itelligence geschäftsbericht 2015

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Geschäftsbericht 2015 DIGI TALE TRANS FORMA TION

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Page 1: itelligence Geschäftsbericht 2015

Geschäftsbericht 2015

DIGITALETRANSFORMATION

Page 2: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015

KENNZAHLEN ITELLIGENCE

Mio. Euro IFRS2015

IFRS2014

IFRS2013

IFRS2012

Umsatzerlöse gesamt 696,2 556,8 457,1 407,1

Umsatz Bereiche

Beratung 310,1 246,6 214,9 211,5

Lizenzen 69,4 56,9 56,9 38,3

Application Management 71,9 66,3 49,1 40,4

Outsourcing & Services 241,4 186,1 135,7 116,3

Sonstiges 3,4 0,9 0,5 0,6

Umsatz Segmente

Deutschland/Österreich/Schweiz (DACH) 321,2 255,0 192,9 185,0

Westeuropa 154,8 120,2 104,7 86,7

Osteuropa 74,6 63,1 48,1 32,0

USA 130,8 107,0 100,5 92,6

Asien 10,7 7,0 7,1 7,0

Sonstiges 4,1 4,5 3,8 3,8

EBIT in Mio. Euro 36,0 22,8 22,2 19,2

EBIT-Marge 5,2% 4,1% 4,9% 4,7%

EBITA in Mio. Euro 42,9 27,2 26,2 21,4

EBITA-Marge 6,2% 4,9% 5,7% 5,2%

EBITDA in Mio. Euro 62,5 43,3 38,0 31,4%

EBITDA-Marge 9,0% 7,8% 8,3% 7,7%

Ergebnis nach IFRS 21,1 6,7 16,2 13,7

Ergebnis pro Aktie 0,63 0,11 0,48 0,44

Cash-flow pro Aktie in Euro 0,50 -0,04 -0,08 0,17

Umsatzrentabilität 3,0% 1,2% 3,5% 3,4%

Cash-flow in Mio. Euro 15,1 -1,4 -2,5 4,8

Bilanzsumme in Mio. Euro 459,3 397,2 333,2 306,8

Eigenkapital in Mio. Euro 155,0 132,9 121,8 112,0

Eigenkapitalquote 33,7% 33,5% 36,6% 36,5%

Eigenkapitalrendite ROE (Return on equity) 13,6% 5,1% 13,3% 12,3%

Gesamtkapitalrendite ROA (Return on assets) 5,8% 3,9% 4,4% 4,5%

Gesamtkapitalrendite ROCE (Return on assets employed) 8,6% 5,6% 6,4% 6,4%

Investitionen in Mio. Euro 37,9 58,3 27,2 43,1

Mitarbeiter zum 31.12. 4.702 4.140 3.078 2.765

durchschnittlich 4.422 3.626 2.897 2.552

– Inland 2.040 1.861 1.121 1.088

– Ausland 2.662 2.279 1.957 1.677

Page 3: itelligence Geschäftsbericht 2015

UMSATZ NACH SEGMENTENMio. EUR

2015

4,1 Sonstiges

10,7 Asien

74,6 Osteuropa

130,8 USA

154,8 Westeuropa

321,2Deutschland/Österreich/Schweiz

696,2Mio. Euro

Veränderung +25,0%

D/A/CH +26,0%

Westeuropa +28,8%

USA +22,2%

Osteuropa +18,2%

Asien +52,9%

Veränderung +25,0%

Beratung +25,8%

Outsourcing & Serivces +29,7%

Application Management +8,4%

Lizenzen +22,0%

UMSATZ NACH BEREICHENMio. EUR

2015

69,4Lizenzen

71,9ApplicationManagement

241,4 Outsourcing & Serivces

3,4Sonstiges

310,1Beratung

696,2Mio. Euro

700

600

500

400

300

200

100

0

UMSATZENTWICKLUNGMio. EUR

2014 2015

28

9,6

Gesamt556,8

Gesamt696,2

22

5,7

33

1,1

40

6,6

Inland Ausland

ERTRAGSENTWICKLUNG Mio. EUR

35

30

25

20

15

10

5

0

2014

22

,8

2015

36

,0

EBIT/EBIT-Marge

4,1%

5,2%

Page 4: itelligence Geschäftsbericht 2015

KENNZAHLEN2012–2015

DIGITALE TRANSFORMATION

INTERNET DER DINGE

UND INDUSTRIE 4 .0

EIN MARKTBERICHT 4

CASE STUDIES

BIRKENSTOCK 10

CANYON 14

MEGGLE 18

SILVERLINE 22

SMYTHS TOYS 24

EXPONENTIELLES WISSEN

INTERVIEW MIT

PROF. GÜNTHER SCHUH 26

Page 5: itelligence Geschäftsbericht 2015

DAS UNTERNEHMEN

EDITORIAL 2

DIGITALE TRANSFORMATION 4

GESCHÄFTSBERICHT

INTERVIEW MIT DEM VORSTAND 32

BERICHT DES AUFSICHTSRATS 39

CORPORATE GOVERNANCE BERICHT 42

JAHRESABSCHLUSS

LAGEBERICHT DES KONZERNS 46

KONZERNGEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG 98

KONZERNBILANZ 100

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG 102

KONZERNEIGENKAPITAL-

VERÄNDERUNGSRECHNUNG 103

KONZERNANHANG 104

SONSTIGE INFORMATIONEN

BESTÄTIGUNGSVERMERK 166

AG-JAHRESABSCHLUSS 167

SERVICE & IMPRESSUM 170

GESCHÄFTSBERICHT 2015

Page 6: itelligence Geschäftsbericht 2015

Herbert Vogel, CEO

2

Page 7: itelligence Geschäftsbericht 2015

EDITORIAL

itelligence und das Jahr 2015, das ist eine faszinierende Kom-

bination. Wir blicken auf ein erfolgreiches Geschäft zurück:

Weltweit konnten wir noch mehr neuen wie bestehenden

Kunden helfen, ihr Unternehmen auf ein digitales Fundament

zu stellen oder dieses weiter auszubauen. Wir sind in unserem

klassischen ERP-Geschäft weiter gewachsen, betreuen in

unseren Rechenzentren noch mehr Systeme und haben den

Lizenzverkauf gesteigert.

Investitionen machen’s möglich. — Kein Wunder, könnte man

meinen. Wer, wenn nicht ein IT-Dienstleister, profitiert von

der Digitalen Transformation, die derzeit unser ganzes

Umfeld prägt? Natürlich bietet der Markt beste Bedingungen:

IT ist ein Megatrend. Nach wie vor dient sie den Unterneh-

men, ihre Abläufe und Interaktionen zu verbessern. Jetzt ist

das Bewusstsein hinzugekommen, dass sie die Basis für neue

Geschäftsmodelle ist. IT ist strategisch geworden. Allein im

IT-Geschäft zu sein, genügt da längst nicht. Man muss das

Business verstehen und muss wissen, was Digitalisierung für

die Unternehmen bedeutet. Die Digitale Transformation steht

am Anfang, die Kunden brauchen jetzt einen Berater, dem

sie vertrauen. Der ihr Geschäft kennt, der sie auch in vielen

Jahren noch begleitet, und der ihnen fair und auf Augenhöhe

begegnet. Dieses Vertrauen, das sich nicht in bloßen Zahlen

niederschlägt, haben wir uns in vielen Jahren erarbeitet. Weil

wir uns treu geblieben sind mit der Konzentration auf SAP

und auf die Nähe zu unseren Kunden.

2015 war die Digitale Transformation Anschub für viele neue

Themen. Wir konnten beobachten, wie E-Commerce, E-Marke-

ting oder Omni-Channel-Strategien in der Industrie ankommen.

Auch das Interesse an Business Intelligence und Analysewerk-

zeugen ist ungebremst. Die Unternehmen erkennen, dass sie

dank neuer Datenbankplattformen viel mehr Informationen

viel schneller auswerten können. Gleichgültig, aus welchen

Quellen sie stammen.

Innovationen machen’s möglich. — Davon profitieren das

Marketing und der Vertrieb. Vor allem aber auch das Manage-

ment, das das Unternehmen nun mit aktuellen Daten steuern

kann. Das sagen nicht nur wir, das ist Konsens. „Bislang gab

es entweder großes Datenvolumen oder Echtzeit“, erklärt

Prof. Günther Schuh. „Dieser technische Widerspruch ist jetzt

aufgehoben.“ Wir haben ihn um ein Interview für diesen

Geschäftsbericht gebeten, um mehr über die digitale Transfor-

mation, speziell auch in der Fertigungsindustrie, zu erfahren.

Prof. Schuh bestätigt das rege Interesse an den neuen Techno-

logien, das auch wir im vergangenen Jahr spüren konnten.

Auch im Mittelstand ist die Neugier groß. Die Auswertung von

Daten ist die eine Seite, die andere sind die Entwicklungen in

der Sensorik, der Robotik oder der künstlichen Intelligenz.

Wohin man schaut, sprießen Ideen, werden Geschäftsmodelle

entworfen, wird mit neuen Techniken experimentiert.

Vieles findet noch auf dem Papier oder im Labormodus statt.

So faszinierend die neuen Möglichkeiten auch sind, in Breite

sind sie noch nicht in der Realität angekommen. Im Moment

werden beispielsweise nur zehn Prozent der Daten sinnvoll

genutzt. 90 Prozent landen in Archiven. Aktuell beschäftigen

sich die Unternehmen damit, die passende Infrastruktur

aufzubauen, um diese Schätze in Zukunft zu heben. Dafür

hält itelligence die richtigen Lösungen bereit. Unsere Beratungs-

kompetenz, unsere Branchenlösungen und unser Serviceange-

bot helfen unseren Kunden weltweit, den richtigen Weg zur

Digitalen Transformation zu finden. Jetzt und in Zukunft.

Beispiele dafür finden Sie in diesem Geschäftsbericht. Denn

unsere hervorragende Entwicklung im abgelaufenen Geschäfts-

jahr verdanken wir den vielen Kunden, die gesagt haben:

itelligence macht’s möglich. — Danke.

APRIL 2016

LIEBE FREUNDE DES UNTERNEHMENS,

ITELLIGENCE AGGB 2015 3

Page 8: itelligence Geschäftsbericht 2015

DIGITALETRANSFORMATION

4

Page 9: itelligence Geschäftsbericht 2015

INTERNET DER DINGE UND INDUSTRIE 4 .0

Das „Internet of Things“ wird viele Unternehmen in ihren Grundfesten erschüttern. Eine Flut vernetzter Daten zwingt die Verantwort lichen, neue Ideen für Produkte, Produktion und Prozesse in die Tat umzusetzen. Die Grenzen zwischen physikalischen und digitalen Entitäten lösen sich auf, und neben der technischen Machbarkeit sind vor allem sinnvolle Geschäfts-modelle entscheidend.DIGI

TALETRANSFORMATION

ITELLIGENCE AGGB 2015 5

Page 10: itelligence Geschäftsbericht 2015

Zuerst war das World Wide Web auf Basis des Internets lediglich

eine Idee im Kopf von Tim Berners-Lee: „Vage, aber spannend“,

soll sein damaliger Chef am CERN 1989 über den Vorschlag

geurteilt haben. Der Forscher wollte mit dem Web eine Umge-

bung schaffen, die den Datenaustausch unter Wissenschaftlern

erleichtert. Inzwischen hat sich die Idee auf breiter Front

etabliert, und aus dem einstigen Forschernetz sowie dem

zugrundeliegenden Internet wuchs ein weltumspannendes

System, in dem Milliarden von „Dingen“ miteinander vernetzt

sind – das „Internet of Things“ (IoT). Sein Status quo 27 Jahre

später: „Vage, aber noch viel spannender.“

Vage, aber noch viel spannender.

Die vollständige Digitalisierung der Welt vollzieht sich in

einer rasanten Geschwindigkeit. Laut Prognose des IT-Research-

und Beratungsunternehmens Gartner sind gegenwärtig rund

6,4 Milliarden vernetzte Dinge im Umlauf – 30 Prozent

mehr als noch 2015. Täglich wächst das globale Netzwerk

um 5,5 Millionen neue Dinge, im Jahr 2020 sollen es

20,8 Milliarden sein. Derweil schätzt das Weltwirtschafts-

forum (WEF), dass im gleichen Jahr über 50 Milliarden

Devices miteinander vernetzt sein werden. Im Durchschnitt

bedeutet dies: Bald gibt es sehr viele digitale Entitäten und

sehr viele Daten. Dabei erschließt sich die ganze Dimension

des Wandels erst, wenn man von einem „Internet of Anything“

spricht und neben den Geräten auch noch andere Facetten

der Vernetzung einbezieht: zu jeder Zeit, in jedem Kontext,

an jedem Ort, über jedes Netzwerk, in jeder Organisation

und in jedem Service.

Besonders interessant an der Entwicklung ist, dass sie in allen

Wirtschaftsnationen mehr oder weniger parallel abläuft.

Zudem kann ein erfolgreiches digitales Geschäftsmodell

umgehend in allen anderen Ländern ausgerollt werden. Dabei

unterscheiden sich die regionalen Perspektiven auf das Phäno-

men allerdings etwas: Während der Fokus in Deutschland

eher auf „Industrie 4.0“ liegt, der vierten industriellen Revolu-

tion, stehen in Großbritannien Dienstleistungen im Mittelpunkt.

„Viele britische Unternehmen, mit denen ich spreche, denken

intensiv darüber nach, wie sie mit der Digitalisierung ihr

Geschäft verbessern können“, berichtet Andy Steer, Chief

Technology Officer (CTO) der itelligence Business Solutions

(UK). „Im Grunde genommen geht es darum, näher an Kunden,

Lieferanten und Mitarbeiter heranzurücken, und Services zu

verbessern, die man anbietet.“

Eine digitale Geldbörse, die passende App und Lust auf einen

Caramel Light Frappuccino? Das Smartphone funkt umgehend

den bevorzugten Kaffeegeschmack, sobald man das Geschäft

betritt, und man zahlt automatisch. Steer zufolge kommen

britische Verbraucher zunehmend auf den Geschmack, was neue

Services auf Basis des IoT betrifft. Dieser „Gewöhnungseffekt“

schafft im Gegenzug ein Problem: „Immer mehr Angestellte

erwarten die gleiche Nutzererfahrung von den Systemen ihrer

Arbeitgeber“, so der itelligence-CTO. „Daher stoßen viele

unserer Kunden zurzeit Projekte an, um ihre SAP-Welt für ihre

Anwender leichter benutzbar zu machen, was wiederum die

Beziehung zwischen Menschen und Applikationen stärkt.“

Das erfolgreichste interne Projekt bei itelligence UK war zuletzt

folglich der Rollout der SAP-Lösung Concur für das Ausgaben-

Management von Spesen und Reisekosten. „Mitarbeiter können

Rechnungen mit dem Smartphone fotografieren und in die

Cloud hochladen, wo dann automatisch Spesenberichte

erstellt werden.“

Die digitale Transformation ist in den Köpfen der Verantwortlichen omni präsent, und man kann nichtdavon sprechen, dass in Zentraleuropa ein Trendverschlafen wird.

Auch in Deutschland müssen sich Unternehmen an die neuen

Gepflogenheiten anpassen – aus der wirtschaftlichen Historie

heraus liegt das Augenmerk allerdings eher auf der Industrie,

der Produktentwicklung und der Produktion. Dr. Andreas

Pauls, Executive Vice President bei itelligence Deutschland, kann

den „ingenieurwissenschaftlichen Ansatz“ seiner Landsleute

mit Industrie 4.0 durchaus nachvollziehen – schließlich ist er

selbst Maschinenbau-Ingenieur. „Ich persönlich finde es aber

auch spannend, Sensorik in Produkte zu integrieren, um Kunden

dadurch mehr Services anbieten und verkaufen zu können.“

Pauls verweist auf einen neuen Kunden von itelligence, der

Kühlaggregate für Supermärkte anbietet und über Sensorik in

den Räumen den Energieverbrauch optimieren kann. „Die

Firma verkauft nicht das Aggregat, sondern das gekühlte

Volumen bei optimierten Stromkosten.“

6

Page 11: itelligence Geschäftsbericht 2015

INTERNET DER DINGE UND INDUSTRIE 4 .0

Pauls zufolge hätten heute viele Unternehmen Ideen, deren

Umsetzung nicht mehr an der Technik scheitert. „Die digitale

Transformation ist in den Köpfen der Verantwortlichen omni-

präsent, und man kann nicht davon sprechen, dass in Zentral-

europa ein Trend verschlafen wird.“ So gäbe es genügend

bezahlbare Sensorik, um aus jedem Gerät Daten zu erzeugen,

sagt der itelligence-Manager. Und bei der Verbindung von

Rohdaten zu Informationen, Transaktionen und Prozessen

helfe die heute verfügbare Technologie wie die SAP HANA

Cloud Plattform, um sie dann in das ERP-System zu integrie-

ren und dort Transaktionen zu starten. „Die wichtigste Frage

der Digitalisierung aber ist: Was kann ich damit anfangen?“

Es sei schwierig, ein neues Geschäftsmodell zu definieren und

Abläufe umzugestalten, so Pauls: „Wie weit bin ich als Unter-

nehmer bereit, einer technischen Machbarkeit kaufmännisch

zu folgen?“

Denken sie an Rechtsanwaltskanzleien in New York mit den exorbitanten Immobilienpreisen – wenn Sie einen Konferenzraum nicht nutzen, verschwenden Sie viel Geld.

Auch in den USA rennen nicht alle Firmen blind der Digi-

talisierung hinterher, berichtet Johann Heydenrych, Senior

Vice President SAP Solutions bei itelligence North America.

„Einige Unternehmen haben Projekte gestartet, andere

haben Ideen entwickelt, und es gibt auch hier ein paar

Nachzügler, die erstmal abwarten und anderen den Vortritt

bei den Pilotver suchen lassen.“ Dennoch sei der „Buzz“ um

das IoT derzeit enorm in den USA, ergänzt Rick Cobb, Senior

Vice President itelligence North America. „Denken sie an

Rechtsanwaltskanzleien in New York mit den exorbitanten

Immobilienpreisen – wenn Sie einen Konferenzraum

nicht nutzen, verschwenden Sie viel Geld.“ Mit IoT-Techno-

logien messen Kanzleien, wie lange wie viele Mitarbeiter

den Raum wie oft nutzen. Auf Basis der gewonnenen Daten

könnten sie dann entscheiden, wie sie den Raum wirtschaft-

licher nutzen.

Neben den konkreten Anwendungsfällen stehen zwei Begriffe

im Gespräch mit den amerikanischen Managern im Mittel-

punkt: Vernetzung und Big Data. „Die umfassende Vernetz-

barkeit eröffnet die Chance, sehr große Mengen an Daten

Andy SteerDr. Andreas Pauls

Johann HeydenrychRick Cobb

ITELLIGENCE AGGB 2015 7

Page 12: itelligence Geschäftsbericht 2015

zu erfassen, mit denen wir statistische Analysen fahren, das

Verhalten in eine bestimmte Richtung steuern oder Einkaufs-

muster beeinflussen können“, sagt SAP-Experte Heydenrych:

Der Sensor im Kühlwagen warnt den Fahrer, die Super-

markt-App berichtet dem Kunden von einem Lebensmittel-

rückruf, das Baseball-Team kurbelt den Merchandising-

Handel im Stadion an und stärkt die Bindung zum Fan. Dies

bedeute auch, den Umsatz, die Profitabilität und die Kun-

denzufriedenheit zu steigern, „weil man aus den Daten ein

besseres Verständnis für das Kundenverhalten erhält“.

Sie können genauere Entscheidungen treffen für den Einkauf, die Produktionsplanung und die Waren versorgung, was zu immer genaueren Prognosen, einer effizienteren Lagerhaltung oder mehr Sicherheit führt.

Aber auch im Hintergrund mache sich die Digitalisierung

bezahlt, argumentiert itelligence-Manager Cobb: „Sie können

genauere Entscheidungen treffen für den Einkauf, die Pro-

duktionsplanung und die Warenversorgung, was zu immer

genaueren Prognosen, einer effizienteren Lagerhaltung oder

mehr Sicherheit führt.“ Die Daten werden über SAP HANA

eingesammelt und mit modernen Tools umgehend analysiert,

was vor einigen Jahren in dem Maßstab noch nicht möglich

gewesen sei. So prüft ein Seifenspender mittels eines Sensors

die Ausweismarken des Krankenhauspersonals, um zu erken-

nen, wer sich wie lange die Hände gereinigt hat, bevor er in

den OP geht. Als digitales Unternehmen könne man jeden

Tag lernen und die Abläufe optimieren, folgert auch SAP-

Experte Heydenrych: „Den technischen Teil dafür bekommen

sie von externen Anbietern mit Erfahrung und Referenzen,

aber entscheidend ist das Geschäftsmodell für die digitale

Transformation.“

Wie werden künftig Einnahmen generiert, wie werden Kun-

den gewonnen und gehalten, wie kann man schnelle Verän-

derungen planen und umsetzen? Schließlich hat der Wandel

der Wirtschaft sowie ihrer Geschäftsmodelle an Tempo

zugelegt: So ist das „Durchschnittsalter“ der im US-Börsen-

index „S&P 500“ vertretenen Unternehmen von 61 Jahren

(1958) über 25 Jahre (1980) auf inzwischen unter 18 Jahre

geschrumpft. Konzerne gehen immer schneller Pleite, werden

übernommen oder von anderen überholt und aus dem

Markt gedrängt. Mehr als die Hälfte aller neuen Geschäfts-

prozesse und -systeme werden bis 2020 ein Element des

Internet of Things (IoT) beinhalten, so das IT-Research- und

Beratungsunternehmen Gartner.

„Will ich Denkweisen und Arbeitsprozesse verändern, müssen

die verschiedenen Fachbereiche eines Unternehmens, die Silos,

an einem Tisch zusammenkommen, um gemeinsam eine digi-

tale Landkarte zu zeichnen“, sagt Andreas Pauls. Dies fange

beispielsweise im Marketing an und gehe über den Vertrieb und

die Produktion in die Logistik sowie in die Stabsabteilungen.

Ziel dieser cross-funktionalen Kooperation sind in der Regel

erst einmal graduelle Veränderungen: „Den großen Wurf

werden sie nur selten finden, und niemand zettelt gerne eine

Palastrevolution an.“ Die Entwicklung hat auch Folgen für

den IT-Lieferanten, berichtet Pauls: „Vor allem die kleinen

und smarten Cloud-Projekte werden eher aus dem Marketing

oder dem Vertrieb getrieben als aus der IT-Organisation.“ In

der Studie „PwC 2015 Global Digital IQ Survey“ wird der

Trend bestätigt: 68 Prozent der Investitionen in digitale Tech-

nologien erfolgen außerhalb der klassischen IT-Abteilung.

Der itelligence-UK-CTO Andy Steer bezeichnet die neue Rolle

des CIO daher als eine „Gratwanderung“: Legten sie zu viel

Gewicht auf das traditionelle Geschäft, würden sich die

Fachabteilungen ihre eigenen Lösungen besorgen – wenn sie

aber zu sehr auf die Seite des Business kippten, ignorieren sie

die traditionellen Anforderungen, und die Organisation leidet

dadurch. „Die Balance ist die große Herausforderung der

Digitalisierung für IT-Verantwortliche.“ Erfolgreiche IT-Abtei-

lungen müssten sich wandeln, damit sie einerseits ein verläss-

licher und beständiger Lieferant von zentralen Services für ihre

Organisation sind und dafür sorgen, dass die Produktion läuft,

die Netzwerke online sind und die Lichter an bleiben. „Auf der

anderen Seite müssen IT-Abteilungen wesentlich flexibler, agiler

und zudem eng verbunden sein mit dem Geschäft, um schneller

auf sich verändernde Marktbedingungen reagieren zu können.“

Die digitalen Angreifer der Gegenwart scheren sich nämlich

nicht um Silos, Spielregeln, Erbhöfe und veraltete Prozesse.

Sie lösen Probleme, die von traditionellen Unternehmen

nicht erkannt oder ignoriert wurden. Beispiele gibt es viele,

allen voran der Taxidienst Uber: Er ist rund sieben Jahre alt,

8

Page 13: itelligence Geschäftsbericht 2015

besitzt kein Fahrzeug und hat keine Fahrer angestellt – Inves-

toren ist das Unternehmen über 60 Milliarden Dollar wert,

schreibt die „New York Times“. Die Unterkunftsbörse „Airbnb“

hat ohne Häuser und Betten einen Wert von etwa 24 Milliarden

Dollar. Lending Club, Alibaba und Facebook basieren auf

dem gleichen Phänomen: In einer digitalen Welt gibt es einen

Unterschied zwischen Assets besitzen und Assets nutzen –

man kann riesige, skalierende Plattformen errichten, ohne

über materielle Güter zu verfügen. Es zählen die Geschäftsidee,

die Kompetenzen der Mitarbeiter, die digitale Lösung und das

Startkapital.

Zudem brechen die Grenzen von Industriesektoren auf:

IT-Konzerne entwickeln autonome Autos, Autohersteller

entwerfen Mobilitätskonzepte und kümmern sich um die

Finanzierung, während Banken Filialen schließen und Apps

verteilen. Software ist auf einmal überall, Gartner spricht von

„Algorithmic Economy“ und dem aufkommenden „Zeitalter

der Algorithmen“. Für Johann Heydenrych, den amerikanischen

Senior Vice President SAP Solutions bei itelligence, ist klar:

„Als Dienstleister müssen wir den Kunden die Arbeit mit

der IT-Infrastruktur abnehmen, damit sie sich voll auf ihre

geschäftliche Transformation konzentrieren können.“ Nötig

sei zudem eine ausgeprägte „Thought Leadership“, um mit

dieser „Vordenkerrolle“ einem Kunden demonstrieren zu

können, welche Trends und Herausforderungen es in seiner

Branche gibt und welche Handlungsempfehlungen in der

individuellen Situation geeignet wären.

Als Dienstleister müssen wir den Kunden die Arbeit mit der IT-Infrastruktur abnehmen, damit sie sich voll auf ihre geschäftliche Transformation konzen trieren können.

Doch auch bei aller Euphorie gibt es Hindernisse, die einem

schnellen Durchbruch der Digitalisierung im Wege stehen.

Laut der Analysten von Saugatuck Technology fehlt es an der

Entwicklung passender Geschäftsmodelle sowie der Unter-

nehmenskultur, die den Veränderungsprozess unterstützt. An

dritter Stelle der Bremsen steht zudem die mangelnde grund-

sätzliche Bereitschaft in einer Organisation, sich überhaupt

verändern zu wollen. Danach erst folgen die Erfolgsfaktoren

Technologien, Talente und Finanzmittel. Dass jedes Unter-

nehmen heute die digitale Transformation umsetzt, sei ohnehin

nicht notwendig, argumentiert der deutsche itelligence-

Manager Pauls: „Der genaue Zeitpunkt muss immer eine

bewusste Einzelfallentscheidung sein, aber es wäre nach-

lässig, sich heute nicht zumindest mit dem Internet der

Dinge zu beschäftigen.“

2020 ist die Wirtschaft schon einen großen Schritt weiter, pro-

gnostiziert SAP-Spezialist Johann Heydenrych. „Mit dem IoT

ist die Grundlinie vorhanden, und wir diskutieren dann über

spezifische Ausprägungen der Digitalisierung für Branchen

und einzelne Segmente.“ Smart Health, smart Home, smart

Handel – alles auf Grundlage smarter Heuristiken, die sich

durch einen Berg an Daten arbeiten und die richtigen Schluss-

folgerungen ziehen. Auch itelligence-UK-CTO Andy Steer sieht

eine Zukunft, die vielmehr von konkreten Lösungen geprägt

sein wird: „Themen wie die Massenpersonalisierung, die enge

Kundenbeziehung oder das persönliche Netzwerk interessieren

die Menschen, weil dadurch ihr Leben und ihre Arbeit leichter

werden.“ Etwa wenn die Fabrik den Bestand an Materialien

kennt und diese bestellen kann, ohne dass ein Mensch über

die Ausführung dieses Prozesses nachdenken muss. „Die

IT entwickelt sich dadurch immer mehr zum ‚Ambient Com-

puting‘, sie wird Teil der Umgebung und tritt langfristig in

den Hintergrund“, sagt Steer. Eines ist jedoch sicher bei aller

digitalen Transformation: Jemand muss auch nach 2020 dafür

sorgen, dass die IT im Hintergrund läuft – so effizient, flexibel

und innovativ wie möglich.

INTERNET DER DINGE UND INDUSTRIE 4 .0

ITELLIGENCE AGGB 2015 9

Page 14: itelligence Geschäftsbericht 2015

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Page 15: itelligence Geschäftsbericht 2015

CASE STUDYBIRKENSTOCK

Zweieinhalb Jahrhunderte schon produziert Birkenstock Schu-

he und ist dabei immer stetig gewachsen. Seit Ende 2012 der

Generationenwechsel vollzogen wurde, erlebt das traditions-

reiche Familienunternehmen einen regelrechten Kundenan-

sturm. Bereits drei Jahre in Folge ist Birkenstock mehr oder

weniger ausverkauft – obwohl die Produktionskapazitäten

innerhalb von eineinhalb Jahren verdoppelt wurden. Ein

Ende des Wachstums ist nicht in Sicht.

Birkenstock hat das „Fußbett“ erfunden. Es ist das Herzstück

aller Schuh-Modelle. Die anatomisch geformte Bettung aus

einem flexiblen Kork-Latex-Gemisch ist der natürlichen Tritt-

spur eines Fußes im Sand nachempfunden. Sie sorgt für das

unvergleichliche Tragegefühl. Kein Wunder also, dass am

Schluss auch alle Mitarbeiter von itelligence, die an dem Pro-

jekt mitgewirkt haben, Birkenstock-Sandalen im Büro tragen.

Sie führen SAP-ERP bei dem Schuhhersteller Birkenstock ein.

Was sie hier erleben, ist Wachstum pur, ist Herausforderung

pur und ist nicht zuletzt Zukunft pur.

Wachstum pur: Allein während der Projektlaufzeit seit 2014

hat sich die Produktions- und Absatzmenge von Birkenstock

mehr als verdoppelt. Herausforderung pur: 2013 wurde der

Wandel von einem historisch gewachsenen Firmenverbund

aus 38 Einzelgesellschaften zu einem globalen Konzern

vollzogen. Viele Konzernteile arbeiteten folglich noch unter-

schiedlich, man musste sich auf einheitliche Prozesse einigen.

Viele unterschiedliche Systeme und Insellösungen mussten

auf eine gemeinsame Plattform gehoben und die komplexen

Stammdaten neu organisiert werden.

Zukunft pur: Hier wurde die Basis für die Fabrik der Zukunft

gelegt. Die integrierte Infrastruktur stellt sicher, dass die

Prozesse digitalisiert werden können und eine Integration der

IT-Systeme bis an die Maschinen hergestellt wird.

Birkenstock, gegründet 1774, ist nicht nur eine der erfolg-

reichsten Schuhmarken weltweit, sondern zugleich eine der

bekanntesten deutschen Marken überhaupt. Die Produkte

sind in über 90 Ländern der Welt zu finden. In Deutschland

ist Birkenstock an sieben Standorten vertreten, hier werden

die Schuhe auch hergestellt. In den USA sowie in Brasilien,

Hongkong und Spanien verfügt das Unternehmen über eigene

»Komfort füralle, bitte«

Das sich Fussbett und Fashion schon lange nicht mehrausschließen, sieht, wer beispielsweise in eine Suchmaschinedie Worte „Birkenstock“ und „Street style“ eingibt.

ITELLIGENCE AGGB 2015 11

Page 16: itelligence Geschäftsbericht 2015

Vertriebsgesellschaften. Die Zahl der Mitarbeiter liegt inzwischen

bei mehr als 3.000. Damit ist Birkenstock der größte Arbeitge-

ber der deutschen Schuhindustrie. Jeder vierte Beschäftigte

der Branche arbeitet bei Birkenstock. Die Entwicklung von

Birkenstock bewegt sich gegen den Trend der Schuhindustrie.

Die Nachfrage nach den hochwertigen Produkten wächst

quer über alle Vertriebswege und Märkte hinweg, besonders

stark in Asien und Amerika. In den sozialen Netzwerken fin-

den sich zehntausende Fotos begeisterter Kunden.

Für den Produktionsstandort Deutschland und die weltweiten

Geschäftsbereiche bedeutet das, die Herstellung weiter hoch-

zufahren, die Kräfte zu bündeln und sich für die Zukunft zu

positionieren. Birkenstock beschloss daher, seine Abläufe zu

vereinheitlichen, zu automatisieren und zu integrieren, die

Organisation neu aufzustellen und in moderne IT-Systeme zu

investieren. Kern dieser Strategie ist das zentrale SAP-System

als einheitliche Unternehmenssoftware, mit der seit Juni 2015

rund 800 Mitarbeiter produktiv arbeiten.

Der Großteil der Aufgabe ist erfolgreich geschafft. Diverse

SAP-Module unterstützen in Deutschland die neu sortierten

Prozesse. Da die Modebranche eigenen Gesetzen folgt, hat

sich Birkenstock mit SAP für die passende ERP-Lösung ent-

schieden. Diese ist auf die Vielzahl der Produktkombinatio-

nen eingestellt, die durch verschiedene Größen und Farben ent-

stehen. Oder auf die saisonalen Schwankungen, die je nach

Region variieren.

Mit seinem Wachstum kann Birkenstock nun Schritt halten:

Bis zu 80.000 Kartons verlassen täglich das vollautomatisierte

Zentrallager in Vettelschoß. Nachdem sich die Arbeiten in der

Produktion und im Betrieb stabilisiert haben, geht es nun in

den nächsten Schritten an die Rollouts in die ausländischen

Gesellschaften. Mit dem Projekt hat der Schuhhersteller die

Basis zur digitalen Transformation gelegt, oder, wie Waliuollah

Ali, Leiter Geschäftsfeld Konsumgüterindustrie bei itelligence,

sagt: „Birkenstock hat mit der SAP-Einführung die nächste Stufe

der technischen Innovationsfähigkeit erreicht und ist auf alle

zukünftigen Anforderungen optimal vorbereitet.“ Heute fließen

die Daten ohne Systembrüche durch das gesamte Unternehmen.

Die systembasierte Absatzplanung berücksichtigt sowohl die

strategischen Ziele als auch die historischen Erfahrungswerte

und wird so genau auf die Anforderungen der verschiedenen

Regionen und Jahreszeiten abgestimmt. Die laufenden

Beschaffungs-, Produktions- und Logistikprozesse können

dadurch effizient und transparent gesteuert werden. Das

Management hat jederzeit Zugriff auf aktuelle Berichte im

SAP-System, kann durch diese einheitliche Datenbasis schnel-

ler und flexibler auf neue Marktanforderungen reagieren, die

nun stark beschleunigten Produktentwicklungszyklen nutzen.

Die Kunden, egal ob großer Einzelhändler, Online-Shop oder

Privatperson, bekommen so die passenden Produkte zur

gewünschten Zeit geliefert und können sich über einen Service

freuen, der so komfortabel ist wie das legendäre Fußbett aus

dem Hause Birkenstock.

So schön kann Sandale sein.Hier ein Classic-Modell aus der aktuellen

Birkenstock Frühjahrskollektion 2016.

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Page 17: itelligence Geschäftsbericht 2015

CASE STUDYBIRKENSTOCK

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14

Page 19: itelligence Geschäftsbericht 2015

CASE STUDYCANYON

„SAP-Tour“ bei Canyon. – Der Hersteller von hochwertigen

Fahrrädern stellte sich einer zweifachen Herausforderung:

eine neue, moderne Fabrik zu bauen sowie ein innovatives

ERP-System einzuführen. Beides hängt eng zusammen. SAP

wird die betrieblichen Abläufe verbinden und mit der neuen

Canyon Factory verknüpfen. Eine Tour mit leichten wie schwe-

ren Etappen, beschilderten und unbeschilderten Abschnitten

sowie mit Leid und Freud – ein Supertrail in Sachen IT.

Die Motivation, sich auf die Reise zu begeben, kam zwangs-

läufig mit dem rasanten Wachstum, das Canyon in den ver-

gangenen Jahren hingelegt hatte. Seit 2001 konzentriert sich

das Unternehmen auf die Herstellung von Mountainbikes,

Rennrädern und Triathlon-Bikes.

Eine hohe Qualität, ein innovatives Design, eine starke Kunden-

orientierung und ein angemessener Preis kennzeichnen die

erfolgreiche Marke. Jedes Rad wird in Koblenz gefertigt und

vor der Auslieferung einer strengen Abschlussprüfung unter-

zogen. Da Canyon seine Räder ausschließlich auf direktem

Weg verkauft – per Webshop oder im Showroom in Koblenz –

spart man den Aufwand für Zwischenhändler. Was direkt den

Preisen, sprich den Kunden, zu Gute kommt.

Der Erfolg der Koblenzer gibt ihrer Strategie Recht: Canyon ist

längst über den deutschen Markt hinausgewachsen und hat

Niederlassungen und Vertriebsgesellschaften in ganz Europa,

in Japan, Südkorea und jüngst auch in Australien eröffnet.

Die zunehmende Größe ließ die Komplexität im Unternehmen

steigen, die Produktion stieß an ihre Grenzen. Canyon beschloss

daher, seine Prozesse durchweg zu digitalisieren und ein

SAP-System zu installieren. Um das Zusammenspiel innerhalb

der Organisation zu verbessern, um das weitere Wachstum

unter Beibehaltung der hohen Qualität zu bewältigen, um

den Service für die Kunden zu erhöhen. Und um für die

Zukunft gerüstet zu sein.

Die Tour konnte beginnen.

Zunächst die Vorbereitungen. Kein Radrennen, kein SAP-Projekt

geht ohne Planung an den Start. Das Team: Nicht nur Experten

mit IT-Know-how, sondern ebenso Menschen, die das Unter-

Ein Supertrailin Sachen IT

Canyon Mitarbeiter in der Montage in Koblenz.

ITELLIGENCE AGGB 2015 15

Page 20: itelligence Geschäftsbericht 2015

nehmen und seine Abläufe gut kennen. Sie begleiten die ganze

Strecke oder nur einige Etappen. Wann starten wir? Sind die

Daten in Ordnung, kann gleich losgelegt werden. Müssen

sie zunächst auf den Einsatz mit SAP eingestellt werden, ist

Vorarbeit nötig. Welches Know-how wird wann benötigt?

Entscheidend ist die richtige Mischung aus IT-, Prozess- und

Business-Know-how in den verschiedenen Teams.

Das Wegenetz einer SAP-Einführung sind die Abläufe im

Unternehmen. Die Knotenpunkte dieses Netzes bilden die

jeweiligen Firmenbereiche. Ziel ist es, sämtliche Abläufe durch

die SAP-Infrastruktur zu unterstützen und miteinander zu

verbinden. Das Ganze ist kein Wettkampf, sondern eine

gemeinsame Kraftanstrengung aller Teams. Und wie der Tou-

renplan für eine Radstrecke, wird der Projektplan für das neue

ERP erstellt. Die Teams werden von verschiedenen Punkten

aus starten: Eines beginnt beispielsweise mit der Etappe

„Fabrik“, ein anderes fährt die „Buchhaltung“ ab und ein

weiteres begibt sich ins „Personalwesen“.

Es geht über Stock und Stein. Wie jede SAP-Einführung setzt

sich die Tour aus bekannten wie unbekannten Elementen

zusammen. Manche Abschnitte müssen erst „er-fahren“ werden.

Doch nach und nach bauen die Mannschaften von itelligence

und Canyon die Systeme entlang der Knotenpunkte auf. Sie

installieren die SAP-Module für das Finanzwesen und die

Buchhaltung, für die Logistik, die Auftragsbearbeitung oder

das Personalwesen.

Manche Teams bewältigen Strecken, die viele Bereiche des

Unternehmens durchqueren. Vom Eingang einer Bestellung

im Callcenter bis zur Auslieferung des Fahrrads an der

Laderampe der Fabrik beispielsweise. Manchmal hingegen

arbeiten sie intensiv in einzelnen Bereichen – kurzen Etappen,

wenn man so will: An einer Stelle entwickeln sie Software

für das Drucken von Barcodes, an einer anderen regeln sie,

dass die Ergebnisse von Qualitätsprüfungen in der Produktion

auch ins SAP-System fließen.

Es werden Tests gefahren, Richtungswechsel entschieden,

Mitarbeiter trainiert. Knapp zwei Jahre nach dem Entschluss,

ins Rennen zu gehen, ist die erste große Etappe geschafft: SAP

geht live und die Canyon Factory nimmt die Produktion auf.

Nun folgt unweigerlich die zweite große Etappe: Die Organi-

sation, die Herstellung und die Systeme müssen aufeinander

eingespielt werden. Denn mit dem Bau der neuen Fabrik

stellen die Koblenzer auch ihre Produktion komplett um. Es

gibt keine Plattformen mehr, auf denen alle Teile eines Rads

durch die Halle gefahren werden. Stattdessen gibt es nun

Förderbänder mit verschiedenen Stationen, an denen Stück

für Stück die Räder montiert werden.

Die Schwierigkeit der zweiten Etappe liegt vor allem darin,

zu gewährleisten, dass die richtigen Teile auch zum richtigen

Zeitpunkt vorliegen, dass sämtliche Informationen dem

Kundenservice zur Verfügung stehen und dass Daten schnell

zwischen den unterschiedlichen Systemen abgeglichen werden.

Für diesen letzten Abschnitt brauchen die Teams noch einmal

einen langen Atem und Geduld. Nur schrittweise kann die

neue Produktion Fahrt aufnehmen. Eine typische Situation für

diese Etappe: Der gesamten Mannschaft bleibt jetzt nichts

anderes übrig, als besonnen weiter zu fahren.

Mit der Zeit greifen die neuen Systeme immer besser ineinander,

und die Abläufe in der neuen Produktion spielen sich gut ein.

Stand heute ist Canyon noch nicht am Ende seiner Tour

angelangt, doch das Ziel ist bereits in Sichtweite gerückt. Und

es zeichnet sich ab, dass sich die Anstrengungen gelohnt

haben. Für die Zukunft sind die Koblenzer nun gut gerüstet,

oder anders: Die nächste Tour darf schon geplant werden.

Stimmt das IT-Konzept, kann derunternehmenseigene Webshop das

Verkaufsgespräch unterstützen.

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Page 21: itelligence Geschäftsbericht 2015

CASE STUDYCANYON

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Page 22: itelligence Geschäftsbericht 2015

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Page 23: itelligence Geschäftsbericht 2015

CASE STUDYMEGGLE

Modernaus Tradition

Vor mehr als 125 Jahren wurde das Unternehmen Meggle

gegründet. Die Geschichte des Unternehmens ist geprägt von

Wachstum in Tradition mit immer neuen Produkten und Pro-

duktionstechniken. Mit der Einführung eines konzernweiten

ERP wurde nun ein weiterer Meilenstein in der Unternehmens-

geschichte erreicht.

Die Molkerei Meggle aus Wasserburg, Stammsitz und Haupt-

standort der SAP-Einführung, ist zwar ein Unternehmen,

jedoch aufgrund der unterschiedlichen Geschäftsbereiche verhält

es sich von den Anforderungen mindestens wie zwei in

einem. Da sind die Frischeproduktion auf der einen, und die

Herstellung sogenannter Milchtrockenprodukte auf der anderen

Seite. Für seine frischen Produkte ist Meggle gemeinhin

bekannt. Sein konzernweites Markensortiment besteht aus

Butter und Butterspezialitäten, allen voran die Meggle-Kräuter-

butter, Milch, Käse, Sahne, Joghurtprodukte sowie gefüllte

Baguettes. Weniger bekannt, aber umso erfolgreicher ist die

zweite Sparte des Konzerns: Die Herstellung von Milchtrocken-

produkten. Dazu zählen zum Beispiel Arzneiträgerstoffe für

die internationale Pharmaindustrie oder Hilfsstoffe für die

Lebensmittelherstellung. Bei der Einführung des SAP-Systems

spielte die Zweiteilung eine wesentliche Rolle. „Eigentlich

betrachtet man zwei Unternehmen“, sagt Ulrich Meyer, Team

Manager Process Consulting auf Seiten von itelligence. Jedes

mit eigener Produktion, eigenem Vertrieb, eigener Lagerhal-

tung und eigener Distribution. Die frischen Milchwaren etwa

verkauft Meggle an den Lebensmittelhandel und Großver-

braucher wie Gastronomie oder Hotellerie. Die Trockenpro-

dukte gehen an die Pharma-, Lebens- und Futtermittelindus-

trie. Zweimal Meggle, einmal SAP ERP on HANA. Nicht zuletzt,

weil Meggle mit der Einführung des neuen Systems seine kon-

zernweiten Abläufe harmonisieren wollte, wurde in beiden

Sparten ein gemeinsames System eingeführt, die SAP-Branchen-

lösung it.consumer. Sie ist vorkonfiguriert auf die spezifischen

Prozesse in der Lebensmittelherstellung.

Meggle hatte dieses wohl größte IT-Projekt seiner Unternehmens-

geschichte sorgfältig vorbereitet: Im Jahr 2011 beschloss das

Management, SAP einzuführen. Die Walldorfer Software schien

am besten zur Unternehmens- und IT-Strategie zu passen.

Vor der endgültigen Entscheidung analysierte die itelligence

Prozessberatung die Abläufe und erstellte eine Machbarkeits-Womit alles beginnt.

ITELLIGENCE AGGB 2015 19

Page 24: itelligence Geschäftsbericht 2015

studie sowie ein Lastenheft. Dies war die Grundlage, auf der

2012 die endgültige Entscheidung fiel. Nun begann man, die

IT-Mannschaft um das nötige SAP-Know-how zu vergrößern

und stellte die künftige Projektorganisation auf. Im Januar

2013 fällt der Startschuss.

Mit seinen rund 2.500 Mitarbeitern erzielt das Unternehmen

aus Süddeutschland einen Umsatz von etwa einer Milliarde

Euro. Was der Großvater des heutigen Aufsichtsratschefs, Josef

Anton Meggle, im Jahr 1887 als kleine Käserei gründete, zählt

heute zu den renommiertesten Herstellern von Milcherzeug-

nissen in Europa und darüber hinaus. Die Markenprodukte

werden in Nord- und Südamerika und im asiatischen Raum

vertrieben, und bereits 1977 gründete Meggle die erste Aus-

landstochter in Japan. Mit der Öffnung Osteuropas 1990 folgte

die zweite Tochter mit Sitz in Prag, später eröffnete Meggle

Produktionsstandorte in Bosnien-Herzegowina, Kroatien,

Serbien, Bulgarien, Albanien und der Slowakei. Repräsentanzen

und Verkaufsbüros unterhält das Unternehmen heute in fast

allen Teilen der Welt. Einen wesentlichen Beitrag zu dem inter-

nationalen Erfolg trägt die 1950 gegründete Trockenmittelsparte,

die Business Group Excipients & Technology, bei. Das Geschäft

wächst stark, ist allerdings auch äußerst komplex und fordert

eine hohe Forschungsintensität und Innovationsfähigkeit.

Ganz simpel gesprochen, stellt Meggle hier verschiedene Stoffe

her – Pulver oder Granulate –, die sich je nach Funktion für

die Pharmaindustrie, die Lebensmittelbranche oder Kosmetik-

und Waschmittelhersteller eignen. Ein in der Pharmaindustrie

beliebtes Produkt ist beispielsweise die Meggle Pharmalaktose.

Laktose (Milchzucker) verhält sich neutral zum menschlichen

Organismus und pharmazeutischen Wirkstoffen, so dass es

die ideale Trägersubstanz für viele Medikamente ist. Meggle

gewinnt den Stoff aus Molke, eigentlich einem Abfallprodukt

aus der Käseherstellung.

Nicht allein die Größe und die zwei unterschiedlichen Geschäfts-

felder forderten die SAP-Einführung. Ein Gutteil der Anstren-

gungen war auch dieser spezifischen Produktion geschuldet.

Meggle agiert in diesem Bereich mit drei Branchen, die unter-

schiedlichen Regularien unterliegen: Mit der Pharmaindustrie,

der Lebensmittel- und der Futtermittelbranche. Die Lieferungen

an die jeweiligen Abnehmer richten sich nach der Qualität der

Substanzen, und diese lässt sich erst am Ende der Produktion

bewerten. „Es gibt keinen festen Zusammenhang zwischen der

Qualität des Rohstoffs und der Qualität der erzeugten Substanz“,

erklärt Meyer. „Das kennt SAP so nicht“, so Meyer. Eine Sonder-

lösung musste gefunden werden – und wurde gefunden –, um

die Disposition und Auslieferung erst nach Herstellung und

Qualitätsprüfung festzulegen, und diese Informationen in den

Systemen weiter zu verarbeiten.

„Erschwerend kam hinzu, dass die Produktion keine Unter-

brechung erlaubt“, sagt Meyer. Denn Meggles Rohstoff ist

frische Milch oder Molke. Beides muss gleich nach der Anlie-

ferung weiter verarbeitet werden. Die Maschinen arbeiten

24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und an 52 Wochen

im Jahr. Ein Stillstand, um Systeme zu testen, Daten zu

migrieren, die Software umzustellen, war nahezu unmöglich.

„Eine Unterbrechung war maximal für wenige Stunden mach-

bar“, so Meyer. Dies erhöhte die Komplexität in der Projekt-

umsetzung, als auch für die GoLive Vorbereitung sowie den

GoLive selbst und den anschließenden Support in der Stabili-

sierungsphase. Mehr als zwei Jahre nach dem Startschuss, im

November 2015, geht das neue System live. Von der Rohstoff-

anlieferung bis zur Auslieferung der fertigen Erzeugnisse

unterstützt es die Verwaltung und Steuerung der Abläufe über

das gesamte Werk hinweg. Was vorher manuell lief, läuft nun

automatisiert. Was vorher auf Papier transportiert wurde, fließt

nun im System von Bereich zu Bereich, und was vorher nicht

oder erst spät zu sehen war, ist nun per Knopfdruck sichtbar.

itelligence entwickelte allein zur Integration unterschiedlicher

IT-Systeme mehr als hundert Schnittstellen: SAP musste an

die Produktionssteuerung angeschlossen werden, an die

Lagerverwaltungssysteme und Außenlager der Distributoren,

die LKW-Waage, das Personalwesen, die CRM-Systeme des

Vertriebs und vieles mehr. Zu Höchstzeiten waren rund 60

Mitarbeiter von itelligence und mehr als 100 Mitarbeiter von

Meggle an dem Projekt beteiligt. Meggle hat mit Erreichen

dieses Meilensteins einen wichtigen Schritt in Richtung digita-

le Transformation getan und die Basis für weiteres Wachstum

gelegt. Für beide Sparten – und für ein Unternehmen.

Neben den bekannten Consumer-Produkten erstreckensich die Meggle Geschäftsfelder vom Großverbraucher-Service

über Zutaten für die Lebens- und Futtermittelindustrie bis zuLaktoseprodukten für den Pharmasektor.

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Page 25: itelligence Geschäftsbericht 2015

CASE STUDYMEGGLE

ITELLIGENCE AGGB 2015 21

Page 26: itelligence Geschäftsbericht 2015

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Page 27: itelligence Geschäftsbericht 2015

Klarheitund Linie Silverline steht für Design und Qualität bei Dunstabzugs-

hauben. Die Produkte sind mehrfach ausgezeichnet, ebenso

die Innovationsstärke des Unternehmens. Das Management

ist überzeugt, dass IT dem Markt neue Chancen für Wachstum

bietet. In enger Zusammenarbeit mit itelligence setzt es alles

daran, Silverline auf die Zukunft einzustellen.

Die perfekte Dunstabzugshaube ist leise, leistungsstark und

sparsam im Energieverbrauch. Außerdem muss das Design

schick und das Gerät leicht zu bedienen sein. Der bekannte

türkische Hersteller Silverline erfüllt diese Anforderungen:

1,3 Millionen Dunstabzugshauben fertigt das Unternehmen

pro Jahr für den weltweiten Markt. Und ist nicht nur gemessen

an seinem Absatz der führende Hersteller in der Türkei. Auch

ein hoher technischer Anspruch kombiniert mit der Begeiste-

rung für Design macht den Konzern zu einem Ausnahmeunter-

nehmen. Seit mehr als 20 Jahren werden die Produkte nach

modernen Methoden und mit hochwertigen Materialien her-

gestellt. Das Sortiment wird regelmäßig durch neue Modelle

ausgeweitet. Heute fertigt Silverline mehr als 300 Modellvarian-

ten von Dunstabzugshauben für jeden Geschmack, jeden

Einsatzzweck und jedes Budget.

Um sich auch in Zukunft am Markt zu behaupten, entschied

sich das Unternehmen für die Einführung eines konzernweiten

SAP ERP. 2012 machte man sich in enger Zusammenarbeit

mit itelligence an die Implementierung, die nahezu perfekt

verlief. „Wir haben den Zeitplan eingehalten, das Budget nicht

überschritten und alle Ziele erreicht“, erzählt itelligence-Pro-

jektleiterin Şule Üstündağ. In weniger als einem Jahr waren die

Systeme zentralisiert, die Prozesse vereinheitlicht und die

Schlüsselindikatoren klar ersichtlich. Klarheit steht für Silver-

line im Vordergrund. Als Zulieferer für Küchenhersteller und

mit einer komplexen und anspruchsvollen Produktpalette

bewegt sich das Unternehmen in einem herausfordernden

Umfeld. Da kann eine schnelle und klare Sicht auf die Lage

des Geschäfts entscheidend sein. Um das Unternehmen kurz-

fristig zu lenken sowie auf lange Sicht sicher zu steuern, war

den Verantwortlichen in der Türkei wichtig, moderne Berichts-

und Auswertungstools an die Hand zu bekommen.

Auf die Implementierung des ERP folgte daher die Einführung

der Analyse-Werkzeuge SAP BO, BI und BW. Das Management

kann nun wesentlich schneller und genauer sehen, wie sich

wichtige Finanzkennzahlen entwickeln. Wie hoch ist die Auf-

tragslage, der Lagerbestand oder die Auslastung in der Produk-

tion? Oder: Wie steht es um die Geschäfte in den einzelnen

Ländern? Mithilfe neuester Technologien möchte Silverline

fortlaufend einen klaren Überblick über die aktuelle Situation

erhalten. Mobile Anwendungen beispielsweise wurden imple-

mentiert, um den Vertrieb zu unterstützen. Mitarbeiter im

Außendienst planen damit jetzt ihre Touren und sehen vor

Ort beim Kunden die aktuellen Daten im zentralen System.

Sie haben immer den kompletten Produktkatalog an der

Hand und können unmittelbar Aussagen über die Verfügbar-

keit von Produkten oder die Lieferzeiten treffen.

Auch in die andere Richtung fließen die Daten: Sobald ein

Verkäufer einen Vertrag über sein mobiles Endgerät abschließt,

wird das zentrale ERP darüber informiert, und die Kennzahlen

werden aktualisiert. Diese durchgängige Klarheit erlaubt

Silverline eine exaktere Planung und schnellere Reaktionen.

Nicht zuletzt profitieren auch die Kunden und Geschäftspartner

von einer größeren Verlässlichkeit. Auch Fatih Irak, Leiter

Industry Sales von itelligence, betont, dass die bei Silverline

umgesetzten Maßnahmen mehr als nur einen einmaligen

Effekt mit sich bringen. „Im Rahmen der langfristigen, strate-

gischen Zusammenarbeit zwischen Silverline und itelligence

wird sich auch in Zukunft zeigen, wie IT die Infrastruktur und

Betriebslandschaft des Unternehmens zum Positiven verändert

und somit Mehrwert für alle Stakeholder generiert.“

Schritt für Schritt wird die IT die Abläufe weiter verbessern

und Silverline mehr Raum und Möglichkeiten geben, weiter-

hin hochwertige Abzugshauben zu produzieren. Mit zukunfts-

trächtigen Technologien, innovativen Bedienkonzepten

und einer hohen Montagefreundlichkeit führt Silverline den

eingeschlagenen Weg auch zukünftig fort – begleitet von

neuer SAP-Software sowie dem Team von itelligence.

ITELLIGENCE AGGB 2015 23CASE STUDY

SILVERLINE

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Page 29: itelligence Geschäftsbericht 2015

Den technischen Vorsprung nutzen Der irische Einzelhändler Smyths Toys ist der größte Spielwaren-

fachhändler in Irland und dem Vereinigten Königreich und

wurde 2015 zum „Toy Retailer of the Year“ ausgezeichnet.

Smyths ist davon überzeugt, dass Technologie den Boden

für weiteres Wachstum bereitet, und möchte daher auf das

branchenbeste IT-System zurückgreifen können. Das Transfor-

mationsprogramm mit Fokus auf der zentralen SAP-Plattform

ist in vollem Gange. Smyths ist ein Spielwarenfachhändler

mit 86 Geschäften in Irland, Nordirland, England, Schottland

und Wales. Das Familienunternehmen befindet sich seit seiner

Gründung 1986 auf einem steilen Wachstumskurs – auch 2016

sollen neue Niederlassungen eröffnet werden. In den letzten

beiden Jahren hat Smyths Toys im Rahmen einer strategischen

Partnerschaft mit itelligence an der Transformation seiner

IT-Systeme gearbeitet. Eine wesentliche Herausforderung, die

bei der Zusammenarbeit mit diesem Spielwarenfachhändler

berücksichtigt werden musste, war die Saisonalität seines

Geschäftsbetriebs.

Das Hauptaugenmerk von Smyths lag 2015 auf der Verbesserung

der SAP-Nutzbarkeit durch mehrere neue Fiori-Apps. Ziel des

Unternehmens war es, die Möglichkeiten von SAP auszunutzen

und ein schnelles sowie benutzerfreundliches System einzu-

richten, das Excel überflüssig macht. Die Kombination von

SAP- und Nicht-SAP-Daten und die Verwendung der Unter-

nehmenssprache von Smyths haben zu einer deutlichen Ver-

besserung der Nutzbarkeit und der Wahrnehmung von SAP

innerhalb des Unternehmens geführt. Darüber hinaus gab es

mehrere Entwicklungsvorhaben zur Verbesserung der Warener-

fassungssysteme. Hierzu zählen unter anderem die Preisaus-

zeichnung, das Lager-Management sowie „Backdoor Scanning“,

das Erfassen des Wareneingangs an der „Hintertür“. Durch das

Reengineering hat sich die für den automatischen Warennach-

schub benötigte Zeit halbiert, was eine genauere Steuerung

des Warennachschubs an die Geschäfte ermöglicht. Bei dieser

Rechnung sind die zehn neuen Geschäfte und das neue Auslie-

ferungslager ebenfalls berücksichtigt. Als Teil des geschäftlichen

Transformationsprogramms wurde die benötigte Zeit, um

Verkaufstransaktionen zu Höchstzeiten durchzuführen, von

vier bis fünf Stunden Verzögerung in 2014 auf unter zwei

Sekunden in 2015 reduziert. Dadurch können Verkaufs- und

Bestandszahlen nun beinahe in Echtzeit angezeigt werden.

Mitte 2015 wurde eine neue App zur Preisauszeichnung in

allen Geschäften eingeführt. Infolgedessen hat sich die Preis-

genauigkeit verbessert und es kommt zu weniger Preisnach-

lässen an der Kasse. Da Smyths stets um seine preisliche

Wettbewerbsfähigkeit bemüht ist, können sich Preise häufig

ändern. Die Automatisierung dieses Prozesses und die Ver-

wendung von Handscannern sowie mobilen Druckern haben

zu einem geringeren Arbeitsaufwand und einer höheren

Preisgenauigkeit für die Kunden geführt. Des Weiteren hat

Smyths in eine hochmoderne und automatisierte Online-Ful-

fillment-Lösung investiert, die laut Plan 2016 in Betrieb gehen

wird. Davon verspricht man sich eine weitere Steigerung der

Online-Umsätze, Einsparungen bei den Auslieferungskosten

und mehr Flexibilität zu Höchstzeiten wie am Black Friday.

Einen weiteren Wettbewerbsvorteil beim Warennachschub

verschafft sich Smyths durch die Verwendung von Verpackungen

mit P2L-Kommissionierregalen („Pick to light“) und auto-

matischen Maschinen zum Aufrichten und Versenden von

Kartons. Zur besseren Ausnutzung des Online-Fulfillment-

Center sowie der Lagerhäuser von Smyths wurde eine neue

Fiori-App zur Steuerung des Warennachschubs entwickelt.

Sie dient dazu, Produkte bei Bedarf kontinuierlich nachliefern

zu lassen, so dass Bestandslücken bei Online-Bestellungen

vermieden werden.

„Backdoor Scanning“ im Geschäft ist im Frühjahr 2016 in

Betrieb gegangen, um die Genauigkeit des Datenbestands zu

verbessern und den manuellen Arbeitsaufwand zu reduzieren.

Alle Paletten aus Lagerhäusern von Smyths sind nun mit

Barcodes gekennzeichnet. Mithilfe von Handscannern können

diese vor Ort eingescannt und der Wareneingang somit auto-

matisch dokumentiert werden. Die Lieferung der Waren kann

entweder sofort erfolgen oder bis Mitternacht zurückgestellt

werden. Teil der Lösung ist die Möglichkeit, sich Vorbestellungen

anzeigen zu lassen. Smyths plant ebenfalls, dass Mitarbeiter

in Geschäften über Engpässe bei Produkten informiert werden.

Klares Fazit: Die schnelle Ausnutzung technologischer

Möglichkeiten ist einer der Erfolgsgaranten für Smyths Toys.

ITELLIGENCE AGGB 2015 25CASE STUDY

SMYTHS TOYS

Page 30: itelligence Geschäftsbericht 2015

exponentielles

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Page 31: itelligence Geschäftsbericht 2015

Digitalisierung, Industrie 4.0 und das Internet of Things – keine 20 Jahre nach dem Durch-bruch des World Wide Web etabliert sich das Paradigma der vierten industriellen Revolution in Wirtschaft und Gesellschaft. Auch die industrielle Produktion soll von der Vielzahl der Daten und der Vernetzung aller Dinge profitieren. Prof. Günther Schuh von der RWTH Aachen erläutert im Gespräch, warum die Digitalisierung in der Industrie nicht neu ist – und dennoch alles verändern wird.

Herr Prof. Schuh, die Digitalisierung ist gegenwärtig ein großer

Hype, denn das disruptive Potenzial soll gewaltig sein – mit einer App

kann man heute ein traditionelles Geschäftsmodell substituieren.

Wie stellt sich die Situation im Maschinenbau dar?

Prof. Günther Schuh Ehrlich gesagt, kann ich mich an keine

Werkzeugmaschine der vergangenen 25 Jahre erinnern, die

nicht digitalisiert gewesen wäre. Die Werkzeugmaschinenbauer

betreiben seit geraumer Zeit die intensive digitale Veredlung

aller Komponenten, die in der Produktionstechnik eingesetzt

werden. Insofern nutzen wir nicht den amerikanisch geprägten

Begriff der ‚Digitalisierung‘, sondern machen bewusst einen

Unterschied zwischen der dritten und der vierten industriellen

Revolution. Die Digitalisierung war die dritte Stufe, die vierte ist

nun die Internet-basierte, volumenstarke, vielspurige und vor

allem extrem schnelle Verbindung digital veredelter Endgeräte.

Was kennzeichnet denn ein digital veredeltes Endgerät?

Prof. Günther Schuh Das kann im Grunde alles sein. Erstens

besitzt es eine Sensorik für sein Umfeld und seinen Zustand,

zudem verfügt es über eine gewisse Intelligenz, um die Sensor-

daten zu verarbeiten, und schließlich hat es eine Aktorik,

indem es klingelt, leuchtet und antreibt. Bei Industrie 4.0 läuft

das in direkter vielspuriger Interaktion mit anderen Geräten

über das Netz. Ein einfaches Beispiel sind allen voran die

Menschen, denn wir sind ja auch eine Art digital veredeltes

Endgerät – dank der schönsten cyber-physikalischen Systeme,

die man sich vorstellen kann, unseren Handheld-Devices.

ITELLIGENCE AGGB 2015 27DIGITALISIERUNG IN DER INDUSTRIE

INTERVIEW MIT PROF. GÜNTHER SCHUH

Page 32: itelligence Geschäftsbericht 2015

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Ist das nicht alter Wein in neuen Schläuchen? Der erste erfolgreiche

„Personal Digital Assistant‘ kam mit dem ‚Palm Pilot‘ immerhin

schon vor 20 Jahren auf den Markt.

Prof. Günther Schuh Neu ist bei Industrie 4.0 vor allem das

gewaltige Datenvolumen verbunden mit der Echtzeitfähigkeit.

Wir erleben heute, wie sich dieser technische Widerspruch

auflöst – bislang gab es entweder großes Datenvolumen oder

Echtzeit. Wir reden vom Internet der Dinge, aber die eigentliche

Grundlage bildet das breitbandige Netz, das mit dem kommen-

den 5G-Mobilfunk noch einen großen Schub erfahren wird.

Was ist Ihrer Meinung nach der größte Nutzen der vierten

industriellen Revolution?

Prof. Günther Schuh Ein wichtiger Treiber ist die steigende

Produktivität, persönlich und organisatorisch. Wenn ich zum

Beispiel auf Sitzungen physisch anwesend sein muss, genieße

ich die Möglichkeit mit dem iPad unauffällig zu arbeiten. Grob

geschätzt, hat sich die Produktivität eines Forschers in den

vergangenen 20 Jahren verfünffacht. Heute kann ich viel mehr

Projekte begleiten und koordinieren, als mir das am Anfang

meiner Professorenlaufbahn möglich war. Und wenn wir jetzt

danach streben, einen industriellen Wertschöpfungsprozess

über Unternehmensgrenzen hinweg nahtlos digital mitzuschrei-

ben und nutzbar zu machen, ist das schon ein Produktivitäts-

sprung ohnegleichen. Auch daher bin ich absolut davon über-

zeugt, dass wir gerade eine echte Revolution erleben.

Dabei liest man oft, dass die Industrie und allen voran der

Mittelstand die Zeichen der Zeit verkennt und zu spät aktiv wird.

Ist der Vorwurf berechtigt?

Prof. Günther Schuh Nein, das sehe ich nicht so. Wir erleben

eine kritische und intensive Auseinandersetzung damit, aber

eine besondere Zurückhaltung kann ich nicht erkennen. Es ist

eher eine technische Zurückhaltung, weil die Unternehmen

nicht genau wissen, wo sie anfangen sollen. Da müssen sich

die Systemanbieter und wir von der Hochschule uns weiter

anstrengen, um aufzuklären, zu erklären und zu analysieren.

Wie ist denn das produzierende Gewerbe auf Industrie 4.0

vorbereitet?

Prof. Günther Schuh Sie können leider nicht erwarten, morgen

den Schalter von 3.0 auf 4.0 umzulegen, denn wir haben noch

verschleppte Defizite aus der Industrie 2.0. In der industria-

lisierten Produktion, frei nach Taylors ‚Scientific American

Management‘, erstellen Spezialisten einen idealtypischen

Arbeitsplan, der dann von gut geschulten Werkern umgesetzt

wird. Wenn sie aber mal in die Betriebe schauen, sehen sie, dass

nur rund zehn Prozent der Arbeitspläne aktuell, vollständig

und einigermaßen fehlerfrei sind. Warum? Weil es viel zu

aufwendig ist, die Arbeitspläne in hoher Frequenz mit über-

schaubarem Aufwand zu pflegen und zu aktualisieren.

Woran liegt das konkret?

Prof. Günther Schuh Der Aufwand ist deshalb so hoch, weil

unsere Systeme nicht genügend vernetzt und integriert sind.

Das, was ich eigentlich weiß, kann ich nicht konzentriert an

der richtigen Stelle verfügbar machen. Ziel ist es, eine Prozess-

kette im besten Systembeherrschungssinn zu regeln, indem

ich die Ist-Messwerte mit dem Plansoll vergleiche und bei

Abweichungen gegensteuere. Das ist einfachste Technik und

noch keine Kybernetik. Doch wenn sie keine vollständigen

Pläne haben, können sie auch nicht regeln.

Seit geraumer Zeit gibt es umfangreiche Softwaresysteme, die sich

auf die Produktionsplanung und -steuerung spezialisiert haben.

Inwiefern ist die aktuelle Situation auf Defizite in den bestehenden

PPS- und ERP-Umgebungen zurückzuführen?

Prof. Günther Schuh Vor rund zehn Jahren haben wir diese

Funktionen von allen Software-Lieferanten eingefordert. SAP

und viele andere haben das kurz darauf möglich gemacht, und

wir könnten das heute vollständig abbilden – einschließlich

der Geo-Position und des Zustands des Werkstücks nach jedem

Bearbeitungsschritt, und selbst die Übergangszeiten zwischen

den Maschinen, die damals gar nicht beplant werden konnten.

Allerdings hat fast kein Unternehmen diese Informationen heute

in seinem Ist-Plan, und ohne Soll-Plan kann man es ohnehin

nicht vergleichen. Hier liegt das größte Problem: Es findet kein

systematisches Lernen in der Produktion statt. Heute lernen wir

nur deshalb, weil wir gute Mitarbeiter haben, die Fehler bemer-

ken und gegensteuern. Schließt sich der Regelkreis automatisch,

würde ich im täglichen Geschäft dauernd etwas lernen.

Was raten Sie Führungskräften, die den ersten Schritt gehen wollen?

Prof. Günther Schuh Unternehmen müssen einen möglichst

vollständigen digitalen Schatten dessen erschaffen, was sie

physisch ablaufen lassen. Nur so können wir die Supply Chain,

28

Page 33: itelligence Geschäftsbericht 2015

29

die industrielle Art des Arbeitens, überhaupt erst über die

gesamte Prozesskette ziehen. Deswegen passt der Begriff

‚Industrie 4.0‘ gut, auch wenn wir damit Lücken füllen und

umsetzen, was wir mit Industrie 2.0 eigentlich schon erreichen

und mit 3.0 digitalisieren wollten. Das hat aber in der kom-

plexen Verästelung nicht geklappt.

Wo liegt Ihrer Meinung nach das Problem, wenn es die Programme

bereits seit Jahren gibt?

Prof. Günther Schuh Wir sind im Verhältnis zu dem, was an

Standardsoftware verfügbar ist, substanziell unterinvestiert.

Das gilt nicht nur für den Mittelstand, sondern in allen Größen-

ordnungen. Wir haben hier in Aachen eine Demofabrik zur

Industrie 4.0 aufgebaut, und da ist von unseren eigenen Ent-

wicklungen noch gar nicht so viel installiert. Die Fabrik ist

aber deshalb vielen realen Betrieben überlegen, weil wir von

den führenden Software-Systemen die aktuelle Version installiert

und alles integriert haben. Damit kann ich den eben zitierten

digitalen Schatten erzeugen, und zwar ohne auf zu entwickel-

nde Software warten zu müssen. Die Erkenntnis im Top-

Management, wieviel Produktivität man mit den wichtigsten

verfügbaren Applikationen und einer starken Kompetenz in

den Datenstrukturen erreichen kann, ist leider oft noch

unter entwickelt.

Wie sieht denn die Produktion 4.0 in einer idealen Welt aus, und

was ist der Vorteil gegenüber dem Status quo?

Prof. Günther Schuh Im Internet kann man fast alles mit nur

einem Klick bestellen, doch diesen imaginären Knopf gibt es

in der Industrie noch nicht. Das klappt vielleicht bei einem

Endkunden nur einer Wertschöpfungsstufe, aber ein Auto hat

14 Wertschöpfungsstufen. Wir müssen jedoch auch dort per

Knopfdruck sehen können, wo der Auftrag steht. Heute rennen

wir der Antwort hinterher – logistisch, produktionstechnisch,

mit Arbeitsvorräten und Rückschleifen. Dabei passieren

andauernd Fehler in der Auftragsabwicklung, und oft merken

wir das nicht einmal, weil wir nicht mit den Daten arbeiten.

Auch in der Produktentwicklung gibt es keinen ‚Magic Button‘

für den Entwicklungsstand meines Projektes. Deswegen befindet

sich unsere industrielle Arbeitswelt dauernd im Wartestand,

weil wieder ein Status abgeglichen werden muss.

DIGITALISIERUNG IN DER INDUSTRIEINTERVIEW MIT PROF. GÜNTHER SCHUH

Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Günther Schuh ist Inhaber des

Lehrstuhls für Produktionssystematik sowie geschäftsführen-

der Direktor des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) der RWTH

Aachen, Direktor des Forschungsinstituts für Rationalisierung

(FIR) e.V. an der RWTH Aachen sowie Leiter des Bereichs „Tech-

nologie-Management“ am Fraunhofer-Institut für Produktions-

technologie IPT in Aachen.

Der inhaltliche Schwerpunkt seiner Forschung und Lehre liegt

auf den Feldern Innovations-Management (Produktentwicklung,

Komplexität und Varianten), Technologie-Management (Früher-

kennung, Bewertung, Due Diligence und Wissens-Management)

sowie Produktions-Management (Standortauswahl, Fabrik pla-

nung, Auftragsabwicklung, Produktionsplanung, ERP, SCM und

MES). Der Werkzeugbau ist für den gebürtigen Kölner „die

Königs disziplin der Produktionstechnik“, was wiederum die

Königsdisziplin der Industrie ist.

ITELLIGENCE AGGB 2015 29

Page 34: itelligence Geschäftsbericht 2015

30

Wie hilft Ihnen hierbei die Vernetzung aller Dinge?

Prof. Günther Schuh Wir brauchen auch in den Konzernen

agile ‚Start-up-Garagen‘, in denen die Kerntruppe immer

zusammen ist und mit wenigen Regeln zusammenarbeitet. Für

das von uns entwickelte Elektroauto, den StreetScooter, haben

wir einen hoch-iterativen Prozess konzipiert, der an die Soft-

ware-Entwicklung in Scrum mit Sprints und Loops angelehnt

ist. Die prinzipielle Hypothese war, dass dies nur mit einer

weitgehend realisierten Industrie-4.0-Umgebung gelingt. Sie

brauchen eine PLM-Software als Backbone, denn das Kernstück

der Informationen eines Unternehmens ist die Stückliste, die

Bill of Materials. Um die herum haben wir verschiedene andere

Applikationen geschart. Unser StreetScooter wurde mit einem

Gesamtbudget von weniger als 50 Millionen Euro entwickelt,

in der Hälfte der üblichen Entwicklungszeit und zu einem

Zehntel der Entwicklungskosten. Mit einer klassischen Infra-

struktur schaffen Sie das nicht unter einer halben Milliarde Euro.

Woher kommt denn dieses Potenzial von Industrie 4.0, wie können

Sie es in der Produktion abrufen?

Prof. Günther Schuh Die Schlüssel sind eine durchgängige

Vernetzung sowie die Menge der Daten. In sämtlichen digitalen

Schatten kann ich nach Mustern suchen und sie Hypothesen

gegenüberstellen, um Verbesserungspotenzial zu erkennen.

Mit einem Datensatz aus dem PPS oder dem SCM sowie

spezieller Auswertungssoftware bekomme ich schon nach ein

paar Stunden eine Diagnose wie aus dem Röntgengerät, was

früher Wochen gedauert hat. Man kann sogar Muster erkennen,

ohne eine Hypothese zu haben, denn kleine Data-Analytics-

Programme durchforsten die Daten und suchen nach Signifi-

kanzen. Und in der dritten Stufe schließlich können sie

prognostizieren, was bald passieren wird. Prognosefähigkeit

ist gleich beherrschte Produktion. Künftig reagieren sie auf

Planabweichungen bereits im Vorfeld und entwerfen Lösungs-

szenarien, um auf Probleme vorbereitet zu sein. Heute tun

wir nur so, als hätten wir das im Griff.

In diesem Zusammenhang wird immer die vorausschauende

Wartung als Musterbeispiel genannt, durch die Unternehmen und

Kunden viel sparen könnten. Welche Konzepte gibt es noch?

Prof. Günther Schuh Die Veränderungen und Chancen sind

viel gravierender: Den meisten Unternehmen wird durch

Industrie 4.0 erst klar, dass sie schon die ganze Zeit im Grunde

genommen Wissen verkaufen, nur eben nicht direkt, sondern

als Teil der Maschinen. Die Firmen aus dem Silicon Valley

bringen uns nun bei, wie man direkt Geld aus Wissen generiert.

Da muss die Industrie ihre Geschäftsmodelle weiterentwickeln,

und das sorgt für massive Disruption.

Könnten Sie den Aspekt des Wissens in der Industrieproduktion

etwas erläutern?

Prof. Günther Schuh Wir sind eine Wissensgesellschaft, und es

kommt zunehmend darauf an, den technologischen

Vorsprung direkt in Geld zu verwandeln und den Wissens-

zuwachs regelrecht exponentiell zu gestalten. Es gibt 120

verschiedene Fertigungstechnologien, und in jedem Segment

ist fachlicher Tiefgang von großem Vorteil. Wird dieser mit der

Digitalisierung beschleunigt, führt das zu einer fundamentalen

Verwissenschaftlichung der Technologie. Auf einmal kann ich

Ursache-Wirkungsbeziehungen wie Naturgesetze erkennen,

denn alles lässt sich empirisch auswerten. Im Idealfall bekommt

dann nahezu jedes Technologieunternehmen ein eigenes

Geschäftsfeld mit nennenswerten direkten Einnahmen aus

Daten, Datenverarbeitung und Wissensgenerierung.

Bekannte digitale Geschäftsmodelle, die auf Wissen basieren, sind

der Taxidienst Uber und das Übernachtungsportal Airbnb. Welche

Beispiele gibt es aus dem Maschinenbau?

Prof. Günther Schuh Wenn ich als Unternehmen regelmäßig

die Gesamtanlageneffektivität meiner Montageanlage digital

auswerte, erkenne ich kleinste Abweichungen und Ineffizienzen

und kann einen Regelkreis entwickeln. Ein Druckmaschinen-

hersteller bietet beispielsweise damit seinen Kunden an, auf

Basis dieser Auswertungen regelmäßig Verbesserungsvorschläge

zu unterbreiten. Dann wäre das erstmal eine sinnvolle Zusatz-

leistung zu den eigenen Maschinen, aber eines Tages bringt er

den Service vielleicht auch für fremde Druckmaschinen auf

den Markt. Dies ist einerseits ein Angriff auf den Wettbewerb,

aber andererseits auch eine Strategie gegen neue Konkurrenz,

die sich zwischen Hersteller und Bestandskunden schieben

könnte. Neulinge haben nämlich keine Skrupel, Unternehmen

direkt zu attackieren, denn in der Regel kommen sie aus einer

anderen Branche – man braucht lediglich die Daten.

30

Page 35: itelligence Geschäftsbericht 2015

31

Viele Unternehmen tun sich schwer darin, ihr gewachsenes

Geschäft in Frage zu stellen und zu verändern. Was können sie tun?

Prof. Günther Schuh Auch die Etablierten denken inzwischen

intensiv über die Disruption nach. Allerdings ist es außerordent-

lich schwer, sein eigenes Business-Modell zu zerstören. Tesla

verliert kein Geschäft mit Verbrennungsmotoren, die tun sich

daher leichter mit Innovationen. Die große Herausforderung

liegt darin, sich selbst zu analysieren und Schwachpunkte in

der Wertschöpfung zu erkennen, die man verbessern muss.

Das hat das Silicon Valley über Jahrzehnte kultiviert – konse-

quent danach zu suchen, was der Kunde eigentlich will, was er

wollen würde und wie man den Service erfolgreich nach dem

‚Highlander-Prinzip‘ gestaltet: Es kann nur einen geben. Das

Suchen nach der bewusst radikalen geschäftlichen Innovation

müssen alle Unternehmen dringend üben, und Industrie 4.0

ist das einzige Mittel, um die digitalen Angreifer abzuwehren.

Was sie brauchen, sind Führungskräfte, die ein Gesamtgeschäfts-

modell denken können – und natürlich Geld, um alle nötigen

Kompetenzen einkaufen zu können.

DIGITALISIERUNG IN DER INDUSTRIEINTERVIEW MIT PROF. GÜNTHER SCHUH

EXPONENTIELLES WISSEN

„Werkzeugbau ist eine unserer zentralen Forschungsbranchen“,

sagt Prof. Günther Schuh von der RWTH Aachen, und über allem

steht das Ziel, ein Bleichteil so präzise und so günstig wie mög-

lich herzustellen. „Ein Drei-Tonnen-Werkzeug in einer 200-Ton-

nen-Presse anzuwenden, ist die ultimative Kunst.“ Der Weg

führt von der Geometrie des Bauteils über die Entwicklung des

Werkzeugs zum so genannten Try-Out – dem ersten „Rumms“,

bei dem die Entwicklung ausprobiert wird. „Dann kommt der

Werkzeugmeister und analysiert die Druckspuren und Fließ-

strukturen“, berichtet Schuh: „Fast kein komplexes Werkzeug

passt beim ersten Versuch.“ Bis es perfekt ist, fahren die Ver-

antwortlichen viele Optimierungsschleifen in dieser „Königs-

disziplin“ des Werkzeugbaus.

Das Team von Professor Schuh hat eine Smartphone-App ent-

wickelt, mit der man das Werkzeug von allen Seiten fotografie-

ren und einzelne Stellen kennzeichnen kann. „Der größte Teil der

Eingabemasken ist mit Templates hinterlegt, weshalb wir das

Programm die ‚90-Sekunden-App‘ nennen. Mittelständler mit

nur einem oder zwei Werkzeugmeistern können die Bilder nun

an Experten aus anderen Unternehmen schicken, die das Ergeb-

nis kommentieren“, sagt Schuh: „Nach 15 Minuten haben sie so

viele wertvolle Anregungen erhalten, dass die Optimierung des

Werkzeuges in einem Bruchteil der Zeit und der Loops abläuft.“

Spielt sich der Prozess ein, kann das ohnehin schon große Wis-

sen der Einzelnen durch die Vernetzung exponentiell wachsen.

Es kommt hier darauf an, vorhandene Prozessbeteiligte mit digi-

taler Hilfe über neue Schnittstellen zusammenzubringen.

ITELLIGENCE AGGB 2015 31

Page 36: itelligence Geschäftsbericht 2015

3232

DIGITALETRANSFORMATION

Page 37: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 33GESCHÄFTSBERICHT ITELLIGENCE AGGB 2015 33INTERVIEW MIT DEM VORSTAND

DIGITALETRANSFORMATION Norbert Rotter und Herbert Vogel zu Besuch

im CITEC (Cluster of Excellence Center in Cognitive Interactive Technology) in Bielefeld.

Page 38: itelligence Geschäftsbericht 2015

3434

Das alles beherrschende Thema in Wirtschaft und IT ist die Digitalisierung. Die IT-Branche befindet sich in einer regelrechten Sonder-konjunktur. Mit seinen neuen Technologien ist SAP bestens dafür gerüstet, was sich für itelligence auch im Geschäftsergebnis nieder-schlägt: 2015 war ein Rekordjahr mit durch-weg zweistelligem Wachstum. Ein Gespräch über das Geschäft, die Veränderungen, Herausforderungen und Chancen.

Herr Vogel, Herr Rotter: Erneut ein Rekordjahr. itelligence schließt

mit einem Umsatzplus von 25 Prozent. Ist das dem großen Trend

„Digitalisierung“ zu verdanken?

Herbert Vogel Wir können sicherlich von einer Digitalisierungs-

welle sprechen, die uns mitträgt. Das Thema ist Anschub für

viele Themen und Gespräche und für die tatsächliche Nach-

frage. Unser Erfolg im abgelaufenen Geschäftsjahr bestätigt,

dass SAP auf die richtigen Technologien gesetzt hat. Allgemein

beobachten wir, dass die Debatte um Digitalisierung als vierte

industrielle Revolution einen erkennbaren Bewusstseinswandel

in den Unternehmen angestoßen hat: IT steht im Zentrum

strategischer Überlegungen. Ein Grund dafür ist auch der

Fortschritt im privaten Bereich.

Haben Sie ein Beispiel dafür?

Herbert Vogel Nehmen wir die Nachverfolgung von Sendungen:

Private Bestellungen kann ich schon lange online aufgeben

und nachverfolgen. Der Wunsch nach mehr Übersicht und

Komfort wird nun auf die Unternehmenswelt übertragen. Also

diskutiert mittlerweile auch die Industrie den Einsatz von

Tracking-Tools innerhalb der eigenen Produktion beziehungs-

weise auch bei externen Sendungen und setzt diese auch ein.

Dies ist ebenso dem Trend Digitalisierung geschuldet wie dem

verstärkten Einsatz von IT in Produkten.

Norbert Rotter itelligence profitiert von diesem Trend, da wir uns

schon sehr frühzeitig mit den Wirkungen der Digitalisierung

auseinander gesetzt haben. Wer, wenn nicht ein IT-Unterneh-

men, kann sich hier positionieren? Das Interesse an IT erstreckt

sich heute über alle Unternehmensgrößen und Branchen, wir

sehen etwa eine große Nachfrage nach Lösungen rund um die

Datenanalyse und Business Intelligence. Vor allem Marketing-

oder Vertriebsverantwortliche wünschen sich, mehr Daten

erfassen zu können – sei es über die Nutzung ihrer Produkte

oder ihre Bewertung in den sozialen Medien. Diese Informa-

tionen, die in Massen verfügbar sind, teils in strukturierter,

teils in unstrukturierter Form, möchten sie schneller auswerten

können. Um das Geschäft zu verbessern oder sogar neue

Felder aufzubauen.

Eine neue Technologie-Welle und die Welt ist in Ordnung?

Herbert Vogel Eine neue Technologie-Welle und die Welt ist

in Ordnung, wenn man sich richtig für diese Entwicklung

positioniert hat. Und das haben wir. Wir sind unserer Linie,

den Fokus auf SAP zu legen, treu geblieben und das trägt

Früchte. SAP hat vor einigen Jahren mit der Entwicklung von

HANA als Datenbankplattform und nun als Grundlage der

Applikationen den richtigen Weg eingeschlagen. Wir sind diesen

Weg mitgegangen und sehen, dass die Kunden dies gutheißen.

Sie wünschen sich mehr Transparenz, schnellere Auswertungen

und eine nutzerfreundliche Bedienung. Diesen Wünschen

kommen die neuen Technologien entgegen. Aus der neuen

Technologiewelle werden Verlierer und Gewinner hervorgehen.

Ich bin überzeugt davon, dass itelligence auf der Seite der

Gewinner stehen wird. Weil wir erfolgreich mit SAP zusammen-

arbeiten, weil wir große Erfahrung mitbringen und weil wir uns

kontinuierlich weiterentwickeln – immer an den Wünschen

der Kunden orientiert.

Norbert Rotter Das besonders starke Ergebnis im abgelaufenen

Geschäftsjahr ist sicherlich zu einem guten Teil auf anziehende

IT-Investitionen zurückzuführen. Die Konjunktur spielte mit,

SAP Hana sowie die Cloud-Produkte aus Walldorf sind am

Markt sehr gut platziert. Nicht zuletzt sind es aber die Erwar-

tungen der Kunden, die die Kaufentscheidungen beeinflussen.

Das gute Geschäft zeigt, dass sie uns und der SAP vertrauen,

die richtigen Lösungen zu haben.

Wie schlägt sich dies in den Geschäftszahlen nieder?

Norbert Rotter Das sehr gute Wachstum im Geschäftsjahr 2015

wurde vom gesamten Unternehmen getragen und itelligence

hat sich erneut besser als der Markt entwickelt. Die Umsatz er-

löse sind um 25,0 Prozent auf 696,2 Millionen Euro gestiegen.

Page 39: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 3535

Fast alle Geschäftsbereiche konnten zweistellig wachsen. Stärkster

Bereich ist nach wie vor das Consulting, das mit einem Plus

von knapp 25,8 Prozent besonders positiv hervortritt. Erfreu-

lich ist die Stärke der Lizenzeinnahmen, die um 22,0 Prozent

zulegten. Das ist die Basis für weiteres Wartungsgeschäft, einer

wichtigen Säule unseres Geschäftsmodells. Der Bereich

Outsourcing & Services, unter den auch das Wartungsgeschäft

fällt, vergrößerte sich sogar um stolze 29,7 Prozent.

Ist dieses Umsatzwachstum auch der Grund für die gestiegene

Profitabilität?

Norbert Rotter Unser EBIT ist in den letzten drei Jahren nahezu

konstant geblieben. Daher war es enorm wichtig, hier einen

deutlichen Anstieg zu zeigen. Das ist uns gelungen: Das EBIT

erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um fast 58 Prozent

von 22,8 Millionen Euro auf 36,0 Millionen Euro, damit stieg

die Marge von 4,1 Prozent im Vorjahr nun auf 5,2 Prozent,

worauf wir sehr stolz sind. Allein der Boom Digitalisierung

hätte das Ergebnis nicht gedreht, wir haben uns daher im ver-

gangenen Jahr einem strikten Kostenmanagement verschrieben.

Wir sind insgesamt mit weniger Festpreisangeboten in die

Projekte gegangen. Aber auch die deutlich verbesserte Auslas-

tung unserer Mitarbeiter in den Projekten trug ihren Teil zu

einer höheren Profitabilität bei.

Gibt es regionale Unterschiede oder wird momentan weltweit

stark in IT investiert?

Herbert Vogel In unserem Kernmarkt der Region DACH

haben wir um 26 Prozent zugelegt. Deutlich gestiegen ist der

Umsatz in der Region Westeuropa mit 28,8 Prozent, in Osteu-

ropa mit 18,2 Prozent und in den USA mit 22,2 Prozent.

Asien verbesserte sein Geschäft um 52,9 Prozent, erzielte aber

mit 10,7 Millionen Euro Umsatz einen noch sehr kleinen Teil

der Gesamteinnahmen. Wir haben ein hervorragendes Jahr

in Großbritannien gehabt sowie in der Region Nordics und

in der Türkei. Malaysia mit seinem Rechenzentrum konnte

ebenfalls ein erfolgreiches Jahr abschließen.

Norbert Rotter Interessant ist auch die Entwicklung in Frank-

reich. Das Land ist immerhin der größte Handelspartner

Deutschlands. Mit der Übernahme des SAP-Geschäfts der

Artaud, Courthéoux & Associés (ACA) gehört itelligence zu

den Top Resellern der SAP in Frankreich. Ich sehe dort noch

ein großes Potenzial. Ebenso in der Türkei, die inzwischen

unsere zweitgrößte Landesgesellschaft nach Deutschland ist.

Die Türkei ist ein starker Markt und gleichzeitig unser Tor

zum Mittleren Osten. Diese Region wird auch für SAP-Dienst-

leister zunehmend interessant, mit einem festen Standbein in

der Türkei kann uns auch dort der Eintritt gelingen.

itelligence wächst jedes Jahr an Umsatz, Ertrag und Mitarbeitern.

Hier ist die Zahl inzwischen auf annähernd 5.000 gestiegen. Wie

bewältigen Sie das Wachstum?

Norbert Rotter Wir arbeiten ständig daran, unsere Prozesse anzu-

passen, neue Unternehmen und neue Mitarbeiter zu integrieren

und Teams aufzubauen. Gleichzeitig müssen wir unser Geschäft

immer wieder am Markt ausrichten und neue Technologien

und Themen bewerten. Wir beschäftigen uns also permanent

mit dem Aufbau der richtigen Kompetenzen und mit Fragen

von Führung und Management. Wie viele Unternehmen über-

legen auch wir beispielsweise, wie wir uns auf das Zusammen-

spiel unterschiedlicher Generationen einstellen können. Die

Vertreter der Generation Y kommen ja inzwischen auch in Posi-

tionen an, in denen sie mehr Verantwortung übernehmen.

Haben die älteren Generationen damit ausgedient?

Herbert Vogel Im Gegenteil. Wir stellen viel und gerne auch

Mitarbeiter mit langjähriger Berufserfahrung ein. Anders als

beim Dotcom-Boom vor 15 Jahren wünschen sich unsere Kun-

den ausdrücklich erfahrene Berater. Damals wurde es ja schon

kritisch, wenn ein Projektleiter älter als 30 Jahre alt war. Dann

wurde ihm die Fähigkeit, innovativ zu denken, abgesprochen.

Das hat sich genau ins Gegenteil verkehrt. Die Unternehmen

haben inzwischen viele – und nicht nur positive – Erfahrungen

mit IT-Projekten gemacht und schätzen die Kompetenz, die

Gelassenheit und den Überblick unserer Leute.

Ein weiteres Schlagwort in der IT-Branche ist Industrie 4.0., kurz

gefasst: die Digitalisierung in der Produktion. War das 2015 noch

ein Hype, über den viel geredet wurde, oder war es schon Realität?

Herbert Vogel Industrie 4.0 ist zunächst ein Begriff, den es nur

in Deutschland gibt. Man spricht allgemein vom Internet der

Dingen (IoT). Gemeint ist die Verknüpfung von Produkten,

INTERVIEW MIT DEM VORSTAND

Page 40: itelligence Geschäftsbericht 2015

3636

Maschinen und Dienstleistungen. Mittels Sensorik, Internet

und entsprechenden Anwendungen findet ein Austausch von

Daten zwischen diesen Elementen statt. Und es ist auf jeden

Fall Realität. Wir sehen Unternehmen, die ihre Produktions-

daten mit dem ERP verknüpfen, die Plattformen für smarte

Produktionsstätten bauen oder Robotertechniken testen.

Gerade die deutsche Industrie beschäftigt sich stark mit dem

Einsatz von IT in den Fabrikhallen. Wir bemerken diese Ver-

änderung auch an den neuen Gesprächspartnern bei unseren

Kunden. Lange Zeit haben wir mit dem Finanzvorstand geredet.

Jetzt sprechen wir oft mit dem Vertriebs- oder dem Produktions-

vorstand. Die neuen Möglichkeiten von Industrie 4.0 führen

dazu, dass auch sie sich intensiv mit IT beschäftigen.

Hat denn itelligence das notwendige Knowhow an Bord, um den

neuen Anforderungen zu begegnen?

Herbert Vogel Wir haben Leute mit dem geforderten Wissen,

aber wir müssen auch mehr Knowhow in neuen Bereichen

aufbauen. Dass wir das können, haben wir schon in der

Vergangenheit bewiesen. Die Anforderungen an unsere Skills

haben sich ja immer wieder im Laufe der Zeit geändert:

Ursprünglich waren Informatiker gefragt, dann wurde der Ruf

nach Betriebswirten lauter, weil stärker in Prozessen gedacht

wurde. Jetzt ist die Phase, in der mehr Ingenieure und IT-Archi-

tekten benötigt werden. Ein Ingenieur sieht die Möglichkeiten

einer Fabrik. Der Architekt kann die IT-Landschaft für die

nächsten Jahre skizzieren. Sicherlich müssen wir auch aus der

Forschung mehr Wissen ins Unternehmen holen. Und schlus-

sendlich geht es neben dem Aufbau einzelner Skills darum,

dass sich ganz itelligence auf diese neue Situation einstellt.

Wir sind keine IT-Handwerker, sondern IT-Architekten.

Was versprechen sich die Unternehmen von dem Einsatz neuer

Technologien?

Norbert Rotter Es sind drei wesentliche Treiber, die unsere

Kunden heute mit dem Einsatz von IT verbinden: Beschleuni-

gung, Transparenz und Wettbewerbsvorteile. Beschleunigung

entsteht durch die Automatisierung von Handgriffen, durch

die schnellere Übertragung von Informationen und die besse-

re Verarbeitung von Daten. Transparenz ergibt sich durch

Standardisierung und integrierte Abläufe sowie große Daten-

mengen schnell analysieren zu können. Und wer heute nicht

anfängt, sich mit neuen Technologien, deren Einsatzfeldern

und potenziell neuen Geschäftsmodellen zu beschäftigen,

droht morgen von der Konkurrenz abgehängt zu werden.

Die Digitalisierung birgt auch Risiken. Unternehmensnetze werden

gehackt, sensible Daten gestohlen oder sogar der Betrieb gestört.

Wird dieses Risiko nicht den derzeitigen Schwung bremsen?

Norbert Rotter IT-Sicherheit ist auf jeden Fall ein großes Thema.

Ebenso der Datenschutz. Beides darf nicht vernachlässigt wer-

den und vielleicht verzögern sich durch Sicherheitsvorkehrun-

gen manche Entwicklungen ein wenig. Aber ich bin überzeugt

davon, dass sich der Trend nicht aufhalten lässt. Wir müssen

die Systeme immer so gut wie möglich schützen und berück-

sichtigen dies auch von Beginn jedes Projektes. Aber wir müssen

uns auch bewusst sein, dass ein hundertprozentiger Schutz

niemals möglich ist.

Reicht das den Kunden?

Norbert Rotter Unser Erfolg im Hosting beweist ja, dass sie

sich auf uns und unsere Lösungen verlassen. Viele geben ihre

Systeme lieber in eine professionell betreute und nach den

neuesten Sicherheitsstandards ausgestattete Umgebung, als

eigens die Infrastruktur aufzubauen und auf dem Stand der

Technik zu halten. Auch das Cloud-Geschäft in Deutschland

gewinnt an Fahrt. Gerade hier waren die Sicherheitsbedenken

lange eine große Hürde. Aber inzwischen bekommen wir mehr

Aufträge für Business ByDesign, und sowohl SuccessFactors

als auch Ariba interessiert unsere Kunden zunehmend.

Wie steht es um die gesamte Produktpalette von SAP. Sie sagten,

dass die Walldorfer die richtige Strategie eingeschlagen haben. Wie

sieht das genau aus?

Herbert Vogel Zwei wesentliche Trends am Markt sind Cloud-

Techniken und -Services sowie Big Data. Beide haben einen

nachhaltigen Wandel am Markt ausgelöst, sie sind neben

Entwicklungen wie schnellen Verbindungen oder sinkenden

Hardwarepreisen Treiber der Digitalisierung. Meiner Meinung

nach – und die Zahlen geben mir recht – hat SAP gerade noch

rechtzeitig die richtigen Antworten auf die Cloud gefunden,

den Trend Big Data haben die Walldorfer mit SAP HANA

Page 41: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 3737

Herbert Vogel, CEO

Norbert Rotter, CFO

sogar wesentlich getrieben. Grob betrachtet sind es drei wesent-

liche Schritte, die SAP technologisch getan hat: eine moderne

In-Memory-Datenbank als neue Plattform, kombiniert mit einer

modernen grafischen Benutzeroberfläche. Damit steht alles

bereit, was die Unternehmen brauchen, um große Datenmen-

gen zu verarbeiten und zu analysieren, um verschiedene Geräte

zu verwalten oder um mit Maschinen zu kommunizieren.

SAP hat die Antworten gefunden, sagen Sie. Folgt jetzt ein Still-

stand in punkto neue Technologien?

Herbert Vogel Im Gegenteil. Unsere Branche erlaubt auch gar

keinen Stillstand. Und bei SAP muss man sich da keine Sorgen

machen. Mit den Initiativen hat SAP die Basis für weitere Inno-

vationen gelegt. HANA ist inzwischen zur Plattform der gesam-

ten Business Suite ausgebaut worden. Mit S/4HANA schreibt

Walldorf das Kapitel der betriebswirtschaftlichen Software

komplett neu – selbstverständlich alles in der Cloud verfügbar.

Das neue ERP läuft wesentlich schneller, der Datendurchsatz

und die Analysegeschwindigkeit sind signifikant gestiegen.

Gleichzeitig wurde die Oberfläche komplett vereinfacht und ist

auch für Mobile Devices verfügbar. Neben SAP S/4HANA wächst

auch das Cloud-Portfolio: Business ByDesign ist ein komplettes

ERP aus der Cloud, mit SAP SuccessFactors steht inzwischen

eine rundes Cloud-Angebot für sämtliche HR-Prozesse zur

Verfügung und auch in der Beschaffung bekommen unsere

Kunden mit der Procurement-Lösung von Ariba eine Option,

ihre Abläufe durch eine Cloud-Lösung zu unterstützen.

Welche Position hat das SAP-Geschäft für die gesamte NTT

DATA-Gruppe?

Herbert Vogel Der Stellenwert des SAP-Business ist spürbar

gestiegen. Wir sind innerhalb des Konzerns weltweit für SAP

zuständig und tragen nach wie vor den größten Teil zum

globalen SAP-Business bei. Man darf schon behaupten, dass

itelligence damit auch an einem neuen Mindset mitgewirkt

hat. So wie ich davon überzeugt bin, dass SAP weiter an Fahrt

gewinnt, so bin ich auch davon überzeugt, dass das Geschäft

in der Spitze unseres Mutterkonzerns eine wesentlich größere

Aufmerksamkeit genießen wird. Insofern haben wir als

itelligence da sicherlich eine Vorbildfunktion, wir sind momen-

tan die einzige NTT-Einheit mit deutlicher SAP-Strategie.

INTERVIEW MIT DEM VORSTAND

Page 42: itelligence Geschäftsbericht 2015

3838

Wenn itelligence auch für das weltweite SAP-Geschäft von NTT

verantwortlich ist, ändert sich damit auch der angestammte Fokus

auf den Mittelstand?

Norbert Rotter Der Fokus auf den Mittelstand bleibt ebenso

bestehen wie der Fokus auf SAP. Durch unser Wachstum und

die Zusammenarbeit mit NTT DATA sind wir allerdings sicht-

barer und attraktiver für größere Unternehmen geworden.

Daher erweitern wir unseren Radius um den sogenannten

„vergrößerten (extended) Mittelstand“. Wir wollen in Zukunft

auch mehr Geschäft mit Unternehmen machen, die in der

Liga zwischen 500 Millionen und 10 Milliarden Euro sind.

Wie sieht Ihr Ausblick für das laufende Geschäftsjahr aus? Wird

die Digitalisierungswelle den Markt weiter in Bewegung halten?

Norbert Rotter Davon gehen wir aus. Was wir bis jetzt beobach-

ten, ist ja nur der Anfang. Man darf auch nicht verschweigen,

dass viele Unternehmen noch weit weg von dem sind, was sie

nach dem Stand der Technik erreichen könnten. Seit Beginn

der Finanzkrise im Jahr 2008 haben sich die Unternehmen

mit Investitionen in IT zurückgehalten. Dieser Stau löst sich

nun auf. Daher sehen wir auch noch viele klassische Projekte

wie ERP-Einführungen oder längst überfällige Erneuerungen.

Gerade im Mittelstand gibt es noch eine Reihe von Unterneh-

men, die ihre Prozesse noch nicht digitalisiert haben. Ihnen

werden wir zunächst helfen, die Basis für die Digitalisierung

zu legen. Aber wir werden auch zunehmend innovative Pro-

jekte auf Basis der neuen Techniken und Infrastruktur sehen.

Daher rechnen wir weiterhin mit einem starken Wachstum

und gehen auch für 2016 von einem zweistelligen Umsatzan-

stieg aus. Diesen werden wir organisch aber auch, sofern es

sich ergibt, durch weitere Akquisitionen erzielen.

Vogel: Wir sind mit einer sehr gut gefüllten Pipeline in das

neue Jahr gestartet. Die Abschlüsse erstrecken sich auf alle

Segmente: Hosting, AMS und Consulting und auch die

Zusammenarbeit mit unseren NTT-Schwestergesellschaften

wird sich weiter positiv entwickeln. Sollten wir die ein oder

andere Akquisition abschließen, haben wir sicher die Chance,

einen Umsatz von deutlich über 720 Millionen Euro zu erzielen.

Herr Vogel, Sie werden nach mehr als 27 Jahren Geschäftsleitung

der itelligence zum 30. Juni 2016 in den Ruhestand gehen. Was

planen Sie für die Zukunft?

Herbert Vogel Meine Planungen sehen vor, dass ich mich ver-

stärkt auch weiterhin um unsere Kunden kümmere. Gleichzeitig

werde ich mich innerhalb des NTT DATA-Konzerns aktiv in

den Aufsichtsrat von Schwestergesellschaften einbringen.

Natürlich werde ich auch darüber hinaus ehrenamtlich im

Sport und bei der Universität Bielefeld tätig sein.

Herr Rotter, herzlichen Glückwunsch zu der neuen Position. Auch

wenn Sie das Unternehmen schon acht Jahre an der Seite von

Herrn Vogel gelenkt haben: Als CEO werden Sie sich auch neuen

Aufgaben und Herausforderungen stellen. Was haben Sie sich

vorgenommen?

Norbert Rotter Das Wichtigste für itelligence und seine Kunden

ist Kontinuität. Mit dem Wechsel an der Spitze wird es keinen

Bruch in der Strategie des Unternehmens geben. Alles andere

wäre auch seltsam, schließlich haben Herbert Vogel und ich

die Strategie 2020 gemeinsam entwickelt. Dennoch wird es

sicherlich eine Umstellung werden, aber ich gehe davon aus,

dass diese geräuschlos geschehen wird. Sicherlich werde ich

eine Zeitlang brauchen, um mich in die neuen Aufgaben ein-

zufinden. Aber es ist eine große und wundervolle Herausfor-

derung, auf die ich mich freue.

Page 43: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 3939

Friedrich Fleischmann, Vorsitzender des Aufsichtsrats

SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN,

SEHR GEEHRTE FREUNDE DES UNTERNEHMENS,

die itelligence AG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr

2015 zurück. Wie in den Vorjahren ist es uns auch im abge-

laufenen Geschäftsjahr gelungen, die Umsatzerlöse weiter zu

steigern und damit erneut das höchste Umsatzvolumen der

Unternehmensgeschichte zu erzielen. Besonders erfreulich

ist auch die Ertragsentwicklung der itelligence AG: Hier ist

eine Steigerung von fast 60% beim Ergebnis vor Steuern und

Zinsen zu verzeichnen, womit sich das EBIT auf 36,0 Mio.

Euro und damit die EBIT-Marge auf 5,2% verbessert hat.

Dies war eines der wesentlichen Ziele des abgelaufenen

Geschäftsjahres. Damit können wir vor dem Hintergrund

der aktuellen Marktentwicklung sehr zufrieden sein. Ziel für

die kommenden Jahre ist, die Umsätze und die Erträge weiter

zu erhöhen.

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz,

Satzung und Geschäftsordnung zugewiesenen Aufgaben

wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Unternehmens-

führung regelmäßig beraten, fortlaufend überwacht und war

in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für

das Unternehmen unmittelbar und frühzeitig einbezogen. Zu

den Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstands hat

der Aufsichtsrat sein Votum jeweils nach gründlicher Prüfung

und Beratung abgegeben.

Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat in schriftlicher und

mündlicher Form umfassend und zeitnah über die Lage des

Konzerns. Schwerpunkte waren dabei die Entwicklung der

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, grundsätzliche Fragen

der Unternehmensplanung und strategie, die Finanzierungs-

bzw. Liquiditätssituation, die Risikolage, das Risikomanagement,

Compliance-Vorgaben sowie wichtige Geschäftsvorfälle. Der

Vorstand kam dabei den vom Aufsichtsrat gestellten Anforde-

rungen an die Berichterstattung stets in vollem Umfang nach.

Über diese Anlässe hinaus informierte der Vorstand den Auf-

sichtsratsvorsitzenden regelmäßig über die aktuelle Geschäfts-

entwicklung, den mittelfristigen Ausblick und weitere wesent-

liche Themen. Die Perspektiven und die künftige Ausrichtung

der Geschäftsbereiche wurden dabei mit dem Vorstand erörtert.

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Im Berichtsjahr traten weder im Vorstand noch im Aufsichtsrat

Interessenkonflikte auf.

Im Geschäftsjahr 2015 trat der Aufsichtsrat zu 6 Sitzungen

zusammen. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats haben regelmäßig

an den Aufsichtsratssitzungen teilgenommen. In jeder Sitzung

waren stets mehr als die Hälfte der Mitglieder anwesend. Zum

Teil erfolgte eine Zuschaltung von Aufsichtsratsmitgliedern

per Video oder Telefon. Im Falle der Verhinderung haben die

Mitglieder durch schriftliche Stimmabgabe an den Beschlüssen

mitgewirkt.

Regelmäßiger Bestandteil der Beratungen im Aufsichtsrat

waren die wirtschaftliche Lage und Entwicklung der Gesell-

schaft, die Finanz- und Liquiditätssituation, die Investitions-

vorhaben, die Risikolage und das Risikomanagement sowie

die Unternehmensplanung und -strategie.

Page 44: itelligence Geschäftsbericht 2015

40

Darüber hinaus standen im vergangenen Geschäftsjahr folgende

Themen und Beschlüsse besonders im Fokus:

1. Billigung und Feststellung des Jahres- und

Konzernabschlusses 2014

2. Beauftragung der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,

Berlin, als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2015

3. Budgetfestlegung und Budgetprüfung für 2015

4. Investitionen und geplante Akquisitionen

5. Die Akquisitionen in Frankreich, dem Vereinigten

Königreich, Tschechien und Schweden

6. Integrationsprozess der akquirierten Gesellschaften

7. Organisationsstrukturen innerhalb des Konzerns

8. Überwachung des vom Vorstand eingerichteten

Risikofrüherkennungssystems

9. Vorstandsangelegenheiten

Der Prüfungsausschuss trat im Geschäftsjahr 2015 am 25. März

2015, am 9. Juni 2015 und am 9. Dezember 2015 zusammen.

In diesen Sitzungen befasste sich der Prüfungsausschuss ein-

gehend mit der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses,

mit Neuerungen der Rechnungslegung und deren künftiger

Berücksichtigung bei der Prüfung der Gesellschaft sowie mit

Fragen des Planungsprozesses, des Risikomanagements und

des Compliance Management Systems.

Der Personalausschuss tagte am 25. März 2015, am 9. Juni

2015, am 29. September 2015 und am 9. Dezember 2015 zu

Themen der Mitarbeiterentwicklung, zum Recruiting-Prozess

und zu den Entwicklungen in der Managementstruktur.

Ferner tagte am 9. Dezember 2015 der Strategieausschuss,

der sich schwerpunktmäßig mit der Expansionsstrategie, mit

der strategischen Ausrichtung der Gesellschaft im NTT DATA-

Konzernverbund sowie mit der strategischen Entwicklung

der SAP-Partnerschaft beschäftigte.

Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 26. März 2015

wurde insbesondere über die Verwendung des Bilanzgewinns

und über die Entlastung der Vorstands- und Aufsichtsratsmit-

glieder Beschluss gefasst.

Darüber hinaus wurden in der außerordentlichen Hauptver-

sammlung vom 20. August 2015 zwei neue Aufsichtsratsmit-

glieder gewählt, da aufgrund der Niederlegung Ihrer Ämter

die Amtszeit der bisherigen Mitglieder Kazahiro Nishihata

und Akijoshi Nishijima endete. Neu gewählt wurden auf der

Hauptversammlung Koji Ito, Senior Vice President und Mana-

ging Director Global Business der NTT DATA Corporation in

Tokio, sowie Tadashi Uhira, Director und Chairman der NTT

DATA EMEA Ltd. in London. Die neuen Aufsichtsräte wurden

bis zur Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung im

Jahr 2018 gewählt.

Der Aufsichtsrat dankt den Herren Kazahiro Nishihata und

Akijoshi Nishijima sehr herzlich für die im Aufsichtsrat der

itelligence AG geleistete Arbeit und ihr Engagement für die

Gesellschaft.

Im Geschäftsjahr 2015 befasste sich der Aufsichtsrat wie in

den Vorjahren regelmäßig mit der Einhaltung und Weiterent-

wicklung der Corporate Governance im Unternehmen und

hat sich gemeinsam mit dem Vorstand eingehend mit den

Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate

Governance Kodex auseinander gesetzt. Vorstand und Auf-

sichtsrat der itelligence AG identifizieren sich mit den Zielen

des Deutschen Corporate Governance Kodex, eine gute,

vertrauensvolle, am Nutzen von Anteilseignern, Mitarbeitern

und Kunden orientierte Unternehmensführung zu fördern.

Am 10. Dezember 2015 haben Vorstand und Aufsichtsrat

gemeinsam eine aktualisierte Entsprechenserklärung gemäß

§ 161 AktG abgegeben und auf der Homepage der Gesellschaft

zugänglich gemacht.

Die Hauptversammlung vom 26. März 2015 hat die KPMG

AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, zum Abschluss-

prüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2015

gewählt. KPMG hatte gegenüber dem Aufsichtsratsvorsitzenden

vor dem Wahlvorschlag erklärt, dass keine Umstände bestehen,

die ihre Unabhängigkeit als Abschlussprüfer beeinträchtigen

könnten. KPMG hat den Jahresabschluss der itelligence AG

und den Konzernabschluss, die Lageberichte der itelligence

AG und des itelligence-Konzerns eingehend geprüft, keine

Einwendungen erhoben und dies in uneingeschränkten

Bestätigungsvermerken testiert. Zusätzlich wurde der vom

Page 45: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 41

durch KPMG angeschlossen. Er billigte somit den vom Vorstand

aufgestellten Jahresabschluss der itelligence AG und den

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2015. Damit ist der

Jahresabschluss der itelligence AG festgestellt. Darüber hinaus

stimmte der Aufsichtsrat nach eigener Prüfung auch dem

Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zu. Der Aufsichts-

rat hat nach eigener sorgfältiger Prüfung des Abhängigkeits-

berichts und des Prüfungsberichts keine Einwendungen gegen

die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeits-

berichts und hat sich dem Ergebnis der Prüfung durch KPMG

angeschlossen.

Der Aufsichtsrat wird auch in Zukunft die strategische Aus-

richtung und den Kurs der itelligence AG aktiv begleiten. In

enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand wird er damit seinen

Beitrag zur weiteren positiven Entwicklung des itelligence-

Konzerns leisten. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und

den Mitgliedern des Vorstands dankt der Aufsichtsrat aus-

drücklich für ihren hohen persönlichen Einsatz und ihre

Leistungen im Geschäftsjahr 2015. Sie haben erneut zu einem

für itelligence geschäftlich sehr erfolgreichen Jahr beigetragen.

Bielefeld, 17. März 2016

Für den Aufsichtsrat

Friedrich Fleischmann

Vorsitzender

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Vorstand erstellte Bericht über die Beziehungen zu verbundenen

Unternehmen („Abhängigkeitsbericht“) vom Abschlussprüfer

geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk

testiert. Dieser Bestätigungsvermerk hat folgenden Wortlaut:

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestä-

tigen wir, dass

a. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

b. bei denen im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die

Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war,

c. bei denen im Bericht aufgeführten Massnahmen keine

Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die

durch den Vorstand sprechen.“

In seiner Sitzung am 16. März 2016 erörterte der Prüfungsaus-

schuss den Konzernabschluss und den Jahresabschluss 2015

sowie die Lageberichte gemeinsam mit dem Vorstand und den

Abschlussprüfern. Die entsprechenden Unterlagen mit den

Prüfungsberichten der Abschlussprüfer wurden allen Mitglie-

dern des Prüfungsausschusses und des Aufsichtsrats rechtzeitig

im Vorfeld zur Verfügung gestellt. Die verantwortlichen

Abschlussprüfer informierten die Mitglieder des Prüfungsaus-

schusses über die wichtigsten Ergebnisse der Prüfung und

beantworteten weitergehende Fragen. Der Ausschuss sprach

abschließend eine Empfehlung zur Billigung und Feststellung

durch den Aufsichtsrat aus.

In der bilanzfeststellenden Aufsichtsratssitzung am 17. März

2016 erörterte der Aufsichtsrat im Beisein des Vorstandes und

der Abschlussprüfer ausführlich den nach den Grundsätzen

der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstell-

ten Konzernabschluss und Konzernlagebericht, den nach

den Regeln des Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellten Jah-

resabschluss und Lagebericht, die Prüfungsberichte sowie

den Abhängigkeitsbericht. Die Abschlussprüfer berichteten

über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfungen und standen

für ergänzende Auskünfte sowie die Beantwortung von Fragen

zur Verfügung.

Der Aufsichtsrat hat nach eigener sorgfältiger Prüfung der

Abschlussunterlagen und der Prüfungsberichte keine Einwen-

dungen erhoben und sich dem Ergebnis der Abschlussprüfung

Page 46: itelligence Geschäftsbericht 2015

4242

Vorstand und Aufsichtsrat der itelligence AG messen allen

Aspekten der Corporate Governance eine hohe Bedeutung

bei und bekennen sich zu den Grundsätzen des Deutschen

Corporate Governance Kodex. Eine verantwortungsbewusste

Unternehmensführung zielt dabei auf eine nachhaltige Steige-

rung des Unternehmenswertes ab. Die itelligence AG und

ihre Führungsgremien sehen Corporate Governance als einen

wichtigen Bestandteil einer verantwortungsbewussten Unter-

nehmensführung. Diese soll das Vertrauen von Kunden, Mit-

arbeitern und der Öffentlichkeit in das Unternehmen stärken.

Vorstand und Aufsichtsrat sind den Empfehlungen des Kodex

deshalb auch im Geschäftsjahr 2015 weitgehend gefolgt.

Um diese Ziele zu erreichen, haben sich beide Organe im

Geschäftsjahr 2015 mehrfach mit den Themen der Corporate

Governance beschäftigt und am 10. Dezember 2015 gemein-

sam eine aktualisierte Entsprechenserklärung gemäß § 161

AktG abgegeben. Demnach wird der aktuellen Fassung des

Kodex vom 5. Mai 2015 weiterhin überwiegend entsprochen.

Das Unternehmen weicht von den Grundsätzen lediglich in

begründeten Fällen aufgrund von Größe, Struktur oder unter-

nehmensspezifischen Gegebenheiten der itelligence AG ab.

Die Erklärung ist für die Öffentlichkeit auf der Internetseite

der Gesellschaft dauerhaft zugänglich.

VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

Als deutsche Aktiengesellschaft verfügt die itelligence AG

mit Vorstand und Aufsichtsrat über eine zweistufige Führungs-

und Überwachungsstruktur. Der Vorstand leitet das Unter-

nehmen in eigener Verantwortung. Der Aufsichtsrat ist für

die Überwachung des Vorstands sowie für die Bestellung und

Abberufung der Vorstandsmitglieder zuständig. Beide Gremi-

en der itelligence AG arbeiten vertrauensvoll und effizient

zusammen.

Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat im Geschäftsjahr

2015 regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und

mündlicher Form über alle wesentlichen Aspekte der Planung,

der Geschäftsentwicklung sowie über die Lage des Konzerns.

Dazu zählten die Risikolage, das Risikomanagement und die

Compliance. Für Geschäfte von grundlegender Bedeutung hat

der Aufsichtsrat Zustimmungsvorbehalte festgelegt.

Dem Vorstand der itelligence AG gehören mit Herbert Vogel,

dem Gründer und Vorstandsvorsitzenden und Norbert Rotter,

dem Finanzvorstand des Unternehmens zwei Mitglieder an.

Im Jahr 2015 traten im Vorstandsgremium keine Interessen-

konflikte auf.

Der Aufsichtsrat der itelligence AG berät und überwacht den

Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Nach eigener

Einschätzung gehört dem Gremium eine ausreichende Anzahl

unabhängiger Mitglieder an. Der Aufsichtsrat beachtet bei sei-

ner Zusammensetzung die Grundsätze der Vielfalt und Ange-

messenheit in Bezug auf geographische, branchenspezifische

sowie weitere wichtige Erfordernisse des Unternehmens. Im

Jahr 2015 bildete der Aufsichtsrat aus dem Kreis seiner Mit-

glieder wie in den Vorjahren einen Prüfungsausschuss, einen

Personalausschuss sowie einen Strategieausschuss. Auch im

Aufsichtsrat traten im Jahr 2015 keine Interessenkonflikte auf.

Über die Vergütung der Mitglieder von Vorstand und Auf-

sichtsrat informiert der Vergütungsbericht im Lagebericht des

Geschäftsberichtes.

Weitere detaillierte Informationen zur Zusammenarbeit von

Vorstand und Aufsichtsrat sowie zur Arbeit des Aufsichtsrates

und seiner Ausschüsse sind dem Bericht des Aufsichtsrates zu

entnehmen, der ebenfalls im Geschäftsbericht enthalten ist.

AKTIONÄRSSTRUKTUR UND HAUPTVERSAMMLUNG

Die NTT DATA EUROPE GmbH & Co. KG ist seit 2013

Alleinaktionärin der itelligence AG. Die itelligence AG führt

daher keine Publikumshauptversammlung mehr durch.

CORPORATE GOVERNANCE BERICHT 2015

Page 47: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 43CORPORATE GOVERNANCE 43

TRANSPARENZ

Die itelligence AG informiert auch nach dem Ende der Börsen-

notierung weiterhin sämtliche Interessengruppen des Unter-

nehmens zeitnah, umfassend und inhaltlich gleichberechtigt.

Als zentrales Kommunikationsinstrument dient dabei die

Homepage der Gesellschaft (www.itelligencegroup.com), die

entsprechend der weltweiten Tätigkeit des Unternehmens als

umfassende Informationsquelle in verschiedenen Sprachen

verfügbar ist.

RECHNUNGSLEGUNG UND ABSCHLUSSPRÜFUNG

Der Vorstand stellt einen Konzernabschluss und einen ver-

kürzten Konzernabschluss zum Halbjahr auf. Die Konzern-

rechnungslegung entspricht den International Financial

Reporting Standards (IFRS). Damit wird sowohl eine hohe

Transparenz als auch eine internationale Vergleichbarkeit

gewährleistet. Die Prüfung für das Geschäftsjahr 2015 erfolgte

durch den vom Prüfungsausschuss und Aufsichtsrat gewählten

Abschlussprüfer, die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesell-

schaft in Berlin.

Gemäß § 161 AktG sind Vorstand und Aufsichtsrat von

börsennotierten Gesellschaften dazu verpflichtet, einmal im

Geschäftsjahr zu erklären, ob den vom Bundesministerium

der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt

gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deut-

scher Corporate Governance Kodex“ entsprochen wurde und

wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden

oder werden.

ERKLÄRUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT

DER ITELLIGENCE AG ZUM CORPORATE GOVERNANCE

KODEX

Vorstand und Aufsichtsrat der itelligence AG identifizieren

sich auch nach Beendigung der Börsennotierung der Aktien

der itelligence AG (itelligence-Aktien) mit den Zielen des

Deutschen Corporate Governance Kodex, eine gute, vertrau-

ensvolle, am Nutzen von Anteilseignern, Mitarbeitern und

Kunden orientierte Unternehmensführung zu fördern. Ziel

der itelligence AG ist eine nachhaltige Steigerung des Unter-

nehmenswertes. Entsprechend befürworten Vorstand und Auf-

sichtsrat der itelligence AG die Anregungen und Regeln des

Deutschen Corporate Governance Kodex und haben sich ent-

schlossen, auch nach Beendigung der Börsennotierung der

itelligence-Aktien im Geschäftsjahr 2013 jährlich eine Erklä-

rung zum Corporate Governance Kodex abzugeben.

Das Verhalten der itelligence AG entsprach im Verlauf des

Geschäftsjahres 2015 den Empfehlungen des Deutschen Cor-

porate Governance Kodex. Das Verhalten der itelligence AG

wird auch zukünftig den Empfehlungen des Deutschen Cor-

porate Governance Kodex entsprechen, zuletzt in der Fassung

vom 05. Mai 2015, der auch dieser Erklärung zu Grunde liegt.

In wenigen Punkten ist die itelligence AG von den Empfeh-

lungen des Deutschen Corporate Governance Kodex abge-

wichen. Einzelheiten mit Erläuterungen hierzu werden nach-

folgend aufgeführt. Bei der folgenden Erklärung ist allerdings

zu berücksichtigen, dass nach Durchführung des Squeeze-out

im Geschäftsjahr 2013 mittlerweile sämtliche Aktien an der

itelligence AG von der NTT DATA EUROPE GmbH & Co KG

gehalten werden und in diesem Zusammenhang auch die

Börsennotierung der itelligence-Aktien beendet wurde. Die

Page 48: itelligence Geschäftsbericht 2015

4444

itelligence AG führt daher keine Publikumshauptversammlung

mehr durch und die gesetzlichen Vorschriften für börsenno-

tierte Aktiengesellschaften finden auf die itelligence AG keine

Anwendung mehr.

In den folgenden Punkten wurden die Empfehlungen des

Kodex nicht umgesetzt:

ZIFFER 4.2.3 ABS. 4:

ABFINDUNGS-CAP

„Bei Abschluss von Vorstandsverträgen soll darauf geachtet

werden, dass Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vor -

zei tiger Beendigung der Vorstandstätigkeit einschließlich

Nebenleistungen den Wert von zwei Jahresvergütungen nicht

überschreiten (Abfindungs-Cap) und nicht mehr als die Rest-

laufzeit des Anstellungsvertrages vergüten.“

Nach Beendigung der Börsennotierung der itelligence-Aktien

fällt gemäß den Vorstandsverträgen das Abfindungs-Cap weg.

Die Gesellschaft ist davon überzeugt, dass der Aufsichtsrat bei

Verhandlungen mit einem ausscheidenden Vorstandsmitglied

im Unternehmensinteresse eine angemessene Abfindung

vereinbaren wird.

ZIFFER 4.2.4 UND 4.2.5 ABS. 3 UND 4:

OFFENLEGUNG DER VERGÜTUNG DER VORSTANDS-

MITGLIEDER IM VERGÜTUNGSBERICHT

„Ferner sollen im Vergütungsbericht für die Geschäftsjahre,

die nach dem 31. Dezember 2013 beginnen, für jedes Vor-

standsmitglied dargestellt werden:

— die für das Berichtsjahr gewährten Zuwendungen einschließ-

lich der Nebenleistungen, bei variablen Vergütungsteilen

ergänzt um die erreichbare Maximal- und Minimalvergütung,

— der Zufluss im bzw. für das Berichtsjahr aus Fixvergütung,

kurzfristig variabler Vergütung und langfristiger variabler

Vergütung mit Differenzierung nach den jeweiligen

Bezugsjahren,

— bei der Altersversorgung und sonstigen Versorgungs-

leistungen der Versorgungsaufwand im bzw. für das

Berichtsjahr.

Für diese Informationen sollen die als Anlage beigefügten

Mustertabellen verwandt werden.“

Die itelligence AG hat in der Vergangenheit die individuelle

Vergütung der Vorstandsmitglieder entsprechend Ziffer 4.2.4

und Ziffer 4.2.5 Abs. 1 und Abs. 2 für jedes Vorstandsmitglied

in einem Vergütungsbericht, der Teil des Lageberichts war,

offengelegt. Die itelligence AG beabsichtigt, dies auch in

Zukunft so zu handhaben. Ab dem Geschäftsjahr 2014 sollen

nach dem Kodex die weitergehenden Vorgaben der Ziffer 4.2.5

Abs. 3 und Abs. 4 sowie die als Anlage zum Kodex beigefügten

Mustertabellen Anwendung finden. Der Kodex regelt dabei

detailliert, wie die Informationen über die individuelle Vor-

standsvergütung künftig im Vergütungsbericht dargestellt

werden sollen und wie diese Informationen in den Muster-

tabellen abzubilden sind. Um die Vergleichbarkeit mit der

Berichterstattung in den Vorjahren sicherzustellen und den

Aufwand im Rahmen der Berichterstattung über die Vor-

standsvergütung in Grenzen zu halten, beabsichtigen Vorstand

und Aufsichtsrat, die Offenlegung der Vorstandsvergütung

entsprechend der bewährten Praxis der Vergangenheit fortzu-

führen. Ziffer 4.2.5 Abs. 3 und Abs. 4 wird daher nicht voll-

ständig entsprochen.

ZIFFER 5.1 .2:

ALTERSGRENZE FÜR VORSTANDSMITGLIEDER

„Eine Altersgrenze für Vorstandsmitglieder soll festgelegt

werden.“

Die itelligence AG hat in der Vergangenheit in den Vorstands-

verträgen keine Altersgrenze festgelegt und beabsichtigt auch

nicht, eine Altersgrenze in die derzeitigen oder in künftige

Vorstandsverträge aufzunehmen.

Die Verträge mit Vorstandsmitgliedern sind stets befristet. Bei

Festlegung der Vertragsdauer wird der Aufsichtsrat das Alter

des betreffenden Vorstandsmitglieds hinreichend berücksich-

Page 49: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 4545

tigen. Der Aufnahme einer Altersgrenze in den jeweiligen

Vertrag bedarf es dann nicht mehr.

ZIFFER 5.3.3:

BILDUNG EINES NOMINIERUNGSAUSSCHUSSES

IM AUFSICHTSRAT

„Der Aufsichtsrat soll einen Nominierungsausschuss bilden,

der ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzt

ist und dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die

Hauptversammlung geeignete Kandidaten vorschlägt.“

Die itelligence AG hat keinen Nominierungsausschuss gebil-

det und hat keine entsprechenden Absichten für die Zukunft.

Aufgrund der Größe des Gesamt-Aufsichtsrats der itelligence

AG erscheint ein Nominierungsausschuss der itelligence AG

nicht sinnvoll.

ZIFFER 5.4.1:

BENENNUNG VON KONKRETEN ZIELEN FÜR

DIE ZUSAMMENSETZUNG DES AUFSICHTSRATS

„Der Aufsichtsrat soll für seine Zusammensetzung konkrete

Ziele benennen, die unter Beachtung der unternehmensspezi-

fischen Situation die internationale Tätigkeit des Unterneh-

mens, potentielle Interessenkonflikte, die Anzahl der unab-

hängigen Aufsichtsratsmitglieder im Sinne von Nummer

5.4.2, eine festzulegende Altersgrenze für Aufsichtsratsmit-

glieder und eine festzulegende Regelgrenze für die Zugehörig-

keitsdauer zum Aufsichtsrat sowie Vielfalt (Diversity) berück-

sichtigen. Bei börsennotierten Gesellschaften, für die das

Mitbestimmungsgesetz, das Montan-Mitbestimmungsgesetz

oder das Mitbestimmungsergänzungsgesetz gilt, setzt sich der

Aufsichtsrat zu mindestens 30% aus Frauen und zu mindes-

tens 30% aus Männern zusammen. Für die anderen vom

Gleichstellungsgesetz erfassten Gesellschaften legt der Auf-

sichtsrat für den Anteil von Frauen Zielgrößen fest.

Vorschläge des Aufsichtsrats an die zuständigen Wahlgremien

sollen diese Ziele berücksichtigen. Die Zielsetzung des

Aufsichtsrats und der Stand der Umsetzung sollen im Corpo-

rate Governance Bericht veröffentlicht werden.“

Aus Sicht der Gesellschaft berücksichtigt die Zusammenset-

zung des Aufsichtsrates die Anforderungen des Corporate

Governance Kodex insbesondere hinsichtlich der Anzahl der

unabhängigen Aufsichtsratsmitglieder und des Aspektes der

Vielfalt (Diversity). Zukünftig werden die genannten Ziele

formell bei Wahlvorschlägen berücksichtigt. Eine Benennung

von konkreten Zielen wird nicht vorgenommen und eine

Regelgrenze für die Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat wird nicht

festgelegt. Dementsprechend erfolgt auch keine Veröffentli-

chung im Corporate Governance Bericht. Mit der Benennung

und Veröffentlichung der konkreten Ziele und deren regelmä-

ßiger Anpassung ginge ein erheblicher Aufwand einher, der

mit Blick auf die Beteiligungsstruktur und Größe der Gesell-

schaft sowie mit Blick auf die Größe des Aufsichtsrats nicht

gerechtfertigt erscheint. Für die Festlegung von Zielgrößen für

den Anteil von Frauen im Aufsichtsrat und die Berichterstat-

tung darüber im Lagebericht wendet die Gesellschaft die

gesetzlichen Vorschriften an.

Bielefeld, den 10. Dezember 2015

itelligence AG

Für den Vorstand Für den Aufsichtsrat

Herbert Vogel Friedrich Fleischmann

CORPORATE GOVERNANCE

Page 50: itelligence Geschäftsbericht 2015

46

LAGEBERICHT DES ITELLIGENCE-KONZERNS

GESCHÄFTSJAHR 2015

KONZERNUMSATZ STEIGT UM +25,0% AUF 696,2 MIO. EURO

— Organisches Wachstum mit +16,4% deutlich über Erwartungen

— Umsatzwachstum durch Unternehmenskäufe von +8,6%

— Umsatzverteilung: Auslandsanteil liegt bei 58,4%, Inlandsanteil bei 41,6%

ERGEBNIS VOR ZINSEN UND STEUERN (EBIT) STEIGT ÜBERPROPORTIONAL

UM 57,9% AUF 36,0 MIO. EURO (VORJAHR: 22,8 MIO. EURO)

— Die EBIT-Marge im vierten Quartal lag mit 7,7% um +0,6%-Punkte

über dem ertragsstarken 4. Quartal 2014 mit 7,1%

— Die EBIT-Marge für das Gesamtjahr verbesserte sich auf 5,2% (Vorjahr: 4,1%)

— Geplante EBIT-Marge von über 5% für das Gesamtjahr erreicht

— Das EBIT wurde im Geschäftsjahr 2015 durch Aufwendungen für Akquisitionen

in Höhe von 0,6 Mio. Euro (Vorjahr: 1,6 Mio. Euro) belastet

DEUTLICHER ANSTIEG DES AUFTRAGSBESTANDES

— Auftragsbestand steigt um 17,0% von 563,5 Mio. Euro zum Jahresende 2014

auf 659,5 Mio. Euro zum 31.12.2015

— Anteil des langfristigen Auftragsbestandes liegt bei 154,0 Mio. Euro

(Vorjahr: 248,0 Mio. Euro).

MITARBEITERZAHL ERHÖHT SICH ZUM BILANZSTICHTAG UM

+13,6% AUF 4.702 MITARBEITER (VORJAHR: 4.140)

— Aufbau von 1.017 Mitarbeitern durch Neueinstellungen sowie zusätzlich

134 Mitarbeiter durch Akquisitionen

— Erfolgreiche Integration der Zukäufe in Frankreich, in Tschechien, in UK

und in Schweden

PROGNOSE FÜR DAS GESAMTJAHR 2016

— Umsatzerlöse von mehr als 720 Mio. Euro erwartet

— itelligence strebt weiterhin sowohl organisches als auch anorganisches Wachstum an

— Weitere Verbesserung der EBIT-Marge auf 5,5% erwartet

WESENTLICHE ERGEBNISSE

IM GESCHÄFTSJAHR 2015

Page 51: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 47LAGEBERICHT

GRUNDLAGEN DES ITELLIGENCE KONZERNS

GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Die itelligence AG wurde 1989 als SAP Beratungsunternehmen gegründet und ist heute ein

weltweit tätiger und international führender IT-Komplettdienstleister und Partner der SAP SE.

itelligence zielt vor allem auf Kunden im Mittelstand und im gehobenen Mittelstand mit

starker internationaler Ausrichtung. Derzeit zählt itelligence mehr als 5.500 Unternehmen zu

seinen Kunden. itelligence ist heute weltweit mit 57 Standorten in 23 Ländern vertreten.

itelligence konzentriert sich auf den Vertrieb von Nutzungsrechten an SAP-Softwarelösungen

für den Mittelstand und das SAP-Beratungsgeschäft. Für die Kunden ist die itelligence AG ein

langfristiger Partner, der ihre IT-Geschäftsprozesse effizient und flexibel gestaltet und damit

auch die betriebliche Wertschöpfung und Unternehmensführung nachhaltig verbessert.

Darüber hinaus gewinnt seit Jahren das SAP Wartungs- und das globale Support- und Hosting-

Geschäft an strategischer Bedeutung und trägt maßgeblich zum Umsatz bei. Gerade hier zahlt

sich für itelligence das langfristige, nutzenorientierte Vertrauensverhältnis zu den Kunden aus.

itelligence hat mit seinem breiten Know-how im In- und Ausland zahlreiche Branchenlösungen

zur effizienteren Implementierung von SAP entwickelt. Schwerpunkte sind die Fertigungs- und

Automobilzulieferindustrie, die Lebensmittelverarbeitung, der Maschinen- und Anlagenbau,

die Stahl- und NE-Metalle, die Holz- und Möbelindustrie, die Prozess- und Pharmabranche,

der Dienstleistungssektor, der Handel und das Know-how im Bereich von Bildungseinrichtun-

gen. Zusätzlich treibt itelligence die industriespezifische Integration von mobilen und analy-

tischen Lösungen voran.

ORGANISATION

itelligence ist strategisch regional aufgestellt und in folgenden Regionen durch eigene Tochter-

gesellschaften mit lokalen Vertriebs- und Beratungsteams vertreten: D-A-CH (Deutschland/

Österreich/ Schweiz), Westeuropa (Spanien, Frankreich, Belgien, Niederlande, Großbritannien,

Dänemark, Norwegen, Schweden), Osteuropa (Russland, Ukraine, Polen, Tschechien, Ungarn,

Slowakei, Türkei), den USA, Kanada und Asien (China, Malaysia und Indien).

Die Geschäftsbereiche Application Management und Hosting wurden bereits 2014 organisato-

risch gebündelt. Der geschaffene Bereich „Managed Services“ ist über eine Matrix-Organisation

global aufgestellt, um den Anforderungen der Kunden nach einem international skalierbaren

Service-Angebot optimal gerecht zu werden. Als internationaler Managed Services-Dienstleister

betreibt itelligence hochmoderne Rechenzentren in Deutschland, Polen, Malaysia, Dänemark,

der Schweiz und in den USA. itelligence liefert Hosting und AMS für mehr als 1.200 Kunden

aus 20 lokalen Service-Centern unterstützt durch 5 globale Off- und Nearshore-Center. Die

geographische und portfolioseitige Aufstellung erweitert itelligence darüber hinaus noch durch

die enge Zusammenarbeit mit Schwesterfirmen der NTT-Gruppe.

Page 52: itelligence Geschäftsbericht 2015

48

Um als Unternehmen global einheitlich und geschlossen aufzutreten, hat itelligence bereits seit

vielen Jahren die auf das internationale Geschäft fokussierte Organisationseinheit „Internatio-

nal Sales & Operations“ etabliert. Zu ihren Aufgaben zählen die Vernetzung der unterschiedli-

chen internen Kompetenzzentren sowie die Entwicklung und das Vorantreiben globaler Projek-

te und Initiativen. Im Fokus steht dabei auch die Entwicklung einer spezifischen Methodik für

internationale Projekte auf Basis des Ausrollens von branchenspezifischen Lösungen.

Die Struktur des itelligence-Konzerns umfasst mit den in 2015 akquirierten Unternehmen

35 Tochtergesellschaften weltweit. Die größten Tochtergesellschaften befinden sich in Deutsch-

land, den USA, in der Schweiz, in Großbritannien, in Dänemark und in der Türkei. Hauptsitz

der itelligence AG ist der Standort der Unternehmenszentrale in Bielefeld. Die itelligence AG ist

eine 100%ige Tochtergesellschaft der NTT DATA EUROPE GmbH & Co. KG.

WACHSTUMSSTRATEGIEN

Der Erfolg der itelligence AG basiert auf einer klaren und langfristigen Unternehmensstrategie

sowie deren konsequenter Umsetzung und Weiterentwicklung. itelligence pflegt zu seinen

Kunden nachhaltig partnerschaftliche Beziehungen und übernimmt die Verantwortung für den

Erfolg der aufgesetzten IT-Projekte.

Die itelligence-Kunden stehen in einem intensiven weltweiten Wettbewerb und müssen sich

permanent an das dynamische Umfeld anpassen. Dabei haben kontinuierliche Verbesserungen

der internen Strukturen und der Wertschöpfungskette eine besondere Bedeutung. itelligence

versteht sich als strategischer Partner, der mit innovativen IT-Lösungen seine Kunden bei ihren

Herausforderungen, insbesondere beim Management des rasanten digitalen Fortschritts, beglei-

tet. Das Ziel von itelligence ist es, für mehr Effizienz und Transparenz in den betrieblichen

Abläufen der Kunden zu sorgen.

Die Wachstumsstrategien sind Kernstück der langfristigen Ausrichtung von itelligence.

Dazu zählen:

— Ausweitung des erfolgreichen Geschäftsmodells auf noch umsatzstärkere

internationale Kunden

— Ausweitung und Globalisierung des „Recurring Business“, insbesondere des

Application Managements und Hostings

— Gezielte Erweiterung der regionalen Abdeckung durch Akquisitionen und

Expansion in Wachstumsmärkte

— Strategische Positionierung als SAP-Dienstleister im internationalen Netzwerk

der NTT DATA und innerhalb des NTT-Konzerns

— Investitionen in IT-Innovationen und Umsetzung als Kundenangebote

Page 53: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 49LAGEBERICHT

— Ausbau des Gesamtgeschäfts mit SAP Cloud Produkten (HANA Suite)

— Stärkung und Ausbau des globalen Wissensmanagements

— Investitionen in Qualitätsverbesserungen und Projektmanagement

— Weitere Erhöhung der Attraktivität als Arbeitgeber im SAP-Umfeld

— Nachhaltige Steigerung der Profitabilität zur Sicherstellung weiteren Wachstums

STEUERUNGSSYSTEM

Zur Steuerung des operativen Geschäfts verwendet die itelligence-Gruppe ausgewählte finan-

zielle und nicht finanzielle Kennzahlen, die auf Konzernebene in zentralen Steuerungsgrößen

verdichtet werden. Diese sind unter II.5. dargestellt.

JAHRES- UND MEHRJAHRESPLANUNG FÜR ALLE REGIONEN UND BEREICHE

Grundlage aller Steuerungs- und Kontrollprozesse ist ein etablierter Planungsprozess. Auf

Basis einer strategischen Mehrjahresplanung zur Steuerung der langfristigen Ausrichtung

der itelligence-Gruppe leitet der Vorstand jährliche operative Zielvorgaben im Rahmen eines

Top-down Ansatzes ab. Die auf Landesgesellschaftsebene erarbeiteten Jahrespläne werden

anschließend mit den Gesamtzielvorgaben in Einklang gebracht. Quartalsweise werden den

Planergebnissen rollierende Forecasts zur Ermittlung der Planabweichungen gegenübergestellt.

Daneben werden monatlich Plan- und Istwerte abgeglichen und als Managementinformatio-

nen zur Verfügung gestellt. Damit können Abweichungen von den festgelegten Zielen frühzeitig

erkannt und rechtzeitig Maßnahmen zur Erreichung der Ziele eingeleitet werden.

MARKTPOSITIONIERUNG

itelligence ist einer der international führenden IT-Komplettdienstleister im SAP-Umfeld und

insbesondere im klassischen und gehobenen Mittelstand herausragend positioniert. itelligence

bietet seinen Kunden ein abgestimmtes Lösungs- und Leistungsportfolio über den gesamten

Lebenszyklus einer IT-Investition an. Das Unternehmensportfolio besteht aus den Bereichen

Beratung, Entwicklung und Systemintegration im SAP-Umfeld, dem SAP-Lizenzgeschäft sowie

den Bereichen Outsourcing & Services und Application Management. Diese Leistungen und

Produkte bietet itelligence seinen Kunden weltweit an. Neben Deutschland verfügt itelligence

über eine langjährig gefestigte Marktposition in Westeuropa, Osteuropa und den USA und ist

darüber hinaus seit 2009 in Asien tätig. Diese bereits sehr gute Marktposition wird itelligence

auch zukünftig durch organisches Wachstum sowie zielgerichtete Akquisitionen ausbauen.

Page 54: itelligence Geschäftsbericht 2015

50

AKQUISITIONEN

Auch im Geschäftsjahr 2015 ist itelligence nicht nur organisch sondern auch anorganisch

weiter gewachsen. Damit hat itelligence die Expansionsstrategie durch weitere Zukäufe erfolg-

reich fortgesetzt und sein Leistungsportfolio gezielt erweitert. Mit den Übernahmen verfolgt

itelligence das strategische Ziel, in jedem wichtigen Absatzmarkt zu den führenden SAP-Part-

nern zu gehören.

itelligence übernimmt SAP-Business der französischen ACA

itelligence erweitert seine Marktpräsenz in Frankreich und übernahm mit Wirkung zum

31. Juli 2015 das SAP-Geschäft der Artaud, Courthéoux & Associés (ACA). Mit dieser Übernah-

me gehört itelligence Frankreich zu den Top-Resellern der SAP in Frankreich. Für itelligence

ist Frankreich ein wichtiger SAP-Wachstumsmarkt und der drittgrößte IT-Markt in Europa.

ACA, gegründet 1989, ist ein führendes SAP-Beratungsunternehmen mit Fokus auf den Indus-

trie-Sektor und die öffentliche Verwaltung. Das umfangreiche ACA Service-Angebot zeichnet

sich vor allem durch qualitativ hochwertige Managed Services und Maintenance-Angebote aus.

Zu den Kunden des SAP-Partners gehören so renommierte Unternehmen und Organisationen

wie die Farinia Group, Tristone, Ajinomoto Foods oder auch die Weltgesundheitsorganisation.

Mit der Übernahme des SAP-Geschäftsbereichs von ACA erweitert itelligence nicht nur den

Marktzugang sondern auch die Kundenbasis deutlich – insbesondere im Managed Services und

im Maintenance-Bereich.

Übernahme eines britischen Business-Analytics-Unternehmens

itelligence Business Solutions (UK) Ltd. übernahm im Juni 2015 zu 100% die IT Performs Ltd.

(ITP), ein Beratungsunternehmen im Bereich Business-Technologie mit Schwerpunkt auf

Business-Analytics- und Business-Intelligence-Lösungen. Das Unternehmen mit Sitz in Sutton

Coldfield (Birmingham) ist seit beinahe 20 Jahren als Anbieter von spezialisierten Beratungs-

leistungen rund um Business-Intelligence-Lösungen aktiv. Als Gold Partner von SAP und SAP-

Migrationsspezialist kann ITP eine umfassende Erfolgsbilanz in Bezug auf die Bereit stellung

hochwertiger Data-Warehousing-Lösungen, Umsatzprognosen, die Finanzbericht er stattung,

die Budgetierung und Planung, das Dashboarding, das Performance Management sowie die

Datenintegration und Migrationsprojekte für Unternehmen verschiedener Branchen vorweisen.

100%ige Übernahme von Pontech in Tschechien

Die itelligence AG gab im Mai 2015 die 100%-ige Übernahme der Pontech s.r.o. in Tschechien

bekannt. Damit ist itelligence jetzt der größte Anbieter von SAP-Beratungsleistungen in der

Tschechischen Republik. Zudem wird damit ein breites Portfolio übernommen, das auf stabi-

len, geprüften und skalierbaren Technologien angesehener Unternehmen basiert (SAP, Esri,

Genetec, Axis, SGI, Schneider Electric, EMC, Adobe, Oracle, IBM, HP etc.).

itelligence kann durch diese Transaktion seine Position auf dem osteuropäischen Markt

stärken und zugleich das Angebotsportfolio für seine tschechischen und internationalen

Kunden erweitern.

Page 55: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 51LAGEBERICHT

itelligence expandiert in Schweden

Mit Wirkung zum 1. Mai 2015 hat itelligence das SAP-Team von EVRY Sweden übernommen

und so seine Präsenz auf dem schwedischen Markt und seine Position als einer der führenden

Anbieter von SAP-Lösungen in der nordischen Region weiter ausgebaut. Nicolaj Vang Jessen

wird zukünftig neben seiner Position als Managing Director von itelligence Nordic auch der

schwedischen Organisation als Managing Director vorstehen. Einschließlich der 22 neuen

schwedischen Kollegen beschäftigt itelligence Nordic nun rund 300 SAP-Berater in der nordi-

schen Region. itelligence Sweden ist in Stockholm ansässig.

PARTNERSCHAFTEN

Partnerschaften spielen für das Geschäftsmodell von itelligence eine zentrale Rolle. Im Fokus

stehen die itelligence-Kunden. Mit den über 5.500 Kunden weltweit strebt itelligence lang-

fristige, für beide Seiten vertrauensvolle und profitable Beziehungen an. Darüber hinaus stellen

weitere langjährige Partnerschaften eine solide Basis für den langfristigen Erfolg des Unterneh-

mens dar.

SAP-Partnerschaft

Die itelligence AG ist Partner der SAP, deren Produkte und damit verbundene Dienstleistungen

den Kern des Leistungsportfolios von itelligence bilden. Der hohe Stellenwert von itelligence

im SAP-Partnerumfeld wird regelmäßig durch Auszeichnungen und das Erlangen aller Partner-

status belegt, die SAP an Systemhäuser vergibt. Zu den wichtigsten Auszeichnungen zählen

„SAP Global Value Added Reseller“, „SAP Global Services Partner“ und „SAP Global Hosting

Partner“. itelligence gehört zu einem ausgewählten Kreis von nur sieben Partnern der SAP, die

für diese drei Kategorien zertifiziert sind.

itelligence hat bereits im November 2010 ein Global Value-Added Reseller (Global VAR)

Abkommen mit der SAP SE unterzeichnet. itelligence ist eines von sieben Unternehmen welt-

weit, die dieses exklusive globale Abkommen zum Vertrieb von SAP On-Premise und Cloud-

Lösungen geschlossen haben. Global Value-Added Reseller (Global VAR) ist der höchste Status

im PartnerEdge-Programm der SAP SE. Value-Added Reseller (VARs) verkaufen SAP-Software-

lizenzen sowie SAP-Cloud-Anwendungen und entwickeln darüber hinaus branchenspezifische

Lösungen sowie andere vorkonfigurierte Anpassungen auf Basis von SAP Plattform-Technolo-

gien. itelligence bietet insgesamt 12 SAP Business All-in-One-Branchenlösungen an, die bereits

in 2014 alle auf die In-Memory Technology SAP HANA portiert wurden. Das Global VAR-Ab-

kommen legt strenge Qualitätskriterien an, die von der SAP in einem umfangreichen Auswahl-

verfahren bewertet werden. Für die Kunden heißt das: Ein Global VAR wie itelligence ist quali-

tätsgeprüft und wird frühzeitig in die weltweit neuesten Entwicklungen der Produktstrategien,

Release Updates sowie neuen Technologien der SAP eng eingebunden.

Page 56: itelligence Geschäftsbericht 2015

52

Die itelligence AG ist einer der erfolgreichsten Partner der SAP im Mittelstand weltweit.

Dies unterstreichen auch die SAP-Auszeichnungen, die itelligence 2015 erneut gewann. Die

itelligence AG ist seit Anfang 2013 Teil des Partner-Programms von SuccessFactors, einem

Unternehmen der SAP und führender Anbieter von cloud-basierten Business Execution Soft-

ware-Lösungen. itelligence vertreibt damit als SuccessSales-Partner die SuccessFactors BizX

Suite für Business Execution in Europa.

SuccessFactors ist der führende Anbieter cloud-basierter Business Execution Software mit

Lösungen rund um die Schwerpunkte Geschäftsausrichtung und Mitarbeiterleistung für Unter-

nehmen jeder Größe aus mehr als 60 Branchen. Mit der neuen Partnerschaft wird itelligence

den Kundenstamm erweitern und nicht nur Bestandskunden der SAP, sondern auch Neukun-

den individuell und mit einem skalierbaren Ansatz erreichen können.

itelligence erhielt auf der SAPPHIRE im Mai 2015 den SAP Pinnacle Award und ist damit

Global Cloud Value-Added Reseller des Jahres 2015. Mit dieser Auszeichnung wurden die her-

vorragenden Beiträge des Unternehmens als SAP-Partner honoriert. SAP verleiht diese Aus-

zeichnungen jährlich Top-Partnern, die sich durch herausragende Leistungen in der Entwick-

lung und im Wachstum ihrer Partnerschaft mit SAP ausgezeichnet und die ihre Kunden

deutlich dabei unterstützt haben ihre Businessziele zu erreichen. Gewinner und Finalisten in

22 Kategorien wurden aufgrund von Empfehlungen aus dem SAP-Bereich, Kundenrückmeldun-

gen und Leistungsindikatoren in den folgenden Schirmkategorien ausgewählt: Überragendes

Wachstum, Cloud, Plattform und Wertschöpfung. Die Kategorie Wertschöpfung beinhaltet die

Anerkennung der Customer Choice-Auszeichnung als vom Kunden ernannten SAP-Partner.

Der SAP-Partner itelligence wurde darüber hinaus in zwei weiteren Kategorien als Finalist aus-

gezeichnet: Global Value-Added Reseller Partner des Jahres und Rapid- Deployment Partner des

Jahres. Diese Auszeichnungen spiegeln den Einsatz von itelligence wieder, das höchste Niveau

an Kundenzufriedenheit zu erreichen und hervorragende Leistungen bereitzustellen.

Eine weitere besondere Auszeichnung erhielt itelligence beim SAP Field Kick-Off Meeting

(FKOM) in Barcelona im Februar 2016. Itelligence wurde dort mit dem SAP MEE Partner Excel-

lence Award 2016 für Analytics ausgezeichnet. SAP verleiht Preise an SAP-Partner, die in der

MEE-Region Bestleistungen erbrachten und außergewöhnliche Beiträge in der Steuerung der

digitalen Umgestaltung von Kunden leisten. Die diesjährigen Preisträger haben Kunden in

Zusammenarbeit mit SAP dabei unterstützt, Innovationen leicht umzusetzen, schnell Ergebnis-

se zu erzielen, nachhaltig zu wachsen oder einfach gesagt, durch SAP-Lösungen mehr zu leisten.

Die Nominierungen für die SAP Partner Excellence Awards aus der umfangreichen Zahl an

Partnern basierten auf internen SAP-Verkaufsanalysen. Ein aus regionalen und globalen

SAP-Vertretern bestehendes Komitee ermittelte die Gewinner in jeder Kategorie nach Kriterien

wie Verkaufserfolge und Leistung. Die Preise wurden in einer Vielzahl von Kategorien verliehen

einschließlich Vertrieb, Innovation, Technologie, Dienstleistungen und lösungsspezifische

Bereiche.

Page 57: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 53LAGEBERICHT

itelligence gewann den SAP EMEA Partner Excellence Award 2016 in der Kategorie „Net-New

Names“ und erhielt diese Auszeichnung ebenfalls auf der FKOM in Barcelona. SAP zeichnete

die SAP-Partner mit der besten Performance in der Region EMEA für ihren Beitrag zur Förde-

rung der Digital-Transformation bei den Kunden aus. Die Nominierungen für die SAP Partner

Excellence Awards, die aus SAPs breit angelegtem Netzwerk von Partnern ausgewählt wurden,

basierten auf internen SAP-Umsatzzahlen. Ein aus regionalen und globalen SAP-Vertretern

zusammengesetzter Lenkungsausschuss bestimmte die siegreichen Partner in jeder Kategorie

anhand zahlreicher Kriterien wie Umsatzergebnis und Performance.

Eine weitere Auszeichnung erhielt itelligence Inc. USA beim SAP FKOM-Meeting im Februar

2016 in Las Vegas mit dem SAP North America Partner Excellence Award 2016 in der Kategorie

„Small and Midsize Enterprises“. SAP zeichnete die SAP-Partner mit der besten Performance

in der Region Nordamerika für ihren Beitrag zur Förderung der Digital-Transformation bei

den itelligence-Kunden aus. Die Empfänger der Auszeichnungen helfen Kunden mit Hilfe von

SAP-Lösungen bei der einfachen Übernahme von Innovationen, beim raschen Erzielen von

Ergebnissen, bei der Generierung nachhaltigen Wachstums sowie beim Erreichen reibungslose-

rer Betriebsabläufe.

Die itelligence AG Schweiz verfügt über SAP Recognized Expertise im Bereich Industrial

Machinery and Components und hat von der SAP (Schweiz) AG im Februar 2016 die Aus-

zeichnung SAP Recognized Expertise (REX) im Bereich Industrial Machinery and Components

erhalten. Damit erkennt die SAP (Schweiz) AG das umfangreiche Know-how und die lange

Erfahrung der itelligence AG Schweiz bei der Beratung und Implementierung von Projekten in

der Fertigungsindustrie an. Voraussetzung für die REX-Designation ist eine sehr gute Bewertung

der Leistung von itelligence in Implementierungsprojekten durch die Kunden. Ein weiteres

Kriterium ist die Anzahl von gut ausgebildeten und durch die SAP zertifizierten Berater auf

diesem Gebiet.

Die itelligence AG ist eines der weltweit erfolgreichsten SAP-Beratungshäuser im Mittelstand

und gehört zu den am häufigsten ausgezeichneten SAP-Partnern weltweit.

NTT DATA

Die langjährige Partnerschaft mit dem japanischen Konzern NTT DATA ist ein wichtiger Faktor

für itelligence, um die eigene internationale Marktposition weiter deutlich auszubauen. Die

itelligence AG ist bereits seit 2013 eine 100%ige Tochtergesellschaft der NTT DATA EUROPE

GmbH & Co KG. Die gesellschaftsrechtliche Verbindung ist die Basis für eine enge Zusammen-

arbeit im Rahmen eines Kooperationsvertrages.

itelligence wird mit NTT DATA als starkem Partner sein weiteres Wachstum als internationaler

Anbieter von IT-Systemen und IT-Dienstleistungen im SAP-Umfeld vorantreiben. Als auch

zukünftig eigenständig agierendes Unternehmen in einer wachstumsorientierten NTT DATA-

Gruppe vergrößert itelligence durch die enge Verbindung mit NTT DATA sein Wachstumspoten-

tial im internationalen und speziell im asiatischen Umfeld. Darüber hinaus verfügt itelligence

mit NTT DATA über einen sehr finanz- und kapitalstarken Partner.

Page 58: itelligence Geschäftsbericht 2015

54

Zahlreiche gemeinsame internationale Kundenprojekte unterstreichen die erfolgreiche Partner-

schaft zwischen NTT DATA und itelligence.

NTT DATA und itelligence: NTT DATA Business Solutions Company

NTT DATA und itelligence haben bereits im Jahr 2012 im Zuge ihrer weltweiten Marktstrategie

im SAP-Umfeld ihre Kompetenzen in der NTT DATA Business Solutions Company gebündelt.

Dieser Verbund ist damit einer der größten globalen SAP-Reseller und einer der größten

lösungsbasierten SAP-Dienstleister.

Herbert Vogel, der Vorstandsvorsitzende und Gründer der itelligence AG, koordiniert die

Aktivitäten der Business Solutions Company. itelligence erweitert mit diesem Schritt sein SAP-

Beratungsangebot auch im asiatisch/pazifischen Raum (APAC) und weitet die eigene weltweite

Präsenz aus. Die Business Solutions Company ist Teil der globalen NTT DATA-Strategie, Über-

see-Tochterunternehmen weltweit in vier Regionen zu gliedern: Americas, EMEA, APAC und

China plus der weltweit agierenden Business Solutions Company.

Die Kunden des APAC-Gebiets erhalten Zugriff auf den größten gemeinsam koordinierten

SAP-Berater-Pool weltweit. So wird die Organisation in der Region Asien-Pazifik Ansprechpart-

ner für globale und multinationale Unternehmen, öffentliche Verwaltungen sowie weltweit

agierende Mittelstandsunternehmen. Sie bietet damit ein interaktives, weltweites Netzwerk für

die unterschiedlichsten Kundenbedürfnisse vor Ort. Ziel ist es, eine Führungsrolle im asiatisch/

pazifischen Raum bei der Implementierung und Beratung von SAP-Projekten einzunehmen.

Sonstige Partnerschaften und Auszeichnungen

Die itelligence AG und das global agierende Unternehmen Concur, jetzt Teil von SAP, haben

im Juni 2015 eine Partnerschaft für die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz verein-

bart. Die Kooperation von itelligence mit dem Anbieter für Reise- und Reisekostenmanagement

ist ein Schritt, der als Reaktion auf die Übernahme von Concur durch die SAP SE im Dezember

2014 erfolgte. Die Partnerschaft erlaubt es der itelligence AG, ihren Kunden die Concur-Lösun-

gen nun ebenfalls bedarfsgerecht anbieten zu können.

Die Abwicklung von Reise- und Reisekostenmanagement über Cloud-Software ist ein rapide

wachsender Markt. Einer der Vorteile von Cloud-Lösungen liegt darin, dass die Endkunden

nicht auf lokale Installationen angewiesen sind, da die gesamte Prozessabwicklung in einer

Cloud erfolgt.

Für die Kunden der itelligence AG bietet die Kooperation mit Concur enorme Vorteile: Sie

haben die Chance, die global erfolgreichen Lösungen für Reise- und Reisekostenmanagement

von Concur in ihr bestehendes SAP-System zu integrieren, um so die Produktivität ihres Unter-

nehmens noch weiter zu steigern und wettbewerbsfähig zu bleiben. Während Concur die

Software zur Verfügung stellt und die Basis-Installation übernimmt, können die Kunden im

Hinblick auf alle weiteren nachgelagerten Serviceleistungen auf die bewährte Beratung von

itelligence setzen.

Page 59: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 55LAGEBERICHT

Im November 2015 wurde die itelligence AG im Vendor Benchmark 2016 „SAP HANA Dienst-

leister im Vergleich“ der Experton Group AG und West Trax Deutschland Ltd. & Co KG in drei

Kategorien als Marktführer in Deutschland eingestuft. itelligence hat das Qualitätssiegel „SAP

HANA Dienstleister Leader Germany“ in allen drei dargestellten Marktquadranten erreicht:

SAP HANA Dienstleister HANA Gesamtmarkt, SAP HANA Dienstleister Transaktionale Systeme

sowie SAP HANA Dienstleister Analytische Systeme.

In der unabhängigen Studie „SAP HANA Dienstleister im Vergleich“ untersuchen die Experton

Group und West Trax die Leistungsfähigkeit von aktiven Dienstleistern in Deutschland im

Umfeld der SAP HANA-Plattform. Die Positionierung der Anbieter erfolgt im Rahmen eines

unabhängigen Research- und Bewertungsprozesses. Der Vendor Benchmark „SAP HANA

Dienstleister im Vergleich“ bietet Anwendern einen einheitlichen Marktüberblick und konkrete

Entscheidungsunterstützung bei der Beurteilung der Leistungsfähigkeit der Dienstleister im

Umfeld der SAP HANA-Plattform im deutschen Markt. Stärken und Schwächen der Anbieter

werden transparent – und hier hat sich itelligence besonders hervorgetan.

Auch innerhalb der Gruppe der Leader konnte sich itelligence in dieser unabhängigen, unge-

sponsorten Anbieterbewertung sehr weit vorn platzieren. Experton führt ihre unabhängigen

Studien auf der Basis der „Experton Market Insights“-Methodik durch, wobei bis zu 50 gewich-

tete Kriterien jeweils für die Portfolio-Attraktivität und die Wettbewerbsstärke in Deutschland

die Grundlage bilden. Zu den Bewertungskriterien gehören unter anderem die Strategie und

deren Umsetzung, das Engagement des Unternehmens in Deutschland, Art und Umfang der

Services bis hin zu Schulungsangeboten und der Nachweis des Unternehmenserfolgs durch

Referenzen.

Um die eigene Kompetenz und das eigene Lösungsportfolio zu erweitern, pflegt itelligence dar-

über hinaus eine Vielzahl von weiteren Technologie-Partnerschaften. Ziel dieser Partnerschaf-

ten ist es, die Nachfrage bestehender itelligence-Kunden noch besser durch zusätzliche Services

und ergänzende Lösungen zu bedienen. Außerdem zielt itelligence darauf ab, neue Kunden

über Technologiethemen, SAP-Branchenlösungen und Partner-Empfehlungen zu gewinnen.

itelligence realisiert dies durch gemeinsame Kunden-Informationstage, Messen, Vermarktung

auf Partner-Portalen und Marketing-Kampagnen.

Page 60: itelligence Geschäftsbericht 2015

56

KUNDENPROJEKTE UND ENTWICKLUNGEN DER ITELLIGENCE

Lizenzvertrieb und Beratungsgeschäfte

Für die itelligence AG war 2015 ein erfolgreiches Jahr, das wiederum von zahlreichen SAP

Auszeichnungen und von innovativen Kundenprojekten gekennzeichnet war.

Zahlreiche Neukunden setzen auf die fundierte Branchenkompetenz und das SAP Know-how

der itelligence-Berater. Ein großer Erfolg ist die Branchenlösung it.education, mit der itelligence

jetzt seit mehreren Jahren auch im Hochschulmarkt agiert. Die Technische Universität Berlin

(TU Berlin) hat sich im September 2015 mit der itelligence-Lösung „it.education“ für die Ein-

führung der SAP Student Lifecycle Management (SLcM) entschieden. Damit wird für die über

32.000 Nutzer aus den Bereichen Studium, Lehre und Verwaltung ein benutzerfreundliches

Campus Management System implementiert, mit dem die Handhabung der Studienangelegen-

heiten deutlich vereinfacht und der Administrationsaufwand spürbar verringert wird. Die

Hochschule stellt so im Rahmen ihrer Digitalisierungsstrategie die Weichen für die „TU 2020“

im Kernprozess Studium und Lehre.

Die SAP Student Lifecycle Management-Anwendung bietet den rund 32.000 Studierenden

der Universität einen komfortablen Weg, ihr Studium zu verwalten und den Studienverlauf zu

kontrollieren. Das umfasst alle Vorgänge von der Bewerbung und Immatrikulation über die

Planung des Studiums, die Prüfungsanmeldungen, die Einsicht in Prüfungsergebnisse bis hin

zum Studienabschluss.

Weitere Neukunden, die sich im Geschäftsjahr 2015 für die itelligence als Beratungshaus ent-

schieden haben, waren unter anderem Ernst Peter & Sohn GmbH & Co. KG (PETER-LACKE)

in Herford, SAMSON AKTIENGESELLSCHAFT in Frankfurt, ARTDECO cosmetic GmbH, Karls-

feld, VBM Medizintechnik GmbH, Sulz, BESSEY Tool GmbH & Co. KG, Bietigheim-Bissingen,

Wassenburg Medical B.V., Na Dodewaard (Niederlande), Everlam N.V., Mechelen (Belgien)

und Johnson Matthey Battery Systems Sp. z o.o., Gliwice (Polen).

Das Unternehmen Smyths Toys Superstores, Galway (Irland) ist ein führender Anbieter von

Spielwaren und Unterhaltungsprodukten für Kinder mit 85 Geschäften im Vereinigten König-

reich und in Irland. Für das Jahr 2016 ist eine weitere Expansion des Unternehmens geplant.

Smyths Toys hat mit itelligence UK eine strategische Partnerschaft für die Betreuung der SAP-

Plattform auf ein Business-Transformation-Programm geschlossen. Zu den zentralen SAP-

Projekten, die 2015 abgeschlossen wurden, gehören Verbesserungen an der SAP-Usability mit

der Entwicklung von verschiedenen SAP Fiori-Apps sowie zahlreiche Entwicklungsprojekte,

unter anderem Back Door Scanning, Price Ticketing und Verbesserungen an der unternehmens-

internen Lösung für den automatischen Lagernachschub. Im Rahmen des Transformations-

programms wurde 2015 die Zielvorgabe erreicht, Transaktionen zu Spitzenzeiten ohne jegliche

Störung durchführen zu können.

Page 61: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 57LAGEBERICHT

JYSK NORDIC ist Teil der globalen JYSK GROUP, einem führenden Unternehmen auf dem

europäischen Markt für Möbel, Betten, Haushaltsartikel und Einrichtungsgegenstände. Die

JYSK GROUP hat ihren Sitz in Skandinavien. Heute umfasst die JYSK GROUP über 2.300

Niederlassungen mit 20.000 Beschäftigten in 41 Ländern. In Deutschland und Österreich wird

JYSK im Gegensatz zum Rest der Welt unter dem Namen DÄNISCHES BETTENLAGER geführt.

itelligence fungiert bei der Migration von JYSK NORDIC auf die SAP-HANA-Plattform als

externer Hosting-Partner. Im Rahmen einer neuen fünfjährigen Outsourcing-Vereinbarung

wird itelligence JYSK NORDIC dabei unterstützen, die Geschwindigkeit und Uptime seiner

SAP-ERP-Applikation zu optimieren. Die neue Vereinbarung zwischen JYSK und itelligence

umfasst umfangreiche Aufgaben. So wird itelligence in Zukunft die SAP-Systeme für JYSK NOR-

DIC betreiben, einschließlich Software für Finanzen, Beschaffung, Logistik und Verwaltung.

In einem ersten Schritt werden die Berater von itelligence die SAP-Systeme von JYSK NORDIC

auf die SAP-HANA-Plattform migrieren – dadurch wird das IT-System von JYSK schneller.

Das Unternehmen Güdel AG mit Stammsitz in Langenthal (Schweiz) setzt auf SAP HANA Live

zusammen mit itelligence Schweiz. Seit Anfang 2016 kann das Management von Güdel das

Unternehmen in Echtzeit führen. Auf Basis von SAP HANA Live profitiert Güdel von weitaus

schnelleren Analysen und Reports, was wiederum andere Kernprozesse innerhalb des Unter-

nehmens beschleunigt.

Bei der Güdel AG, einem der weltweit führenden Anbieter für industrielle Automation, fallen

tagtäglich große Datenmengen an. Das Familienunternehmen steuert vom Stammsitz in Lan-

genthal aus 21 Produktions-, Vertriebs- und Servicegesellschaften weltweit mit rund 1.150 Mit-

arbeitenden. Im täglichen Geschäftsbetrieb spielt der Engineer to Order-Prozess eine wichtige

Rolle, da jedes Projekt zu einem Großteil kundenspezifisch ausgeliefert wird. Um das weitere

Wachstum zukunftsgerecht zu gestalten, führte die Güdel Group gemeinsam mit der itelligence

AG Schweiz zunächst die SAP Business-All-in-One-Branchenlösung it.manufacturing auf Basis

der SAP HANA-Plattform ein – und legte damit nicht nur den Grundstein, um länderübergrei-

fend einheitliche und durchgängige Intercompany-Prozesse zu schaffen. Güdel erfüllt durch

den Einsatz von SAP HANA die Voraussetzungen für die Nutzung von modernsten Reporting-

Werkzeugen.

Die im schweizerischen Reinach ansässige Habasit AG ist mit Niederlassungen in über 70

Ländern die weltweite Nummer eins bei Transportbändern und Antriebsriemen. Zur Prozess-

harmonisierung und Verbesserung der ERP-Plattform wurde ein SAP-Template entwickelt und

im Rahmen eines Pilotprojekts in den Niederlanden und Belgien live geschaltet.

Weitere erfolgreiche Produktivstarts im Geschäftsjahr 2015 kann itelligence unter anderem

vermelden bei United Initiators GmbH & Co. KG in Pullach, Vitrulan International GmbH,

Marktschorgast, Staubli Faverges, Faverges (Frankreich), Corse Composites Aéronautiques,

Ajaccio (Frankreich), Xchanging Global Insurance Systems Ltd., London (UK), Topcon Europe

Medical B.V., LJ Capelle a/d IJssel (Niederlande), Zenner B.V., PA Nieuw Vennep (Niederlande),

Page 62: itelligence Geschäftsbericht 2015

58

Gümüş Grup Yatırım Danışmanlık ve Destek Hizmetleri A.Ş., Istanbul (Türkei), R-Pharm CJSC,

Moskau (Russland), Bashneft PJSOC, Moskau/Ufa (Russland), Ringier Axel Springer Magyarország

Kft., Budapest (Ungarn), RUBENA a.s., Hradec Králové (Tschechien), Shandong Xiaoya Group,

Jinan (China), ADB Air, Columbus (Ohio, USA) und Ariel Corporation, Mt. Vernon (Ohio, USA).

Global Managed Services

Ende des Geschäftsjahres 2014 hatten Vorstand und Aufsichtsrat entschieden, die Serviceberei-

che Application Management Services, Hosting Services und Maintenance Services stärker zu

bündeln, um damit effektiver auf die anstehenden Herausforderungen des Marktes reagieren zu

können. Ein weiterer Aspekt war und ist der anhaltende Innovationstrend der SAP inklusive

einer breiteren Produktpalette sowie eines immer stärkeren Bezuges auf Cloud-Produkte und

Cloud-Services.

Der neu etablierte Bereich Global Managed Services unterstützt die itelligence-Landesorgani-

sationen vor allem mit einem global konsistenten Service Portfolio, Sales Enablement sowie

einer globalen Delivery Plattform. Wesentliche Aspekte, mit denen weiter überdurchschnitt-

liches Wachstum bei diesen strategischen Themen erreicht werden soll, sind eine kunden-

bezogene Value Proposition inklusive innovativer Service Level, ein globaler Vertriebs- und

Marketing-Baukasten, eine globale Service-Infrastruktur sowie globale Offshore und regionale

Nearshore-Center.

Managed Services mit den drei genannten Services-Segmenten haben mittlerweile im Unter-

nehmen einen Umsatzanteil von 45,0% erreicht. Der für diese Services spezifische „wiederkeh-

rende Umsatz“ ist ein wichtiger Aspekt für die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens. Alle

drei Segmente haben innerhalb der letzten sechs Jahre ein durchschnittliches jährliches Wachs-

tum (CAGR) von jeweils über 20% erreicht, wobei Application Management Services mit

einem CAGR von 37% herausragt. Eine Vielzahl neuer lokaler und internationaler Kunden in

diesen Segmenten sowie wichtige Vertragsverlängerungen sind ein weiterer Beleg für den Erfolg

des hier eingeschlagenen Weges.

Service Innovation ist ein weiteres Kernthema in der Zusammenarbeit des Bereichs Global

Managed Services mit den Kernländern von itelligence. Themen wie SAP S/4 HANA Migration

und Cloud Services stehen hier im Fokus. itelligence wurde dabei 2015 gemeinsam mit der

Schwesterfirma Dimension Data als drittes Unternehmen weltweit als HEC (HANA Enterprise

Cloud) Premium Partner der SAP zertifiziert, was einerseits ein Beleg für die erfolgreichen

Innovations-Anstrengungen aber auch die Basis für ein weiteres zukünftiges Wachstumsfeld ist.

Darüber hinaus koordiniert der Bereich die globalen Managed Services- und Cloud Services-

Themen innerhalb der NTT DATA-Gruppe. Neben den HEC-Services stehen dabei gemeinsame

globale Services-Engagements – wie das S4G Application Management für Daimler weltweit,

unternehmensübergreifende globale Initiativen wie ‘AMO Global One Team‘ sowie die Weiter-

entwicklung einer gemeinsamen Cloud Infrastruktur inklusive der entsprechenden SAP-

Anwendungsservices – im Fokus.

Page 63: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 59LAGEBERICHT

International Sales & Operations

Digitalisierung ist das Schlagwort unserer Zeit. Eine Vielzahl der itelligence-Kunden möchte

digitalisieren, denn sie haben erkannt, dass ihnen die richtige Strategie einen großen Schub

geben kann. In fast allen Unternehmen ist die IT-Abteilung in Entscheidungen über digitale

Technologien eingebunden – sei es als Hauptentscheider oder in beratender Funktion. Der CIO

unserer Kunden trägt damit eine wesentliche Verantwortung für die erfolgreiche Digitalisierung.

Unternehmen, die SAP-Software nutzen, haben hier einen enormen Vorteil, denn sie können

ihre Business-Anwendungen Schritt für Schritt und mit der eigenen gewählten Geschwindigkeit

in ihre Transformationsvorhaben einbeziehen. In diesem Zusammenhang spielt Suite on HANA

(SoH) und noch mehr SAP S/4 HANA und der sogenannte „Digital Core“ eine zentrale Rolle.

Die Besonderheit ist dabei, dass es SoH und S/4 HANA den Unternehmen nicht nur erlauben,

Prozesse neu zu definieren, sondern auch völlig neue Wertschöpfungsketten durchgängig

digital und komplett neu zu gestalten. Dem SAP-Dienstleister, insbesondere seinen Fähigkei-

ten, sich diesem veränderten Marktbedürfnissen schnell anzupassen, kommt hier eine zentrale

Rolle zu.

Die Organisationseinheit „International Sales & Operations“ (IS&O) bildet dabei das tragende

Element dieses Veränderungsprozesses innerhalb der weltweiten Organisation der itelligence AG.

In enger Abstimmung mit unserem Partner SAP haben die Mitarbeiter der Abteilung IS&O

bereits zu einem frühen Zeitpunkt begonnen, wesentliche Bestandteile des Kompetenz- und

Leistungsspektrums der itelligence an die geänderten Anforderungen der Digitalisierung anzu-

passen. Im Folgenden sind hier vier Bereiche aufgeführt, die Rollen und Aufgaben innerhalb

der itelligence AG exemplarisch darstellen:

1. Die Ausrichtung auf verschiedene Fokusbranchen einhergehend mit dem entsprechenden

Prozesswissen.

In Zeiten der Digitalisierung verschwimmen die Grenzen zwischen den einzelnen Branchen

immer mehr. Gleichzeitig nimmt aber die Geschwindigkeit bestimmter Entwicklungen

in den Branchen zu. Omni-Channel wird zum tragenden Thema im Handel, Internet-of-

Things (IoT) verändert die Fertigung und erzeugt komplett neue Datenflüsse und Daten-

volumen. Unternehmen sehen in der Digitalisierung vor allem die Chance, sich besser

zu differenzieren und ihre Kunden stärker an sich zu binden. Die klassische Branchenfo-

kussierung in der Beratung verlagert sich immer mehr und der Transfer von Wissen über

Branchengrenzen hinweg wird zur großen Herausforderung in den Beratungsunternehmen.

IS&O stellt hier der gesamten Organisation Experten zur Verfügung, die notwendiges Spezi-

alwissen über die Ländergrenzen hinweg den Gesellschaften von itelligence und den Kun-

den zugänglich machen.

Page 64: itelligence Geschäftsbericht 2015

60

2. Ausbildungs- und Trainingsmaßnahmen zur Erweiterung der Beraterskills

Von einem HANA-Dienstleistungspartner der neuen Generation wird von den Kunden

am meisten erwartet, dass Innovationen in Bezug auf IT und Business vermittelt werden.

Zudem soll der Berater dabei unterstützen, die Geschäftsprozesse zu transformieren

und den neuen Anforderungen anzupassen. Die Erweiterung des Berater-Know-hows bei

Themen wie der Kombination transaktionaler und analytischer Workflows sowie neuer

Benutzeroberflächen (SAP Fiori) ist dabei für den Erfolg dieser Projekte ausschlaggebend.

Durch eine gezielte Ausbildung von Spezialisten in diesen Bereichen und deren Einbindung

in erste Pilotprojekte bietet IS&O den itelligence-Projektteams umfassende interne Trai-

ningsprogramme, um die Beraterskills den Anforderungen der neuen Technologien immer

wieder anzupassen.

3. Fachbereiche und ihre Anforderungen spielen bei IT-Investitionsentscheidungen eine

immer größer werdende Rolle

Fast 80% aller Marketingleiter wollen laut einer Studie des IT-Markt- und Beratungsunter-

nehmens PAC verstärkt in IT-Lösungen zur Unterstützung von Online-Marketing investie-

ren. Die Optimierung und Konsistenz der Kundenerfahrung über verschiedenste Kanäle

steht daher derzeit im Fokus vieler Digitalisierungsprojekte. Sowohl bei der Entwicklung als

auch bei der Umsetzung und Implementierung ihrer Omni-Channel-Strategie sind unsere

Kunden auf die Kompetenzen und die Unterstützung durch ihren SAP-Partner angewiesen.

Mit der Akquisition des Omni-Channel Anbieters „hybris software“ hat SAP im Jahr 2013

auch sein Produktportfolio in diese Richtung erweitert und bietet nun auch etablierten

SAP-Partnern die Möglichkeit der Lieferung aller Omni-Channel-Komponenten und

Dienstleistungen aus einer Hand. Auch hier hat sich das IS&O Team gezielt verstärkt und

kann nun durch den Aufbau eines sogenannten „hybris Tiger Teams“ als Inkubator den

itelligence-Kunden bei der Umsetzung ihrer Omni-Channel-Strategie mit hybris wertvolle

Unterstützung leisten. Omni-Channel und hybris sind hier nur Beispiele für eine Reihe

von neuen Produkten und Dienstleistungen, die sich als Teile der SAP-Strategie begonnen

haben in den Fachbereichen zu etablieren.

4. Cloud Computing setzt sich bei Point-to-Point Lösungen mehr und mehr durch

Cloud Computing ist jetzt auch bei mittelständischen Unternehmen angekommen. Fast

jedes Unternehmen nutzt mittlerweile irgendeine Form von Cloud Services, allerdings

sind sich viele Organisationen der Herausforderungen dieses Service-Modells noch nicht

bewusst. Die standardisierten und sehr dynamischen Cloud-Plattformen brauchen andere

Einführungs- und Betriebskonzepte, die Integration der Einzellösungen in ein IT-Gesamt-

konzept wird oft gar nicht berücksichtigt oder unterschätzt. Daher haben sich besonders

schnell zu implementierende und modernere Fachabteilungslösungen in den Bereichen

CRM, HCM oder Einkauf durchgesetzt.

Page 65: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 61LAGEBERICHT

Neben den im vorherigen Punkt erläuterten Herausforderungen erfordert die Cloud aber

vielmehr einen anderen Marketing- & Sales-Ansatz, da die Ansprechpartner in den Fach-

bereichen anders zu bedienen sind und deren Mitsprachemöglichkeiten bei IT-relevanten

Entscheidungen durch eine Cloud-bedingte Vereinfachung weiter zunehmen wird. Auch

hier leistet IS&O durch seine Mitarbeiter wertvolle Unterstützung in der lokalen Umsetzung

neuer angepasster Marketing- und Vertriebskonzepte.

Agilität, Anpassungsfähigkeit, Flexibilität, Reaktivität aber auch Sicherheit und Effizienz sind

wesentliche Anforderungen und Erwartungen an einen SAP-Partner der neuen Generation. Die

Organisationseinheit IS&O entwickelt dabei innovative Ansätze und unterstützt die einzelnen

Landesorganisationen von itelligence dabei, vorhandene Kundensysteme und neue digitale

Plattformen und Prozesse langfristig zusammenführen.

MITARBEITER

Mitarbeiter sind der Erfolgsfaktor unseres Geschäfts. Sie stehen bei allen Aktivitäten lokal und

global im Vordergrund unserer Investitionen entlang der HR-Wertschöpfungskette.

Von den 4.702 Mitarbeitern zum 31. Dezember 2015 (31.12.2014: 4.140) waren 2.040 Mit-

arbeiter in Deutschland (31.12. 2014: 1.861) und 2.662 Mitarbeiter im Ausland (31.12.2014:

2.279) beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahr ist die Mitarbeiterzahl damit um 13,6% gestiegen.

Für das Recruiting stand das Jahr 2015 im Zeichen neuer SAP-Produkte und Technologien.

Hybris, SAP SLcM (SAP Student Lifecycle Management) oder strategische Themen wie der Aus-

bau von Supply Chain Management-Teams erforderten viel Aufmerksamkeit. Um auf den immer

intensiveren Wettbewerb auf dem Bewerbermarkt zu reagieren, setzte itelligence vor allem auf

den Ausbau der Active Sourcing Maßnahmen. Auch das „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“-

Programm wurde sehr gut angenommen und damit gewann itelligence im vergangenen Jahr

44 neue Kollegen. itelligence investierte auch weiterhin in Personalmarketingmaßnahmen. Auf

einer neuen Karrierehomepage mit neuem Recruitingvideo, auf einigen Messen und durch Print-

und Onlinemedien hat itelligence den eigenen Bekanntheitsgrad als attraktiver Arbeitgeber

weiter ausgebaut. Insgesamt konnte itelligence in Deutschland 154 neue Mitarbeiter gewinnen.

Die Talente, Fähigkeiten und Erfahrungen jedes einzelnen Mitarbeiters machen itelligence

erfolgreich. itelligence will diese Talente klar erkennen, deutlich fördern und weltweit transpa-

rent machen. Das 2015 überarbeitete itelligence-Kompetenzmodell trägt wesentlich dazu bei,

dies zu erreichen. Es wurde gemeinsam mit unseren internationalen HR-Verantwortlichen ent-

wickelt, um globale Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig flexibel und sensibel gegenüber

lokalen Anforderungen zu bleiben. Bereits im Herbst hat itelligence mit einem überarbeiteten,

an das Kompetenzmodell angepassten, modularen Führungskräfte-Trainingsprogramm begon-

nen, das sehr gut angenommen wurde.

Page 66: itelligence Geschäftsbericht 2015

62

Um darüber hinaus die Zufriedenheit und die Bedürfnisse aller Mitarbeiter weltweit besser

einschätzen zu können, führte itelligence im Oktober 2015 eine weltweite Mitarbeiterbefragung

– in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit der NTT DATA-Umfrage „One Vioce“ –

durch. Die Ergebnisse der Befragung werden sowohl auf Ebene der einzelnen Business Units als

auch im globalen Kontext analysiert und entsprechende Maßnahmen eingeleitet, die in 2016

umgesetzt und begleitet werden. Die hohe Beteiligungsquote von 72,3% (+10% im Vergleich

zu der letzten Befragung in 2013) zeigt deutlich, dass die itelligence-Mitarbeiter engagiert sind

und ihre Meinung in die Gestaltung der itelligence einbringen wollen.

Ein erklärtes Ziel der itelligence AG ist es, als attraktiver Arbeitgeber am Markt zu agieren.

In diesem Jahr feierte itelligence das zehnjährige Jubiläum des High Potential Führungskräfte-

und Expertenentwicklungsprogramms DELTa (Develop Expert and Leadership Talent). Aus

diesem Anlass fand wieder ein DELTa-Summer-Workshop mit knapp 90 Teilnehmern statt.

Das DELTa-Führungskräfteprogramm der itelligence AG zählt zu den Top 10-Einreichungen

für den St. Galler Leadership Award für zukunftsweisende Führungsinitiativen.

WIRTSCHAFTSBERICHT

ALLGEMEINE WIRTSCHAFTSLAGE IN 2015

Die itelligence AG ist ein global aufgestelltes Unternehmen, das weltweit mit 23 Auslands-

tochtergesellschaften und über 50 Niederlassungen tätig ist. itelligence ist in den japanischen

NTT-Konzern als 100%iges Tochterunternehmen der NTT-DATA eingebunden und betreut ihre

Kunden weltweit. Die globale Konjunkturentwicklung ist dementsprechend maßgeblich für

die Investitionsentscheidungen der über 5.500 itelligence Kunden und damit bedeutend für

die wirtschaftliche Entwicklung der itelligence AG.

Im Jahr 2015 hat sich das globale BIP nach den Berechnungen des IMF (International Monetary

Fund) auf 3,1% nach 3,3% im Vorjahr verringert. Die ursprünglichen Schätzungen von 3,5%

mussten im Laufe des Jahres nach unten revidiert werden. Insbesondere das abnehmende

Wachstum der chinesischen Wirtschaft schwächte die weltweiten Handelsströme ab. Der Verfall

der Öl- und Rohstoffpreise belastet die Staatshaushalte der Öl-produzierenden Länder und die

Rohstoffindustrie weltweit. Auf der anderen Seite führen die niedrigeren Rohstoffkosten und

das weiterhin durch die Zentralbanken forcierte Niedrigzinsumfeld zur Belebung der Konsum-

nachfrage.

In den USA hat sich die Wirtschaftslage im Jahresverlauf 2015 – insbesondere im vierten

Quartal aufgrund negativer Tendenzen im verarbeitenden Gewerbe und besonders in den

Rohstoffsektoren – abgekühlt. Der Verfall der Erdölpreise trifft die Ausrüster des Energiesektors.

Weiterhin wird das Wachstum von den Konsumausgaben der privaten Haushalte und dem

Immobiliensektor gestützt. Das Wirtschaftswachstum wird nun mit 2,5% nach 2,9% im Vorjahr

angegeben. Die Arbeitslosenquote reduzierte sich auf 5% und der monatliche Stellenaufbau

Mitarbeiter

nach Funktionen,

nach Segmenten

Seite 70

Page 67: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 63LAGEBERICHT

stieg kontinuierlich an. Des Weiteren kam es zur ersten Zinsanhebung der amerikanische FED

(Federal Reserve System) und damit zum möglichen Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik.

Entsprechend stieg der US-$ im Vergleich zu fast allen Währungen weltweit. itelligence erwirt-

schaftet in den USA und Kanada 18,8% (Vorjahr: 19,8%) der Konzernumsatzerlöse.

Das BIP-Wachstum (BIP: Bruttoinlandsprodukt) in der EU lag 2015 bei 1,9% (1,5% im Euro-

raum) und verbesserte sich somit ebenfalls. Allerdings begrenzen niedrige Investitionen, hohe

Arbeitslosigkeit und eine weiterhin hohe Staatsverschuldung die wirtschaftliche Entwicklung

der südeuropäischen Staaten. Die deutsche Wirtschaft konnte eine konjunkturelle Schwä-

chephase im Frühjahr wieder überwinden. Dazu hat sowohl eine starke Exportbelebung im

vierten Quartal durch einen stark abwertenden Euro – vor allem zum US-Dollar – sowie eine

gute Binnenkonjunktur gestützt durch niedrigere Energiepreise beigetragen. itelligence erwirt-

schaftet 67,1% (Vorjahr: 66,4%) der Konzernumsatzerlöse in den Staaten der Europäischen

Union.

In China kühlt sich das Wirtschaftswachstum weiter ab und fällt auf 6,9% (Vorjahr: 7,4%) –

dem niedrigsten Wert seit über 20 Jahren. Als zweitgrößte Volkswirtschaft ist China insbe-

sondere für Deutschland ein entscheidender Handelspartner. Der Anteil der Umsatzerlöse der

itelligence AG in China beträgt 0,6% (Vorjahr: 0,5%).

In den asiatischen Schwellenländern ohne China beträgt das Wirtschaftswachstum in 2015

rund 4,7% (Vorjahr: 4,6%). itelligence erzielt nur in Malaysia direkte Hosting- und AMS-

Umsatzerlöse, die 1,0% (Vorjahr: 0,9%) der Gesamtumsatzerlöse ausmachen.

Japan als drittgrößte Volkswirtschaft verfolgt eine Revitalisierung der Wirtschaft durch eine

expansive Geld-, flexible Fiskal- und Strukturreformpolitik. Erstere hat eine deutliche Abwer-

tung des Yen und eine Belebung der Exportwirtschaft bewirkt. Das Wirtschaftswachstum für

2015 wird allerdings nur gering mit 0,6% (Vorjahr: 0,0%) ausfallen. itelligence erzielt keine

direkten Umsätze in Japan. Durch die Zugehörigkeit zum japanischen NTT/NTT DATA-Konzern

ist die wirtschaftliche Entwicklung jedoch von Bedeutung. Daneben bestehen direkte und über

Schwestergesellschaften entstandene Kundenbeziehungen zu japanischen Konzernen.

BRANCHENENTWICKLUNG IN 2015

Der IT Software- und Services-Markt ist ein weltweiter Wachstumsmarkt. Die durchschnittli-

chen Wachstumsraten um Währungseinflüsse bereinigt, gibt Gartner für die Jahre 2014 bis 2019

für Software mit 6,2% bzw. 4,1% für Services an. Für 2015 berechnet Gartner das weltweite

Wachstum des Software-Marktes mit 6,1% und des IT-Services-Marktes mit 3,8%. itelligence ist

weltweit insgesamt um 16,4% (währungsbereinigt um 11,2%) organisch gewachsen. Die Soft-

wareerlöse stiegen um 22,0%. Mit einem Gesamtanstieg der Konzernumsatzerlöse um 25,0%

ist itelligence insgesamt deutlich stärker gewachsen als der Wettbewerb.

Page 68: itelligence Geschäftsbericht 2015

64

GESCHÄFTSVERLAUF UND WIRTSCHAFTLICHE LAGE

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Umsatzentwicklung in den einzelnen Segmenten und

den einzelnen Umsatzbereichen gegenüber den jeweiligen Vorjahreswerten sowie die Ertrags-

entwicklung:

ITELLIGENCE IM ÜBERBLICKMio EUR

1.1. – 31.12.2015 1.1. – 31.12.2014 1.10. – 31.12.2015 1.10. – 31.12.2014

Umsatzerlöse gesamt 696,2 556,8 199,2 173,1

Umsatz Bereiche

Beratung 310,1 246,6 87,1 72,4

Lizenzen 69,4 56,9 28,6 25,8

Application Management 71,9 66,3 19,3 19,8

Outsourcing & Services 241,4 186,1 61,9 54,9

Sonstiges 3,4 0,9 2,3 0,2

Umsatz Segmente

Deutschland/Österreich/Schweiz (DACH) 321,2 255,0 88,4 83,8

Westeuropa 154,8 120,2 49,1 35,7

Osteuropa 74,6 63,1 25,4 19,9

USA 130,8 107,0 32,6 30,4

Asien 10,7 7,0 2,7 1,8

Sonstiges 4,1 4,5 1,0 1,5

EBIT 36,0 22,8 15,4 12,2

EBIT-Marge 5,2% 4,1% 7,7% 7,0%

EBITA 42,9 27,2 17,1 13,6

EBITA-Marge 6,2% 4,9% 8,6% 7,9%

EBITDA 62,5 43,3 22,2 18,6

EBITDA-Marge 9,0% 7,8% 11,1% 10,7%

Ergebnis IFRS 21,1 6,7 9,7 3,3

Ergebnis pro Aktie in Euro 0,63 0,11 0,31 0,06

Page 69: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 65LAGEBERICHT

UMSATZENTWICKLUNG

Im Geschäftsjahr 2015 konnte itelligence wie in den Vorjahren seine Marktanteile vergrößern.

So stiegen die Umsatzerlöse von 556,8 Mio. Euro um +25,0% auf 696,2 Mio. Euro. Das durch-

schnittliche Umsatzwachstum (CAGR) der vergangenen zehn Jahre beträgt 17,5%. Der im

Geschäftsjahr 2015 erzielte Umsatz liegt damit auch deutlich über dem Umsatzziel von über

600 Mio. Euro.

Auch im Geschäftsjahr 2015 konnten in allen Quartalen die Umsätze der Vorjahresquartale

übertroffen werden. Der Umsatzzuwachs vor allem im ersten und zweiten Quartal lag mit

+40% bzw. +32% deutlich über den Vorjahresquartalen. Das organische Wachstum lag mit

+16,4% (davon Währungskurseffekt: 5,1%) dabei auch klar über dem Marktwachstum. Die

2015 akquirierten Gesellschaften trugen weitere +8,6% zum Umsatzplus bei (anorganisches

Wachstum). Dieser Effekt zeigt sich insbesondere im ersten und zweiten Quartal 2015 und

resultiert aus der Akquisition der GISA GmbH in Deutschland im Jahr 2014. Darüber hinaus

unterstützen die 2015 durchgeführten Akquisitionen in der Tschechischen Republik, in UK,

in Schweden und in Frankreich den positiven Umsatztrend.

itelligence zeigt die Umsätze sowohl nach den Umsatzsegmenten als auch nach den Umsatz-

bereichen.

Der Umsatzanteil des Segments DACH beträgt 46,2% (Vorjahr: 45,8%), Westeuropa 22,2%

(Vorjahr: 21,6%), Osteuropa 10,7% (Vorjahr: 11,3%), USA 18,8% (Vorjahr: 19,2%), Asien 1,5%

(Vorjahr: 1,3%) und Sonstige 0,6% (Vorjahr: 0,8%).

Die Umsatzverteilung auf die einzelnen Bereiche zeigt folgendes Bild: Consulting 44,5%

(Vorjahr: 44,3%), Lizenzen 10,0% (Vorjahr: 10,2%), Application Management 10,3% (Vorjahr:

11,9%), Outsourcing 19,1% (Vorjahr: 17,8%), Maintenance 15,6% (Vorjahr: 15,6%) sowie

Sonstige 0,5% (Vorjahr: 0,2%).

UMSATZENTWICKLUNG IN DEN REGIONEN

Nach wie vor ist das umsatzstärkste Segment der itelligence AG das Segment Deutschland/

Österreich/Schweiz (DACH). Die DACH-Region erwirtschaftete mit 321,2 Mio. Euro einen um

+26,0% höheren Umsatz als im Vorjahr (währungskursbereinigt: +24,9%). Das organische

Wachstum der Region lag im Berichtszeitraum bei +11,5%. Das anorganische Wachstum betrug

14,5% und wurde maßgeblich durch die Übernahme der GISA GmbH in 2014 generiert. Inner-

halb dieses Segments legten alle Umsatzbereiche deutlich zu. Den prozentual stärksten Anstieg

zeigte der Bereich Outsourcing, der um +28,5 Mio. Euro von 68,0 Mio. Euro auf 96,5 Mio.

Euro wuchs. Diese Steigerung wurde unter anderem durch den Umsatzbeitrag der GISA GmbH

erzielt. Der Lizenzumsatz stieg um +21,4% auf 28,4 Mio. Euro. Der Umsatzbereich Wartung

entwickelte sich in der Region ebenfalls positiv und lag mit 44,5 Mio. Euro um +4,8 Mio. Euro

Umsatz nach Segmenten,

nach Bereichen

Seite 68

Umsatzerlöse

nach Quartalen

Seite 69

Anteil wieder-

kehrendes Geschäft

Seite 69

Umsatzentwicklung

2005 – 2015

Seite 68

Page 70: itelligence Geschäftsbericht 2015

66

(+12,1%) über dem Vorjahreswert. Der Application Management-Umsatz stieg um +28,1%

oder 3,6 Mio. Euro auf 16,4 Mio. Euro. Das Beratungsgeschäft erhöhte sich um +20,8%

(währungskursbereinigt: 19,7%) von 110,8 Mio. Euro auf 133,9 Mio. Euro.

Im Segment Westeuropa stiegen die Umsatzerlöse um +28,8% (währungskursbereinigt:

+22,9%) auf 154,8 Mio. Euro, was auf die positive Geschäftsentwicklung in der Region UK,

Dänemark/Norwegen/Schweden und Frankreich/Canada zurückzuführen ist. Der Umsatz

in UK erhöhte sich um +25,1 Mio. Euro auf 72,0 Mio. Euro, was einem Plus von 53,8%

gegenüber dem Vorjahr entspricht. In Dänemark/Norwegen/Schweden stieg der Umsatz um

+7,1 Mio. Euro auf 59,7 Mio. Euro.

Der Beratungsbereich im Segment Westeuropa entwickelte sich 2015 deutlich positiv. Hier

erhöhten sich die Umsatzerlöse auf 85,2 Mio. Euro. Dies ist eine Steigerung von +13,8 Mio.

Euro bzw. +19,3% (währungskursbereinigt: 14,4%). Vor allem in UK konnte der Beratungsum-

satz deutlich um +9,9 Mio. Euro erhöht werden. Auch die anderen Landesgesellschaften haben

sich positiv entwickelt. Im Einzelnen stieg in diesem Segment das Lizenzgeschäft auf 20,9 Mio.

Euro und konnte somit den Vorjahresumsatz um +6,0 Mio. Euro oder 40,3% übertreffen. Vor

allem das Lizenzgeschäft in UK trug mit einem Plus von 6,7 Mio. Euro zu der Umsatzsteige-

rung bei und kompensierte den geringeren Lizenzumsatz in Benelux und Nordics. Der Bereich

Outsourcing verzeichnete ebenfalls einen Umsatzanstieg um +23,9% von 4,6 Mio. Euro auf

5,7 Mio. Euro. Der Anstieg des Application Managements von 8,6 Mio. Euro auf 13,5 Mio. Euro

ist auf UK, die Region Nordics und Frankreich zurückzuführen.

Das Segment Osteuropa erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 74,6 Mio.

Euro. Der Vorjahresumsatz wurde damit um +11,5 Mio. Euro oder +18,2% übertroffen. Wäh-

rungskursbereinigt liegt die Umsatzsteigerung bei +24,7%. Dabei konnte vor allem die Türkei

ihren Marktanteil im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vergrößern und steigerte ihren Umsatz

von 21,2 Mio. Euro um +12,0 Mio. Euro auf 33,2 Mio. Euro. Die positive Umsatzentwicklung

in der Tschechischen Republik wurde durch die Akquisition der Gesellschaft Pontech verstärkt.

Insgesamt konnte die tschechische Gesellschaft ihren Umsatz um +3,6 Mio. Euro auf 11,3 Mio.

Euro verbessern. Die polnische Gesellschaft liegt mit 17,1 Mio. Euro um -3,0 Mio. Euro unter

dem Vorjahreswert, was auf das geringere Applikation Management-Geschäft zurückzuführen ist.

Das Beratungsgeschäft im Segment Osteuropa liegt mit 28,3 Mio. Euro um +6,2 Mio. Euro oder

+28,1% über dem Vorjahreswert (währungskursbereinigt: +32,2%). Besonders erfreulich entwi-

ckelte sich auch der Lizenzumsatz. Hier liegt der Umsatz mit 8,3 Mio. Euro um +1,9 Mio. Euro

über dem Vorjahreswert (+29,7%). Währungskursbereinigt verzeichnete dieser Bereich ein Wachs-

tum von +38,3%. Der Outsourcing-Bereich lag mit 12,4 Mio. Euro um -0,7 Mio. Euro unter

dem Wert des Vorjahres, was auf die Entwicklung in Russland (-0,8 Mio. Euro) zurückzuführen

ist und durch andere Landesgesellschaften nur leicht kompensiert werden konnte. Der Applica-

tion Support stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 2,0 Mio. Euro auf 17,0 Mio. Euro. Die

Wartungsumsätze erreichten 7,2 Mio. Euro und lagen somit um +0,8 Mio. Euro (+12,5%) über

dem Wert des Vorjahres.

Page 71: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 67LAGEBERICHT

Das Segment USA entwickelte sich gegenüber dem Vorjahr positiv, was hauptsächlich auf den

starken Dollar zurückzuführen ist. Mit einem Umsatz von 130,8 Mio. Euro liegt der Umsatz

um +22,2% über dem Vorjahreswert. Währungskursbereinigt lag die Umsatzsteigerung bei

+3,2%. Diese Steigerung resultiert mit +1,8% aus organischem Wachstum und mit 1,4% aus

der Akquisition der Gesellschaft Symphony im September 2014. Das Wartungsgeschäft legte

um +6,7 Mio. Euro auf 25,5 Mio. Euro zu (währungskursbereinigt: +15,4%). Das Outsour-

cing-Geschäft konnte ebenfalls gesteigert werden und lag mit 11,7 Mio. Euro um +3,1 Mio.

Euro über dem Vorjahreswert (währungskursbereinigt: +14,7%). Das Lizenzgeschäft reduzierte

sich um -0,4 Mio. Euro auf 10,9 Mio. Euro (währungskursbereinigt –15,5%). Das Beratungs-

geschäft sowie das Application Support-Geschäft zeigen ebenfalls eine gute Entwicklung. Mit

57,4 Mio. Euro bzw. 24,8 Mio. Euro konnten die genannten Bereiche um +14,2 Mio. Euro

(währungskursbereinigt: +1,1%) gesteigert werden.

Im Segment Asien wurden Umsatzerlöse in Höhe von 10,7 Mio. Euro erwirtschaftet. Dies ent-

spricht einem Umsatzplus von 52,9% (währungskursbereinigt: 42,7%) nach einem Vorjahres-

umsatz von 7,0 Mio. Euro. Das Beratungsgeschäft konnte weiter ausgebaut werden und lag mit

einem Umsatz von 3,1 Mio. Euro um +1,5 Mio. Euro über dem Vorjahreswert. Das Lizenzge-

schäft in Asien erhöhte sich um +0,4 Mio. Euro auf 0,5 Mio. Euro. Das Outsourcing-Geschäft

in Malaysia erreichte einen Umsatz von 6,4 Mio. Euro, was einer Steigerung von +37,0% gegen-

über dem Vorjahreszeitraum entspricht.

Das Segment Sonstiges enthält den Umsatz der ITC GmbH sowie die Umsätze der Recruit GmbH.

Die Umsatzerlöse beider Gesellschaften liegen mit 4,1 Mio. um -0,4 Mio. Euro unter dem

Niveau des Vorjahres.

UMSATZENTWICKLUNG NACH GESCHÄFTSBEREICHEN

Alle Umsatzbereiche der itelligence AG erwirtschafteten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015

eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr.

Dabei nahm der Umsatz im Bereich Consulting im Vergleich zum Vorjahr um +25,8%

(währungskursbereinigt: +20,0%) von 246,6 Mio. Euro auf 310,1 Mio. Euro zu. Aufgrund von

gestiegenen Beraterkapazitäten, konstanten Tagessätzen sowie einer höheren Auslastung in der

itelligence-Gruppe konnte diese Umsatzsteigerung erwirtschaftet werden. Der Lizenzumsatz

stieg von 56,9 Mio. Euro im Vorjahr auf 69,4 Mio. Euro. Der Umsatzbereich Outsourcing

erzielte ein Wachstum von +34,0% auf 132,7 Mio. Euro, was auch auf den Akquisitionseffekt

der GISA GmbH in 2014 zurückzuführen ist. Der Bereich Application Management konnte

den Umsatz um +8,4% von 66,3 Mio. Euro auf 71,9 Mio. Euro steigern. Der Wartungsumsatz

verbesserte sich von 87,1 Mio. Euro um +21,6 Mio. Euro auf 108,7 Mio. Euro.

Der Auftragsbestand der itelligence AG stieg von 563,5 Mio. Euro um +17,0% auf 659,5 Mio.

Euro. Die Verhältniszahl von Auftragseingang zu Umsatzerlösen (Book to Bill Ratio) lag für das

Jahr 2015 bei 1,14.

Auftragsbestand

nach Umsatz je Quartal

Seite 69

Page 72: itelligence Geschäftsbericht 2015

UMSATZ NACH SEGMENTENMio. EUR

2015 2014

4,1 Sonstiges

10,7 Asien

74,6 Osteuropa

130,8 USA

154,8 Westeuropa

321,2Deutschland/Österreich/Schweiz

UMSATZENTWICKLUNG 2005–2015 Mio. EUR

600

500

400

300

200

100

0

20062005 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

55

6,8

69

6,2

139

,1

163

,8

190

,9

216

,6

22

0,0

27

2,2

34

2,3

40

7,1

45

7,1

68

696,2Mio. Euro

4,5 Sonstiges

7,0 Asien

63,1 Osteuropa

107,0 USA

120,2 Westeuropa

255,0Deutschland/Österreich/Schweiz

556,8Mio. Euro

UMSATZ NACH BEREICHENMio. EUR

2015 2014

0,9Sonstiges

56,9 Lizenzen

66,3ApplicationManagement

186,1 Outsourcing & Services

246,6 Beratung

556,8Mio. Euro

3,4Sonstiges

69,4Lizenzen

71,9ApplicationManagement

241,4 Outsourcing & Services

310,1Beratung

696,2Mio. Euro

CAGR 2005–201517,5%

D/A/CH +26,0%Westeuropa +28,8%USA +22,2%Osteuropa +18,2%Asien +52,9%

Veränderung +25,0%

Beratung +25,8%Outsourcing & Services +29,7%ApplicationManagement +8,4%Lizenzen +22,0%

Veränderung +25,0%

Page 73: itelligence Geschäftsbericht 2015

LAGEBERICHT ITELLIGENCE AGGB 2015 69

KONZERNÜBERSCHUSS TEUR

25

20

15

10

5

0

2011

12.8

19

2012

13.7

21

2013

16.16

6

2014

6.7

39

2015

21.1

30

AUFTRAGSBESTAND & UMSATZ je Quartal in Mio. EUR

ANTEIL WIEDERKEHRENDES GESCHÄFT am Gesamtumsatz in Mio. EUR

700

600

500

400

300

200

100

0

Auftragsbestand Umsatz

Q4.2015

65

9,5

199

,2

350.000

300.000

250.000

200.000

150.000

100.000

50.000

0

Maintenance Application Management Outsourcing

29,6% 28,7%28,1% 28,4%

34,6%

35,0%

33,0%

38,4%

40,3%

45,3%

45,0%

114,6

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Q1

64

2,9

160

,4

Q2

63

7,5

162

,4

Q3

62

7,7

174

,2

Q4.2014

173

,1

56

3,5

UMSATZERLÖSE NACH QUARTALEN Mio. EUR

Beratung

Outsourcing & Services

Lizenzen Application Management

Sonstige

Q2Q2 Q3Q3 Q4.2015Q4.2014Q1Q1

200

175

150

125

100

75

50

25

0

160,4

122,9

162,4

146,2

174,2 173,1

199,2

Page 74: itelligence Geschäftsbericht 2015

MITARBEITER NACH FUNKTIONEN

2015 2014

GEWINN JE AKTIE EUR

0,6

0,5

0,4

0,3

0,2

0,1

0

2011

0,4

6

2012

0,4

4

2013

0,4

8

2014

0,1

1

2015

0,6

3

MITARBEITER NACH SEGMENTEN

2015 2014

149APAC

664 USA

854Westeuropa

864 Osteuropa

2.171Deutschland/Österreich/Schweiz

4.702Gesamt

123APAC

563USA

695Westeuropa

772 Osteuropa

1.987Deutschland/Österreich/Schweiz

4.140Gesamt

70

323 Sales

2.370Consulting

511 Administration

1.498 Outsourcing & Services

4.702Gesamt

282 Sales

532Administration

1.318Outsourcing & Services

2.008Consulting

4.140Gesamt

Page 75: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 71LAGEBERICHT

LAGE

ERTRAGSLAGE

Im Geschäftsjahr 2015 konnte die itelligence AG das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

überproportional steigern. Das EBIT erhöhte sich von 22,8 Mio. Euro in 2014 um 57,9% auf

36,0 Mio. Euro. Neben den positiveren Projektverläufen im Beratungsbereich wurden Anfang

2015 einmalige Maßnahmen zur Kostenreduzierung durchgeführt. Die EBIT-Marge stieg um

+1,1%-Punkte von 4,1% auf 5,2%. Die operative EBITA-Marge (Ergebnis vor Zinsen, Steuern

und Amortisationsaufwendungen) betrug 6,2%. Die Differenz zur EBIT-Marge von 1,0%-

Punkten ist auf die planmäßige Amortisation der immateriellen Vermögenswerte in Höhe von

6,9 Mio. Euro zurückzuführen. Aktivierte Auftragsbestände und Kundenbeziehungen werden

über vertragskonforme Laufzeiten amortisiert.

Den absolut größten Ergebnisbeitrag erwirtschaftete das Segment Deutschland/Österreich/

Schweiz mit 12,7 Mio. Euro (Vorjahr: 9,0 Mio. Euro). Die Steigerung des Ergebnisbeitrages

resultiert vor allem aus einer höheren Auslastung der eigenen Berater, den stabilen Ergebnis-

beiträgen aus dem Lizenzverkauf, dem guten Ergebnis aus der Schweiz inklusive dem Wäh-

rungskurseffekt sowie dem profitablen Geschäft der GISA GmbH.

Der Ergebnisbeitrag im Segment Westeuropa konnte von 5,6 Mio. Euro in 2014 um + 5,8 Mio.

Euro auf 11,4 Mio. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr stark verbessert werden. Neben der

weiterhin positiven Geschäftsentwicklung in der Teilregion Dänemark/Norwegen/Schweden

und UK wurde auch die Ergebnisentwicklung in Benelux stark verbessert. Eine Umstrukturie-

rung des Managements sowie steigende Tagessätze im Beratungsumfeld führten zu einer Ergeb-

nisverbesserung von rund 2,0 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr.

Das Segment Osteuropa erwirtschaftete mit 7,8 Mio. Euro einen um +3,4 Mio. Euro höheren

Ergebnisbeitrag (Vorjahr: 4,4 Mio. Euro). Über die positiven Entwicklungen in der Türkei und

Polen hinaus trug auch die Landesgesellschaft in Russland positiv zu dem Anstieg des Ergebnis-

beitrages bei. Der Ergebnisbeitrag in der Tschechischen Republik lag hingegen hinter den

Erwartungen.

Die Ertragskraft im Segment USA lag über dem Niveau des Vorjahres. Mit 4,5 Mio. Euro wurde

der EBIT-Ergebnisbeitrag des Vorjahres um +1,3 Mio. Euro überschritten (+40,6%). Auch

hier wirkt sich der Währungskurseffekt aus. Währungskursbereinigt würde das Ergebnis um

-1,9 Mio. Euro hinter dem Vorjahresniveau liegen. Das in 2014 eingeleitete Einsparungspro-

gramm in den USA sowie eine positivere Geschäftsentwicklung in 2015 führten zu einer Ergeb-

nisverbesserung, die auch durch die weiterhin erfreuliche Geschäftsentwicklung in Kanada

unterstützt wurde.

Page 76: itelligence Geschäftsbericht 2015

72

Der Ergebnisbeitrag des Segments Asien lag mit 0,7 Mio. Euro nahezu auf dem Niveau des

Vorjahres. Die Landesgesellschaft in Malaysia entwickelte sich wie erwartet positiv. Mit 1,3 Mio.

Euro stieg der Ergebnisbeitrag um +0,8 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Die Geschäfte in

Shanghai und China blieben hinter den Erwartungen. Vor allem Einzelwertberichtigungen belas-

teten das Ergebnis, so dass im abgelaufenen Geschäftsjahr das Ergebnis bei -0,6 Mio. Euro lag.

Im Segment Sonstiges konnte der EBIT-Beitrag des Vorjahres nicht erreicht werden. Das

Ergebnis der Gesellschaft Recruit lag auf Break-Even, während die ITC einen Ergebnisbetrag von

0,3 Mio. Euro (Vorjahr: 0,4 Mio. Euro) erwirtschaftete.

ENTWICKLUNG DER EBIT-MARGE:

EBIT-Marge 2014 4,1%

Drittdienstleisteraufwendungen +0,6%

Personalaufwand +0,9%

Materialkosten -0,8%

Reisekosten +0,8%

Abschreibung/Amortisation -0,2%

Sonstige Erträge/Aufwendungen -0,2%

EBIT-Marge 2015 5,2%

Die summierten Effekte aus den Aufwandsbereichen auf die EBIT-Profitabilität wirken sich

wie folgt aus:

Die Quote der Personalaufwendungen bezogen auf den Gesamtumsatz verringerte sich gegen-

über dem Vorjahr um -0,9% auf 51,6%, was auf die kostenbewusste Personalpolitik zurück-

zuführen ist. Der Einsatz der Drittdienstleister reduzierte sich um -0,6% auf 8,8%. Somit ver-

ringerte sich die Personaleinsatzquote (eigene Mitarbeiter und Drittdienstleister) von 61,9%

um -1,4% auf 60,5%. Die Produktkostenquote erhöhte sich um +0,8% auf 19,9%, was auf

geringere Margen im Lizenzgeschäft zurückzuführen ist.

Die Quote der Reisekosten bezogen auf den Gesamtumsatz reduzierte sich im abgelaufenen

Geschäftsjahr um -0,8%-Punkte auf 4,4%.

Die Summe der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge erhöhte sich um +0,2%.

Die Bruttomarge blieb mit 23,4% nahezu auf dem Vorjahresniveau von 23,5%. Dies resultiert

neben den geringeren Ergebnisbeiträgen aus dem Beratungsgeschäft auch aus den Wartungs-

margen. Die Quote der Vertriebs- und Marketingkosten bezogen auf den Umsatz verringerte

sich gegenüber dem Vorjahr um -1,0% von 10,3% auf 9,3%. Mit 8,3% liegen die Aufwendun-

gen für den Verwaltungsbereich auf dem Vorjahresniveau.

Page 77: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 73LAGEBERICHT

FINANZERGEBNIS

Das Finanzergebnis beträgt -5,7 Mio. Euro (Vorjahr: -8,6 Mio. Euro). Darin enthalten sind

Finanzierungserträge für kurzfristige Geldanlagen in Höhe von 0,2 Mio. Euro (Vorjahr: 0,1 Mio.

Euro) und Finanzierungsaufwendungen in Höhe von 2,7 Mio. Euro (Vorjahr: 3,2 Mio. Euro).

Das Finanzergebnis beinhaltet darüber hinaus Aufwendungen aus der Bewertung von Deriva-

ten und Ausübung von Optionen in Höhe von 2,9 Mio. Euro (Vorjahr: Aufwendungen 5,8 Mio.

Euro). Daraus ergibt sich ein EBT (Ergebnis vor Steuern) von 30,4 Mio. Euro nach einem Vor-

jahreswert von 14,2 Mio. Euro.

STEUERAUFWAND

Der Steueraufwand belief sich im Geschäftsjahr 2015 auf 9,2 Mio. Euro (Vorjahr: 7,4 Mio. Euro).

Die Konzernsteuerquote lag mit 30,4% deutlich unter dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 52,4%).

Rund 14%-Punkte der im Vergleich geringeren effektiven Steuerquote resultieren aus einer

Reduzierung der steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen, insbesondere aus der Bewer-

tung und Ausübung von Optionen. Weitere Details zu den Ertragsteuern sind in Textziffer (9)

des Anhangs zum Konzernabschluss aufgeführt.

KONZERNÜBERSCHUSS UND ERGEBNIS JE AKTIE

Der Konzernüberschuss der itelligence AG stieg im laufenden Geschäftsjahr auf 21,1 Mio. Euro

und lag damit 14,4 Mio. Euro über dem Vergleichswert des Vorjahres in Höhe von 6,7 Mio. Euro.

Dementsprechend stieg auch das Ergebnis je Aktie im abgelaufenen Geschäftsjahr von 0,11

Euro auf 0,63 Euro. Das Ergebnis je Aktie wurde auf der Basis von 30.014.838 Aktien ermittelt.

VERMÖGENSLAGE

Die Konzernbilanzsumme der itelligence-Gruppe stieg zum 31.12.2015 um 62,1 Mio. Euro

bzw. 15,6% auf 459,3 Mio. Euro (Vorjahr: 397,2 Mio. Euro). Dies resultiert im Wesentlichen

aus dem Zugang von Vermögenswerten durch den Erwerb der akquirierten Gesellschaften

beziehungsweise Geschäftsbereiche im Ausland und der Aufnahme von Fremdkapital zur

Finanzierung dieser Erwerbe.

Konzernüberschuss

Seite 69

Gewinn je Aktie

Seite 70

Page 78: itelligence Geschäftsbericht 2015

74

AKTIVA Mio. Euro 31.12.2015 31.12.2014 Veränderung

Immaterielle Vermögenswerte 128,8 120,9 7,9

Sachanlagen 81,0 72,9 8,1

Langfristige Forderungen und andere Vermögenswerte 9,6 7,8 1,8

Langfristige Vermögenswerte 219,4 201,6 17,8

Kurzfristige Forderungen und andere Vermögenswerte 185,4 156,8 28,6

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 54,5 38,8 15,7

Kurzfristige Vermögenswerte 239,9 195,6 44,3

Gesamtvermögen 459,3 397,2 62,1

PASSIVA Mio. Euro 31.12.2015 31.12.2014 Veränderung

Eigenkapital (inkl. nicht beherrschende Anteile) 155,0 132,9 22,1

Finanzielle Verbindlichkeiten 88,6 63,9 24,7

Pensionsrückstellungen und sonstige Rückstellungen 8,4 9,8 -1,4

Übrige langfristige Verbindlichkeiten 19,1 15,9 3,2

Langfristige Schulden 116,1 89,6 26,5

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 54,3 47,5 6,8

Finanzielle Verbindlichkeiten 27,3 31,0 -3,7

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten, Rückstellungen und sonstige Schulden 106,6 96,2 10,4

Kurzfristige Schulden 188,2 174,7 13,5

Gesamtkapital 459,3 397,2 62,1

Die langfristigen Vermögenswerte haben sich 2015 von 201,6 Mio. Euro um 17,8 Mio. Euro auf

219,4 Mio. Euro erhöht. Der Anteil der langfristigen Vermögenswerte am Gesamtvermögen

betrug zum Stichtag 47,8% (Vorjahr: 50,8%). Die wesentlichen Positionen in den langfristigen

Vermögenswerten sind die Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 107,9 Mio. Euro (Vorjahr:

98,9 Mio. Euro) sowie die Sachanlagen in Höhe von 81,0 Mio. Euro (Vorjahr: 72,9 Mio. Euro).

Der Anstieg der Geschäfts- oder Firmenwerte um 9,0 Mio. Euro entstand im Wesentlichen

durch die vollständige Übernahme des SAP-Geschäfts der Artaud, Courthéoux & Associés

(ACA) in Frankreich, den Erwerb der 100%-igen Beteiligung an der Pontech s.r.o. in Tschechien

und der 100%-igen Beteiligung an der IT Performs in UK.

Die kurzfristigen Vermögenswerte beliefen sich zum Ende des Berichtszeitraums auf 239,9 Mio.

Euro (Vorjahr: 195,6 Mio. Euro). Ihr Anteil am Gesamtvermögen lag damit bei 52,2% (Vorjahr:

49,2%). Am deutlichsten nahmen in diesem Bereich die Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen zu. Diese stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 19,4% von 130,0 Mio. Euro auf

155,3 Mio. Euro in Folge der Unternehmenserwerbe und sind Folge des umsatzstarken vierten

Quartals. Die durchschnittliche Außenstandsdauer der Forderungen (Days-Sales-Outstanding)

reduzierte sich zum Stichtag auf 75 Tage (Vorjahr: 87 Tage). Die Zahlungsmittel und Zahlungs-

mitteläquivalente erhöhten sich um 40,6% auf 54,5 Mio. Euro (Vorjahr: 38,8 Mio. Euro).

Page 79: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 75LAGEBERICHT

Auf der Passivseite der Konzernbilanz stieg das Eigenkapital hauptsächlich durch den Konzern-

überschuss um 22,1 Mio. Euro auf 155,0 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote, also der Anteil des

Eigen kapitals an der Bilanzsumme, stieg trotz des deutlich gestiegenen Eigenkapitals bedingt

durch die ebenfalls gestiegene Bilanzsumme nur leicht auf 33,7% nach 33,5% im Vorjahr.

Der Anteil der langfristigen Schulden an der Konzernbilanzsumme zum 31. Dezember 2015

lag mit 25,3% über dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 22,6%). Anfang des Jahres 2015 wurden die

bestehenden Darlehen mit der Konzernobergesellschaft umfinanziert. Darüber hinaus wurde

das Darlehens volumen um 23,8 Mio. Euro erhöht, um weitere Unternehmensanteile im Rah-

men von vereinbarten Put- und Call-Optionen zu erwerben und zukünftige Akquisitionen zu

finanzieren. Generell dienen die lang fristigen finanziellen Verbindlichkeiten überwiegend der

Finanzierung der Rechenzentren im In- und Ausland sowie der Akquisitionstätigkeit.

Im Bereich der kurzfristigen Schulden verzeichnete itelligence insgesamt einen Anstieg um 13,5

Mio. Euro auf 188,2 Mio. Euro. Die Zunahme der kurzfristigen Schulden basiert überwiegend

auf höheren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie gestiegenen sonstigen

nicht-finanziellen Verbindlichkeiten zum Jahresende. Der Anstieg der sonstigen nicht-finanziel-

len Verbindlichkeiten ist hauptsächlich auf höhere Verbindlichkeiten für erhaltene Anzahlun-

gen (+3,6 Mio. Euro) sowie Urlaubsansprüche (+1,6 Mio. Euro) zurückzuführen. Die Quote

der kurzfristigen Schulden im Verhältnis zur Bilanzsumme liegt mit 41,0% unter dem Vorjah-

resniveau (44,0%).

FINANZLAGE

CASHFLOW Mio. Euro 31.12.2015 31.12.2014 Veränderung

EBITDA 62,5 43,3 19,2

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 35,2 23,8 11,4

Cashflow aus Investitionstätigkeit -26,7 -35,6 8,9

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 6,6 10,5 -3,9

Veränderung der Liquidität 15,7 -0,5 15,2

Der Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um

11,4 Mio. Euro auf 35,2 Mio. Euro. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf das um 19,2

Mio. Euro gestiegene EBITDA zurückzuführen. Gegenläufig hat sich das gestiegene Working

Capital ausgewirkt.

Die Mittelverwendung im Rahmen des Cashflows aus Investitionstätigkeit lag mit 26,7 Mio.

Euro unter dem Vorjahreswert von 35,6 Mio. Euro. Hier wirkten sich insbesondere Kaufpreis-

zahlungen für den Erwerb der neuen Gesellschaften (abzüglich übernommener Finanzmittel)

in Höhe von 8,7 Mio. Euro (Vorjahr: 19,5 Mio. Euro) aus. Der Mittelabfluss für immaterielle

Page 80: itelligence Geschäftsbericht 2015

76

Vermögenswerte und Sachanlagen betrug nach Abzug von Investitionszulagen und -zuschüssen

im Berichtszeitraum 18,5 Mio. Euro (Vorjahr: 19,4 Mio. Euro). Investitionen in immaterielle

Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen die Übernahme von Auftragsbeständen und Kun-

denbeziehungen aus den Geschäftsfeldern des SAP-Geschäfts der Artaud, Courthéoux & Asso-

ciés (ACA) in Frankreich sowie der IT Performs in UK. Die Investitionen in Sachanlagen stehen

wie auch in den vorherigen Berichtsperioden im Wesentlichen im Zusammenhang mit der

Erweiterung von Rechenzentrumskapazitäten im In- und Ausland.

Die Investitionen inklusive Finanzierungsleasing sind im Wesentlichen in den Segmenten

USA mit 5,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 2,7 Mio. Euro), DACH mit 16,7 Mio. Euro (im Vorjahr:

11,5 Mio. Euro), Westeuropa mit 2,5 Mio. Euro (im Vorjahr: 1,0 Mio. Euro) und Osteuropa

mit 2,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 2,8 Mio. Euro) getätigt worden.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug insgesamt 6,6 Mio. Euro (Vorjahr: Mittelabfluss

10,5 Mio. Euro). Im Geschäftsjahr 2015 nahm der Konzern Finanzverbindlichkeiten in Höhe

von 27,0 Mio. Euro auf. Dem gegenüber standen Tilgungen in Höhe von 5,2 Mio. Euro (davon

0,4 Mio. Euro an die Konzernobergesellschaft) sowie Mittelabflüsse durch Finanzleasing in

Höhe von 6,5 Mio. Euro. Die Aufnahme der langfristigen Finanzverbindlichkeiten stand im

Wesentlichen im Zusammenhang mit den Akquisitionen sowie den Investitionen in die Rechen-

zentren. Die Zinssätze betrugen zwischen 0,67% und 1,5%. Eine Veränderung des Zinsniveaus

hätte aufgrund der Festzinsvereinbarungen bei bestehenden Finanzierungen für den itelligence-

Konzern keinen wesentlichen Einfluss auf die Finanzlage. Für zukünftige Wachstumsfinanzie-

rungen hätte eine Veränderung des Zinsniveaus einen Einfluss auf die Finanzlage und das

Zinsergebnis des Konzerns. Zur Art, Fälligkeit und Zinsstruktur der Verbindlichkeiten wird auf

die Textziffer (23) Finanzielle Verbindlichkeiten im Konzernanhang verwiesen.

Die liquiden Mittel erhöhten sich zum Ende des Berichtszeitraums um 15,7 Mio. Euro auf

54,5 Mio. Euro (Vorjahr: 38,8 Mio. Euro). Von den Zahlungsmitteln wurden 21,7 Mio. Euro

in der Eurozone gehalten und unterlagen keinen Wechselkursveränderungen. Die außerhalb

der Eurozone gehaltenen Zahlungsmittel in Höhe von 32,8 Mio. Euro wurden in landesspezi-

fischen Währungen angelegt und bilanziert. Die Umrechnung erfolgte zum Jahresende zum

Stichtagskurs. Hier wird es auch zukünftig zu Wechselkursveränderungen im Rahmen der

Konsolidierung zum Konzernabschluss kommen. Die Liquiditätsreserven wurden im Konzern

ausschließlich kurzfristig angelegt. Daher haben marktbedingte Schwankungen der Zinssätze

für kurzfristige Anlagen an den Geld- und Kapitalmärkten Einfluss auf das Zinsergebnis von

itelligence.

Zum Ausbau der finanziellen Flexibilität wurden im Inland zusätzlich Kreditlinien in Höhe

von 14,5 Mio. Euro vereinbart, die im Berichtsjahr durch Avale und Kreditinanspruchnahmen

in Höhe von 0,3 Mio. Euro genutzt wurden. Neben den Kreditlinien im Inland wurden auch

im Ausland Kreditlinien für Tochtergesellschaften gezeichnet. Die Kreditlinien wurden in loka-

ler Währung mit einem Gesamtvolumen von 17,6 Mio. Euro vereinbart und teilweise durch

Page 81: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 77LAGEBERICHT

Garantien der itelligence AG abgesichert. Die Kreditlinien dieser Tochtergesellschaften wurden

zum Bilanzstichtag mit 1,2 Mio. Euro in Anspruch genommen.

Der Vorstand der itelligence AG geht davon aus, dass der Bestand an liquiden Mitteln in Höhe

von 54,5 Mio. Euro in Verbindung mit Finanzreserven in Form verschiedener ungenutzter

Kredit linien zur Deckung des operativen Kapitalbedarfs ausreicht und – zusammen mit den

erwarteten Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit – Schuldentilgungen und weitere geplante

kurz- und mittelfristige Investitionen abdeckt. Darüber hinaus dient die Partnerschaft mit

NTT DATA der Sicherung der finanziellen Flexibilität des Konzerns.

GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE

itelligence konnte auch im Jahr 2015 die Wachstumsziele übertreffen. Mit den Akquisitionen

in UK, in der Tschechischen Republik, in Frankreich und in Schweden konnte itelligence die

Marktposition in den jeweiligen Ländern weiter ausbauen und Spezial-Know-how dazukaufen.

Die Konzernbilanz weist auch nach den Akquisitionen eine solide Eigenkapitalquote von

33,7% nach 33,5% im Vorjahr aus. itelligence verfügt über 54,5 Mio. Euro an flüssigen Mitteln

und über ausreichende Kreditlinien im Inland in Höhe von 14,5 Mio. Euro und im Ausland in

Höhe von 17,6 Mio. Euro, so dass insgesamt eine ausreichende finanzielle Flexibilität besteht.

Für weitere Akquisitionen können jederzeit Darlehen und Finanzierungen mit der Mutterge-

sellschaft NTT DATA abgeschlossen werden. Der Vorstand bewertet die finanziellen Spielräume

der itelligence AG als ausreichend stabil, um das angestrebte Wachstum im In- und Ausland zu

finanzieren. Die wirtschaftliche Lage der itelligence AG ist insgesamt weiterhin sehr zufrieden-

stellend.

Es ist erklärtes Ziel für das Geschäftsjahr 2016, die Profitabilität zu erhöhen. Insgesamt geht der

Vorstand von einer verbesserten wirtschaftlichen Lage in 2016 aus.

Page 82: itelligence Geschäftsbericht 2015

78

FINANZIELLE UND NICHT FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Eine wesentliche Steuerungsgröße als finanzieller Leistungsindikator der itelligence AG ist

das EBIT (IFRS) sowie das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (HGB). Das EBIT ist

definiert als das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Das Ergebnis der gewöhnlichen

Geschäftstätigkeit ist definiert als der erwirtschaftete Gewinn vor Berücksichtigung des außer-

ordentlichen Ergebnisses und vor Steuern. Die Steuerungsgrößen werden im monatlichen

Rhythmus dem Vorstand im internen Berichtswesen vorgestellt und mit ihm diskutiert, so

dass bei Bedarf zeitnah Steuerungsmaßnahmen eingeleitet werden können.

Darüber hinaus umfassen die finanziellen Leistungsindikatoren der itelligence AG eine Viel -

zahl operativer Kennzahlen, mit denen die strategische Zielsetzung in Bezug auf Wachstum

und Effizienzsteigerung gemessen wird. Neben dem Gesamtumsatz gehören dazu Auslastungs-

kennzahlen, Tagessatzentwicklung und Projektbudgeteinhaltung im Beratungsbereich sowie

die Anzahl der Neukunden und das Umsatzwachstum im Lizenz- und Wartungsgeschäft. Die

Vertriebsaktivitäten werden in allen Geschäftsbereichen durch ein regelmäßiges Monitoring der

Vertriebspipeline und der Entwicklung des Auftragsbestands zentral überwacht und gesteuert.

Daneben werden weitere Finanzkennzahlen, wie DSO (Days Sales Outstanding) und operativer

Cashflow, zur Steuerung des Debitorenmanagements verfolgt.

NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Mitarbeiter

Der Geschäftserfolg und Führungsanspruch der itelligence AG als strategischer SAP-Komplett-

dienstleister beruht im Wesentlichen auf hochqualifizierten und motivierten Mitarbeitern, die

sich mit dem Unternehmen identifizieren. Daher bietet das Unternehmen seinen Mitarbeitern

eine große Vielfalt an Entwicklungsmöglichkeiten. So werden etwa in jährlichen Beurteilungs-

gesprächen individuelle Karrierepläne erstellt und konsequent verfolgt. Mit dem High Potential

Programm „DELTa“ (Devolpment Expert and Leadership Talent) hat das Unternehmen eine

Initiative zur Förderung von Führungskräften implementiert und damit die Basis geschaffen,

um neue Management-Mitglieder aus den eigenen Reihen zu rekrutieren. Dabei werden ausge-

wählte Mitarbeiter in internationalen Teams ein Jahr lang gefördert und gefordert.

Die konzernweite Mitarbeiterbefragung ist das zentrale Instrument, um zu messen, welche

Fortschritte das Unternehmen bei der Umsetzung der Konzernstrategie macht und wie sich

das Führungsverhalten entwickelt. Im Jahr 2015 wurde die Befragung bereits zum vierten Mal

durchgeführt. Die itelligence-Gruppe verfügt über eine gewachsene Unternehmensidentität,

die das Fundament des Unternehmenserfolgs bildet und auf gemeinsamen Grundwerten und

einem einheitlichen Wertesystem beruht.

Page 83: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 79LAGEBERICHT

Kunden und Qualität

Die Zufriedenheit der Kunden ist für den Geschäftserfolg der itelligence-Gruppe von zentraler

Bedeutung. Sie ist die Basis für eine zufriedenstellende Partnerschaft und eine langfristige

Zusammenarbeit.

Der Erfolg von umfangreichen und komplexen Projekten hängt maßgeblich von einer qualita-

tiv hochwertigen Umsetzung zu den vereinbarten Budgets und Terminen ab. Um Planabwei-

chungen vorzubeugen, die sich negativ auf die Ertragslage auswirken könnten, hat itelligence

detaillierte und verbindliche Vorgaben etabliert, sowohl für die Angebotserstellung als auch

für das Projekt- und Qualitätsmanagement.

Ein Beleg für die Qualität der Arbeit von itelligence sind die zahlreichen SAP-Auszeichnungen,

unter anderem für qualitativ hochwertige SAP-Projekte aus dem Jahr 2015.

Forschung und Entwicklung

Da itelligence keine Forschung und Entwicklung im engeren Sinne betreibt, dienen ihr ins-

besondere Innovationen im Bereich der Branchenlösungen zur effizienteren Implementierung

von SAP als Erfolgsfaktor zum Erhalt und Ausbau der internationalen Wettbewerbsfähigkeit.

WERTSCHÖPFUNGSRECHNUNG

Die Wertschöpfungsrechnung verdeutlicht die Entstehung und die Verwendung der wirtschaft-

lichen Leistung der itelligence-Gesellschaften im Berichts- und im Vorjahr.

In der Entstehungsrechnung wird die Wertschöpfung als Differenz aus der Unternehmensleis-

tung und den Vorleistungen wie beispielsweise dem Materialaufwand, den Abschreibungen

und den sonstigen Aufwendungen ermittelt.

Im Geschäftsjahr 2015 erhöhten sich die Umsatzerlöse um +25,0% auf 696,2 Mio. Euro. Diese

Entwicklung ist neben dem organischen Wachstum in Höhe von +16,4% auch auf das anorga-

nische Wachstum in Höhe von +8,6% zurückzuführen. Das anorganische Wachstum ist zum

einen auf die in 2014 durchgeführten Unternehmenskäufe der GISA GmbH in Deutschland und

der Symphony in den USA und zum anderen auf die in 2015 durchgeführten Unternehmens-

käufe in der Tschechischen Republik, in UK, in Schweden und in Frankreich zurückzuführen.

Der Produktaufwand, in dem die Vorleistungskosten für Softwarelizenzen und Software-

wartung enthalten sind, beträgt 138,4 Mio. Euro und ist im Vergleich zum Vorjahr um

+31,9 Mio. Euro bzw. +29,9% gestiegen. Der absolute Anstieg ist auf das gestiegene Wartungs-

volumen und den damit verbundenen Aufwand gegenüber der SAP SE sowie auf ein höheres

Lizenzvolumen zurückzuführen. Die Aufwendungen für Drittdienstleister in Höhe von

61,4 Mio. Euro liegen um rund 9,0 Mio. Euro über dem Wert des Vorjahres.

Page 84: itelligence Geschäftsbericht 2015

80

Die itelligence AG konnte im abgeschlossenen Geschäftsjahr ihre Wertschöpfung steigern. Die

Wertschöpfung liegt derzeit bei 55,4% (Vorjahr: 54,7%) in Relation zur Unternehmensleistung.

In der Verwendungsrechnung werden die Anteile der Wertschöpfung ausgewiesen, die auf die

einzelnen Interessengruppen – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kreditgeber, öffentliche Hand

und Anteile anderer Gesellschafter – entfallen. Diese zeigt die volkswirtschaftliche Leistung der

itelligence AG.

Der größte Anteil der Wertschöpfung mit 91,5% (im Vorjahr: 94,3%) entfällt auf die Mitarbei-

terinnen und Mitarbeiter des itelligence-Konzerns. Der öffentlichen Hand fließen Steuern und

Abgaben in Höhe von 2,4% (im Vorjahr: 2,4%) der Wertschöpfung zu.

WERTSCHÖPFUNGSRECHNUNG ENTSTEHUNG

TEUR 2015 2014 Veränderung

Umsatzerlöse 696.240 99,4% 556.806 99,4% 139.434 25,0%

Sonstige Erträge 4.037 0,6% 3.290 0,6% 747 22,7%

Unternehmensleistung 700.277 100,0% 560.096 100,0% 140.181 25,0%

Produktaufwand 138.404 19,8% 106.514 19,0% 31.890 29,9%

Drittdienstleister 61.352 8,8% 52.389 9,4% 8.963 17,1%

Mietaufwand 17.203 2,5% 14.409 2,6% 2.794 19,4%

Abschreibungen 26.525 3,8% 20.472 3,7% 6.053 29,6%

Sonstige Aufwendungen 68.562 9,8% 60.068 10,7% 8.494 14,1%

Wertschöpfung 388.231 55,4% 306.244 54,7% 81.987 26,8%

VERWENDUNG

TEUR 2015 2014 Veränderung

Mitarbeiter/-innen 355.196 91,5% 288.922 94,3% 66.274 22,9%

Unternehmen (Thesaurierung) 18.786 4,8% 3.286 1,1% 15.500 471,7%

Kreditgeber 2.685 0,7% 3.157 1,0% -472 -15,0%

Öffentliche Hand 9.220 2,4% 7.426 2,4% 1.794 24,2%

Anteile anderer Gesellschafter 2.344 0,6% 3.453 1,1% -1.109 -32,1%

Wertschöpfung 388.231 100,0% 306.244 100,0% 81.987 26,8%

Page 85: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 81LAGEBERICHT

VERGÜTUNGSBERICHT

Der Vergütungsbericht enthält die Grundsätze der Vergütungssysteme für den Vorstand und

Aufsichtsrat. Er weist die Höhe und Struktur der Vergütung aus. Die Vergütung der Organ-

mitglieder wird ausgewiesen als Gesamtvergütung und aufgeteilt nach Festbezügen, erfolgs-

bezogenen Komponenten und Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung.

VERGÜTUNG DES VORSTANDS

Die Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2015 betrug im Einzelnen:

VORSTANDSVORSITZENDER HERBERT VOGEL 2015 2014

TEUR

Erfolgsunabhängige (fixe) Vergütung 500 500

Erfolgsabhängige (variable) kurzfristige Vergütung laufendes Jahr 245 212

Erfolgsabhängige (variable) langfristige Vergütung laufendes Jahr 440 332

Auszahlungsdifferenz für (variable) kurzfristige Vorjahresvergütung 0 19

Gesamtbezüge des Jahres 1.185 1.063

FINANZVORSTAND NORBERT ROTTER 2015 2014

TEUR

Erfolgsunabhängige (fixe) Vergütung 250 250

Erfolgsabhängige (variable) kurzfristige Vergütung laufendes Jahr 147 127

Erfolgsabhängige (variable) langfristige Vergütung laufendes Jahr 191 144

Auszahlungsdifferenz für (variable) kurzfristige Vorjahresvergütung 0 12

Gesamtbezüge des Jahres 588 533

Die Gesamtvergütung für den Vorstand für das Geschäftsjahr 2015 beträgt TEUR 1.773

(im Vorjahr: TEUR 1.596).

Die Vorstandsvergütung der itelligence besteht aus erfolgsunabhängigen (fixen) und erfolgs-

bezogenen (variablen) Vergütungsbestandteilen. Dabei stellen das Fixum, die Nebenleistungen

und die Versorgungszusage jeweils erfolgsunabhängige Komponenten dar. Die erfolgsbezo-

genen Vergütungselemente sind am kurzfristigen und langfristigen Unternehmenserfolg aus-

gerichtet. Für die Festlegung der Struktur der Vergütungssysteme sowie der Vorstandsvergütung

der einzelnen Mitglieder des Vorstands ist der Aufsichtsrat zuständig. Der Personalausschuss

behandelt diese Fragen vorbereitend.

Page 86: itelligence Geschäftsbericht 2015

82

Die Vergütungskomponenten im Einzelnen:

— Das erfolgsunabhängige Fixum wird in gleichen monatlichen Raten als Gehalt ausgezahlt.

Die Nebenleistungen bestehen vor allem aus Beiträgen für Unfall- und Haftpflichtversiche-

rungen sowie in der Bereitstellung eines der Position angemessenen Dienstwagens.

— Die variable Vergütung besteht aus einer Kurzfristtantieme (Short Term Incentive), die sich

an der jährlichen Erreichung des Ergebnis-Zieles (EBIT konsolidiert) der Unternehmens-

gruppe und dem Umsatz-Ziel (konsolidiert) der Unternehmensgruppe sowie an der per-

sönlichen Leistung orientiert. Die Auszahlung erfolgt innerhalb von fünf Werktagen nach

der Hauptversammlung.

— Darüber hinaus erhalten die Mitglieder des Vorstands einen Bonus (Long Term Incentive)

mit langfristiger Anreizwirkung, der auf dem Vergleich von zwei durchschnittlichen Wert-

beiträgen (EBIT konsolidiert) basiert, die über Zeiträume von jeweils vier Jahren ermittelt

werden. Die Auszahlung erfolgt ebenfalls innerhalb von fünf Werktagen nach der Hauptver-

sammlung für das vierte Geschäftsjahr des jeweils maßgeblichen Performance-Zeitraumes.

Da die zugrundeliegende Tätigkeit für die jeweiligen Bonustranchen im Geschäftsjahr 2015

erbracht wurde, die den Anspruch auf die Vergütung bewirkt, erfolgt ein anteiliger Ausweis

im Vergütungsbericht 2015. Eine etwaige Auszahlungsdifferenz zu dem tatsächlich zuge-

sagten Betrag wird in die Gesamtbezüge für dasjenige Geschäftsjahr einbezogen, in das die

rechtsverbindliche Zusage fällt.

— Für die Mitglieder des Vorstands besteht eine Pensionsregelung, die ihnen unabhängig vom

Alter bei Diensteintritt ab Vollendung des 65. Lebensjahrs eine lebenslängliche Altersrente

zusagt. Die Altersrente beträgt für den Vorstandsvorsitzenden monatlich EUR 10.000 und

für den Finanzvorstand monatlich EUR 4.500. Die Pensionszusage umfasst auch eine Wit-

wenrente in Höhe von 65% der Altersrente des Vorstandsmitglieds sowie eine Waisenrente.

Scheidet ein Vorstandsmitglied vor Erreichen des 65. Lebensjahr als Mitglied des Vorstands

aus den Diensten der Gesellschaft aus, bleibt der Anspruch bestehen, wird jedoch zeitan-

teilig gekürzt.

— Ab dem 1. Januar 2013 besteht für die Mitglieder des Vorstands eine Invalidenrente die

75% der Altersrente entspricht.

Ein Teil der variablen Vergütung wurde in den Vorjahren als langfristiger Vergütungsbestandteil

basierend auf der dreijährigen Entwicklung des durchschnittlichen ungewichteten Xetra-Schluss-

kurses der itelligence Aktie ausgezahlt. Die aktienbasierte Vergütung wurde durch das oben

beschriebene Long Term Incentive-Programm ersetzt. Siehe auch Anmerkungen zu TZ 27

Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten.

Page 87: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 83LAGEBERICHT

Die regelmäßige fiktive Ausgabe der itelligence Aktien erfolgte nach Beendigung der jährlichen

ordentlichen Hauptversammlung der itelligence auf Basis der ungewichteten Xetra-Schluss kurse

aller Handelstage des vorangegangenen Geschäftsjahres. Nach Ablauf der jeweils dritten darauf

folgenden jährlichen ordentlichen Hauptversammlung wird der Durchschnittskurs der unge-

wichteten Xetra-Schlusskurse aller Handelstage des vorangegangenen Geschäftsjahres ermittelt.

Sofern sich aus dem Vergleich des Durchschnittskurses zum Zeitpunkt der Ausgabe und dem

Durchschnittskurs nach Ablauf des dreijährigen Betrachtungszeitraumes ein Anstieg des Aktien-

kurses der Gesellschaft ergibt, so erhält das jeweilige Vorstandsmitglied denjenigen Betrag

ausbezahlt, der sich aus der Wertsteigerung fiktiv ergibt. Die variable langfristige Vergütung ist

nach Ablauf der dritten ordentlichen Hauptversammlung zu zahlen. Die aktienbasierte Ver-

gütung wird mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Gewährung in die Gesamtbe-

züge einbezogen. Die Entwicklung sowie die Auszahlungsbeträge der fiktiven Aktienoptionen

werden innerhalb des Vergütungsberichts separat erläutert. Vorstandsmitglieder, die ihr Amt

nicht über den gesamten Drei-Jahres-Zeitraum innehaben, erhalten diese erfolgsorientierte Ver-

gütung nach Ablauf des Drei-Jahres-Zeitraumes zeitanteilig gezahlt.

Im Geschäftsjahr 2015 erfolgte an den Vorstand im Rahmen der aktienabhängigen Langfrist-

vergütung die Auszahlung der neunten und damit letzten verbliebenden Tranche mit einer

Laufzeit vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2014.

An den Vorstandsvorsitzenden wurden TEUR 175,5 und an den Finanzvorstand TEUR 175,5

ausgezahlt.

In den Geschäftsjahren 2015 und 2014 bestanden keine Kreditgewährungen an Vorstands-

mitglieder. Ebenfalls wurden keine ähnlichen Leistungen vergeben. Aus Mandaten für konzern-

eigene Gesellschaften erhalten die Mitglieder des Vorstands keine Vergütung.

Zusagen auf Abfindungen für den Fall der regulären Beendigung, wie Nichtverlängerung des

Dienstvertrages oder bei Anteilseignerwechsel, auf Überbrückungsgelder bestehen nicht. Im

Fall der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit, die nicht auf einer berechtigten außer-

ordentlichen Kündigung des Anstellungsvertrages seitens der Gesellschaft beruht, erhalten die

Vorstände als Abfindung ihre Vergütung für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrages. Dabei

ist ein Abfindungs-Cap vertraglich nicht vereinbart. Es wurde mit den Vorständen ein nachver-

tragliches Wettbewerbsverbot sowie nachvertraglicher Kundenschutz, für die Dauer von 24

Monaten nach Beendigung des Vertrages, vereinbart. Die Gesellschaft verpflichtet sich den Vor-

ständen für die Dauer des nachvertraglichen Wettbewerbsverbotes eine Karenzentschädigung in

Höhe von 50% der zuletzt von ihnen bezogenen festen Vergütung zu zahlen. Die Gesellschaft

hat das Wettbewerbsverbot gegenüber einem Vorstandsmitglied für die Dauer von 24 Monaten

ausgesprochen und die Vergütung entsprechend zum 31. Dezember 2015 rückgestellt.

Es bestehen Pensionsverpflichtungen gegenüber den Vorständen in Höhe von TEUR 2.784, für

die insgesamt Aufwendungen in Höhe von TEUR 73 in 2015 entstanden sind.

Page 88: itelligence Geschäftsbericht 2015

84

Die Entwicklung des Finanzierungsstatus stellt sich wie folgt dar:

HERBERT VOGEL 2015 2014

TEUR

Anwartschaftsbarwert 2.400 2.464

Aktivwert der Rückdeckungsversicherung -1.062 -985

Finanzierungsstatus 1.338 1.479

NORBERT ROTTER 2015 2014

TEUR

Anwartschaftsbarwert 384 384

Aktivwert der Rückdeckungsversicherung -165 -139

Finanzierungsstatus 219 245

Es bestehen Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Organmitgliedern in Höhe von

TEUR 1.144 für die Aufwendungen in Höhe von TEUR 18 in 2015 entstanden sind.

Die Entwicklung des Finanzierungsstatus stellt sich wie folgt dar:

2015 2014

Anwartschaftsbarwert 1.144 1.211

Aktivwert der Rückdeckungsversicherung -561 -530

Finanzierungsstatus 583 681

Page 89: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 85LAGEBERICHT

VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

Die Vergütung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2015 und dem Vorjahr betrug im

Einzelnen:

Die Vergütung des Aufsichtsrats der itelligence AG ist in § 16 der Satzung geregelt. Durch

Beschluss der Hauptversammlung vom 12. Dezember 2013 erfolgte eine Neuregelung der

Aufsichtsratsvergütung für die Tätigkeit der Mitglieder des Aufsichtsrats rückwirkend ab dem

Geschäftsjahr 2013. Entsprechend dieser Bestimmung erhalten die Aufsichtsratsmitglieder

neben dem Ersatz ihrer Auslagen eine feste Vergütung.

— Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält eine feste jährliche Vergütung in Höhe von

EUR 25.000. Für den Vorsitzenden beträgt die Vergütung das Dreifache und für seinen

Stellvertreter das Eineinhalbfache. Für jede Teilnahme an einer Sitzung des Aufsichtsrats

oder an einer Sitzung eines Ausschusses des Aufsichtsrats erhält jedes Mitglied des Auf-

sichtsrats darüber hinaus ein Sitzungsgeld in Höhe von EUR 1.000 pro Sitzungstag.

TEUR Fester Vergütungs-bestandteil

Ausschuss Vergütung Sitzungsgelder 2015Gesamtvergütung

Friedrich Fleischmann (Vorsitzender ) 75,0 37,5 9,0 121,5

Dr. Stephan Kremeyer (Stellv. Vorsitzender) 37,5 12,5 9,0 59,0

Prof. Heiner Schumacher 25,0 27,5 9,0 61,5

Carsten Esser 25,0 5,0 9,0 39,0

Kazuhiro Nishihata bis 20.08.2015 /Tadashi Uhira* 25,0 5,0 5,0 35,0

Akiyoshi Nishijima bis 20.08.2015 / Koji Ito* 25,0 0,0 5,0 30,0

212,5 87,5 46,0 346,0

TEUR Fester Vergütungs-bestandteil

Ausschuss Vergütung Sitzungsgelder 2014Gesamtvergütung

Friedrich Fleischmann (Vorsitzender) 75,0 37,5 9,0 121,5

Dr. Stephan Kremeyer (Stellv. Vorsitzender) 37,5 12,5 9,0 59,0

Prof. Heiner Schumacher 25,0 27,5 8,0 60,5

Carsten Esser 25,0 5,0 9,0 39,0

Kazuhiro Nishihata* 25,0 3,9 6,0 34,9

Akiyoshi Nishijima* 25,0 0,0 7,0 32,0

212,5 86,4 48,0 346,9

* die Vergütungsabrechnung erfolgt kumuliert an die NTT DATA EUROPE GmbH & Co. KG in Bielefeld

Page 90: itelligence Geschäftsbericht 2015

86

— Mitglieder von Ausschüssen des Aufsichtsrats erhalten zusätzlich eine feste Vergütung von

EUR 5.000 für jedes Amt in einem Ausschuss. Der Vorsitzende eines Ausschusses erhält

das Dreifache, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache.

— Die Vergütungen sind vierteljährlich nach Ablauf eines jeden Quartals zahlbar. Aufsichts-

ratsmitglieder, die nicht während des gesamten Quartals im Amt waren, erhalten die

Vergütung zeitanteilig.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten in den Vorjahren eine am langfristigen Unterneh-

menserfolg ausgerichtete erfolgsorientierte Vergütung, die wie folgt zu berechnen ist: Nach

Ablauf der jährlichen ordentlichen Hauptversammlung wurde fingiert, dass die Gesellschaft für

jedes Aufsichtsratsmitglied einen fiktiven Anlagebetrag in Höhe von EUR 5.000 gemäß dem

Durchschnitt der ungewichteten Xetra-Schlusskurse aller Handelstage des vorangegangenen

Geschäftsjahres in Aktien der Gesellschaft anlegt. Für den Vorsitzenden des Aufsichtsrates

beträgt der fiktive Anlagebetrag EUR 15.000, für den stellvertretenden Vorsitzenden EUR 7.500.

Nach Ablauf der jeweils dritten darauf folgenden jährlichen ordentlichen Hauptversammlung

wird der Durchschnitt der ungewichteten Xetra-Schlusskurse aller Handelstage des jeweils vor-

hergehenden Geschäftsjahres ermittelt. Sofern sich aus dem Vergleich des Durchschnittskurses

gemäß Satz 2 mit dem Durchschnitt gemäß Satz 4 ein Anstieg des Aktienkurses der Gesellschaft

ergibt, so erhält das jeweilige Aufsichtsratsmitglied denjenigen Betrag ausbezahlt, der sich

aus der Wertsteigerung der fiktiv nach Satz 2 erworbenen Aktien ergibt. Diese erfolgsorientierte

Vergütung ist jeweils am ersten Werktag nach der dritten ordentlichen Hauptversammlung

gemäß Satz 4 zu zahlen. Die aktienbasierte Vergütung wird mit dem beizulegenden Zeitwert

zum Zeitpunkt der Gewährung in die Gesamtbezüge einbezogen. Die Entwicklung sowie die

Auszahlungsbeträge der fiktiven Aktienoptionen werden innerhalb des Vergütungsberichts

separat erläutert. Aufsichtsratsmitglieder, die ihr Amt nicht über den gesamten Drei-Jahres-Zeit-

raum innehaben, erhalten diese erfolgsorientierte Vergütung nach Ablauf des Drei-Jahres-Zeit-

raumes zeitanteilig gezahlt.

Im Geschäftsjahr 2015 erfolgte an die zum Zeitpunkt der Zuteilung bestehenden Mitglieder des

Aufsichtsrats im Rahmen der aktienabhängigen Langfristvergütung die Auszahlung der neunten

und damit letzten verbliebenden Tranche, mit einer Laufzeit vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezem-

ber 2014 in Höhe von:

— TEUR 3,3 an den ehemaligen Vorsitzenden Lutz Mellinger

— TEUR 4,9 an den stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Stephan Kremeyer

— TEUR 3,3 an jedes Mitglied, das zum Zeitpunkt der Begebung im Amt war

Zum 31. Dezember 2015 standen keine fiktiven Aktienoptionen mehr aus.

Zusätzlich erstattet die itelligence den Mitgliedern des Aufsichtsrats die auf die Aufsichtsrats-

vergütung entfallende Umsatzsteuer, wenn und soweit diese von einem Aufsichtsratsmitglied

in Rechnung gestellt oder in einer die Rechnung ersetzenden Gutschrift ausgewiesen wird.

Page 91: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 87LAGEBERICHT

Den Mitgliedern des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse auf künftige Vergütungen oder

Kredite gewährt. Darüber hinaus ging die itelligence keine Haftungsverhältnisse zugunsten von

Aufsichtsratsmitgliedern ein.

NACHTRAGSBERICHT

Es gibt keine Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres

eingetreten sind.

ABHÄNGIGKEITSBERICHT

Sämtliche Aktien der itelligence AG werden von der NTT DATA EUROPE GmbH & Co. KG mit

Sitz in Bielefeld gehalten. Die NTT DATA EUROPE GmbH & Co. KG ist eine 100%ige Tochter

der NTT DATA Corporation in Japan. Da mit der NTT DATA EUROPE GmbH & Co. KG weder

ein Beherrschungs- oder Gewinnabführungsvertrag geschlossen, noch eine Eingliederung

beschlossen wurde, ist der Vorstand der itelligence AG zur Aufstellung eines Berichts über die

Beziehung zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG verpflichtet.

Der Vorstand erklärt gemäß § 312 Abs. 3 AktG, dass die itelligence AG bei den im Bericht über

die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnah-

men nach den Umständen, die dem Vorstand zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die

Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wur-

den, bei jedem Rechtgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und dadurch, dass

die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden ist.

CHANCEN- & RISIKOBERICHT

CHANCEN- & RISIKOBERICHT

Das interne Kontrollsystem (IKS) der itelligence AG besteht weiterhin aus dem Corporate

Controlling, der Finanzberichterstattung und der internen Revision sowie dem konzernweiten

Risikomanagement. Darüber hinaus wurde die Funktion auf operative Einheiten sowie die

Informationstechnologie erweitert.

Die Vereinheitlichung des internen Prüfungs- und Berichtswesens im Konzern und innerhalb

der NTT DATA-Gruppe wurde in 2015 weiter vorangetrieben. Dabei wurde der Detailierungs-

grad der Kontrollen auf die Geschäftsprozessebene erweitert. Die Funktionsfähigkeit der

Kontrollen im Geschäftsumfeld als auch in der internen IT wird durch das Management jähr-

lich geprüft.

Page 92: itelligence Geschäftsbericht 2015

88

In 2015 wurden die Fachbereiche Interne IT, Informationssicherheit, Qualitätsmanagement,

Legal und Datenschutz als Funktions-Team unter dem Risikomanagement zusammengefasst.

In jährlichen Abständen wird die Risikoinventur aktualisiert.

CHANCENMANAGEMENT

itelligence übernimmt als langfristiger Partner die Verantwortung für den Erfolg der IT-Initiati-

ven der Kunden. Die Kombination von SAP-Beratung, Software, Hosting und des Application

Management Services ist für itelligence der Ausgangspunkt für kundenorientierte Lösungen.

Die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit bilden unsere Branchenlösungen und

unser Prozess-Know-how sowie unsere SAP-Technologieführerschaft.

Unser erfolgreiches Geschäftsmodell basiert auf dem Ansatz des Full Service Providers, dass

den nachhaltigen unternehmerischen Erfolg bildet. Auf Basis der vorhandenen Stärken und

des bestehenden Know-hows arbeiten wir an Verbesserungen in der Wertschöpfungskette. Das

Management sieht Chancen in neuen Märkten mit entsprechenden Wachstumspotenzialen.

Technologische Weiterentwicklungen wie Industrie 4.0, Cloud Computing und Mobility eröff-

nen ebenso nachhaltige Wachstumschancen für itelligence.

CHANCEN DER ZUKÜNFTIGEN GESCHÄFTSENTWICKLUNG

Der itelligence AG bieten sich aufgrund der Fokussierung als IT-Komplettdienstleister im SAP-

Umfeld zahlreiche wirtschaftliche Wachstumschancen. Diese begründen sich nicht nur aus der

Innovation der SAP-Produkte (z.B. Industrie 4.0, Big Data Solutions, Social Media Analytics,

Cloud und Mobility Services), sondern auch aus der internationalen Kooperation mit der SAP.

Durch die globalen Partnerschaften ist itelligence in der Lage, mittelständische Unternehmen

und insbesondere Unternehmen des gehobenen Mittelstandes mit starker internationaler Aus-

richtung im In- und Ausland intensiv zu betreuen.

Die Muttergesellschaft NTT DATA Corporation unterstützt dabei das dynamische Wachstum

der itelligence AG. Die Realisierung gemeinsamer Projekte sowie die Erschließung von Märkten

stehen im Vordergrund der Aktivitäten. Die Kapitalstärke im Verbund mit NTT DATA nutzt

itelligence, um sich gezielt durch Akquisitionen zu verstärken.

RISIKOMANAGEMENT

Gemäß § 91 Abs. 2 AktG hat der Vorstand der itelligence AG für den Konzern ein Risikoma-

nagementsystem etabliert, um Risiken frühzeitig zu erkennen. Das Risikomanagementsystem

Page 93: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 89LAGEBERICHT

ist als einer der wichtigen Bestandteile der Geschäfts- und Entscheidungsprozesse unterneh-

mensweit implementiert. Es enthält zahlreiche Kontrollmechanismen, die auf Basis einer

definierten Risikostrategie ein permanentes und systematisches Vorgehen beinhalten. Dieses

System umfasst den integrierten Planungsprozess, die Überwachung und Steuerung der

Unternehmensprozesse sowie den regelkonformen Konzernabschluss, der nach den IFRS, wie

sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt wird. In konzernweiten Richtlinien wie dem

Bilanzierungs- und Kontierungshandbuch, dem Compliance-Management und der Richtlinie

zum Risikomanagement sowie der Informationssicherheitsrichtlinie werden die definierten

Standards festgehalten und publiziert. Diese basieren auf den Anforderungen des NTT

DATA-Konzerns. Die Umsetzung der japanischen Rechtsvorschriften, basierend auf dem

U.S.-amerika nischen Sarbanes-Oxley Act, werden durch die Interne Revision von itelligence

in Zusammenarbeit mit NTT DATA überprüft und verbessert. Seit Mitte 2015 sind zu den

Entity Level Controls auch Process Level Controls hinzugekommen.

Monatliche Management-Meetings, in denen die operativen Geschäftsbereiche über die

Geschäftsentwicklung sowie die Chancen und Risiken ihres Verantwortungsbereiches infor-

mieren, werden durch halbjährliche Business-Reviews in den Regionen ergänzt und durch

internationale Management-Meetings abgerundet.

Wesentlicher Bestandteil des integrierten Chancen- und Risikomanagementsystems sind die

tagenden Ausschüsse, in denen sich Vorstand und Aufsichtsrat regelmäßig treffen.

Darüber hinaus ist die NTT DATA Corporation bestrebt, ein globales und für alle Gruppenmit-

glieder einheitliches Prüf- und Berichtswesen zu etablieren. Ziel ist es, die für ein effizientes

Chancen- und Risikomanagement erforderlichen Informationen in kürzester Zeit zu bündeln,

auszuwerten und die aus den Ergebnissen gewonnen Erkenntnisse für alle Gruppenmitglieder

rechtzeitig nutzbar zu machen.

RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN GESCHÄFTSENTWICKLUNG

UMFELDRISIKEN

SAP Partnerschaft

itelligence fokussiert sich als IT-Komplettdienstleister im klassischen und gehobenen Mittel-

stand auf SAP. Daraus ergibt sich eine hohe Abhängigkeit der itelligence AG vom weiteren

Markterfolg der SAP-Produkte. Diese Abhängigkeit kann die Umsatz-, Ertrags- und Vermögens-

lage von itelligence beeinflussen. Das SAP-Partnermodell, das in den Segmenten von itelligence

unterschiedlich ausgestaltet ist, stellt über die unterstützende Wirkung hinaus auch ein wirt-

schaftliches Risiko für itelligence dar. Solange SAP den Kunden leistungsstarke Produkte zur

Verfügung stellen kann, reduzieren sich die wirtschaftlichen Risiken von itelligence.

Page 94: itelligence Geschäftsbericht 2015

90

Personalwirtschaftliche Chancen und Risiken

Wesentlicher Erfolgsfaktor der itelligence AG sind die hoch qualifizierten Mitarbeiter und

Führungskräfte. Fehlende Qualifikationen für innovative Themen, veraltetes Know-how und

unzureichende Motivation würden den Projekterfolg schmälern.

Die betriebliche Aus- und Weiterbildung in Form von Online-Trainings ermöglicht eine

zeitnahe, ausgewogene und breitgefächerte Schulung der Mitarbeiter. Das internationale

Management-Entwicklungsprogramm fördert die Skills unserer Manager.

Trotz dieser Maßnahmen kann nicht ausgeschlossen werden, dass qualifizierte Mitarbeiter

das Unternehmen verlassen oder nicht genügend Mitarbeiter eingestellt werden können.

BRANCHENRISIKEN

Branchenrisiken ergeben sich aus dem rasanten technischen Fortschritt. Diese Risiken beein-

flussen die Vermögens- und Ertragslage von itelligence. Es stehen folgende Risikoschwerpunkte

im Fokus:

a) Kundenseitige Marktrisiken

Hierunter fallen Konjunkturzyklen, Veränderungen des Kundenverhaltens, die

Unternehmenskonzentration, das Insolvenzrisiko des Kunden und ähnliches.

b) Lieferantenorientierte Marktrisiken

Hierzu gehören unter anderem die Lieferantenleistungen inklusive der Servicequalität

und ähnliches.

Diese Risiken werden durch ein spezielles Auftragseingangs- und Auftragsbestandsmanagement

permanent überwacht. Trotz der intensiven Kunden- und Lieferantenbetreuung kann nicht

vollständig sichergestellt werden, dass alle Entwicklungen frühzeitig vorhergesehen und zeit-

gerechte Maßnahmen eingeleitet werden.

LEISTUNGSWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN

Projektrisiken

Grundsätzlich kann das Projektrisiko und sich daraus ergebende negative Effekte auf die Ver-

mögens- und Ertragslage nie vollständig ausgeschlossen werden. itelligence arbeitet aktiv an

der Reduzierung der Projektrisiken. Diesem Risiko begegnet itelligence mit dem Einsatz qualifi-

zierter Mitarbeiter, der weiterentwickelten Projektmethodik und der festen Projektorganisation

inklusive Steering-Committee-Meetings sowie der Einbeziehung der Kunden in die Projekt-

arbeit. Die Steigerung der Transparenz der Projekte durch ein wirksames Projektcontrolling, das

mit der Überwachung des Projektes durch den Projektleiter beginnt und bis hin zu den Eska-

lationsregularien reicht, ermöglichen allen Beteiligten, Risiken frühzeitig zu erkennen und

entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Page 95: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 91LAGEBERICHT

Risiken im Bereich Outsourcing & Services

Im Vordergrund des Bereichs Outsourcing & Services stehen Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit

der Rechenzentrums-Dienstleistungen. Vertragliche und gesetzliche Vorgaben bilden die

Grundlagen für die Planung der Ressourcen und Prozesse. Klare Definitionen der Zuständig-

keiten, Schnittstellen und Arbeitsabläufe sichern die Einhaltung der Vorgaben. Ein festgelegtes

Test- und Annahmeverfahren wird bei der Umsetzung neuer oder geänderter Technologien und

Prozesse angewendet, um die erwarteten Chancen und Risiken gründlich gegeneinander abzu-

wägen. Die Anforderungen an Technologien und Prozesse müssen stets zweifelsfrei festgelegt

und messbar sein, alle Schritte der Implementierung einschließlich der daran gekoppelten

Testverfahren und vorhandenen Alternativpläne sorgfältig dokumentiert und die abschließend

erzielten Ergebnisse unvoreingenommen bewertet werden.

In 2015 wurden die Dienstleistungen und Prozesse ISO/IEC 20000-1:2011 sowie ISO/IEC

27001:2013 zertifiziert. Das interne Kontrollsystem der itelligence Outsourcing & Services

GmbH wurde im Testverfahren nach ISAE3402 erfolgreich geprüft. Im Rechenzentrumbetrieb

sind umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen – von den Zutrittsmaßnahmen der Gebäude bis

hin zum internen Berechtigungskonzept der verantwortlichen Mitarbeiter – und regelmäßige

Sicherheits-Audits mit abschließender Rezertifizierung umgesetzt worden. Die Änderung der

Europäischen Gesetzgebung zum Datenschutz stellt neue Herausforderungen an die Prozesse

und technischen Maßnahmen im Rechenzentrumsbetrieb.

FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN

Liquiditätsrisiken

itelligence hat ein zentrales Finanzmanagement etabliert, das die globale Liquidität überwacht

und steuert. Der wöchentliche Liquiditätsstatusbericht inklusive einem Cash-Forecast ermög-

licht die konzernweite Überwachung der liquiden Mittel, so dass ggf. kurzfristige Maßnahmen

eingeleitet werden können. Ein konstanter Bestand an liquiden Mitteln sowie Kreditlinien im

In- und Ausland erhöhen die Sicherheit und Unabhängigkeit.

Marktbedingte Schwankungen der Zinssätze an den Geld- und Kapitalmärkten beeinflussen

das Zinsergebnis der itelligence AG nur in begrenztem Umfang, da geringe definierte Liquidi-

tätsreserven konservativ und ausschließlich kurzfristig angelegt werden.

Preisänderungsrisiken

itelligence überwacht die Währungskursschwankungsrisiken auf der Basis von Bilanzpositio-

nen. Da der Wertschöpfungsprozess in der gleichen Währung erfolgt, ist das Währungsrisiko

zwar begrenzt, bleibt aber vorhanden. Die Währungskursschwankungen der konzerninternen

Forderungen und Verbindlichkeiten und das daraus resultierende Risiko werden kontinuierlich

überwacht und dokumentiert.

Page 96: itelligence Geschäftsbericht 2015

92

Die jährlich durchgeführte Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte wird durch

die DCF-Bewertung ermittelt, die zur Diskontierung des Cashflows aktuelle, durchschnittliche

Kapitalkosten heranzieht. Die Kapitalkosten können sich aufgrund aktueller Entwicklungen des

Zinsniveaus verändern. Wesentliche Veränderungen aus der Werthaltigkeitsprüfung würden zu

einer starken Beeinflussung der Ergebnisse führen.

Ausfallrisiken

Obwohl itelligence in allen Landesgesellschaften die Insolvenzrisiken bei Kunden frühzeitig

überprüft, kann dieses Risiko nicht ganz ausgeschlossen werden. Im Konzern werden alle For-

derungen monatlich überprüft und in Abhängigkeit von der Altersstruktur Wertberichtigungen

gebildet. Wertberichtigung gebildet. Ergänzt wird diese Maßnahme durch eine permanente

Bonitätsprüfung, die auch die Risikovorsorge durch Einzelwertberichtigungen beinhaltet.

SONSTIGE RISIKEN

Politische Risiken

Als internationaler Dienstleister unterliegt itelligence auch politischen Einflüssen und deren

Auswirkungen. Daher werden bei allen Investitionsentscheidungen die politischen Risiken

berücksichtigt.

Allgemeine Managementrisiken

itelligence unterliegt auch allgemeinen Managementrisiken. Um Fehlentscheidungen zu redu-

zieren, werden die Führungs-, Kontroll- und Steuerungssysteme kontinuierlich verbessert.

GESAMTRISIKO

Zum Aufstellungszeitpunkt und in absehbarer Zeit sieht der Vorstand keine Einzelrisiken,

die den Fortbestand des itelligence-Konzerns gefährden können. Auch aus der Gesamtsumme

der Risiken lässt sich aus Sicht des Vorstands eine Gefährdung des itelligence-Konzerns zum

Zeitpunkt der Aufstellung dieses Berichts nicht erkennen.

Page 97: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 93LAGEBERICHT

RISIKOBERICHTERSTATTUNG IN BEZUG AUF DIE VERWENDUNG

VON FINANZINSTRUMENTEN

Die Risiken aus Finanzinstrumenten sind im Konzernanhang im Abschnitt Finanzinstrumente

sowie in den zusätzlichen Erläuterungen zu Finanzinstrumenten ausführlich erläutert.

INTERNES KONTROLLSYSTEM UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM BEZOGEN

AUF DEN KONZERNRECHNUNGSLEGUNGSPROZESS

Ein wesentlicher Faktor zur Begrenzung und Vermeidung von Risiken, insbesondere in der

Rechnungslegung, ist das interne Kontrollsystem. Zweck des unternehmensinternen Kontroll-

systems für die Finanzberichterstattung ist es, mit hinreichender Sicherheit zu gewährleisten,

dass die Finanzberichterstattung zuverlässig ist und den allgemein anerkannten Rechnungs-

legungsgrundsätzen entspricht.

Das interne Kontroll- und Risikomanagement-System für die Rechnungslegung ist in das unter-

nehmensweite Risikomanagement-System eingebettet. Es umfasst bei itelligence Grundsätze,

Verfahren und Maßnahmen zur Sicherstellung der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ord-

nungsmäßigkeit der Rechnungslegung. Die konzerninternen Richtlinien bezogen auf die Rech-

nungslegung und Berichterstattung nach IFRS regeln die einheitlichen Bilanzierungs- und

Bewertungsgrundsätze für die in den Konzernabschluss einbezogenen inländischen und aus-

ländischen Gesellschaften. Zusätzlich umfassen diese Richtlinien Regelungen für den Zeitplan

der Konzernabschlusserstellung sowie formalisierte Anforderungen an die einbezogenen

Gesellschaften. Die Tochtergesellschaften von itelligence sind für die Einhaltung der konzern-

weit gültigen Rechnungslegungsvorschriften in ihren Abschlüssen zuständig und werden hier-

bei von Corporate Accounting unterstützt und überwacht.

Neue Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen gemäß der IFRS-Bilan-

zierung werden zeitnah auf ihre Auswirkungen hin analysiert und, sofern für die itelligence

relevant, in den Richtlinien für die Rechnungslegungsprozesse aufgenommen und umgesetzt.

itelligence verfügt über eine weitgehende einheitliche SAP-Plattform und einen einheitlichen

Konzernkontenplan sowie maschinell standardisierte Rechnungslegungsprozesse. Durch diese

Standardisierung ist eine einheitliche, ordnungsgemäße und zeitnahe Erfassung der wesentli-

chen Geschäftsvorfälle sichergestellt. Für zusätzliche manuelle Erfassungen von Geschäftsvor-

fällen bestehen verbindliche Regelungen. Bilanzielle Bewertungen, wie zum Beispiel die Über-

prüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte, erfolgen durch konzerninterne

Sachverständige. In Einzelfällen wie zum Beispiel bei der Bewertung der Pensionsverpflichtun-

gen wird die Bewertung durch externe Gutachter durchgeführt.

Page 98: itelligence Geschäftsbericht 2015

94

Die Konsolidierung wird global durch das Corporte Accounting durchgeführt. Zur Erstellung

des Konzernabschlusses der itelligence AG werden die Einzelabschlüsse der Tochtergesellschaf-

ten in ein auf SAP basiertes IT-Konsolidierungssystem transferiert. Auf Basis von systemtechni-

schen Kontrollen werden die übertragenen Abschlussdaten überprüft. Zusätzlich erfolgt zentral

eine Überprüfung der von den einbezogenen Gesellschaften vorgelegten Einzelabschlüsse unter

Beachtung der von den Abschlussprüfern erstellten Berichte. Durch systemseitige Ableitung

bzw. formalisierte Abfrage von konsolidierungsrelevanten Informationen ist eine ordnungsge-

mäße und vollständige Eliminierung konzerninterner Transaktionen sichergestellt. Sämtliche

Konsolidierungsprozesse zur Erstellung des Konzernabschlusses werden in dem SAP basierten

IT-Konsolidierungssystem durchgeführt und dokumentiert. Die Bestandteile des Konzernab-

schlusses einschließlich wesentlicher Angaben für den Anhang und Lagebericht werden hieraus

entwickelt.

Sämtliche eingesetzte IT-Systeme sind durch entsprechende Berechtigungskonzepte und

Zugangsbeschränkungen so weit wie möglich gegen unbefugte Zugriffe geschützt.

Die interne Konzernrevision prüft regelmäßig die internen Kontrollsysteme und Geschäftspro-

zesse der Tochtergesellschaften auf Ordnungsmäßigkeit. Im Einzelnen prüft sie die Einhaltung

der Richtlinien, organisatorische Sicherungsmaßnahmen sowie Kennzahlen der Gewinn- und

Verlustrechnung und der Bilanz. Als unabhängige Instanz berichtet sie direkt an den Vorstand

und den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats.

PROGNOSEBERICHT

WIRTSCHAFTSPROGNOSEN FÜR DAS JAHR 2016

Die Weltwirtschaft wuchs im Jahre 2015 mit 3,1% deutlich schwächer als zu Beginn des Jahres

erwartet. Dementsprechend hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) im Laufe des Jahres

seine Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft vor allem wegen der anhaltenden Konjunk-

turschwäche in China und in den Schwellen- und Entwicklungsländern mehrfach gesenkt. In

Folge dessen sind auch die Konjunkturerwartungen für die Jahre 2016 und 2017 eher verhalten.

Eine Rückkehr zu robustem und synchronem Wachstum ist derzeit nicht in Sicht. Generell wer-

den die Abwärtsrisiken ausgeprägter beurteilt als die Wachstumschancen. So deutet ein abge-

schwächtes Produktivitätswachstum darauf hin, dass sich das langfristige Wachstumspotenzial

der Weltwirtschaft verringert.

Insgesamt geht der IWF von einer Steigerung des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von

3,4% in 2016 bzw. von 3,6% in 2017 aus. Die Eurozone insgesamt und Deutschland sollten

stabil mit jeweils 1,7% wachsen. Vor allem die stark gesunkenen Ölpreise aber auch die expan-

sive Geldpolitik der EZB (Europäische Zentralbank) bewirken einen stärkeren privaten Ver-

brauch. Diese Faktoren sollten auch das Wirtschaftswachstum der japanischen Volkswirtschaft

Page 99: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 95LAGEBERICHT

begünstigen. Der IWF schätzt das BIP-Wachstum in Japan mit moderaten 1,0%. Das US-ameri-

kanische BIP-Wachstum wird weiterhin robust mit 2,6% bewertet. In der Summe dürfte das

Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Industrieländer im laufenden Jahr um 2,1% nach 1,9% im

Vorjahr steigen. Allerdings lässt die Wachstumsdynamik derzeit in den USA unter anderem

wegen der unter anhaltenden Druck geratenen Ölpreise und einem weiterhin starken US-

Dollar auch im Hinblick auf eine straffere Geldpolitik der Notenbank FED nach. Die Progno-

sen für das Wirtschaftswachstum in China und anderen Schwellen- und Entwicklungsländern

werden mit 4,3% angegeben. Diese Länder erwirtschaften inzwischen mehr als die Hälfte der

Produktion der Weltwirtschaft. Der extreme Rückgang der Rohstoffpreise hat jedoch dramati-

sche Auswirkungen für diese Länder, besonders für Lateinamerika und Russland.

Der IWF sieht für 2016 insbesondere folgende Abwärtsrisiken für die globale Konjunktur:

— Ein stärkerer Rückgang des Wirtschaftswachstums in China als bereits erwartet. Die Folge

wären Rückgänge bei den Handelsströmen, ein weiterer Verfall von Rohstoffpreisen und

schwindende Investitionszuversicht.

— Eine weitere Aufwertung des US-Dollars und eine gleichzeitig straffere FED-Geldpolitik.

Insbesondere letztere würde die Finanzierung der Schwellenländer und Unternehmen

verschärfen. Auch mit Folgen für die US-Ausfuhren.

— Eine weitere Verschärfung der geopolitischen Krisen und ungebrochene Flüchtlingsströme –

insbesondere in die Europäische Union.

Daraus resultierend oder als Zusammenspiel könnte eine starke Zunahme der Risikoaversion

Auswirkungen auf die Kapitalmärkte mit plötzlichen Investitionsrückgängen zur Folge haben.

AUSSICHTEN SOFTWARE- UND IT-SERVICES MARKT

Die Aussichten für den Software- und IT-Services-Markt bleiben insgesamt positiv – nicht

zuletzt wegen des Megatrends der Digitalisierung. Die digitale Transformation setzt viele

Geschäftsmodelle und Branchen unter Druck. Das Zusammenspiel von Cloud Computing, Big

Data Analytics, Mobility und Social Business beschleunigt Innovationen rund um das Thema

Internet of Things bzw. Industrie 4.0. Sogenannte intelligente Maschinen tauschen Informatio-

nen mit anderen Maschinen und zunehmend mit Menschen aus. Dieses Umfeld fördert die

Möglichkeiten, steigende Umsätze durch digitalisierte Produkte und Services zu erschließen,

Kundenbeziehungen zu verbessern und interne Prozesse effizienter zu gestalten. Insgesamt

erfordert der Paradigmenwechsel im Umgang mit Informationen und Daten erhebliche Investi-

tionen in IT und IT-Services. Alte Systemlandschaften müssen rationalisiert und neue müssen

entwickelt werden. Dabei steht auch die IT-Sicherheit im Vordergrund. Umfassende Digitalisie-

rungsstrategien rücken dabei in den Fokus der Unternehmensentscheider.

Page 100: itelligence Geschäftsbericht 2015

96

Vor diesem Hintergrund steigern Unternehmen weltweit wieder Investitionen in IT-Technologie

und IT-Services. Allerdings hat der starken Anstieg des US-Dollars zu erheblichen Verzerrungen

in den Umsatzstatistiken geführt. Auf US-Dollar-Basis sind die weltweiten IT-Ausgaben 2015

verglichen zum Vorjahr um 5,8% gesunken, bereinigt um Währungseffekte allerdings um 2,4%

gestiegen. Das Wachstum für Unternehmenssoftware betrug währungsbereinigt 6,1% und für

IT-Services 3,6%.

Für das Jahr 2016 werden Investitionen in Unternehmenssoftware mit Wachstumsraten von

6,1% und für IT-Services mit 3,6% von Gartner prognostiziert. Die durchschnittlichen Wachs-

tumsraten für Unternehmenssoftware werden im Zeitraum 2014 – 2019 mit 6,2% und für IT-

Services mit 4,1% währungsbereinigt geschätzt.

VORAUSSICHTLICHE UNTERNEHMENSENTWICKLUNG DER ITELLIGENCE AG

Das Geschäftsjahr 2015 war außerordentlich erfolgreich für die itelligence AG. Die Umsatz-

erlöse konnten mit 25,0% auf 696,2 Mio. Euro gesteigert werden. Das operative Wachstum

beträgt 11,3% bereinigt um das Wachstum durch Akquisitionen (8,6%) und Währungseinflüsse

(5,1%). itelligence ist damit wieder deutlich stärker als der weltweite Markt für SAP-Software

und IT-Services gewachsen.

Das wiederkehrende Geschäft (SAP-Wartung, Hosting und AMS) beträgt wie im Vorjahr rund

45% der Umsatzerlöse. Das Wachstum verteilt sich relativ gleichmäßig auf alle Regionen und

Unternehmensbereiche. Das Consultinggeschäft als Hauptumsatzträger erhöhte sich um 25,8%

auf nunmehr 310,1 Mio. Euro. Weiterhin wachstumsstark ist das weltweite AMS-Geschäft. Hier

zeigen sich die Vorteile der Einbindung in den globalen NTT/NTT DATA-Konzernverbund. Das

Lizenzgeschäft stieg um 22,0% auf 69,4 Mio. Euro. Dabei wurden zunehmend Cloud-Lösun-

gen und eigene Produkte verkauft.

Das EBIT erreichte im Geschäftsjahr 2015 mit 36,0 Mio. Euro einen Höchstwert der Unter-

nehmensgeschichte. Vor allem das strategische Ziel, die EBIT-Marge auf über 5% zu steigern,

konnte erreicht werden. Gründe hierfür sind unter anderem eine deutlich verbesserte Aus-

lastung von Beratungskapazitäten sowie eine gestiegene Marge im globalen AMS-Geschäft.

Daneben wurden Anfang 2015 einmalige Maßnahmen zur Kostenreduzierung durchgeführt.

Der Auftragsbestand zum Jahresende 2015 erhöhte sich von 563,5 Mio. Euro auf 659,5 Mio.

Euro (+17,0%). Für das Beratungsgeschäft geht der Vorstand im nächsten Geschäftsjahr von

stabilen Tagessätzen aus.

itelligence profitiert weiter von den Investitionen ihrer Kunden in die Digitalisierung der

Geschäftsprozesse und Geschäftsmodelle. Das rundum erneuerte Produktportfolio der SAP, ins-

besondere die leistungsfähigste Datenbank am Markt SAP HANA und die neue Business Suite

SAP S/4HANA, gewährleisten heute Unternehmensführung in Echtzeit. Im Mittelpunkt steht

Page 101: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 97LAGEBERICHT

auch eine völlig neue Visualisierungstechnologie namens SAP Fiori, die dem Anwender verein-

fachte und neue Ansichten zur Verfügung stellt. SAP schätzt den weltweit adressierbaren Markt

für ihr Produktportfolio auf über 350 Mrd. US-Dollar in 2020. Dieses Marktpotenzial eröffnet

zahlreiche Geschäftschancen für die itelligence AG. Vor allem auch die immer stärkere

Vernetzung mit Schwesterfirmen des NTT/NTT DATA-Konzerns verbessert den Zugang von

itelligence zu größeren und globalen Kunden.

Mit Blick auf die sehr gute Marktpositionierung und bei einer stabilen konjunkturellen Ent-

wicklung – insbesondere in den USA und Europa – erwartet der Vorstand der itelligence AG ein

organisches Wachstum in den nächsten zwei Jahren von jeweils 3,5% bis 8% pro Jahr. In 2016

werden Umsatzerlöse mindestens in Höhe von 720 Mio. Euro erwartet. Daneben werden

wiederum ein bis zwei Akquisitionen unter anderem auch in Deutschland angestrebt. In 2017

plant der Vorstand die Umsatzerlöse dann auf über 800 Mio. Euro zu steigern.

Der Fokus der Unternehmensführung gilt der nachhaltigen Erhöhung der Profitabilität. Für das

Geschäftsjahr 2016 wird auf Basis der Umsatzprognose eine EBIT-Marge von 5,5% angestrebt.

Das EBIT wird mit 40 Mio. Euro geplant. Es ist erklärtes Ziel des Mutterunternehmens, der NTT

DATA in Tokio, in 2016 wiederum keine Ausschüttung vorzunehmen, sondern die erwirtschaf-

teten Gewinne sämtlich in das Geschäftsmodell der itelligence AG zu reinvestieren.

Die aus den 360-Grad-Feedback-Gesprächen im Top- und mittleren Management gewonnen

Erkenntnisse nutzt die Gesellschaft um weiter in die Aus- und Weiterbildung der Belegschaft zu

investieren. Die Förderung der Qualifikation der Mitarbeiter und die Karrieremöglichkeiten

innerhalb des itelligence-Konzerns sollen auch in Zukunft die Mitarbeiterzufriedenheit auf

einem hohen Stand halten.

Diese Prognosen unterstellen neben den zuvor genannten Einschätzungen der allgemeinen

Marktentwicklung im Unternehmenssoftware und IT-Services-Bereich ein insgesamt stabiles

gesamtwirtschaftliches und weltpolitisches Umfeld. Die tatsächlichen Ergebnisse können

wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen.

Bielefeld, den 17. März 2016

itelligence AG

Der Vorstand

Page 102: itelligence Geschäftsbericht 2015

98

KONZERNGEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG IFRS

TEUR Anhang 1.1. – 31.12.2015 1.1. – 31.12.2014

Umsatzerlöse 1 696.240 556.806

Umsatzkosten 2 -533.359 -426.189

Bruttoergebnis vom Umsatz 162.881 130.617

Marketing- und Vertriebsaufwendungen 3 -64.949 -57.620

Verwaltungsaufwendungen 4 -58.113 -46.390

Sonstige betriebliche Erträge 5 4.037 3.290

Sonstige betriebliche Aufwendungen 6 -4.853 -5.763

Amortisation Auftragsbestand 11 -2.988 -1.332

Gesamte betriebliche Aufwendungen -126.866 -107.815

Operatives Ergebnis 36.015 22.802

Beteiligungsergebnis 17 398

Bewertung von Derivaten und Ausübung von Optionen 7 -2.864 -5.781

Wechselkursdifferenzen aus Finanzierungen -371 -246

Finanzierungserträge 8 238 149

Finanzierungsaufwendungen 8 -2.685 -3.157

Finanzergebnis -5.665 -8.637

Ergebnis vor Steuern 30.350 14.165

Steueraufwendungen 9 -9.220 -7.426

Konzernüberschuss 21.130 6.739

davon Anteil der Aktionäre der itelligence AG 18.786 3.286

davon für nicht beherrschende Anteile 2.344 3.453

Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert, verwässert) 10 0,63 0,11

Anzahl der Aktien, auf Grundlage derer die B erechnung der Ergebnisse je Aktie erfolgte:

– unverwässert, verwässert 30.014.838 30.014.838

Page 103: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 99

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG IFRS

TEUR 1.1. – 31.12.2015 1.1. – 31.12.2014

Konzernüberschuss 21.130 6.739

Versicherungsmathematische Gewinne (i. Vj. Verluste) IAS 19 * 724 -2.153

Währungskursänderungen ** 2.351 2.820

Sonstiges Ergebnis 3.075 667

Konzern-Gesamtergebnis 24.205 7.406

davon Anteil der Aktionäre der itelligence AG 22.000 3.865

davon für nicht beherrschende Anteile 2.205 3.541

* Posten, der nie in den Gewinn oder Verlust umgegliedert wird

** Posten, der in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden kann

ITELLIGENCE AGGB 2015

JAHRESABSCHLUSS

Page 104: itelligence Geschäftsbericht 2015

100

KONZERNBILANZ IFRS

AKTIVA TEUR Anhang 31.12.2015 31.12.2014

Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte 11 128.795 120.852

Sachanlagen 12 80.989 72.856

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 13 1.129 1.363

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14 2.557 2.592

Forderungen aus Ertragssteuern 57 123

Latente Steueransprüche 16 5.827 3.781

219.354 201.567

Kurzfristige Vermögenswerte

Vorräte 1.543 634

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14 155.284 130.042

Forderungen aus Ertragssteuern 2.208 1.812

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 13 4.283 4.084

Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 15 2.638 4.236

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 17 54.518 38.764

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 18 19.473 16.026

239.947 195.598

459.301 397.165

Page 105: itelligence Geschäftsbericht 2015

ANHANGJAHRESABSCHLUSS

PASSIVA TEUR Anhang 31.12.2015 31.12.2014

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital 19 30.015 30.015

Kapitalrücklage 20 52.768 52.768

Bilanzgewinn 21 72.962 54.176

Kumuliertes übriges Eigenkapital 22 -13.559 -22.113

142.186 114.846

Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital 12.771 18.048

154.957 132.894

Langfristige Schulden

Finanzielle Verbindlichkeiten 23 88.554 63.874

Latente Steuerschulden 16 14.783 10.345

Sonstige langfristige Rückstellungen 24 245 417

Pensionsrückstellungen 25 8.123 9.399

Zuwendungen der öffentlichen Hand 26 2.691 3.268

Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 27 1.724 2.301

116.120 89.604

Kurzfristige Schulden

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 28 54.305 47.502

Finanzielle Verbindlichkeiten 23 27.301 30.963

Steuerrückstellungen 3.936 2.374

Sonstige kurzfristige Rückstellungen 24 9.228 7.300

Verbindlichkeiten aus Ertragssteuern 674 1.075

Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 27 84.689 75.779

Passive Rechnungsabgrenzungsposten 8.091 9.674

188.224 174.667

459.301 397.165

101ITELLIGENCE AGGB 2015

Page 106: itelligence Geschäftsbericht 2015

102

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG IFRS

TEUR 1.1. – 31.12.2015 1.1. – 31.12.2014

Konzernüberschuss 21.130 6.739

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 26.525 20.472

Eliminierung der Ergebnisse aus Anlagenabgängen -77 -749

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge -1.594 -4.139

Finanzergebnis 5.665 8.637

Steueraufwendungen 9.220 7.426

60.869 38.386

Veränderung der Vorräte -746 -97

Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -23.067 4.521

Veränderung der sonstigen langfristigen Vermögenswerte 130 -1.181

Veränderung der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte 1.755 -2.693

Veränderung der Rechnungsabgrenzungsposten -5.576 -6.845

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.902 3.681

Veränderung der Pensionsrückstellungen -1.276 1.578

Veränderung der übrigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen 7.380 -5.103

45.371 32.247

Erhaltene Zinsen 238 149

Erhaltene Dividenden 17 398

Gezahlte Zinsen -2.720 -3.076

Gezahlte Steuern -7.674 -5.880

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 35.232 23.838

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -18.556 -19.814

Erhaltene Investitionszuschüsse und -zulagen 74 434

Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen 493 262

Einzahlungen aus dem Abgang von Finanzanlagen 0 3.010

Nachträgliche Kaufpreiszahlungen -79 -1.422

Auszahlungen für Akquisitionen (abzüglich übernommener Finanzmittel aus Unternehmenskäufen) -8.657 -18.112

Cashflow aus Investitionstätigkeit -26.725 -35.642

Dividenden an nicht beherrschende Anteile -2.093 -132

Reduzierung der langfristigen Termingeldern 202 720

Auszahlung für den Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen -6.826 -6.663

Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 27.041 25.341

Tilgung von Finanzverbindlichkeiten -11.716 -8.812

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 6.608 10.454

Erhöhung liquider Mittel (i. Vj. Verringerung) 15.115 -1.350

Effekte aus Wechselkursdifferenzen 639 868

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 1. Januar 38.764 39.246

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 31. Dezember 54.518 38.764

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden in Textziffer (17) des Anhangs erläutert.

Page 107: itelligence Geschäftsbericht 2015

ANHANG

KONZERNEIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG IFRS

Kumuliertes übriges Eigenkapital

TEUR Anzahlder

Aktien

Grund- kapital

Kapital-rücklage

Bilanz- gewinn

Währungs-umrech-

nungsdiffe-renzen

ÜbrigesEigen- kapitalIAS 19

ÜbrigesEigen- kapital

Kumuliertesübriges

Eigenkapital

Eigenkapital der Anteils-

eigner derMutterge-

sellschafter

Nicht beherr-

schendeAnteile

Konzern- eigen- kapital

31. Dezember 2013 30.014.838 30.015 52.768 50.890 -3.784 -840 -23.608 -28.232 105.441 16.356 121.797

Konzernüberschuss 3.286 3.286 3.453 6.739

Versicherungs- mathematischeVerluste IAS 19 -2.153 -2.153 -2.153 -2.153

Fremdwährungs- differenzen 2.732 2.732 2.732 88 2.820

Sonstiges Ergebnis 2.732 -2.153 579 579 88 667

Konzern- Gesamtergebnis 3.286 2.732 -2.153 0 579 3.865 3.541 7.406

Dividenden- ausschüttung -132 -132

Erwerb eines Tochterunter- nehmens mit nichtbeherrschenden Anteilen 3.823 3.823

Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen ohne Kontrollwechsel 5.540 5.540 5.540 -5.540 0

Transaktionen mit Eigentümern 5.540 5.540 5.540 -1.849 3.691

31. Dezember 2014 30.014.838 30.015 52.768 54.176 -1.052 -2.993 -18.068 -22.113 114.846 18.048 132.894

Konzernüberschuss 18.786 18.786 2.344 21.130

Versicherungs- mathematischeGewinne IAS 19 724 724 724 724

Fremdwährungs- differenzen 2.490 2.490 2.490 -139 2.351

Sonstiges Ergebnis 2.490 724 3.214 3.214 -139 3.075

Konzern- Gesamtergebnis 18.786 2.490 724 0 3.214 22.000 2.205 24.205

Dividenden- ausschüttung -2.093 -2.093

Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen ohne Kontrollwechsel 5.340 5.340 5.340 -5.389 -49

Transaktionen mitEigentümern 5.340 5.340 5.340 -7.482 -2.142

31. Dezember 2015 30.014.838 30.015 52.768 72.962 1.438 -2.269 -12.728 -13.559 142.186 12.771 154.957

JAHRESABSCHLUSS 103ITELLIGENCE AGGB 2015

Page 108: itelligence Geschäftsbericht 2015

104

KONZERNANHANG

FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2015

A. ALLGEMEINE ANGABEN

Der itelligence Konzern ist einer der international führenden

SAP-Komplettdienstleister. Das Angebot umfasst SAP-Bera-

tung, SAP-Lizenzvertrieb, Application Management Services

sowie Outsourcing & Services bis hin zu selbst entwickelten

SAP-Branchenlösungen.

Die Unternehmensgruppe ist weltweit vertreten. Ausländische

Tochtergesellschaften bestehen in den USA, der Schweiz,

Österreich, Spanien, England, Tschechien, der Slowakei, den

Niederlanden, Belgien, Polen, Ungarn, Russland, Ukraine,

Kanada, Frankreich, Dänemark, Norwegen, Malaysia, der

Türkei, Indien, Schweden und China.

Die Obergesellschaft des Konzerns ist die itelligence AG mit

Sitz in der Königsbreede 1, 33605 Bielefeld, Deutschland. Die

Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Bielefeld

eingetragen.

Seit dem 13. Dezember 2007 hat der itelligence Konzern

einen Mehrheitsaktionär, die NTT DATA EUROPE GmbH &

Co. KG, Bielefeld, die eine 100%ige Tochter der NTT DATA

CORPORATION in Japan ist. Nach Vollzug eines öffentlichen

Erwerbsangebots im Geschäftsjahr 2012 hielt die NTT DATA

EUROPE GmbH & Co. KG unmittelbar mehr als 95% des

Grundkapitals der itelligence AG. Die Beteiligung wurde im

Geschäftsjahr 2013 auf 100% aufgestockt. Die NTT DATA

EUROPE GmbH & Co. KG ist Hauptaktionärin.

Die itelligence erstellt und veröffentlicht den Konzernab-

schluss zum 31. Dezember 2015 für das Geschäftsjahr vom

1. Januar bis 31. Dezember 2015 in Euro (EUR). Innerhalb

des Abschlusses werden alle Werte kaufmännisch auf TEUR

gerundet. Der Konzernabschluss ist auf Basis historischer

Anschaffungs- und Herstellungskosten erstellt, mit der Aus-

nahme, dass bestimmte Finanzinstrumente zum Marktwert

bilanziert sind.

Der Vorstand der itelligence AG hat den Konzernabschluss am

9. März 2016 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.

Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu

prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.

Es bestehen anschließend keine Änderungsmöglichkeiten.

Am 17. März 2016 wurde der Konzernabschluss durch den

Aufsichtsrat gebilligt.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, wurden ver-

schiedene Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlust-

rechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang

gesondert ausgewiesen und erläutert.

B. RECHNUNGSLEGUNG

Der Konzernabschluss der itelligence AG zum 31. Dezember

2015, im Folgenden als „itelligence“, „die Gesellschaft“, „der

Konzern“ oder „das Unternehmen“ bezeichnet, wurde in Über-

einstimmung mit den vom International Accounting Standards

Board (IASB) formulierten International Financial Reporting

Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufge-

stellt.

Alle für das Geschäftsjahr 2015 in der Europäischen Union ver-

pflichtend anzuwendenden International Accounting Standards

(IAS), IFRS und Auslegungen des Standing Interpretations

Committee (SIC) und des International Financial Reporting

Interpretations Committee (IFRIC) wurden berücksichtigt.

Die folgenden im Geschäftsjahr 2015 neu anzuwendenden

Änderungen von Standards und die neue Interpretation hatten

keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung im Kon-

zernabschluss der itelligence AG:

Page 109: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 105ANHANG

IFRIC 21 – LEVIES

IFRIC 21 ist eine Interpretation zu IAS 37. Geklärt wird vor

allem die Frage, wann eine gegenwärtige Verpflichtung bei

durch die öffentliche Hand erhobenen Abgaben entsteht und

eine Rückstellung oder Verbindlichkeit anzusetzen ist. Nicht

in den Anwendungsbereich der Interpretation fallen insbeson-

dere Strafzahlungen und Abgaben, die aus öffentlich-recht-

lichen Verträgen resultieren oder in den Regelungsbereich

eines anderen IFRS fallen, zum Beispiel IAS 12. Nach IFRIC 21

ist ein Schuldposten für Abgaben anzusetzen, wenn das die

Abgabepflicht auslösende Ereignis eintritt. Dieses auslösende

Ereignis, das die Verpflichtung begründet, ergibt sich wiederum

aus dem Wortlaut der zugrundeliegenden Norm. Deren For-

mulierung ist insofern ausschlaggebend für die Bilanzierung.

IMPROVEMENTS TO IFRS 2011 – 2013

Im Rahmen des annual improvement project wurden Änderun-

gen an vier Standards vorgenommen. Mit der Anpassung

von Formulierungen in einzelnen IFRS wird eine Klarstellung

der bestehenden Regelungen erreicht. Betroffen sind die Stan-

dards IFRS 1, IFRS 3, IFRS 13 und IAS 40.

Hinsichtlich vom IASB bisher bereits veröffentlichten, aber im

Geschäftsjahr 2015 noch nicht verpflichtend anzuwendenden

Rechnungslegungsvorschriften, wird auf den Abschnitt „Neue

Rechnungslegungsstandards“ verwiesen.

C. NEUE RECHNUNGSLEGUNGSSTANDARDS

Für die folgenden neuen oder geänderten Standards und

Interpretationen, die verpflichtend erst in späteren Geschäfts-

jahren anzuwenden sind, plant der itelligence Konzern keine

frühzeitige Anwendung. Soweit nicht anders angegeben, wer-

den die Auswirkungen auf den itelligence-Konzernabschluss

derzeit geprüft.

a) EU Endorsement ist bereits erfolgt

AMENDMENTS TO IFRS 11 – ACCOUNTING

FOR ACQUISITIONS OF INTERESTS IN JOINT

OPERATIONS

IFRS 11 enthält Regelungen zur bilanziellen und erfolgsrech-

nerischen Erfassung von Gemeinschaftsunternehmen (Joint

Ventures) und gemeinschaftlichen Tätigkeiten (Joint Opera-

tions). Während Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-

methode bilanziert werden, ist die in IFRS 11 vorgesehene

Abbildung gemeinschaftlicher Tätigkeiten mit der Quoten-

konsolidierung vergleichbar.

Mit der Änderung des IFRS 11 regelt das IASB die Bilanzierung

eines Erwerbs von Anteilen an einer gemeinschaftlichen Tätig-

keit, die einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3 Unter-

nehmenszusammenschlüsse darstellt. In solchen Fällen soll

der Erwerber die Grundsätze für die Bilanzierung von Unter-

nehmenszusammenschlüssen nach IFRS 3 anwenden. Zudem

greifen auch in diesen Fällen die Angabepflichten des IFRS 3.

Die Änderungen sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwen-

den, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Es ist

nicht zu erwarten, dass die Änderungen von IFRS 11 eine Aus-

wirkung auf die künftigen Konzernabschlüsse der itelligence

AG haben werden.

Page 110: itelligence Geschäftsbericht 2015

106

AMENDMENTS TO IAS 1 – DISCLOSURE INITIATIVE

Die Änderungen betreffen verschiedene Ausweisfragen. Es

wird klargestellt, dass Anhangangaben nur dann notwendig

sind, wenn ihr Inhalt nicht unwesentlich ist. Dies gilt explizit

auch dann, wenn ein IFRS eine Liste von Minimum-Angaben

fordert. Zudem werden Erläuterungen zur Aggregation und

Disaggregation von Posten in der Bilanz und der Gesamt-

ergebnisrechnung aufgenommen. Des Weiteren wird klarge-

stellt, wie Anteile am Sonstigen Ergebnis at equity bewerteter

Unternehmen in der Gesamtergebnisrechnung darzustellen

sind. Schließlich erfolgt die Streichung einer Musterstruktur

des Anhangs zur stärkeren Berücksichtigung unternehmens-

individueller Relevanz.

Die Änderungen sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwen-

den, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen.

AMENDMENTS TO IAS 16 AND IAS 38 –

CLARIFICATION OF ACCEPTABLE METHODS

OF DEPRECIATION AND AMORTISATION

Mit diesen Änderungen stellt das IASB weitere Leitlinien zur

Festlegung einer akzeptablen Abschreibungsmethode zur Ver-

fügung. Umsatzbasierte Abschreibungsmethoden sind dem-

nach für Sachanlagen nicht und für immaterielle Vermögens-

werte lediglich in bestimmten Ausnahmefällen (widerlegbare

Vermutung der Unangemessenheit) zulässig.

Die Änderungen sind erstmals anzuwenden in Geschäfts-

jahren, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen.

AMENDMENTS TO IAS 16 AND IAS 41 –

AGRICULTURE: BEARER PLANTS

Nach IAS 41 werden bislang alle biologischen Vermögens-

werte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert abzüglich

geschätzter Verkaufskosten bewertet. Dies gilt auch für sog.

fruchttragende Gewächse, wie Weinreben, Kautschukbäume

und Ölpalmen, die der Ernte biologischer Vermögenswerte

über mehrere Perioden dienen, ohne selbst als landwirtschaft-

liches Erzeugnis verkauft zu werden. Nach den Änderungen

sind fruchttragende Gewächse künftig wie Sachanlagen nach

IAS 16 zu bilanzieren, da ihre Nutzung vergleichbar ist. Ihre

Früchte sind dagegen auch künftig nach IAS 41 zu bilanzieren.

Im Rahmen der erstmaligen Anwendung der Änderungen

können die Bilanzierenden von speziellen Erleichterungen

Gebrauch machen. So dürfen fruchttragende Gewächse zum

Übergangszeitpunkt vereinfachend zum beizulegenden Zeit-

wert bewertet werden.

Die Änderungen sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwen-

den, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Es ist

nicht zu erwarten, dass die Änderungen von IAS 16 und IAS

41 eine Auswirkung auf die künftigen Konzernabschlüsse der

itelligence AG haben werden.

AMENDMENTS TO IAS 19 – DEFINED BENEFIT

PLANS: EMPLOYEE CONTRIBUTIONS

Mit den Änderungen werden die Vorschriften klargestellt,

die sich mit der Zuordnung von Arbeitnehmerbeiträgen bzw.

Beiträgen von dritten Parteien zu den Dienstleistungsperioden

beschäftigen, wenn die Beiträge mit der Dienstzeit verknüpft

sind. Darüber hinaus werden Erleichterungen geschaffen,

wenn die Beiträge von der Anzahl der geleisteten Dienstjahre

unabhängig sind.

Die Änderungen sind erstmals anzuwenden in Geschäfts-

jahren, die am oder nach dem 1. Februar 2015 beginnen.

AMENDMENTS TO IAS 27 – EQUITY METHOD

IN SEPARATE FINANCIAL STATEMENTS

Mit der Änderung wird die Equity Methode als Bilanzierungs-

option für Anteile an Tochterunternehmen, Joint Ventures

und assoziierten Unternehmen in separaten Abschlüssen

eines Investors wieder zugelassen. Die bestehenden Optionen

zur Bewertung zu Anschaffungskosten oder nach IAS 39/IFRS

9 bleiben erhalten. Seit 2005 war die Anwendung der Equity

Methode für Anteile im separaten Abschluss (des Mutterunter-

nehmens) nach IAS 27 nicht mehr zulässig.

Page 111: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 107ANHANG

Aufgrund von Klagen der Anwender unter anderem über

den hohen Aufwand einer Fair Value Bewertung zu jedem

Abschlussstichtag, insbesondere bei nicht börsennotierten

assoziierten Unternehmen, hat das IASB die Änderung an

IAS 27 vorgenommen.

Die Änderungen sind erstmals anzuwenden in Geschäftsjah-

ren, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Es ist

nicht zu erwarten, dass die Änderungen von IAS 27 eine Aus-

wirkung auf die künftigen Konzernabschlüsse der itelligence

AG haben werden.

IMPROVEMENTS TO IFRS 2010 – 2012

Im Rahmen des annual improvement project wurden Ände-

rungen an sieben Standards vorgenommen. Mit der Anpas-

sung von Formulierungen in einzelnen IFRS soll eine Klarstel-

lung der bestehenden Regelungen erreicht werden. Daneben

gibt es Änderungen mit Auswirkungen auf Anhangangaben.

Betroffen sind die Standards IFRS 2, IFRS 3, IFRS 8, IFRS 13,

IAS 16, IAS 24 und IAS 38.

Die Änderungen sind erstmals anzuwenden in Geschäfts-

jahren, die am oder nach dem 1. Februar 2015 beginnen.

Die Änderungen zu IFRS 2 und IFRS 3 sind dabei auf Trans-

aktionen anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2014

stattfinden.

IMPROVEMENTS TO IFRS 2012 – 2014

Im Rahmen des annual improvement project wurden Ände-

rungen an vier Standards vorgenommen. Mit der Anpassung

von Formulierungen in einzelnen IFRS/IAS soll eine Klarstel-

lung der bestehenden Regelungen erreicht werden. Betroffen

sind die Standards IFRS 5, IFRS 7, IAS 19 und IAS 34.

Die Änderungen sind erstmals anzuwenden in Geschäfts-

jahren, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen.

b) EU Endorsement ist noch ausstehend

Die Änderungen sind – vorbehaltlich einer Übernahme in

EU-Recht – erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am

oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen.

IFRS 9 – FINANCIAL INSTRUMENTS

Der im Juli 2014 herausgegebene IFRS 9 ersetzt die bestehen-

den Leitlinien in IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und

Bewertung. IFRS 9 enthält überarbeitete Leitlinien zur Einstu-

fung und Bewertung von Finanzinstrumenten, darunter ein

neues Modell der erwarteten Kreditausfälle zur Berechnung

der Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten, sowie

die neuen allgemeinen Bilanzierungsvorschriften für Siche-

rungsgeschäfte. Er übernimmt auch die Leitlinien zur Erfas-

sung und Ausbuchung von Finanzinstrumenten aus IAS 39.

IFRS 9 ist – vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht –

erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach

dem 1. Januar 2018 beginnen. Eine frühzeitige Anwendung

ist zulässig.

IFRS 15 – REVENUE FROM CONTRACTS WITH

CUSTOMERS

IFRS 15 Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden legt einen

umfassenden Rahmen zur Bestimmung fest, ob, in welcher

Höhe und zu welchem Zeitpunkt Umsatzerlöse erfasst

werden. Er ersetzt bestehende Leitlinien zur Erfassung von

Umsatzerlösen, darunter IAS 18 Umsatzerlöse, IAS 11 Ferti-

gungsaufträge und IFRIC 13 Kundenbindungsprogramme.

IFRS 15 ist – vorbehaltlich einer Übernahme in EU-Recht –

erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach

dem 1. Januar 2018 beginnen. Eine frühzeitige Anwendung

ist zulässig.

Page 112: itelligence Geschäftsbericht 2015

108

AMENDMENTS TO IFRS 10 AND IAS 28 – SALE

OR CONTRIBUTION OF ASSETS BETWEEN AN

INVESTOR AND ITS ASSOCIATE OR JOINT VENTURE

Die Änderungen adressieren eine bekannte Inkonsistenz

zwischen den Vorschriften des IFRS 10 und des IAS 28 (2011)

für den Fall der Veräußerung von Vermögenswerten an ein

assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunterneh-

men bzw. der Einlage von Vermögenswerten in ein assoziiertes

Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen.

Nach IFRS 10 hat ein Mutterunternehmen den Gewinn oder

Verlust aus der Veräußerung eines Tochterunternehmens bei

Verlust der Beherrschungsmöglichkeit in voller Höhe in der

Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Demgegenüber

verlangt der aktuell anzuwendende IAS 28.28, dass der Veräu-

ßerungserfolg bei Veräußerungstransaktionen zwischen einem

Investor und einer at-equity bewerteten Beteiligung – sei es

ein assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunter-

nehmen – lediglich in der Höhe des Anteils der anderen an

diesem Unternehmen zu erfassen ist.

Künftig soll der gesamte Gewinn oder Verlust aus einer

Transaktion nur dann erfasst werden, wenn die veräußerten

oder eingebrachten Vermögenswerte einen Geschäftsbetrieb

im Sinne des IFRS 3 darstellen. Dies gilt unabhängig davon,

ob die Transaktion als share oder asset deal ausgestaltet ist.

Bilden die Vermögenswerte dagegen keinen Geschäftsbetrieb,

ist lediglich eine anteilige Erfolgserfassung zulässig.

Der Erstanwendungszeitpunkt der Änderungen wurde durch

das IASB auf unbestimmte Zeit verschoben.

AMENDMENTS TO IFRS 10, IFRS 12 AND IAS 28 –

INVESTMENT ENTITIES: APPLYING THE

CONSOLIDATION EXCEPTION

Die Änderungen dienen zur Klärung von verschiedenen Frage-

stellungen in Bezug auf die Anwendung der Ausnahme von

der Konsolidierungspflicht nach IFRS 10, wenn das Mutter-

unternehmen die Definition einer „Investmentgesellschaft“

erfüllt. Demnach sind Mutterunternehmen auch dann von

der Konzernabschlusserstellungspflicht befreit, wenn das

übergeordnete Mutterunternehmen seine Tochterunterneh-

men nicht konsolidiert, sondern zum beizulegenden Zeitwert

nach IFRS 10 bilanziert.

Bezogen auf die Bilanzierung von Tochterunternehmen einer

Investmentgesellschaft wird nunmehr wie folgt differenziert:

Tochterunternehmen, die selbst Investmentgesellschaften

sind, sind – dem allgemeinen Grundsatz der investment entity

exception folgend – zum beizulegenden Zeitwert zu bilan-

zieren. Dagegen sind Tochterunternehmen, die selbst keine

Investmentgesellschaften sind, jedoch Dienstleistungen

er bringen, die sich auf die Anlagetätigkeit des Mutterunter-

nehmens beziehen und damit als Verlängerung der Tätigkeit

des Mutterunternehmens zu betrachten sind, zu konsolidie-

ren.

Schließlich wird klargestellt, dass ein Investor, der nicht die

Definition einer Investmentgesellschaft erfüllt und die Equity

Methode auf ein assoziiertes Unternehmen oder ein Joint Ven-

ture anwendet, die Bewertung zum beizulegenden Zeitpunkt

beibehalten kann, die das Beteiligungsunternehmen auf seine

Beteiligungen an Tochterunternehmen anwendet.

Zudem sehen die Änderungen vor, dass eine Investmentgesell-

schaft, die alle ihre Tochterunternehmen zum beizulegenden

Zeitwert bewertet, die nach IFRS 12 vorgeschriebenen Anga-

ben zu Investmentgesellschaften zu leisten hat.

Die Änderungen sind – vorbehaltlich einer Übernahme in

EU-Recht – erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am

oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Wenn die Änderun-

gen der Standards von der EU in dieser Form übernommen

werden, ist nicht zu erwarten, dass diese eine Auswirkung auf

die künftigen Konzernabschlüsse der itelligence AG haben

werden.

Page 113: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 109ANHANG

IFRS 16 LEASES

Das IASB hat am 13. Januar 2016 den Rechnungslegungsstan-

dard IFRS 16 Leases veröffentlicht. Kerngedanke des neuen

Standards ist es, beim Leasingnehmer generell alle Leasing-

verhältnisse und die damit verbundenen vertraglichen Rechte

und Verpflichtungen in der Bilanz zu erfassen. Die bisher

unter IAS 17 erforderliche Unterscheidung zwischen Finanzie-

rungs- und Operating-Leasingverträgen entfällt damit künftig

für den Leasingnehmer.

Für alle Leasingverhältnisse erfasst der Leasingnehmer in sei-

ner Bilanz eine Leasingverbindlichkeit für die Verpflichtung,

künftig Leasingzahlungen vorzunehmen. Gleichzeitig aktiviert

der Leasingnehmer ein Nutzungsrecht am zugrundeliegenden

Vermögenswert, welches grundsätzlich dem Barwert der künf-

tigen Leasingzahlungen zuzüglich direkt zurechenbarer Kos-

ten entspricht.

Beim Leasinggeber sind die Regelungen des neuen Standards

dagegen ähnlich zu den bisherigen Vorschriften des IAS 17.

Die Leasingverträge werden weiterhin entweder als Finanzie-

rungs- oder Operating-Leasingverhältnisse klassifiziert. Für die

Klassifizierung nach IFRS 16 wurden die Kriterien des IAS 17

übernommen.

IFRS 16 enthält darüber hinaus eine Reihe von weiteren

Regelungen zum Ausweis und zu den Anhangangaben sowie

zu Sale-and-Leaseback-Transaktionen.

Die Verlautbarung ersetzt die heute geltenden Bestimmungen

von IAS 17 Leases und die damit verbundenen Interpretatio-

nen IFRIC 4 Determining whether an Arrangement contains

a Lease, SIC 15 Operating Leases – Incentives und SIC 27

Evaluating the Substance of Transactions Involving the Legal

Form of a Lease.

Die Änderungen sind – vorbehaltlich einer Übernahme in

EU-Recht – erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am

oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen. Eine frühere Anwen-

dung ist zulässig, sofern IFRS 15 ebenfalls angewendet wird.

Wenn der Standard von der EU in dieser Form übernommen

wird, ist zu erwarten, dass dieser eine wesentliche Auswirkung

auf die künftigen Konzernabschlüsse der itelligence AG haben

wird.

AMENDMENTS TO IAS 12: RECOGNITION OF DEFER-

RED TAX ASSETS FOR UNREALISED LOSSES

Mit der Änderung an IAS 12 stellt das IASB klar, dass Abwer-

tungen auf einen niedrigeren Marktwert von Schuldinstru-

menten, die zum beizulegenden Zeitwert (fair value) bewertet

werden, welche aus einer Veränderung des Marktzinsniveaus

resultieren, zu abzugsfähigen temporären Differenzen führen.

Das IASB bekräftigt, dass eine temporäre Differenz in diesen

Fällen entsteht. Das IASB bezieht sich ausdrücklich auf den

Fall, dass der Verlust nicht realisiert wird und sich in Zukunft,

bei Halten bis zur Endfälligkeit, umkehren wird, da das Schuld-

instrument zum Nominalwert getilgt wird. Dies ist unabhän-

gig davon, ob der Halter erwartet, das Schuldinstrument bis

zur Endfälligkeit zu halten und somit den Nominalwert in

voller Höhe zu erzielen.

Das IASB stellt außerdem klar, dass grundsätzlich für alle

abziehbaren temporären Differenzen zusammen zu beurteilen

ist, ob voraussichtlich künftig ausreichendes zu versteuerndes

Einkommen erzielt wird, um diese nutzen und damit ansetzen

zu können. Nur sofern und soweit das Steuerrecht zwischen

verschiedenen Arten von steuerbaren Gewinnen unterschei-

det, ist eine eigenständige Beurteilung vorzunehmen. Außer-

dem wird IAS 12 um Regeln und Beispiele ergänzt, die klar-

stellen, wie das künftige zu versteuernde Einkommen für die

Bilanzierung aktiver latenter Steuern zu ermitteln ist.

Die Änderungen sind – vorbehaltlich einer Übernahme in

EU-Recht – retrospektiv für Geschäftsjahre anzuwenden, die

am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnen.

Page 114: itelligence Geschäftsbericht 2015

110

Im Rahmen der erstmaligen Anwendung der Änderungen

können die Bilanzierenden darauf verzichten, die einzelnen

von der Änderung betroffenen Komponenten des Eigen-

kapitals in der Eröffnungsbilanz der frühesten dargestellten

Periode anzupassen und statt dessen die gesamte Änderung

des Eigenkapitals im Gewinnvortrag (retained earnings)

erfassen.

Eine vorzeitige Anwendung der Änderungen ist zulässig.

Wenn die Änderungen des Standards von der EU in dieser

Form übernommen werden, ist nicht zu erwarten, dass diese

eine Auswirkung auf die künftigen Konzernabschlüsse der

itelligence AG haben werden.

AMENDMENTS TO IAS 7: DISCLOSURE INITIATIVE

Im Rahmen seiner Initiative zu Angaben hat das IASB am

29. Januar 2016 Änderungen an IAS 7 Kapitalflussrechnung

veröffentlicht. Die Änderungen haben die Zielsetzung, die

Informationen über die Veränderung der Verschuldung des

Unternehmens zu verbessern.

Nach den Änderungen hat ein Unternehmen Angaben über

die Änderungen solcher Finanzverbindlichkeiten zu machen,

deren Einzahlungen und Auszahlungen in der Kapitalfluss-

rechnung im Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit gezeigt

werden. Dazugehörige finanzielle Vermögenswerte sind eben-

falls in die Angaben einzubeziehen (z.B. Vermögenswerte aus

Absicherungsgeschäften).

Anzugeben sind:

— Zahlungswirksame Veränderungen

— Änderungen aus dem Erwerb oder der Veräußerung

von Unternehmen

— Währungskursbedingte Änderungen

— Änderungen der beizulegenden Zeitwerte

— Übrige

Das IASB schlägt vor, die Angaben in Form einer Überlei-

tungsrechnung vom Anfangsbestand in der Bilanz bis zum

Endbestand in der Bilanz darzustellen, lässt aber auch andere

Darstellungen zu.

Die Änderungen sind – vorbehaltlich einer Übernahme in

EU-Recht – in Geschäftsjahren, die am oder nach dem

1. Januar 2017 beginnen, anzuwenden; eine vorzeitige An -

wendung ist zulässig. Im Jahr der Erstanwendung brauchen

Vorjahresvergleichsangaben nicht gemacht zu werden.

Wenn die Änderungen des Standards von der EU in dieser

Form übernommen werden, ist zu erwarten, dass diese

eine Auswirkung auf die künftigen Konzernabschlüsse der

itelligence AG haben werden.

D. KONSOLIDIERUNGSKREIS UND

VERÄNDERUNGEN DER KONZERNSTRUKTUR

In den Konzernabschluss sind neben der itelligence AG alle

inländischen und ausländischen Unternehmen einbezogen

worden, bei denen die itelligence AG zum 31. Dezember 2015

unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrech-

te verfügt oder aufgrund sonstiger Rechte eine Beherrschung

im Sinne von IFRS 10 vorliegt.

Page 115: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 111ANHANG

Folgende Gesellschaften wurden in den Konzernabschluss

zum 31. Dezember 2015 wie folgt einbezogen:

VOLLKONSOLIDIERTE UNTERNEHMEN Anteile in % Eigenkapital Jahresergebnis

TEUR (wenn nicht anders angegeben)

itelligence Services GmbH, Bielefeld/Deutschland 100 305 13.5531,2

itelligence International Business Service Holding GmbH, Bielefeld/Deutschland 100 841 8281

itelligence Outsourcing & Services GmbH, Bautzen/Deutschland 100 1.226 10.4201,2

itelligence AG, Regensdorf/Schweiz 100 3.834 1.758

itelligence Business Solutions (UK) Ltd., London/England 100 19.965 4.450

Recruit Company GmbH, München/Deutschland 100 204 -9

itelligence Hungary Kft., Budapest/Ungarn 100 2.866 561

itelligence Inc., Cincinnati/USA 100 26.834 1.557

itelligence International, Kiew/Ukraine 100 -149 261

itelligence Ltd., Moskau/Russland 100 -200 661

itelligence a.s., Brünn/Tschechien 95 1.748 -249

itelligence Slovakia s.r.o., Bratislava/Slowakei* 95 126 94

itelligence SP.Z.o.o., Warschau/Polen 100 8.876 2.135

itelligence VC-Holding GmbH, Frankfurt am Main/Deutschland 100 -158 -8

Servicios informaticos itelligence S.A., Barcelona/Spanien 100 3.946 89

ITC Information Technology Consulting Gesellschaft für Netzwerkmanagement und Systemintegration mbH, Detmold/Deutschland 56 766 124

itelligence Outsourcing MSC Sdn. Bhd., Cyberjaya/Malaysia 100 2.572 1.131

itelligence Asia Holding Ltd., Hong Kong 100 577 102

itelligence Consulting Shanghai Ltd., Shanghai/China 100 -535 -609

itelligence BeNeLux Holding B.V., Eindhoven/Niederlande 100 226 -4

itelligence Business Solutions s.p.r.l., Brüssel/Belgien 100 131 35

itelligence B.V., Eindhoven/Niederlande 100 1.751 131

2B BBIT Deutschland GmbH, Köln/Deutschland 100 -135 -22

itelligence France SAS, Paris/Frankreich 100 617 -122

itelligence Canada Ltd., Montreal/Kanada 100 479 177

itelligence a/s Denmark, Horsens/Dänemark 86 10.501 3.915

itelligence a/s Norway, Oslo/Norwegen* 86 1.837 678

itelligence Sdn. Bhd. Malaysia, Cyberjaya/Malaysia* 86 218 75

itelligence AB, Sweden, Schweden* 86 215 -36

Elsys Bilgi Sistemleri a.s., Istanbul/Türkei 85 5.531 1.927

itelligence Analytic System a.s., Istanbul/Türkei 80 1.287 811

itelligence Business Solutions Kanada Inc., Toronto/Canada 100 1.275 474

itelligence India Software Solutions Privat Ltd., Hyderabad/Indien 100 1.467 324

GISA GmbH, Halle an der Saale/Deutschland 51 8.049 2.449

ICS adminservice GmbH, Leuna/Deutschland 51 764 8

Beteiligungen

BfL Gesellschaft des Bürofachhandels mbH & Co. KG, Eschborn/Deutschland unter 1 16.546 4.204

TBV ProVital Lemgo GmbH & Co. KG, Lemgo/Deutschland 8,35 66 -48

1 Jahresergebnis vor Gewinnabführung/Verlustübernahme2 Die Gesellschaft nimmt die Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch

* Die Höhe des Anteils am Kapital wurde mit dem durchgerechneten quotalen Anteilbesitz ausgewiesen

Page 116: itelligence Geschäftsbericht 2015

112

Soweit keine gesetzlichen Einschränkungen im Rahmen der

Bildung von Rücklagen greifen, können die Gewinne der

Gesellschaften, bei denen itelligence unmittelbar oder mittelbar

über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt, ausgeschüttet

werden. Kapitaltransaktionen, insbesondere Gewinntransfers

aus China, sind nur nach vorheriger Genehmigung durch die

State Adminstration for Foreign Exchange (SAFE) und dem

Nachweis der ordnungsgemäßen Entrichtung der entsprechen-

den Steuern möglich. Darüber hinaus ist die chinesische

Währung Renminbi Yuan (RMB) nicht voll konvertierbar und

eine Ausfuhr ist untersagt.

Es folgen zusammengefasste Finanzinformationen für die

itelligence a/s Denmark, die Elsys Bilgi Sistemleri a.s. und

die GISA GmbH erstellt nach IFRS. Es handelt sich um

Informa tionen vor Eliminierungen, die zwischen den anderen

Unternehmen des Konzerns vorgenommen werden.

VOLLKONSOLIDIERTE UNTERNEHMEN MIT WESENTLICHEN NICHT BEHERRSCHENDEN ANTEILEN

itelligence a/s Denmark Elsys Bilgi Sistemleri a.s. GISA GmbH

TEUR 2015 2014 2015 2014 2015 2014

Anteile 14% 24% 15% 22,5% 49% 49%

Langfristige Vermögenswerte 7.544 8.258 643 797 14.822 15.809

Kurzfristige Vermögenswerte 16.795 12.126 15.006 9.402 19.857 24.650

Langfristige Verbindlichkeiten 549 0 333 430 10.331 10.814

Kurzfristige Verbindlichkeiten 13.299 13.781 8.850 4.802 15.166 19.644

Eigenkapital 10.501 6.603 6.466 4.967 9.182 10.001

Eigenkapital, das den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen ist 1.470 1.585 970 1.118 4.499 4.900

Umsatzerlöse 42.758 36.440 29.105 19.210 87.077 50.686

Jahresergebnis 3.915 2.518 2.151 1.465 3.155 3.482

Jahresergebnis, das den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen ist 548 605 323 330 1.546 1.706

Gesamt-Cashflow 6.322 -2.308 208 -204 -4.403 5.511

Gezahlte Dividenden an nicht beherrschende Anteile 0 0 0 0 1.912 0

Page 117: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 113ANHANG

ZUGÄNGE IM KONSOLIDIERUNGSKREIS

IM LAUFENDEN JAHR

Erwerb der 100%-igen Beteiligung an der Pontech s.r.o.,

Tschechien

Mit Kaufvertrag vom 29. Mai 2015 übernahm itelligence

in Tschechien 100% der Anteile an der Pontech s.r.o. Mit

der Übernahme von Pontech ist itelligence das größte SAP-

Beratungshaus in Tschechien.

Der Kaufpreis für 100% der Anteile betrug TCZK 38.700

(TEUR 1.432). Anschaffungsnebenkosten in Höhe von

TEUR 56 wurden innerhalb der sonstigen betrieblichen Auf-

wendungen erfasst. Der im Rahmen der Akquisition aktivierte

Geschäfts- und Firmenwert wird dem Segment Osteuropa

zugeordnet und entspricht den nicht separierbaren immateri-

ellen Vermögenswerten wie z. B. dem Mitarbeiterstamm.

Die Erstkonsolidierung erfolgte am 1. Juni, die Verschmelzung

der beiden Unternehmen am 1. November, sodass ein zeit-

anteiliges Periodenergebnis von fünf Monaten in Höhe von

TEUR 199 und ein Umsatz von TEUR 2.041 ausgewiesen wird.

Wäre der Jahresabschluss der Pontech s.r.o. bereits am 1. Januar

2015 konsolidiert worden, so hätte sich ein Periodenergebnis

von TEUR 477 und ein Umsatz von TEUR 4.898 ergeben.

Die folgende Tabelle stellt die geschätzten beizulegenden

Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte, Schulden und

Eventualschulden zum Erwerbszeitpunkt dar:

EUR Buchwerte vor Akquisition

Fair Value Anpassungen

Bilanzierte Werte zum Erwerbszeitpunkt

Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte 61.190 61.190

Sachanlagen 62.889 62.889

124.079 124.079

Kurzfristige Vermögenswerte

Warenbestand 162.920 162.920

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.242.016 1.242.016

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 154.453 154.453

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 283.061 283.061

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 119.749 119.749

1.962.199 1.962.199

Langfristige Schulden

Finanzielle Verbindlichkeiten 28.938 28.938

28.938 28.938

Kurzfristige Schulden

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 629.179 629.179

Finanzielle Verbindlichkeiten 538.537 538.537

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 197.190 197.190

Passive Rechnungsabgrenzungsposten 1.670 1.670

1.366.576 1.366.576

Reinvermögen 690.764 690.764

Geschäfts- oder Firmenwert aus der Akquisitionder Gruppe (steuerlich nicht abzugsfähig) 741.344

Kaufpreis 1.432.108

davon bislang zahlungswirksam 1.432.108

Übernommene liquide Mittel im Rahmen der Akquisition 283.601

Tatsächlicher Mittelabfluss für die Akquisition 1.148.507

Page 118: itelligence Geschäftsbericht 2015

114

Erwerb der 100%-igen Beteiligung an der IT Performs, UK

Am 5. Juni 2015 hat itelligence in Großbritannien das Unter-

nehmen IT Performs übernommen und erweitert so seine

Kompetenz auf dem Gebiet von Business Intelligence und

Business Analytics. Durch diese Übernahme setzte itelligence

die dynamische Investitionsstrategie in Westeuropa fort.

Der Kaufpreis für 100% der Anteile betrug TGBP 1.874

(TEUR 2.554). Anschaffungsnebenkosten in Höhe von TGBP 47

(TEUR 64) wurden innerhalb der sonstigen betrieblichen Auf-

wendungen erfasst. Der im Rahmen der Akquisition aktivierte

Geschäfts- und Firmenwert wird dem Segment Westeuropa

zugeordnet und entspricht den nicht separierbaren immateri-

ellen Vermögenswerten wie z. B. dem Mitarbeiterstamm.

EUR Buchwerte vor Akquisition

Fair Value Anpassungen

Bilanzierte Werte zum Erwerbszeitpunkt

Langfristige Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte 0 407.575 407.575

Sachanlagen 3.199 3.199

3.199 407.575 410.774

Kurzfristige Vermögenswerte

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 932.543 932.543

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 597.169 597.169

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 646.829 646.829

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 627.029 627.029

2.803.570 2.803.570

Langfristige Schulden

Latente Steuern 75.008 75.008

75.008 75.008

Kurzfristige Schulden

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 271.984 271.984

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 415.045 415.045

Passive Rechnungsabgrenzungsposten 1.290.340 1.290.340

1.977.369 1.977.369

Reinvermögen 829.400 332.567 1.161.967

Geschäfts- oder Firmenwert aus der Akquisitionder Gruppe (steuerlich nicht abzugsfähig) 1.391.797

Kaufpreis 2.553.764

davon bislang zahlungswirksam 2.553.764

Übernommene liquide Mittel im Rahmen der Akquisition 646.829

Tatsächlicher Mittelabfluss für die Akquisition 1.906.935

Die Erstkonsolidierung erfolgte am 1. Juni und die Vers-

chmelzung der beiden Unternehmen am 1. August, sodass ein

zeitanteiliges Periodenergebnis von zwei Monaten in Höhe

von TEUR 38 und ein Umsatz von TEUR 596 ausgewiesen

wird. Wäre der Jahresabschluss der IT Performs bereits am

1. Januar 2015 konsolidiert worden, so hätte sich ein Perioden-

ergebnis von TEUR 226 und ein Umsatz von TEUR 3.578

ergeben. Die folgende Tabelle stellt die geschätzten beizule-

genden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte, Schulden

und Eventualschulden zum Erwerbszeitpunkt dar:

Page 119: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 115ANHANG

Bei der Fair Value Anpassung handelt es sich um die Separie-

rung des Auftragsbestandes und der Kundenbeziehungen.

Übernahme des SAP-Geschäfts der Artaud,

Courthéoux & Associés (ACA)

Mit Kaufvertrag vom 31. Juli 2015 übernahm die französische

Tochtergesellschaft, itelligence Frankreich, den SAP-Geschäfts-

bereich von ACA. Mit dieser Übernahme gehört itelligence zu

den Top Resellern der SAP in Frankreich.

Der Kaufpreis für den Geschäftsbereich betrug TEUR 5.701.

Davon betreffen TEUR 100 den beizulegenden Zeitwert der

bedingten Kaufpreiszahlung, welche an den Abschluss von

neuen Kundenverträgen gekoppelt ist. Die mögliche Bandbrei-

te der bedingten Kaufpreiszahlung liegt zwischen TEUR 0 und

TEUR 100. Anschaffungsnebenkosten in Höhe von TEUR 349

wurden innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen

erfasst. Der im Rahmen der Akquisition aktivierte Geschäfts-

und Firmenwert wird dem Segment Westeuropa zugeordnet

und entspricht den nicht separierbaren Kundenbeziehungen

sowie dem Mitarbeiterstamm.

Die folgende Tabelle stellt die geschätzten beizulegenden

Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte zum Erwerbszeit-

punkt dar:

EUR

Kaufpreis 5.700.954

Geschäfts- oder Firmenwert aus der Akquisitionder Gruppe (steuerlich nicht abzugsfähig) 4.319.904

separierbare Kundenbeziehungen 2.016.830

Passive latente Steuern 655.544

Immaterielle Vermögenswerte 14.638

Sachanlagen 5.127

Tatsächlicher Mittelabfluss für die Akquisition 5.600.954

Erwerb weiterer Anteile

Am 25. März 2015 erwarb die itelligence AG weitere 7,5% an

der Elsys Bilgi Sistemleri Group. Dementsprechend beträgt der

Beteiligungsprozentsatz an der Gesellschaft 85%.

Nachstehend ist die Auswirkung der Änderungen der Beteili-

gungsquote der itelligence AG an der Elsys Bilgi Sistemleri

Group zusammengefasst.

TEUR

Anteil der itelligence AG zum 1. Januar 2015 12.894

Kursdifferenz -2.616

Auswirkung der Erhöhung der Beteiligungsquote 1.678

Anteil am Gesamtergebnis 2.565

Anteil der itelligence AG zum 31. Dezember 2015 14.521

Am 24. März 2015 erwarb die itelligence AG 10% an der

itelligence a/s Denmark, Horsens/Dänemark und erhöhte

somit den Beteiligungsprozentsatz auf 86%.

Nachstehend ist die Auswirkung der Änderungen der

Beteiligungsquote der itelligence AG an der itelligence a/s

zusammengefasst.

TEUR

Anteil der itelligence AG zum 1. Januar 2015 22.213

Kursdifferenz -210

Auswirkung der Erhöhung der Beteiligungsquote 2.945

Anteil am Gesamtergebnis 4.024

Anteil der itelligence AG zum 31. Dezember 2015 28.972

Die Beteiligung an der itelligence France SAS, Paris/Frankreich

wurde am 20. Juli 2015 um 19% auf 100% erhöht.

Die itelligence a/s Denmark in Horsens/Dänemark erwarb wei-

tere Anteile an der itelligence a/s Norway in Oslo/Norwegen,

sodass sich die Beteiligungsquote im Konzern von 70,68% zum

31. Dezember 2014 auf 86% zum 30. November 2015 erhöhte.

Sämtliche Beteiligungserhöhungen wurden im Rahmen der

vereinbarten Put- und Call-Optionen ausgeübt.

Page 120: itelligence Geschäftsbericht 2015

116

SONSTIGE VERÄNDERUNGEN IM

KONSOLIDIERUNGSKREIS

Mit Wirkung zum 1. Januar 2015 erfolgte die Verschmelzung

der itelligence Business Solutions GmbH in Wien, Österreich

auf die itelligence AG in Bielefeld. Die grenzüberschreitende

Zusammenführung erfolgte zu Buchwerten und ist die Folge

der sukzessiven Konsolidierung der Gruppe.

E. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

In den Konzernabschluss der Gesellschaft sind die itelligence

AG und sämtliche Tochtergesellschaften, die unter der recht-

lichen oder tatsächlichen Kontrolle der Gesellschaft stehen,

einbezogen.

Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden einheitlich

in Übereinstimmung mit IFRS und auf den Konzernbilanz-

stichtag 31. Dezember aufgestellt.

Die Auswirkungen konzerninterner Geschäftsvorfälle wurden

eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen

den konsolidierten Gesellschaften wurden gegeneinander auf-

gerechnet, Zwischengewinne und -verluste im Anlage- und

Vorratsvermögen wurden eliminiert und konzerninterne Erträ-

ge mit den korrespondierenden Aufwendungen verrechnet.

Auf temporäre Unterschiede aus der Konsolidierung wurden

die nach IAS 12 erforderlichen Steuerabgrenzungen vorge-

nommen.

Bei erstmaliger Konsolidierung von Tochterunternehmen wur-

den die Anschaffungswerte der Beteiligung dem Konzernanteil

am neubewerteten Eigenkapital der jeweiligen Gesellschaft

gegenübergestellt. Ein verbleibender aktivischer Unterschieds-

betrag wird, soweit dieser keinen separierbaren Vermögens-

werten, Schulden und Eventualschulden zugeordnet werden

kann, als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und gemäß IAS

36 mindestens einmal jährlich – gegebenenfalls mehrfach

jährlich bei Vorliegen von Indikatoren für eine Wertminde-

rung – einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. In Ausübung

des Bilanzierungswahlrechtes nach IFRS 3 (2008) erfolgt die

Bewertung von nicht beherrschenden Anteilen aus Unterneh-

menszusammenschlüssen ab dem 1. Januar 2010 wahlweise

zum beizulegenden Zeitwert (Full-Goodwill-Methode). Der

beizulegende Zeitwert der nicht beherrschenden Anteile wird

auf Basis des Kaufpreises für die bereits erworbenen Anteile

abgeleitet.

Beteiligungen an Unternehmen, an denen die Gesellschaft

Anteile zwischen 20% und 50% hält, werden nach der „Equi-

ty“-Methode einbezogen, solange die Gesellschaft einen

wesentlichen Einfluss ausübt. Die Anschaffungskosten der

Beteiligungen werden jährlich um die auf den Konzern ent-

fallenden Veränderungen des Eigenkapitals des assoziierten

Unternehmens erhöht bzw. vermindert. Zum Bilanzstichtag

werden keine Beteiligungen nach der „Equity“-Methode ein-

bezogen.

Beteiligungen an Unternehmen, an denen die Gesellschaft

weniger als 20 % der Anteile hält, für die kein auf einem akti-

ven Markt notierter Preis vorliegt und deren beizulegender

Zeitwert nicht verlässlich bestimmt werden kann, werden

nach der Anschaffungskostenmethode bilanziert, solange die

Gesellschaft keinen wesentlichen Einfluss ausübt.

Page 121: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 117ANHANG

F. WÄHRUNGSUMRECHNUNG

Die Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften

in Nicht-Euro-Ländern wurden auf der Grundlage des Kon-

zepts der funktionalen Währung gemäß IAS 21 in Euro um -

gerechnet. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in

finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht

selbstständig betreiben, ist grundsätzlich die funktionale

Währung identisch mit der jeweiligen Landeswährung.

Vermögenswerte und Schulden wurden mit dem Stichtagskurs

am Bilanzstichtag, die Posten der Gewinn- und Verlustrech-

nung grundsätzlich zu den Jahresdurchschnittskursen ange-

setzt. Gemäß IAS 21.40 ist die vereinfachte Umrechnung der

Posten der Gewinn- und Verlustrechnung zum Jahresdurch-

schnittskurs möglich, wenn keine stark schwankenden Wech-

selkurse vorliegen. Das Eigenkapital wurde zu historischen

Kursen umgerechnet.

Der Unterschiedsbetrag aus der Umrechnung der Gewinn-

und Verlustrechnung zu Durchschnittskursen und der Bilan-

zen zu Stichtagskursen wird erfolgsneutral im kumulierten

übrigen Eigenkapital ausgewiesen. Der sich aus der Umrech-

nung des Eigenkapitals zu historischen Kursen ergebende

Währungsunterschied wird ebenfalls mit dem kumulierten

übrigen Eigenkapital verrechnet.

Auf Fremdwährung lautende monetäre Posten werden grund-

sätzlich zum Stichtagskurs umgerechnet. Umrechnungsdiffe-

renzen werden als Aufwand oder Ertrag in der Periode, in der

sie entstanden sind, erfasst.

Die wichtigsten im Konzernabschluss verwendeten Kurse

haben sich in Relation zum Euro wie folgt entwickelt:

Währung Durchschnittskurs Bilanzstichtagskurs

1 EUR = 2015 2014 31.12.2015 31.12.2014

USA USD 1,1091 1,3267 1,0887 1,2141

Schweiz CHF 1,0673 1,2146 1,0835 1,2024

Großbritannien GBP 0,7257 0,8061 0,7340 0,7789

Polen PLN 4,1813 4,1843 4,2639 4,2732

Türkei TRY 3,0088 2,9047 3,1765 2,8320

Tschechien CZK 27,2825 27,5353 27,0230 27,7350

Dänemark DKK 7,4586 7,4549 7,4626 7,4453

Ungarn HUF 309,826 308,669 315,980 315,540

Russland RUB 68,0720 50,351 80,6736 72,337

Page 122: itelligence Geschäftsbericht 2015

118

G. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Die Abschlüsse der itelligence AG sowie der in- und auslän-

dischen Tochterunternehmen werden entsprechend IFRS 10

nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrund sätzen

aufgestellt, die stetig zum Vorjahr angewendet wurden.

ERMESSENSAUSÜBUNG UND HAUPTQUELLEN

VON SCHÄTZUNGSUNSICHERHEITEN

Die Erstellung des Konzern-Abschlusses erfordert Einschät-

zungen und Annahmen des Vorstandes, die sich auf die ausge-

wiesene Höhe des Vermögens, der Schulden, der Erträge und

Aufwendungen im Konzern-Abschluss sowie den Ausweis der

sonstigen finanziellen Verpflichtungen und Eventualschulden

auswirken. Bestehende Unsicherheiten werden bei der Wert-

ermittlung angemessen berücksichtigt. Die tatsächlichen

Ergebnisse können jedoch von diesen Schätzungen abwei-

chen. Alle Schätzungen und Annahmen werden nach bestem

Wissen und Gewissen getroffen, um ein den tatsächlichen

Verhältnissen entsprechendes Bild der Ertrags-, Vermögens-

und Finanzlage des Konzerns zu vermitteln.

Nachstehend werden die wichtigsten zukunftsbezogenen

Annahmen sowie sonstige am Stichtag bestehende wesentliche

Quellen von Schätzungsunsicherheiten erläutert, aufgrund

derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des

nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der

Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich

sein wird.

Der Werthaltigkeitstest für die Geschäfts- und Firmenwerte

(TZ 11), die sonstigen immateriellen Vermögenswerte (TZ 11)

und Sachanlagen (TZ 12) erfordert zur Bestimmung deren

Nutzungswertes Schätzungen der künftigen Cashflows des Ver-

mögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit

sowie die Wahl eines angemessenen Abzinsungssatzes zu

Ermittlung des Barwertes dieser Cashflows. Für die Schätzun-

gen der zukünftigen Cashflows sind langfristige Ertragspro-

gnosen vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Rahmen-

bedingungen und der Entwicklung der Branche zu treffen.

Zur Bewertung der aktiven und passiven latenten Steuern des

Konzerns (TZ 16) sind wesentliche Beurteilungen erforderlich.

Insbesondere die aktiven latenten Steuern auf steuerliche

Verlustvorträge erfordern Einschätzungen über die Höhe und

Zeitpunkte des künftig zu versteuernden Einkommens sowie

der zukünftigen Steuerplanungsstrategien. Wenn Zweifel an

der Realisierbarkeit der Verlustvorträge bestehen, werden diese

nicht angesetzt oder wertberichtigt.

Für zweifelhafte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

(TZ 14) werden Wertberichtigungen gebildet, um erwarteten

Verlusten Rechnung zu tragen, die aus einer eventuellen

Zahlungsunfähigkeit von Kunden resultieren. Grundlage für

die Beurteilung der Angemessenheit der Wertberichtigungen

auf zweifelhafte Forderungen sind die Struktur der Fälligkeit

der Forderungssalden, Erfahrungen bezüglich der Ausbuchung

von Forderungen in der Vergangenheit, die Einschätzung der

Kundenbonität sowie Veränderungen im Zahlungsverhalten.

Darüber hinaus sind in den Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen noch nicht fakturierte Leistungen aus Projekten

enthalten, die nach der „Percentage of Completion Method“

realisiert werden. Der Fertigstellungsgrad dieser Projekte wird

anhand der bisher geleisteten Stunden im Vergleich zur Schät-

zung der Gesamtstunden ermittelt (sogenannte inputorien-

tierte Ermittlung des Fertigstellungsgrades).

Im Rahmen der Akquisitionen können die verbleibenden

Anteile (nicht beherrschende Anteile) innerhalb der nächsten

Jahre über Put- und Call-Optionen (TZ 23) zum Fair Value

erworben werden. Die Bewertung der resultierenden finanziel-

len Verbindlichkeiten aus den Put- und Call-Optionen erfolgt

auf Basis der jeweiligen EBIT-Planungen. Die für die Bewer-

tung zugrunde liegenden Planungen enthalten Prognosen, die

von künftigen Ereignissen abweichen können. Abweichungen

führen zu entsprechenden Anpassungen der finanziellen

Verbindlichkeiten und werden ergebnismäßig erfasst (TZ 7).

Über die Koppelung der zukünftigen Kaufpreise an die

EBIT-Entwicklung partizipieren die nicht beherrschenden

Anteile sowohl an einer positiven als auch einer negativen

Unternehmensentwicklung.

Page 123: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 119ANHANG

Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen (TZ 25) beruht

auf Annahmen über die zukünftige Entwicklung bestimmter

Faktoren. Diese Faktoren umfassen unter anderem versiche-

rungsmathematische Annahmen wie zum Beispiel den

Diskontierungszinssatz, erwartete Gehalts- und Rentensteige-

rungen, Sterblichkeitsraten und frühestes Rentenalter. Entspre-

chend der langfristigen Ausrichtung solcher Pläne unterliegen

solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten.

ERTRAGS- UND AUFWANDSREALISIERUNG

Umsatzerlöse bzw. sonstige betriebliche Erträge werden mit

Erbringung der Leistung bzw. mit Übergang der Gefahr auf

den Kunden realisiert.

Umsätze aus Wartungs- und Supportaufträgen sowie Outsour-

cingaufträge werden ratierlich über die Laufzeit der Leistungs-

erbringung realisiert.

Umsätze aus der Veräußerung von Lizenzen gelten nach

Übergabe der Software als realisiert, wenn die Software beim

Kunden installiert oder dem Kunden die Installationsschlüssel

zur Verfügung gestellt wurden und der Zahlungseingang als

hinreichend wahrscheinlich gilt.

Beratungsumsätze stehen in direktem Zusammenhang mit

Dienstleistungen aus der Implementierung und der Installati-

on, die auf Basis getrennter Dienstleistungsverträge durch-

geführt wurden. Beratungs- und Schulungsumsätze werden

entsprechend der Leistungserbringung realisiert.

Erträge aus der Erbringung von kundenspezifischen Ferti-

gungsaufträgen und Dienstleistungen sind gemäß IAS 18 in

Verbindung mit IAS 11 unter Bezug auf den Fertigstellungs-

grad und Leistungsfortschritt nach der „percentage-of-comple-

tion“ Methode (Ertragsrealisierung nach Leistungsfortschritt)

zu erfassen. Der Fertigstellungsgrad wird auf der Grundlage

der erbrachten abrechenbaren Stunden im Verhältnis zu

der geschätzten Gesamtzahl der Stunden für den jeweiligen

Vertrag bestimmt. Die Anwendung dieses Ergebnisses (Pro-

zentsatz) auf die Gesamterlöse ergibt den zum Stichtag zu

realisierenden Ertrag. Drohende Verluste aus diesen Ferti-

gungsaufträgen werden vollständig aufwandswirksam erfasst

und unter den sonstigen Rückstellungen passiviert.

Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme

der Leistung bzw. zum Zeitpunkt der Verursachung ergebnis-

wirksam. Zinserträge und -aufwendungen werden perioden-

gerecht erfasst. Dividenden werden mit Entstehung des

Rechtsanspruchs vereinnahmt. Ausgezahlte Dividenden

werden direkt vom Bilanzgewinn abgesetzt.

ERGEBNIS JE AKTIE

Das Ergebnis pro Aktie wird nach IAS 33 ermittelt. Das Ergeb-

nis je Aktie wird berechnet, indem das den Inhabern von

Stammaktien zuzurechnende Ergebnis durch die während des

Zeitraums umlaufende gewichtete durchschnittliche Anzahl

Stammaktien geteilt wird.

IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte

werden gemäß IAS 38 aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist,

dass mit der Nutzung des Vermögenswertes ein zukünftiger

wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist und die Kosten des

Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können.

Erworbene immaterielle Vermögenswerte umfassen im Wesent-

lichen Konzessionen, Lizenzen sowie Standardsoftware. Die

Aktivierung erfolgt zu Anschaffungskosten. Die Abschreibung

erfolgt planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungs-

dauer, von in der Regel drei bis fünf Jahren. Der Ausweis

erfolgt aufgrund des Umsatzkostenverfahrens innerhalb der

Umsatzkosten, Marketing- und Vertriebskosten sowie der

Verwaltungskosten.

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden bei Erfül-

lung der Voraussetzungen nach IAS 38 aktiviert. Entwicklungs-

kosten im Zusammenhang mit entstehenden Branchenlösun-

gen der itelligence AG erfüllen das wesentliche Kriterium der

Page 124: itelligence Geschäftsbericht 2015

120

bestehenden Verfügungsmacht über den immateriellen Ver-

mögenswert nicht. Bei den Branchenlösungen der itelligence

handelt es sich nicht um ein Produkt, sondern um Voreinstel-

lungen im SAP-System, die Zusatzfunktionalitäten für speziel-

le Branchen bieten. Die Basis für die Lösung ist die SAP-Soft-

ware, ohne deren Existenz die Lösung nicht nutzbar ist.

Finanzierungskosten werden gemäß IAS 23 aktiviert.

Der Überschuss der Anschaffungskosten eines Unternehmens-

erwerbes über den zum Tage des Kaufes erworbenen Anteil an

den Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte und

Schulden wird als Geschäfts- oder Firmenwert bezeichnet und

als ein immaterieller Vermögenswert angesetzt. In Ausübung

des Bilanzierungswahlrechtes nach IFRS 3 (2008) erfolgt die

Bewertung von nicht beherrschenden Anteilen für Unterneh-

menszusammenschlüsse ab dem 1. Januar 2010 wahlweise

zum beizulegenden Zeitwert (Full-Goodwill-Methode). Dieser

wird auf Basis einer linearen Hochrechnung des Kaufpreises

für die übernommenen Anteile ermittelt. Anschaffungsneben-

kosten werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens als Aufwand

erfasst.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden gemäß IAS 36 ein-

mal jährlich, gegebenenfalls mehrfach bei Vorliegen von Indi-

katoren für eine Wertminderung, einer Werthaltigkeitsprüfung

unterzogen. Im Rahmen der Bewertung werden die Geschäfts-

oder Firmenwerte den internen sog. Zahlungsmittel generie-

renden Einheiten (sog. cash generating units – CGUs) zuge-

ordnet. Eine CGU ist definiert als die kleinste identifizierbare

Gruppe von Vermögenswerten, die Mittelzuflüsse aus der fort-

gesetzten Nutzung erzeugen, die weitestgehend unabhängig

von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder ande-

rer Gruppen von Vermögenswerten sind. Die Gesellschaft tes-

tet die Geschäfts- oder Firmenwerte auf Ebene der Regionen/

Segmente: USA, Deutschland/Österreich/Schweiz (DACH),

Westeuropa, Osteuropa, Asien und Sonstige.

Eine ergebniswirksame Wertminderung (sog. Impairment)

wird dann erfasst, wenn der Buchwert einer CGU den sog.

erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist der

höhere Betrag aus beizulegender Zeitwert abzüglich der

Verkaufskosten und Nutzungswert. Der Nutzungswert ist der

Barwert der geschätzten künftigen Cashflows, die aus der fort-

gesetzten Nutzung und dem Abgang am Ende der Nutzungs-

dauer erwartet werden. Die Gesellschaft bestimmt den Nut-

zungswert einer CGU anhand eines Discounted Cash Flow

(DCF)-Verfahrens im Sinne des IAS 36.

SACHANLAGEN

Sachanlagen, die im Geschäftsbetrieb länger als ein Jahr

genutzt werden, sind gemäß IAS 16 mit ihren Anschaffungs-

oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer

Abschreibung bewertet. Fremdkapitalkosten werden gemäß

IAS 23 angesetzt. Die zugrunde gelegten Nutzungsdauern ent-

sprechen den voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungs-

dauern im Konzern.

Die angesetzten Nutzungsdauern ergeben sich aus der

folgenden Übersicht:

Gebäude 15 – 40 Jahre

EDV-Hardware und Kundensysteme 3 Jahre

Großrechner und Router 5 Jahre

Datenverarbeitungssysteme 5 Jahre

Netzwerktechnik 10 Jahre

Mietereinbauten 8 – 15 Jahre

Betriebs- und Geschäftsausstattung 8 – 10 Jahre

Technische Anlagen und Maschinen 7 – 10 Jahre

Im Falle, dass der Buchwert den voraussichtlichen erzielbaren

Betrag übersteigt, wird entsprechend IAS 36 eine ergebnis-

wirksame Wertminderung auf diesen Wert vorgenommen.

Bei Verkauf oder Abgang von Sachanlagen werden die entspre-

chenden Anschaffungskosten sowie die dazugehörige kumu-

lierte Abschreibung aus den entsprechenden Konten entfernt.

Gewinne oder Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen

werden als sonstige betriebliche Erträge bzw. sonstige betrieb-

liche Aufwendungen gezeigt. Wartung oder Instandhaltungs-

aufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung

als Aufwand erfasst.

Page 125: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 121ANHANG

LEASINGVERHÄLTNISSE

Bei Leasingverhältnissen wird das wirtschaftliche Eigentum an

den Leasinggegenständen gemäß IAS 17 dem Konzern zuge-

rechnet, wenn dieser im Wesentlichen alle mit dem Eigentum

verbundenen Chancen und Risiken aus dem Leasinggegen-

stand trägt (Finanzierungsleasing). Die Gesellschaft setzt zu

Beginn des Leasingverhältnisses Vermögenswerte und Schul-

den in gleicher Höhe in der Bilanz an, und zwar in Höhe des

zu Beginn des Leasingverhältnisses beizulegenden Zeitwertes

des Leasingobjektes, oder mit dem Barwert der Mindestlea-

singzahlungen, sofern dieser Wert niedriger ist. Die Abschrei-

bungsmethoden und Nutzungsdauern der aktivierten Ver-

mögenswerte entsprechen denen vergleichbarer erworbener

Vermögenswerte. Die korrespondierenden Leasingverpflich-

tungen werden unter den finanziellen Verbindlichkeiten aus-

gewiesen. Der Zinsanteil der Leasingzahlungen wird über die

Laufzeit der Leasingperiode in der Gewinn- und Verlustrech-

nung ausgewiesen.

Soweit bei Leasingverträgen das wirtschaftliche Eigentum

beim Leasinggeber liegt (Operating Leasing), erfolgt die Bilan-

zierung der Leasinggegenstände beim Leasinggeber. Die dafür

anfallenden Leasingaufwendungen werden in voller Höhe als

Aufwand erfasst. Die Summe der Leasingzahlungen während

der unkündbaren Grundmietzeit wird unter den sonstigen

finanziellen Verpflichtungen gezeigt.

FINANZINSTRUMENTE

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei

einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Ver-

mögenswertes und bei einem anderen Unternehmen zu einer

finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstru-

ment führt. Finanzinstrumente werden grundsätzlich mit

Werten zum Handelstag bilanziert.

Finanzinstrumente werden gemäß IAS 39 folgendermaßen

klassifiziert:

— bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen

— zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte

oder finanzielle Verbindlichkeiten

— vom Unternehmen ausgereichte Kredite und Forderungen

— zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

— zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle

Verbindlichkeiten

FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

— bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen:

Finanzielle Vermögenswerte mit festgelegten und bestimm-

baren Zahlungen und festen Laufzeiten, die die Gesell-

schaft bis zur Endfälligkeit halten möchte und kann, aus-

genommen von der Gesellschaft ausgereichte Kredite und

Forderungen, werden als bis zur Endfälligkeit zu haltende

Finanzinvestitionen klassifiziert und zu fortgeführten

Anschaffungskosten bewertet.

— zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte:

Finanzielle Vermögenswerte, die hauptsächlich erworben

wurden, um einen Gewinn aus kurzfristigen Preis- bzw.

Kursschwankungen zu erzielen sowie Derivate mit posi-

tiven Marktwerten, die nicht als Sicherungsinstrument

genutzt werden, werden als zu Handelszwecken gehaltene

finanzielle Vermögenswerte klassifiziert und erfolgswirk-

sam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Änderungen

der beizulegenden Zeitwerte werden erfolgswirksam inner-

halb des Finanzergebnisses ausgewiesen.

— vom Unternehmen ausgereichte Kredite und Forderungen:

Kredite und Forderungen sind nicht derivative finanzielle

Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlun-

gen, die nicht auf einem aktiven Markt gehandelt werden

und die nicht für einen kurzfristigen Verkauf vorgesehen

sind. Diese Kategorie umfasst Zahlungsmittel und Zah-

lungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen sowie in den sonstigen finanziellen Vermö-

genswerten enthaltene Kredite und Forderungen. Kredite

Page 126: itelligence Geschäftsbericht 2015

122

und Forderungen bilanziert die Gesellschaft zu fortge-

führten Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen.

Wertminderungen auf dieser Kategorie zugeordneten Pos-

ten werden im operativen Ergebnis, Zinsen auf Basis der

Effektivzinsmethode im Finanzergebnis erfasst.

— zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte:

Diese Kategorie beinhaltet alle Finanzinstrumente, die

nicht einer der anderen Kategorien zugeordnet werden

können. Entsprechende finanzielle Vermögenswerte wer-

den erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

— zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle

Verbindlichkeiten: Zur dieser Gruppe der finanziellen Ver-

bindlichkeiten gehören Verbindlichkeiten aus Lieferungen

und Leistungen und Finanzverbindlichkeiten. Die Gesell-

schaft setzt diese finanziellen Verbindlichkeiten an, wenn

eine vertragliche Verpflichtung zur Übertragung von Zah-

lungsmitteln oder von anderen finanziellen Vermögens-

werten an ein anderes Unternehmen besteht. Finanzielle

Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz zum

beizulegenden Zeitwert bewertet, der bei nicht erfolgswirk-

sam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen

Verbindlichkeiten direkt zurechenbare Transaktionskosten

einschließt. Alle nicht derivativen finanziellen Verbind-

lichkeiten werden anschließend unter Anwendung der

Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten

bewertet. Mit diesen Posten zusammenhängende Zinser-

träge werden im Finanzergebnis erfasst.

— zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlich-

keiten: Finanzielle Verbindlichkeiten, die hauptsächlich

eingegangen wurden, um einen Gewinn aus kurzfristigen

Preis- bzw. Kursschwankungen zu erzielen sowie Derivate

mit negativen Marktwerten, die nicht als Sicherungsinst-

rument genutzt werden, werden als zu Handelszwecken

gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten klassifiziert und

erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Diese Kategorie beinhaltet im Wesentlichen die Markt-

werte der im Rahmen der Akquisitionen eingegangenen

Put-Call-Optionen. Gemäß IAS 32.23 handelt es sich bei

den hier vorliegenden gleich lautenden Put-/Call-Optio-

nen um „synthetische Forwards“ im Rahmen eines Unter-

nehmenszusammenschlusses, die nach Ausübung eines

Bilanzierungswahlrechts als langfristige Verbindlichkeit

zum Barwert der geschätzten Kaufpreiszahlungen bewertet

werden. Der fair value der synthetischen Forwards ermit-

telt sich auf Basis der internen Planungen für das EBIT der

jeweiligen Gesellschaft. Die Gegenbuchung bei der erstma-

ligen Bilanzierung der Optionen erfolgt im kumulierten

übrigen Eigenkapital.

— Änderungen der beizulegenden Zeitwerte werden erfolgs-

wirksam innerhalb des Finanzergebnisses ausgewiesen.

FAIR VALUE BEWERTUNGSHIERARCHIE

Nach IFRS 13 werden zum beizulegenden Zeitwert finanzielle

und nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

bewertet.

Für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes von Vermö-

genswerten oder Verbindlichkeiten verwendet der Konzern

soweit wie möglich am Markt beobachtbare Daten. Basierend

auf den in den Bewertungstechniken verwendeten Inputfakto-

ren werden die beizulegenden Zeitwerte in unterschiedliche

Stufen in der Fair Value-Hierarchie eingeordnet:

— Level I: Notierte Preise auf aktiven Märkten für identische

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.

— Level II: Bewertungsparameter, bei denen es sich nicht um

die in Level I berücksichtigten notierten Preise handelt, die

sich aber für den Vermögenswert und die Verbindlichkeit

entweder direkt oder indirekt beobachten lassen.

— Level III: Bewertungsparameter für Vermögenswerte und

Verbindlichkeiten, die nicht auf beobachtbaren Marktda-

ten beruhen.

Page 127: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 123ANHANG

Wenn die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts eines Ver-

mögenswertes oder einer Schuld verwendeten Inputfaktoren

in unterschiedlichen Stufen der Fair Value- Hierarchie einge-

ordnet werden können, wird die Bewertung zum beizulegen-

den Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair Value-

Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor ent-

spricht, der für die Bewertung insgesamt wesentlich ist.

Der Konzern erfasst Umgruppierungen zwischen verschiede-

nen Stufen der Fair Value- Hierarchie zum Ende der Berichts-

periode, in der die Änderung eingetreten ist.

Weitere Informationen zu den Annahmen bei der Bestim-

mung des beizulegenden Zeitwertes sind in der nachstehen-

den Anhangangabe enthalten:

— Anhangangabe 30 – Finanzinstrumente

VORRÄTE

Die Vorräte bestehen im Wesentlichen aus Handelswaren

(Softwarelizenzen zur Veräußerung) und sind gemäß IAS 2

einzeln zu Anschaffungskosten bewertet.

Soweit die Anschaffungskosten der Vorräte den Wert überstei-

gen, der sich ausgehend von den realisierbaren Verkaufsprei-

sen abzüglich bis zum Verkauf noch anfallender Kosten ergibt,

wird der niedrigere Nettoveräußerungswert angesetzt.

FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND

LEISTUNGEN

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zu fort-

geführten Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen

ausgewiesen. Die Wertberichtigungen werden auf einem

separaten Konto erfasst sofern objektive Hinweise auf einen

möglichen außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf vorliegen

(z. B. bei Ausfall oder Verzug eines Schuldners). Darüber

hinaus werden für bestimmte Forderungsklassen anhand der

Erfahrungen der Vergangenheit und unter Berücksichtigung

des Alters der Forderungen Portfoliowertberichtigungen vorge-

nommen. Eine Ausbuchung der Forderungen erfolgt nur bei

feststehenden Zahlungsausfällen z. B. Insolvenzen.

Kundenforderungen aus zum Bilanzstichtag noch nicht abge-

schlossenen Dienstleistungsaufträgen von Beratungsprojekten

werden entsprechend der „percentage-of-completion“ Metho-

de bewertet und als Forderungen aus noch nicht gestellten

Rechnungen unter den Forderungen aus Lieferungen und Leis-

tungen ausgewiesen. Diese Forderungen aus noch nicht faktu-

rierten Leistungen werden im Rahmen der Bestimmung des

Projektfortschritts geschätzt. Der hierbei entscheidende Faktor

des Fertigstellungsgrades wird anhand der bisher geleisteten

Stunden im Vergleich zur Schätzung der Gesamtstunden

ermittelt (sogenannte inputorientierte Ermittlung des Fertig-

stellungsgrades). Der Quotient dieser beiden Größen ergibt

den zum Stichtag zu realisierenden Anteil des Projekterlöses.

Die Schätzung der insgesamt zu leistenden Stunden basiert

auf den Erfahrungswerten der Gesellschaft und der langjähri-

gen Erfahrung der betreffenden Mitarbeiter sowie einer beson-

deren Würdigung des zu bewertenden Projektes. Soweit die

kumulierten Leistungen die Anzahlungen übersteigen, erfolgt

der Ausweis aktivisch, im umgekehrten Fall passivisch. Zu

erwartende Auftragsverluste werden durch Rückstellungen

berücksichtigt.

SONSTIGE NICHT FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte werden zum Nenn-

wert bzw. zu Anschaffungskosten bilanziert. Unverzinsliche

oder niedrigverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von

über einem Jahr werden abgezinst.

ZAHLUNGSMITTEL UND

ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente setzen

sich aus Kassenbeständen und Bankguthaben mit einer Lauf-

zeit von bis zu drei Monaten zusammen. Fremdwährungs-

bestände sind zum Stichtagskurs am Bilanzstichtag bewertet.

Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte werden im

Finanz ergebnis erfasst.

Page 128: itelligence Geschäftsbericht 2015

124

NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE

Nicht beherrschende Anteile enthalten ihren Anteil an den

beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögens-

werte und Schulden zum Zeitpunkt des Erwerbs des Tochter-

unternehmens. Diese Anteile werden auf Basis zuzurechnen-

der Ergebnisbestandteile jährlich fortgeschrieben. Die

anteiligen Verluste von nicht beherrschenden Anteilen bei

einer konsolidierten Gesellschaft können den Eigenkapital-

anteil der nicht beherrschenden Anteile der Gesellschaft

übersteigen.

Im Rahmen der Erstkonsolidierung werden die auf die nicht

beherrschenden Anteile entfallenden Anteile am Geschäfts-

oder Firmenwert in Ausübung des Bilanzierungswahlrechts

nach IFRS 3 (2008) aktiviert und innerhalb der nicht beherr-

schenden Anteile ausgewiesen. Im Rahmen der Bewertung

wird unterstellt, dass der gezahlte Kaufpreis für die Mehrheits-

anteile dem anteiligen beizulegenden Zeitwert entspricht. Auf

dieser Basis wird der beizulegende Zeitwert der nicht beherr-

schenden Anteile hochgerechnet.

Nicht beherrschende Anteile sind in der Konzernbilanz inner-

halb des Eigenkapitals getrennt vom Eigenkapital des Mutter-

unternehmens auszuweisen.

PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN UND ÄHNLICHE

VERPFLICHTUNGEN

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen beruht auf dem in

IAS 19 vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren für

leistungsorientierte Altersvorsorgepläne. Bei den Pensionsver-

pflichtungen handelt es sich um leistungsorientierte Zusagen

gegenüber derzeitigen und ehemaligen Vorstandsmitgliedern

der itelligence AG sowie Verpflichtungen aus Anwartschaften

und Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbei-

ter der GISA GmbH.

Die Verpflichtungen beziehen sich insbesondere auf Ruhegel-

der sowie Invaliden- und Hinterbliebenenrenten. Die indivi-

duellen Zusagen richten sich in der Regel nach der Dauer der

Betriebszugehörigkeit und der Vergütung der GISA-Mitarbei-

ter. Im Rahmen der Bewertung der Pensionsverpflichtungen

werden die Richttafeln 2005G von Prof. Dr. Klaus Heubeck

verwendet.

Die GISA GmbH wickelt ihre Altersversorgungspläne über

die Unterstützungskasse für die Mitteldeutsche Wirtschaft

e. V. ab. Die GISA GmbH haftet den Versorgungsberechtigten

gegenüber für den Fall, dass die Pensionsverpflichtungen

den Zeitwert des Kassenvermögens der Unterstützungskasse

übersteigen.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden

vollständig in dem Geschäftsjahr erfasst, in dem sie anfallen.

Sie werden außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung als

Bestandteil des Other Comprehensive Income in der Aufstel-

lung der erfassten Erträge und Aufwendungen ausgewiesen.

Für die Pensionsverpflichtungen wurden versicherungsmathe-

matische Gutachten eingeholt.

ZUWENDUNGEN DER ÖFFENTLICHEN HAND

Bei den Zuwendungen der öffentlichen Hand handelt es sich

um steuerfreie Zuwendungen für Vermögenswerte gemäß § 2

InvZulG als auch steuerpflichtige Förderungen im Rahmen der

Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt-

schaftsstruktur“. Diese werden gemäß IAS 20 nur erfasst, wenn

eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit

verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen

gewährt werden. Sie werden erfolgswirksam behandelt und

grundsätzlich in den Perioden als Ertrag verbucht, in denen

die Aufwendungen anfallen, die durch die Zuwendungen

teilweise kompensiert werden. Die Zuschüsse werden separat

auf der Passivseite innerhalb der langfristigen Schulden bilan-

ziert und linear über die Nutzungsdauer der geförderten Ver-

mögenswerte ertragswirksam vereinnahmt. Die noch nicht

erhaltenen Zuschüsse werden bis zum Mittelzufluss auf der

Aktivseite der Bilanz unter den sonstigen kurzfristigen Vermö-

genswerten bilanziert.

Page 129: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 125ANHANG

SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Sonstige Rückstellungen werden entsprechend IAS 37 gebil-

det, soweit aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige

rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten

besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Vermögensab-

fluss führt und sich diese Vermögensbelastung zuverlässig

schätzen lässt.

Langfristige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr

als einem Jahr werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abge-

zinsten Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die in den sonstigen Rückstellungen enthaltene Rückstellung

für Altersteilzeit wird nach den Regelungen des IAS 19 bewer-

tet. Durch das Gesetz zur sozialrechtlichen Absicherung flexib-

ler Arbeitszeiten zur Förderung eines gleitenden Übergangs in

den Ruhestand (Altersteilzeitgesetz, ATG) besteht die Möglich-

keit, mit Arbeitnehmern für den Zeitraum nach Vollendung

des 55. Lebensjahres Altersteilzeitverhältnisse zu vereinbaren,

die von der Bundesanstalt für Arbeit (BfA) über höchstens

fünf Jahre finanziell gefördert werden. In Einzelvereinbarun-

gen wurde mit Mitarbeitern das sog. Blockmodell sowie das

Teilzeitmodell vereinbart. Das Blockmodell sieht vor, dass der

Arbeitnehmer in der ersten Phase des Altersteilzeitraumes

(sog. Beschäftigungs- bzw. Arbeitsphase) weiterhin in dem

ursprünglich vereinbarten Umfang arbeitet und in der zweiten

Phase (sog. Freistellungsphase) vollständig von seiner Arbeits-

pflicht freigestellt ist. Das Teilzeitmodell (auch kontinuierli-

ches Modell genannt) ist frei gestaltbar und lässt die Wahl,

beispielsweise halbtags zu arbeiten oder bestimmte Wochen-

tage oder auch wochenweise im Wechsel über die gesamte

Dauer der ATZ. Es wurden keine potenziellen Fälle bilanziert.

Rückstellungen im Rahmen von Altersteilzeitverpflichtungen

wurden nur für das Blockmodell gebildet. Hierfür werden die

Aufstockungsbeträge mit Abschluss der Einzelvereinbarungen

ratierlich bis zum Ende der Aktivphase zurückgestellt. Der

Erfüllungsrückstand wird ratierlich über den Zeitraum der

Arbeitsphase zugeführt.

SONSTIGE NICHT FINANZIELLE

VERBINDLICHKEITEN

Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten mit festen oder

bestimmbaren Zahlungen, die nicht auf einem aktiven Markt

gehandelt werden, sind hauptsächlich auf Verpflichtungen

gegenüber Mitarbeitern und Steuerbehörden zurückzuführen

und werden grundsätzlich zum Nennwert oder zum Rückzah-

lungsbetrag bilanziert.

RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten umfassen Ausgaben

vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte

Zeit nach diesem Tag darstellen.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten umfassen Einnah-

men vor dem Abschlussstichtag, die Ertrag für eine bestimmte

Zeit nach diesem Tag darstellen.

STEUERABGRENZUNGEN

Bei den Ertragsteuern bemisst sich die Steuerlast nach der

Höhe des jährlichen Einkommens und berücksichtigt Steuer-

latenzen. Steuerrückstellungen beinhalten zukünftige Steuer-

zahlungen für vergangene Besteuerungszeiträume. Forderun-

gen und Verbindlichkeiten aus Steuern betreffen laufende

Steuerabgrenzungen. Latente Steuern werden gemäß IAS 12

mithilfe der bilanzorientierten Verbindlichkeits-Methode

ermittelt. Latente Ertragsteuern spiegeln den Nettosteuereffekt

von temporären Unterschieden zwischen dem Buchwert eines

Vermögenswertes oder einer Schuld in der Konzernbilanz und

dem steuerlichen Wertansatz wider. Die Bemessung latenter

Steueransprüche und -schulden erfolgt anhand der Steuersät-

ze, die erwartungsgemäß für die Perioden gelten, in der ein

Vermögenswert realisiert oder eine Schuld beglichen wird.

Latente Steueransprüche und -schulden werden unabhängig

von dem Zeitpunkt erfasst, an dem sich die temporären

Buchungsunterschiede voraussichtlich umkehren. Latente

Steueransprüche und -schulden werden nicht abgezinst und

werden in der Bilanz als langfristige Vermögenswerte bzw.

Schulden ausgewiesen.

Page 130: itelligence Geschäftsbericht 2015

126

Ein latenter Steueranspruch wird für alle abzugsfähigen tem-

porären Unterschiede sowie Verlustvorträge in dem Maße

bilanziert, wie es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuerndes

Einkommen verfügbar sein wird, gegen das der temporäre

Unterschied bzw. der Verlustvortrag verwendet werden kann.

Zu jedem Bilanzstichtag beurteilt das Unternehmen nicht

bilanzierte latente Steueransprüche und den Buchwert latenter

Steueransprüche neu. Das Unternehmen setzt einen bislang

nicht bilanzierten latenten Steueranspruch in dem Umfang

an, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass zukünftig zu

versteuerndes Einkommen die Realisierung des latenten Steu-

eranspruches gestatten wird. Umgekehrt vermindert es den

Buchwert eines latenten Steueranspruches in dem Umfang, in

dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ausreichend zu

versteuerndes Einkommen zur Verfügung stehen wird, um

vom Nutzen des latenten Steueranspruches – entweder zum

Teil oder insgesamt – Gebrauch zu machen.

SEGMENTE

Im Rahmen der Segmentberichterstattung werden die Aktivitä-

ten der itelligence gemäß den Regeln des IFRS 8 nach geogra-

phischen Regionen und nach Geschäftsfeldern abgegrenzt.

Die Erträge und Risiken der itelligence werden im Wesentli-

chen durch die Tätigkeiten in den verschiedenen Ländern und

geographischen Regionen bestimmt. Auch die Eigenkapital-

verzinsung wird von der Situation in dem jeweiligen Land

maßgeblich beeinflusst. Die Unternehmensführung ist in den

Gesellschaften regional ausgeprägt. Die ausländischen Toch-

tergesellschaften stehen unter der Leitung der lokalen Geschäfts-

führer und die Märkte werden durch eigenes Personal bear-

beitet. Die Standorte der Kunden stimmen mit denen der

Vermögenswerte überein. Die interne Finanzberichterstattung

an das Geschäftsführungs- und Aufsichtsorgan erfolgt daher

ebenfalls auf Basis der Regionen.

Die geographischen Regionen werden unterschieden zwischen

USA, Deutschland/Österreich/Schweiz (DACH), Westeuropa,

Osteuropa, Asien und Sonstige.

Die Geschäftsfelder werden unterschieden zwischen:

— Beratung (SAP-Beratung im Zusammenhang mit

der Implementierung und Schulung sowie technische

Beratung)

— Lizenzen (SAP-Lizenzvertrieb)

— Application Management

— Outsourcing & Services (Hosting und Wartung der

SAP-Software)

KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel

der itelligence im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu-

und -abflüsse verändert haben. Die Auswirkungen von Akqui-

sitionen/Desinvestitionen und sonstige Veränderungen des

Konsolidierungskreises werden dabei eliminiert. Bei der erst-

maligen Einbeziehung von Tochterunternehmen werden nur

die tatsächlichen Zahlungsströme in der Kapitalflussrechnung

gezeigt. Der liquiditätswirksame Betrag aus dem Kauf oder

Verkauf von Unternehmen, d. h. der Kaufpreis abzüglich/

zuzüglich der mit dem Unternehmen erworbenen/veräußer-

ten Finanzmittel wird als Mittelabfluss/-zufluss aus der Inves-

titionstätigkeit erfasst. Die Mittelabflüsse aus Investitionen in

subventionierte Vermögenswerte und die Mittelzuflüsse aus

hierzu gewährten Investitionszulagen und -zuschüssen werden

unsaldiert dargestellt. In Übereinstimmung mit IAS 7 wird

zwischen Zahlungsströmen aus betrieblicher Tätigkeit, aus

dem Investitionsbereich und aus dem Finanzierungsbereich

unterschieden.

Die ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-

äquivalente umfassen Kassenbestände, Schecks, Guthaben bei

Kreditinstituten sowie Wertpapiere des Umlaufvermögens.

Page 131: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 127ANHANG

EVENTUALSCHULDEN UND -FORDERUNGEN

Eventualschulden werden im Abschluss nicht angesetzt. Sie

werden im Anhang angegeben, außer wenn die Möglichkeit

eines Abflusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen

sehr unwahrscheinlich ist.

Eventualforderungen werden im Abschluss nicht angesetzt.

Sie werden jedoch im Anhang angegeben, wenn der Zufluss

wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist.

EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die neue Erkenntnisse

bringen und die finanzielle Position des Konzerns zum

Bilanzstichtag berühren, werden im Konzernabschluss berück-

sichtigt. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die nicht im Kon-

zernabschluss zum Bilanzstichtag zu berücksichtigen sind,

werden im Anhang und im Lagebericht dargestellt, wenn sie

von wesentlicher Bedeutung sind.

H. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND

VERLUSTRECHNUNG

1. UMSATZERLÖSE

Die Umsätze stellen sich nach Regionen und Geschäftsfeldern

folgendermaßen dar:

TEUR 2015 2014

DACH 321.203 255.027

USA 130.797 106.937

Westeuropa 154.796 120.228

Osteuropa 74.657 63.135

Asien 10.663 6.970

Sonstiges 4.124 4.509

696.240 556.806

TEUR 2015 2014

Beratungserlöse 310.054 246.567

Lizenzerlöse 69.375 56.903

Application Management 71.927 66.346

Outsourcing & Services 241.444 186.066

Übrige 3.440 924

696.240 556.806

Beratungserlöse setzen sich aus Beratungs- und Schulungserlö-

sen zusammen. Die Beratungserlöse umfassen hauptsächlich

Implementierungsunterstützungen, die sich auf die Installati-

on und die Konfiguration der SAP-Softwareprodukte bezie-

hen. Schulungserlöse umfassen Ausbildungsveranstaltungen

für Kunden zur Nutzung der SAP-Softwareprodukte und zu

verwandten Themen. Lizenzerlöse resultieren aus den Lizenz-

gebühren, die für den Verkauf von SAP-Softwareprodukten an

Kunden erzielt werden. Im Rahmen des Application Manage-

ment liefert die itelligence Gruppe applikationsbasierte Leis-

tungen zur Unterstützung von IT-Organisationen. Erlöse im

Bereich Outsourcing & Services enthalten den Umsatz durch

Kundensupport sowie durch das IT-Hosting von SAP Server-

systemlandschaften.

Page 132: itelligence Geschäftsbericht 2015

128

Im Rahmen der „percentage-of-completion“-Methode wurden

Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 16.545 (i. Vj. TEUR 12.751)

erfasst. Für diese nicht fakturierten Leistungen sind Kosten in

Höhe von TEUR 12.674 (i. Vj. TEUR 9.830) angefallen. Ins-

gesamt wurde eine Marge von TEUR 3.871 (i. Vj. TEUR 2.921)

vereinnahmt.

In den Geschäftsjahren 2015 und 2014 wurden keine Umsatz-

erlöse über 10% mit einem einzelnen Kunden erzielt.

2. UMSATZKOSTEN

Die Umsatzkosten enthalten den Aufträgen direkt zurechen-

bare Einzelkosten sowie Gemeinkosten.

Die Umsatzkosten umfassen folgende Aufwendungen:

TEUR 2015 2014

Bezogene Waren und Dienstleistungen 201.141 156.732

Personalaufwand 269.349 216.019

Abschreibungen 19.306 15.466

Sonstige Aufwendungen 43.563 37.972

533.359 426.189

3. MARKETING- UND VERTRIEBSAUFWENDUNGEN

Die Marketing und Vertriebsaufwendungen beinhalten dem

Bereich Vertrieb und Marketing zurechenbare Personal- und

Sachkosten, Abschreibungen sowie Werbeaufwendungen.

Die Marketing- und Vertriebsaufwendungen gliedern sich

wie folgt:

TEUR 2015 2014

Personalaufwand 50.737 44.186

Abschreibungen 566 392

Sonstige Aufwendungen 13.646 13.042

64.949 57.620

4. VERWALTUNGSAUFWENDUNGEN

Die Verwaltungsaufwendungen beinhalten Personal- und

Sachkosten sowie Abschreibungen des Verwaltungsbereichs.

Die Verwaltungsaufwendungen gliedern sich wie folgt:

TEUR 2015 2014

Personalaufwand 37.180 32.336

Abschreibungen 3.664 3.281

Sonstige Aufwendungen 17.269 10.773

58.113 46.390

5. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

TEUR 2015 2014

Erträge aus Investitionszuschüssen und -zulagen 1.774 1.572

Erträge aus dem Verkauf von Anlagevermögen 95 39

Ertrag aus dem Verkauf von Finanzanlagen 0 724

Erträge aus Währungsdifferenzen 2.168 955

4.037 3.290

6. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

TEUR 2015 2014

Wertberichtigungen auf Forderungen 1.559 1.947

Akquisitionskosten gemäß IFRS 3 (rev. 2008) 579 1.593

Aufwendungen aus Anlagenabgängen 17 16

Aufwendungen aus Kursdifferenzen und Konsolidierung 2.698 2.207

4.853 5.763

Page 133: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 129ANHANG

7. BEWERTUNG VON DERIVATEN UND AUSÜBUNG

VON OPTIONEN

TEUR 2015 2014

Erträge aus der Bewertung von Optionen 65 519

Aufwendungen aus der Bewertung von Optionen -2.486 -4.960

Aufwendungen aus der Ausübung von Optionen -363 -1.128

Erträge aus Derivaten 118 271

Aufwendungen aus Derivaten -198 -483

-2.864 -5.781

Die im Rahmen von Akquisitionen vereinbarten Put- und

Call-Optionen können auf Basis der zukünftigen EBIT-Ent-

wicklungen der jeweiligen Gesellschaften zum Fair Value aus-

geübt werden. Aus Planunterschreitungen vereinbarter EBIT-

Ziele ergaben sich Erträge aus der Bewertung von Optionen in

Höhe von TEUR 65 (i. Vj. TEUR 519). Aufwendungen aus der

Planübererfüllung sind in diesem Zusammenhang in Höhe

von TEUR 2.486 (i. Vj. TEUR 4.960) entstanden.

Aus der Ausübung von Put- und Call-Optionen entstand ein

Aufwand von TEUR 363 (i. Vj. TEUR 1.128).

Zur Absicherung von Wechselkursschwankungen für beste-

hende Bilanzpositionen wurden im Geschäftsjahr 2015 Devi-

sentermingeschäfte abgeschlossen, welche zu einem Ertrag in

Höhe von TEUR 118 (i. Vj. TEUR 240) sowie Aufwendungen

in Höhe von TEUR 64 (i. Vj. TEUR 483) führten. Darüber

hinaus entstand im Zusammenhang mit der Bewertung eines

eingebetteten Derivates zum Jahresende ein Aufwand in Höhe

von TEUR 134 (i. Vj. ein Ertrag in Höhe von TEUR 31).

8. FINANZIERUNGSERTRÄGE/-AUFWENDUNGEN

TEUR 2015 2014

Zinserträge 238 149

Zinsaufwendungen -2.685 -3.157

-2.447 -3.008

Die Zinserträge enthalten Zinsen aus Bankguthaben sowie

kurzfristige Festgeldanlagen (Kategorie „Kredite und Forde-

rungen“). Zinsaufwendungen betreffen mit TEUR 2.422 (i. Vj.

2.365) den Gesamtzinsaufwand für finanzielle Verbindlich-

keiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

bewertet werden (i. W. Darlehen gegenüber der Konzernober-

gesellschaft: Kategorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten

bewertete Verbindlichkeiten“).

9. ERTRAGSTEUERN

Die Zusammensetzung der Steueraufwendungen ist wie folgt:

TEUR 2015 2014

Tatsächlicher Steueraufwand

Laufendes Jahr -7.748 -6.864

Anpassungen für Vorjahre -152 -90

-7.900 -6.954

Latente Steuern

Entstehen bzw. Auflösung temporärer Differenzen -1.708 248

Ansatz von bisher nicht berücksichtigten steuerlichen Verlusten 827 433

Fehlende Nutzung und Wertberichtigung von Verlustvorträgen -439 -1.153

-1.320 -472

Steueraufwand -9.220 -7.426

Die laufenden Steuern werden auf Basis der aktuellen Steuer-

sätze berechnet. Im Inland wurde unter Berücksichtigung

eines Körperschaftsteuersatzes von 15 % zuzüglich Solidari-

tätszuschlag von 5,50% und Gewerbeertragsteuer von 15,49%

ein zusammengefasster Steuersatz von 31,31% (i. Vj. 31,27%)

berücksichtigt. Die geringfüge Änderung des zusammen-

gefassten Steuersatzes ergibt sich aus der Erhöhung des durch-

schnittlichen Gewerbesteuerhebesatzes.

Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermit-

telt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Län-

dern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden.

Für das Inland wurde ein Steuersatz in Höhe von 31,31%

(i. Vj. 31,27%) und für das Ausland in Höhe von 19,0% bis

38,2 % (i. Vj. 17,0 % bis 35,0 %) unterstellt.

Page 134: itelligence Geschäftsbericht 2015

130

Der Konzern geht davon aus, dass die Steuerrückstellungen

unter Berücksichtigung zahlreicher Faktoren inklusive der

Interpretationen des Steuerrechts und früherer Erfahrungen

für alle offenen Steuerjahre angemessen sind.

Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom

erwarteten zum tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand

sowie die Überleitung zum effektiven Steuersatz.

TEUR 2015 2015 2014 2014

Ergebnis vor Ertragsteuern 30.350 14.165

Steuern auf der Grundlage des inländischen Steuersatzes des Unternehmens -31,31% -9.503 -31,27% -4.430

Fehlende Nutzung und Wertberichtigung von steuerlichen Verlustvorträgen -1,45% -439 -8,14% -1.153

Nutzung nicht aktivierter Verlustvorträge 2,72% 827 3,05% 433

Unterschied zu ausländischen Steuersätzen und Änderung von Steuersätzen 7,98% 2.422 8,41% 1.192

Abweichungen aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen sowie steuerfreier Erträge -6,49% -1.968 -20,20% -2.861

Steuernachzahlungen und -erstattungen für Vorjahre -0,50% -152 -0,63% -90

Sonstige Abweichungen -1,34% -407 -3,65% -517

Ausgewiesener Ertragsteueraufwand -30,39% -9.220 -52,43% -7.426

10. ERGEBNIS JE AKTIE

Unverwässertes Ergebnis

2015 2014

Jahresüberschuss nach nicht beherrschenden Anteilen TEUR 18.786 3.286

Gewichteter Durchschnitt der Stammaktien Stück 30.014.838 30.014.838

Ergebnis je Aktie unverwässert EUR 0,63 0,11

Page 135: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 131ANHANG

I . ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

11. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE

Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte zum

31. Dezember 2015:

ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN

TEUR

EDV-Software

Finance Lease Auftrags-bestände und

Kunden-beziehungen

Geschäfts-oder Firmenwerte

Immaterielle Vermögens-

werte

1. Januar 2015 17.694 0 20.429 106.926 145.049

Währungsdifferenzen 610 0 328 2.848 3.786

Zugänge 1.957 935 109 79 3.080

Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse 76 0 2.424 6.367 8.867

Umbuchungen -3.658 3.625 33 0 0

Abgänge -206 0 0 0 -206

31. Dezember 2015 16.473 4.560 23.323 116.220 160.576

KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN

TEUR

EDV-Software

Finance Lease Auftrags-bestände und

Kunden-beziehungen

Geschäfts-oder Firmenwerte

Immaterielle Vermögens-

werte

1. Januar 2015 -10.004 0 -6.153 -8.040 -24.197

Währungsdifferenzen -380 0 -188 -236 -804

Zugänge (planmäßige Amortisationen) -3.235 -650 -2.988 0 -6.873

Umbuchungen 1.985 -1.985 0 0

Abgänge 93 0 0 0 93

31. Dezember 2015 -11.541 -2.635 -9.329 -8.276 -31.781

Buchwerte 31. Dezember 2015 4.932 1.925 13.994 107.944 128.795

Page 136: itelligence Geschäftsbericht 2015

132

Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte zum

31. Dezember 2014:

ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN

TEUR

EDV-Software

Auftrags-bestände und

Kundenbeziehungen

Geschäfts- oder Firmenwerte

Immaterielle Vermögenswerte

1. Januar 2014 11.967 11.373 88.530 111.870

Währungsdifferenzen 467 787 2.305 3.559

Zugänge 2.473 36 221 2.730

Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse 3.948 8.389 15.870 28.207

Umbuchungen 83 0 0 83

Abgänge -1.244 -156 0 -1.400

31. Dezember 2014 17.694 20.429 106.926 145.049

KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN

TEUR

EDV-Software

Auftrags-bestände und Kun-

denbeziehungen

Geschäfts- oder Firmenwerte

Immaterielle Vermögenswerte

1. Januar 2014 -7.884 -4.702 -7.795 -20.381

Währungsdifferenzen -252 -269 -245 -766

Zugänge (planmäßige Amortisationen) -3.094 -1.332 0 -4.426

Abgänge 1.226 150 0 1.376

31. Dezember 2014 -10.004 -6.153 -8.040 -24.197

Buchwerte 31. Dezember 2014 7.690 14.276 98.886 120.852

In den Anschaffungs- und Herstellungskosten für EDV-Soft-

ware sind selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte im

Zusammenhang mit internen SAP-Systemumstellungen in

Höhe von TEUR 558 enthalten, deren kumulierte Abschrei-

bungen TEUR 557 betragen (Buchwert zum 31. Dezember

2015 TEUR 1). Die durchschnittliche Abschreibungsdauer der

EDV-Software beträgt drei bis fünf Jahre. Die Abschreibung

der immateriellen Vermögenswerte ist in den Umsatzkosten,

Marketing- und Vertriebsaufwendungen sowie Verwaltungs-

kosten enthalten.

Im Rahmen der Erstkonsolidierung bilanziert und bewertet

der itelligence-Konzern den Auftragsbestand sowie die Kun-

denbeziehungen der erworbenen Tochtergesellschaften. Die

Auftragsbestände werden mit den erwarteten diskontierten

Ergebnissen auf Basis von Vollkosten bewertet. Die Auftrags-

bestände werden analog zur Vertragslaufzeit abgeschrieben.

Die Kundenbeziehungen wurden ebenfalls ertragsorientiert

im Rahmen des sog. „multi-period-excess-earnings-Ansatzes“

bewertet. Zur Bestimmung des Zeitwerts wurden ausgehend

von einem mehrjährigen Business-Plan die Einnahmen der

zum Bewertungsstichtag bestehenden Kundenbeziehungen

ermittelt. Bei der Bestimmung der Einnahmen wurden Kun-

denabgänge in Form einer natürlichen „Schrumpfungsrate“

(churn rate) berücksichtigt, die aus vergangenheitsbezogenem

Datenmaterial abgeleitet wurde. Die Kundenbeziehungen

werden über den Planungszeitraum abgeschrieben. Der Ver-

brauch der Auftragsbestände und Kundenbeziehungen wird

in der Gewinn- und Verlustrechnungen separat als Amortisa-

tion gezeigt.

Im Geschäftsjahr 2015 gingen im Rahmen von Unternehmens-

erwerben Auftragsbestände und Kundenbeziehungen von ins-

gesamt TEUR 2.424 (i. Vj. TEUR 8.389) zu. Ein wesentlicher

Page 137: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 133ANHANG

Anteil entfällt auf die Übernahme der Auftragsbestände und

Kundenbeziehungen aus dem Geschäftsfeld der Artaud Cour-

theoux et Associés in Paris. Von den Auftragsbeständen und

Kundenbeziehungen wurden im Geschäftsjahr TEUR 2.988

(i. Vj. TEUR 1.332) abgearbeitet bzw. amortisiert.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte zeigen die aktiven Unter-

schiedsbeträge zwischen den Anschaffungskosten für Tochter-

gesellschaften und ihren zu Zeitwerten bewerteten Vermö-

genswerten und Schulden. Auf nicht beherrschende Anteile

entfallende Anteile am Geschäfts- oder Firmenwert wurden

gemäß den Neuregelungen des IFRS 3 (2008) ebenfalls akti-

viert, sobald ein sukzessiver weiterer Anteilserwerb vertraglich

vereinbart wurde. Mit den Unternehmenserwerben gingen

dem Konzern im Geschäftsjahr 2015 Geschäfts- oder Firmen-

werte von TEUR 6.367 (i. Vj. TEUR 15.870) zu. Darüber hin-

aus wurde der Geschäfts- oder Firmenwert durch eine nach-

trägliche Kaufpreisanpassung innerhalb des einjährigen

Bewertungszeitraums für eine im Vorjahr getätigte Akquisition

um TEUR 79 (i. Vj. TEUR 221) erhöht.

Die itelligence prüft die Werthaltigkeit des Goodwills konti-

nuierlich mithilfe des DCF-Verfahrens (Value in Use). Die

der DCF-Bewertung zugrunde liegenden Cash Flows basieren

auf aktuellen verabschiedeten Geschäftsplänen und internen

Planungen, wobei von einem Planungshorizont von fünf

Jahren ausgegangen wird. Hierbei werden Annahmen über

die künftigen Umsatz- und Kostenentwicklungen getroffen

(steigende Umsatzerlöse bei gleichzeitig steigenden Margen).

Dabei werden künftige Investitionen in das operative Geschäft

der Gesellschaft auf Basis bisheriger Erfahrungswerte ange-

nommen und bisher erzielte Ertragsverläufe in die Zukunft

projiziert. Die wesentlichen Annahmen, die bei der Schätzung

des erzielbaren Betrags verwendet wurden, werden nachste-

hend dargelegt. Die den wesentlichen Annahmen zugewiese-

nen Werte stellen die Beurteilung des Vorstands der zukünftigen

Entwicklungen in der relevanten Branche dar und basieren

auf Vergangenheitswerten von externen und internen Quellen.

Sollten wesentliche Annahmen von den tatsächlichen Größen

abweichen, könnte dies in der Zukunft zu erfolgswirksam zu

erfassenden Wertminderungen führen.

Durchschnittliche Kapitalkosten Nachhaltige Wachstumsrate Geplante EBIT-Wachstumsrate (Durchschnitt der

nächsten fünf Jahre)

2015 2014 2015 2014 2015 2014

USA 8,81% 9,55% 1% 1% 21% 26%

DACH 7,88% 8,89% 1% 1% 8% 23%

Westeuropa 8,45% 9,72% 1% 1% 21% 21%

Osteuropa 14,54% 13,85% 1% 1% 8% 14%

Der angewandte Diskontierungssatz wurde wie im Vorjahr

auf dem Capital Asset Pricing Model aufbauend aus den

ge wichteten durchschnittlichen Kosten des Eigen- und Fremd-

kapitals abgeleitet. Der Eigenkapital-Kostensatz basiert auf

einem risikofreien Kapitalmarktzinssatz für die jeweilige Perio-

de unter Berücksichtigung des Beta-Faktors für die Branche

und einer auf den relevanten Kapitalmarkt bezogenen Risiko-

prämie. Basierend auf der Steuersituation wurde daraus ein

Nachsteuer-Diskontierungszinssatz abgeleitet.

Die Terminal Growth Rate übersteigt nicht die langfristigen

Wachstumsraten der Branche, in der die Zahlungsmittel

generierenden Einheiten tätig sind.

Der Werthaltigkeitstest im Jahr 2015 wurde wie in den Vorjah-

ren zum 30. Juni durchgeführt. Wie im Vorjahr ergab sich kein

Wertberichtigungsbedarf für die bilanzierten Geschäfts- oder

Firmenwerte der itelligence.

Page 138: itelligence Geschäftsbericht 2015

134

TEUR USA DACH Westeuropa Osteuropa Insgesamt

Bilanz zum 31. Dezember 2013 18.407 2.539 43.722 16.067 80.735

Zugänge 1.932 11.367 2.792 0 16.091

Kursdifferenzen 2.522 0 1.680 -2.142 2.060

Bilanz zum 31. Dezember 2014 22.861 13.906 48.194 13.925 98.886

Zugänge 0 79 5.626 741 6.446

Kursdifferenzen 2.575 0 1.011 -974 2.612

Bilanz zum 31. Dezember 2015 25.436 13.985 54.831 13.692 107.944

12. SACHANLAGEN

Entwicklung der Sachanlagen zum 31. Dezember 2015:

ANSCHAFFUNGS- UNDHERSTELLUNGSKOSTEN

TEUR

Grundstücke, Bauten sowie

Mieter-einbauten

Anlagen im Bau EDV Hardware Betriebs- und Geschäftsaus-

stattung

Finance Lease Sachanlagen

1. Januar 2015 39.624 36 77.075 19.851 0 136.586

Währungsdifferenzen 1.456 0 1.508 141 0 3.105

Zugänge 1.146 4.623 8.164 2.557 9.433 25.923

Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse 3 0 15 53 0 71

Umbuchungen 0 -7 -13.115 -8.468 21.590 0

Abgänge -56 0 -3.612 -1.881 -4.110 -9.659

31. Dezember 2015 42.173 4.652 70.035 12.253 26.913 156.026

KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN

TEUR

Grundstücke, Bauten sowie

Mieter-einbauten

Anlagen im Bau EDV Hardware Betriebs- und Geschäftsaus-

stattung

Finance Lease Sachanlagen

1. Januar 2015 -9.367 0 -47.729 -6.634 0 -63.730

Währungsdifferenzen -132 0 -803 -80 0 -1.015

Zugänge(planmäßige Abschreibungen) -1.976 0 -9.003 -2.745 -5.928 -19.652

Umbuchungen 0 0 5.442 190 -5.632 0

Abgänge 53 0 3.607 1.858 3.842 9.360

31. Dezember 2015 -11.422 0 -48.486 -7.411 -7.718 -75.037

Buchwerte 31. Dezember 2015 30.751 4.652 21.549 4.842 19.195 80.989

Page 139: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 135ANHANG

Entwicklung der Sachanlagen zum 31. Dezember 2014:

ANSCHAFFUNGS- UNDHERSTELLUNGSKOSTEN

TEUR

Grundstücke, Bauten sowie

Mieter-einbauten

Anlagen im Bau EDV-Hardware Betriebs- und Geschäftsaus-

stattung

Sachanlagen

1. Januar 2014 36.509 107 64.535 15.739 116.890

Währungsdifferenzen 1.508 0 2.148 -15 3.641

Zugänge 901 783 10.998 4.653 17.335

Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse 691 0 31 9.238 9.960

Umbuchungen 15 -854 7.301 -6.545 -83

Abgänge 0 0 -7.938 -3.219 -11.157

31. Dezember 2014 39.624 36 77.075 19.851 136.586

KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN

TEUR

Grundstücke, Bauten sowie

Mieter-einbauten

Anlagen im Bau EDV-Hardware Betriebs- und Geschäftsaus-

stattung

Sachanlagen

1. Januar 2014 -7.387 0 -40.608 -9.518 -57.513

Währungsdifferenzen -63 0 -1.107 57 -1.113

Zugänge (planmäßige Abschreibungen) -1.915 0 -9.883 -4.248 -16.046

Umbuchungen -2 0 -3.959 3.961 0

Abgänge 0 0 7.828 3.114 10.942

31. Dezember 2014 -9.367 0 -47.729 -6.634 -63.730

Buchwerte 31. Dezember 2014 30.257 36 29.346 13.217 72.856

In den Sachanlagen (EDV-Hardware und Betriebs- und

Geschäftsausstattung) waren in 2014 Buchwerte in Höhe von

TEUR 17.115 enthalten, welche Finanzierungsleasing betref-

fen. Die Vertragslaufzeiten umfassen dabei regelmäßig 3 bis

5 Jahre. Einige Verträge enthalten Verlängerungs- sowie Kauf-

optionen.

Zum 31. Dezember 2015 betrug das Bestellobligo im Sach-

anlagevermögen TEUR 745.

Page 140: itelligence Geschäftsbericht 2015

136

13. SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE

TEUR 31.12.2015 31.12.2014

Termingelder 377 579

Rückforderung gegenüber Dritten 2.636 2.569

Darlehen an NTT 214 0

Hinterlegte Kautionen 1.015 514

Ausleihungen gegenüber Mitarbeitern 523 394

Forderungen Altersteilzeit 388 545

Übrige Beteiligungen 10 13

Sonstige finanzielle Forderungen 249 833

5.412 5.447

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte sind in folgenden

Bilanzpositionen ausgewiesen:

TEUR 31.12.2015 31.12.2014

Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 1.129 1.363

Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerre 4.283 4.084

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 5.412 5.447

Die langfristigen Termingelder unterliegen Verfügungs-

beschränkungen und sind von der Fristigkeit an das Basis-

geschäft gekoppelt bzw. an die Laufzeit von langfristigen

Darlehen. Die Restlaufzeiten der Darlehen betragen drei bis

fünf Jahre und liegen über der Nutzungsdauer der zu finan-

zierenden Wirtschaftsgüter. Die Termingelder sind unverzinst

(i. Vj. bis zu 0,05 % verzinst) und dienen in Höhe von

TEUR 45 (i. Vj. TEUR 45) zur Hinterlegung von ausgelegten

Bürgschaften.

Die Rückforderungsansprüche gegenüber Dritten bestehen

aus Entschädigungsleistungen, die der itelligence im Rahmen

eines in 2013 getätigten Unternehmenszusammenschlusses

zugesagt worden sind (siehe auch TZ 24).

Die übrigen Beteiligungen enthalten die Anteile an der BfL

(< 1%) sowie die erworbenen Anteile am TBV ProVital Lemgo

(8,35%). Es handelt sich um Finanzinvestitionen in nicht

notierte Eigenkapitalinstrumente, die zu Anschaffungskosten

abzüglich Wertberichtigungen bewertet wurden.

Die sonstigen finanziellen Forderungen beinhalten im

Wesentlichen Sollsalden auf Lieferantenkonten.

14. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND

LEISTUNGEN

TEUR 31.12.2015 31.12.2014

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 136.101 119.275

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber NTT 2.203 2.746

Forderungen aus noch nicht fakturierten Leistungen (POC) 16.545 12.751

Forderungen aus noch nicht erstellten Rechnungen 7.365 2.746

162.214 137.518

Wertberichtigungen -4.373 -4.884

157.841 132.634

TEUR 31.12.2015 31.12.2014

Langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.557 2.592

Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 155.284 130.042

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 157.841 132.634

Page 141: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 137ANHANG

Der Bestand an Einzelwertberichtigungen entwickelte sich

wie folgt:

TEUR

31. Dezember 2013 3.290

Währungsdifferenzen -123

Auflösung -1.130

Verbrauch -715

Zuführung 3.562

31. Dezember 2014 4.884

Währungsdifferenzen 48

Auflösung -1.146

Verbrauch -2.126

Zuführung 2.713

31. Dezember 2015 4.373

Der ausgewiesene Betrag von Forderungen aus noch nicht

fakturierten Leistungen (POC) in Höhe von TEUR 16.545

beinhaltet die Summe der angefallenen Kosten und ausge-

wiesenen Gewinne abzüglich etwaiger ausgewiesener Verluste

und Teilabrechnungen. Zum Bilanzstichtag wurden für lau-

fende Projekte Anzahlungen in Höhe von TEUR 641 verein-

nahmt. Einbehalte von Kunden in Verbindung mit laufenden

Projekten gab es zum Bilanzstichtag nicht.

15. SONSTIGE NICHT FINANZIELLE

VERMÖGENSWERTE

TEUR 31.12.2015 31.12.2014

Investitionszuschuss Rechenzentrum 0 55

Vorauszahlungen Sozialversicherung 2 1.666

Umsatzsteuer 320 890

Anzahlungen 1.789 10

Sonstige nicht finanzielle Forderungen 527 1.615

2.638 4.236

Die sonstigen nicht finanziellen Vermögenswerte sind in

folgenden Bilanzpositionen ausgewiesen:

TEUR 31.12.2015 31.12.2014

Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 2.638 4.236

Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 2.638 4.236

16. LATENTE STEUERANSPRÜCHE UND LATENTE

STEUERSCHULDEN

Die Abgrenzungsposten für latente Steueransprüche

beinhalten:

TEUR 31.12.2015 31.12.2014

Latente Steueransprüche aus:

Forderungen 218 502

Verlustvorträgen 1.051 1.033

Rückstellungen und Verbindlichkeiten 6.828 6.766

Immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 1.117 2.310

Verrechnung mit passiven latenten Steuern -3.387 -6.830

5.827 3.781

Latente Steuerschulden aus:

Anpassung „percentage-of-completion“ Methode 2.998 2.730

Forderungen 242 1.131

Rückstellungen und Verbindlichkeiten 2.187 80

Pauschaler Garantierückstellung 235 217

Immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 12.508 13.017

Verrechnung mit aktiven latenten Steuern -3.387 -6.830

14.783 10.345

Page 142: itelligence Geschäftsbericht 2015

138

Die Saldierung von aktiven latenten Steuern mit passiven

latenten Steuern erfolgt, sobald es sich um Ertragsteuern han-

delt, die von derselben Steuerbehörde erhoben und von dem-

selben Steuerschuldner geschuldet werden und ein Anspruch

auf Verrechnung eines tatsächlichen Steuererstattungsan-

spruchs mit einer tatsächlichen Steuerschuld besteht.

Beim Ausweis der aktiven und passiven latenten Steuern in

der Konzernbilanz werden diese als langfristige Vermögens-

werte und Schulden klassifiziert.

Neben dem latenten Steueraufwand in Höhe von TEUR 1.320

(siehe TZ 9) ist eine Verminderung der aktiven latenten Steu-

ern in Höhe von TEUR 372 erfolgsneutral gebildet worden.

Diese betrifft die versicherungsmathematischen Gewinne aus

der Bewertung der Pensionrückstellungen im Geschäftsjahr

2015. Weiterhin resultieren zum 31. Dezember 2015 aus den

im Geschäftsjahr getätigten Unternehmenserwerben passive

latente Steuern in Höhe von TEUR 701, welche auf die

auf gedeckten stillen Reserven gebildet worden sind (siehe

Abschnitt D.)

Die Beurteilung der Werthaltigkeit der aktiven latenten Steu-

ern durch das Management erfolgt anhand der Einschätzung,

ob es wahrscheinlich ist, dass eine aktive latente Steuer

zukünftig realisiert werden kann. Letztendlich ist diese Wert-

haltigkeit davon abhängig, ob in den Zeiträumen, in denen

sich die entsprechenden temporären Differenzen umkehren,

ausreichend zu versteuerndes Einkommen erzielt wird. Unter

Zugrundelegung der in der Vergangenheit erzielten zu ver-

steuernden Einkommen und der zukünftigen Planungen geht

das Management davon aus, dass die aktiven latenten Steuern

werthaltig sind.

Die in 2015 aktivierten latenten Steuern betreffen Verlustvor-

träge in Höhe von TEUR 3.576 (i. Vj. TEUR 3.579), die mit

dem zukünftigen Steuersatz bewertet wurden. Für das Inland

wurde ein Steuersatz in Höhe von 31,31% (i. Vj. 31,27%) und

für das Ausland in Höhe von 25,0% bis 28,0% (i. Vj. 17,0%

bis 35,0%) unterstellt. Der voraussichtlichen Inanspruchnah-

me der steuerlichen Verlustvorträge liegt ein Zeitraum von drei

Jahren zugrunde.

Unabhängig von der Wahrscheinlichkeit der voraussichtlichen

Nutzung stehen zusätzlich steuerliche Verlustnutzungspoten-

ziale in Höhe von TEUR 2.764 (i. Vj. TEUR 3.008) zur Ver-

fügung. Da sich der Trend zum profitablen Wachstum noch

nicht vollständig herausgebildet hat, wurden diese potenziel-

len Steuerersparnisse nicht aktiviert. Sollte in den nächsten

Jahren profitables Wachstum stattfinden, werden die übrigen

nicht berücksichtigten latenten Steueransprüche erfasst, was

zu einem zusätzlichen Steuereinkommen führen würde.

Die Beurteilung der Werthaltigkeit erfolgte anhand der erziel-

ten zu versteuernden Einkommen der Vergangenheit sowie

der zukünftigen Planungen. Die zusätzlichen Verlustnutzungs-

potenziale (steuerliche Verlustvorträge bewertet mit dem

relevanten Steuersatz) stammen hauptsächlich aus folgenden

Ländern:

TEUR Verfallbarkeit

Tschechien 1.584 nach 7 Jahren

Spanien 451 nach 15 Jahren

Belgien 289 Unverfallbar

Slowakei 256 nach 7 Jahren

Niederlande 141 nach 9 Jahren

Ukraine 43 nach 10 Jahren

2.764

17. ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTEL-

ÄQUIVALENTE

TEUR 31.12.2015 31.12.2014

Kontokorrentguthaben und Kassenbestand 54.518 38.764

54.518 38.764

Die Kontokorrentguthaben bleiben unverzinst.

Page 143: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 139ANHANG

18. AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

TEUR 31.12.2015 31.12.2014

Anzahlungen auf Wartungsarbeiten 8.780 9.014

Versicherungen 6.970 3.901

Sonstige 3.723 3.111

19.473 16.026

Die Versicherungen betreffen im Wesentlichen Zahlungen

an die freiwillige sowie gesetzliche Pensionskasse für die

itelligence in der Schweiz. In den sonstigen Rechnungsabgren-

zungsposten sind u. a. Kosten für Mieten, Marketing sowie

Personalsuche enthalten.

19. GEZEICHNETES KAPITAL

Grundkapital

Als Grundkapital sind im Konzernabschluss die entsprechen-

den Beträge aus dem Einzelabschluss der itelligence AG aus-

gewiesen. Das Grundkapital beträgt EUR 30.014.838 und ist

in 30.014.838 nennwertlose auf den Inhaber lautende Stück-

aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von

je EUR 1,00 eingeteilt. Jede Aktie verbrieft ein Stimmrecht und

ein Recht auf Dividende bei beschlossenen Ausschüttungen.

Das Kapital wurde in voller Höhe eingezahlt.

Genehmigtes Kapital

Mit der Hauptversammlung vom 27. Mai 2010 wurde der

Beschluss gefasst, dem Vorstand mit Zustimmung des Aufsichts-

rats zu genehmigen, das Grundkapital der Gesellschaft in

der Zeit bis zum 30. April 2015 einmalig oder in Teilbeträgen

mehrmals um insgesamt bis zu EUR 12.278.797 durch Ausgabe

neuer auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlage

und/oder Sacheinlage zu erhöhen. Von der Ermächtigung des

Vorstands zur Kapitalerhöhung durch Genehmigtes Kapital

wurde im Geschäftsjahr 2012 in Höhe von EUR 5.457.243

Gebrauch gemacht. Bis zum 30. April 2015 wurden keine

weiteren Kapitalerhöhungen aus dem genehmigten Kapital

durchgeführt.

Bedingtes Kapital

Zum 31. Dezember 2015 bestand kein bedingtes Kapital.

Ziel des Konzerns ist, eine starke Kapitalbasis zu erhalten, um

das Vertrauen der Gläubiger und der Märkte zu wahren und

die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens sicherzustel-

len. Das Kapital umfasst das bilanzielle Eigenkapital. Die

Steuerung und Überwachung der Eigenkapitalgröße erfolgt

über die Kennzahl Eigenkapitalquote. Dabei wird geprüft,

ob das Eigenkapital seine Haftungsfunktion und seine Finan-

zierungsfunktion des langfristigen Anlagevermögens erfüllt.

Die Eigenkapitalquote beträgt zum Geschäftsjahr 2015 33,74%

(i. Vj. 33,46%).

20. KAPITALRÜCKLAGE

Die Kapitalrücklage enthält die Aufgelder aus der Ausgabe von

Aktien, reduziert um die der Eigenkapitaltransaktion direkt

zurechenbaren externen Kosten. Zum 31. Dezember 2015

bestand eine Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 52.768.

21. BILANZGEWINN

TEUR

Bilanzgewinn zum 1. Januar 2014 50.890

Konzernüberschuss 3.286

Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2014 54.176

Konzernüberschuss 18.786

Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2015 72.962

Der Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen der Hauptver-

sammlung vor, für das Geschäftsjahr 2015 keine Dividende

aus dem Bilanzgewinn der itelligence AG auszuschütten.

Page 144: itelligence Geschäftsbericht 2015

140

22. KUMULIERTES ÜBRIGES EIGENKAPITAL

Im kumulierten übrigen Eigenkapital sind die Differenzen aus

der erfolgsneutralen Währungsumrechnung von Abschlüssen

ausländischer Tochterunternehmen, die versicherungsmathe-

matischen Verluste aus der Bewertung der Pensionsrückstel-

lungen nach Steuern ausgewiesen.

TEUR

Saldo zum 1. Januar 2014 -28.232

Ausübung von Optionen 5.540

Versicherungsmathematische Verluste nach IAS 19 -2.153

Währungsumrechnung 2.732

Saldo zum 31. Dezember 2014 -22.113

Ausübung von Optionen 5.340

Versicherungsmathematische Gewinne nach IAS 19 724

Währungsumrechnung 2.490

Saldo zum 31. Dezember 2015 -13.559

23. FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

Die finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich aus Darlehen

gegenüber Kreditinstituten, Darlehen gegenüber Dritten,

Darlehen gegenüber NTT, Verbindlichkeiten aus Put-Optionen

sowie Verbindlichkeiten aus Finanzderivaten und Finanzie-

rungsleasing zusammen:

TEUR 31.12.2015 31.12.2014

Verbindlichkeiten aus Put-Optionen 10.365 14.317

Verbindlichkeiten Finanzderivate 1.327 745

Verbindlichkeiten Kaufpreisverpflichtungen 3.370 5.871

Darlehen gegenüber NTT 73.965 49.767

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 5.799 6.956

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 20.961 17.005

Sonstige Darlehen 68 176

115.855 94.837

Die Kaufpreisverpflichtungen beinhalten die bedingten

Gegenleistungen aus den Unternehmenszusammenschlüssen.

Für die bedingten Gegenleistungen aus im Vorjahr durchge-

führten Akquisitionen ergaben sich im Geschäftsjahr 2015

keine Bewertungsveränderungen.

Die finanziellen Verbindlichkeiten sind in folgenden Bilanz-

positionen ausgewiesen:

TEUR 31.12.2015 31.12.2014

Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 88.554 63.874

Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 27.301 30.963

115.855 94.837

Die langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich

wie folgt zusammen:

TEUR 31.12.2015 31.12.2014

Verbindlichkeiten aus Put-Optionen 1.838 7.618

Verbindlichkeiten Finanzderivate 1.001 605

Verbindlichkeiten aus Kaufpreisverpflichtungen 1.844 1.435

Gegenüber NTT 73.965 49.767

davon kurzfristig fällig -6.000 -6.134

67.965 43.633

Gegenüber Kreditinstituten

gegenüber Kreditinstituten Inland 3.706 5.484

gegenüber Kreditinstituten Ausland 2.093 1.472

davon kurzfristig fällig -3.008 -6.223

2.791 733

Aus sonstigen Darlehen

aus sonstigen Darlehen Inland 0 100

aus sonstigen Darlehen Ausland 68 76

davon kurzfristig fällig -44 -138

24 38

Aus Finanzierungsleasing

aus Finanzierungsleasing Inland 10.598 9.714

aus Finanzierungsleasing Ausland 10.363 7.291

davon kurzfristig fällig -7.870 -7.193

13.091 9.812

88.554 63.874

Page 145: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 141ANHANG

Die Fälligkeiten der langfristigen finanziellen Verbindlich-

keiten gliedern sich wie folgt:

TEUR Summe Restlaufzeit über 1 Jahr bis 5 Jahre

Restlaufzeit über 5 Jahre

Verbindlichkeiten aus Put-Optionen 1.838 1.838 0

(Vorjahr) (7.618) (7.618) (0)

Verbindlichkeiten Finanzderivate 1.001 929 72

(Vorjahr) (605) (476) (129)

Gegenüber NTT 67.965 67.965 0

(Vorjahr) (43.633) (37.016) (6.617)

Gegenüber Kreditinstituten 2.791 1.331 1.460

(Vorjahr) (733) (733) (0)

Aus sonstigen Darlehen 24 24 0

(Vorjahr) (38) (38) (0)

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 13.091 13.091 0

(Vorjahr) (9.812) (9.812) (0)

Verbindlichkeiten aus Kaufpreisverpflichtungen 1.844 1.844 0

(Vorjahr) (1.435) (1.435) (0)

31. Dezember 2015 88.554 87.022 1.532

31. Dezember 2014 (63.874) (57.128) (6.746)

Im Rahmen der Akquisition der Anteile an der SAPCON a.s.,

2C change as sowie Elsys/Intelart Bilgi Sitemleri A. S. können

die verbleibenden Anteile (nicht beherrschende Anteile)

innerhalb der nächsten Jahre über Put- und Call-Optionen

erworben werden. Die Put- und Call-Optionen können auf

Basis der zukünftigen EBIT-Entwicklungen jeweils zum Fair

Value ausgeübt werden. Da die itelligence AG keine Möglichkeit

hat, sich dem zukünftigen Mittelabfluss aus den vertrag lichen

Vereinbarungen zu entziehen, ist in Höhe der voraussichtlichen

Abflüsse eine finanzielle Verbindlichkeit einzustellen. Der Fair

Value der Put- und Call-Optionen ermittelt sich auf Basis der

internen 5-Jahresplanung für die jeweilige Gesellschaft abge-

zinst mit einem laufzeitkongruenten Fremdkapitalkostensatz

von 1,4% (i. Vj. 2,2%).

Eine Änderung der geplanten zukünftigen EBIT-Entwicklun-

gen um +/-10% hätte eine erfolgswirksame Änderung der

ausgewiesenen Verbindlichkeiten um TEUR 171 zur Folge.

Eine Änderung des Diskontierungszinssatzes um +/-1% würde

zu einer erfolgswirksamen Anpassung der ausgewiesenen

Verbindlichkeiten um TEUR 24 führen.

Zum 31. Dezember 2015 ergeben sich folgende abgezinste

Werte für die Put- und Call-Optionen im Zusammenhang mit

getätigten Akquisitionen:

Page 146: itelligence Geschäftsbericht 2015

142

TEUR Summe davon kurzfristige davon langfristige

Verbindlichkeiten aus Put- und Call-Optionen 2C change 5.916 5.916 0

(Vorjahr) (9.292) (4.354) (4.938)

Verbindlichkeiten aus Put- und Call-Optionen SAPCON 289 0 289

(Vorjahr) (198) 0 (198)

Verbindlichkeiten aus Put- und Call-Optionen Adelante 0 0 0

(Vorjahr) (628) (628) 0

Verbindlichkeiten aus Put- und Call-Optionen Türkei 4.160 2.611 1.549

(Vorjahr) (4.199) (1.717) (2.482)

31. Dezember 2015 10.365 8.527 1.838

31. Dezember 2014 (14.317) (6.699) (7.618)

Bei den langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber NTT han-

delt es sich um zwei auf EUR lautende Darlehen von der NTT

DATA Corporation, Japan. Die zuvor in EUR und USD ausge-

gebenen Darlehen wurden durch eines der neuen Darlehen

TEURZinssatz

in %Summe davon

kurzfristigedavon

langfristige

Darlehen vom 1.10.2009/Laufzeit 10 Jahre 3,596 0 0 0

(Vorjahr) (3.784) (784) (3.000)

Darlehen vom 15.7.2010/Laufzeit 10 Jahre 3,055 0 0 0

(Vorjahr) (6.692) (1.192) (5.500)

Darlehen vom 13.06.2011/Laufzeit 10 Jahre 3,715 0 0 0

(Vorjahr) (9.283) (1.483) (7.800)

Darlehen vom 30.06.2011/Laufzeit 5 Jahre 3,084 0 0 0

(Vorjahr) (1.219) (619) (600)

Darlehen vom 15.12.2011/Laufzeit 5 Jahre 2,3597 0 0 0

(Vorjahr) (1.201) (601) (600)

Darlehen vom 15.07.2011/Laufzeit 10 Jahre 3,514 0 0 0

(Vorjahr) (3.743) (586) (3.157)

Darlehen vom 31.01.2012/Laufzeit 10 Jahre 2,2161 0 0 0

(Vorjahr) (5.074) (722) (4.352)

Darlehen vom 14.05.2014/Laufzeit 3 Jahre 1,245 0 0 0

(Vorjahr) (18.771) (147) (18.624)

Darlehen vom 27.02.2015/Laufzeit 3 Jahre 0,839 68.445 480 67.965

(Vorjahr) (0) (0) (0)

Darlehen vom 22.06.2015/Laufzeit 252 Tage 0,673 5.520 5.520 0

(Vorjahr) (0) (0) (0)

31. Dezember 2015 73.965 6.000 67.965

31. Dezember 2014 (49.767) (6.134) (43.633)

im Februar abgelöst. Die Darlehen wurden zur Finanzierung

der Neubauten am Standort Bielefeld, Bautzen und Cincinnati

sowie zur Akquisition von Beratungsgesellschaften im In- und

Ausland verwendet:

Page 147: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 143ANHANG

Durch Finanzierungsleasing wurden im Wesentlichen die

Erweiterungen der Rechenzentrumskapazitäten in Deutsch-

land, Polen, Malaysia und den USA finanziert sowie Ein-

bauten in dem Bürogebäude in den USA.

Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing sind wie

folgt fällig.

Künftige Mindestleasingzahlungen

Zinszahlungen Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen

TEUR 2015 2014 2015 2014 2015 2014

Fällig innerhalb eines Jahres 8.218 7.717 348 524 7.870 7.193

Fällig zwischen 1 und 5 Jahren 13.403 10.226 312 414 13.091 9.812

Fällig nach 5 Jahren 0 0 0 0

21.621 17.943 660 938 20.961 17.005

Im Inland wurden im Zusammenhang mit einem Förderpro-

gramm Förderkredite für Investitionen im Rechenzentrum

Bautzen in Höhe von TEUR 622 in Anspruch genommen. Die

Zinssätze betragen 4,28 % bis 4,79 % für den Fremdkapital-

anteil, 6,55 % bis 9,25 % für den Nachranganteil. Es besteht

eine Raumsicherungsübertragung des Inventars der itelligence

OS. Der Buchwert des besicherten Inventars beträgt zum

Bilanzstichtag TEUR 199 (i. Vj. TEUR 418). Die langfristigen

Termingelder in Höhe von TEUR 224 (i. Vj. TEUR 274) unter-

liegen Verfügungsbeschränkungen und sind von der Fristigkeit

an die Laufzeit der langfristigen Darlehen gekoppelt.

Page 148: itelligence Geschäftsbericht 2015

144

Zu den Stichtagen bestehen die nachfolgenden Kreditlinien:

TEUR 2015 2014

Inland

Verfügbare Kreditlinien zum 31. Dezember 14.500 23.500

Inanspruchnahme durch Kredite 0 -4.184

Inanspruchnahme durch Avale -317 -326

nicht in Anspruch genommene Kreditlinien 14.183 18.990

Ausland

Verfügbare Kreditlinien zum 31. Dezember 17.598 13.912

Inanspruchnahme durch Kredite -1.841 -1.409

Inanspruchnahme durch Avale -221 -116

nicht in Anspruch genommene Kreditlinien 15.536 12.387

Durchschnittlicher Zinssatz 1,6% – 5,0% 1,8% – 5,0%

Die Kreditlinien im Inland können wahlweise durch Kredit-

inanspruchnahme oder Avale beansprucht werden. Die Inan-

spruchnahme der Kreditlinien ist nicht an die Einhaltung von

Zusatz- und Nebenvereinbarungen in Form von Finanzkenn-

zahlen geknüpft. Einige ausländische Tochtergesellschaften

verfügen über durch Garantien der itelligence AG abgesicherte

Kreditlinien, die es ihnen ermöglichen, bis zu einem bestimm-

ten Betrag kurzfristig Kredite in lokaler Währung zum aktuel-

len Marktzinssatz aufzunehmen.

Die kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich

wie folgt zusammen:

TEUR 31.12.2015 31.12.2014

Kontokorrentkredite 2.271 5.593

Darlehen gegenüber NTT 6.000 6.134

Verbindlichkeiten Finanzderivate 326 140

Verbindlichkeiten aus Put-Optionen 8.527 6.699

Verbindlichkeiten aus Kaufpreisverpflichtungen 1.526 4.436

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 7.870 7.193

Kurzfristiger Anteil langfristiger finanzieller Verbindlichkeiten

gegenüber Kreditinstituten Inland 737 567

gegenüber Kreditinstituten Ausland 0 63

sonstige Darlehen Inland 0 100

sonstige Darlehen Ausland 44 38

27.301 30.963

Die finanziellen Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2015

wurden von unterschiedlichen Gesellschaften innerhalb der

itelligence Gruppe in zum Teil verschiedenen Ländern aufge-

nommen. Die Ratings sowie Basiszinsen sind sehr unter-

schiedlich. Darüber hinaus wurden unterschiedliche Sicher-

heiten sowie Tilgungsfreiheiten vereinbart, die ebenfalls

Einfluss auf den Zinssatz haben. Die vereinbarten Zinssätze

haben sich im Verhältnis zu den Zinssätzen zum Bilanzstich-

tag nicht wesentlich verändert. Vor diesem Hintergrund ent-

sprechen die bilanzierten Beträge der finanziellen Verbindlich-

keiten im Wesentlichen den Marktwerten.

Page 149: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 145ANHANG

24. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Im Geschäftsjahr 2015 haben sich die sonstigen

Rückstellungen wie folgt entwickelt:

TEUR 1.1.2015 Währung Inan-spruch-

nahme

Auflösung Zuführung 31.12.2015 davon langfristig

Rückstellungen für Drohverluste 782 2 -414 -240 1.593 1.723

Zu erteilende Gutschriften 70 -70 139 139

Abfindungen Personal 28 -4 462 486

Gewährleistungen 1.369 59 -531 -243 576 1.230

Gerichtskosten 347 25 -57 -230 7 92

Altersteilzeit 819 -804 800 815 245

Übrige sonstige Rückstellungen 4.302 75 -1.035 -185 1.831 4.988

7.717 161 -2.915 -898 5.408 9.473 245

Rückstellungen für Drohverluste wurden gebildet für wahr-

scheinliche Verluste im Rahmen der Projektrealisierung und

für Service-Aufträge.

Die Rückstellung für zu erteilende Gutschriften wurde für

wahrscheinliche Kundengutschriften im Zusammenhang mit

Bonusgutschriften an Kunden gebildet.

Aus bestehenden gesetzlichen Abfertigungsansprüchen der

Mitarbeiter in Österreich resultieren kurzfristige Abfindungs-

rückstellungen in Höhe von TEUR 31. Darüber hinaus wurden

Rückstellungen für Mitarbeiter gebildet, die aus dem Konzern

in 2016 ausscheiden werden.

Rückstellungen für Gewährleistungen wurden für noch zu

erbringende Stunden im Rahmen der Wartungsverträge und

für kostenlose Nacharbeiten im Rahmen der Projekte gebildet.

Die Rückstellungen für Gerichtskosten stehen im Zusammen-

hang mit voraussichtlichen Verfahren.

Zum 31. Dezember 2015 wurden Rückstellungen aufgrund

von Altersteilzeitzusagen an 26 Mitarbeiter in Höhe von

TEUR 815 passiviert. Der Abzinsungssatz betrug 0,5% (i. Vj.

0,5% und 0,87%). Die Rückstellungen werden mit dem Plan-

vermögen saldiert.

Die übrigen sonstigen Rückstellungen beinhalten eine mögli-

che Rückzahlung von EU-Fördermitteln in Höhe von EUR 2,6

Mio. Die Verpflichtung resultiert aus einem in 2013 getätigten

Unternehmenszusammenschluss. Eine erwartete Erstattung

der Rückzahlung ist in gleicher Höhe unter den sonstigen

finanziellen Vermögenswerten (TZ 13) bilanziert worden.

25. RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND

ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGEN

Die betriebliche Altersversorgung setzt sich aus beitragsorien-

tierten und leistungsorientierten Versorgungsystemen zusam-

men. In die beitragsorientierten Versorgungsysteme sind im

Berichtsjahr insgesamt TEUR 25.196 (i. Vj. TEUR 22.848)

eingezahlt worden. Die in deutschen Konzerngesellschaften

angefallenen Aufwendungen (Arbeitgeberbeiträge zur deut-

schen gesetzlichen Rentenversicherung) betragen TEUR

12.595 (i. Vj. TEUR 9.198).

Die Rückstellung für leistungsorientierte Versorgungssysteme

wird nach versicherungsmathematischen Methoden ermittelt.

Page 150: itelligence Geschäftsbericht 2015

146

Dabei wurden folgende Rechnungsannahmen zugrunde

gelegt:

RECHNUNGSANNAHMEN 2015 2014

Rechnungszins 1,6% – 2,25% 1,4% – 1,9%

Gehaltsdynamik 2,75% 2,75%

Rentendynamik 2,0% 2,0%

Bei Konstanthaltung der anderen Annahmen hätte eine Verän-

derung des Rechnungszinses von 1%-Punkt eine Veränderung

der Pensionsrückstellung um TEUR 1.327 zur Folge.

Für die Beschreibung des leistungsorientierten Plans für die

Mitglieder des Vorstands siehe Textziffer 34 e).

Die leistungsorientierten Pläne belasten den Konzern mit ver-

sicherungsmathematischen Risiken, wie beispielsweise dem

Langlebigkeitsrisiko, Zinsrisiko und Markt-(Anlage) Risiko.

Da die übertragenden Vermögenswerte als Planvermögen

im Sinne des IAS 19 zu qualifizieren sind, wurden zum

31. Dezember 2015 Rückstellungen für Pensionen und ähnli-

che Verpflichtungen mit dem übertragenden Vermögenswer-

ten saldiert. Die Rückstellungen verminderten sich in entspre-

chendem Umfang.

Die Pensionsaufwendungen der Geschäftsjahre werden in

sämtlichen Funktionsbereichen der Gewinn- und Verlustrech-

nung ausgewiesen und setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR 2015 2014

Dienstzeitaufwand 423 649

Zinsaufwand 258 347

Zinserträge aus Planvermögen -74 -146

Nettopensionsaufwendungen 607 850

Entwicklung des Planvermögens:

TEUR 2015 2014

Planwert zum 1. Januar 4.851 1.557

Änderung des Konsolidierungskreises 0 3.001

Zugeführte Beiträge 434 318

Zinserträge aus Planvermögen 74 146

Rentenzahlungen der Fonds -114 -63

Versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (-) 25 -108

Wert des Planvermögens zum 31. Dezember 5.270 4.851

Tatsächlicher Kapitalertrag 99 38

Das Planvermögen umfasst hauptsächlich verpfändete Rück-

deckungsversicherungen, welche bei renommierten Versiche-

rungsgesellschaften abgeschlossen wurden. Rückdeckungs-

versicherungen werden für alle Berechtigten in voller Höhe

abgeschlossen.

Entwicklung der dynamischen Pensionsverpflichtungen

(DBO):

TEUR 2015 2014

Dynamische Pensionsverpflichtungen zum 1. Januar 14.250 2.919

Änderung des Konsolidierungskreises 0 7.666

Erworbene Dienstzeitansprüche 423 649

Zinsaufwand für bereits erworbene Ansprüche 258 347

Gezahlte Leistungen -466 -81

Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) -1.072 2.750

Dynamische Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember 13.393 14.250

Page 151: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 147ANHANG

Entwicklung des sonstigen Ergebnisses/„Other comprehensive

income“ (OCI) :

TEUR 2015

OCI zum 1. Januar 2015 -2.993

Ertrag aus Planvermögen (ohne Zinserträge) 25

Versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (-) netto 699

OCI zum 31. Dezember 2015 -2.269

Die versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste brutto

entfallen mit TEUR 583 (Gewinn) auf nicht eingetretene

finanzielle Annahmen und mit TEUR 513 (Gewinn) auf erfah-

rungsbedingte Anpassungen. In der nachfolgenden Tabelle

sind die Veränderungen der Pensionsrückstellungen zusam-

mengestellt:

TEUR 2015 2014

Dynamische Pensionsverpflichtungen (DBO) 13.393 14.250

Aktivwerte der Rückdeckungs-versicherungen -5.270 -4.851

Pensionsrückstellungen 8.123 9.399

In der nachfolgenden Tabelle ist die historische Entwicklung

der letzten fünf Jahre zu entnehmen:

TEUR 2015 2014 2013 2012 2011

Anwartschafts-barwert 13.393 14.250 2.919 1.871 1.221

Aktivwert der Rückdeckungs-versicherung -5.270 -4.851 -1.557 -1.406 -1.220

Finanzierungs-status 8.123 9.399 1.362 465 1

Der Konzern erwartet in 2016 Beiträge in Höhe von TEUR 507

zu den Aktivwerten zuzuführen.

Das Fälligkeitsprofil der erwarteten Rentenzahlungen

(diskontiert) stellt sich wie folgt dar:

TEUR

Fällig innerhalb eines Jahres 1.000

Fällig zwischen 1 und 5 Jahren 1.779

Fällig nach 5 Jahren 10.614

13.393

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der dynamischen

Pensionsverpflichtungen beträgt bei der itelligence AG 17,73

Jahre (i. Vj. 18,5 Jahre) und bei der GISA GmbH 12,15 Jahre

(i. Vj, 12,15 Jahre).

26. ZUWENDUNGEN DER ÖFFENTLICHEN HAND

Der itelligence wurde aufgrund des regionalen Wirtschafts-

förderungsprogramms des Freistaates Sachsen ein Investitions-

zuschuss aus Mitteln der Sächsischen Aufbaubank für das

Rechenzentrum der itelligence OS bewilligt. Darüber hinaus

wurde der itelligence OS eine Investitionszulage nach § 2

des Investitionszulagengesetzes für betriebliche Investitionen

gewährt. Die Behörden haben das Recht, die Verwendung der

erhaltenen Zahlungen zu überprüfen. Bei den Zuschüssen

handelt es sich um Zuwendungen, die an die Hauptbedin-

gung geknüpft sind, dass die Gesellschaft langfristige Vermö-

genswerte kauft und diese über einen Zeitraum von fünf Jah-

ren im Unternehmen hält. Darüber hinaus sind zusätzlich

Arbeitsplätze zu schaffen.

Der tschechischen Tochtergesellschaft itelligence a.s. in Brünn

wurden im Geschäftsjahr EU-Fördermittel in Höhe von umge-

rechnet TEUR 1.191 (i. Vj. TEUR 763) bewilligt und ausge-

zahlt. Bei den Zuschüssen handelt es sich um Zuwendungen,

die an die Hauptbedingung geknüpft sind, dass die Gesell-

schaft geschaffene Arbeitsplätze im Geschäftsjahr 2015 beibe-

hält. Darüber hinaus ist die Gesellschaft verpflichtet, diverse

Schulungsmaßnahmen durchzuführen. Die Bewilligung wei-

terer Zuschüsse hängt vom Beibehalt der neu geschaffenen

Arbeitsplätze in späteren Geschäftsjahren ab. Ein weiteres

bezuschusstest Projekt befasst sich mit der Verwendung von

erneuerbaren Energien als sichere Energiequelle für Tschechien.

Page 152: itelligence Geschäftsbericht 2015

148

Zum Bilanzstichtag werden langfristige Schulden im Zusam-

menhang mit den Zuwendungen der öffentlichen Hand in

Höhe von TEUR 2.691 (i. Vj. TEUR 3.268) bilanziert. Für noch

nicht erhaltene Zuschüsse werden auf der Aktivseite kurz-

fristige Vermögenswerte in Höhe von TEUR 0 (i. Vj. TEUR 55)

bilanziert. Im Geschäftsjahr wurde ein erfolgswirksamer

sonstiger betrieblicher Ertrag in Höhe von TEUR 1.774 (i. Vj.

TEUR 1.572) verbucht. Die erfolgswirksame Erfassung erfolgt

grundsätzlich über die Nutzungsdauer der bezuschussten

Vermögenswerte.

27. SONSTIGE NICHT FINANZIELLE

VERBINDLICHKEITEN

TEUR 31.12.2015 31.12.2014

Tantieme und Gehälter 30.918 29.911

Erhaltene Anzahlungen 14.164 10.603

Umsatzsteuer 7.974 8.440

Lohn- und Kirchensteuern 4.058 4.279

Soziale Sicherheit 5.349 3.894

Resturlaubsansprüche 9.784 8.218

Noch zu erbringende Leistungen 5.925 5.387

Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten 825 721

Berufsgenossenschaft 738 689

Schwerbehindertenbeiträge 184 194

Rückbauverpflichtungen 499 504

Übrige 5.995 5.240

Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 86.413 78.080

Die sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten sind in

folgenden Bilanzpositionen ausgewiesen:

TEUR 31.12.2015 31.12.2014

Sonstige nicht finanzielle langfristige Verbindlichkeiten 1.724 2.301

Sonstige nicht finanzielle kurzfristige Verbindlichkeiten 84.689 75.779

Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 86.413 78.080

28. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND

LEISTUNGEN

TEUR 31.12.2015 31.12.2014

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber fremden Dritten 42.233 40.296

Verbindlichkeiten gegenüber NTT 1.269 1.673

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aus noch ausstehenden Rechnungen 10.803 5.533

54.305 47.502

J. SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN

30. ZUSÄTZLICHE INFORMATIONEN ÜBER

FINANZINSTRUMENTE

Die beizulegenden Zeitwerte wurden auf Basis der am

Abschlussstichtag herrschenden Marktkonditionen sowie der

nachstehenden dargestellten Bewertungsmethoden ermittelt

und spiegeln die Preise, zu dem eine Partei die Rechte und/

oder Pflichten aus diesen Finanzinstrumenten von einer unab-

hängigen Partei übernehmen würde, wider.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen

und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und

sonstige finanzielle Vermögenswerte haben hauptsächlich

kurzfristigen Charakter. Es wird von daher unterstellt, dass die

beizulegenden Zeitwerte näherungsweise ihren Buchwerten

entsprechen.

Finanzielle Verbindlichkeiten mit Ausnahme von derivativen

Finanzinstrumenten werden zum beizulegenden Zeitwert

im Zeitpunkt der Erfassung und in der Folge zu fortgeführten

Anschaffungskosten angesetzt. Die Buchwerte der variabel

verzinslichen Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten

entsprechen im Allgemeinen dem jeweiligen beizulegenden

Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert von festverzinslichen Kre-

diten wird anhand von verfügbaren Marktpreisen oder durch

Abzinsung der Cashflows mit den am 31. Dezember geltenden

Marktzinssätzen ermittelt.

Page 153: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 149ANHANG

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte sowie die bei-

zulegenden Zeitwerte aller Kategorien von finanziellen

Vermögenswerten und Verbindlichkeiten:

31. DEZEMBER 2015

TEUR

Textziffer Zu Handels-zwecken gehalten

Zur Veräuße-

rungverfügbar

Bis zur Endfällig-

keit zu halten

Kredite und Forde-

rungen

Zu fortgeführten Anschaffungs-

kosten bewertete finanzielle

Verbindlichkeiten

Buchwerte Beizu-legender Zeitwert

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 17 - - - 54.518 - 54.518 54.518

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14 - - - 157.841 - 157.841 157.841

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 13 - 10 1.015 4.387 - 5.412 5.412

Finanzielle Vermögenswerte - 10 1.015 216.746 - 217.771 217.771

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 28 - - - - -54.305 -54.305 -54.305

Finanzielle Verbindlichkeiten

Kredite 23 - - - - -79.832 -79.832 -79.280

Finanzierungsleasing 23 - - - - - -20.961 -20.961

Put Optionen 23 -10.365 - - - - -10.365 -10.365

Kaufpreisverpflichtungen 23 -3.370 - - - - -3.370 -3.370

Andere derivative Finanzinstrumente 23 -1.327 - - - - -1.327 -1.327

Finanzielle Verbindlichkeiten -15.602 - - - -134.137 -170.160 -169.608

Page 154: itelligence Geschäftsbericht 2015

150

31. DEZEMBER 2014

TEUR

Textziffer Zu Handels-zwecken gehalten

Zur Veräuße-

rungverfügbar

Bis zur Endfällig-

keit zu halten

Kredite und Forde-

rungen

Zu fortgeführten Anschaffungs-

kosten bewertete finanzielle

Verbindlichkeiten

Buchwerte Beizu- legender Zeitwert

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 17 - - - 38.764 - 38.764 38.764

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14 - - - 132.634 - 132.634 132.634

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 13 - 13 1.347 4.087 - 5.447 5.447

Finanzielle Vermögenswerte - 13 1.347 175.485 - 176.845 176.845

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 28 - - - - -47.502 -47.502 -47.502

Finanzielle Verbindlichkeiten

Kredite 23 - - - - -56.899 -56.899 -57.098

Finanzierungsleasing 23 - - - - - -17.005 -17.005

Put Optionen 23 -14.317 - - - - -14.317 -14.317

Kaufpreisverpflichtungen 23 -5.871 - - - - -5.871 -5.871

Andere derivative Finanzinstrumente 23 -745 - - - - -745 -745

Finanzielle Verbindlichkeiten -20.933 - - - -104.401 -142.339 -142.538

Bei der Ermittlung der Marktwerte der Kredite kamen Zins-

sätze von 1,10 bis 1,21% zur Anwendung.

Bei den nicht zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finan-

zinstrumenten, für die jedoch in der oben stehenden Tabelle

ein beizulegender Zeitwert angegeben worden ist, erfolgte

dessen Ermittlung anhand von abgezinsten Cashflows. Gemäß

der Fair Value Hierarchie handelt es sich um Bewertungsmo-

delle die auf beobachtbaren Marktdaten (Level II) basieren.

Die in der Bilanz zum Fair Value ausgewiesenen Finanzinstru-

mente werden in nachfolgenden Übersichten nach Kategorien

gruppiert sowie nach Bewertungsgrundlagen gegliedert dar-

gestellt. Dabei wird unterschieden, ob der Bewertung notierte

Marktpreise zugrunde liegen (Level I), ob die Bewertungsmo-

delle auf beobachtbaren Marktdaten (Level II) oder auf nicht

am Markt beobachtbaren Parametern (Level III) basieren.

Page 155: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 151ANHANG

31. DEZEMBER 2015

TEUR

Zu Handelszwecken gehaltende derivative

finanzielle Vermögenswerte

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle

Verbindlichkeiten

Summe zum31.12.2015

Gesamt 0 -15.062 -15.062

davon Level I 0 0 0

davon Level II 0 -1.327 -1.327

davon Level III 0 -13.735 -13.735

31. DEZEMBER 2014

TEUR

Zu Handelszwecken gehaltende derivative

finanzielle Vermögenswerte

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle

Verbindlichkeiten

Summe zum31.12.2014

Gesamt 0 -20.933 -20.933

davon Level I 0 0 0

davon Level II 0 -745 -745

davon Level III 0 -20.188 -20.188

Hinsichtlich der Ergebniseffekte verweisen wir auf

Textziffer (7).

Bei den Level III Finanzinstrumenten handelt es sich um

die Put- und Call-Optionen im Zusammenhang mit den

getätigten Akquisitionen. Die Bewertung wird durch das Kon-

zernrechnungswesen vorgenommen und basiert auf der vom

Aufsichtsrat verabschiedeten Geschäftsplanung. Die Angemes-

senheit der Bewertung wird unterjährig Quartalsweise über-

prüft und spätestens nach einem Jahr auf Basis der neuen

Geschäftsplanung angepasst. Das Bewertungsmodell berück-

sichtigt den Barwert der erwarteten Zahlung (auf Basis der

prognostizierten EBIT-Entwicklung), abgezinst mit einem

risikoadäquaten Abzinsungssatz. Bei den wesentlichen nicht

beobachtbaren Inputfaktoren handelt es sich um die prognos-

tizierten jährlichen Wachstumsraten der Umsatzerlöse (3,0

bis 4,0%; i. Vj. 6,0 bis 7,0%) als auch die prognostizierten

EBIT-Margen (9,8 bis 13,0%; i. Vj. 7,7 bis 10,0 %). Weiterhin

werden bedingte Kaufpreisverpflichtungen aus Unterneh-

menserwerben als Level III Finanzinstrumente ausgewiesen.

Page 156: itelligence Geschäftsbericht 2015

152

Die nachstehende Tabelle zeigt die Überleitung des Anfangs-

bestands auf den Endbestand für die Verbindlichkeiten aus

Put-und Call-Optionen (Level III Finanzinstrumente):

VERBINDLICHKEITEN AUS PUT- UND CALL-OPTIONEN

TEUR

Stand zum 1. Januar 2015 -14.317

Erträge aus der Bewertung von Optionen 65

Aufwendungen aus der Ausübung von Optionen -363

Aufwendungen aus der Bewertung von Optionen -2.486

Aufwand aus Aufzinsung -263

Erfolgsneutrale Ausübung von Optionen 6.999

Stand zum 31. Dezember 2015 -10.365

Die Veränderung der Verbindlichkeiten aus Kaufpreisverpflich-

tungen von TEUR 5.871 zum 1. Januar 2015 auf TEUR 3.370

zum 31. Dezember 2015 ist ausschließlich erfolgsneutral.

31. SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

UND HAFTUNGSVERHÄLTNISSE

Im Rahmen von Miet-, Pacht- und Leasingverträgen, die nach

IAS 17 als „Operating lease“ zu qualifizieren sind, mietet der

Konzern Sachanlagen. Die hieraus resultierenden Leasingraten

beziehungsweise Miet- und Pachtzahlungen werden direkt

im Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Im

Geschäftsjahr 2015 betrugen die Aufwendungen insgesamt

TEUR 7.558 (i. Vj. TEUR 6.667).

Die zukünftigen, sonstigen finanziellen Verpflichtungen

besitzen folgende Fälligkeiten zum 31. Dezember 2015:

TEUR

Fällig innerhalb eines Jahres 23.516

Fällig zwischen 1 und 5 Jahren 26.384

Fällig nach 5 Jahren 7.724

57.624

Darin enthalten sind im Wesentlichen die jährlichen Kosten

für Raum- und Gerätemiete, Grundstückspachten sowie Lea-

singraten für Pkw. Die Laufzeit des Mietvertrages für das Büro-

gebäude am Standort Bielefeld endet am 30. April 2019. Es

besteht eine Kaufoption, die ab dem 31. Dezember 2018 zum

beizulegenden Zeitwert ausgeübt werden kann.

32. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Die Segmentberichterstattung ist nach IFRS 8 aufgestellt. Die

Segmentierung folgt der internen Steuerung und Berichterstat-

tung (Managements-Approach) des Konzerns. Die interne

Finanzberichterstattung an das Geschäftsführungs- und Auf-

sichtsorgan erfolgt auf Basis der Regionen.

Die geographischen Regionen werden unterschieden zwischen

USA, Deutschland/Öster-reich/Schweiz (DACH), Westeuropa,

Osteuropa, Asien und Sonstige.

Page 157: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 153ANHANG

Segmentbericht zum 31. Dezember 2015 und Vorjahr:

TEUR USA DACH West-europa

Ost-europa

Asien Sonstige und Konso-

lidierung

Konzern2015

Segmentumsatz 131.788 328.388 164.304 77.753 11.434 4.470 718.137

Verkäufe zwischen den Segmenten -991 -7.185 -9.508 -3.096 -771 -346 -21.897

Externe Segmentumsätze 130.797 321.203 154.796 74.657 10.663 4.124 696.240

Operatives Segmentergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) 9.245 29.228 13.011 10.388 1.772 -1.105 62.539

Abschreibung und Amortisationen -4.747 -16.558 -1.571 -2.560 -1.036 -52 -26.524

Operatives Segmentergebnis (EBIT) 4.498 12.670 11.440 7.828 736 -1.157 36.015

Beteiligungsergebnis 0 17 0 0 0 0 17

Bewertung von Derivaten und Ausübung von Optionen 0 -2.864 0 0 0 0 -2.864

Wechselkursdifferenzen aus Finanzierungen 0 -371 0 0 0 0 -371

Zinserträge 5 83 79 71 0 0 238

Zinsaufwendungen -243 -2.078 -134 -140 -90 0 -2.685

Ergebnis vor Steuern 4.260 7.457 11.385 7.759 646 -1.157 30.350

Ertragsteuern -1.349 -3.990 -2.098 -1.532 -152 -99 -9.220

Konzernüberschuss 2.911 3.467 9.287 6.227 494 -1.256 21.130

TEUR USA DACH West-europa

Ost-europa

Asien Sonstige und Konso-

lidierung

Konzern2014

Segmentumsatz 107.732 261.704 125.886 65.289 7.849 5.106 573.566

Verkäufe zwischen den Segmenten -795 -6.677 -5.658 -2.154 -879 -597 -16.760

Externe Segmentumsätze 106.937 255.027 120.228 63.135 6.970 4.509 556.806

Operatives Segmentergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) 7.075 20.855 6.710 7.104 1.470 60 43.274

Abschreibung und Amortisationen -3.880 -11.843 -1.146 -2.660 -888 -55 -20.472

Operatives Segmentergebnis (EBIT) 3.195 9.012 5.564 4.444 582 5 22.802

Beteiligungsergebnis 0 398 0 0 0 0 398

Bewertung von Derivaten und Ausübung von Optionen 0 -5.781 0 0 0 0 -5.781

Wechselkursdifferenzen aus Finanzierungen 0 -273 27 0 0 0 -246

Zinserträge 2 98 31 17 0 1 149

Zinsaufwendungen -217 -2.522 -251 -163 -4 0 -3.157

Ergebnis vor Steuern 2.980 932 5.371 4.298 578 6 14.165

Ertragsteuern -1.015 -3.352 -2.074 -864 12 -133 -7.426

Konzernüberschuss 1.965 -2.420 3.297 3.434 590 -127 6.739

Page 158: itelligence Geschäftsbericht 2015

154

Umsätze zwischen den Segmenten sind gesondert ausgewie-

sen und eliminiert. Die Verrechnungspreise entsprechen dem

Preis wie zwischen fremden Dritten. Eine detaillierte Auf-

stellung der Bestandteile des Finanzergebnisses ergibt sich aus

Textziffer (7) und (8).

TEUR USA DACH West-europa

Ost-europa

Asien Sonstige Konzern2015

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 5.661 16.725 2.512 2.435 1.590 1 28.924

Abschreibung und Amortisationen -4.747 -16.558 -1.571 -2.560 -1.036 -52 -26.524

TEUR USA DACH West-europa

Ost-europa

Asien Sonstige Konzern 2014

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 2.688 11.515 1.002 2.799 1.820 53 19.877

Abschreibung und Amortisationen -3.880 -11.843 -1.146 -2.660 -888 -55 -20.472

Die Information für die Geschäftsfelder hinsichtlich der

Umsätze stellt sich wie folgt dar:

TEUR Beratung Lizenzen Application Management

Outsourcing & Services

Sonstige nicht zugeordnete

Konzern2015

Segmentumsatz 310.054 69.375 71.927 241.444 3.440 696.240

TEUR Beratung Lizenzen Application Management

Outsourcing & Services

Sonstige nicht zugeordnete

Konzern 2014

Segmentumsatz 246.567 56.903 66.346 186.066 924 556.806

33. SONSTIGE ANGABEN

a) Materialaufwand

Der Materialaufwand nach dem Gesamtkostenverfahren

betrug für das Geschäftsjahr 2015 TEUR 199.756 (i. Vj.

TEUR 164.745). Darin enthalten sind Vorräte in Höhe

von TEUR 138.404 (i. Vj. TEUR 116.816), die in der

Berichtsperiode als Aufwand erfasst wurden. Weiterhin

betreffen TEUR 61.352 Aufwendungen für bezogene

Leistungen (i. Vj. TEUR 47.929).

b) Personalaufwand

Der Personalaufwand nach dem Gesamtkostenver fahren

betrug für das Geschäftsjahr 2015 insgesamt TEUR 359.572

(i. Vj. TEUR 292.343).

c) Mitarbeiterzahl

Der itelligence Konzern beschäftigte im Geschäftsjahr

2015 durchschnittlich 4.493 (i. Vj. 3.939) Angestellte.

Davon waren durchschnittlich 529 in der Verwaltung, 300

im Vertrieb, 2.229 in der Beratung und 1.435 im Bereich

Outsourcing & Services beschäftigt. Am 31. Dezember 2015

waren es 4.702 Angestellte.

Page 159: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 155ANHANG

d) Organe

Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind

nachfolgend aufgeführt:

Vorstand Mitgliedschaft in Aufsichtsräten und anderen vergleichbaren in- und aus-ländischen Kontrollgremien von nicht zum itelligence-Konzern gehörenden Wirtschaftsunternehmen (Stand 31. Dezember 2015)

Herbert VogelVorstandsvorsitzender

Vorsitzender im Aufsichtsrat der NTT DATA Deutschland GmbHMitglied im Aufsichtsrat der Cayago AG Mitglied im Beirat der TBV ProVital Lemgo GmbH & Co. KGMitglied im Beirat der symmedia GmbH

Norbert RotterFinanzvorstand

Aufsichtsrat Sonstige Mandate:

Friedrich FleischmannVorsitzenderSelbständiger UnternehmensberaterSenior Managing Director Central Europe Adobe Systems GmbH im Ruhestand

Dr. Stephan Kremeyer Stellvertretender Vorsitzender Arbeitnehmervertreter Customer Manager SAP-Beratung

Carsten Esser Arbeitnehmervertreter SAP Service Senior Professional

Tadashi Uhira (seit 20. August 2015)Director und Chairmen NTT DATA EMEA ltd., London Vereinigtes Königreich

Mitglied des Aufsichtsrats der NTT DATA Deutschland GmbH

Koji Ito (seit 20. August 2015) Senior Vice President und Managing Director Global Business, NTT DATA Corporation, Tokio, Japan

Kazuhiro Nishihata (bis 20. August 2015)Board Director und Executive Vice President, Global Business, NTT DATA Corporation, Tokio, Japan

Akiyoshi Nishijima (bis 20. August 2015)Managing Executive Officer, Corporate Strategy Headquarters, NTT DATA CCS Corporation, Tokio, Japan

Prof. Heiner SchumacherSelbständiger Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater, Partner KAP1 Consulting, Düsseldorf, Honorarprofessor an der Universität Bielefeld/Fachbereich Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt externes Rechnungswesen

Mitglied im Gesellschafterbeirat der SOS Kinderdörfer Global Partner GmbHMitglied im Aufsichtsrat der AvP Service AG

Page 160: itelligence Geschäftsbericht 2015

156

e) Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats

Der Vergütungsbericht enthält die Grundsätze der Vergü-

tungssysteme für den Vorstand und Aufsichtsrat. Er weist

die Höhe und Struktur der Vergütung aus. Die Vergütung

der Organmitglieder wird ausgewiesen als Gesamtver-

gütung aufgeteilt nach Festbezügen, erfolgsbezogenen

Komponenten und Komponenten mit langfristiger

Anreizwirkung.

VERGÜTUNG DES VORSTANDS

Die Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2015

betrug im Einzelnen:

VORSTANDSVORSITZENDER HERBERT VOGEL

2015 2014

TEUR

Erfolgsunabhängige (fixe) Vergütung 500 500

Erfolgsabhängige (variable) kurzfristige Vergütung laufendes Jahr 245 212

Erfolgsabhängige (variable) langfristige Vergütung laufendes Jahr 440 332

Auszahlungsdifferenz für (variable) kurzfristige Vorjahresvergütung 0 19

Gesamtbezüge des Jahres 1.185 1.063

FINANZVORSTAND NORBERT ROTTER

2015 2014

TEUR

Erfolgsunabhängige (fixe) Vergütung 250 250

Erfolgsabhängige (variable) kurzfristige Vergütung laufendes Jahr 147 127

Erfolgsabhängige (variable) langfristige Vergütung laufendes Jahr 191 144

Auszahlungsdifferenz für (variable) kurzfristige Vorjahresvergütung 0 12

Gesamtbezüge des Jahres 588 533

Die Gesamtvergütung für den Vorstand für das Geschäftsjahr

2015 beträgt TEUR 1.773 (i. Vj. TEUR 1.596).

Die Vorstandsvergütung der itelligence besteht aus erfolgsun-

abhängigen (fixen) und erfolgsbezogenen (variablen) Vergü-

tungsbestandteilen. Dabei stellen das Fixum, die Nebenleis-

tungen und die Versorgungszusage jeweils erfolgsunabhängige

Komponenten dar. Die erfolgsbezogenen Vergütungselemente

sind am kurzfristigen und langfristigen Unternehmenserfolg

ausgerichtet. Für die Festlegung der Struktur der Vergütungs-

systeme sowie der Vorstandsvergütung der einzelnen Mitglie-

der des Vorstands ist der Aufsichtsrat zuständig. Der Personal-

ausschuss behandelt diese Fragen vorbereitend.

Die Vergütungskomponenten im Einzelnen:

— Das erfolgsunabhängige Fixum wird in gleichen monat-

lichen Raten als Gehalt ausgezahlt. Die Nebenleistungen

bestehen vor allem aus Beiträgen für Unfall- und Haft-

pflichtversicherungen sowie in der Bereitstellung eines

der Position angemessenen Dienstwagens.

— Die variable Vergütung besteht aus einer Kurzfristtantieme

(Short Term Incentive), die sich an der jährlichen Errei-

chung des Ergebnis-Zieles (EBIT konsolidiert) der Unter-

nehmensgruppe und dem Umsatz-Ziel (konsolidiert) der

Unternehmensgruppe sowie an der persönlichen Leistung

orientiert. Die Auszahlung erfolgt innerhalb von fünf

Werktagen nach der Hauptversammlung.

— Darüber hinaus erhalten die Mitglieder des Vorstands

einen Bonus (Long Term Incentive) mit langfristiger

Anreizwirkung, der auf dem Vergleich von zwei durch-

schnittlichen Wertbeiträgen (EBIT konsolidiert) basiert,

die über Zeiträume von jeweils vier Jahren ermittelt wer-

den. Die Auszahlung erfolgt ebenfalls innerhalb von fünf

Werktagen nach der Hauptversammlung für das vierte

Geschäftsjahr des jeweils maßgeblichen Performance-Zeit-

raumes. Da die zugrundeliegende Tätigkeit für die jeweili-

gen Bonustranchen im Geschäftsjahr 2015 erbracht wurde,

die den Anspruch auf die Vergütung bewirkt, erfolgt ein

anteiliger Ausweis im Vergütungsbericht 2015. Eine etwa-

ige Auszahlungsdifferenz zu dem tatsächlich zugesagten

Betrag wird in die Gesamtbezüge für dasjenige Geschäfts-

jahr einbezogen, in das die rechtsverbindliche Zusage fällt.

— Für die Mitglieder des Vorstands besteht eine Pensionsre-

gelung, die ihnen unabhängig vom Alter bei Diensteintritt

ab Vollendung des 65. Lebensjahrs eine lebenslängliche

Page 161: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 157ANHANG

Altersrente zusagt. Die Altersrente beträgt für den Vor-

standsvorsitzenden monatlich EUR 10.000 und für den

Finanzvorstand monatlich EUR 4.500. Die Pensionszusage

umfasst auch eine Witwenrente in Höhe von 65% der

Altersrente des Vorstandsmitglieds sowie eine Waisen -

rente. Scheidet ein Vorstandsmitglied vor Erreichen des

65. Lebensjahr als Mitglied des Vorstands aus den Diensten

der Gesellschaft aus, bleibt der Anspruch bestehen, wird

jedoch zeitanteilig gekürzt.

— Ab dem 1. Januar 2013 besteht für die Mitglieder des

Vorstands eine Invalidenrente die 75 % der Altersrente

entspricht.

Ein Teil der variablen Vergütung wurde in den Vorjahren als

langfristiger Vergütungsbestandteil basierend auf der drei -

jäh rigen Entwicklung des durchschnittlichen ungewichteten

Xetra-Schlusskurses der itelligence Aktie ausgezahlt. Die aktien-

basierte Vergütung wurde durch das oben beschriebene Long

Term Incentive Programm ersetzt.

Die regelmäßige fiktive Ausgabe der itelligence Aktien erfolgte

nach Beendigung der jährlichen ordentlichen Hauptversamm-

lung der itelligence auf Basis der ungewichteten Xetra-Schluss-

kurse aller Handelstage des vorangegangenen Geschäftsjahres.

Nach Ablauf der jeweils dritten darauf folgenden jährlichen

ordentlichen Hauptversammlung wird der Durchschnittskurs

der ungewichteten Xetra-Schlusskurse aller Handelstage des

vorangegangenen Geschäftsjahres ermittelt. Sofern sich aus

dem Vergleich des Durchschnittskurses zum Zeitpunkt der

Ausgabe und dem Durchschnittskurs nach Ablauf des dreijäh-

rigen Betrachtungszeitraumes ein Anstieg des Aktienkurses der

Gesellschaft ergibt, so erhält das jeweilige Vorstandsmitglied

denjenigen Betrag ausbezahlt, der sich aus der Wertsteigerung

fiktiv ergibt. Die variable langfristige Vergütung ist nach Ablauf

der dritten ordentlichen Hauptversammlung zu zahlen. Die

aktienbasierte Vergütung wird mit dem beizulegenden Zeit-

wert zum Zeitpunkt der Gewährung in die Gesamtbezüge ein-

bezogen. Die Entwicklung sowie die Auszahlungsbeträge der

fiktiven Aktienoptionen werden innerhalb des Vergütungsbe-

richts separat erläutert. Vorstandsmitglieder, die ihr Amt nicht

über den gesamten Drei-Jahres-Zeitraum innehaben, erhalten

diese erfolgsorientierte Vergütung nach Ablauf des Drei-Jah-

res-Zeitraumes zeitanteilig gezahlt.

Im Geschäftsjahr 2015 erfolgte an den Vorstand, im Rahmen

der aktienabhängigen Langfristvergütung die Auszahlung der

neunten und damit letzten verbliebenden Tranche, mit einer

Laufzeit vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2014.

An den Vorstandsvorsitzenden wurden TEUR 175,5 und an

den Finanzvorstand TEUR 175,5 ausgezahlt.

In den Geschäftsjahren 2015 und 2014 bestanden keine

Kreditgewährungen an Vorstandsmitglieder. Ebenfalls wurden

keine ähnlichen Leistungen vergeben. Aus Mandaten für

konzerneigene Gesellschaften erhalten die Mitglieder des

Vorstands keine Vergütung.

Zusagen auf Abfindungen für den Fall der regulären Beendi-

gung wie Nichtverlängerung des Dienstvertrages oder bei

Anteilseignerwechsel, auf Überbrückungsgelder bestehen

nicht. Im Fall der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätig-

keit, die nicht auf einer berechtigten außerordentlichen

Kündigung des Anstellungsvertrages seitens der Gesellschaft

beruht, erhalten die Vorstände als Abfindung ihre Vergütung

für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrages. Dabei ist ein

Abfindungs-Cap vertraglich nicht vereinbart. Es wurde mit

den Vorständen ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot

sowie nachvertraglicher Kundenschutz, für die Dauer von

24 Monaten nach Beendigung des Vertrages, vereinbart. Die

Gesellschaft verpflichtet sich den Vorständen für die Dauer des

nachvertraglichen Wettbewerbsverbotes eine Karenzentschä-

digung in Höhe von 50 % der zuletzt von ihnen bezogenen

festen Vergütung zu zahlen. Die Gesellschaft hat das Wett-

bewerbsverbot gegenüber einem Vorstandsmitglied für die

Dauer von 24 Monaten ausgesprochen und die Vergütung

entsprechend zum 31. Dezember 2015 zurückgestellt.

Es bestehen Pensionsverpflichtungen gegenüber den Vorstän-

den in Höhe von TEUR 2.784, für die insgesamt Aufwendun-

gen in Höhe von TEUR 73 in 2015 entstanden sind.

Page 162: itelligence Geschäftsbericht 2015

158

Die Entwicklung des Finanzierungsstatus stellt sich wie

folgt dar:

HERBERT VOGEL 2015 2014

TEUR

Anwartschaftsbarwert 2.400 2.464

Aktivwert der Rückdeckungsversicherung -1.062 -985

Finanzierungsstatus 1.338 1.479

NORBERT ROTTER 2015 2014

TEUR

Anwartschaftsbarwert 384 384

Aktivwert der Rückdeckungsversicherung -165 -139

Finanzierungsstatus 219 245

Es bestehen Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren

Organmitgliedern in Höhe von TEUR 1.144 für die Aufwen-

dungen in Höhe von TEUR 18 in 2015 entstanden sind.

Die Entwicklung des Finanzierungsstatus stellt sich wie

folgt dar:

TEUR 2015 2014

Anwartschaftsbarwert 1.144 1.211

Aktivwert der Rückdeckungsversicherung -561 -530

Finanzierungsstatus 583 681

Page 163: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 159ANHANG

VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS

Die Vergütung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2015

und dem Vorjahr betrug im Einzelnen:

TEUR Fester Vergütungsbestandteil

Ausschuss Vergütung Sitzungsgelder 2015Gesamtvergütung

Friedrich Fleischmann (Vorsitzender) 75,0 37,5 9,0 121,5

Dr. Stephan Kremeyer (Stellv. Vorsitzender) 37,5 12,5 9,0 59,0

Prof. Heiner Schumacher 25,0 27,5 9,0 61,5

Carsten Esser 25,0 5,0 9,0 39,0

Kazuhiro Nishihata bis 20.08.2015 /Tadashi Uhira *

25,0 5,0 5,0 35,0

Akiyoshi Nishijima bis 20.08.2015 / Koji Ito*

25,0 0,0 5,0 30,0

212,5 87,5 46,0 346,0

TEUR Fester Vergütungsbestandteil

Ausschuss Vergütung Sitzungsgelder 2014Gesamtvergütung

Friedrich Fleischmann (Vorsitzender) 75,0 37,5 9,0 121,5

Dr. Stephan Kremeyer (Stellv. Vorsitzender) 37,5 12,5 9,0 59,0

Prof. Heiner Schumacher 25,0 27,5 8,0 60,5

Carsten Esser 25,0 5,0 9,0 39,0

Kazuhiro Nishihata* 25,0 3,9 6,0 34,9

Akiyoshi Nishijima* 25,0 0,0 7,0 32,0

212,5 86,4 48,0 346,9

* die Vergütungsabrechnung erfolgt kumuliert an die NTT DATA EUROPE GmbH & Co. KG in Bielefeld, an welche die betreffenden Aufsichtsratsmitglieder ihre Ansprüche abgetreten haben.

Page 164: itelligence Geschäftsbericht 2015

160

Die Vergütung des Aufsichtsrats der itelligence AG ist in § 16

der Satzung geregelt. Durch Beschluss der Hauptversammlung

vom 12. Dezember 2013 erfolgte eine Neuregelung der Auf-

sichtsratvergütung für die Tätigkeit der Mitglieder des Auf-

sichtsrats rückwirkend ab dem Geschäftsjahr 2013. Entspre-

chend dieser Bestimmung erhalten die Aufsichtsratsmitglieder

neben dem Ersatz ihrer Auslagen eine feste Vergütung.

— Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält eine feste jährliche

Vergütung in Höhe von EUR 25.000. Für den Vorsitzen-

den beträgt die Vergütung das Dreifache und für seinen

Stellvertreter das Eineinhalbfache. Für jede Teilnahme an

einer Sitzung des Aufsichtsrats oder an einer Sitzung eines

Ausschusses des Aufsichtsrats erhält jedes Mitglied des

Aufsichtsrats darüber hinaus ein Sitzungsgeld in Höhe

von EUR 1.000 pro Sitzungstag.

— Mitglieder von Ausschüssen des Aufsichtsrats erhalten

zusätzlich eine feste Vergütung von EUR 5.000 für jedes

Amt in einem Ausschuss. Der Vorsitzende eines Aus-

schusses erhält das Dreifache, sein Stellvertreter das Ein-

einhalbfache.

— Die Vergütungen sind vierteljährlich nach Ablauf eines

jeden Quartals zahlbar. Aufsichtsratsmitglieder, die nicht

während des gesamten Quartals im Amt waren, erhalten

die Vergütung zeitanteilig.

— Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten in den Vorjahren

eine am langfristigen Unternehmenserfolg ausgerichtete

erfolgsorientierte Vergütung, die wie folgt zu berechnen

ist: Nach Ablauf der jährlichen ordentlichen Hauptver-

sammlung wurde fingiert, dass die Gesellschaft für jedes

Aufsichtsratsmitglied einen fiktiven Anlagebetrag in Höhe

von EUR 5.000 gemäß dem Durchschnitt der ungewich-

teten Xetra-Schlusskurse aller Handelstage des voran-

gegangenen Geschäftsjahres in Aktien der Gesellschaft

anlegt. Für den Vorsitzenden des Aufsichtsrates beträgt

der fiktive Anlagebetrag EUR 15.000, für den stellvertre-

tenden Vorsitzenden EUR 7.500. Nach Ablauf der jeweils

dritten darauf folgenden jährlichen ordentlichen Haupt-

versammlung wird der Durchschnitt der ungewichteten

Xetra-Schlusskurse aller Handelstage des jeweils vorher-

gehenden Geschäftsjahres ermittelt. Sofern sich aus dem

Vergleich des Durchschnittskurses gemäß Satz 2 mit dem

Durchschnitt gemäß Satz 4 ein Anstieg des Aktienkurses

der Gesellschaft ergibt, so erhält das jeweilige Aufsichts-

ratsmitglied denjenigen Betrag ausbezahlt, der sich aus der

Wertsteigerung der fiktiv nach Satz 2 erworbenen Aktien

ergibt. Diese erfolgsorientierte Vergütung ist jeweils am

ersten Werktag nach der dritten ordentlichen Hauptver-

sammlung gemäß Satz 4 zu zahlen. Die aktienbasierte

Vergütung wird mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeit-

punkt der Gewährung in die Gesamtbezüge einbezogen.

Die Entwicklung sowie die Auszahlungsbeträge der fikti-

ven Aktienoptionen werden innerhalb des Vergütungsbe-

richts separat erläutert. Aufsichtsratsmitglieder, die ihr Amt

nicht über den gesamten Drei-Jahres-Zeitraum innehaben,

erhalten diese erfolgsorientierte Vergütung nach Ablauf

des Drei-Jahres-Zeitraumes zeitanteilig gezahlt.

Im Geschäftsjahr 2015 erfolgte an die zum Zeitpunkt der

Zuteilung bestehenden Mitglieder des Aufsichtsrats im Rahmen

der aktienabhängigen Langfristvergütung die Auszahlung der

neunten und damit letzten verbliebenden Tranche, mit einer

Laufzeit vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2014 in Höhe

von:

— TEUR 3,3 an den ehemaligen Vorsitzenden Lutz Mellinger

— TEUR 4,9 an den stellvertretenden Vorsitzenden

Dr. Stephan Kremeyer

— TEUR 3,3 an jedes Mitglied, das zum Zeitpunkt der

Begebung im Amt war

Zum 31. Dezember 2015 standen keine fiktiven Aktien-

optionen mehr aus.

Zusätzlich erstattet die itelligence den Mitgliedern des

Aufsichtsrats die auf die Aufsichtsratsvergütung entfallende

Umsatzsteuer, wenn und soweit diese von einem Aufsichts-

ratsmitglied in Rechnung gestellt oder in einer die Rechnung

ersetzenden Gutschrift ausgewiesen wird. Den Mitgliedern

des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse auf künftige

Vergütungen oder Kredite gewährt. Darüber hinaus ging die

itelligence keine Haftungsverhältnisse zugunsten von Auf-

sichtsratsmitgliedern ein.

Page 165: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 161ANHANG

f) Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden

Unternehmen und Personen

Als nahe stehende Personen und Unternehmen im Sinne

von IAS 24 kommen neben dem Vorstand grundsätzlich der

Aufsichtsrat sowie Anteilseigner in Betracht. Geschäftsvorfälle

zwischen der Gesellschaft und ihren Tochterunternehmen, die

als nahe stehende Unternehmen anzusehen sind, sind durch

die Konsolidierung eliminiert worden und werden in diesem

Anhang nicht erläutert. Einige Mitglieder des Aufsichtsrats der

itelligence AG sind oder waren in verantwortungsvollen und

Die Zinsen sind marktüblich. Im Geschäftsjahr 2015 erzielten Gesellschaften des itelligence-

Konzerns aus operativen und administrativen Tätigkeiten mit

Unternehmen des NTT-Konzerns, die nicht gleichzeitig Unter-

nehmen des itelligence Teilkonzerns sind, folgende Erlöse und

Aufwendungen:

einflussreichen Positionen in anderen Unternehmen tätig, zu

denen die itelligence AG gewöhn liche Geschäftsbeziehungen

unterhält. Der Kauf von Software und Dienstleistungen erfolgt

dabei zu Konditionen wie mit fremden Dritten.

Die NTT DATA Corporation, Japan hat der itelligence AG

zur Finanzierung der Neubauten sowie zur Akquisition von

Beratungsgesellschaften im In- und Ausland folgende Kredite

gewährt:

TEUR Zinssatz in %

Summe davonkurzfristige

davonlangfristige

Darlehen vom 1.10.2009 / Laufzeit 10 Jahre 3,596 0 0 0

(Vorjahr) (3.784) (784) (3.000)

Darlehen vom 15.7.2010 / Laufzeit 10 Jahre 3,055 0 0 0

(Vorjahr) (6.692) (1.192) (5.500)

Darlehen vom 13.06.2011 / Laufzeit 10 Jahre 3,715 0 0 0

(Vorjahr) (9.283) (1.483) (7.800)

Darlehen vom 30.06.2011 / Laufzeit 5 Jahre 3,084 0 0 0

(Vorjahr) (1.219) (619) (600)

Darlehen vom 15.12.2011 / Laufzeit 5 Jahre 2,3597 0 0 0

(Vorjahr) (1.201) (601) (600)

Darlehen vom 15.07.2011 / Laufzeit 10 Jahre 3,514 0 0 0

(Vorjahr) (3.743) (586) (3.157)

Darlehen vom 31.01.2012 / Laufzeit 10 Jahre 2,2161 0 0 0

(Vorjahr) (5.074) (722) (4.352)

Darlehen vom 14.05.2014 / Laufzeit 3 Jahre 1,245 0 0 0

(Vorjahr) (18.771) (147) (18.624)

Darlehen vom 27.02.2015 / Laufzeit 3 Jahre 0,839 68.445 480 67.965

(Vorjahr) (0) (0) (0)

Darlehen vom 22.06.2015 / Laufzeit 252 Tage 0,673 5.520 5.520 0

(Vorjahr) (0) (0) (0)

31. Dezember 2015 73.965 6.000 67.965

31. Dezember 2014 (49.767) (6.134) (43.633)

Page 166: itelligence Geschäftsbericht 2015

162

ERLÖSE

Beratung 5.225

Lizenzen 9

Application Management 1.281

Outsourcing & Services 4.742

Sonstige 135

11.392

AUFWENDUNGEN

Beratung 4.286

Outsourcing & Services 537

Verwaltung 1.362

Sonstige 98

Zinsaufwand 711

6.994

Bei den verhandelten Preisen handelt es sich um marktübliche

Preise gegenüber Dritten.

Die itelligence AG unterhält mit dem TBV Lemgo einen

Werbe vertrag mit einem jährlichen Volumen von TEUR 200

bis zum 30. Juni 2016.

g) Risikomanagement

Marktrisiken

Die itelligence, als international tätiger IT-Komplettdienst-

leister im SAP-Umfeld, ist Risiken aus dem Geschäftsbetrieb

als auch aus den Rahmenbedingungen ausgesetzt.

Resourcenrisiken

Als IT-Komplettdienstleister hat sich itelligence im SAP-

Umfeld auf den klassischen und gehobenen Mittelstand

fokussiert. Basierend auf diese starke inhaltliche und strate-

gische Leistungsbeziehung mit SAP ergibt sich eine hohe

Abhängigkeit von der SAP. Diese Abhängigkeit hat einen

großen Einfluss auf die Umsatz-, Ertrags- und Vermögenslage

der itelligence.

Nicht beeinflussbare Risiken sind darüber hinaus die kunden-

seitigen Marktrisiken und die Lieferanten- respektive ressour-

cenabhängigen Marktrisiken.

Zu den ressourcenabhängigen Risiken zählen insbesondere

die personalwirtschaftlichen Risiken. Mitarbeiter und

Führungskräfte bilden die Grundlage für den Unternehmens-

erfolg. Hochqualifizierte Mitarbeiter langfristig an das

Unternehmen zu binden, aber auch neue hochqualifizierte

Mitarbeiter zu gewinnen, ist daher für die itelligence von

großer Bedeutung.

Währungsrisiken

Die operativen Gesellschaften des itelligence-Konzern wickeln

ihre Aktivitäten überwiegend in der jeweiligen funktionalen

Währung ab. Durch diese Steuerung der Einnahmen und Aus-

gaben innerhalb der lokalen Währungen wird ein natürliches

Hedging der Zahlungsströme erzeugt, wodurch das Währungs-

risiko innerhalb des Konzerns als gering eingestuft werden

kann. Differenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in

ausländischer Währung in Konzernwährung zur Erstellung des

Konzernabschlusses beeinflussen das Währungsrisiko nicht,

da die jeweiligen Fremdwährungsveränderungen erfolgsneu-

tral im Eigenkapital dargestellt werden.

Zinsrisiken

Zinsänderungsrisiken entstehen durch Schwankungen der

Zinssätze an den Geld- und Kapitalmärkten sowie durch

marktbedingte Änderungen der Wechselkurse.

Der Konzern ist auf der Aktiv- und Passivseite der Bilanz

Zinsschwankungen ausgesetzt.

Auf der Aktivseite unterliegen insbesondere die Erträge aus

der Anlage von flüssigen Mitteln dem Zinsänderungsrisiko.

Auf der Passivseite unterliegen die Zinsaufwendungen bezüg-

lich kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten im Zusammenhang

mit der Inanspruchnahme von Kreditlinien und andere

Positionen des Fremdkapitals dem Risiko sich ändernder Zins-

sätze. Wegen der geringen Inanspruchnahme von kurzfristigen

Kreditlinien (per 31. Dezember 2015 TEUR 2.271 bzw.

31. Dezember 2014 TEUR 5.593) besteht hier ein sehr geringes

Zinsänderungsrisiko.

Page 167: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 163ANHANG

Zum Bilanzstichtag bestehen langfristige Finanzverbindlich-

keiten in EUR für langfristige Investitionen. Es wurden feste

Zinssätze für die Laufzeit der Darlehen vereinbart. Um das

Zinsänderungsrisiko zu quantifizieren, wurde eine Sensitivi-

tätsanalyse durchgeführt. Eine Erhöhung bzw. Senkung des

durchschnittlichen Zinssatzes von 2,87% um 100 Basispunkte

hätte eine Reduzierung bzw. Erhöhung des Marktwertes in

Höhe von TEUR 1.547 zur Folge.

Für die Überprüfung der Wertentwicklungen der Geschäfts-

oder Firmenwerte werden zur Bestimmung des Barwertes

des zukünftigen Cashflows individuelle Kapitalkosten für die

zugrundeliegenden Einheiten angesetzt. Gleiches gilt für

die Bewertung der Put-Call-Optionen. Durch Schwankungen

der Kapitalkosten an den Kapitalmärkten können sich für

die itelligence zukünftige Bewertungsrisiken ergeben.

Kreditrisiken

Im Rahmen der Geschäftstätigkeit und vereinzelter Finanzie-

rungstätigkeiten ist die itelligence einem Kreditrisiko ausge-

setzt, das in der Nichterfüllung von vertraglichen Vereinbarun-

gen seitens der Vertragspartner begründet ist. Das Ausfallrisiko

entsteht grundsätzlich aus den Forderungen aus Lieferungen

und Leistungen. Die itelligence begrenzt ihr Risiko durch eine

Beurteilung der Vertragspartner basierend auf vorwiegend

GESAMT in TEUR Bis 20 Tage Bis 40 Tage Bis 80 Tage Bis 100 Tage Über 100 Tage

138.305 111.639 10.232 5.418 1.992 9.024

100% 80,7% 7,4% 3,9% 1,4% 6,5%

davon wertberichtigt

4.373 0 0 0 0 4.373

Der Vorstand geht davon aus, dass die bis zu 100 Tagen über-

fälligen Beträge nach wie vor in voller Höhe einbringlich sind.

Diese Einschätzung basiert auf dem Zahlungsverhalten der

Vergangenheit sowie umfangreichen Analysen in Bezug auf

das Ausfallrisiko der Kunden. Hierzu zählen auch Ratings der

Kunden, sofern diese Verfügbar sind.

Der Bestand an laufenden nicht fälligen Forderungen aus

Lieferungen und Leistungen, die nicht wertberichtigt wurden,

steht im Zusammenhang mit Kunden mit guter Bonität und

wird als werthaltig angesehen.

externen Ratings. Gegenüber keinem einzelnen Geschäftspart-

ner besteht ein signifikantes Risiko.

Erfahrungswerte sowie externe Ratings stützen die Überwa-

chung des Kreditrisikos aus dem operativen Geschäft. Außen-

stände werden laufend überwacht. Kreditrisiken werden auf

Basis von Einzelbetrachtungen und Altersstruktur der Forde-

rungen durch Einzelwert- und Portfoliowertberichtigungen in

Höhe von TEUR 4.373 (i. Vj. TEUR 4.884) Rechnung getra-

gen. Darüber hinaus wurde im Inland das Delkredere Risiko

durch eine Warenkreditversicherung soweit eingeschränkt,

dass im Insolvenzfall eines Kunden 90 % des möglichen Aus-

falls abgesichert sind. Das maximale Ausfallrisiko für das

Inland beträgt TEUR 5.067 (i. Vj. TEUR 3.427). Für das Aus-

land entsprechen die Buchwerte der Forderungen aus Liefe-

rungen und Leistungen in Höhe von TEUR 107.173 (i. Vj.

TEUR 98.368) dem maximalen Ausfallrisiko. Sofern Wertbe-

richtigungen auf Grund von Kundeninsolvenzen vorgenom-

men werden, erfolgt eine Ausbuchung des jeweiligen Wert-

berichtigungskontos gegen den wertgeminderten Buchwert

der Forderungen mit Abschluss des Insolvenzsverfahrens.

Die Altersstruktur der kurzfristigen Forderungen aus Lieferun-

gen und Leistungen per 31. Dezember 2015 stellt sich wie

folgt dar:

Page 168: itelligence Geschäftsbericht 2015

164

Der Konzern hält am 31. Dezember 2015 Zahlungsmittel und

Zahlungsmitteläquivalente von TEUR 54.518 (i. Vj. TEUR

38.764). Diese Summe stellt somit auch das maximale Aus-

fallrisiko im Hinblick auf diese Vermögenswerte dar. Die

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden aus-

schließlich bei Banken oder Finanzinstituten mit guter bis

sehr guter Bonität hinterlegt.

Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass die Gesellschaft beste-

hende finanzielle Verpflichtungen aus zum Beispiel Kredit-

vereinbarungen, Leasingverträgen oder Verbindlichkeiten aus

Lieferungen und Leistungen nicht nachkommen kann.

TEUR Bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre >5 Jahre Gesamt

Finanzielle Verbindlichkeiten 25.775 85.178 1.532 112.485

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 54.305 0 0 54.305

Zinszahlungen 1.020 1.137 41 2.198

Cashflows aus finanziellen Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2015 81.100 86.315 1.573 168.988

Das Working Capital, welches das Netto-Umlaufvermögen

eines Unternehmens darstellt (kurzfristige Vermögenswerte

abzüglich kurzfristiger Schulden), beträgt zum Jahresende

TEUR 51.723 (i. Vj. TEUR 20.931). Dieser Teil der kurzfristigen

Vermögenswerte, der nicht zur Abdeckung der kurzfristigen

Schulden gebunden ist, steht der itelligence-Gruppe zur Auf-

rechterhaltung und Ausweitung des Geschäfts zur Verfügung.

Die itelligence verfügt über ein zentrales Finanzmanagement

für die globale Liquiditätsteuerung. Wichtigstes Ziel ist es, die

notwendige Liquidität im Konzern sicherzustellen und zu

optimieren. Hierzu nehmen die itelligence-Gesellschaften an

einem zentralen Cash Management teil. Die liquiden Mittel

werden konzernweit überwacht und nach einheitlichen

Grundsätzen investiert. Dabei werden langfristige Investitio-

nen immer langfristig finanziert, um die Liquiditätsreserven

der itelligence für das operative Geschäft weiter auszubauen.

Per 31. Dezember 2015 betrug der Bestand an liquiden Mittel

TEUR 54.518 (i. Vj. TEUR 38.764). Diese setzen sich aus

Kontokorrentguthaben und Kassenbeständen zusammen.

Darüber hinaus hat die itelligence zur Absicherung der

Liquiditätsversorgung mit den Hauptbanken Kreditlinien

vereinbart.

h) Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers

Der Aktionär der itelligence AG hat in der Hauptversammlung

am 26. März 2015 die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesell-

schaft zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer der

itelligence AG für das Geschäftsjahr 2015 gewählt.

Für den Abschlussprüfer i. S. d. § 319 Abs. 1 Satz 1, 2 HGB

sind im laufenden Geschäftsjahr im itelligence Konzern

folgende Honorare angefallen:

Page 169: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 165ANHANG

TEUR 2015 2014

Honorare für Abschluss-prüfungsleistungen der KPMG AG 223 215

Honorare für Steuerberatungsleistungen 109 87

Honorare für sonstige Leistungen 205 63

537 365

i) Konzernzugehörigkeit

Die NTT CORPORATION mit Sitz in Tokio, Japan, stellt den

Konzernabschluss für den kleinsten und größten Kreis von

Unternehmen auf.

34. WESENTLICHE EREIGNISSE NACH DEM

BILANZSTICHTAG

Es gibt keine Vorgänge von besonderer Bedeutung die nach

dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind.

Bielefeld, den 17. März 2016

itelligence AG, Bielefeld

Herbert Vogel

Vorstandsvorsitzender

Norbert Rotter

Finanzvorstand

Page 170: itelligence Geschäftsbericht 2015

166

BESTÄTIGUNGSVERMERK

Den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk haben wir

wie folgt erteilt:

„Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der itelligence AG, Bielefeld, aufgestellten

Konzernabschluss – bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-

gewinn- und -verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnis-

rechnung, Konzernkapitalflussrechnung, Konzerneigenkapi-

talveränderungsrechnung und Konzernanhang – sowie den

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis

31. Dezember 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernab-

schluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der

EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1

HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt

in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere

Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten

Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und

den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB

unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger

Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung

so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und

Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzern-

abschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungs-

legungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht

vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt

werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden

die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirt-

schaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die

Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen

der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungs-

bezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für

die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht

überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die

Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in

den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der

Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten

Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der

wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdi-

gung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des

Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere

Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beur-

teilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss

den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den

ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handels-

rechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser

Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen-

des Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Kon-

zerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem

Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild

von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken

der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“

Bielefeld, den 17. März 2016

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Hunke Lo Conte

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Page 171: itelligence Geschäftsbericht 2015

AG-JAHRESABSCHLUSS ITELLIGENCE AGGB 2015

KONZERNGEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG HGB

EUR 1.1. – 31.12.2015 1.1. – 31.12.2014

1. Umsatzerlöse 160.919.995,83 147.081.859,82

2. Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen 7.455.830,51 1.307.948,70

3. Sonstige betriebliche Erträge 14.901.022,35 15.273.085,38

4. Materialaufwand

a) Aufwendungen für bezogene Waren -15.577.118,36 -13.419.157,64

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -69.698.945,31 -85.276.063,67 -60.689.578,82 -74.108.736,46

5. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter -72.185.818,38 -66.099.747,38

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung – davon für Altersversorgung EUR -24.000,88 (i. Vj. EUR -83.129,88) –

-10.190.142,56 -82.375.960,94 -9.302.763,77 -75.402.511,15

6. Abschreibungen

a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -1.790.385,79 -1.705.978,59

b) Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesell- schaft üblichen Abschreibungen überschreiten -182.624,40 -1.973.010,19 -1.879.602,87 -3.585.581,46

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen -31.942.855,65 -30.630.506,68

8. Erträge aus Beteiligungen – davon aus verbundenen Unternehmen EUR 3.988.595,58 (i. Vj. EUR 1.191.449,27) –

4.005.270,10 1.192.216,21

9. Erträge aus Gewinn- und Verlustabführungsverträgen 24.799.987,29 19.558.866,91

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge – davon aus verbundenen Unternehmen EUR 1.624.136,78 (i. Vj. EUR 1.531.287,10) –

1.697.826,21 1.547.803,19

11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen – davon aus verbundenen Unternehmen EUR -740.658,03 (i. Vj. EUR -1.255.846,24) –

-1.335.482,51 -1.619.643,98

12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 10.876.559,33 614.800,48

13. Außerordentlicher Ertrag 322.664,29 0,00

14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -3.425.473,76 -1.472.536,75

15. Jahresüberschuss (i. Vj. Jahresfehlbetrag) 7.773.749,86 -857.736,27

16. Gewinnvortrag 7.513.501,42 8.371.237,69

17. Bilanzgewinn 15.287.251,28 7.513.501,42

167

Page 172: itelligence Geschäftsbericht 2015

168

BILANZHGB

AKTIVA EUR 31.12.2015 31.12.2014

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.799.457,00 1.559.685,00

II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 6.479.109,00 6.679.585,00

2. Technische Anlagen und Maschinen 125.738,00 201.736,00

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.371.888,00 2.343.246,62

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 203.784,00 9.180.519,00 0,00 9.224.567,62

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 101.643.916,99 94.862.363,70

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 19.654.087,34 16.728.941,91

3. Beteiligungen 10.225,84 121.308.230,17 10.225,84 111.601.531,45

132.288.206,17 122.385.784,07

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte Unfertige Leistungen 34.910.853,76 27.455.023,25

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 2.557.328,23 (i. Vj. EUR 2.591.642,36) –

26.221.094,35 25.429.003,31

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen – davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 4.410.633,87 (i. Vj. EUR 2.758.527,40) –

32.770.178,12 28.579.448,35

3. Sonstige Vermögensgegenstände – davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 78.136,56 (i. Vj. EUR 139.200,22) –

773.437,82 59.764.710,29 494.709,39 54.503.161,05

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 13.608.033,69 279.940,71

108.283.597,74 82.238.125,01

B. Rechnungsabgrenzungsposten 1.860.147,45 1.526.981,99

242.431.951,36 206.150.891,07

Page 173: itelligence Geschäftsbericht 2015

ITELLIGENCE AGGB 2015 169AG-JAHRESABSCHLUSS

PASSIVA EUR 31.12.2015 31.12.2014

A. Eigenkapital

I. Gezeichnetes Kapital 30.014.838,00 30.014.838,00

II. Kapitalrücklage 45.880.856,84 45.880.856,84

III. Bilanzgewinn 15.287.251,28 7.513.501,42

91.182.946,12 83.409.196,26

B. Rückstellungen

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 1.214.642,00 856.316,00

2. Steuerrückstellungen 2.337.000,00 1.278.800,00

3. Sonstige Rückstellungen 20.250.048,17 16.382.401,38

23.801.690,17 18.517.517,38

C. Verbindlichkeiten

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0,00 3.839.697,60

2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 35.312.423,27 (i. Vj. EUR 26.138.793,38) –

35.312.423,27 26.138.793,38

3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 10.187.584,32 (i. Vj. EUR 11.340.159,28) –

10.187.584,32 11.340.159,28

4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 9.107813,68 (i. Vj. EUR 12.630.564,99) –

77.072.962,98 56.263.077,45

5. Sonstige Verbindlichkeiten – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 4.008.263,11 (i. Vj. EUR 3.968.886,71) – – davon aus Steuern EUR 3.104.695,10 (i. Vj. EUR 3.780.988,64) – – davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 17.903,01 (i. Vj. EUR 2.129,23) –

4.019.930,11 6.064.196,15

126.592.900,68 103.645.923,86

D. Rechnungsabgrenzungsposten 854.414,39 578.253,57

242.431.951,36 206.150.891,07

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170

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ILLUSTRATIONLARS MONSHAUSEN, S . 10

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