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DIE AUFFÜHRUNGSGESCHICH
TE DES FAUST
Eine Präsentation von Karsten Ley
Inhaltsverzeichnis- Vorgeschichte
- Bedeutende Inszenierungen I. 1819/1820 II. 1829 III. 1875/1876 IV. 1932 V. 1957/1958 VI. 1977 VII. 2000
- Quellen
- Fazit
Vorgeschichte
1772: Beginn der Arbeit an „Faust“
1773: Goethe macht seine Freunde mit Szenen aus der ersten Fassung des „Faust“ bekannt1786: Nach einer Sammlung von vielen Szenen und Werken, versucht Goethe den „Faust“ zu vollenden, jedoch mit geringem Erfolg1788: Nach einer Italienreise, in der er den „Faust“ um 4 weitere Szenen ergänzt, versucht Goethe nun die Tragödie endgültig abzuschließen
1806: Der erste Teil der „Faust“-Dichtung wird durch weitere Er- gänzungen zum Handlungszusammenhang vollendet.
1808: Druck des Dramas „Faust. Eine Tragödie“ als Band 8 seiner Werke; kurz darauf fügt Goethe den Titel „Der Tragödie Erster Theil“ hinzu
Bedeutende Inszenierungen
I. 1819/1820
Aufführung einzelner Szenen des „Faust“ zur Musik von Anton Radziwill:
- Am 24. Mai 1819 kam es zu einer ersten dramatischen Aufführung der Studierzimmer-Szenen im Theatersaal von Monbijou in Berlin- Am 7. Juni 1820 waren im Schloss Monbijou die bis dahin vollständigsten Darbietungen aufgeführt worden; dabei lag der Schwerpunkt auf der Ge- lehrtentragödie bis zu Auerbachs Keller, ergänzt durch einzelne Gret- chen-Szenen
II. 1829
- 19. Januar: Uraufführung von „Faust I“ am Hoftheater in Braunschweig
-> Zur Uraufführung kam eine textlich, inhaltlich und vom Handlungs- ablauf radikal veränderte Fassung inszeniert von Ernst August Friedrich Klingemann.
- 29. August: Aufführung der Tragödie am Hoftheater Weimar anlässlich des 80. Geburtstages von Goethe
-> Diese Fassung war an die Braunschweiger Inszenierung angelehnt und von Eckermann, Riemer und Durand im Text überarbeitet-> Goethe war verärgert, weil man den Beschluss ohne seine Zustim- mung getroffen hatte
Aus: Johann Wolfgang von Goethe: „Faust“ – Der Tragödie erster Teil, herausgegeben von Thomas
Kopfermann; mit Materialien von Bernd Mahl, Klett Verlag 2008
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Faust.jpg
III. 1875/1876
Weimarer Uraufführung von „Faust I und II“
- Regie führte Otto Devrient, der selbst auch die Rolle des Mephis- tos spielte
- Diese Inszenierung hatte noch einen starren dreigliedrigen Bühnenbau
- Für schnelle Szenenwechsel waren zusätzliche Aufbauten notwendig
Aus: Johann Wolfgang von Goethe: „Faust“ – Der Tragödie erster Teil, herausgegeben von Thomas
Kopfermann; mit Materialien von Bernd Mahl, Klett Verlag 2008
IV. 1932
Aufführungsserie von Lothar Müthels „Faust I“ am Preußischen Staatstheater Berlin:
- Der Schauspieler Gustav Gründgens trat dabei zunächst als Mephisto auf
- Als Generalintendant (ab 1935) entwickelte er die schwarz-weiße Maske, die man bis heute mit dem Mephisto identifiziert
- Diese Aufführungsserie dauerte bis zum Ende des Zweiten Welt- kriegs an
V. 1957/1958
Gründgens Hamburger Aufführung
- Eine neue Epoche wurde durch die Gründgens-Inszenierung in Ham- burg eingeleitet
- Rückblick: Die Klingemann-Inszenierung bestimmte für lange Zeit die Aufführungspraxis und prägte auch die Publikumserwar- tungen
- So setzte die Gründgens „Faust“ -Inszenierung neue Maßstäbe:
-> Gründgens nahm das „Vorspiel auf dem Theater“ als Regieanweisung-> Er baute ein Bretterpodium mitten auf die Bühne
-> Ein paar Raumsegmente und Möbelstücke deuteten die übrigen Szenen an-> Bei Szenenübergängen gab es keine Umbauprobleme mehr
Aus: Johann Wolfgang von Goethe: „Faust“ – Der Tragödie erster Teil, herausgegeben von Thomas Kopfermann; mit Materialien von Bernd Mahl, Klett
Verlag 2008
VI. 1977
Peymanns Aufführung in Stuttgart
- Claus Peymann zeigte zum ersten Mal beide Teile des Faust als Einheit, d.h. „Faust I und II“ wurde an zwei Tagen als zusammen- hängendes Stück inszeniert
- Peymann vervielfachte zuweilen Spielorte, indem das Treiben um Faust und Mephisto in der mittelalterlichen Hofgesellschaft auf mehrere Podien, z. T. mitten unter den Zuschauern, vor Augen führt
- Vorstellung war zwei Jahre lang ausverkauft und war vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt
Aus: Johann Wolfgang von Goethe: „Faust“ – Der Tragödie erster Teil, herausgegeben von Thomas Kopfermann; mit Materialien von Bernd Mahl, Klett Verlag 2008
VII. 2000
Peter Stein und „seine Uraufführung“ in Hannover
- Anlässlich der EXPO 2000 (Weltausstellung) inszenierte Peter Stein erstmals professionell beide Teile des Faust in ungekürz- ter Fassung- 21 Stunden dauerte diese Aufführung inklusive Pausen; reine Spielzeit 15 Stunden verteilt auf drei Wochenenden und 4 Abendveranstaltungen
- Es spielten 33 Schauspieler auf zwei Bühnen in einer Halle der Welt- ausstellung; 18 unterschiedliche Bühnenräume wurden realisiert, zwischen denen das Publikum gehend wechselte- Dieses 15 Mio. € Großprojekt war bis dahin das größte Kunst- sponsoring Europas. Der einheitliche Eintrittspreis betrug 233€!
Fazit
- Goethes Faust ist das meist besuchte Theaterstück an deutsch- sprachigen Bühnen - In fast 200 Jahren ist das Stück in vielen Städten und an unterschiedlichen Spielorten aufgeführt worden
Quellen- Johann Wolfgang von Goethe: „Faust“ – Der Tragödie erster Teil, heraus- gegeben von Thomas Kopfermann; mit Materialien von Bernd Mahl, Klett Verlag 2008
- http://de.wikipedia.org/wiki/Faust._Eine_Trag%C3%B6die.
- Eberhard Hermes: Johann Wolfgang von Goethe: „Faust“ – Erster und Zweiter Teil, Klett Lerntraining
Danke für eure Aufmerksamkeit!