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Studienseminar für das Lehramt Sekundarstufe I/II Studienseminar Duisburg Mülheim, 21. November 2006
Unterrichtsentwurf zur unterrichtspraktischen Prüfung gemäß § 34 OVP im Fach Deutsch
Einführung in die Motivwelt der Romantik anhand einer Kombination aus Bild und Gedicht.
Studienreferendar: -----------------------
Ausbildungsschule: Gymnasium M------------
Datum: 21. November 2006
Uhrzeit/Raum: 4. Stunde; 10.40 Uhr bis 11.25 Uhr; Raum: 251
Lerngruppe 12 Grundkurs Deutsch (23 Schüler)
Fachlehrerin: -------------
Prüfungskommission:
----------------
1
Examensstunde Deutsch
Aktuelles Kursthema: Romantik
Thema der Unterrichtsreihe: Epochenumbruch 18./19. Jahrhundert (Sturm und Drang,
Klassik, Romantik) mit dem Schwerpunkt Lyrik
Thema der Unterrichtsstunde: Einführung in die Motivwelt der Romantik anhand
einer Kombination aus Bild und Gedicht.
Kernanliegen der Unterrichtsstunde: Schülerinnen und Schüler identifizieren und
charakterisieren zentrale Motive der Romantik und deren
Gestaltung im Vergleich von Gedicht und Bild.
Feinziele: - Am Bild erarbeiten die Schülerinnen und Schüler
bereits grundlegende Motive und schätzen das Bild auf
seinen Realitätsgrad ein. Sie erkennen sie den Charakter
der romantischen Auffassung einer idealisierten
Komposition.
- Mit dem Gedicht „Sehnsucht“ von Eichendorff
bekommen Sie einen am Text orientierten Einblick in die
Motivgestaltung des Dichters – z.B. des Naturmotivs,
des Sehnsuchtsmotivs u.a. - die Textarbeit führen sie
z.T. in Partnerarbeit (Sozialkompetenz) durch.
- Die Motive werden in ihrer Gestaltung und ihrem
Bezug auf ein Leitmotiv analysiert.
- Im Vergleich zwischen Bild und Gedicht können die
Schülerinnen und Schüler Parallelen oder Unterschiede
im Umgang mit den Motiven herausarbeiten (Transfer)
- In der HA werden die Schülerinnen und Schüler den
Vergleich der beiden Werke noch einmal verschriftlichen
(Wiederholung/Sicherung/ Überprüfungsmöglichkeit am
Beginn der Folgestunde).
2
Lernvoraussetzungen/ Einbindung in die Sequenz
Die Lerngruppe besteht aus knapp zwei Dutzend Schülerinnen und Schülern. Der Kurs ist
insgesamt vom Niveau durchschnittlich, wobei die Unterrichtsbeteiligung v.a. in den
anspruchsvolleren Phasen sich manchmal zu sehr auf die Leistungsträger beschränkt. Alle
Schülerinnen und Schüler haben am Dienstag bereits eine Klausur (1.-2. Stunde) geschrieben.
Zuvor wurden das Drama „Emilia Galotti“ besprochen sowie in der Sequenz anhand von
Auszügen aus Prosa („Werther“) sowie Gedichten (z.B. „Prometheus“) exemplarisch die
Charakteristika der Epochen Aufklärung, Sturm und Drang sowie Klassik erarbeitet. Bei der
Auswahl der Gedichte stand die Naturlyrik im weitesten Sinn im Vordergrund, so dass sich zu
dieser Stunde Anknüpfungspunkte ergeben können. In der vorhergehenden Stunde wurde mit
„Mignon“ von Goethe Einblick in die Lyrik der Klassik genommen. Nach dem Einstieg folgt
eine Doppelstunde zur Naturlyrik der Romantik, anschließend soll die politische Lyrik
(Heine) behandelt werden.
Didaktisch-methodische Überlegungen / Sachanalyse
In der Vorüberlegung für die Erarbeitung der Sequenz zur Romantik erschien es günstig,
neben der Literatur (hier vertreten durch Eichendorff) auch übergreifend die beiden anderen
Kunstformen Musik sowie Kunst einzubinden. Schließlich war die Romantik (im Gegensatz
zum Sturm und Drang oder zur Aufklärung) eine Epoche, deren literarische Autoren in regem
Kontakt mit Vertretern anderer Kunstfelder (Musik, Bildende Kunst) standen, oft sogar mit
gegenseitigen Inspirationen und kreativen „Übernahmen“1. In dieser Stunde ist es eine
Zeichnung, die einen Vergleich mit einem Gedicht ermöglicht. Gerade Bilder können im
Deutschunterricht oft einen guten Einstieg bieten, weil sie in Ergänzung zu Texten nichtlinear
gelesen und gedeutet werden können und zur Auseinandersetzung motivieren2. Das
Herangehen an ein Gedicht über das Motiv bzw. der Motivvergleich ist für die Lyrikreihen
laut Lehrplan (und Hauscurriculum) vorgeschrieben3. Das Motiv ist hierbei nicht nur die
1 Man denke z.B. an die vielen Vertonungen von Gedichten bei Schubert, Schumann und anderen Komponisten.
2 vgl. Aufsatz von B. Telgmann: „Wenn Bilder sprechen lernen“ in: Deutschunterricht 4/2006, (Westermann-Vlg.), S. 4ff
3 vgl.: Richtlinien und Lehrpläne für die Sek.II an Gymnasien/Gesamtschulen – Deutsch, Düsseldorf 1999; S. 19
3
fachliche Kategorie, anhand derer zwischen verschiedenen Kunstgattungen oder Texten4 ein
Vergleich hergestellt, sondern auch Epochen charakterisiert und gegeneinander abgrenzt (man
denke nur an die diversen Auffassungen von „Emotionalität“ oder „Vernunft“ in den
Epochen). Daher steht das Motiv hier auch am Beginn der Romantik-Sequenz im
Vordergrund, die Sammlung von Motiven ist der erste Schritt, bevor dann später auf einzelne
Motive und ein „close reading“ eingegangen werden kann5.
Zum eingesetzten Bild:
Die (kolorierte) Zeichnung von Karl Friedrich Schinkel ermöglicht einen ersten, intuitiven
Einblick in die Weltsicht, insbesondere in das Naturbild der Romantik. Die Zeichnung ist
einmal an sich schon aussagekräftig: Sie zeigt ein Rheinpanorama mit den romantischen
Topoi Fluss, Burg(ruine) und ist ein stilistisch klar romantisches Werk des später als
klassizistischer Architekt bekannten Schinkel. Sie vereint zahlreiche Motive, die auch im
Eichendorff-Gedicht „Sehnsucht“ (1831) vorkommen: Berge (vgl. Z. 10/13)), Wälder/Bäume
(Z. 14), Garten (Z. 18), Paläste (Z. 20) sowie Marmorbilder (Z. 17) und Brunnen (Z. 23). Ob
alle diese Motive erkannt und später vom Gedicht zum Bild zurückgebunden werden können,
ist offen.
Auf den aus fachlicher Sicht interessanten Bezug zum Romantiker Brentano (die Zeichnung
ist eine Illustration einer Erzählung Brentanos) werde ich aus didaktischen Gründen nicht
eingehen6.
In der ersten Phase sollen die Schülerinnen und Schüler zunächst mit einem kurzen
„Ersteindruck“ sowie einer kurzen Aufzählung das Bildinventar des recht komplexen Bildes
erschließen. Diese Phase dient der Konzentration auf das Dargestellte, bevor die Schülerinnen
und Schüler analysierend/interpretierend Aussagen über die Gestaltung oder Intention des
Bildautors machen. Auch leistungsschwächere Schüler können sich hieran beteiligen.
4 Das Arbeiten am Motiv ist darüber hinaus z.B. auch Teil der Abiturklausuren vgl. Aufgabenstellung der Musterklausur zu dem Motiv „Redensart“ bei Fontane im Gk 12: http://www.learn-line.nrw.de/angebote/abitur-gost/download/2006_D_GK_2_Aufgabe_Fontane.pdf
5 Vergleichbar nennt Einecke die Identifizierung von Motiven in Hypothesenform eine Möglichkeit, lyrischen Texten näher zu kommen. Vgl.: http://www.fachdidaktik-einecke.de/4_literaturdidaktik/ 3_fachdidaktische_zugriffe_auf_texte.htm
6 Entstehungshintergrund: Die Zeichnung ist eine Illustration einer romantischen Erzählung Clemens Brentanos, die während eines „künstlerischen Wettstreits“ zwischen Brentano und Schinkel um 1807 entstand. Brentano behauptete angeblich während eines Treffens gegenüber Schinkel, die bildende Kunst könne nicht all das darstellen, was eine Erzählung ausbreiten könne. Schinkel nahm diesen Provokation in Form einer Wette an, zeichnete also zu einer von Brentano über mehrere Tage vorgetragenen Erzählung und gewann am Ende die Gunst des Publikums – Gleichstand sozusagen. Die Erzählung liegt übrigens nicht schriftlich vor – was bei Brentano nicht unüblich war. vgl.: H. Schlaffer: Klassik und Romantik. Reihe: Epochen der deutschen Literatur in Bildern. A. Kröner Vlg., Stuttgart, 1986; S. 97/98
4
Das Bild wäre es wert, anschließend weiter auf seine Gestaltung hin analysiert zu werden, -
das ist aber eher etwas für den Kunstunterricht und nimmt zu viel Zeit in Anspruch. Vielmehr
sollte die Frage nach dem Grad der Realitätsabbildung im Fokus stehen, die Schülerinnen und
Schüler sollen also beurteilen, ob diese Zeichnung eine reale Landschaft zeigt oder ein
Produkt der Imagination ist. Erwartbar ist, dass zwischen der naturalistischen Darstellung (das
„Wie“ der Darstellungsleistung) und dem Realismus der Zeichnung (der Glaubwürdigkeit der
Szene) Abgrenzungsschwierigkeiten bestehen, die ausgeräumt werden müssen. Ich setze hier
die Zeichnung als autonomes Kunstwerk, nicht als Illustration ein, also ist sie unabhängig von
ihrer literarischen Vorlage. Das mag man kritisch sehen, doch erstens ist die Vorlage nicht
schriftlich überliefert (s.o.), zweitens ist die Zeichnung durchaus kunstgeschichtlich-stilistisch
so „authentisch“ romantisch, dass man sie (trotz oder weil sie möglicherweise überbetont ist)
als exemplarisch für die (deutsche) Malerei/Zeichnung der Romantik sehen kann. Dass
Schinkel vielleicht die von Brentano vorgegebene ausufernde Erzählung in ihrem
romantischen Modus/Klischee sogar karikiert haben mag (vgl. z.B. den Hirschen), um die
Wette zu gewinnen, kann durch die entsprechende Überbetonung bei der Rezeption der
Schüler sogar helfen.
Fällt es den Schülerinnen und Schüler schwer, spontane Einschätzungen zum Grad der
Realitätsabbildung zu schildern, so kann der Lehrer auf Details (wie den Hirschen)
aufmerksam machen, bzw. mit der Leitfrage reagieren, ob hier eine reale Landschaft
dargestellt wird. Im Fazit ist zu erwarten, dass die Landschaft hier als durchweg
positiv/harmonisch dargestellt wird, die Zeichnung eher eine Wunschvorstellung, also eine
Fiktion, denn eine reale Landschaft darstellt. Der Bildeinsatz lenkt im Zusammenhang der
Stunde den Fokus der Schülerinnen und Schüler auch später bei der Rezeption des Gedichtes.
Zum Text:
Sofern es zeitlich möglich ist, werde ich das Gedicht zunächst über eine Lesung auf CD/mp37
einbringen, bevor der Text ausgeteilt wird. Der professionelle Gedichtvortrag intensiviert den
Rezeptionsprozess, fördert die Konzentration auf den Text (neuer Unterrichtsgegenstand), ein
angemessener Gedichtvortrag ist außerdem auch eine Interpretation, in der die
Grundstimmung intuitiv vermittelt wird.
Anschließend sollte ein Ersteindruck abgefragt werden, weil intuitiv durchaus schon
grundlegende Charakteristika (z.B. Harmonie) des Gedichts erkannt werden können. Zudem 7 Quelle des Tondokuments - CDrom: „Geschichte der deutschen Lyrik in Beispielen – Von der Aufklärung
bis zur Romantik.“ RECLAM Vlg., Berlin 1996
5
ist die Grundsituation zu klären, um alle Schülerinnen und Schüler für die Kooperationsphase
auf die gleiche Basis zu stellen.
Die Schülerinnen und Schüler sammeln dann Motive/Themen des Gedichts sozusagen auf
Zuruf, deren Zuordnung Gegenstand der späteren Partnerarbeit sein wird. Die
Motivvorschläge werden dabei kurz festgehalten, ggf. kurz am Text begründet. Die Frage
nach einem Leitmotiv, das das Gedicht dominiert, wird dann in der Kooperationsphase
geklärt. Zuvor wird ein Schema (Mindmap) vorgegeben, um den Übertrag der Ergebnisse
nach der Kooperationsphase zu vereinfachen und die Partnerarbeit von der Suche nach einer
Struktur zu entlasten. Der Auftrag für die Partnerarbeit könnte lauten: „ Sucht (weitere)
Motive des Gedichts und versucht, ein Leitmotiv zu finden!“
In der Partnerarbeit wird dieser Auftrag dann bearbeitet, das Schema gefüllt und modifiziert.
Die Sozialform Gruppenarbeit wäre vielleicht günstig, weil sie Gruppenprozesse noch
intensiviert und eine größere Breite an Ergebnissen bringt, ist aber für den veranschlagten
Zeitraum (10 min) nicht sinnvoll, wenn man sie denn optimal (also mit Tischumbau etc.)
einsetzen würde.
Der Text birgt schon fast programmatisch viele der epochentypischen Motive (Sehnsucht,
Nacht, Einsamkeit, Fenstersituation, Musik, Natur, Reise/Wandern, Ruine/Mittelalter/Kunst,
Liebe), einige davon könnte man als Leitmotiv ansprechen, so dass es durchaus zu
unterschiedlichen Lösungen in Sachen Leitmotiv kommen kann.
In der Auswertungsphase wird ein Tafelbild erarbeitet, das das Leitmotiv und weitere Motive
in Beziehung setzt. Das Tafelbild ist eine Hilfe für die spätere Ausformulierung des
Vergleichs (in der Hausaufgabe), kann dazu einen Anhaltspunkt bieten.
In der Optionalphase wird der Text an die Zeichnung zurückgebunden, um Parallelen und
Unterschiede (z.B. Tag/Nacht-Situation) zu erkennen.
Fällt diese Optionalphase weg, so können die Schülerinnen und Schüler immer noch über das
Tafelbild an einige zentrale Motive des Gedichts herankommen und diese auf das Bild
beziehen.
Die Hausaufgabe bietet der Lehrkraft die Möglichkeit, am Beginn der nächsten Stunde zu
erkennen, ob die Schülerinnen und Schüler das eher globale Herangehen an die Motive auch
z.B. an eher analytisches Herangehen (genaues Lesen) anbinden können.
6
Literatur/Quellen:
● B. Telgmann: „Wenn Bilder sprechen lernen“ in: Deutschunterricht 4/2006, (Westermann-Vlg.)● http://www.learn-line.nrw.de/angebote/abitur-gost/download/2006_D_GK_2_Aufgabe_Fontane.pdf
(Abruf: 12.11.2006)● Richtlinien und Lehrpläne für die Sek.II an Gymnasien/Gesamtschulen – Deutsch. Herausgegeben vom
Schulministerium, Düsseldorf, 1999● http://www.fachdidaktik-einecke.de/4_literaturdidaktik/ 3_fachdidaktische_zugriffe_auf_texte.htm
(Abruf: 09.11.06)● H. Schlaffer: Klassik und Romantik. (Reihe: Epochen der deutschen Literatur in Bildern.) A. Kröner
Vlg., Stuttgart, 1986 (auch Bildquelle)● CD: „CDrom: „Geschichte der deutschen Lyrik in Beispielen – Von der Aufklärung bis zur Romantik.“
RECLAM Vlg., Berlin 1996 (Sprecher: Wolfgang Höper)
Erklärung: „Ich versichere, dass ich diese Stundenplanung selbstständig verfasst und keine anderen Quellen und Hilfsmittel als die angegebenen benutzt habe.“
Mülheim, Ruhr (20.11.06) _________________________________
7
Verlaufsplan der UPP Deutsch 21.11. 2006 ------------Zeit Phase Unterrichtsverlauf Methode/Me
dienAnmerkungen
1 min 10.42
Begrüßung Thema und Ziel der Unterrichtsstunde wird grob skizziert.
Lehrer-vortrag
Kopie der Zeichnung wird verteilt
2 min10.45
Einstiegsphase 1 (Begegnung mit der Zeichnung)
Beschreibung, Aufzählung im Sinne von: „Was ist zu sehen?“
OHP-Folie, Zeichnung von K.F. Schinkel; UG
Das Beschreiben ist eine Annäherung an die Zeichnung, bewirkt Konzentration bei den Schülerinnen und Schüler.
5 min10.50
Klären des Realitätsgrades der Zeichnung, ggf. der Gestaltungsintention
UG (leitfragen-gestützt)
Erwartbar: - die Zeichnung zeigt nicht reale, sondern idealisierte Naturvorstellungen.
3 min10.53
Vortrag /Lesen des Gedichtes
Eine Lesung des Gedichts soll einen ersten Eindruck schaffen.
CD oder Laptop
Das Gedicht wird erst danach in Papierform ausgeteilt. Durch das Hören wird der Aneignungsprozess intensiviert und auch gesteuert.
10 min 11.03
Erarbeitung der Motive im Gedicht „Sehnsucht“ (Eichendorff)
Klärung der Situation des lyr. Ich. Schlagwortartige Sammlung der Motive des Gedichts
Sammlung an der Tafel, UG
Wenn wichtige Motive (z.B. Sehnsuchts- oder Naturmotiv) nicht auftauchen, wird für die Gruppenphase der Auftrag noch einmal akzentuiert: „Möglicherweise habt ihr wichtige Motive übersehen“.
10 min11.15
Kooperativphase Auftrag: „Versucht, das Leitmotiv des Gedichts zu finden (begründet warum!) und ordnet die anderen Motive zu!“
Partnerarbeit Ein Schema wird vorgegeben, um die glattere Übernahme in der Auswertungsphase zu fördern. Lehrer steht für Rückfragen zur Verfügung.
5 min11.20
Auswertungs-phase
Die Zuordnung der Motive werden im Tafelbild festgehalten.
UG, lehrer-moderiert
Das Tafelbild soll schlagwortartig die Ergebnisse sichern.
8 min 11.25
Optionalphase Rückgriff auf das Bild – Parallelen und Unterschiede?
UG Parallelen sind erkennbar in dem Realitätsgrad, in den Motiven und ggf. im ekklektizistischen Umgang mit den Motiven ihnen.
am Ende der Stunde
„Vergleicht (schriftlich) die Gestaltung eines Motivs in beiden Kunstwerken.“
8
Verlaufsplan der UPP Deutsch 21.11. 2006Phase Unterrichtsverlauf Methode/Medi
enAnmerkungen
Begrüßung Thema und Ziel der Unterrichtsstunde wird grob skizziert.
Lehrervortrag Kopie der Zeichnung wird verteilt
Einstiegsphase 1 (Begegnung mit der Zeichnung)
Beschreibung, Aufzählung im Sinne von: „Was ist zu sehen?“
OHP-Folie, Zeichnung von K.F. Schinkel; UG
Das Beschreiben ist eine Annäherung an die Zeichnung, bewirkt Konzentration bei den Schülerinnen und Schüler.
Klären des Realitätsgrades der Zeichnung, ggf. der Gestaltungsintention
UG (leitfragen-gestützt)
Erwartbar: - die Zeichnung zeigt nicht reale, sondern idealisierte Naturvorstellungen.
Vortrag /Lesen des Gedichtes
Eine Lesung des Gedichts soll einen ersten Eindruck schaffen.
CD oder Laptop Das Gedicht wird erst danach in Papierform ausgeteilt. Durch das Hören wird der Aneignungsprozess intensiviert und auch gesteuert.
Erarbeitung der Motive im Gedicht „Sehnsucht“ (Eichendorff)
Klärung der Situation des lyr. Ich. Schlagwortartige Sammlung der Motive des Gedichts
Sammlung an der Tafel, UG
Wenn wichtige Motive (z.B. Sehnsuchts- oder Naturmotiv) nicht auftauchen, wird für die Gruppenphase der Auftrag noch einmal akzentuiert: „Möglicherweise habt ihr wichtige Motive übersehen“.
Kooperativphase Auftrag: „Versucht, das Leitmotiv des Gedichts zu finden (begründet warum!) und ordnet die anderen Motive zu!“
Partnerarbeit Ein Schema wird vorgegeben, um die glattere Übernahme in der Auswertungsphase zu fördern. Lehrer steht für Rückfragen zur Verfügung.
Auswertungs-phase Die Zuordnung der wichtigsten Motive werden im Tafelbild festgehalten.
UG, lehrer-moderiert
Das Tafelbild soll schlagwortartig die Ergebnisse sichern.
Optionalphase Rückgriff auf das Bild – Parallelen und Unterschiede?
UG Parallelen sind erkennbar in dem Realitätsgrad, in den Motiven und ggf. im ekklektizistischen Umgang mit den Motiven ihnen.
Hausaufgabe: „Vergleicht (schriftlich) die Gestaltung eines Motivs in beiden Kunstwerken.“
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Romantik als Epoche... im Bild und im Wort
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Karl Friedrich Schinkel: Zeichnung/Illustration – ohne Titel, (undatiert; wahrscheinlich im Zeitraum 1804-1810 entstanden)
Josef von Eichendorff:
Sehnsucht (entstanden 1830)
1 Es schienen so golden die Sterne,
Am Fenster ich einsam stand
Und hörte aus weiter Ferne
Ein Posthorn im stillen Land.
5 Das Herz mir im Leib entbrennte,
Da hab ich mir heimlich gedacht:
Ach, wer da mitreisen könnte
In der prächtigen Sommernacht!
Zwei junge Gesellen gingen
10 Vorüber am Bergeshang,
Ich hörte im Wandern sie singen
Die stille Gegend entlang:
Von schwindelnden Felsenschlüften,
Wo die Wälder rauschen so sacht,
15 Von Quellen, die von den Klüften
Sich stürzen in die Waldesnacht.
Sie sangen von Marmorbildern,
Von Gärten, die überm Gestein
In dämmernden Lauben verwildern,
20 Palästen im Mondenschein,
Wo die Mädchen am Fenster lauschen,
Wann der Lauten Klang erwacht
Und die Brunnen verschlafen rauschen
In der prächtigen Sommernacht. -
Erklärungen: Z. 13: „Felsenschlüften“ = Felsenschluchten
Z. 22: „der Lauten Klang“: Laute ist eine mittelalterliche Gitarre
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