostenverfahren
betrug für das Geschäftsjahr 2015 TEUR 199.756 (i. Vj.
TEUR 164.745). Darin enthalten sind Vorräte in Höhe
von TEUR 138.404 (i. Vj. TEUR 116.816), die in der
Berichtsperiode als Aufwand erfasst wurden. Weiterhin
betreffen TEUR 61.352 Aufwendungen für bezogene
Leistungen (i. Vj. TEUR 47.929).
b) Personalaufwand
Der Personalaufwand nach dem Gesamtkostenver fahren
betrug für das Geschäftsjahr 2015 insgesamt TEUR 359.572
(i. Vj. TEUR 292.343).
c) Mitarbeiterzahl
Der itelligence Konzern beschäftigte im Geschäftsjahr
2015 durchschnittlich 4.493 (i. Vj. 3.939) Angestellte.
Davon waren durchschnittlich 529 in der Verwaltung, 300
im Vertrieb, 2.229 in der Beratung und 1.435 im Bereich
Outsourcing & Services beschäftigt. Am 31. Dezember 2015
waren es 4.702 Angestellte.
ITELLIGENCE AGGB 2015 155ANHANG
d) Organe
Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind
nachfolgend aufgeführt:
Vorstand Mitgliedschaft in Aufsichtsräten und anderen vergleichbaren in- und aus-ländischen Kontrollgremien von nicht zum itelligence-Konzern gehörenden Wirtschaftsunternehmen (Stand 31. Dezember 2015)
Herbert VogelVorstandsvorsitzender
Vorsitzender im Aufsichtsrat der NTT DATA Deutschland GmbHMitglied im Aufsichtsrat der Cayago AG Mitglied im Beirat der TBV ProVital Lemgo GmbH & Co. KGMitglied im Beirat der symmedia GmbH
Norbert RotterFinanzvorstand
Aufsichtsrat Sonstige Mandate:
Friedrich FleischmannVorsitzenderSelbständiger UnternehmensberaterSenior Managing Director Central Europe Adobe Systems GmbH im Ruhestand
Dr. Stephan Kremeyer Stellvertretender Vorsitzender Arbeitnehmervertreter Customer Manager SAP-Beratung
Carsten Esser Arbeitnehmervertreter SAP Service Senior Professional
Tadashi Uhira (seit 20. August 2015)Director und Chairmen NTT DATA EMEA ltd., London Vereinigtes Königreich
Mitglied des Aufsichtsrats der NTT DATA Deutschland GmbH
Koji Ito (seit 20. August 2015) Senior Vice President und Managing Director Global Business, NTT DATA Corporation, Tokio, Japan
Kazuhiro Nishihata (bis 20. August 2015)Board Director und Executive Vice President, Global Business, NTT DATA Corporation, Tokio, Japan
Akiyoshi Nishijima (bis 20. August 2015)Managing Executive Officer, Corporate Strategy Headquarters, NTT DATA CCS Corporation, Tokio, Japan
Prof. Heiner SchumacherSelbständiger Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater, Partner KAP1 Consulting, Düsseldorf, Honorarprofessor an der Universität Bielefeld/Fachbereich Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt externes Rechnungswesen
Mitglied im Gesellschafterbeirat der SOS Kinderdörfer Global Partner GmbHMitglied im Aufsichtsrat der AvP Service AG
156
e) Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats
Der Vergütungsbericht enthält die Grundsätze der Vergü-
tungssysteme für den Vorstand und Aufsichtsrat. Er weist
die Höhe und Struktur der Vergütung aus. Die Vergütung
der Organmitglieder wird ausgewiesen als Gesamtver-
gütung aufgeteilt nach Festbezügen, erfolgsbezogenen
Komponenten und Komponenten mit langfristiger
Anreizwirkung.
VERGÜTUNG DES VORSTANDS
Die Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2015
betrug im Einzelnen:
VORSTANDSVORSITZENDER HERBERT VOGEL
2015 2014
TEUR
Erfolgsunabhängige (fixe) Vergütung 500 500
Erfolgsabhängige (variable) kurzfristige Vergütung laufendes Jahr 245 212
Erfolgsabhängige (variable) langfristige Vergütung laufendes Jahr 440 332
Auszahlungsdifferenz für (variable) kurzfristige Vorjahresvergütung 0 19
Gesamtbezüge des Jahres 1.185 1.063
FINANZVORSTAND NORBERT ROTTER
2015 2014
TEUR
Erfolgsunabhängige (fixe) Vergütung 250 250
Erfolgsabhängige (variable) kurzfristige Vergütung laufendes Jahr 147 127
Erfolgsabhängige (variable) langfristige Vergütung laufendes Jahr 191 144
Auszahlungsdifferenz für (variable) kurzfristige Vorjahresvergütung 0 12
Gesamtbezüge des Jahres 588 533
Die Gesamtvergütung für den Vorstand für das Geschäftsjahr
2015 beträgt TEUR 1.773 (i. Vj. TEUR 1.596).
Die Vorstandsvergütung der itelligence besteht aus erfolgsun-
abhängigen (fixen) und erfolgsbezogenen (variablen) Vergü-
tungsbestandteilen. Dabei stellen das Fixum, die Nebenleis-
tungen und die Versorgungszusage jeweils erfolgsunabhängige
Komponenten dar. Die erfolgsbezogenen Vergütungselemente
sind am kurzfristigen und langfristigen Unternehmenserfolg
ausgerichtet. Für die Festlegung der Struktur der Vergütungs-
systeme sowie der Vorstandsvergütung der einzelnen Mitglie-
der des Vorstands ist der Aufsichtsrat zuständig. Der Personal-
ausschuss behandelt diese Fragen vorbereitend.
Die Vergütungskomponenten im Einzelnen:
— Das erfolgsunabhängige Fixum wird in gleichen monat-
lichen Raten als Gehalt ausgezahlt. Die Nebenleistungen
bestehen vor allem aus Beiträgen für Unfall- und Haft-
pflichtversicherungen sowie in der Bereitstellung eines
der Position angemessenen Dienstwagens.
— Die variable Vergütung besteht aus einer Kurzfristtantieme
(Short Term Incentive), die sich an der jährlichen Errei-
chung des Ergebnis-Zieles (EBIT konsolidiert) der Unter-
nehmensgruppe und dem Umsatz-Ziel (konsolidiert) der
Unternehmensgruppe sowie an der persönlichen Leistung
orientiert. Die Auszahlung erfolgt innerhalb von fünf
Werktagen nach der Hauptversammlung.
— Darüber hinaus erhalten die Mitglieder des Vorstands
einen Bonus (Long Term Incentive) mit langfristiger
Anreizwirkung, der auf dem Vergleich von zwei durch-
schnittlichen Wertbeiträgen (EBIT konsolidiert) basiert,
die über Zeiträume von jeweils vier Jahren ermittelt wer-
den. Die Auszahlung erfolgt ebenfalls innerhalb von fünf
Werktagen nach der Hauptversammlung für das vierte
Geschäftsjahr des jeweils maßgeblichen Performance-Zeit-
raumes. Da die zugrundeliegende Tätigkeit für die jeweili-
gen Bonustranchen im Geschäftsjahr 2015 erbracht wurde,
die den Anspruch auf die Vergütung bewirkt, erfolgt ein
anteiliger Ausweis im Vergütungsbericht 2015. Eine etwa-
ige Auszahlungsdifferenz zu dem tatsächlich zugesagten
Betrag wird in die Gesamtbezüge für dasjenige Geschäfts-
jahr einbezogen, in das die rechtsverbindliche Zusage fällt.
— Für die Mitglieder des Vorstands besteht eine Pensionsre-
gelung, die ihnen unabhängig vom Alter bei Diensteintritt
ab Vollendung des 65. Lebensjahrs eine lebenslängliche
ITELLIGENCE AGGB 2015 157ANHANG
Altersrente zusagt. Die Altersrente beträgt für den Vor-
standsvorsitzenden monatlich EUR 10.000 und für den
Finanzvorstand monatlich EUR 4.500. Die Pensionszusage
umfasst auch eine Witwenrente in Höhe von 65% der
Altersrente des Vorstandsmitglieds sowie eine Waisen -
rente. Scheidet ein Vorstandsmitglied vor Erreichen des
65. Lebensjahr als Mitglied des Vorstands aus den Diensten
der Gesellschaft aus, bleibt der Anspruch bestehen, wird
jedoch zeitanteilig gekürzt.
— Ab dem 1. Januar 2013 besteht für die Mitglieder des
Vorstands eine Invalidenrente die 75 % der Altersrente
entspricht.
Ein Teil der variablen Vergütung wurde in den Vorjahren als
langfristiger Vergütungsbestandteil basierend auf der drei -
jäh rigen Entwicklung des durchschnittlichen ungewichteten
Xetra-Schlusskurses der itelligence Aktie ausgezahlt. Die aktien-
basierte Vergütung wurde durch das oben beschriebene Long
Term Incentive Programm ersetzt.
Die regelmäßige fiktive Ausgabe der itelligence Aktien erfolgte
nach Beendigung der jährlichen ordentlichen Hauptversamm-
lung der itelligence auf Basis der ungewichteten Xetra-Schluss-
kurse aller Handelstage des vorangegangenen Geschäftsjahres.
Nach Ablauf der jeweils dritten darauf folgenden jährlichen
ordentlichen Hauptversammlung wird der Durchschnittskurs
der ungewichteten Xetra-Schlusskurse aller Handelstage des
vorangegangenen Geschäftsjahres ermittelt. Sofern sich aus
dem Vergleich des Durchschnittskurses zum Zeitpunkt der
Ausgabe und dem Durchschnittskurs nach Ablauf des dreijäh-
rigen Betrachtungszeitraumes ein Anstieg des Aktienkurses der
Gesellschaft ergibt, so erhält das jeweilige Vorstandsmitglied
denjenigen Betrag ausbezahlt, der sich aus der Wertsteigerung
fiktiv ergibt. Die variable langfristige Vergütung ist nach Ablauf
der dritten ordentlichen Hauptversammlung zu zahlen. Die
aktienbasierte Vergütung wird mit dem beizulegenden Zeit-
wert zum Zeitpunkt der Gewährung in die Gesamtbezüge ein-
bezogen. Die Entwicklung sowie die Auszahlungsbeträge der
fiktiven Aktienoptionen werden innerhalb des Vergütungsbe-
richts separat erläutert. Vorstandsmitglieder, die ihr Amt nicht
über den gesamten Drei-Jahres-Zeitraum innehaben, erhalten
diese erfolgsorientierte Vergütung nach Ablauf des Drei-Jah-
res-Zeitraumes zeitanteilig gezahlt.
Im Geschäftsjahr 2015 erfolgte an den Vorstand, im Rahmen
der aktienabhängigen Langfristvergütung die Auszahlung der
neunten und damit letzten verbliebenden Tranche, mit einer
Laufzeit vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2014.
An den Vorstandsvorsitzenden wurden TEUR 175,5 und an
den Finanzvorstand TEUR 175,5 ausgezahlt.
In den Geschäftsjahren 2015 und 2014 bestanden keine
Kreditgewährungen an Vorstandsmitglieder. Ebenfalls wurden
keine ähnlichen Leistungen vergeben. Aus Mandaten für
konzerneigene Gesellschaften erhalten die Mitglieder des
Vorstands keine Vergütung.
Zusagen auf Abfindungen für den Fall der regulären Beendi-
gung wie Nichtverlängerung des Dienstvertrages oder bei
Anteilseignerwechsel, auf Überbrückungsgelder bestehen
nicht. Im Fall der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätig-
keit, die nicht auf einer berechtigten außerordentlichen
Kündigung des Anstellungsvertrages seitens der Gesellschaft
beruht, erhalten die Vorstände als Abfindung ihre Vergütung
für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrages. Dabei ist ein
Abfindungs-Cap vertraglich nicht vereinbart. Es wurde mit
den Vorständen ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot
sowie nachvertraglicher Kundenschutz, für die Dauer von
24 Monaten nach Beendigung des Vertrages, vereinbart. Die
Gesellschaft verpflichtet sich den Vorständen für die Dauer des
nachvertraglichen Wettbewerbsverbotes eine Karenzentschä-
digung in Höhe von 50 % der zuletzt von ihnen bezogenen
festen Vergütung zu zahlen. Die Gesellschaft hat das Wett-
bewerbsverbot gegenüber einem Vorstandsmitglied für die
Dauer von 24 Monaten ausgesprochen und die Vergütung
entsprechend zum 31. Dezember 2015 zurückgestellt.
Es bestehen Pensionsverpflichtungen gegenüber den Vorstän-
den in Höhe von TEUR 2.784, für die insgesamt Aufwendun-
gen in Höhe von TEUR 73 in 2015 entstanden sind.
158
Die Entwicklung des Finanzierungsstatus stellt sich wie
folgt dar:
HERBERT VOGEL 2015 2014
TEUR
Anwartschaftsbarwert 2.400 2.464
Aktivwert der Rückdeckungsversicherung -1.062 -985
Finanzierungsstatus 1.338 1.479
NORBERT ROTTER 2015 2014
TEUR
Anwartschaftsbarwert 384 384
Aktivwert der Rückdeckungsversicherung -165 -139
Finanzierungsstatus 219 245
Es bestehen Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren
Organmitgliedern in Höhe von TEUR 1.144 für die Aufwen-
dungen in Höhe von TEUR 18 in 2015 entstanden sind.
Die Entwicklung des Finanzierungsstatus stellt sich wie
folgt dar:
TEUR 2015 2014
Anwartschaftsbarwert 1.144 1.211
Aktivwert der Rückdeckungsversicherung -561 -530
Finanzierungsstatus 583 681
ITELLIGENCE AGGB 2015 159ANHANG
VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS
Die Vergütung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2015
und dem Vorjahr betrug im Einzelnen:
TEUR Fester Vergütungsbestandteil
Ausschuss Vergütung Sitzungsgelder 2015Gesamtvergütung
Friedrich Fleischmann (Vorsitzender) 75,0 37,5 9,0 121,5
Dr. Stephan Kremeyer (Stellv. Vorsitzender) 37,5 12,5 9,0 59,0
Prof. Heiner Schumacher 25,0 27,5 9,0 61,5
Carsten Esser 25,0 5,0 9,0 39,0
Kazuhiro Nishihata bis 20.08.2015 /Tadashi Uhira *
25,0 5,0 5,0 35,0
Akiyoshi Nishijima bis 20.08.2015 / Koji Ito*
25,0 0,0 5,0 30,0
212,5 87,5 46,0 346,0
TEUR Fester Vergütungsbestandteil
Ausschuss Vergütung Sitzungsgelder 2014Gesamtvergütung
Friedrich Fleischmann (Vorsitzender) 75,0 37,5 9,0 121,5
Dr. Stephan Kremeyer (Stellv. Vorsitzender) 37,5 12,5 9,0 59,0
Prof. Heiner Schumacher 25,0 27,5 8,0 60,5
Carsten Esser 25,0 5,0 9,0 39,0
Kazuhiro Nishihata* 25,0 3,9 6,0 34,9
Akiyoshi Nishijima* 25,0 0,0 7,0 32,0
212,5 86,4 48,0 346,9
* die Vergütungsabrechnung erfolgt kumuliert an die NTT DATA EUROPE GmbH & Co. KG in Bielefeld, an welche die betreffenden Aufsichtsratsmitglieder ihre Ansprüche abgetreten haben.
160
Die Vergütung des Aufsichtsrats der itelligence AG ist in § 16
der Satzung geregelt. Durch Beschluss der Hauptversammlung
vom 12. Dezember 2013 erfolgte eine Neuregelung der Auf-
sichtsratvergütung für die Tätigkeit der Mitglieder des Auf-
sichtsrats rückwirkend ab dem Geschäftsjahr 2013. Entspre-
chend dieser Bestimmung erhalten die Aufsichtsratsmitglieder
neben dem Ersatz ihrer Auslagen eine feste Vergütung.
— Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält eine feste jährliche
Vergütung in Höhe von EUR 25.000. Für den Vorsitzen-
den beträgt die Vergütung das Dreifache und für seinen
Stellvertreter das Eineinhalbfache. Für jede Teilnahme an
einer Sitzung des Aufsichtsrats oder an einer Sitzung eines
Ausschusses des Aufsichtsrats erhält jedes Mitglied des
Aufsichtsrats darüber hinaus ein Sitzungsgeld in Höhe
von EUR 1.000 pro Sitzungstag.
— Mitglieder von Ausschüssen des Aufsichtsrats erhalten
zusätzlich eine feste Vergütung von EUR 5.000 für jedes
Amt in einem Ausschuss. Der Vorsitzende eines Aus-
schusses erhält das Dreifache, sein Stellvertreter das Ein-
einhalbfache.
— Die Vergütungen sind vierteljährlich nach Ablauf eines
jeden Quartals zahlbar. Aufsichtsratsmitglieder, die nicht
während des gesamten Quartals im Amt waren, erhalten
die Vergütung zeitanteilig.
— Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten in den Vorjahren
eine am langfristigen Unternehmenserfolg ausgerichtete
erfolgsorientierte Vergütung, die wie folgt zu berechnen
ist: Nach Ablauf der jährlichen ordentlichen Hauptver-
sammlung wurde fingiert, dass die Gesellschaft für jedes
Aufsichtsratsmitglied einen fiktiven Anlagebetrag in Höhe
von EUR 5.000 gemäß dem Durchschnitt der ungewich-
teten Xetra-Schlusskurse aller Handelstage des voran-
gegangenen Geschäftsjahres in Aktien der Gesellschaft
anlegt. Für den Vorsitzenden des Aufsichtsrates beträgt
der fiktive Anlagebetrag EUR 15.000, für den stellvertre-
tenden Vorsitzenden EUR 7.500. Nach Ablauf der jeweils
dritten darauf folgenden jährlichen ordentlichen Haupt-
versammlung wird der Durchschnitt der ungewichteten
Xetra-Schlusskurse aller Handelstage des jeweils vorher-
gehenden Geschäftsjahres ermittelt. Sofern sich aus dem
Vergleich des Durchschnittskurses gemäß Satz 2 mit dem
Durchschnitt gemäß Satz 4 ein Anstieg des Aktienkurses
der Gesellschaft ergibt, so erhält das jeweilige Aufsichts-
ratsmitglied denjenigen Betrag ausbezahlt, der sich aus der
Wertsteigerung der fiktiv nach Satz 2 erworbenen Aktien
ergibt. Diese erfolgsorientierte Vergütung ist jeweils am
ersten Werktag nach der dritten ordentlichen Hauptver-
sammlung gemäß Satz 4 zu zahlen. Die aktienbasierte
Vergütung wird mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeit-
punkt der Gewährung in die Gesamtbezüge einbezogen.
Die Entwicklung sowie die Auszahlungsbeträge der fikti-
ven Aktienoptionen werden innerhalb des Vergütungsbe-
richts separat erläutert. Aufsichtsratsmitglieder, die ihr Amt
nicht über den gesamten Drei-Jahres-Zeitraum innehaben,
erhalten diese erfolgsorientierte Vergütung nach Ablauf
des Drei-Jahres-Zeitraumes zeitanteilig gezahlt.
Im Geschäftsjahr 2015 erfolgte an die zum Zeitpunkt der
Zuteilung bestehenden Mitglieder des Aufsichtsrats im Rahmen
der aktienabhängigen Langfristvergütung die Auszahlung der
neunten und damit letzten verbliebenden Tranche, mit einer
Laufzeit vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2014 in Höhe
von:
— TEUR 3,3 an den ehemaligen Vorsitzenden Lutz Mellinger
— TEUR 4,9 an den stellvertretenden Vorsitzenden
Dr. Stephan Kremeyer
— TEUR 3,3 an jedes Mitglied, das zum Zeitpunkt der
Begebung im Amt war
Zum 31. Dezember 2015 standen keine fiktiven Aktien-
optionen mehr aus.
Zusätzlich erstattet die itelligence den Mitgliedern des
Aufsichtsrats die auf die Aufsichtsratsvergütung entfallende
Umsatzsteuer, wenn und soweit diese von einem Aufsichts-
ratsmitglied in Rechnung gestellt oder in einer die Rechnung
ersetzenden Gutschrift ausgewiesen wird. Den Mitgliedern
des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse auf künftige
Vergütungen oder Kredite gewährt. Darüber hinaus ging die
itelligence keine Haftungsverhältnisse zugunsten von Auf-
sichtsratsmitgliedern ein.
ITELLIGENCE AGGB 2015 161ANHANG
f) Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden
Unternehmen und Personen
Als nahe stehende Personen und Unternehmen im Sinne
von IAS 24 kommen neben dem Vorstand grundsätzlich der
Aufsichtsrat sowie Anteilseigner in Betracht. Geschäftsvorfälle
zwischen der Gesellschaft und ihren Tochterunternehmen, die
als nahe stehende Unternehmen anzusehen sind, sind durch
die Konsolidierung eliminiert worden und werden in diesem
Anhang nicht erläutert. Einige Mitglieder des Aufsichtsrats der
itelligence AG sind oder waren in verantwortungsvollen und
Die Zinsen sind marktüblich. Im Geschäftsjahr 2015 erzielten Gesellschaften des itelligence-
Konzerns aus operativen und administrativen Tätigkeiten mit
Unternehmen des NTT-Konzerns, die nicht gleichzeitig Unter-
nehmen des itelligence Teilkonzerns sind, folgende Erlöse und
Aufwendungen:
einflussreichen Positionen in anderen Unternehmen tätig, zu
denen die itelligence AG gewöhn liche Geschäftsbeziehungen
unterhält. Der Kauf von Software und Dienstleistungen erfolgt
dabei zu Konditionen wie mit fremden Dritten.
Die NTT DATA Corporation, Japan hat der itelligence AG
zur Finanzierung der Neubauten sowie zur Akquisition von
Beratungsgesellschaften im In- und Ausland folgende Kredite
gewährt:
TEUR Zinssatz in %
Summe davonkurzfristige
davonlangfristige
Darlehen vom 1.10.2009 / Laufzeit 10 Jahre 3,596 0 0 0
(Vorjahr) (3.784) (784) (3.000)
Darlehen vom 15.7.2010 / Laufzeit 10 Jahre 3,055 0 0 0
(Vorjahr) (6.692) (1.192) (5.500)
Darlehen vom 13.06.2011 / Laufzeit 10 Jahre 3,715 0 0 0
(Vorjahr) (9.283) (1.483) (7.800)
Darlehen vom 30.06.2011 / Laufzeit 5 Jahre 3,084 0 0 0
(Vorjahr) (1.219) (619) (600)
Darlehen vom 15.12.2011 / Laufzeit 5 Jahre 2,3597 0 0 0
(Vorjahr) (1.201) (601) (600)
Darlehen vom 15.07.2011 / Laufzeit 10 Jahre 3,514 0 0 0
(Vorjahr) (3.743) (586) (3.157)
Darlehen vom 31.01.2012 / Laufzeit 10 Jahre 2,2161 0 0 0
(Vorjahr) (5.074) (722) (4.352)
Darlehen vom 14.05.2014 / Laufzeit 3 Jahre 1,245 0 0 0
(Vorjahr) (18.771) (147) (18.624)
Darlehen vom 27.02.2015 / Laufzeit 3 Jahre 0,839 68.445 480 67.965
(Vorjahr) (0) (0) (0)
Darlehen vom 22.06.2015 / Laufzeit 252 Tage 0,673 5.520 5.520 0
(Vorjahr) (0) (0) (0)
31. Dezember 2015 73.965 6.000 67.965
31. Dezember 2014 (49.767) (6.134) (43.633)
162
ERLÖSE
Beratung 5.225
Lizenzen 9
Application Management 1.281
Outsourcing & Services 4.742
Sonstige 135
11.392
AUFWENDUNGEN
Beratung 4.286
Outsourcing & Services 537
Verwaltung 1.362
Sonstige 98
Zinsaufwand 711
6.994
Bei den verhandelten Preisen handelt es sich um marktübliche
Preise gegenüber Dritten.
Die itelligence AG unterhält mit dem TBV Lemgo einen
Werbe vertrag mit einem jährlichen Volumen von TEUR 200
bis zum 30. Juni 2016.
g) Risikomanagement
Marktrisiken
Die itelligence, als international tätiger IT-Komplettdienst-
leister im SAP-Umfeld, ist Risiken aus dem Geschäftsbetrieb
als auch aus den Rahmenbedingungen ausgesetzt.
Resourcenrisiken
Als IT-Komplettdienstleister hat sich itelligence im SAP-
Umfeld auf den klassischen und gehobenen Mittelstand
fokussiert. Basierend auf diese starke inhaltliche und strate-
gische Leistungsbeziehung mit SAP ergibt sich eine hohe
Abhängigkeit von der SAP. Diese Abhängigkeit hat einen
großen Einfluss auf die Umsatz-, Ertrags- und Vermögenslage
der itelligence.
Nicht beeinflussbare Risiken sind darüber hinaus die kunden-
seitigen Marktrisiken und die Lieferanten- respektive ressour-
cenabhängigen Marktrisiken.
Zu den ressourcenabhängigen Risiken zählen insbesondere
die personalwirtschaftlichen Risiken. Mitarbeiter und
Führungskräfte bilden die Grundlage für den Unternehmens-
erfolg. Hochqualifizierte Mitarbeiter langfristig an das
Unternehmen zu binden, aber auch neue hochqualifizierte
Mitarbeiter zu gewinnen, ist daher für die itelligence von
großer Bedeutung.
Währungsrisiken
Die operativen Gesellschaften des itelligence-Konzern wickeln
ihre Aktivitäten überwiegend in der jeweiligen funktionalen
Währung ab. Durch diese Steuerung der Einnahmen und Aus-
gaben innerhalb der lokalen Währungen wird ein natürliches
Hedging der Zahlungsströme erzeugt, wodurch das Währungs-
risiko innerhalb des Konzerns als gering eingestuft werden
kann. Differenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in
ausländischer Währung in Konzernwährung zur Erstellung des
Konzernabschlusses beeinflussen das Währungsrisiko nicht,
da die jeweiligen Fremdwährungsveränderungen erfolgsneu-
tral im Eigenkapital dargestellt werden.
Zinsrisiken
Zinsänderungsrisiken entstehen durch Schwankungen der
Zinssätze an den Geld- und Kapitalmärkten sowie durch
marktbedingte Änderungen der Wechselkurse.
Der Konzern ist auf der Aktiv- und Passivseite der Bilanz
Zinsschwankungen ausgesetzt.
Auf der Aktivseite unterliegen insbesondere die Erträge aus
der Anlage von flüssigen Mitteln dem Zinsänderungsrisiko.
Auf der Passivseite unterliegen die Zinsaufwendungen bezüg-
lich kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten im Zusammenhang
mit der Inanspruchnahme von Kreditlinien und andere
Positionen des Fremdkapitals dem Risiko sich ändernder Zins-
sätze. Wegen der geringen Inanspruchnahme von kurzfristigen
Kreditlinien (per 31. Dezember 2015 TEUR 2.271 bzw.
31. Dezember 2014 TEUR 5.593) besteht hier ein sehr geringes
Zinsänderungsrisiko.
ITELLIGENCE AGGB 2015 163ANHANG
Zum Bilanzstichtag bestehen langfristige Finanzverbindlich-
keiten in EUR für langfristige Investitionen. Es wurden feste
Zinssätze für die Laufzeit der Darlehen vereinbart. Um das
Zinsänderungsrisiko zu quantifizieren, wurde eine Sensitivi-
tätsanalyse durchgeführt. Eine Erhöhung bzw. Senkung des
durchschnittlichen Zinssatzes von 2,87% um 100 Basispunkte
hätte eine Reduzierung bzw. Erhöhung des Marktwertes in
Höhe von TEUR 1.547 zur Folge.
Für die Überprüfung der Wertentwicklungen der Geschäfts-
oder Firmenwerte werden zur Bestimmung des Barwertes
des zukünftigen Cashflows individuelle Kapitalkosten für die
zugrundeliegenden Einheiten angesetzt. Gleiches gilt für
die Bewertung der Put-Call-Optionen. Durch Schwankungen
der Kapitalkosten an den Kapitalmärkten können sich für
die itelligence zukünftige Bewertungsrisiken ergeben.
Kreditrisiken
Im Rahmen der Geschäftstätigkeit und vereinzelter Finanzie-
rungstätigkeiten ist die itelligence einem Kreditrisiko ausge-
setzt, das in der Nichterfüllung von vertraglichen Vereinbarun-
gen seitens der Vertragspartner begründet ist. Das Ausfallrisiko
entsteht grundsätzlich aus den Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen. Die itelligence begrenzt ihr Risiko durch eine
Beurteilung der Vertragspartner basierend auf vorwiegend
GESAMT in TEUR Bis 20 Tage Bis 40 Tage Bis 80 Tage Bis 100 Tage Über 100 Tage
138.305 111.639 10.232 5.418 1.992 9.024
100% 80,7% 7,4% 3,9% 1,4% 6,5%
davon wertberichtigt
4.373 0 0 0 0 4.373
Der Vorstand geht davon aus, dass die bis zu 100 Tagen über-
fälligen Beträge nach wie vor in voller Höhe einbringlich sind.
Diese Einschätzung basiert auf dem Zahlungsverhalten der
Vergangenheit sowie umfangreichen Analysen in Bezug auf
das Ausfallrisiko der Kunden. Hierzu zählen auch Ratings der
Kunden, sofern diese Verfügbar sind.
Der Bestand an laufenden nicht fälligen Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen, die nicht wertberichtigt wurden,
steht im Zusammenhang mit Kunden mit guter Bonität und
wird als werthaltig angesehen.
externen Ratings. Gegenüber keinem einzelnen Geschäftspart-
ner besteht ein signifikantes Risiko.
Erfahrungswerte sowie externe Ratings stützen die Überwa-
chung des Kreditrisikos aus dem operativen Geschäft. Außen-
stände werden laufend überwacht. Kreditrisiken werden auf
Basis von Einzelbetrachtungen und Altersstruktur der Forde-
rungen durch Einzelwert- und Portfoliowertberichtigungen in
Höhe von TEUR 4.373 (i. Vj. TEUR 4.884) Rechnung getra-
gen. Darüber hinaus wurde im Inland das Delkredere Risiko
durch eine Warenkreditversicherung soweit eingeschränkt,
dass im Insolvenzfall eines Kunden 90 % des möglichen Aus-
falls abgesichert sind. Das maximale Ausfallrisiko für das
Inland beträgt TEUR 5.067 (i. Vj. TEUR 3.427). Für das Aus-
land entsprechen die Buchwerte der Forderungen aus Liefe-
rungen und Leistungen in Höhe von TEUR 107.173 (i. Vj.
TEUR 98.368) dem maximalen Ausfallrisiko. Sofern Wertbe-
richtigungen auf Grund von Kundeninsolvenzen vorgenom-
men werden, erfolgt eine Ausbuchung des jeweiligen Wert-
berichtigungskontos gegen den wertgeminderten Buchwert
der Forderungen mit Abschluss des Insolvenzsverfahrens.
Die Altersstruktur der kurzfristigen Forderungen aus Lieferun-
gen und Leistungen per 31. Dezember 2015 stellt sich wie
folgt dar:
164
Der Konzern hält am 31. Dezember 2015 Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente von TEUR 54.518 (i. Vj. TEUR
38.764). Diese Summe stellt somit auch das maximale Aus-
fallrisiko im Hinblick auf diese Vermögenswerte dar. Die
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden aus-
schließlich bei Banken oder Finanzinstituten mit guter bis
sehr guter Bonität hinterlegt.
Liquiditätsrisiken
Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass die Gesellschaft beste-
hende finanzielle Verpflichtungen aus zum Beispiel Kredit-
vereinbarungen, Leasingverträgen oder Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen nicht nachkommen kann.
TEUR Bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre >5 Jahre Gesamt
Finanzielle Verbindlichkeiten 25.775 85.178 1.532 112.485
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 54.305 0 0 54.305
Zinszahlungen 1.020 1.137 41 2.198
Cashflows aus finanziellen Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2015 81.100 86.315 1.573 168.988
Das Working Capital, welches das Netto-Umlaufvermögen
eines Unternehmens darstellt (kurzfristige Vermögenswerte
abzüglich kurzfristiger Schulden), beträgt zum Jahresende
TEUR 51.723 (i. Vj. TEUR 20.931). Dieser Teil der kurzfristigen
Vermögenswerte, der nicht zur Abdeckung der kurzfristigen
Schulden gebunden ist, steht der itelligence-Gruppe zur Auf-
rechterhaltung und Ausweitung des Geschäfts zur Verfügung.
Die itelligence verfügt über ein zentrales Finanzmanagement
für die globale Liquiditätsteuerung. Wichtigstes Ziel ist es, die
notwendige Liquidität im Konzern sicherzustellen und zu
optimieren. Hierzu nehmen die itelligence-Gesellschaften an
einem zentralen Cash Management teil. Die liquiden Mittel
werden konzernweit überwacht und nach einheitlichen
Grundsätzen investiert. Dabei werden langfristige Investitio-
nen immer langfristig finanziert, um die Liquiditätsreserven
der itelligence für das operative Geschäft weiter auszubauen.
Per 31. Dezember 2015 betrug der Bestand an liquiden Mittel
TEUR 54.518 (i. Vj. TEUR 38.764). Diese setzen sich aus
Kontokorrentguthaben und Kassenbeständen zusammen.
Darüber hinaus hat die itelligence zur Absicherung der
Liquiditätsversorgung mit den Hauptbanken Kreditlinien
vereinbart.
h) Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers
Der Aktionär der itelligence AG hat in der Hauptversammlung
am 26. März 2015 die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesell-
schaft zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer der
itelligence AG für das Geschäftsjahr 2015 gewählt.
Für den Abschlussprüfer i. S. d. § 319 Abs. 1 Satz 1, 2 HGB
sind im laufenden Geschäftsjahr im itelligence Konzern
folgende Honorare angefallen:
ITELLIGENCE AGGB 2015 165ANHANG
TEUR 2015 2014
Honorare für Abschluss-prüfungsleistungen der KPMG AG 223 215
Honorare für Steuerberatungsleistungen 109 87
Honorare für sonstige Leistungen 205 63
537 365
i) Konzernzugehörigkeit
Die NTT CORPORATION mit Sitz in Tokio, Japan, stellt den
Konzernabschluss für den kleinsten und größten Kreis von
Unternehmen auf.
34. WESENTLICHE EREIGNISSE NACH DEM
BILANZSTICHTAG
Es gibt keine Vorgänge von besonderer Bedeutung die nach
dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind.
Bielefeld, den 17. März 2016
itelligence AG, Bielefeld
Herbert Vogel
Vorstandsvorsitzender
Norbert Rotter
Finanzvorstand
166
BESTÄTIGUNGSVERMERK
Den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk haben wir
wie folgt erteilt:
„Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den von der itelligence AG, Bielefeld, aufgestellten
Konzernabschluss – bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-
gewinn- und -verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnis-
rechnung, Konzernkapitalflussrechnung, Konzerneigenkapi-
talveränderungsrechnung und Konzernanhang – sowie den
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis
31. Dezember 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernab-
schluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der
EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1
HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt
in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten
Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und
den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung
so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzern-
abschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungs-
legungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht
vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt
werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirt-
schaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die
Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen
der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungs-
bezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für
die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die
Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in
den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der
Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten
Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der
wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdi-
gung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des
Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beur-
teilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss
den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den
ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handels-
rechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser
Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen-
des Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Kon-
zerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem
Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild
von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken
der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Bielefeld, den 17. März 2016
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Hunke Lo Conte
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
AG-JAHRESABSCHLUSS ITELLIGENCE AGGB 2015
KONZERNGEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG HGB
EUR 1.1. – 31.12.2015 1.1. – 31.12.2014
1. Umsatzerlöse 160.919.995,83 147.081.859,82
2. Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen 7.455.830,51 1.307.948,70
3. Sonstige betriebliche Erträge 14.901.022,35 15.273.085,38
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für bezogene Waren -15.577.118,36 -13.419.157,64
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -69.698.945,31 -85.276.063,67 -60.689.578,82 -74.108.736,46
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -72.185.818,38 -66.099.747,38
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung – davon für Altersversorgung EUR -24.000,88 (i. Vj. EUR -83.129,88) –
-10.190.142,56 -82.375.960,94 -9.302.763,77 -75.402.511,15
6. Abschreibungen
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -1.790.385,79 -1.705.978,59
b) Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesell- schaft üblichen Abschreibungen überschreiten -182.624,40 -1.973.010,19 -1.879.602,87 -3.585.581,46
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen -31.942.855,65 -30.630.506,68
8. Erträge aus Beteiligungen – davon aus verbundenen Unternehmen EUR 3.988.595,58 (i. Vj. EUR 1.191.449,27) –
4.005.270,10 1.192.216,21
9. Erträge aus Gewinn- und Verlustabführungsverträgen 24.799.987,29 19.558.866,91
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge – davon aus verbundenen Unternehmen EUR 1.624.136,78 (i. Vj. EUR 1.531.287,10) –
1.697.826,21 1.547.803,19
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen – davon aus verbundenen Unternehmen EUR -740.658,03 (i. Vj. EUR -1.255.846,24) –
-1.335.482,51 -1.619.643,98
12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 10.876.559,33 614.800,48
13. Außerordentlicher Ertrag 322.664,29 0,00
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -3.425.473,76 -1.472.536,75
15. Jahresüberschuss (i. Vj. Jahresfehlbetrag) 7.773.749,86 -857.736,27
16. Gewinnvortrag 7.513.501,42 8.371.237,69
17. Bilanzgewinn 15.287.251,28 7.513.501,42
167
168
BILANZHGB
AKTIVA EUR 31.12.2015 31.12.2014
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.799.457,00 1.559.685,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 6.479.109,00 6.679.585,00
2. Technische Anlagen und Maschinen 125.738,00 201.736,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.371.888,00 2.343.246,62
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 203.784,00 9.180.519,00 0,00 9.224.567,62
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 101.643.916,99 94.862.363,70
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 19.654.087,34 16.728.941,91
3. Beteiligungen 10.225,84 121.308.230,17 10.225,84 111.601.531,45
132.288.206,17 122.385.784,07
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte Unfertige Leistungen 34.910.853,76 27.455.023,25
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 2.557.328,23 (i. Vj. EUR 2.591.642,36) –
26.221.094,35 25.429.003,31
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen – davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 4.410.633,87 (i. Vj. EUR 2.758.527,40) –
32.770.178,12 28.579.448,35
3. Sonstige Vermögensgegenstände – davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 78.136,56 (i. Vj. EUR 139.200,22) –
773.437,82 59.764.710,29 494.709,39 54.503.161,05
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 13.608.033,69 279.940,71
108.283.597,74 82.238.125,01
B. Rechnungsabgrenzungsposten 1.860.147,45 1.526.981,99
242.431.951,36 206.150.891,07
ITELLIGENCE AGGB 2015 169AG-JAHRESABSCHLUSS
PASSIVA EUR 31.12.2015 31.12.2014
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 30.014.838,00 30.014.838,00
II. Kapitalrücklage 45.880.856,84 45.880.856,84
III. Bilanzgewinn 15.287.251,28 7.513.501,42
91.182.946,12 83.409.196,26
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 1.214.642,00 856.316,00
2. Steuerrückstellungen 2.337.000,00 1.278.800,00
3. Sonstige Rückstellungen 20.250.048,17 16.382.401,38
23.801.690,17 18.517.517,38
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0,00 3.839.697,60
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 35.312.423,27 (i. Vj. EUR 26.138.793,38) –
35.312.423,27 26.138.793,38
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 10.187.584,32 (i. Vj. EUR 11.340.159,28) –
10.187.584,32 11.340.159,28
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 9.107813,68 (i. Vj. EUR 12.630.564,99) –
77.072.962,98 56.263.077,45
5. Sonstige Verbindlichkeiten – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 4.008.263,11 (i. Vj. EUR 3.968.886,71) – – davon aus Steuern EUR 3.104.695,10 (i. Vj. EUR 3.780.988,64) – – davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 17.903,01 (i. Vj. EUR 2.129,23) –
4.019.930,11 6.064.196,15
126.592.900,68 103.645.923,86
D. Rechnungsabgrenzungsposten 854.414,39 578.253,57
242.431.951,36 206.150.891,07
170
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