Ko-Produktive Stadtentwicklung mit Migrant*innen Das Mannheimer Projekt „Willkommene Perspektiven – Migrants4Cities“
Helke Wendt-Schwarzburg | inter 3 Institut für Ressourcenmanagement Berlin Dr. Rajya Karumanchi-Dörsam | Migrants4Cities-Team der Stadt Mannheim
Teilhabe in der Stadtentwicklung | 7. Nürnberger Integrationskonferenz| 6. Oktober 2018
Willkommene Perspektiven – Migrants4Cities
Das Projekt in Kürze
„Die Stadt Mannheim sucht gemeinsam mit Mannheimer*innen mit internationaler Biographie und mithilfe der Methode Urban Design Thinking nach neuen Ideen für die nachhaltige Stadtentwicklung.“
UrbanLab in Mannheim © Mario Timm/TU
Perspektivwechsel
Migration, Klimawandel, Demografie: Lösungen gemeinsam mit Städten anderer Länder suchen...
... und mit den Menschen aus 173 Nationen, die in Mannheim zuhause sind.
© Stadt Mannheim
Willkommene Perspektiven – Migrants4 Cities
Haben Migrant*innen einen speziellen Blick?
Wir wollen herausfinden
Welche Ideen haben hochqualifizierte Migrant*innen zu nachhaltiger Stadtentwicklung?
Wie funktioniert Urban Design Thinking?
Lässt sich das in die Mannheimer Stadtpolitik einbetten?
Was ist für andere Städte interessant und wie gelingt der Transfer der Ergebnisse?
UrbanLab in Mannheim © Mario Timm/TU
Ko-Produktive Stadtentwicklung mit Migrant*innen
Teilhabe stärken für mehr Miteinander – wie geht das?
Agenda
Wie haben wir die Teilnehmer*innen gewonnen?
Was ist in den UrbanLabs konkret passiert? Welche Lösungen wurden erarbeitet?
Was hat es den Teilnehmer*innen gebracht?
Welche speziellen Perspektiven bringen die Migrant*innen ein?
Ist das auch für andere Städte interessant?
Betei- ligung
Migration
Stadt-entwicklung
Perspektivwechsel
Der Kopf ist rund...
... damit das Denken die Richtung ändern kann.
„Muss es nicht eigentlich Cities4Migrants heißen?“
„Ihr Deutschen seid doch verrückt: Mit
einem riesigen Aufwand auch noch das letzte Quäntchen aus den
Ressourcen herauszulocken.“
© Rike / pixelio.de
Aktivierung, Integration, Teilhabe....
... aktueller denn je, schwierig wie eh und je.
Erste Frage:
Wie haben wir die Teilnehmer*innen für die UrbanLabs gewonnen?
© Karl-Heinz Laube / pixelio.de
Aktivierung und Teilhabe
20 hochqualifizierte Migrant*innen – 10 Themenpat*innen
9 Workshops – 5 Fokusthemen – 2 Jahre Engagement Das haben wir angestrebt :
Wertschätzende Ansprache: Migrant*innen fachlich ernstnehmen und einbinden
Mitmachen: konkrete Projekte entwickeln
Ko-Produktion von Stadt: gleichberechtigte Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Einbindung in Stadtpolitik: aktivierende Teilhabe an Stadtentwicklung
kompetenzorientiert
umsetzungsorientiert
gemeinschaftlich
aktivierend
Aktivierung und Teilhabe
20 hochqualifizierte Migrant*innen – 10 Themenpat*innen
9 Workshops – 2 Jahre Engagement Das haben wir erreicht:
Kulturelle Diversität: Teilnehmer*innen aus derzeit 18 Nationen, breite Altersmischung
Professionelle Diversität: Von Architektur und E-Commerce bis Unternehmensgründerin und Wissenschaftlerin
Bewerbungsverfahren: Projektaufruf durch Oberbürgermeister, gezielte Ansprache von Multiplikatoren, Telefoninterviews
Anreize: Möglichkeit zum Bildungsurlaub; Angebote zu Exkursionen und zur Teilnahme an städtischen Veranstaltungen
UrbanLab in Mannheim © Mario Timm/TU
Aktivierung, Integration, Teilhabe....
... durch Ko-Produktion statt Beteiligung.
Zweite Frage:
Was ist in den UrbanLabs konkret passiert?
UrbanLab in Mannheim © Mario Timm/TU
Urban Design Thinking – die Methode ...
Observe& Define
Understand Ideate
PrototypeBusiness�Model
Monitor
Test Dissemination
UrbanSpace
Um was und um wen
geht es?
Welche Bedarfe haben
die Nutzer?
Welche Lösungen sind
vorstellbar?
Wie könnte eine Lösung
funktionieren?
Was könnte noch besser
funktionieren?
Wer setzt die Lösung um?
Funktioniert es im Stadtraum?
Wer übernimmt den Staffelstab?
...ist bedarfsorientiert | experimentell | iterativ | ergebnisoffen | zielorientiert | umsetzungsorientiert
© TU Berlin
Urban Design Thinking – die UrbanLabs
Urban Design Thinking – die Ergebnisse
Lösungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung in Mannheim
ARBEITEN: Ein Coworking-Space für das kreative Arbeiten im Freien
WOHNEN: Die Aktionsbox „Nachbarschaftsplätze gestalten“ für gemeinsame Anwohnerinitiativen
MOBILITÄT: Die temporäre Aktion „Menschen² - Straßen neu denken“, die autofreie Straßen erlebbar macht
ZUSAMMENLEBEN: Die KulTOUR-Tram, die Vielfalt im Alltag erfahrbar macht.
MITMACHEN: Das Programmheft „UFFBASSE“ und die damit verknüpften Mitmachangebote
UrbanLab in Mannheim © Mario Timm/TU
UrbanLab in Mannheim © Markus Proßwitz
Aktivierung und Teilhabe
20 hochqualifizierte Migrant*innen – 10 Themenpat*innen
9 Workshops – 2 Jahre Engagement Das haben wir gelernt:
Prozess fördert und fordert Eigeninitiative der Teilnehmer*innen (Motivation vs. Zeitaufwand)
Themenpatenschaften ermöglichen gleich- berechtigtes Arbeiten mit lokalen Akteuren – WENN sie tatsächlich da sind!
Kompetenz-orientierter Ansatz erfordert einen Perspektivwechsel – auch bei Migrant*innen!
Umsetzungsorientierung stellt hohe Erwartungen an alle Beteiligten (Forscher, Stadt, Team, Umsetzungspartner)
UrbanLab in Mannheim © Mario Timm/TU
Aktivierung, Integration, Teilhabe....
... durch die Mitarbeit im M4C-Team.
Dritte Frage:
Was hat es den Teilnehmer*innen gebracht?
UrbanLab in Mannheim © Mario Timm/TU
Aktivierung und Teilhabe – die Mitarbeit im M4C-Team
Erfahrungen einer Teilnehmerin
Eigene Perspektiven
Teilhabe an Stadtgestaltung
Beitrag zur Nachhaltigkeit
Sichtbarkeit und Wertschätzung des Teams in der Stadtgesellschaft
Verstetigung des Engagements
Berufliche Nützlichkeit
UrbanLab in Mannheim © Mario Timm/TU
Aktivierung, Integration, Teilhabe....
...durch willkommene Perspektiven.
Vierte Frage:
Gibt es den speziellen Blick?
© Martina Trapani/ TU
Potenziale von Migrant*innen als Change Agents
Haben Migrant*innen einen speziellen Blick?
Ein klares JEIN!
NEIN, keine grundsätzlich anderen Ideen; Mannheimer Blick im Vordergrund
JA, viele internationale Erfahrungen abrufbar (v.a. in bestimmten Phasen)
UND: durchaus ein migrantisch gefärbter Blick
- auf‘s typisch Deutsche und wie es anders ginge
- auf (Inklusions)Bedarfe jenseits vom Mainstream
ABER: ist nicht einfach herauszukitzeln. Migrant*innen müssen aktiv, wiederholt, wert- schätzend & unterstützend angesprochen werden; am besten im Mix von Fach- und Migrationsexpertise
UDT ist geeignete Methode WENN Stakeholder anwesend sind.
M4M „Um speziell für
Migrant*innen wichtige Perspektiven
herauszufinden, hättet ihr andere Teilnehmer*innen
einladen müssen.“
M4C „Immer wieder gesagt
bekommen ‚Wir brauchen euch, bringt euch ein‘, das ist
wichtig!“
Potenziale von Migrant*innen als Change Agents
Haben Migrant*innen einen speziellen Blick?
Ein paar Beispiele:
Internationale Erfahrungen: - Arbeitscafé - Dolmuş - Musik- und Kulturprogramme als Teilhabe - Sport im Park
Willkommene Perspektiven: - Deutsche Sprache als Integrationsanker - Kulturneutrale Feste (Alkoholkonsum) - Arbeits- und Anwesenheitskultur - fehlende Informationsbereitstellung bspw. zu Immobilienmarkt oder Mitmachangeboten
UrbanLab in Mannheim © Mario Timm/TU
UrbanLab in Mannheim © Mario Timm/TU
Migrants4Cities....
...bald auch in Nürnberg?
Vierte Frage:
Was ist für andere Städte interessant? Und wie wollen sie informiert werden?
© Helga Hauke / pixelio.de
Migrants4Cities – Transfer von Erfahrungen und Ergebnissen
Was ist für andere Städte interessant und relevant?
Onlinebefragung: 40 Akteure in bundesweit 13 Städten
Interessant v.a. migrantische Perspektiven, konkrete Lösungen, lessons learnt und Prozessgestaltung
Interessante Themen: Sprachbarrieren, Sicht auf deutsche Feste, Bedeutung von Wegeketten im ÖV, Rückzugstendenz in eigene Gruppen, Unwissen über Aktivitäten im Wohnumfeld
Bevorzugte Formate sind v.a. Steckbrief und Onlinebroschüre sowie Peer-to-Peer Austausch
Übertragbarkeit: Einbindung + Sichtbarkeit migrantischer Beiträge, berufliche Nützlichkeit für Migrant*innen, Lösungen ohne Methode nutzbar, wann + wie man als Stadt UDT starten kann
© Rainer Sturm / pixelio.de
Migrants4Cities – Transfer von Erfahrungen und Ergebnissen
Was ist für Nürnberg interessant und relevant?
Sind die Mannheimer Erfahrungen und Lösungen interessant für Sie? Und welche?
Können Sie damit etwas anfangen? Was genau?
Wie können wir die Ergebnisse für sie nutzbar machen? Was ist der entscheidende Schritt?
Welche Erfahrungen haben Sie mit ko-produktiven Stadtentwicklungsprozessen?
Wie erreichen Sie mit Ihren Anliegen die in Nürnberg lebenden Migrant*innen?
Wie werden Kompetenzen und Perspektiven der Migrant*innen in Nürnberg sichtbar + wertgeschätzt?
Und vor allem: Welche Fragen haben Sie an uns?
© Lupo / pixelio.de
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Mehr Informationen unter www.migrants4cities.de
Kontakt Berlin inter 3 Dr. Susanne Schön Helke Wendt-Schwarzburg [email protected] TU Berlin Prof. Elke Pahl-Weber Susanne Thomaier Marcus Jeutner [email protected]
Kontakt Mannheim MiGlobe Kommunalberatung Dr. Rajya Dörsam-Karumanchi [email protected] Stadt Mannheim Christian Hübel Claudia Möller [email protected]