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Page 1: Über die Immunisierung gegen Hühnercholera, Wild- und Schweineseuche mit Bakterienextrakten

[Aus dem KSnigl. Institut ffir Infektionskrankheiten in Berlin.] (Direktor: Geh. Obermed.-Rat Dr. Gaffky. Abtl.-Vorst.: Prof. Dr. h. Wassermann.)

~Jber die Immunisierung gegen Hiihnercholera, Wild- und Schweineseuche mit Bakterienextrakten

(kiinstliehen Aggressinen nach Wassermann-Citron).

Yon

Dr. reed. Julius Citron und Dr. reed. vet. R. Piitz.

Die yon Hueppe (1) in der Gruppe der h~morrhagischen Septikhmie- erreger zusammengefaBten Bakterien der Schweineseuche, Hfihneroholera, Wild- und Rinderseuche, sowie der Kaninchen- ( G a f f k y ) u n d K~Iber- septik~mie, sowie einiger anderer verheerender Tierseuchen bieten in immunisatorischer ttinsicht wegen der groBen Sehwierigkeit, gegen sie zu immunisieren, seit jeher ein besonderes Interesse dar. Die Ursachen ftir den MiBerfolg der meisten Forseher liegen sowohl in der meist hohen u sowie in besonderen Eigenheiten der immunisierenden Substanz dieser Mikroorganismen begrfindet. Hierzu kommt noeh eine recht wesentliche Verschiedenheit der tierischen Organismen bezfiglich ihrer F~higkeit, Immunisationsreaktionen zu zeigen. Was zun~chst die Viru- lenz betrifft, so ist es leieht verst~ndlieh, dab eine Immunisierung mit Bakterien, die, wie ein in unserem Besitz befindlicher Wildseuchenstamm, in der Dosis yon 111oooooooooo 0se hgarkultur subkutan .verimpft, ein Kaninchen in 24 Stunden tSten kSnnen, bei • yon lebendem vollvirulentem Material unmSglich ist. Andererseits haben abet die Untersuehungen zahlreieher Forsoher, insbesondere yon u (2) sowie Beck und Koske (3) gelehrt, dab sieh mit abgetSteten Bakterien Immuni- t~t bei diesen Bakterien nicht erreiehen l~Bt. Trotz dieser Sehwierigkeit gelang es einer Reihe yon Untersuehern, die prinzipielle Immunisierungs-

Zeitschr. L Hygiene. L~r 10

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mSglichkeit zu beweisen. An erster Stelle steht bier P a s t e u r (4). Im Jahre 1880 verSffentlichte er seine grundlegenden Untersuchungen fiber die Hfihnercholera, die den Ausgangspunkt fiir die gesamte Immunit~ts- forschung der Folgezeit bi]den sollten. Er zeigte, dab Bouillonkulturen, die unter WatteverschluB 3 bis 10 Monate bei Luftzutritt im Dunkeln aufbewahrt wurden, sich soweit abschw/ichen konnten, dab ihre Verimpfung auf Hfihner nicht mehr alle Tiere tStete. Die iiberlebenden Hfihner wurden, besonders nach 2 bis 3 maliger Wiederholung der Infektion, gegen vollvirulente Bakterien immun. Es war also dutch ein relativ sehr ein- faches Verfahren gelungen, ein Vaccin ffir Hfihner herzustellen. Hiermit war ein ffir allemal die MSglichkeit der Immunisierung dieser Tiere dar- getan. Freilich hafteten dem Pasteurschen Verfahren noch sehr grol]e M~ngel an, die eine praktische Verwendung dieser Methode sehr er- schwerten. Die Vaccins waren in ihrer Herstelhng Zuf/~lligkeiten aus- gesetzt, deren Beherrschung nicht mSglich war. Auch war es sehr wohl mSglich, dab bei der Passage durch die Hfihner die abgeschw/ichten Bak- terien wieder virulent wurden und nicht geimpfte Tiere nun infizierten. Hierzu kam, dab Tauben, K a n i n c h e n , sowie k le ine VSgel mi t den Pas t eu r schen Vaccins in der Regel f iberhaupt n ich t immu- nis ier t werden konnten, v ie lmehr , wie die N a c h p r f i f u n g e n Kit ts (5) ergaben, dutch sic tSdlich inf iz ier t wurden. So erkl/irt es sich leicht, dab die yon Cagny (6) (1885) und Less (1) (1886) in der Praxis ausgeffihrten Schutzimpfungen nach der P asteurschen Methode ein im wesentfichen ffir diese ungfinstiges Resultat lieferten.

Die yon Hueppe und Ki t t (8) mit Kaninohenseptik~mie und yon Jensen (9) mit K~lberseptik/imie ausgeffihrten Versuche, gegen Hfihner- cholera zu immunisieren, lieBen zwar erkennen, dab eine sehr enge Be- ziehung zwischen den einzelnen Gliedern der Gruppe der h~morrhagischen Septik~mieerreger besteht, konnten jedoch noeh weniger als die Pas t eu r - sohe Vaccination ffir eine praktisehe Verwendbarkeit in Frage kommen.

Einen anderen Weg als die genannten Forscher besohl'itt Ligni~res (10) (1902), der ihn nach seinen Angaben zum Ziele ffihrte. Er stellte sieh seinen Sehutzimpfstoff in der Weise her, dab er die Bakterien bei 42 bis 43 ~ C 5 Tage lang zfiehtete. Ligni~res machte diesen Impfstoff polyvalent, indem er die yon den verschiedenen Septik~mieerregern ge- wonnenen Vaecins miteinander misohte. Seine hiermit in der Praxis gewonnenen Erfahrungen erstrecken sich besonders auf die in Argentinien herrschende, Lombriz genannte, Schafkrankheit.

SchlieBlich konnte Ki t t zeigen, dab man Kaninchen, die auger- ordentlich empfindlich ffir Hfihnercholera sind, in der Weise gegen sic immunisieren kann, dab man yon Pferden gewonnenes Hfihnercholeraserum

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ihuen injiziert und sie dann mit virulentem Material infiziert. Diejenigen Tiere, die diese Infektion fiberstehen, erweisen sich auch ffir die Folgezeit dann immun..

Allen bisher genannten Methoden ist es gemeinsam, dab sie mit l ebenden Bazillen arbeiten. Hierauf beruht ihr Erfolg, aber aueh ihre schlechte Verwertbarkeit fiir die Praxis wegen tier bei lebendem Virus stets vorhandenen Gefahr der weiteren Verschleppung der zu bek~mpfen- den Seuche. Es bedeu te te daher einen F o r t s c h r i t t in der Im- mun i s i e rungs t echn ik , als man dazu f tberging, an Stel le der l ebenden K u l t u r gelSste B a k t e r i e n s u b s t a n z e n zu verwenden. Die ersten, die diese Methode anwandten, waren Roux und Chamber- land (11), indem sie im Jahre 1887 gegen Malignes 0dem in der Weise immunisierten, dab sie filtriertes 0dem yon Tieren, die der Krankheit erlegen waren, hierzu verwandten. Etwa 10 Jahre sp~ter wurde yon S te fan v. Tisza (12) gezeigt, dab man Schweine mit der Herzbeutel- flfissigkeit an Schweineseuche gestorbener Schweine aktiv immunisieren kann. Die Technik v. Tiszas unterschied sieh van der Roux-Chamber - landschen wesentlioh dadurch, dab er die yon diesen Autoren gefibte Filtration dutch Bakterienfilter vermied. Die Resultate Tisz as waren nach tier/~ngabe Ujhelyis (12) sehr ermutigend, dennoeh fand diese Methode keine weitere Verbreitung und geriet fast in Vergessenheit, bis sie im Jahre 1905 dutch Bail (13) und Well (14), denen freilich die Arbeiten ihrer Vorg~nger unbekannt gewesen zu sein scheinen, eine weitere Aus- bildung erfuhr, indem Bail urid Well zeigten, dab man mit in besonderer Weise sterilisierten Exsudaten resp. mit 0demflfissigkeit von an kfinst- lieher bakterieller Infektion gestorbenen Tieren gegen Hiihnercholera, sowie gegen zahlreiche andere Bakterien immunisieren kann. Die Bail- Weilsche Methode gibt, wie die yon Citron (15) und Os te r t ag (16) bei der Sehweineseuehe und die yon Oster tag, Gruber (17) und Hunte - mii l ler (18) bei der Hiihnercholera ausgefiihrten Nachprfifungen ergaben, sehr gute Resultate bei Kaninchen. D i e theoretisehen Voraussetzungen freilich, yon denen Bail und Welt sich leiten lieBen, und die in der Aggres s in theo r i e ihren Ausdruok fanden, haben in der Folge wenig Anklang gefunden. Insbesondere bewiesen die Untersuohungen yon Wasse rmann und Citron (19), dab das wirksame Prinzip in den Exsudaten nieht, wie Bail annimmt, yon den Bakterien im Kampf mit dem Organismus erzeugte Angriffstoffe (Aggressine) sind, sondern dab es sich vielmehr um die schon lang bekanu te 1 i m m u n i s i e r e n d e Sub-

A n m e r k u n g yon Citron. In einer gegen reich gerichteten Polemik (Cenlralblatt fi~r •akteriologie, Orig., Bd. XLI, Hft. 5) glauben Bail und Well

10"

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148 Jun lgS C~TRON uND R. PffTZ:

s t a n z diesex Bakterien, deren Vorhandensein die Untersuehungen yon P a s t e u r , K i t t , L i g n i ~ r e s u . a . bewiesen haben, handelt, die hier unter dem Einfiu6 der Schutzkrfifte des Organismus oder aber auch durch andere Memento in LSsung gelangt und die durch die yon B a i l und Wel l empfohlene sehonende Art des Sterilisierens (Zentrifugieren, Erhitzen auf 44 0 und schwaches Karbolisieren) nicht erheblich geschfidigt wird, wie sich dies schon nach den L i g n i ~ r e s s e h e n Zfichtungsversuchen bei 42 bis 43 ~ vermuten l~ii3t. W a s s e r m a n n und C i t r o n konnten denn auch, indem sie das yon B r i e g e r , B a s s e n g e und M e y e r (20) zuerst publi- zierte Prinzip der Extraktion lebender Mikroorganismen zugrunde legten, die in der B r i e g e r s c h e n Methodik vorhandene Bakterienfiltration z aber ausschalteten und daffir den Ba i l s chen Sterifisierungsmodus einffihrten,

einen unlSslichen Widerspruoh zu flnden zwischen der yon Wassermann und mir in unserer ersten Mittoilung (Deutzche reed. Wochenschrlf~, 1905) bereits vertretenen huffassung, dab die hggressine nur ,,einfach geliiste BakCeriensubstanzen" sind, deren immunisierende Wirkung uns seit langem bekannt ist, and der yon mir in meinem Aufsatze: ,,Uber natfirliche und kiinstliche Aggressine" (Centralblat$ f ~akterlologie, Orig., Bd. XLI, Hft. 2) getanen AuBerung, daB ,,die 5Tatur dieser Substanzen vSllig dunkel" sei. Der Sinn tier zuletzt angeffihrten Worte, die yon B. und W. so griindlich mi~verstanden wurden, ist in dem gebrauchten Zusammenhang natiirlich nur der, daB, da die chemische Natur der natiirlichen und kiinstlichen Aggressine uns vSllig dunkel ist, wit ffir die Beurteilung der Frage ihrer Identit~it auf ihre uns bekann ten b io log isohen Wi rkungen angewiesen sind. Hier bestehe ,,kein 1)rinzipieller und genereller Unterschied" , . . . . Die Unterschiede sind mehr quantitativer als quali- tativer Art . . ."

Wean B. und W. dann im weiteren Verlauf tier Polemik die Behauptung auf- stellen, daB die Wiehtigkei~ der Verwendung l ebender (d. h. ungesehiidigter) Bakterien ifir die Horstellung gut immunisierender kfinsflicher Aggressine erst in der angegriffenen Arbeit zum erstenmal yon mir betont sei, so widersprieht dies den Tatsachen. Bereits aus der in der ersten Mitteilung yon Wassermann und mir angegebenen Herstellungsweise tier kfinstliehen Aggressine geht hervor, dab wit nur lebende Bakterien extrahieren; ausdriicklieh darauf hingewiesen habe ieh dann welter in meiner ,,Die Immunisierung gegen Schweineseuche" betreffenden Arbeit, die die erste ausf i ihr l iche Mi t t e i lung fiber die kfinstliehen hggressine darstellt. ]oh sehreibe alert: ,,Das Problem, alas bei der Sehweineseuchen-Immunisierung fiir hSehst- empfindliehe Tiere gelSst werden will, lii~t sich also so formu]ieren: Man muB eine Methode baben , die die in den iebenden Bakter ien vo rhandenen immun i s i e r enden Subs~anzen in dos ie rbare r Form, mSgl ichs t frei y o n

gi f t igen Be imengungen , a n z u w e n d e n ges ta t t e t . Die lebenden Bakterien selbs~ sind hierzu ungeeignet, da sie nieht dosierbar sin& Das wirksame Prinzip in ihnen ist aber nich~ nnliisbar, denn sonst w~ire jede Immunit~it ausgesehlossen. Es muB also versuch~ werden, die Bakterien auszulaugen bzw. die immunisierende Sub- stanz in LSsung zu bringen . . . . (Diese Zeilschrift, Bd. LII, S. 240 u. 241.)

t Die Filtration durch Bakterienfilter sehw~ieht die Aggressine, wie die Unter- suchungen Ci t rons , Pfeif fers , Os te r t ags und Huntemi i l ]ers gelehrt haben, ganz aul3erordentlieh ab.

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I:M:MUNISIERU~G G:EGEN H0"HNERCHOLERA USW. 149

in vitro Extrakte herstellen, die in allen wesentliohen biologischen Eigen- sohaften ~mit den Bailschen ,Aggressinen" fibereinstimmten, wie ins- besondere die in umfangreichem MaBe ausgeffihrten Immunisierungen Citron~ (15) gegen Schweineseuche bewiesen. Bail und Weil (21), die diese Angaben nachpr~iften, muBten sie hinsichtlich der Sohweineseuche bestiitigen, geben abet an, dab bei der Hf ihnercholera im C-egen- satz zur Schweineseuche eine I m m u n i s i e r u n g mit den Wasser- mann-Ci t ronsohen Ex t r ak ten n ioht gel~nge. Zwischen tier Sohweine- seuohe und der Hiihnercholera, die naoh den Angaben fast aller Forscher, darunter bis :vet kurzem auoh yon Bail und Weil selbst, sich auBer- ordentlieh nahe stehen, bestehe eine tiefgreifende Differenz. ,,Die Schweine- seuche sei mit der Htihnercholera nicht zu vergleichen;" ,,die Schweine- seuche kann wenigstens ffir Kanincheni ~ u s e und h[eerschweinchen nieht als echter Parasit gelten." Dagegen sei dies die Hiihnereholera ffir Kaninchen, Tauben, tIfihner und M~iuse. Gegen echte Parasiten aber sei es unmSglich, anders als mit Exsudataggressinen zu immunisieren. Es liegt nieht in unserer Absicht, an dieser Stelle nhher auf die Polemik einzugehen, die Bail und Well, gestiitzt auf diesen angebliehen Unter- schied zwischen der Schweineseuohe und der Hfihnereholera, gegen die yon Wasse rmann und Citron vertretene Auffassung yon dem Wesen der Aggressintheorie erSffnet haben. Wir unterlassen es daher auoh, die yon Bail und Well pubhzierten zwei Tierversuohe (Kaninchen Nr. 231 und Maus b), die ihre weitgehenden Sohlul3folgerungen bezfiglich der p r inz ip ie l l en Differenz yon Sohweineseuche und Hfihnercholera recht- fertigen sollen, hier einer kritischen Analyse zu unterwerfen. Aus den weiter unten folgenden Protokollen unserer eigenen Versuche wird sich der Grund ihres MiBerfolges leicht ableiten lassen. Beret wir jedoch zur Mitteilung unsere r Versuche fibergehen, die den Nachweis ffihren werden, dab bei der t I t ihner~holera und auoh der Wi ldseuohe u vor l iegen, die denen bei der Schweineseuche voll- kommen analog sind, wollen wir nicht verfehlen, an dieser Stelle auch auf zwei Arbeiten hinzuweisen, die in allerletzter Zeit ersohienen sind und geeignet sind, den yon uns verfoohtenen Standpunkt sehr wesentlich zu stfitzen.

N. B e t t e n c o u r t (22) hat im Lissaboner Institut Camara Pestana die infektionsbefSrdernde Wirkung yon Exsudaten und Bakterienextrakten bei Hiihneroholera einer vergleiehenden Untersuchung unterzogen und kam zu dem bemerkenswerten Resultat, dab nieht nur die aus l e b e n d e n Bakterien gewonnenen, sondern selbst die nach der alten Wasse rmann- sohen Methode aus abgetSteten Bakterien hergestellten Extrakte die in- f ek t ionsbefSrdernde Eigenschaft der Aggressine zeigen.

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Die zweite ffir unserea Gegenstand noeh wichtigere Mitteilung ist die yon H u n t e m f i l l e r (18), dab es mit Hilfe yon bei 440 C vorsichtig abgetSteten Hfihnercholerabakterien gelingt, Kaninehen zu immunisieren. Diese Versuehe, die den Ligni~resschen sehr nahe stehen, bilden eine wertvolle Best~tigung der yon dem einen yon uns (15 b) friiher gegebenen Erkl~rung der Aggressinimmunit~t. ,,Der Unterschied zwisehen der b a k t e r i z i d e n und der A g g r e s s i n i m m u n i t ~ t ist demzufo lge kein qua l i t a t ive r , i ndem in be iden F~l len dieselbe in den Bak te r i en be f ind l i che und im KSrper f r e i w e r d e n d e Subs tanz die AntikSrper- produktion auslSst. Die Differenz besteht nur darin, dab bei Anwendung yon l ebenden v i r u l e n t e n B a k t e r i e n infolge der Vermehrung der Keime im Organismus eine Dos ie rung dieser Substanz unmSglioh ist und demnaeh die Tiere bereits bei der Vorbehandhng sterben, bevor noch genfigend AntikSrper vorhanden sind. Der Untersohied gegenfiber der Immunisierung mit morpho log i sch wohl e r h a l t e n e n a b g e t S t e t e n Bak te r i en liegt darin, dab wir mit dem natfiflichen Aggressin wie mit unseren Extrakten die zur Immunit~tsauslSsung nStigen Stoffe des Bak- terienleibes ohne vorher ige S c h ~ d i g u n g (duroh E rh i t zen usw.) in einer sofort resorbierbaren Form geben." H u n t e m f i l l e r hat nun dadurch, daft e r bei der AbtStung der Hfihnercholerabazillen diese nicht auf 600 erhitzte, wobei die immunisierende Eigenschaft dieser Bakterien, wie die Untersuehungen friiherer Forscher gezeigt haben, vernichtet wird, sondern daduroh, dab er vielmehr die Temperatur yon 440 C w~hlte, die, wie sich bei den Versuchen Ligni~res und bei der Herstellung der natfirlichen und kiinstlichen Aggressine bereits gezeigt hat, eine Sch~digung der immunisierenden Substanz (des Aggressins) vermeidet, positive Ergebnisse erzielt.

Nach diesen Vorbemerkungen sei es uns gestattet, unsere u ergebnisse bier mitzuteilen.

I. Hfihnercholera.

a) Aktive I m m u n i s i e r u n g s v e r s u o h e .

Die ]:[fihnercholerakultur, die uns zur VeffQgung stand, war yon auSerordentlich hoher u indem Kaninchen und M~iuse schon mit 1/3ooooooo o 0se Agarkultur in 24 Stunden in der Regel getStet wurden. Tauben erwiesen sich meist ein wenig widerstandsf~higer als Kaninchen. Die Dosis letalis war hier 1/5oooooo 0 bis 1/loooooooo 0se. Ffir Meerschwein- ohe, IL w3.r h~i snhl~n~an~rJnf~l~f.ian lrMno cr~.~ lrnne~.~n+,~ ~-~AI;.I~,~ ~ o ; ~

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IMMUNISIERUNG GEGEN HUHNERCHOLERA USW. 15I

fiber ermSglichte es uns, unsere Bakterienextrakte hinsichtlieh ihrer infektionsbefSrdernden Wirkung an diesen Tieren zu prfifen.

Die Versuche wurden ganz in der aus den Arbeiten yon Well fiber die Hfihnereholera und yon Citron fiber die Sehweineseuche- und Schweine- pestaggressine bekannten Weise angestellt, derart, da[i die Meerschwein- chert zun~chst eine subkutane Injektion des Bakterienextraktes erhielten und 1/~ bis 1 Stunde sp~iter subkutan infiziert wurden. Es wurden zwei Versuchsreihen angelegt, einmal mit serSsen Extrakten d. h. Schfittel- extrakten aus lebenden, vollvirulenten Bakterien in Kaninehenserum und zweitens mit w~t3rigen Extrakten, die in entsprechender Weise mit destil- liertem Wasser hergestellt wurden. Die yon uns in letzter Zeit aus- sehlieBlich benutzten Extrakte sind konzentrierter als die yon Wasser- mann und Citron ursprfinglich verwandten, indem wit jetzt auf eine Kollesche Schale (12 Agarkulturen) nicht mehr 10 ~ Flfissigkeit wie fffiher, sondern nut 5 ~~ nehmen.

Yersuch I. SerSser Bak t e r i enex t r ak t .

SerSser K u 1 ~ u r Verlau[ Ausgang T i e r BakLerienextrak~

1. Meerschw.

2 . p~

4 . ~,

5 . . ~

6. VII. 06 3"0 r subkutan

6. VII. 06 2"5 r162 subkutan

desgl.

Versuch II.

6. VII. '/Iooo ()se Gefliigelcholera subk.

6. VII. '/,oooo ()se Gefliigeleholera subk.

6. VII. 1/lOO o ()se Gefliigeleholera subk.

6. VII. 1/1 o ooo Ose Gefliigelehotera subk. I

bleibt a. Leben

7. VII. krank 8. vii. t 4. VII. krank 8. VIL t

bleibL a. Leben

desgl.

WM~riger Bak te r i enex t rak t .

bleibt am Leben

t nach 2 Tagen

t naeh 2 Tagen

bleibt am Leben

desgl.

T i e r

1. Meersehw.

~* ~

5 . ~9

Wi~Briger Bakterienextr.

26. u 06 3 .0 ~176 subk.

26.VI. 06 2.5 cr subk.

desgl.

K u l t u r

26.VL I/ioo o 0se Geflii~eleholera subk.

26. VI. I/ioooo ()se Geflii~elcholera subk.

26. VI. 1/,oo o Ose Gefliigeleh0]era subk.

26. VI. '/Ioooo 0se Gefliigelcholera subk.

V e r l a u f

bleibt am Leben

27. VI. krank 28. vI. t 27. VI. leich~ krank 28. VI. desgl. 7. VII. sehwer krank 8. VII. t

27. u leiehL krank 30. WI. sehwer krank ~. vii. t

27. VI. leicht krauk 28. VI. taunter

Ausgang

bleibt am Leben

t nach 2 Tagen

t naeh 12 Tagen

t naeh 5 Tagen

bleibt am Leben

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I52 JULIUS CITRON UND R. POTZ:

Diese beiden Versuche zeigen, dab d e n serSsen wie den w~Brigen H f i h n e r c h o l e r a b a k t e r i e n e x t r a k t e n die E igensoha f t zukommen kann, subleta le Dosen zu le ta len zu ges ta l t en , d. h. die Infek t ion zu befSrdern. Nachdem wit uns yon dem Vorhanden- sein dieser Wirkung der Hfihnercholeraextrakte fiberzeugt batten, sahen wit yon einem weiteren Studium dieser Frage ab, die zwar ffir das Wesen der Bailsehen Aggressintheorie yon Wichtigkeit sein mag, ffir unsere vorliegende Aufgabe, die ImmunisierungsmSgliohkeit gegen Hfihnercholera zu studieren, dagegen yon geringem Werte ist, da einerseits die Unter- suchungen yon Citron bei Sohweineseuohe gelehrt haben, dab Extrakte, denen die infektionsbefSrdernde Wirkung abgeht, noch zu immunisieren vermSgen, und andererseits DSrr (23) und B e t t e n o o u r t (22) zeigen konnten, dab die InfektionsbefSrderung nicht nut yon ,,natfirlichen und kiinstlichen Aggressinen" ausgelSst werden kann.

Unsere Untersuchungen bezfiglioh tier aktiven Immunit~t erstreckten sieh auf Kaninohen und Tauben, zwei Tierarten, die besonders hoch empffmglieh ffir die Hfihnercholerainfektion sind, und yon denen Bai l und Weil die These aufstellen, dab ffir sie die ]:Itihnercholerabazillen echte Parasiten sind. Von Versuchen an M~usen sahen wir ab, einmal well uns vor allem praktische Zwecke vor Augen standen, sodann abet well sieh schon bei den Versuchen Citrons fiber Schweineseuche diese Tiere als nicht recht geeignet ffir aktive Immunisierungsversuche erwiesen hatten, wobei fibrigens die nattirlichen Aggressine keineswegs sioh mehr bewiihrten.

Auf eine Naehprfifung der yon Weil mitgeteilten Versuche betr. die Immunisierung gegen Hfihnercholera mit Exsudaten (natfirlichen Aggres- sinen) glaubten wir mit Rfieksicht auf die bereits erw~hnten Arbeiten yon Oster tag , Gruber und Huntemf i l l e r verziohten zu kSnnen, zumal die yon Citron bei der Schweineseuche gemaehten Erfahrungen im vollen Einklang mit den Weilsohen Resultaten stehen, und die yon uns an- gestellten Untersuehungen bei der Hfihnercholera mit den Bakterien- extrakten (kfinstlichen Aggressinen) zu ganz entsprechenden Ergebnissen ffihrten.

F fir die Immunisierung yon Kaninehen verwendeten wit sowohl serSse wie w~Brige Bakterienextrakte. Die serSsen Extrakte waren ausschlieBhch mit frisehem Kaninchenserum hergestellt. Da bei der Schweineseuehe sich Differenzen zwischen den serSsen und wiiBrigen Extrakten bezfiglieh ihrer immunisierenden Kraft gezeigt hatten, indem die ersteren weit besser immunisierten, so unterzogen wir die beiden Arten yon Extrakten einer getrennten Untersuchung.

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JMMU~ISIERUNG GEG]~N ~UHNERCH0Y~ERA USW. 153

S e r S s 9 E x t r a k t e .

(Kiinstliche Serumaggressine.)

Kaninehen l~r. 1 . 1. Injektion: 3.u 06. 2. , '25. u , 3. , 14. u ~, 1. I n f e k t i o n : 4 .u 77

Y e r s u e h HI.

! serSser Hfihnercholerabakterien- 2-5 ,, } 2 .5 ,, ] extrakt subkutan.

~/loooooooo Ose Hfihnercholera subkutan. 2 . ,, 13. u ,, 111oo ,, , , 3. ,, 24. VII. , 1/1 o ,, ,, intravenSs.

Nach der intravenSsen Injektion f~ngt das bisher durchaus gesunde Tier an abzumagern, bleibt aber taunter. Es wird nach mehrwSehiger Be- obachtung am 13.u 06 entblutet, um das Serum zu gewinnen.

Kaninehen Nr. 2 wird am 4 .YI[ , l~r. 3 am 13.u Nr. 4 am 13.u mit 111oooooooo 0se Hiihnercholera subkutan infiziert . Diese Tiere sterben am Tage nach der Infektion.

Spricht sehon dieser Yersuch sehr deutlich dafiir, dab eine Immuni - sierung mit Hilfe yon serSsen Bakterienextrakten auch bei der Hfihuer- cholera gelingt, so kSnnte man doch daran denken, dab es sich hier um eine 5hnliche Erscheinung handelt, wie sie vor Jahren S a l m o n und vor kurzem S c h m i d t (24) bei seinen Immunisierungsversuchen gegen die Hogcholerabazilten beobachtete. S c h m i d t fund n~mlich, da~ es bei einem Teil der Versuchstiere mSglich ist, durch Einspritzung kleinster Mengen yon Hogcholerabazillen und durch langsames Steigern der injizierten Kulturmenge ]~Ieerschweinchen schliel31ich gegen tSdliche Dosen Hogcholera zu immunisieren. Da nun 1/lOOOOOOOO 0se ttfihnercholera gerade die kleinste tSdliche Dosis ffir Kaninchen war, so mochte das vielleicht nut zufallige Uberstehen dieser Injektion das Tier immunisiert haben und nicht die Vorbehandlung mit den. Extrakten. Der folgende Versuch wurde deshalb in der Weise angestellt, dal3 gleich eine vieltausendfaeh tSdliche Dosis zur Infektion verwendet wurde.

Ye r s uch IV. Kaninchen l~r. 5.

1. Injektion: 8.V. 06. 2-5 r } 2. , 25. V. , 2 .5 , ser6ser Hfihnercholerabakterien- 3. 14. u ,, 2 .5 , / extrakt subkutan.

1. I n f e k t i o n : 9.VII. ,, 1/loooo Ose Hiihnereholera subkutan.

2. ,, 20.YIL ,, 1/1~ E7.1'III. Serum entzogen ('Vers. Xu

3. ,, 11. u ,, 1/1 o Ose Hiihnereholera intravenSs. Das Tier ist munter, magert aber stark ab und wird am 22.u

entblutet. Als Kontrollen werden Kaninchen l~r. 6 am 9 . u Nr. 7 am 20.u

und Nr. 8 am l l . VIII. mit je 1/~oooooooo ()se Hfihnercholera infiziert,. Die Tiere sterben alle innerhalb 24 Stunden.

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154 JULIUS CITRON UND R, POTZ:.

N a e h d e m wir so in e i n w a n d f r e i e r Weise bewiesen h a t t e n , da$ e ine I m m u n i s i e r u n g yon K a n i n c h e n m i t s e rS sen B a k t e r i e n - e x t r a k t e n auch g e g e n H f i h n e r c h o l e r a m6g l i ch i s t , w o m i t p r i n - z ip ie l l die S t r e i t f r a g e , ob n u t n a t f i r l i e h e o d e r a u c h k f i n s t l i c h e A g g r e s s i n e g e g e n e e h t e P a r a s i t e n i m m u n i s i e r e n k S n n en , im S inne yon W a s s e r m a n n und C i t r o n e n t s c h i e d e n war, untersuchten wit das Verhalten tier w~frigen Bakterienextrakte.

W~tarige Bakterienextrakte.

Kaninehen Nr. 9. 1. Injektion: 9.IV. 06. 2. ,, 3. V. , 3. ,, 25. V. ,, 4. ,, 15. VI. ,, 1. I n f e k t i o n : 4.u , 2. ,, 13. VII. ,, 3. ,, 24. VII. ,

25. VII. ,,

26. u ,,

(Kfinstliehe Wasseraggressine.)

Versueh u

2 �9 5 cenl

2- 5 , w~illrig'er Hfihnercholerabakterien- 2.5 , extrakt subkutan. 2 .5 ,,

/loooooooo ()se Itiihnercholera subkutan.

1/1 o :, . i n t r aven i i s . krank. t

Als Kontrolle werden Kaninchen Nr. 10 am 4.VII., Nr. 11 am 13.VII. und Nr. 12 am 24.VII. mit je 1/loooooooo 0se ttfihnercholera infiziert. Die Kontrolltiere sind innerhalb 24 Stunden alle tot.

Dieser Versueh ist in mehrfacher Beziehung lehrreioh. Zuniichst beweist er, dal3 aueh z w i s c h e n w~13rigem A g g r e s s i n u n d n a t f i r - l i c h e m A g g r e s s i n ke in U n t e r s c h i e d b e s t e h t , dab es vielmehr aueh mit ersterem gelingt, Kaninchen aktiv zu immunisieren. Freilioh ist die Immunitiit nicht so stark, wie die mit serSsen Ex~rakten erreiehte, indem trotz der 4 Extraktinjektionen und der 2 maligen subkutanen Infektion mit lebenden Bazillen das Tier bei der i n t r a v e n S s e n Infektion mit 1/1 o 0se mit nur kurzer VerzSgerung eingeht, w~ihrend die entsprechend mit Serum- extrakt vorbehandelten Tiere zwar sehr abmagerten, aber doch leben blieben. Der Versuch lehrt zugleich auch, wenn man ihn mit Versuch I I I vergleicht, dab die h o h e n I m m u n i t ~ t s g r a d e n i c h t au f d e r I m m u - n i s i e r u n g d u t c h die k l e i n e n B a k t e r i e n d o s e n a l l e in b e r u h e n ki innen, dab v i e l m e h r die E x t r a k t i m m u n i t S t die w i c h t i g e G r u n d - lage abg ib t . Die weiter folgenden Taubenversuche werden dies noch klarer zeigen. Andererseits freilieh kann es keinem Zweifel unterliegen, dal3 die Infektion mit kleinen Bakteriendosen eine an und ffir sioh geringe Immunit/it bis zu den hSohsten Graden steigern kann. Nimmt man gleich zu hohe Desert oder behandelt man nieht genfigend lange vet, so reieht die

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~/MUNISIERUNG GEG~N ~UHNERCHOLERA USW. 155

gewonnene Immunit~t nicht aus und das Tier stirbt, wenng[eioh der Ein- fluB der Immunisierung sieh aueh bier deutlieh erkennen l~Bt. Wit geben zun~ehst einen Versuch wieder, bei dem das Kaninchen zwar an und fiir sich eine gentigende Immunisierung erfahren hatte, bei dem abet die In- fektionsdosis yon 1/loo o 0se--- -der 100 000 faehen tSdlichen Dosis zu hoeh war.

Kaninchen Nr. 13. 1. Injektion: 15. VI. 2. ,, 25.VI. 3. 3. VII.

I n f e k t i o n : 20. VII. 21. VII. 22. VII. 23:VII.

Kaninchen Nr. 14 I n f e k t i o n : 20. VII.

21. VII.

Versuch VI.

06. / 2- 5 ccm Hiihnercholerawasserextrakt subkut. 17 ! , 1/1oo 0 ()se Hiihnercholera subkutan. ,, Munter. , Leicht krank. 7~ t "

(Kontrolle). 06. 1/loooouooo 0se Hfihnercholera subkutan.

Der folgende Versueh bietet den umgekehrteu Fall, eine geringe Infektion, aber eine ungeniigende Vorbehandlung.

Kaninchen l~r. 15. 1. Injektion: 23. VII. 06. 2. , 1. VIII. ,

I n f e k t i o n : 14.V1]I. ,

Kaninehen I n f e k t i o n :

Versuch VII.

2.5 ccm wiiBriger Htihnercholerabazillen- extrakt subkutan.

Das Tier ist etwas mager. Es erhMt trotz- dem 1/loooooo o Ose .I:Iiihnercholerakult. subk.

23. VIII. , t . Nr. 16 (Kontrolle). 14.VIII. 06. 1/loooooooo ()se ttiihnercholerakultur subkut. 15. VIII. ,, t .

Das immanisierte Tier starb bei der 10 faoh tSdliehen Dosis am 9. Tag, alas Kontrolltier bei der einfaeh tSdlichen Dosis am 2. Tag. ~_uBerdem ist zu bemerken, dab Kaninchen Nr. 15 info]ge der u abgemagert war, was darauf zurfiokzuf~ihren ist, dab der zur Immunisierung benutzte Extrakt giftig war, wie sioh aus anderen Versuehen ergab.

Fassen wit die bisherigen Ergebnisse zusammen, so kSnnen wit sagen, dab es mit kfinstliehea Aggressinen leicht und sieher gelingt, Kaninchen gegen ttiihnereholera zu immunisieren, w e n n m a n die genf ige .nde Menge E x t r a k t u n d die g e n i i g e n d e Zah l der I n j e k t i o n e n v e r w e n d e t . SehlieBt man hieran eine Infektion mit kleinen, mehrfach tSdliehen Desert lebender Bakterien, so kann man schliel~lich Immunithtsgrade erreichen, die das Vielmillionenfache der Dosis letalis betragen. Die mit w~Brigem

Page 12: Über die Immunisierung gegen Hühnercholera, Wild- und Schweineseuche mit Bakterienextrakten

156 JULIUS CITRON UND R POTZ:

Extrakt erzielten Effolge sind geringer als mit dem serSsen Extrakt. An dieser Stelle sei auoh auf die relativ hgufige Oi f t igke i t der w~i6rigen und die gelegentliche der serSsen Ex~akte verwiesen, der eine Reihe unserer ger- suohstiere erlegen sind. Es handelt sich hier um die gleiehe Ersoheinung, wie sie Citron (15) bei tier Sohweineseuche gefunden und besohrieben hat. Ob diese Oiftigkeit auf das Vorhandensein abgetSteter Bakterienleiber, deren Giftigkeit sohon Voges (2) gefunden hatte, in den Extrakten zuriick- zuffihren ist, miissen wit zun~ohst dahingestellt sein lassen. Ist es doch anzunehmen, dab trotz des yon uns gefibten mehrstfindigen Zentrifugierens mit tier elektrischen Zentrifuge solohe Bakterienleiber noch in den Extrakten zurfickbleiben. Da nun die Sedimentierung im Wasser weir langsamer uud schwerer als im Serum und Exsudat effolgt, so kSnnte die Differenz zwisohen der Giftigkeit der Serum- und Wasserextrakte hierin ihren Grund haben.

Die endlioh in allen Versuchen zutage getretene hShere Empfindlich- keit gegen die intravenSse Infektion im Vergleioh zur subkutanen beruht auf der yon Haus aus h5heren InfektiositSt bei intravenSser Applikation, die hier dutch die aussehliel3hoh subkutane Immunisierungsform nioht genfigend berfioksichtigt worden ist. IntravenSse Extraktinjektionen resp. intravenSse Injektionen kleinster Bakterienmengen hgtten wahrseheinlioh ebenso, wie bei der Schweineseuche, auoh hier gegen (lie intraven5se Infektion st~rkeren Schutz verliehen. (Lokale Immunit~it.)

Nachdem dutch unsere Untersuehungen die ImmunisierungsmSglioh- keit yon Kaninchen gegen Hfihnercholera nach der Wassermann-Ci t ron- schen Methode erwiesen war, begannen wir uns dem Studium tier Immunisierung bei Tauben zuzuwenden. Auoh bier gait es neben tier Frage der prinzipiellen ImmunisierungsmSglichkeit zu entscheiden, ob Unterschiede zwischen den auf verschiedenem Wege hergestellten Extrakten bestehen. Auger dem w~i6rigen und Kaninohenserumbakterienextrakt, die in den obigen Versuchen verwendet wurden, benutzten wir auch einen mit Taubenserum hergestellten Sehfittelextrakt (homologer Serumextrakt).

a) Homologer Serumextrakt.

Taube Nr. 1. Yersueh VIII.

1. Injektion: 29. VI. 06. l'0ccm | Taubenser.-ttfihnereholerabazillen- 2. , 8.VII. ,, 1.0 " / extrakt subkutan. 3. 24.VII. ,, 3.0 ,

1. Infekt ion: VIII. I, 1/loooooooo Ose Hiihnercholera subkutan. 2. ,, 16. VIII. , , 1 / 1 0 0 0 0 0 0 0 ~, ~, , ,

3. ,, 29. VI11. I, 1] i 1 0 0 0 0 0 11 ' 11 11

4. ,, 27.IX. ,, 1/loooo . . . . . . 5. ,, 23. X. I, 1/lOOO . . . . "

Bleibt am Leben.

Page 13: Über die Immunisierung gegen Hühnercholera, Wild- und Schweineseuche mit Bakterienextrakten

I~U~IS~RUI~G GEGENHuHNERCHOLERA USW. 157

Als Kontrollen werden Taube lqr. 2 am 8. VIII., Nr. 3 am 16.VIH., lqr. 4 am 29.VIII. und l~r. 5 am 27.IX. mit je 1/loooooooo Ose Htihner- cholera subkutan infiziert. Diese TaUben starben alle innerhalb 24 Stunden.

Taube Yr. 6. 1. Injektion: 29. YI. 06. 2. , 24. VII. ,

I n f e k t i o n : l l . VHI. ,, '21. y l l l . ,

V e r s u e h IX.

2 "0 ~m ~ Taubenser.-Hfihnereholerabazillen- 2- 5 , J extrakt subkutan. 1/lo oooooo Ose Hiihnercholera subkutan. r

Das Tier stirbt zwar, aber erst nach 10 Tagen, obwohl die 10fach i6dliche Dosis injiziert wurde. Im Blut befanden sich nur sehr wenig Ba- zillen; 1 bis 2 Bakterien im Prhparat. Eine Kontrolltaube Nr. 7, die am gleichen Tage mit tier einfach tSdliehen Dosis yon 1/loooooooo ()se infiziert wurde~ starb innerhab 24 Stunden.

Taube Nr. 7. 1. Injekt ion: 24. VII. 06. 2. ,, 14. VIII. ,,

3. ,, 23. VIII. ,,

i n f ek t i on~ 6. IX. ,, 8. IX. ,

Versueh X.

1-5 cem } Taubenser.-Hiihnercholerabazillen- 2.0 , extrakt subkutan.

{ Htihn erserum-Hfihnercholeraextrakt 3.0 ,, subkutan. 1/xoooooo Ose IIiihnercholera subkutan. r

W~hrend also das vorbehandelte Tier bei der Infektion mit der 100fach tSdlichen Dosis nach 2 Tagen starb, erlag die Kontrolltaube Nr. 8 der ein- faeh tSdliehen Dosis bereits nach 1 Tage.

Aus diesen drei Versuohen ergibt sich klar, (tab durch die Injektion des Taubenserum-Hfihnercholeraextraktes bei Tauben immunisatorische Vorg~nge ausgelSst werden; diese kSnnen, wie Versueh V I I I lehrt, ge- nfigen, um gegen die einfach t5dliohe Dosis zu schfitzen. Das Uberstehen dieser szhwachen Infektion gibt eine wesentliche Steigerung der Immuni- t~t. Behandelt man nicht genfigend lang vor, oder infiziert man gleich mit zu hoher Dosis, so zeigt sich nut VerzSgerung der Infektion.

Die Versuehe der 2. Serie wurden mit Kaninchenserum-Hiihner- choleraextrakt angestellt. Diese Versuche beanspruchen besonderes Inter- esse, weil in praxi wohl nur heterologe Bakterienextrakte zur Immuni- sierung yon Geflfigel in Frage kommen kSnnen, weil Taubea- und Hfihner- serum in grSBeren Mengen, selbst wenn man mit Verdfinnungen arbeiten wollte, nut schwer zu besehat~en w~ren.

Page 14: Über die Immunisierung gegen Hühnercholera, Wild- und Schweineseuche mit Bakterienextrakten

158 JULIUS CITI{OI~ UIWD R. POTZ:

b) Heterologer Serumextrakt. Versueh XI.

Taube Nr. 9. 1. Injektion: 21.VI. 06. 2. ,, 14. VII. ,, 3. ,, 24. VII. ,,

1. I n f e k t i o n : 8.VIII . ,, 2. 5, 16. VIII. ,, 3. , 29. VIII. ,,

30. VIII. ,, 31. VI I I ,

3 . 0 ccm | Kaninehenserum-H/ihnereholera- 3 . 5 " / bazillenextrakt subkutan. 2"5 ,,

0se Htihnercholera subkutan.. I 0 0 0 0 0 o 0 0

1/10 000000 ' ,~ ~ ,

1 / 1 0 0 0 0 a " ~ " leieht krank. t.

Kontrolltauben, die am 8.VIII., 16.VIII . und 29. VIII. infiziert wurden, starben innerhalb 24 Stunden.

Dieser Versueh ist dadurch bemerkenswert, dab er die Wichtigkeit der Vorbehandlung gegenfiber den Bakterieninfektionen dartut. Denn obwohl Taube Nr. 9 in der gleiehen Weise wie Taube Nr. 1 infiziert wurde, starb Nr. 9 bei hSherer Infektion schheNich, wtihrend Nr. 1 am Leben blieb. Die dutch den homologen Extrakt gesetzte Grundimmunit~t erwies sich also als starker als die dureh den heterologen Extrakt erzeugte.

Taube Nr. 10. 1. Injektion: l l . VII. 06. 2. , 29. VIII. , 3. ,, 18. IX. ,

1. I n f e k t i o n : 27.1X. ,, 2. ,, 8. X. ,, 3. ,, 23. X. ,,

Bleibt am Leben.

V e r s u c h XII.

2 . 5 cem | Kaninehenserum- Hfihnercholera- 3" 0 " / bazillenextrakt subkutan. 3 . 0 ,,

1/5oooooo 0 0so Hiihnercholera subkutan. 1/

1 0 0 0 0 0 0 ~ " "

I/lo0000 ~; ~, ~

Taube Nr. 11 (Kontrolle). I n f e k t i o n : 27. IX. 06. 115oooooo 0 [)se Hiihnercholera subkutan.

28. IX. ,, %.

V e r s u c h XII[ . Taube lgr. 12.

Injektion: 21.VI. 06. 3"5ccm { Kaninchenserum- Hfihnercholera-

extrakt subkutan. I n f e k t i o n : 9. VII. ,, 1/loooooooo 0se ttiihnercholera subkutan.

11. VII. ,, #.

Taube lgr. 13 (Kontrolle). I n f e k t i o n : 9. VII. 06. 111ooo,oooo 0se IIfihnereholera subkutan.

10. VII. ,, t

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IMMUNISIERUNG GEG]~N ~IuHNERCHOLERA USW. 159

Es zeigt sich also, dab es auch mit Hilfe heterologer Serumbakterien- extrakte gelingt, bei Tauben eine gewisse Immunitat zu erzielen. Hierzu reieht eine einmalige ]njektion nicht aus. Es bedarf vielmehr mindestens einer 3 maIigen. Es liegen bier also dieselben Verh~ltnisse vor, wie sie sehon P a s t e u r beobaehtet hat. A u c h Weil h a t t e bei s e in en 3 T a u b e n , die er m i t n a t f i r l i e h e m H f i h n e r c h o l e r a a g g r e s s i n zu i m m u n i - s i e r en v e r s u e h t e , die E r f a h r u n g m a o h e n mfissen, dab die m i t e i n e r und die m i t zwei I n j e k t i o n e n v o r b e h a n d e l t e T a u b e s t a r b e n , und n u r die 3 m a l g e s p r i t z t e n a e h tier I n f e k t i o n am L e b e n bl ieb. ~ber die HShe der yon Weil erreiehten Immunitht ist ein Urteil nieht m Sglich, weil er fiber eine genaue Austitrierung der Virulenz seines

Stammes bei Tauben nieht beriehtet und die Virulenz der StSmme recht verschieden sein kann.

Die in vitro erzeugten Extrakte yon Sehweineseuehe zeigen unter sich, wie vergleiehende (nieht publizierte) Untersuehungen yon C i t ro n ergaben, folgende Reihenfolge in ihrer Stfirke : 1. ttomologe Serumextrakte. 2. Hetero- loge Serumextrakte. 3. Wii•rige Extrakte?

Die im folgenden wiedergegebenen Protokolle fiber die Versuehe mit w~13rigen Extrakten werdea beweisen, dal3 diese Reihenfolge aueh bei Hfihnercholera sieh naehweisen la~t.

0 Wiil~riger Bakterienextrakt. Versuch XlY.

Taube Nr. 14. 1. Injektion: 14.VII. 06. 2. , , 23. VII. ,, 3. 1. VIII. ,

I n f e k t i o n : 11.u , 12. V I I I . , 13. V I I I . , 14. u ,,

Taube •r. 15. 1. lnjektion: 14.u 06. 2. ,, 23. VII. ,, 3. 1. VIII. ,,

I n f e k t i o n : l l . VIII. ,, 12. VIII. , 13. YIII. ,,

3 �9 0 ccm / 2-0 " / w~$riger Hfihnercholerabakterien- 2 .5 ,, extrak~ subkutan.

1/1oocoooo ()se Hiihnercholera subkutan. Munter. Leicht krank. r

3.5 ecru I w~Briger Hiihnercholerabakterien- 2 .0 ,, I extrakt subkutan. 2 5 ,, 1/1 oooooo 0se Hfihnercholera subkutan. Leicht krank. r

Taube :Nr. 16 (Kontrolle). I n f e k t i o n : l l . VIII.06. l/ ()se Hiihnercholera subkutan. ,100600000

12. VIII. , t.

1 Bei den natih'lichen hggressinen ist nach den Untersuchungen Weils ein analoger Unterschied zwischen der immunisiercnden Wirkung yon homologem und heterologem Aggressin nachweisbar.

Page 16: Über die Immunisierung gegen Hühnercholera, Wild- und Schweineseuche mit Bakterienextrakten

160 JULIUS CITRON UND R. POTZ:

Prinzipiell ergibt sieh aus diesem Yersueh, dab aueh durch den w~il]rigen Extrakt bei Tauben Immunit~tsreaktionen ausgelSst werden, die freilieh q u a n t i t a t i v geringer als die dureh Serumextraktinjektionen erzeugten sind. Um eine bessere ~bersicht fiber die Taubenversuche zu geben, lassen wir hier noeh eine tabellarisehe Zusammenstelhng folgen.

Nr. der Tauben Vorbehandlung mit

5 "0 ~" homolog. Serumextr. :

homolog. Serumextr. homolog. + heterol.

Serumextrakt , heterolog. Serumextr.

heterolog. Serumextr.

4 . 5 ~

6.5 ,,

8.0,,"

Zahl der Zahl tier! Infektions- Injekt. Infekt . mengen Ausgang

:/Ioo ooo ooo Ose : Icbt 1]10 000 000 ~i

I00 000 ~, I / I 0 0 0 0 ~,

1/ioooooo 0 ,, "~ am 10. 'l'age l/toooooo ,, t am 3. Tage

t / t oooooooo ,, ~ 2 T~Lge nach 1/1oooooo 0 ,, der 3. lnfekt. t / l O0 0 O0 ~

I/5ooooooo ,, lebt : / ,o .ooo ,, /tO0 000 ~

1 l/xoooooooo ,, "~ am 3. Tage 1 1/,ooooooo ,, t am 4. Tagc 1 1/loooooo ,, "1" a m 3. Tage

u n s e r e r U n t e r s u c h u n g e n zu-

10 8.5 ,,

12 3.5 ,, heterolog.~erumextr. ~ 1 14 7.5 ,, wiiltriger Ex~rakt 3 15 8.0 ,, w~illriger Extrakt 3

F a s s e n wit das R e s u l t a t s a m m e n , so k S n n e n wir s a g e n , d a b es m i t H i l f e der W a s s e r - m a n n - C i t r o n s c h e n k f i n s t l i c h e n h g g r e s s i n e g e l i n g t , K a n i n c h e n und T a u b e n g e g e n H f i h n e r c h o l e r a zu i m m u n i s i e r e n . Die I m - m u n i s i e r u n g yon K a n i n c h e n i s t w e s e n t l i c h l e i c h t e r u n d e r - r e i c h t v i e l h 5 h e r e G r a d e a ls die yon T a u b e n , o b w o h l die K a - n i n c h e n ff i r die k f i n s t l i c h e I n f e k t i o n s ich e m p f ~ n g l i c h e r a l s T a u b e n ze igen . Diese s c h l e c h t e I m m u n i s i e r b a r k e i t d e r T a u b e n 1M~t s ich n i c h t d a r a u f e t w a z u r f i c k f i i h r e n , dab die T a u b e n s c h l e c h t A n t i k S r p e r g e g e n die H f i h n e r c h o l e r a p r o d u z i e r e n ; d e n n die w e l t e r u n t e n f o l g e n d e n p a s s i v e n I m m u n i s i e r u n g s v e r - suche , in d e n e n ja f e r t i g e I m m u n k S r p e r e i n g e s p r i t z t w u r d e n , z e i g e n uns e in ~ h n l i c h e s Bi ld . Die v o n B a i l u n d W e i l z w i s c h e n der S c h w e i n e s e u c h e u n d H f i h n e r c h o l e r a b e h a u p t e t e p r i n z i p i e l l e D i f f e r e n z d a g e g e n b e s t e h t n i c h t , obwohl zuzugeben ist, dab gegen die Hiihnercholera etwas schwerer als gegen die Schweineseuche zu immuni- sieren ist, selbst wenn man Stfimme yon gleich hoher Yirulenz verwendet. Die Impfung mit den kiinstlichen Aggressinen wird im allgemeinen yon den Tieren sehr gut vertragen, doch scheinen Kaninchen ffir die in den w~$rigen Extrakten h~iufiger vorkommenden Giftstoffe empfindlicher zu

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IMMUNISYERUNG GEGF, N HOH~ERCHOLERA USW. 161

sein als Tauben. Es zeigte sich n~imlich einigemal, da~ Kaninchen nach Impfung mit solehem Extrakt starl~en, w~ihrend Tauben nur leieh~ er- krankten. Die dutch Extraktvorbehandlung gewonnene Immunit~t kann dutch Impfung mit sehr kleinen lebenden Bakterienmengen wesentlieh gesteigert werden. Mit minimalsten Bakterienmengen allein zu immuni- sieren gelingt jedoch nieht oder nur unvollkommen, wie einige an Tauben ausgeffihrte u beweisen, in denen Tauben, die eine untertSdliche Dosis erhalten res p. die der Dosis letalis minima info]ge natfirlieher Resistenz widerstanden hatten, bei nachfolgender Injektion einer etwas hSheren Dosis starben.

Y e r s u e h XV.

T a u b e Nr. 17. 8 . u 06. 111oooooooo o 0 s e I I i i hne reho le ra subku tan .

T a u b e Mr. 18.

T a u b e Nr. 19.

16. VII I . , 17. u 14. u 0'~. 22. u ,, 27. VII I .

o'; 22. VII I . . 6 . I X . , 7. IX. ,,

Tie r is t t aun te r .

1/10 000 000 Oso , , f .

Ose Hi ihne rcho l e r a s u b k u t a n . 10O 000 000

1/10 COO 000 , , ,

loooooooo Ose H f i h n e r e h o l e m subku tan .

1/10 000 000 ~ " "

b) Passive Immuni s i e rungsve r suche .

Die folgenden Yersuche warden mit dem Serum yon immunisierten Kaninchen angestellt und zeigen, dab sich gegen die Hfihnercholera gut wirksame Sera gewinnen lassen. Die Prfifung geschah vorwiegend an M~iusen, ffir die der Hfihnercholerabazillus nach Bail ein echter Parasit ja ist. Abet auch Kaninchen und Taubeu warden einige Male ffir diese Versuche benutzt.

V e r s u e h XVI .

P r i i f u n g des Serums yon K a n i n e h e n Nr. 5 n a e h V o r b e h a n d l u n g mi t 7 . 5 ecru ser i isem E x t r a k t u n d 2 m a l i g e r I n f e k t i o n mi t 1/looo0 u n d 1/1 o 0 s e

Hfihn e rcho le rabaz i l l en subku tan .

Nr. T i e r S e r u m K u l t u r A u s g a n g

1 Maus

2

3

4

5

6

7

7. VIII. 1-0 c:m subk. 8. VIII. 1/ioo o ooo Ose Hiihner- cholera subkutan

,, 0.5 . . . . . . ,, 0.2 . . . . . . ,, 0 " 1 ,, ,, , ,

,, 0.05 , . . . . , ,, 0.05 . . . . . . ,, 0.01 . . . . . .

8 Maus 9 ,, Zeitschr. f. Hygiene, LVI.

8. V, III. wie oben

bleibt am Leben

~

~" nach ~ Tagen t nach 20 Tagen t nach 2 Tageu

naeh 1 Tag

11

Page 18: Über die Immunisierung gegen Hühnercholera, Wild- und Schweineseuche mit Bakterienextrakten

162 J u n l t l S CITRON UND R. POTZ:

V e r s u c h XVH.

Pr i i fung des Serums yon Kaninchen Nr. 1 naeh Vorbehandlung mi t 7 - 5 eem serSsem E x t r a k t und 3 ma l ige r Infekt ion mi t 1/xoooooooo und ~/~oo Ose

Hfihnercholera subkutan, sowie 1/xo ~)se intravenSs.

Nr. T i e r S e r u m K u l t u r A u s g a n g

10 9.VIII. 0.1 ~ subk. 10.VIII.

11 12

�9 1 B

14 15

16 17 18

M a u s

Maus �9

9• s•

1/loooooo o 0se Ht~hnerehol. subk.

,, ~/tooooo 0se ~ 1/100000 ~

~ 1/10000 ~

~ 1/1000 7~

~- 11100 ~

10.u 1/loooooo o 0se ~7 �9 1/lOO0000 ~

,, 1/,ooooo ,,

t naeh 6 Tagen

bleibt am Leben

t naeh 5 Tagen "l" naeh 6 Tagen

~- naeh 2 Tagen -~ nach 1 Tag -~ nach 8 Std.

V e r s u e h XYII I .

Dasselbe Serum wurde aueh an zwei Tauben gepriif t :

N r . Tier I Serum t K u l t u r 1 A u s g a n g

. . . . . . . . . . . . . . . . 15 1 "0 ccm subk. 16. VIII. "" 20 Taube VIII. l/t~176176176176176 Kult'li "t" nach 1 Tag

21 ] . . . . ~ 5 ,, ,, I t naeh 8 Tagen

Diese keineswegs sehr giinstigen Resultate an Tauben sprechen iibrigens durchaus nicht ffir eine Minderwertigkeit unserer Methodik gegenfiber der Bail-Weilschen; denn Weft, tier mit einem Serum arbeitete, das yon einem Kaninchen stammte, welches 7 Monate lang auBerordentlich groBe Dosen Exsudat (bis zu 40 r162 und iiberdies noch eine Injektion lebender Bakterien erha!ten hatte, erzielte kaum bessere Ergebnisse, wie nachstehende, die Weilschen u zusammenfassende Tabelle ergibt:

Nr. T i e r S e r u m Kultur (24 Stunden sp~ter) A u s g a n g

II I I I IV

Taube 2.0 cr Normalserum subkutan

,, 2.0 ,, spez.Ser, subk. 11.o

, L0~ . . . . . .

I[1 o Tropfen Bouillonkultur 1 ~- naeh 21 Stdn. subkutan

. . . . t naeh 8 Tagen

. . . . ~- nach 5 Tagen ,, ,, bleib~ am Leben

Weil selbst ffihrt das ~berleben der einen Taube auf etwas Zuf~tliges, auf eine ,,individuelle Verschiedenheit" zuriick.

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IMMUNISIERUNG GEGEN I{UHNERCHOLERA USW. 1 6 3

Diese wenigen Yersuehe geniigen vol lkommen, um aueh ffir die passive I m m u n i t ~ t d e n Nachweis zu ffihren, dab zwisohen den Seren , die m i t j e b e n d e n Bakte r ien , mit Wasse rmann-Ci t ron - schen kf ins t l ichen und mit den Bai lsehen na t f i r l iohen Aggres- s inen g e w o n n e n werden, prakt isoh keine Differenz aul3er hSch- s tens in quan t i t a t i ve r Hins i ch t besteht . Was C i t r o n (25) zuerst anl~iBlich seiner Untersuchungen fiber die Aggressinimmunitiit bei der t t o g c h o l e r a gefunden ha t , kSnnen wir auoh jetzt bei der Hfihner- cholera wieder beobachten und wollen es wieder in derselben Weise aus- drflcken: ,,Die Grenzen der Aggre s s in imm un i t ~ t p f legen auoh die Grenzen der E x t r a k t i m m u n i t ~ t zu sein. Beide l e i s ten das- selbe und beide versagen u n t e r dense lben Bed ingungen . Diese 0bereinstimmung in den wiehtigsten biologisehen Punkten zwischen Exsu- daten und den naoh unserer Methode hergestellten Bakterienextrakten kann nur darin ihren Grund haben, dab das immunisierende Prinzip in ihnen entweder dasselbe ist oder sich zum mindesten in den Extrakten in einer Form vorfindet, die im Tierk5rper leicht in die der Aggressine fibergefiihrt werden kann." 1

Im AnschluB an unsere Versuche, Tauben aktiv und passiv gegen Hfihnercholera zu immunisieren, schritten wir dazu, auch Hfihner vorzu- behandeln. Wir w~hlten als Immunisielungsmethode das Simultanverfahren, wie Wassermann und Citron es seit l~ngerer Zeit bei der Schweine- seuche in der Weise in Anwendung briugen, dab sie polyvalentes Serum und homologes kfinstliches Serumaggressin verimpfen. Als Impfstoff ge- langten sowohl homologe und heterologe Serumextrakte, als auch wSBrige Extrakte zur Verimpfung. Allein wir muBten unsere VersuChe abbrechen, weil in unserem Hiihnerstall die Hiihnerpest auftrat, die ein weiteres Arheiten zurzeit nnmSglich maehte. Immerhin konnten wit eine Reihe yon Beobachtungen machen, die mit den Angaben iilterer hutoren fiber- einstimmen. So kSnnen wit die schon yon Salmon beschriebene, recht verschiedene Resistenz der Htihner gegen die kfinstliche Infektion be- stfitigen. Ferner fanden wir in 13bereinstimmung mit L ign i~res , dab die Ansteekungsgefahr beim ZusaInmenhalten yon kfinstheh infizierten Hfihnern und Tauben mit gesunden Hfihnern, sowie mit solchen, die zum Zwecke der Immunisierung mit Bakterienextrakt oder mit Immunserum + Bakterienextrakt behandelt sind, sehr gering ist.

t JDieae Ze i t sehr i f t . Bd. LIII. S. 550.

11 �9

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164 JULIUS CITRON UND R. POTZ:

I L Wildseuche .

Uber Immunisierungsversuche mit dem yon Bo l l inge r zuerst be- sohriebenen Bazillus der Wild- und Rinderseuche liegen in der Literatur nur wenige Angaben vor. W~thrend u (2) einen vollkommenen M/B- erfolg hatte, berichtet Lignibres (10) ~ber g~nstige Resultate, die er mit einem seinem Hfihnercholeravaccin analogen Impfstoff erzielt haben will. Da uns zu unserem Bedauern die Originalarbeiten L ign ib res nioht zu- g~nglich waren, so ist es uns nicht mSglich, seine Versuehe mit den unseren zu vergleichen.

Der yon uns benutzte Wildseuchenstamm besaB, ohne dab er dutch Passagen in seiner u etwa kfinstlich gesteigert worden w~re, eine ans Fabelhafte grenzende u Wurde 1/loooooooooo Ose einer 24stfin- digen Agarkultur einem Kaninchen subkutan injiziert, so starb dieses stets, meist innerhalb 24 Stunden. Auch ffir ]lieerschweinchen besaB unser Stature eine recht erhebliehe u die freilich im Vergleieh mit der ffir Kaninehen millionenfach geringer war; sie war auBerdem for diese Tierart nicht ganz konstant. Die hSchste beobachtete u war bei subkutaner Applikation die yon 111oooo 00se Agarkultur. Die Prfifung tier infektionsbefSrdernden Wirkung der Extrakte bot uns deshalb gewisse Schwierigkeiten dar. Immerhin lieB sie sieh aueh hier nachweisen. Da wit die Bedeutung der InfektionsbefSrderung namentlich bei so virulenten Bakterien jedoch nicht hoch einsch~tzen kSnnen, so setzten wir diese Versuche nieht fort, sondern wandten uns sofort tier Frage der Immuni- t~t zu.

Da die Resultate ganz analog denen bei der Schweineseuche und Hiihnercholera sind, so beschr~nken wir uns auf die Wiedergabe der be- zfiglichen Protokolle, die den 1~achweis ffihren, dab man mit unseren serSsen und w~Brigen Extrakten aueh gegen diesen virulentesten Vertreter der h~morrhagischen Septik~mieerreger immunisieren kann. Die etwas grSBere Schwierigkeit, die di~ Wildseuche bei der Immunisierung uns bot, liegt in der hSheren u des Stammes be- grfindet. WRhlt man zur ersten Infektion Dosen, die dem duroh die Vorbehandlung erreiehbaren Immunit~ts~ad entsprechen, so verlaufen die Versuehe durchaus befriedigend.

Versuch XIX. Ser~ser Bakterienextrakt.

Kaninchen iNr. 17. 1. Injektion: 20.VI. 06. 2.5ccm~ 2. , 3. VII. , 2.5 , .[ serSserWildseucheextraktsubkutan.

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IMMUNISlERUNG G:EGEN HL!HNERCHO15ERA USW. 165

1. I n f e k t i o n : 26.VII . ,, I/loooooooo 0 0 s e Wildseuehe subkutan. 2. ,, 3. VIII. ,, 1/looooo 0 ,,

7. VIII. ,, Munter. Sehr grol3es Infiltrat. 14. VIII. ,, Mager. , ,, ,,

3. ,, 6. IX. ,, 1/loooo ~se Wildseuche subkutan. 4. ,, 27.IX. ,, Das Tier ist mager und hat Stallseuehe

(Schnupfen). 1/loo Ose Wildseuche subkut. 1. X. ,, %

Die am 26.VlI, 3.VIII . und 27. IX. als Kontrollen mit 1/lOOOOOOOOOo{3Se Wildseuchekul~ur subkutan infizierten Kaninchen l~r. 18, Nr. 19 und Nr. 21 starben innerhalb 24 Stunden, das am 6. IX. infizierte Kaninchen Nr. 20 starb innerhalb 48 Stunden nach der Infektion.

V e r s u e h XX. Kan. Nr. 22. 8. V. 06. |

25. V. " I 2 . 5 o~n ser~ser Wildseucheextrakt subku~. 20. YI. ,,

I n f e k t i o n : 13.VH. ,, 1/lOOOO 0so Wildseuehe subkutan. 14. VII. ,, Munter. 15.VII. ,, ?.

Kontrollkaninch. 13.YII. 06. 1/lOOOOOOOO o ~3se Wildseuche subkutan. Nr. 23. 14. VII. , t .

Kan. Nr. 24. 15 .u 25. YI.

3. VII. ,, 1. I n f e k t i o n : 2 6 . u ,, 2. ,, 3. Vrrr. ,, 3. ,, 14. u , 4. , 6. I X . ,

5. ,, 27. IX. , 8.X. ,

Y e r s u e h XXI.

Wlil~riger Ext rak t .

06. [ 2 . 5 ccm wii~riger Wildseueheextrakt " J subkutan.

1]100 000000 1]1 000000 1]1oooo ()so Wildseuche subkutan.

:/:: o Serum zur Priifung entzogen. Tier ist ganz taunter. Bleibt noch mehrere Wochen in Beobachtung.

Kontrollen siehe im Versuch XIX.

Kan. Nr. 25. 25.V. 06. 1 2 . 5 ~cm wiiBriger Wildseucheextrak~ 15. VI. " | subkutan. 25. YI. ,,

I n f e k t i o n : 13 .~ I I . ,, 1/loooo ()se Wildseuche subkutan. 14.YII. ,, Deutlich krank. 15. VII. ,, J'.

Kontrolle siehe ~'ersueh XX.

Sehr auff*Ulig war die Differenz der Tiere Nr. 22 und 25 einen Tag nach der Infektion, indem Hr. 22 ganz munter, wiihrend Nr. 23 deutlich

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166 JULIUS CITRON UND R. POTZ:

krank war. Der Unterschied diirfte wohl auf die verschiedene Stiirke der serSsen und w~igrigen Extrakte zurfiekzufiihren sein.

Die bezfiglieh der passiven Immunit~t bet Wildseuche angestellten u verliefen in gleicher Weise befriedigend, indem das u sein yon spezifischen ImmunkSrpern im Serum der vorbehandelten Tiere sich leicht nachweisen lieg. Hierauf bezfigliehe Protokolle finden sich im folgenden Kapitel.

I l L Ober die immunisatorischen Beziehungen zwisehen Schweineseuche, Hiihnercholera und Wildseuche.

Die engen Beziehungen zwischen den einzelnen Arten der h~mor- rhagischen Septikiimieerreger, die H u e p p e und K i t t , J e n s e n und L i g n i ~ r e s bet ihren Versuchen feststellen konnten, veranlagten uns, auch diese Frage in den Bereich unserer Studien zu ziehen. Wir unter- suehten sowohl die aktive wie die passive Immunit~t in der Weise, dab wir gegen die eine Art immunisierte Tiere gegen die fremde Art priiften. Besondere Dienste leistete uns bet diesenVersuchen eta Schweineseuchen- stature (,,Frankfurt"), der eine ganz besonders hohe Virulenz (1/loooooo0o 0se subkut.) ffir Kaninehen besag und gegen den sioh diese Tiere sehr leicht immunisieren liegen.

Kaninehen Nr. 26

Versueh XXI.

1. Injektion: 3. V. 2. ,, 14. VI. 3. 23. u 1. I n f e k t i o n : 14.u 2. ,, 26. VII. 3. ,, 3. VIII. 4. ,, 23. VIII. 5. ,, 27. IX. 6. ,, 8. X.

9. X. 10. X. l l . X . 12.X.

O6. I [ 2.5 ccm serSser Schweineseuche

" ] (Frankf.)-Extrakt.

,, 1/lOOOO/ /3se Sehweineseuche Fr. ,, 1/lo / subkutan.

" 1/1~ | Ose Schweineseuche Fr. 1 /

" 1~ 5 intraven6s.

:: 1~oo 0 seW i ld seu ch e subkutan. Munter. ,?

,, Desgl. ,, Leieht krank.

Kaninchen Nr. 27

1. Injektion: 8. u 2. ,, 14. VI. 3. 23. VI. 1. I n f e k t i o n : 14.VII. 2. ,, 28. VII.

3. , 3. VIII.

06. [2 .5cc m serSser S c h w e i n e s e u c h e " [ F r.-Extrakt.

:, 1/lOOOO~ (~se S c h w e i n e s e u c h e ,, I/loo ].. Frankfurt subkutan.

I 1/1o Ose S c h w e i n e s e u c h e Fr. " in t ravenSs .

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IMMUNISIERUNG GEGEN HUHNERCHOL]~RA USW. 167

4. ,, 5. ,, 6. ,, 7. ,,

14. VI I I . ,, t / l~176176176176176 [ ()se H f i h n e r e h o l e r a 23. VII I . ,, 1/lOO o 27. IX. ,, 1/loo / subkutan.

8 .X . , f]1oo ()se W i l d s e u e h e subkutan . 9. X. ,, Munter .

10. X. ,, ,, 11. X. ,, Le ieh t krank. 12 .X. ,, "['.

Als Kontrol len wurden am 14. VII. , 26 .VII . , 28. VII. , 3. VIII . , 23. VII I . und 27. IX. je. ein Kaninchen mi t 1/lOOOOOOOO ()se Sehweineseuehe Fr . , am 14 .VI I I . , 2 3 . V I I I . und 27. IX. desgl, mi t l/]oooooooo Ose Hfihnereholera und am 8 .X . ein Kaninchen mi t 1/lOOOOOOOOOO (~se Wi ldseuche infiziert. Alle Kontro l len s ta rben innerhalb 24 Stunden.

Kaninehen l~lr. 28.

Kan inehen ~ r . 29.

V e r s u e h X X I I .

1. Injekt ion: 9. IV. 2. ,, 3. V. 3. ,, 20. VI. 4. 3. VII . 7~ 1. I n f e k t i o n : 26 .VI I . 2. ,, 3. VI I I . 3. ,, 14. VI I I . 4. ,, 23. VIU. 5. ,, 27. IX.

8 .X. 6. ,, 10. X.

I I . X . 12 .X. 13 .X.

06, ! 2" 5 ccm w~griger Schweineseuehe F r . -Ex t rak t subkutan.

"1 ,, 1]1oooo 0se Schweineseuehe Fr . subk. ,, 1/lOO / ()se Schweineseuche Fr. ,, 1/1 o J i n t r a v e n i i s . ,, 1/looo / Ose G e f l i i g e l c h o l e r a ,, 1]1o / subkutan. ,, Serum zur Pr i i fung entzogen. ,, 1/1 o 0se W i l d s e u e h e subkutan. ,, l~[unter. ,, Schwer krank. ,, J- aufgefunden.

1. I n j e k t i o n : 7.Y. 2. ,, 20. u 3. ,, 3. VII .

1. I n f e k t i o n : 2 6 .VI I . ,, 1/loo o

2. ,, 3. VI I I . ,, 111oo 3. ,, 14. VII I . ,, 1/1 o 4. ,, 23. VII I . ,, 1/5 5. ,, 27. IX. ,, 1/2

8. X. , 6. ,, 1 0 . X . ,

11. X. ,, 12. X. ,, 13. X. ,,

06. I 2-5ccm w~griger Sehweineseuche " I F r . - E x t r a k t subkutan.

C)se Schweineseuche Fr. s u b k u t a n .

()se Schweineseuche Fr . i n t r a v e n ( i s .

Serum entzogen. 1/1 o 0se W i l d s e u e h e subkutan. Munter. Le ich t krank. t aufgefunden.

Kontrol len s. Versuch XXI . Augerdem wurde am 10 .X. ein Kaninchen mi t 1/loooooooooo 0se Wildseuche infiziert , das am 11. X. tot aufgefundee wurde.

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168 JuLius CITRON UND R. POTZ:

AUS diesenVersuchen ergibt sieh, dab dieVorbehandlung mit Schweine- seuche gegen Hfihneroholera und aueh gegen Wfldseuche Schutz gew~hren kann. Wenn trotzdem alle unsere Tiere sehlieBlich der Infektion mit Wildseuche erlagen, so ist dies auf die ungeheuer groBe Dosis, die das H u n d e r t m i l l i o n e n - bis M i l l i a r d e n f a e h e der einfach tSdlichen Dosis betrug, zurfickzuffihren. Wir kSnnen demnach nur sagen, dab der er- reichte Immunit~tsgrad soloh holler Infektion gegenfiber immer noch un- genfigend war. DaB abet prinzipiell die Frage zugunsten der Immu- nisierbarkeit z u entscheiden ist, ergibt sich klar aus folgendem Versuch, indem das gegen Wildseuche hoch immunisierte Kaninehen sich auch gegen Hfihnercholera immun erwies.

Kaninehen l~lr. 30.

Kontrollen wurden

I. Injektion:

1. I n f e k t i o n : 27.~iI . . 2. , 3 . V I I I . ,

3. , 14. VIII. ,, 4. , 6. IX. ,, 5. ,, 10.X. ,,

16. X. am 27. YII.,

u XXIII.

15.VI. i~ '} 2"sc~mwagrigerWildseuehe" 25. VL

3. VII. extrakt subkutan.

~/loooooooo1 1~ 1~176176176176176 ~ 0se Wildseuehe subkut.

i):7~ /lo 0se Hiihnereholera subkuta n.

D a s Tier ist sehr taunter. 3.VIIL, 14.VHI. und 6. IX. mit

1/lOOOOOOOOOO 0se Wildseuehe infiziert und starben innerhalb 24 Stunden; desgleiehen eine am 10. X. mit 111oooooooo Ose Htihnercholera infizierte Kontrolle.

In demselben Sinne wie die Yersuehe fiber die wechselseitige aktive Immunisierung sind die nun folgenden Protokoile fiber die passiven Im- munisierungen aufzufassen. Die wechselseitige Beeinflussung tritt fiberall in einer u des Todes deutlioh zutage, selbst bei Anwendung hSchster Infektionsdosen.

Versueh XXIV. Pr~ifung des am 8. X. dem Kaninchen Nr. 30 entzogenen W i l d s e u e h e n -

serums gegen Wildseuehe und Hiihnercholera. a ) g e g e n W i l d s e u e h e .

Nr. T i e r S e r u m K u l t u r A u s g a n g

Maus 9. X. 0.1 c~ subkut.

,, O. 1 . . ,, O. 1 . ,, . 0-1 . . . 0 . 1 . 7, . O" 1 . .

IO.X. X]tooooooo Ose Wild- seuche subk.

,, I/xoooo o 6se subkut. 7P 1 /10000 PP ~7

t nach 2 Tagen

t naeh 4 Tagen f naeh 3 Tagen t naeh 3 Tagen t naeh 3 Tagen t nach 4 Tagen

Page 25: Über die Immunisierung gegen Hühnercholera, Wild- und Schweineseuche mit Bakterienextrakten

IM~IUNISIERUNG GEGEN HUHNERCHOIJERA USW.

V e r s u c h XXTV. ( F o r t s e t z u n g . )

169

Nr. T i e r S e r u m K u l t u r A u s g a n g

8 Maus

9 ~

10 II

9. X. 0"1 eem norm. I 10. X. s/lOOOOOOOO 0se Ser. subk. I

9. X. 0.1 _" norm. Ser. ,,7' 111/1~ ~176176176176176176 ooo ooo ,,"

Y? / 1 0 0 0 0 0 0 0 ~

nach 2 Tagen

nach 1 Tage nach 2 Tagen naeh 1Tage

b) Oegen HUhnereholera.

Nr. T i e r S e r u m K u l t u r A u s g a n g

12

13 14 15 16

17 18 19

Maus 9. X. 0.I eem subkut.

D YY

YY YY

YY YY

~y Y~

9. X. 0.1 corn norm. Ser.

10. X, 1],oooo 0 0se Hiihner- cholera subk.

,, 1/lOOOO 0se desgl. ~y 1/1000 ~y Yy

yy 1/100 yy ~

~y 1/10 ~y YY

10. X. ~/1ooooo . . . . D 1 / 1 0 0 0 0 0 0 D Y~

~Y 1/100000 ~ ~y Y)

V e r s u e h ~XV.

t naeh 2 Tagen

-~ naeh 5 Tagen leb~

t naeh 3 Tagen "~ nach 2 Tagen

naeh 2 Tagen t naeh 1Tage

nach 1Tage

Pr(ifung des am 8. X. dem Kaninehen Nr. 29 entzogenen S e h w e i n e s e u c h e n - serums gegen Hfihnercholera und Wildseuche.

a) Gegen Hiihnereholera.

Nr. T i e r S e r u m K u l t u r A u s g a n g

Maus 10. X. 0"1 eem subkut.

D YY

11. X. S/looooo 0se Hiihner- cholera subk.

,, 1/looo o 0se desgl. Y~ 1]1000 YY ~

l e b t

~" nach 3 Tagen t nach 3 Tagen

b) Gegen Wildseuehe.

Nr. T i e r S e r u m K u l t u r A u s g a n g

7 8 9

10 11 12 13

Maus 10. X. 0.1 eem subkut.

7Y YY

~Y ~Y

y~ YY

y~ Y~

~7 yy

.~ l l .X . 1/lOOOOOooo Ose Wild-

seuche subk. ,, 1~1ooooooo 0se subk. 77 1/1 0 0 0 0 0 0 ?Y YY

~ 1 / 1 0 0 0 0 0 ;ty ~

~ 1/10 000 ~:B ~

y:l 1/100 ~, ~

D 1/10 ~ ~

nach 3 Tagen

naeh 2 Tagen t nach 2 Tagen t nach 3 Tagen t nach 3 Tagen t nach 3 Tagen t naeh 1 Tage t nach 1 Tage

Page 26: Über die Immunisierung gegen Hühnercholera, Wild- und Schweineseuche mit Bakterienextrakten

170 J u ~ s CITRON UND R. POTZ:

Mit dem gleiehen Serum wurde aueh ein Kaninchenversuch angestellt:

Nr. T i e r 1

31 Kaninchen 9. X.

32 ,, ,,

33 Kaninehen t

S e r u m [ K u l t u r A u s g a n g

1.0 ecru subkutan 10. X. ~]~ oooooo Ose Hiihner- I lebt cholera subkutan

0-5 ,, ,, ] desgl. I lebt

- - ] 10. X. '/looooooo~ Ose subk. I f naoh 1 Tage

V e r s u e h X X V I .

Priifung des Wildseueheserums yon Kaninchen Nr. 30 vom 8. X. 06 gegen Wildseuche und Hfihnereholera.

Nr. Tier S e r u m K u l t u r I A u s g a n g

~ M,aus

4 .

5 .

6 .

16X. 1.0~c~ sp.Ser.sbk. ,, 0.5 ,, ,, ,, . . 0 - 2 . . . .

. 1 . 0 . . . .

. 0 - 5 . . . .

17.X. l/looooo Ose Wildseuehe subk. 1/100 000 ~Y ~Y ~

X/~ooooo . . ,, t/loo o ,, Hiihnerchol. ,, I / | 0 0 0 ~ YY YY

~hooo ,, ,, ,, i'1"

lebt

naeh 6 Tagen naeh 5 Tagen

~ q

8 9

10 11 12 13

16.X. 1.0 c~m norm. Ser. subkutan

,, 0.5 ,, ,, ,, 0-2 ~, ,,

17.X. t/loooo o OseWildseuehesubk.

y~ 1/100 000 yY YY Y~

,, 1/toooooo ,, Hiihnerehol. ,,

! ,, /zooooooo ,, Wildseuche ,, }Y 1/1 000000 ~ YY ~

V e r s u c h XXVH.

!T nach 1 Tage

t nach 1 Tage ~- naeh 1 Tage

naeh 2 Tagen -~ naeh 1 Tage t nach 2 Tagen -~ naeh 1 Tage

Priifung des mit Schweineseuche und Hfihnercholera vorbehandelten Kaninchenserums Nr. 28, alas am 8. X. 06 entzogen wurde, gegen Wildseuche.

Nr. T i e r S e r u m i K u l t u r I A u s g a n g T

16.X. 1.0 Maus ecro spez.Ser. 17.X. subkutan /

~ ~ 0 " 5 y~ ~ .

t/toooo o Ose Wildseuche I lebt 1 subkutan [ /Iooooo ,, ,, |~ naeh 4 Tagen

1/1ooooo . . . . /~" nach 2 Tagen

Ziehen wir das Ergebnis aus diesen letzten Untersuchungen, so sehen wir, dab zwischen diesen Mikroorganismen, die in der l~atur bei Spontan- infektionen verschiedenster Tierspezies gefunden werden und die sich morphologisch und kulturell nicht differenzieren lassen, bei Verwendung yon Reinkulturen sich enge Beziehungen auch bezfiglich der Immunit~ts- reaktionen erkennen lassen. Es ist dies einVerhalten, das an das analoge Verhalten der Bakterien der Hogcholeragruppe (26) (Sehweinepest, Para-

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IMMUNISIERUNG GEGEN ~0HNERCHOLERA USW. 171

typhus B, M~iusetyphus usw.) und der Tuberkulosegruppe (Vogeltuberkulose~ Rindertuberkulose, Menschentuberkulose) erinnert. So, wie es bei diesen eben genannten Bakterien trotz der weitestgehenden ]~bereinstimmung in bezug auf die ImmunitStsreaktionen (27) n i c h t gestattet ist, sie des- halb als identisoh anzusehen, ebenso auch bei der yon uns untersuchten Gruppe der hhmorrhagisehen Septik~imiebazillen. Vielmehr ist dieses Ver- halten, zusammengenommen mit der Tatsache, dal~ in der Natur diese Bakterien spontan in bezug auf ihre Pathogenit~t ffir einzelne Tierspezies konstante Untersohiede aufweisen~ nut der Beweis~ dab es sich hier u m eine Klasse yon Baktel'ien handelt, die in ihrem biologischen Verhalten ungemein leieht variations- und anpassungsf~hig sind; das will sagen, dab sicherlich, wie jadas auch die allgemeine Annahme fiir die verschiedenen Tuberkelbazillen ist, alle diese verschiedenen Typen (Hfihnercholera, Sehweine-~ Wildseuche usw.) urspriinglich einen einheit]ichen • stamm batten, dat3 sich aber dann infolge spontaner Passage durch ver- schiedene Tierspezies in langer Reihe yon Generationen dutch Anpassung die einzelnen spezifisch pathogenen Arten ffir Hfihner, ffir Schweine usw. herausdifferenziert haben. Diese Adaptierung an einen bestimmtenWirts- organismus und die damit einhergehende Einstellung des gesamteu bio- logisohen Verhaltens auf die besonderen Verhaltnisse in diesem Organismus finden wir indessen nieht nur auf gauze Tierspezies beschr~nkt, sondern sie geht so welt, dab in dieser Beziehung sogar groBe individuelle Schwankungeu bei den einzelnen Individuen derselben Spezies vorkommen. huch daffir ist uns das Verst~ndnis dutch die neueren biologischea Ar- beiten erSffnet, indem wit wissen, dab es kaum zwei lebende Wesen ein und derselben Spezies gibt, die in dem feineren Verhalten ihrer Zellen und K5rpers~fte Infektionsstoffen gegenfiber vollkommen gleichartig sind. Bei sehr adaptierungsfhhigen und an ihrem biologischen Bau nicht so' starr, wie z. B. die Mihbrandbazillen~ festhaltenden Bakterien muBte dies zur Heranbildung sich verschieden verhaltender St~mme ein und derselben Bakterienspezies ffihren, eine Tatsache, die zuerst von Wasse rmann und Oste r tag (28) ffir Sohweineseuche festgestellt und die alsdann ftir Strepto- kokken, Diphtherie- und Typhusbazillen, Meningokokken u. a. mehr be- st~tigt wurde. Diese individuellen Differenzen kSnnen selbstverst~ndlioh experimentell nur an frisch aus ihrem natiirliohen Substrat gezfichteten Kulturen nachgewiesen werden. Kulturen, die l~ngere Zeit fiber kfinst- liohe N~hrbSden gegangen sin(t, werden durch hnpassung an den gleichen kfinstlichen Niihrboden gleichm~iBig. Infolgedessen k5nnen wit aus unseren u mit Sicherheit nur den SchluB machen, dab alle yon uns untersuchten Bakterien der h~imorrhagischen Septik~imie sicherlich den grSl~ten Teil des aktiven Bakterienprotoplasmas (den ,,dominanten Rezeptor"

Page 28: Über die Immunisierung gegen Hühnercholera, Wild- und Schweineseuche mit Bakterienextrakten

172 JULIUS CITRON UND R. PfrTZ:

yon Wasse rmann und Oster tag) gemeinsam haben. Ihre biologische Verschiedenheit wird durch Anpassung an versohiedene Wirtsspezies bzw. Wirtsindividuen bedingt (husbildung yon verschiedenen ,,Nebenrezeptoren").

Inwieweit das letztere in der Art, wie es ffir Sr Strepto- kokken~ Typhusbazfllen usw. nachgewiesen ist, auch bei Hfihnercholera und Wildseuche vorkommt, und wie weir folglich ffir die Praxis die Ver- wendung polyvalenter Sera auch ffir diese Seuchen indiziert ist, kSnnten nur Experimente ergeben, die mit verschiedenen aus spontanen Epizootien herausgezfichteten St~mmen nach unserer Versuchsanordnung ausgefiihrt werden mfiBten. Daffir fehlte uns das Material, weshalb wir fiber diesen Punkt, soweit er die Hfihnercholera und Wfldseuche betrifft, vorlauiig nichts aussagen kSnnen.

Zum SchluB ist es uns eine angenehme Pflicht, Hrn. Prof. Dr. A. Wassermann, in dessen Laboratorium und unter dessen Leitung wir diese Untersuchungen angesteUt haben, unseren verbindlichsten Dank ffir das groBe Interesse an ihnen auszudrficken.

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IMMUNISI'ERUNG GEG~N~UHNERCHOL~RA USW. 173

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174 JULIUS CITRON UND R. POTZ: IMMUZClSlERU~G USW.

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