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EinführungBildungswissenschaft
Sabine Höflich
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Sabine Höflich
http://hoeflich.homepage4kmu.at/
Inhalt
Bildung, Wissen, Kompetenzen: Grundkompetenzen für berufstätige
Jugendliche, personale und soziale Kompetenzen
Didaktik - Mathetik
Analyse von Unterricht und Interpretation der Rahmenbedingungen
Unterrichtsplanung
Lernstufentheorien
Erziehung von Jugendlichen
Lernen in der Berufsbildung
Aktuelle Diskussionen und Trends in der Pädagogik
Leseerziehung
Literatur
Dorninger, Christian u.a.: Kompetenz in der beruflichen Bildung. Jugend und
Volk. Wien, 2012.
Landwehr, Norbert: Neue Wege der Wissensvermittlung. Ein praxisorientiertes
Handbuch für Lehrpersonen im Bereich der Sekundarstufen I und II
(Berufsschulen, Gymnasien) sowie in der Lehrer- und Erwachsenenbildung.
Sauerländer Verlag Arrau, 1997 (3).
Michaelis-Jähnke, Karin: Vom Nutzen der grauen Theorie. Schneider Verlag
Hohengehren. 2012 (2).
Literatur
Becker Georg E.: Unterricht planen. Handlungsorientierte Didaktik. Weinheim – Basel. 2004 9.
Berger Elisabeth / Fuchs Hildegard: Planen, unterrichten, beurteilen. Linz 2007.
Gudjons Herbert: Pädagogisches Grundwissen. Bad Heilbrunn 1995³.
Jank Werner / Meyer Hilbert: Didaktische Modelle. Frankfurt/Main, 1991.
Kron Friedrich W.: Grundwissen Pädagogik. Stuttgart, 2008.
Meyer, H. (2008): Was ist guter Unterricht? Berlin.
Teml Hubert / Helga Teml: Erfolgreiche Unterrichtsgestaltung. Auf dem Weg zu einer persönlichen Didaktik. Innsbruck, 2006.
Topsch Wilhelm: Grundwissen für Schulpraktikum und Unterricht.Weinheim/Basel, 2004 ².
Schachl, Hans: Was haben wir im Kopf? Die Grundlagen für gehirngerechtes Lehren und Lernen. 2007.
Literatur
http://www.berufsbildendeschulen.at/fileadmin/content/bbs/AGBroschueren/SozialePersonaleKompetenzen_Broschuere_Oktober2011.pdf
http://www.berufsbildendeschulen.at/fileadmin/content/bbs/KU/KU-Grundlagenpapier_16.7.2012.pdf
http://www.oezeps.at
Note
immanente Mitarbeit, verschiedene Aufträge im Seminar
Prüfungsmodus: schriftlich
bitte am Di und am Fr Laptop mitnehmen
Definition
Pädagogik griech. παῖς - pais Knabe ἄγειν - ágein führen – Knabenführung; paideia = Erziehung; Bildung
Wissenschaftliche Disziplin, die sich mit Theorie und Praxis der Erziehung auseinandersetzt: erzieherische Handeln (incl. geschichtliche Grundlagen, Wertvorstellungen, Ziele, Techniken und institutionell-organisatorischer Rahmen und handelnde Personen) wie auch die Theorie der Erziehung (Erziehungswissenschaft)
(1) Reflexionswissenschaft (Zusammenhänge erforschen)
(2) Handlungswissenschaft: Vorschläge (gestalten, verbessern)
Bildung: mögliche Antworten und Aktuelles
Nachhaltigkeit
Kompetenzen
Stärkenorientierung
Mathetik - Lernbegleiter, Coach
Konstruktivismus: eigene Werte, Überzeugungen, Muster und
Vorerfahrungen beim Lernen einsetzen
Inklusion
Kompetenzbegriff
„Unter Kompetenzen versteht man die bei Individuen verfügbaren oder
durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten,
um bestimmte Probleme zu lösen,
sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialenBereitschaften und Fähigkeiten,
um Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll
nutzen zu können.“
Franz Emanuel Weinert (1930 -2001)
Erwerb von Qualifikation und Kompetenz
. Wissen, Fertigkeit
Qualifikation: formal nachweisbar, unmittelbar tätigkeitsbezogen
Kompetenz: offen,bezieht sich auf ganze Person, praktisch erfahrbar, werteorientiert
selbstorganisiertes Handeln,Befähigung in neuen Situationen mit unbekannten Aufgaben erfolgreich umzugehen, Zukunft, Kreativität
Kompetenzen
1. Fachkompetenz: Fähigkeit, die fachlichen Fertigkeiten und Kenntnisse zu vertiefen und anzuwenden.
2. Methodenkompetenz: Fähigkeit zur Anwendung von Verfahrensweisen, Lernstrategien und Arbeitstechniken
3. Selbstkompetenz: Fähigkeit, überlegt und selbstorganisiert auf die Anforderungen der Umwelt reagieren
4. Sozialkompetenz: Umgang mit anderen Menschen durch kommunikative, integrative und kooperative Fähigkeiten
Stärken stärken
Begabungen im
kognitiven (mathematisch, sprachlich, organisatorisch),
musisch – kreativen,
motorischen,
sozialen (intrapersonal und interpersonell)
Bereich (an)erkennen und individuell fördern, zu Stärken entwickeln
Howard Gardners Intelligenzen
1. verbal-linguistisch bzw. sprachlich
2. musikalisch-rhythmisch
3. logisch-analytisch
4. körperlich-kinästhetisch
5. interpersonal
6. intrapersonal
7. visuell-räumlich
8. naturalistisch
8 ½ . existenziell
Neue Formen des Lehrens und Lernens:
MATHETIK
Das Lehren tritt hinter das Arrangieren der Lernfelder und Coachen der Lernenden zurück. D.h.: Der Lerner steht im Mittelpunkt des Unterrichts
Mathetik = Lehre vom Lernen
Nicht das „möglichst wörtliche“ Reproduzieren von vorgefertigtem Wissen ist gefragt, sondern das „Konstruieren seines eigenen Wissens“, das kritisch hinterfragt wird.
Neben fachlichen Kenntnissen und Fertigkeiten nimmt die Bedeutung prozessualer und sozialer Kompetenzen massiv zu:
im Team arbeiten, mit Konflikten umgehen, informieren – bewerten –verarbeiten - präsentieren - Feedback geben und nehmen
Didaktik - Mathetik
Mathetik: konstruktivistisches Verständnis von Lernen als aktiver, selbst-organisierender (autopoietischen) Prozess
eigene Wirklichkeit des Individuums wird von diesem konstruiert
Perspektivenwechsel
neu, ganzheitlich, vom Lernen der SchülerInnen aus betrachtet
Kognition, Emotion, Motivation und Volition (Willen) des Lernenden
Georg Kerschensteiner (1912) Münchner Stadtschulrat
Berufsbildung steht an Pforte der Menschenbildung
Bloße Unterrichtsanstalten -> Bildungsanstalten
Tun und Denken verbinden
Sozialen Geist in Schule hineintragen
Hunger nach Erkenntnis mehr fördern als Wissensbesitz
Didaktische Modelle
Was sollen Jugendliche lernen?
(Welche Inhalte sind für Sie und Ihr Leben von Bedeutung?)
Wie lässt sich Lehren und Lernen im Unterrichts planen?
(Gibt es Strukturelemente, die jeden Unterricht kennzeichnen?)
Wie kann man Unterricht effektiver gestalten?
Didaktische Modelle
Bildungstheoretische Didaktik (Klafki): Bildung als Leitbegriff
Kritisch-konstruktive Didaktik (Klafki): Bildung als Leitbegriff
Lehr – lernzieltheoretische Didaktik (Heimann, Schulz, Otto): Lernen als Leitbegriff
Informationstheoretisch – kybernetische Didaktik (von Cube): System; Zielsetzung, Strategien, Messung, Kontrolle, Steuerung als Leitbegriff
Kritisch – kommunikativ (Winkel): Interaktion als Leitbegriff
Dialektisch – orientierte Didaktik (Klingberg): Schüler im Mittelpunkt; Unterrichtsprache, Diskussion, Prozessorientierung und Steuerung
Curriculare Didaktik – lernzielorientierter Ansatz (Möller, Bloom)
Unterrichtskonzepte
Wahl – beeinflusst von … eigener schulische Sozialisation der Lehrperson
… unterrichtstheoretischen Überzeugungen
… praktischen Erfahrungen
… Berufsverständnis
… Sichtweise der SchülerInnen (Ansprüche, Voraussetzungen, Selbstorganisation)
… Zielsetzungen für die Lerneinheit
... gegebenen Bedingungen
Unterrichtskonzepte
– nach Unterrichtszeiten geordnet
Halbtags- und Ganztagsschulen
Unterricht im 50min-Takt
Blockunterricht
Epochenunterricht
Kurszeiten
Bereichsunterricht (naturwissenschaftl.- mathem., sprachl. – histor. …)
Konzentration auf ein Thema, Kontinuität des Lehrens und Lernens
Unterrichtskonzeptionen
- unter inhaltlichem Aspekt
Gesamtunterricht
Fachunterricht
Fächerübergreifender Unterricht
Fächerverbindender Unterricht
Lernen mit allen Sinnen
Problemorientierter Unterricht
Problemstellung, Hypothesen zur Problemlösung, Steigerung der Problemlösefähigkeit
Schülerorientierte
Unterrichtskonzeptionen
Öffnung des Unterrichts
Stationen
Tagesplan
Wochenplan
Freiarbeit
Portfolio
Förderung individueller Begabungen,
Berücksichtigung der Lernmöglichkeiten jedes Schülers, Lernangebote, freie Wahl, individuelle Lerntempi, heterogene Lernergebnisse
Dimensionen der Öffnung
inhaltliche Dimension: Was möchte ich arbeiten?
soziale Dimension: Mit wem möchte ich zusammenarbeiten?
zeitliche Dimension: Wie lange möchte ich mich mit dieser Arbeit beschäftigen?
räumliche Dimension: Wo möchte ich arbeiten?
Zieldimension: Warum möchte ich dies arbeiten? Was möchte ich lernen?
Unterrichtskonzeptionen
– Gemeinsam lernen
Tutoriale Instruktion
Kooperative Klassen
Integrationsklasse, Inklusionsklasse
Mehrstufenklasse
Familienklasse
Arbeit am gemeinsamen Vorhaben
I N K L U S I O N
Unterrichtskonzeptionen
– in Projekten lernen
Projektorientierter Unterricht
Projektunterricht
Handlungsorientierter Unterricht
Sokratisch - genetisch - exemplarisches Lernen (M. Wagenschein); Mut zur Lücke
Unterrichtskonzeptionen
– in Projekten lernen
1. Projektinitiative: Projektidee / Themenfindung
2. Rahmenbedingungen schaffen: Zielformulierung und Planung
3. Entwicklung des Betätigungsgebietes: Vorbereitungszeit; wer verrichtet welche Arbeit, welches Produkt
A Aktions- und Kooperationsprodukte (Mitarbeit - außerschulische Gruppe)
B Vorführungs- und Veranstaltungsprodukte (Theaterstück, Videovorführung)
C Dokumentationsprodukte (Broschüren, Buch)
D Ausstellungsprodukte (Stellwände, Wanderausstellung)
E Gestaltungsprodukte (Spielplatz-, Klassenzimmergestaltung,…)
4. Projektdurchführung: Aktivitäten im Betätigungsgebiet
5. Fixpunkte / Metainteraktion/ Zwischengespräch
5. Projektpräsentation / Projektdokumentation
6. Projektevaluation
Medienbasierte Unterrichtskonzeptionen
Computerunterstützter Unterricht
E-Learning
Unterrichtskonzeptionen –
Reformpädagogik
Montessori - Schule
Daltonplan - Schule
Waldorf - Schule / Rudolf Steiner
Freinet - Klasse
Jena Plan - Schule
Arbeitsdefinition Didaktik
Die Didaktik kümmert sich um die Frage,
wer
was
wann
mit wem
wo
wie
womit
warum
und wozu lernen soll.
Didaktische Grundfragen
Wer? Welche Rollen nehmen die Akteure in den Lehr- und Lernprozessen ein?
Was? Welche Inhalte soll ich vermitteln? (Bildung)
Wann? Zu welcher Tages- oder Jahreszeit findet die Arbeit statt?
Mit wem? Sozialformen
Wem? Wer sind meine Adressaten?
Wo? In welcher Umgebung finden die Lehr- und Lernprozesse statt?
Womit? Wie? Mit welchen Methoden, Sozialformen, Medien etc. organisiere ich die Vermittlung der Inhalte?
Warum? Welche Begründungen sind für meine Planungen und Vorhaben maßgeblich?
Wozu? Welche Ziele verfolge ich damit?
Es geht um die Lehrenden, die Lernenden, die Sache, die Medien, die biografischen und gesellschaftlichen Bedingungen der Beteiligten und der jeweiligen Situation.
Wozu? Ziele Kognitive Ziele
Wissen: erinnern, wieder erkennen, wiedergeben
Verständnis: erläutern, definieren, begründen, ableiten ab, übertragen
Anwendung: ermitteln, berechnen, erarbeiten, heraus finden
Analyse: vergleichen, gegenüber stellen, unterscheiden, einordnen, entnehmen
Synthese: entwerfen, entwickeln, konzipieren, koordinieren, erstellen
Beurteilung: beurteilen, bestimmen, (über)prüfen, entscheiden, bewerten, Stellung nehmen
Wozu? Ziele Psychomotorische Lernziele
Imitation: (nach vorhergehender Demonstration): nachahmen, was demonstriert wird
Manipulation: Üben des Bewegungsablaufes
Präzision: Bewegungsablauf mehrmals üben bis Fertigkeit erlangt
Handlungsgliederung: Variation der Ausführung in anderen Situationen möglich
Naturalisierung: Erworbene Fertigkeit jederzeit abrufbar, flexibel einsetzbar; über
besonderes Geschick verfügen
Wozu? Ziele Methodisch-strategische Ziele
Heuristische Strategien erwerben (Faustregel, Vereinfachung, Patentlösung)
Informationen gewinnen
Informationen verarbeiten
Planen
Strukturieren
Präsentieren
Wozu? Ziele
Affektive und sozial-kommunikative Ziele
Aufmerksam werden / beachten
Zuhören
Reagieren - Ordnen von Werten - Argumentieren - Diskutieren
Kooperieren
Integrieren
Helfen
Planungsrahmen: Grundlegende Fragen (Teml 2006)
Didaktische Fragen zur Auswahl von Zielen und Inhalten
WOZU lernen? Ziele
WAS lernen? Inhalte
Methodische Fragen zur Gestaltung der Wege zu den Zielen?
WIE lernen? Methoden
WIE überprüfen? Kontrollen
Stundenverlaufsplanung Lernschritte (Teml 2006)
Einstieg – Erarbeitung – Ergebnissicherung
KONTAKT – in Lernsituation einsteigen
INFORMATION – Lerninhalte bereitstellen
ORGANISATION – Lernaufgaben vereinbaren
SELBSTÄNDIGES LERNEN – Lernaktivitäten begleiten
KONTROLLE – Lernergebnisse auswerten
„Unterrichtsrezepte“ (Grell 2000)
(0) Direkte Vorbereitung
(1) Auslösen positiver reziproker Affekte
(2) Informierender Unterrichtseinstieg
(3) Informationsinput
(4) Anbieten von Lernaufgaben
(5) Selbständige Arbeit an Lernaufgaben
(6) Auslöschung
(7) Feedback und Weiterverarbeitung oder Rendezvous mit Lernschwierigkeiten
(8) Verschiedenes oder Gesamtevaluation
Erkenntnisorientierte
Unterrichtsvorbereitung
Von der Kenntnis- zur Erkenntnisvermittlung
Quantität -> Qualität
Schlüsselqualifikationen
Prozessorientierung
Problemorientierung
Subjektorientierung
Handlungsregeln zur erkenntnis-
orientierten Unterrichtsgestaltung
Vom systematischen Lehrgang zu signifikanten Schwerpunkten
Schwierigkeiten herausgreifen statt Vollständigkeit
Moderieren vor Dozieren
Eigene Lösung vor Expertenlösung
Von Alltagstheorie zur wissenschaftlichen Theorie
Beobachtung vor Anschauung
Handlungsregeln zur erkenntnis-
orientierten Unterrichtsgestaltung
Theorie von der Praxis her bestimmen
Von Umgangssprache zur Fachsprache
Ausführungs- vor Expertenmodellen
Faktenwissen in bedeutsame Zusammenhänge einbetten
Von Vielfalt zur ordnenden Systematik
(Landwehr 1997, bezugnehmend auf Wagenschein)
Erkenntnisorientierte
Unterrichtsvorbereitung (Landwehr 1997)
1. Problemstellung bestimmen
2. Erkenntnisgewinn reflektieren
3. Erkenntnisprozess analysieren
4. Problemkonfrontation
5. Lernende bei Lösungssituation einbeziehen
6. Arrangement für Lösungsevaluation
7. Anwendung der Erkenntnisse
Classroommanagement
Unterrichtsgestaltung – Beziehungsförderung – Verhaltenskontrolle
Unterrichtsgestaltung
Fachkompetenz
Bedeutsamkeit der Lernziele
Strukturiertheit des Unterrichts
Erklärungsqualität
Interessantheit des Unterrichts
Klarheit der Arbeitsanweisungen
Positive Erwartungshaltung
Lernstandsrückmeldung: Fehler- und Feedbackkultur, Lernstrategien
Beziehungsförderung
Authentizität
Wertschätzung, Gleichwürdigkeit, Achtsamkeit, Respekt
Verstehen, Transparenz
Kommunikation
Mitbestimmung, Mitsprache, Mitgestaltung - Partizipation
Gemeinschaftsförderung
Positive Emotionalität
Humor
Verhaltenskontrolle
Klarheit der Verhaltensregeln: Regeln und Vereinbarungen
Allgegenwärtigkeit
Beschäftigung der Schüler/innen
Leistungs(an)forderung
Kontrolle des Arbeitsverhaltens
Eingreifen bei Störungen
Konsequenzen
Positive Verstärkung
Schlüsselprobleme der Gesellschaft ->
Unterrichtsprinzipien im Lehrplan
Entwicklungspolitische Bildungsarbeit
Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern
Europapolitische Bildung
Gesundheitserziehung
Interkulturelles Lernen
Leseerziehung Medienbildung
Politische Bildung
Sexualerziehung
Umweltbildung
Verkehrserziehung
Wirtschaftserziehung und Verbraucher/innenbildung
https://www.bmbf.gv.at/schulen/unterricht/prinz/index.html
Leseerziehung
Lesekompetenz bedeutet,
geschriebene Texte zu verstehen,
zu nutzen und über sie zu reflektieren,
um eigene Ziele zu erreichen,
das eigene Wissen und Potential weiterzuentwickeln und
am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
„Basiskompetenz für eine befriedigende Lebensführung in persönlicher, beruflicher und
gesellschaftlicher Hinsicht sowie für eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben“
(OECD/PISA)
Leseerziehung: LehrerInnen …
Freude am Lesen und an der Auseinandersetzung mit literarischen und
nichtliterarischen Texten fördern
Lesen als selbstbestimmte, lebensbegleitende Tätigkeit, die eine der
Voraussetzungen für soziale Teilhabe ist
Kooperation (Bibliotheken; Institutionen, in denen Schrift hohen Stellenwert)
Einbeziehung analoger und digitaler Informations- und Kommunikationstechnolog.
Fähigkeit / Bereitschaft zur selbstständigen Auswahl von Texten
Entwicklung einer schulischen Schrift- und Lesekultur
Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung und zum LLL
Fördern
Ziel: Kontrolle und Überwachung des eigenen Textverständnisses:
das wiederholte Lesen
das Paraphrasieren (Zusammenfassen von Text(abschnitt)en)
das Auffinden von Wenn-dann-Verbindungen
das Formulieren von Fragen an den Text
das Klären von Unklarheiten
das Vorhersagen zum Inhalt nachfolgender Textabschnitte
mit individuellen Tutor/inn/en kurze Texte lesen (abwechselnd laut vorlesen)
und besprechen
5-Schritte-Lesemethode nach H. Klippert
1) den Text überfliegen
2) Fragen an den Text stellen
3) den Text vertiefend lesen
4) Textinhalte zusammenfassen
5) das Wichtige wiederholen
Erziehung und Schule
Suche nach Orientierung, Persönlichkeit entwickeln
Vorbilder und Anregungen bei Auseinandersetzung mit der Vielfalt konkurrierender Werte
Persönlichkeit zeigen - für Überzeugungen einstehen
Keine Indifferenz! Kein laisser faire! -> Unsicherheit, Verunsicherung
Entscheidungen begründen
Grenzen, Regeln, Klarheit, Zeitaufschub, Konsequenz -Erziehungsphilosophie (mit)gestalten, Vereinbarungen
Erziehen von Jugendlichen und jungen
Erwachsenen?
Erziehung und Wertevermittlung als Aspekt der Lehrertätigkeit -> der
Entwicklung dienlich
rein wissenschaftsorientierter Unterricht erzieht zu Sachlichkeit und Distanz zu
Dingen und Menschen
Erziehung: Ziele und Methoden absichtsvoller Beeinflussung (Korrektiv und
Ergänzung der Sozialisation; geplant) – intentional und methodisch organisiert
Erziehung mehr ethisch, erfolgt in Auseinandersetzung mit Inhalten
-> Begriff der Bildung (Resultat von Arbeit an sich selbst)
Erziehung = Interaktionsprozess
normativ orientiert – historisch-gesellschaftlicher Kontext
Bedürfnisse (Michaelis-Jähnke 2012, 163)
nach Autonomie und Kompetenz
nach sozialer Zugehörigkeit
nach positiver Selbstbewertung
… treiben Mensch an
… werden in Schule massiv tangiert
Maximen für PädagogInnen
nach Fend (Michaelis-Jähnke 2012, 168)
Taktgefühl (Unsicherheit bezüglich ihres Körpers / Aussehens)
Unverständliches Verhalten als Experimentierverhalten
Modellcharakter bewusst sein
Humor, Gelassenheit
Anforderungen: Sicherheit vermitteln und zu Begründungen bereit
Sicherheit und Festigkeit in Rahmenbedingungen
Coping (Michaelis-Jähnke 2012, 158f)
Herausforderungen in biologischer, kognitiver, sozialer Hinsicht
(körperlich „normal“ sein, Peers, Geschlechterrolle, von Eltern loslösen, Partnerwahl,
Lebensstil, Zukunft und Berufswahl; heute offene Gesellschaft)
-> Krisen
-> Coping (= Bewältigung der Anforderungen; Herausbildung der Persönlichkeit)
Steigerung der Kompetenzen
Gelungene Individuation (Weg zu einem eigenen Ganzen, zum Individuum)
Gelungene soziale Integration
Coping (Michaelis-Jähnke 2012, 158f)
Wendung nach innen, geistiges Ringen um Werte (Spranger)
fehlende Zeit und Gelegenheit dazu, Fähigkeit des formalen Denkens
weniger gut entwickelt - > begrenztes Experimentieren mit sozialen
Rollen; fehlende soziale Handlungs- und Planungskompetenz;
erleichterte Hinwendung zur beruflich angebotenen Identität
Resilienz
Selbstwahrnehmung (Selbsteinschätzung)
Selbststeuerung (Affektabstimmung, Selbständigkeit)
Selbstwirksamkeit (Machbarkeit, Dinge unter Kontrolle)
Soziale Kompetenz (Rücksichtnahme)
Umgang mit Stress (Stress = subjektiv, Eustress / Distress)
Problemlösefähigkeit (Zone der nächsten Entwicklung)
Risikoentwicklung (Michaelis-Jähnke 2012, 166)
nicht gelungen, weil Ressourcen fehlen
Internalisierung von Problemen
abgewiesen fühlen – Eltern, Peers; schwaches Selbstbewusstsein
Externalisierung von Problemen
Wahrnehmungsdefizite, Fehleinschätzung der Möglichkeiten und Kompetenzen,
schlechte Impulskontrolle, mangelnde soziale Kontrolle, Gruppenbildung, negative Schulerfahrung, Welt als feindlich erleben
Reaktion auf Problem: Leistungsdistanz, Schuleschwänzen, verbale wie physische Aggression
Risikoentwicklung (Michaelis-Jähnke 2012, 167)
Distanz zur Störung
Bewusstes Gestalten von Schulkultur
Regeln, Vereinbarungen, Konsequenzen
Erfolgserfahrungen
Verantwortung übertragen
Zukunftsperspektiven
Multidisziplinäre Teamarbeit (KollegInnen, LeiterIn, Polizei, …)
personzentriertes Arbeiten
Beziehungsaspekt
Beziehungsgestaltung: Einander als Personen begegnen
Erziehung und Beziehung als Spannungsfeld- Unterstützung und Führung- Grenzen und Freiräume- Haltungen und Entwicklungen
Personzentrierte Beziehung (zu sich selbst, zu Lernenden)
Personzentrierte Haltungen im Unterricht- Echtheit- Wertschätzung- Verstehen
Personale Kompetenzen
Selbstverantwortung
Lern- und Arbeitsverhalten
Lebensgestaltung
Anstrengungsbereitschaft (Michaelis-Jähnke 2012, 164)
Positives Verhältnis zu Eltern
Reflektierte Wertschätzung von Leistung
Schulfreundliche Normen in der Altersgruppe
Hohes Schulengagement der Lehrer/in
Faktische Lernerfolge
-> bis zu 10% vergrößerte Anstrengungsbereitschaft
Soziale Kompetenzen
Soziale Verantwortung
Kommunikation
Kooperation
Konflikte
Führung
Situationsgerechtes Auftreten
Unterrichtsmethoden zur Förderung sozialer und
personaler Kompetenzen
Fallarbeit/Fallstudien (neue Lerninhalte erarbeiten, ein Lerngebiet vertiefen, Entscheidungsfälle aus der beruflichen Praxis vorstellen, auf den Beruf vorbereiten (Tätigkeiten durchführen, die für die betriebliche Praxis relevant sind))
Problem-Based-Learning (Wissen, Können und Fertigkeiten in konkreten Situationen bzw. an praxisnahen Aufgabenstellungen anwenden)
Gruppenarbeit (koordinieren, Wissen austauschen, eine gemeinsame Lösung entwickeln, alle haben Verantwortung für das Arbeitsergebnis)
Rollenspiel (durch Reden und Spielen eigene und fremde Situationen des Erlebens und Verhaltens erarbeiten)
Reflexion (zurückschauen auf Verhalten/Prozesse)
Feedback (Rückmeldung über Lernverhalten, Leistungen, …)
Feedback
Ziel von Feedback ist es, dass die Beteiligten
sich ihrer Verhaltensweisen bewusst werden,
einschätzen lernen, wie ihr Verhalten auf andere wirkt,
sehen, was sie bei anderen auslösen.
Feedback geben
beginnen mit positiven Aspekten, nicht nur negativ
möglichst unmittelbar nach dem Werk, der Handlung
konstruktiv Informationen und Vorschläge statt Vorwürfe und Anweisungen
konkreter Verbesserungsvorschlag
keine Verallgemeinerungen („immer“), sondern Perspektiven für zukünftige Präsentationen bieten
Feedback geben
beschreibend und sachlich, keine Bewertungen und Interpretationen, kein Schimpfen und Beleidigen, konkret sein, kein Bloßstellen, „Gesicht nicht verlieren“
subjektiv, von seinen eigenen Beobachtungen und Eindrücken sprechen, Ich-Form, z.B. „Ich habe den Eindruck, dass du…“
Prioritäten, in kleinen Schritten leichter umsetzbar
abschließend Fragen stellen, um die Perspektive des Gegenübers zu erkennen, „Wie siehst du das?“
Feedback bekommen
Chance zu erfahren, wie man auf andere wirkt
aktiv zuhören, den anderen ausreden lassen
nicht rechtfertigen oder verteidigen - Wahrnehmung; Wirkung auf anderen
verstehen, was der andere meint -> Verständnisfragen
paraphrasieren – Missverständnisse vermeiden
dankbar -> Wirkung auf andere -> sicherer und kompetenter im Auftreten
Regeln und Ziele vereinbaren
klare und leicht verständliche Botschaften geben
Botschaft braucht Kontakt
Blickkontakt herstellen, bevor man etwas sagt, überprüfen, ob die Botschaft auch verstanden wurde
Auf die Reaktion warten
warten, stehen bleiben, Zeit für die Reaktion einräumen
positiv formulierte, klare Erwartungen