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Mit 40 Seiten Sonderbeilage „Zukunftsmarkt Cleantech“ 4 April 2008, 12,50 Euro VentureCapital Magazin Private Equity • Buyouts • M&A www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin Deutsche Biotechnologie am Scheideweg Ende der Enttäuschungen? Ende der Enttäuschungen? Verschenken, verkaufen, verdienen Intellectual Property als Erfolgsfaktor für Open Source-Unternehmen Unternehmensbewertung in der Frühphase Für jedes Start-up der passende VC “People have to lower their expectations” Interview mit Brooks Zug, HarbourVest Partners Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

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Page 1: EVCA SYMPOSIUM - vc-magazin.deMit 40 Seiten Sonderbeilage „Zukunftsmarkt Cleantech“ 4 April 2008, 12,50 Euro VentureCapital Magazin Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital

Mit 40 Seiten Sonderbeilage

„Zukunftsmarkt Cleantech“

4 April 2008, 12,50 EuroVe

ntur

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ital

Mag

azin

Private Equity • Buyouts • M&A

www.vc-magazin.de

VentureCapitalMagazin

Deutsche Biotechnologie am Scheideweg

Ende der Enttäuschungen?Ende der Enttäuschungen?

Verschenken, verkaufen, verdienenIntellectual Property als Erfolgsfaktor für Open Source-Unternehmen

Unternehmensbewertungin der FrühphaseFür jedes Start-up der passende VC

“People have to lower their expectations”Interview mit Brooks Zug, HarbourVest Partners

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

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“Vision without action is a daydream. Action without vision is a nightmare.” Japanese proverb

Sponsors of the 2008 event:

European Private Equity and Venture Capital Association, Bastion Tower, Place du Champ de Mars 5, B-1050 Brussels, Belgium Tel: + 32 2 715 00 21 Fax: + 32 2 749 95 15

EVCA SYMPOSIUM18-20 June 2008 – Madrid, Spain

More than ever, the EVCA Symposium is the one and only think tank addressing private equity and venture capital issues. The EVCA banner guarantees three substantive and thought-provoking days of conferences and networking opportunities. In addition, it provides a showcase for the Association’s research, vision and commitment to serve all segments of the industry.

This year, the Symposium will also host the celebrations for EVCA’s 25th anniversary and promises to be more festive, content-packed and action-oriented than ever.

Registrations are now open at www.evca.eu.

Make sure you attend!

EVCA Symposium [VCMagazin].indd 1 10-03-2008 19:15:54

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Viel Geld und noch mehr Energiesind über die letzten Jahre in diepharmazeutische Biotechnologie ge-flossen. Dennoch ging bis heute nochkein einziges von einem deutschenBiotechunternehmen selbst er-forschtes Arzneimittel über den Apo-thekentisch. Lediglich dank ein paarweniger, während der klinischen Ent-wicklung einlizenzierter und zurMarktreife weiterentwickelter Pro-dukte erlöst die pharmazeutischeBiotechnologie in Deutschland über-haupt Umsätze aus Produktverkäu-fen. So stehen auch zwölf Jahre nachdem BioRegio-Wettbewerb des Bun-des die meisten deutschen Biotech-schmieden mit leeren Händen undnoch leereren Taschen da.

Nach den Enttäuschungen der ver-gangenen Jahre haben sich viele Ven-ture Capital-Gesellschaften abge-wandt – und konzentrieren sich nunlieber auf Cleantech, mobile Tech-nologien oder internetbasierte Ge-schäftsmodelle. Auch letztere wurdennach dem Zusammenbruch desNeuen Marktes von vielen Marktteil-

nehmern wortwörtlich abgeschriebenund erlebten ein fulminantes Come-back. Ähnliches erscheint auch für diepharmazeutische Biotechnologie inDeutschland möglich: Für die nächs-ten Monate stehen zahlreiche Neuig-keiten aus den Zulassungsbehördenan, positive Bescheide könnten jährli-che Umsätze bis in den hohen dreistel-ligen Millionenbereich nach sich zie-hen. Drücken Sie den Biotechs inDeutschland mit mir die Daumen –und lesen Sie mehr zu diesem Themain der Titelstory ab S. 14.

Erfolgreiche Geschäfte in und abseitsder Biotechnologie wünscht

[email protected]

Editorial

Daumen drücken!

Andreas Uhde, Chefredakteur

VentureCapital Magazin 4/2008 3www.vc-magazin.de

Als Medienpartner der Start-Messen2008 in Bremen, Nürnberg und Essenverlost das VentureCapital Magazinjeweils 15 Freikarten pro Veranstal-tungsort. Start – die Messe für Exis-tenzgründung, Franchising und jungeUnternehmen in Deutschland – läuftjeweils über zwei Tage und bietet einkostenfreies Vortrags- und Workshop-Programm rund um die Selbstständig-keit. 2007 kamen zu jeder der dreiStart-Messen über 2.000 Besucher!

Mehr Informationen zu den Start-Mes-sen unter www.start-messe.de. WennSie eine der jeweils 15 Dauerkartengewinnen wollen, schreiben Sie bitteeine E-Mail mit dem gewünschten Ort,Ihrer Adresse und Telefonnummer [email protected]. Die Gewin-ner werden per E-Mail von uns be-nachrichtigt.

Einsendeschluss für Bremen ist der31. März 2008.

Die Start-Termine im Jahr 2008:• Bremen 11. – 12. April

• Nürnberg 4. – 5. Juli• Essen 17. – 18. Oktober

Kostenloser Eintritt für die Start-Messen in Bremen, Nürnberg und Essen

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VentureCapital Magazin 4/20086 www.vc-magazin.de

Inha

lt

3 EditorialDaumen drücken!

Auslese

8 Statistiken, Top-News und Tendenzen

Titelthema

14 Ende der Enttäuschungen?Deutsche Biotechnologie amScheideweg

Märkte & Zahlen

20 Vis-à-vis:„Diagnostika werden sichstark entwickeln“Interview mit Dr. JoachimRothe, Life Science Partners,und Dr. Regina Hodits, AtlasVenture

24 Menschen & Macher:Hanns-Peter WieseTeil 20 der Serie

26 Executive Talk:„Bei Innovationen kann mankeine Auszeit nehmen“Interview mit Prof. Dr. DejanIlic, Vorstandsvorsitzender der Arri AG

28 Turbulentes Private Equity-Jahr 2007EVCA-Jahresbericht: Fundrai-sing und Investitionen in Eu-ropa hoch – im 2. HalbjahrEinbruch bei Mega-Buyouts

Early Stage & Expansion

32 „Standort Deutschland alsMaluspunkt für junge LifeScience-Unternehmen“Interview mit Dr. Florian Fi-scher, Geschäftsführer derMedVenture Partners GmbH

33 Standpunkt Investor:Frühphasenfinanzierung fürBiotechnologie: Gibt es neueAnsätze?Dr. Christina Wagner, InveniCapital

34 M&A im Rahmen einer Finanzierungsrunde im Life Science-BereichTransaktionsmodell der Zukunft?Dr. Henning Mennenöh,Hogan & Hartson Raue

36 Unternehmensbewertung inder FrühphaseFür jedes Start-up der passende VC

Mittelstand/Buyouts

38 Investor im Portrait:Gesunde Unternehmen aufgepasstTeil 83: Baigo Capital GmbH

40 Der Faktor KonsumentÜber den Erfolg bei der Com-mercial Due Diligence imKonsumgütersektorDr. Carsten Lurse, Kurt Salmon Associates

42 Die Kolumne von Michael Keller:Wohin geht der Trend bei derBewertung von KMU?Über Stärken und Schwächender aktuell angewandten Unter-nehmensbewertungsmethoden

Private Equity-Dachfonds

44 “People have to lower their expectations”Interview with Brooks Zug, senior managing director,HarbourVest Partners

47 Dachfonds-News

48 Fondsportrait:Zwei Fonds – zwei WährungenWealthCap Private Equity 10

Entrepreneurship

50 Entrepreneurship-Flash

51 Standpunkt Unternehmer:Keine Lust auf M&A?Dr. Thiemo Gropp, IonGate Biosciences

14 Ende der Enttäuschungen?Deutsche Biotechnologie amScheideweg

Keine andere Branche fiel nach dem

Ende des Neuen Marktes so tief wie die

pharmazeutische Biotechnologie in

Deutschland. Den hiesigen Biotechun-

ternehmen ist es bis heute nicht gelun-

gen, vollständig selbstentwickelte

Arzneimittel auf den Markt zu bringen.

2007 scheiterten GPC Biotech und

Paion an der Zulassung für ihre Medi-

kamentenentwicklungen, die folgende

Vertrauenskrise nahm den gesamten

Sektor in Sippenhaft. Doch noch be-

steht Hoffnung: 2008 könnte den so

lange ersehnten Rückenwind für die ge-

samte Branche bringen.

36 Unternehmensbewertung inder FrühphaseFür jedes Start-up der passende VC

Zwischen Venture Capitalist und Grün-

der ist die Bewertung des Start-ups ein

heiß diskutiertes Thema. Während der

Unternehmer einen möglichst hohen

Ansatz schätzt, ist dem Kapitalgeber

naturgemäß ein niedrigerer Preis für

die zu übernehmenden Anteile lieber.

Verschiedene Methoden und Kennzif-

fern können bei der Unternehmensbe-

wertung durchaus zu unterschiedlichen

Ergebnissen führen. Frühphasenfinan-

zierer erklären ihre Methoden und be-

leuchten die aktuelle Lage.

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52 Verschenken, verkaufen, verdienenIntellectual Property als Erfolgs- und Wertfaktor fürOpen Source-UnternehmenFlorian Müller, Berater

54 Geistiges Eigentum wird zumstrategischen Finanzierungs-vorteilSale and Lease-back schließtdie Finanzierungslücke für innovative UnternehmenClaus Dürr, Sebastian Seibold,Vantargis

56 Case Study:Gene gezielt ausschaltenSirion GmbH: RNAi-Dienst-leister für Biotech und Pharma

57 Die Kolumne von Falk F. Strascheg:Verwirrende Zahlenspiele

58 Gründerinitiative Science4Life 10 Jahre Businessplan-Wettbewerb „Venture Cup“

52 Verschenken, verkaufen, verdienenIntellectual Property als Erfolgs- und Wertfaktor fürOpen Source-Unternehmen

Nur auf den ersten Blick ist Open

Source ein Entwicklungs- und Ver-

triebsmodell für Software, das auf

altruistischer Selbstenteignung beruht.

Wer mit Open Source unternehmeri-

schen Erfolg anstrebt, kann ihn durch-

aus haben, muss aber mindestens so

viel Augenmerk auf geistiges Eigentum

legen wie traditionelle Softwareherstel-

ler. Für die Due Diligence durch

Investoren ergibt sich daraus zusätzli-

che Komplexität, schreibt Florian Müller,

Berater des Open Source-Unterneh-

mens MySQL.

44 “People have to lower their expectations”Interview with Brooks Zug, senior managing director,HarbourVest Partners

In 1982 Brooks Zug co-founded Han-

cock Venture Partners, which later be-

came HarbourVest Partners. Since then

HarbourVest Partners has committed

more than 15.7 billion USD. The firm is

overseeing some of the largest fund of

funds dedicated to private equity; Zug

has been ranked recently as one of the

50 most influential people in private

equity today. He spoke with Andreas

Uhde about investing in private equity

in current market conditions, German

fund managers and the biggest challen-

ges to the industry.

Repräsentanz der biw Bank für Investments und Wertpapiere AG

Frankfurter Welle - Reuterweg 16D - 60323 Frankfurt am Main

Telefon +49 (0)69-71 91 838-0 Telefax +49 (0)69-71 91 838-50

E-Mail [email protected] www.bankm.de

Pre-IPO

IPOs

Börsenzulassungen

Aktienplatzierungen

Kapitalmarktberatung

Designated Sponsoring

Internationale Roadshows

Research

LeidenschaftMittelstand

VentureCapital Magazin 4/2008 7www.vc-magazin.de

Datenbank

60 Deal-Monitor

70 Events:Veranstaltungen für VCs, Gründer und Dienstleister

71 Zitat des Monats

71 Ausblick/Impressum

72 StellenmarktIn Kooperation mit

74 PeoplePersonalmeldungen aus der Beteiligungsbranche

Unter www.vc-magazin.de

� Alle 83 Teile der Serie

Investor im Portrait

� Alle Dachfonds-Portraits

� Die Serie Business Angel-Netzwerke

� Ein aktuelles Interview aus dem

Magazin

� ...und vieles mehr!

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VentureCapital Magazin 4/20088 www.vc-magazin.de

Aus

lese

Studie des Monats Grafik des Monats

Umfrage des MonatsZahl des Monats

Verdoppelt und verdreifacht: Nachdem 2005 „nur“ 50 In-ternet-Start-ups in Deutschland loslegten, lag dieserWert 2006 schon bei 97. Mit 323 Neugründungen im ver-gangenen Jahr explodierte die Szene förmlich. DenSchwerpunkt bildeten Social Networks, die sich thema-tisch immer feingliedriger auffächerten, sowie verschie-dene Arten von E-Commerce-Plattformen. Die Zahlen ba-sieren auf einer Erhebung des Online-Gründermagazinsdeutsche-startups.de, das knapp 700 Einträge aus der ei-genen Datenbank auswertete. Projekte, die zu keiner ein-getragenen Unternehmensform führten, wurden nichtberücksichtigt.

Deutschland bleibt attraktiv fürPrivate Equity-Fonds

Trotz Kreditkrise und schlechter nationaler Rahmenbe-dingungen wollen internationale Finanzinvestoren ihrEngagement in Deutschland deutlich ausweiten. Das istein Kernergebnis aus dem „Private Equity Trend Report2008“ von PricewaterhouseCoopers (PwC). Zwar sinktdie Wertschätzung des Standorts: Nur noch 22% der Be-fragten (Vorjahr: 32%) halten die Investitionsbedingun-gen in Deutschland für mindestens gut, bereits 36% derFondsmanager (2007: 23%) bewerten die Wettbewerbs-fähigkeit als schlecht oder sehr schlecht. Doch wollen62% der befragten Fondsmanager in den nächsten fünfJahren hierzulande aktiv sein – aktuell sind es nur 46%.Dazu plant jede zehnte Gesellschaft ein neues Büro inDeutschland. Grund dieser scheinbar widersprüchli-chen Aussagen: 13% der Befragten attestieren Deutsch-land das höchste Wertsteigerungspotenzial, auf denPlätzen folgen UK (11%) sowie die USA und Polen (je8%). Für die Studie befragte PwC weltweit 127 Managerinternational aktiver Private Equity-Fonds, von denengut jeder fünfte ein Beteiligungskapital von über einerMrd. Euro verwaltet.

74.300.000.000Mitte März veröffentlichte die European Private Equityand Venture Capital Association (EVCA) im Rahmen desjährlichen EVCA Investors’ Forums in Genf die vorläufi-gen Branchenzahlen für das Private Equity-Jahr 2007.Mit 74,3 Mrd. Euro bleibt das Fundraising weiterhinstark. Dabei verteilen sich die eingeworbenen Mittel mit50,7 bzw. 49,3% fast gleich auf die beiden Jahreshälften.Die Daten der Jahresstatistik beleuchten die Entwicklun-gen bei Fundraising, Investitionen und Desinvestitionenfür das Jahr 2007. Die endgültigen Ergebnisse werden imJuni im Rahmen des EVCA Symposiums in Madrid vorge-legt. Weitere Details im Bericht auf den Seiten 28-30.

Erwartete Entwicklung der Transaktionsvolumina im deutschen Buyout-Markt

100

80

60

40

20

0150-400 Mio. Euro 400-1.000 Mio. Euro >1.000 Mio. Euro

TransaktionswertQuelle: KPMG

% Zunahme Konstant Abnahme

2005 2006 2007

Anzahl der Internetgründungen in Deutschland

400

350

300

250

200

150

100

50

0

Quelle: deutsche-startups.de

Anzahl

Der Wettbewerb von Private Equity-Häusern um attrakti-ve Übernahmeziele bei mittleren Transaktionsgrößendürfte sich in den kommenden 18 Monaten in Deutsch-land verschärfen. Das legen die Ergebnisse einer KPMG-Umfrage unter rund 100 Private Equity-Häusern, Bankenund Mezzanine-Anbietern nahe. Nach Ansicht der Exper-ten ist die Zeit der großen Private Equity-Transaktionenerst einmal vorbei: Über 70% gehen davon aus, dass dieZahl der Megadeals in den kommenden 18 Monaten sin-ken wird. Mittelfristig dürften auch jene Finanzinvesto-ren, die zuletzt auf „Large Caps“ gesetzt haben, verstärktbei Transaktionen in einer Größenordnung von bis zu400 Mio. Euro mitbieten, so dass der Wettbewerbsdrucksteigt.

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Wir gehen von dem Prinzip aus, dass jeder Kunde unser einziger Kunde ist.

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Mit zwei Podiumsdiskussionen (imBild Detlef Mackewicz von CapitalDynamics, Hendrik Brandis vonEarlybird und Jeremy Golding vonGolding Capital) und drei Vorträgenwar Private Equity ein themati-scher Schwerpunkt der zweitägigenBAI Alternative Investor Confe-rence Mitte März in Frankfurt.Knapp 400 Besucher zählte der ver-anstaltende Bundesverband Alter-native Investments, unter ihnenauch 42 Vertreter von institutionel-len Investoren und Family Offices.

VentureCapital Magazin 4/200810 www.vc-magazin.de

Aus

lese

Cleantech-Fonds mit100 Mio. Euro

Cleantech ist in aller Munde. Direktinvestierende, ausschließlich aufUmwelttechnologien konzentrier-te Private Equity-Fonds sind je-doch ein Novum. Durch die mit ei-nem Volumen von 100 Mio. Euro Ei-genkapital ausgestattete CEE – Co-network Erneuerbare EnergienHolding GmbH & Co. KGaA, bera-ten durch die Lampe Corporate Fi-nance GmbH, wird dieses Segmentvon den Hamburgern nun erstma-lig mit einem separaten Invest-mentvehikel bearbeitet. Für Hin-tergrundberichte, Fallstudien undweitere Interviews zum Zukunfts-markt Cleantech beachten Sie bittedie mit dieser Ausgabe erscheinen-de Sonderbeilage.

Im vierten Quartal 2007 verliertdas German Private Equity Baro-meter (GPEB), ein von BVK undKfW gemeinsam ermittelter Ge-schäftsklimaindikator, 3,3 Punkteauf 62,6 Punkte. Im vierten Quartal2006 lag der Index noch bei 77,8Punkten. Für die nächsten Monateerwarten die Finanzinvestoren ei-ne weitere Verschlechterung derLage: Der Ausblick fällt von zuletzt66,5 auf jetzt 55,5 Punkte. Negati-ver wurden die Aussichten zuletztEnde 2005 eingeschätzt. Ursäch-

lich für die trübe Stimmung derBranche seien die gesamtwirt-schaftlichen Rahmenbedingungen,heißt es im Barometer.

German Private Equity-Barometer: Trübe Aussichten

Unter dem etwas sperrigen Namen„PEREP_Analytics“ wurde jüngsteine neue paneuropäische Daten-plattform für Private Equity-Fondsaufgesetzt. Die „Private Equity Re-search Exchange Platform“ (PE-REP) soll alle relevanten Zahlender in Europa aktiven Private Equi-ty-Fonds sammeln und aufberei-ten. Das Führungsgremium unterLeitung von Prof. Dr. Christoph Ka-

serer von der Technischen Univer-sität München will sicherstellen,dass die Datenerfassung der dyna-mischen Branchenentwicklung ge-recht wird. Anfang März unter-stützten bereits 14 Interessensver-tretungen PEREP, darunter der eu-ropäische Dachverband EVCA so-wie Verbände aus Deutschland, Ir-land, Österreich, Schweden undder Schweiz.

Paneuropäische Plattform für Private Equity

+ + + Hamburg – Die MPC Capital AG hat den Aktionären der ebenfalls bör-sennotierten HCI Capital AG ein Angebot zum Erwerb ihrer HCI-Aktien un-terbreitet. Der Kaufpreis beträgt 14,22 Euro in bar je Aktie, die Annahme-frist läuft vom 12. März bis 9. April. + + + Frankfurt – Der börsennotierte Fi-nanzinvestor Heliad erzielte gemäß vorläufiger Zahlen 2007 einen Gewinnje Aktie von 7 Cent. Das Jahresergebnis beträgt dementsprechend 5,0 Mio.Euro. + + + Baar – Die Partners Group erzielte ein Rekordergebnis für dasFinanzjahr 2007: Der adjustierte Nettogewinn legte um 61% zu und beträgt228 Mio. CHF, die Assets under Management stiegen um 7,1 Mrd. CHF auf24,4 Mrd. (+41%). + + + Hamburg – Nach vorläufigen Zahlen berichtet Ca-pital Stage für das Geschäftsjahr 2007 einen Konzernjahresüberschussnach IFRS in Höhe von 7,1 Mio. Euro (Vorjahr: 15,8 Mio. Euro). + + +

Newsticker

Am 25. Februar hatte das MünchnerEmissionshaus BVT die Investorenseiner Private Equity-Dachfondsnach München geladen. Im Rahmeneiner halbtägigen Veranstaltung in-

formierte der für die Fondsauswahlverantwortliche Partner CAM Pri-vate Equity mehr als 300 anwesendeAnleger über Neuigkeiten bei dengezeichneten Zielfonds und die

Wertentwicklung der verschiede-nen Dachfondsprodukte. Abgerun-det wurde das Programm durch Vor-träge von Friedrich Bornikoel (TVMCapital), Dr. Andreas Fendel (Quad-riga Capital) und den AsienexpertenDr. Karl Pilny.

Infoveranstaltung für Dachfondsinvestoren

Q3/06 Q4/06 Q1/07 Q2/07 Q3/07 Q4/07

German Private Equity Barometer

100

80

60

40

20

0

Quelle: KfW/BVK

GesamtmarktFrühphaseSpätphase

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@

Auslese

VC-Magazin: Was war der Anlass,eine 100 Mio. Euro starke Beteili-gungsholding zu gründen?Schreiber: Wir investieren schonseit vielen Jahren erfolgreich in denBereichen erneuerbare Energienund Klimaschutz. Mit der CEE ha-ben wir unsere Aktivitäten institu-tionellen Anlegern geöffnet undreagieren damit auf deren hohes In-teresse an Investments in diesenSektoren. Der Bedarf an Eigenkapi-tal bei Unternehmen der Cleantech-Branche wird sich aufgrund dessteigenden Energiebedarfs undhöherer Umweltauflagen stetig er-höhen.

VC-Magazin: Welche strategischeAusrichtung verfolgen Sie?Schreiber: Ziel der CEE ist es, eindiversifiziertes Portfolio von Pri-

vate Equity, Venture Capital undMezzanine-Investments im Bereicherneuerbare Energien und Clean-tech mit einer möglichst breitenAbdeckung einzelner Sektoren auf-zubauen. Schwerpunktmäßig su-chen wir Beteiligungsmöglichkei-ten in Projekten der Stromerzeu-gung, Wärmeerzeugung und Kraft-Wärme-Kopplung. Regional sindwir auf Deutschland und Europaausgerichtet.

VC-Magazin: Die Holding legt ihrenFokus auf die frühen Energiemärk-te. Wie marktnah muss eine Tech-nologie sein, um für ein Investmentin Betracht zu kommen?Schreiber: Die CEE kann in unter-schiedlichen Finanzierungsphasenvon Unternehmen oder Projektensowohl Venture Capital als auch

P r i v a t eEquity oderMezzanine-K a p i t a linvestieren.In Frühpha-sen stellenwir VentureCapital auchfür Unter-nehmen zurVerfügung,deren Tech-

nologien sich noch vor der Markt-einführungsphase befinden. Diesesollten jedoch den Erfolg zumin-dest in kleinem Maßstab z. B. inTest- oder Laboranlagen bereits un-ter Beweis gestellt haben.

VC-Magazin: Vielen Dank für dasGespräch!

Nachgefragt bei Detlef Schreiber, Geschäftsführer der Conetwork Erneuerbare Energien Management GmbH

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Detlef Schreiber

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Der deutsche Buyout-Markt ist traditionell einer derstärksten in Europa und erfüllteauch 2007 die Erwartungen derMarktteilnehmer, resümiert derCMBOR-Report von Deloitte undBarclays Private Equity. Das Deal-volumen erreichte einen neuenHöchststand von 26,5 Mrd. Euro,was einem Plus von 3 Mrd. Euro ge-genüber dem Vorjahr entspricht.Gleichzeitig ist die Anzahl derDeals leicht von 163 auf 135 gesun-ken. Damit folgt Deutschland dem

internationalen Trend des Jahres2007: Während die Zahl der Dealseuropaweit von 1.482 auf 1.436sank, stieg das Volumen von 170Mrd. leicht auf 171,4 Mrd. Euro.Dank des gesteigerten Dealvolu-mens belegte Deutschland 2007nach Großbritannien Rang zwei inEuropa. Bei den Megadeals, d. h.Transaktionen mit einem Volumenvon mehr als einer Mrd. Euro, lie-gen Großbritannien und Deutsch-land mit neun gleichauf an derSpitze.

Nachdem die Venture Capital-Szenemit vator.tv ihr eigenes Social Net-work erhalten hat, gibt es nun aucheine Art Wikipedia für Private Equi-ty-Deals in der IT-Branche. „Deali-pedia“ heißt die Datenbank, dieZahlen zu IT-Deals sammelt undveröffentlicht. In Web 2.0-Manierwerden die Daten von Freiwilligeneingepflegt. Bereits zum Start im Fe-bruar standen über 18.000 Meldun-gen zur Verfügung. Hinter der Web-site steht Mp3.com- und Linspire-Gründer Michael Robertson, derauch Daten zu eigenen Transaktio-nen offenbart.

VentureCapital Magazin 4/200812 www.vc-magazin.de

Aus

lese

Spitzenwerte bei Transaktionsvolu-men und Megadeals 2007

Offene Datenbankfür IT-Deals

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�TOP

Veranstaltung: Thementag „Keine Angst vor Private Equity“

Ort: IKB Private Equity GmbH, Wilhelm-Bötzkes-Straße 1,40474 Düsseldorf

Datum: 3. April 2008

Uhrzeit: 17.00 bis 20.00 Uhr

Inhaltliche Schwerpunkte: Anhand konkreter Praxisbei-spiele aus durchgeführten Transaktionen sollen die nachwie vor bestehenden Berührungsängste vieler mittelstän-discher Unternehmen mit Private Equity abgebaut unddas Verständnis vom Beteiligungsgeschäft als attraktiveunternehmerische Option erhöht werden. Hierzu referie-ren u.a. ein strategischer sowie ein Finanzinvestor.

Informationen und Anmeldung unter:[email protected].: 0211-641 62 68

Finance Day auf der analytica 2008organisiert von der GoingPublic Media AG

Ort: Messegelände München, Forum„Innovations & Technology“ innerhalbder InnovationsArea in Halle A3

Datum: 4. April 2008

Beginn: 10.00 Uhr

Vorträge und Diskussionsrunden u. a. zu folgenden Themen:• Frühphasenfinanzierung: High-Tech Gründerfonds und

Business Angels – Eisbrecher für Life Science Start-ups?• Mögliche Finanzierungs- und Business Development-

Strategien zur nachhaltigen Kapitalausstattung von Biotech-Unternehmen

• Venture Capital: Finanzierungspartner für Biotech- undMedizintechnikfirmen

• Kooperationen zwischen Big Pharma, Chemieindustrie& Biotech-Unternehmen

• Börsennotierte Life Science-Unternehmen und Biotechauf Börsenkurs

• Erfahrungsberichte von gelisteten Unternehmen

Referenten: Dr. Hubert Birner, Prof. Horst Domdey, Dr. Peter Heinrich, Holger Clemens Hinz, Peter Homberg, Dr. Holger Zinke und viele weitere

Mehr Informationen: www.analytica.de

Eine Studie im Auftragdes BMWi über das„Anlageverhalten insti-

tutioneller Investoren aus Deutsch-land in Venture Capital“ dokumen-tiert: Gemessen an seinem Innovati-

onspotenzial hinkt der StandortDeutschland bei den Venture Capi-tal-Investitionen im internationalenVergleich hinterher. WesentlicherGrund ist eine zu geringe Zahl pro-fessioneller deutscher VC-Fonds,

die noch dazu oftmals zu knapp ka-pitalisiert sind. Als wesentliche Ur-sache für diesen Missstand nennendie Gutachter die Zurückhaltunggroßer heimischer institutionellerInvestoren.

Institutionelle Investoren schwächen Standort

Flop

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Deutsches EigenkapitalforumFrühjahr 200822. April, MainzZDF-Konferenzzentrum

Perspektiven für InnovationenSie finden keine Bank, die Ihre Idee versteht? Sie suchen spezialisierte Investoren, die Ihr Vorhabenbegleiten wollen? Oder Sie suchen interessante Investments in innovative Unternehmen? Dann istdas Deutsche Eigenkapitalforum die ideale Gelegenheit, einander kennen zu lernen und ins Geschäftzu kommen.

50 ausgewählte, innovative Unternehmen erhalten die Möglichkeit, ihr Vorhaben Investoren ausführlichzu präsentieren und stehen auf einem eigenen Stand für Gespräche zur Verfügung.

Ein Vorabendevent auf dem Rhein bietet erste Gelegenheit zum Kontakt knüpfen.

Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.eigenkapitalforum.com

Hauptsponsor:

Unterstützer:

Medienpartner:

Sponsoren:

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VentureCapital Magazin 4/200814

Ende der Enttäuschungen?

Deutsche Biotechnologie am Scheideweg

Keine andere Branche ist nach dem Ende des Neuen Mark-tes so tief gefallen wie die pharmazeutische („rote“) Bio-technologie in Deutschland. Den hiesigen Biotechunterneh-men ist es bis heute nicht gelungen, vollständig selbstent-wickelte Arzneimittel auf den Markt zu bringen. 2007 hättedie Wende bringen sollen, als GPC Biotech und Paionscheinbar gute Studiendaten für ihre Medikamentenent-wicklungen vorlegten. Bekanntermaßen scheiterten beidean der Zulassung. Der Schock an den Märkten und bei Kapi-talgebern saß wiederum tief. Es folgte eine Vertrauenskrise,die den gesamten Sektor in Sippenhaft nahm. Und dennoch:Ein genauerer Blick auf die Branche zum jetzigen Zeitpunktlohnt, denn einige Produktentwicklungen stehen kurz vordem Abschluss. 2008 könnte den von Kapitalgebern und Un-ternehmen so lange ersehnten Rückenwind für die gesamteBranche bringen.

Ein langwieriger InnovationsprozessPharmazeutische Biotechnologie gedeiht nicht überall.Keine andere Branche braucht ein derart dichtes Netzvon umgebenden Institutionen und Organisationen. Top-Forschungseinrichtungen, die einerseits als Kooperati-onspartner und andererseits als Ursprung von Spin-offsfungieren, die Bereitschaft von Venture Capital-Gebern,langfristig zu investieren, Kooperationsmöglichkeiten mitgroßen Pharmafirmen sowie politische Unterstützunggelten als Grundvoraussetzungen für den Aufbau einerfunktionierenden Biotech-Industrie. Ein weiteres wichti-ges Kriterium: Zeit und Geduld. Zehn bis zwölf Jahre dau-

ert im besten Fall die Entwicklung eines neuen Medika-ments, das vor der Zulassung einige präklinische und dreiklinische Testphasen durchlaufen muss. Das Risiko einestechnisch bedingten Scheiterns ist in jeder Phase hochund dabei für Außenstehende gar nicht und selbst vonFachleuten kaum einzuschätzen. Dies unterscheidet Bio-tech grundlegend von vielen anderen Branchen – wie z. B.dem bei Investoren derzeit beliebten Web 2.0.

Rote Biotechnologie schreibt rote ZahlenDer überwiegende Teil der 391 deutschen Biotechunter-nehmen wurde innerhalb der letzten zehn Jahre gegrün-det, viele davon mit Unterstützung von VC-Gesellschaf-ten. Was die Anzahl der Firmen betrifft, liegt Deutschlandbereits seit dem Jahr 2000 auf Platz eins in Europa, beimhierzulande seit Jahren stagnierenden Umsatz allerdingsnur auf Rang drei. Eine Hauptursache liegt darin, dass for-schende Biotechs bis dato kein eigenes Medikament aufden Markt bringen konnten, wohingegen in der Schweizund Großbritannien bereits mehrere für Umsätze undzum Teil sprudelnde Gewinne sorgen. Die vermeintlicheAusnahme, das Unternehmen Medigene AG, das bereitszwei Präparate vermarktet, ist bei genauerem Hinsehenkeine, denn beide Medikamente wurden in einem spätenEntwicklungsstadium aus dem Ausland einlizenziert. DieGründe für den deutschen Rückstand sind vielschichtig.So ist der Sektor hierzulande erst vergleichsweise spätgestartet, auch durch Versäumnisse der Politik. Zudemfuhren viele deutsche Biotechs die Strategie, Medikamen-tenkandidaten günstig einzulizenzieren, die von anderenBiotechfirmen oder der Pharmaindustrie aufgegebenworden waren, um sie dann selbstständig weiterzuent-wickeln und zu vermarkten. Diese Strategie, wie sie auch

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Wirkstoff-Pipeline aller deutscher Biotechs nach klinischen Phasen

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2002 2003 2004 2005 2006Anz. d. Wirkstoffe in Studien

Phase I Phase II Phase III Zulassungs-phase

Quelle: Ernst & Young

GPC Biotech Aktienchart

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von Paion und GPC Biotech verfolgt wurde, führte (bis-lang) nicht zum gewünschten Ergebnis. Allerdings siehtdie sogenannte Medikamentenpipeline (siehe Grafik aufS. 14), also die Anzahl der Produkte, die sich in klinischerErprobung befinden, in Deutschland immer noch viel ver-sprechender aus als in zahlreichen anderen Ländern.Trotzdem fand 2007 kein deutsches Biotech den Weg andie Börse, und auch 2008 wird es wahrscheinlich keineIPOs aus diesem Bereich geben. Schuld ist auch die mise-rable Kursentwicklung nach den letzten Börsengängenvon Unternehmen wie Wilex, Liponova oder Nascacell.Derzeit arbeiten lediglich zwei der 19 notierten deut-schen Biotechs profitabel, Morphosys und Qiagen. Alleanderen stehen teils weit entfernt von der Gewinnschwel-le, zermürben ihre Aktionäre mit Eigenkapitalerhöhungenund erschweren dadurch Exits von investierten VC-Ge-sellschaften. Diese Kapitalbindung wirkt sich wiederumnegativ auf die Bereitschaft von Kapitalgebern aus, innicht börsennotierte Biotechs zu investieren. Als direkteFolge davon ist die Zahl der Neugründungen in den letz-ten Jahren dramatisch gesunken. Die schlechte Perfor-mance der börsennotierten Unternehmen verstellt auchden Blick auf Biotechs der zweiten Reihe, die in den letz-ten Monaten durchaus Erfolge feiern konnten. So meldeteder Heidelberger Diagnostikspezialist mtm laboratoriesAG diesen Februar die Markteinführung seines mittler-weile dritten diagnostischen Produkts im Bereich Diagno-

Titelthema

se und Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses. Dieauf Biomarkern basierenden Produkte stammen aus dereigenen Entwicklungspipeline und sind den konventionel-len Methoden weit überlegen. „Die Umsatzzahlen im ers-

ten Jahr unserer eigenenVermarktungsaktivitätenübertreffen unsere Erwar-tungen, was uns zuversicht-lich macht, mittelfristig ei-nen signifikanten Marktan-teil auf dem Milliardenmarktder Gebärmutterhalskrebs-diagnostik zu erreichen“, er-läutert dazu Dr. Peter Pack,Mitgründer und CEO dermtm laboratories, und wei-ter: „Entwicklung, Produkti-on und Vertrieb liegen dabeiausschließlich in unserer

Hand und damit unter unserer Kontrolle. Dadurch habenwir das bereits verwirklicht, wovon viele Biotechunter-nehmen der sogenannten ersten Garde seit Jahren spre-chen, die ,fully integrated biotechnology corporation‘.“

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an Sicherheiten und wollten daher nie eine erwähnens-werte Rolle in der Biotechfinanzierung spielen. Allerdingshaben die ausbleibenden Markterfolge der letzten Jahreauch Wagniskapitalgeber vorsichtiger und zögerlicherwerden lassen. So meldet die UnternehmensberatungErnst&Young einen Einbruch der VC-Investments 2006von deutlichen 35% (siehe nebenstehende Grafik). Unddies trotz des starken Engagements einiger Family Offi-ces, allen voran des ehemaligen SAP-Gründers DietmarHopp, der 2006 mehr als ein Viertel aller Biotech VentureCapital-Investitionen vornahm, und der Gebrüder Strüng-mann, die nach dem Verkauf der Hexal AG an Novartisebenfalls rege in den Sektor investieren. „Das Engage-ment der Akteure Hopp und Strüngmann ist sicherlichvon Vorteil für die deutsche Biotechbranche, kann aberdie Abwesenheit einer generellen Business Angels-Kulturbei weitem nicht kompensieren“, erläutert dazu der Bio-techexperte Dr. Holger Bengs von der Unternehmensbe-ratung Biotech Consulting.

Wagniskapitalgeber verändern ihre StrategieDie Mehrzahl der deutschen VC-Gesellschaften be-schränkte sich in den letzten Jahren auf Investitionen inreifere Unternehmen, die mit ihren Entwicklungen schonweit fortgeschritten sind. „Wir haben unseren Investiti-onsbereich auf Buyouts und klassische Wachstumskapi-talfinanzierungen erweitert. Unsere angestammten Ar-beitsfelder im Bereich der Frühphasenfinanzierung undVenture Capital behalten wir aber selbstverständlichbei“, erläutert dazu Dr. Annegret de Baey-Diepolder, Part-ner bei der deutsch-amerikanischen TVM Capital, die be-reits seit 1983 in die deutsche Biotechbranche investiert.„Bei Investitionen in diesem Segment müssen wir aberverstärkt auf Kapitaleffizienz achten, ansetzen kann manda beim Thema Pipelineentwicklung. Dann investierenwir sehr wohl im Frühphasenbereich, siehe unser Engage-ment bei Vivendy Therapeutics. Im Grunde geht es dar-um, intelligentere Modelleals bisher bei der Entwick-lung neuer Wirkstoffe undTherapien zu verfolgen, da-mit die Kosten der Entwick-lung insgesamt reduziertwerden können. Dann wer-den Investments in derFrühphase auch für VCswieder interessanter.“ DieseEvaluierung neuer Finanzie-rungsstrategien seitens derVC-Geber folgt auch aus derNotwendigkeit heraus, ei-nen neuen Exitkanal zu er-schließen, weg vom Börsen-gang, hin zum Trade Sale mit Big Pharma. Andere Kapital-geber, wie die neu aufgestellte Baigo Capital, haben sichvollständig auf das Buyout-Geschäft im breiteren Health-care-Segment fokussiert (siehe hierzu das Portrait aufden S. 38-39).

Einige große VC-Runden der letzten Monate haben fürAufsehen gesorgt. So erhielt der Regensburger Medika-mentenentwickler Antisense Pharma GmbH im Novem-ber 2007 27 Mio. Euro frisches Kapital von einem einzigenInvestor, der Münchner MIG Verwaltungs AG. Eine Phase-

III-Studie des Wirkstoffs AP12009 zur Behandlung vonGehirntumoren soll da-durch finanziert werden.Michael Motschmann, ver-antwortlicher Senior FundManager der MIG AG, er-klärt dazu: „Die Studienda-ten der Phase II von AP120009 sind derart überzeu-gend, dass dem Unterneh-men weiterhin alle Möglich-keiten offen stehen. So ist ei-ne Auslizenzierung desWirkstoffs an Big Pharma in

einigen Märkten möglich, aber auch eine Eigenvermark-tung nach erfolgter Zulassung in anderen Regionendurchaus vorstellbar.“ Ebenfalls im November 2007 betei-ligte sich die Münchner Jossa Arznei GmbH, ein Unter-nehmen der Hexal-Gründer Strüngmann, im Rahmen ei-ner Kapitalerhöhung mit 40 Mio. Euro an der Berliner Gly-cotope GmbH. Mit den Mitteln sollen die klinische Ent-wicklung von drei eigenen Medikamenten bis in späte kli-nische Phasen sowie die Zulassung eigener Produktions-zelllinien finanziert werden.

Big Pharma wird aktivAlle großen Pharmakonzerne leiden zunehmend an demmangelnden Output ihrer eigenen Forschungsabteilun-gen und dem Auslaufen wichtiger Patente. Das führt zuerhöhtem Konkurrenzdruck in Form von Nachahmerpro-dukten (Generika). Um diese Innovationslücke zu füllen,gehen Pharmaunternehmen vermehrt Kooperationen mit

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Dr. Annegret de Baey-Diepolder, TVM Capital

Michael Motschmann, MIG

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

Aufgenommenes Eigenkapital im Jahresvergleich

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Börsengang SekundärfinanzierungenRisikokapitalMio. Euro

Quelle: Ernst & Young

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innovativen Biotechfirmen ein oder übernehmen dieseganz. Dabei ist die Bereitschaft von Big Pharma, Aufschlä-ge auf Börsenkurse zu zahlen, in den letzten Monaten wei-ter angestiegen. So übernahm der britisch-schwedischePharmakonzern AstraZeneca das amerikanische BiotechMedImmune im Frühjahr 2007 für 15,2 Mrd. USD und zahl-te dabei einen Aufschlag von 53,3%. Auch in Deutschlandgab es in letzter Zeit einige spektakuläre Deals, die alsAusweis für die Reifung und Qualität der Branche hierzu-lande gelten können. Amgen akquirierte die ursprünglichin Heidelberg gegründete Alantos Pharmaceuticals Mitte2007 für 300 Mio. USD in bar. Von der Öffentlichkeit weit-gehend unbeachtet geblieben ist ein Lizenzübereinkom-men des größten Pharmakonzerns der Welt, Pfizer, mitdem kleinen Münchner Biotechunternehmen Scil-Tech-nology Anfang 2008. Pfizer sicherte sich dabei dieExklusivrechte an dem von Scil entwickelten Knorpel-wachstumsfaktor CD-RAP. Die Vereinbarung könnte Scilinsgesamt bis zu 250 Mio. USD an Einnahmen bescheren.Auch der TecDax-Wert Morphosys AG schloss Ende letz-ten Jahres ein Entwicklungs- und Lizenzabkommen mit ei-nem Pharmakonzern, diesmal Novartis, das Morphosysin den nächsten zehn Jahren bis zu einer Mrd. USD in dieKassen spülen wird.

Wichtige News stehen unmittelbar bevorEin Blick in die nahe Zukunft verheißt ein spannendesJahr 2008, da eine ganze Reihe von entscheidenden Un-

ternehmensnachrichten ansteht. Allen voran die börsen-notierte Berliner Jerini AG, die im August letzten Jahresihr Medikament Icatibant gegen die seltene Erbkrankheitdes hereditären Angioödems zur Zulassung in Europaund den USA eingereicht hat. In den USA wird die Foodand Drug Administration (FDA) voraussichtlich am 26.April über eine Zulassung entscheiden. Die Prognosen fürdie jährlichen Spitzenumsätze reichen von 220 bis 300Mio. Euro, einen Teil davon müsste Jerini allerdings an Sa-nofi-Aventis abführen, von der der Wirkstoff im Jahr 2001einlizenziert worden war. Noch nicht ganz so fortgeschrit-ten ist der Produktkandidat SC 12267 der Münchner 4SCAG, der mit seiner Indikation Rheumatoide Arthritis aller-dings einen gigantischen Markt adressiert. Im Dezember2007 berichtete 4SC über ermutigende Ergebnisse aus ei-ner abgelaufenen Phase IIa-Studie. Sowohl Analysten alsauch der Vorstand rechnen aufgrund der überzeugendenStudiendaten mit dem Abschluss eines hoch dotierten Li-zenz-Deals mit einem Pharmaunternehmen in den kom-menden Monaten. Nicht zu vergessen der Münchner Me-dikamentenentwickler Medigene AG, der bereits zwei ein-lizenzierte Medikamente am Markt vertreibt. Zwar hatMedigene seine Aktionäre in den letzten Jahren ziemlichverunsichert, der Kurs notiert derzeit nahe dem Allzeit-tief von 4 Euro (zum Vergleich: im Jahr 2000 lag er bei 130Euro), doch 2008 könnte einen Umschwung bringen. Me-digene verfügt über drei Produktkandidaten in der Pipe-line, für die allesamt Neuigkeiten aus der klinischen

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Grössere VC-Investments in die deutsche Biotechnologie 2007/2008Unternehmen Branche Investmentsumme Datum Investoren

Caprotec Bioanalytics GmbH Biotechnologie 6,0 Mio. Euro 1/2008 Creathor Venture, IBB Beteiligungsgesellschaft,

ERP Startfonds

IonGate Biosciences GmbH Bioanalytik 4,6 Mio. Euro 1/2008 Heidelberg Innovation, KfW

Antisense Pharma GmbH Biotechnologie 27,0 Mio. Euro 11/2007 MIG AG & Co. Fonds 5 KG

Glycotope GmbH Biotechnologie 40,0 Mio. Euro 11/2007 Jossa Arznei GmbH (Strüngmann)

Sloning Biotechnology GmbH Biotechnologie 4,7 Mio. Euro 11/2007 LBBW Venture Capital GmbH, HBM BioVentures,

KfW, Deutsche Effecten- und Wechsel-

Beteiligungsgesellschaft AG

Direvo Biotech AG Biotechnologie 12,0 Mio. Euro 10/2007 TVM Capital, NRW.Bank

CureVac GmbH Biotechnologie 13,0 Mio. Euro 7/2007 DH Capital GmbH & Co. KG,

OH Beteiligungen GmbH & Co. KG

Noxxon Pharma AG Biotechnologie 37,0 Mio. Euro 5/2007 TVM Capital, Sofinnova Partners, Edmond de

Rothschild Investment Partners, Deutsche Effec-

ten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG

Ganymed Pharmaceuticals AG Biotechnologie 33,7 Mio. Euro 4/2007 VI Partners, Future Capital, Ingro Finanz, LBBW,

MIG, Nextech Venture, ONC Partners, Varuma

Affimed Therapeutics AG Biotechnologie 25,0 Mio. Euro 4/2007 BioMedInvest, OrbiMed Advisors,

5,0 Mio. Euro 3/2008 Life Sciences Partners (LSP), firstVentury

ViroLogik GmbH Biotechnologie 2,6 Mio. Euro 4/2007 MIG AG & Co. Fonds 3 KG, S-Refit AG,

medTech Capital Fonds

immatics biotechnologies GmbH Biotechnologie 40,0 Mio. Euro 2/2007 Wellington Partners, 3i, Dietmar Hopp (über die

DH Capital GmbH & Co. KG und OH Beteiligungen

GmbH & Co. KG), National Technology Enterprises

Company (NTEC), KfW

Brain AG Weisse Biotechnologie 12,5 Mio. Euro 1/2007 MIG AG & Co. Fonds 3 KG

Sirs-Lab GmbH Diagnostika 10,0 Mio. Euro 1/2007 Affentranger Associates,

BM-T beteiligungsmanagement thüringenQuelle: eigene Recherche

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Erprobung anstehen. Eines davon, Rhudex, hat Expertenzufolge ein Marktpotenzial von über einer Mrd. Euro undbefindet sich derzeit in Phase II der Testung.

Schwach entwickelte sich auch der Aktienkurs derBerliner Epigenomics AG in den letzten Jahren. Ende Fe-bruar dieses Jahres konnte das Unternehmen aber zumin-dest einen ersten Referenzkunden für seinen Darmkrebs-test präsentieren. Die Markteinführung wird zwar erst für2010 erwartet, dennoch macht der Schritt Hoffnung auferste stabile Umsätze. Auch bei der Münchner Wilex AG,die Ende 2006 als eines der vorläufig letzten deutschenBiotechs den Weg an die Börse schaffte, stehen bald Er-gebnisse einer wichtigen Phase III-Studie an. Im Dezem-ber 2007 konnte das Unternehmen bereits positive Zwi-schenergebnisse für sein Antikrebspräparat Rencarexvermelden und rechnet im Fall einer Zulassung, frühes-tens 2010, mit jährlichen Spitzenumsätzen von bis zu 400Mio. USD.

Überraschungen von nicht notierten Biotechs?Neben den gelisteten Biotechs könnten zwei deutscheUnternehmen aus der zweiten Reihe für einen positivenNewsflow sorgen. Es sind dies die Münchner Idea AG, diebereits im Mai 2007 einen Zulassungsantrag für ein Mittelgegen Arthrose gestellt hat, und die Trion Pharma AG, diemit ihrem Partner Fresenius Biotech Ende Dezember 2007ein Krebsmedikament zur europäischen Zulassung ange-meldet hat. Beide Unternehmen lieferten dafür überzeu-gende Studiendaten ihrer klinischen Testung. Auch wenndie zur Zulassung eingereichten Pharmazeutika nicht überBlockbusterpotenzial verfügen – die Schätzungen für de-ren Peak Sales bewegen sich im unteren dreistelligen Mil-lionenbereich – so wäre es doch überraschend, würdenausgerechnet jene Unternehmen, die kaum Venture Capitalund öffentliche Förderung erhalten haben und abseits deröffentlichen Wahrnehmung stehen, als erste selbst er-forschte Präparate auf dem Markt einführen.

Fazit:Die Ereignisse der nächsten Monate werden darüber ent-scheiden, ob die rote Biotechnologie in Deutschland ihreKrise überwinden kann. Noch stehen die Chancen gut,dass die Wende gelingt und der dringend nötige Stim-mungswandel stattfindet. Denn langfristig gilt: Ohne denInnovationsstrom aus der Biotechnologie stagniert auchdie pharmazeutische Industrie – beide brauchen einenstetigen Zufluss kleiner innovativer Start-ups, die Ergeb-nisse aus den Universitäten und anderen Forschungsins-tituten in den Markt einbringen. Noch scheuen die Wag-niskapitalgeber den Wiedereinstieg in die Frühphasenfi-nanzierung und präferieren die florierende Medizintech-nikbranche oder Biotechs in weit fortgeschrittenen Ent-wicklungsstadien. Trotz staatlicher Initiativen braucht esaber privates Engagement, um eine lebendige Gründer-szene in der Biotechnologiebranche aufzubauen.

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„Diagnostika werden sich stark entwickeln“

Interview mit Dr. Joachim Rothe, Life Science Partners, und Dr. Regina Hodits, Atlas Venture

Im Europavergleich belegt die deutsche Biotechbranche regel-mäßig hintere Plätze: Institutionelle Investoren halten sichzurück, die Mittel sind knapp, die Exitmöglichkeiten über-schaubar. Veritable Flops wie GPC Biotech und Paion ver-schlechtern das Klima zusätzlich. Einige Venture Capital-Ge-sellschaften hierzulande lassen sich von solchen Nachrichtendennoch nicht abschrecken. Dr. Joachim Rothe, Life SciencePartners (LSP), und Dr. Regina Hodits, Atlas Venture, spra-chen mit VC Magazin-Redakteur Torsten Paßmann über dieChancen, die sich trotz dieser Rahmenbedingungen bieten.

VC-Magazin: Welche Segmente der Life Sciences sind ausIhrer Sicht für Venture Capital-Gesellschaften derzeit be-sonders interessant?Rothe: Zum Beispiel Diagnostika, die an ein Medikamentgekoppelt sind, werden sich stark entwickeln. Weiterhingroß ist das Interesse auch an Nischenprodukten oder„orphan indications“. Es geht immer um Themen, die manmit einem überschaubaren Budget entwickeln kann, aberwo nach erfolgreichen klinischen Studien immer noch einriesiges Potenzial ist.Hodits: Ebenfalls spannend sind „devices“ und „disrup-tive technologies“, die neue Märkte erschließen. Einschönes Beispiel aus unserem Portfolio ist Jenavalve, einHersteller minimalinvasiver Herzklappen. Ärzte müssennicht mehr den Brustkorb öffnen, und sie können damitOperationen an Patienten durchführen, die mit den gängi-gen Methoden nicht behandelt werden können.

VC-Magazin: Der Venture Capital-Bereich leidet unter ei-ner anhaltenden Finanzierungslücke, besonders stark be-troffen ist die Biotechbranche. Woran liegt es, dass vieleFinanzinvestoren diesen Sektor seit Jahren meiden? Rothe: Die institutionellen Investoren vor allem inDeutschland haben sich leider faktisch komplett zurück-gezogen. Selbst in überschaubaren Randbereichen mussman viel Geld und Zeit für Entwicklungen aufwenden, diedann erst später attraktive Renditen erzielen. Letztend-lich haben sich aber zu viele Investoren in der ersten Wel-le Ende der 90er Jahre die Finger verbrannt und denkenbis heute, die ganze Industrie sei nicht in Ordnung. Dabeiwaren das nur die Kinderkrankheiten.Hodits: Der hiesige Markt ist auch auf der Exitseite wenigattraktiv. In Deutschland fehlt eine breite Aktionärsbasis,während in der Schweiz private Anleger mit Biotechun-ternehmen wie Serono und Actelion gute Erfahrungen ge-macht haben und offen für Aktieninvestments sind.

VC-Magazin: Welche weiteren europäischen Standortebieten sich für Biotechbörsengänge an? Hodits: Die London Stock Exchange liegt klar vorne. Umdort mitspielen zu können, sollte der Börsenkandidataber eine kritische Größe überschritten haben – alsoüber 200 Mio. GBP liegen. Wirklich interessant ist außer-dem Dänemark, wo es eine starke lokale Investorenbasisgibt. In Kopenhagen haben wir sehr gute Erfahrungen ge-sammelt und können uns gut vorstellen, noch mehr zumachen. Auf den Plätzen folgen die Vierländerbörse Euro-next, Frankfurt und Stockholm.Rothe: Lange Zeit hieß es, Europa sei zu zersplittert unddie USA mit der Nasdaq seien das Beste für Biotech. Mitt-lerweile wird es zunehmend als Vorteil empfunden, dasses hier eine Vielzahl an Börsen gibt. Wenn in den USA dieNasdaq zu ist, geht gar nichts mehr. Hier in Europa habenwir in den letzten Jahren eine Vielzahl von Börsengängengemacht und sind dabei immer an Börsenplätze gegan-gen, die gerade offen waren.

VC-Magazin: Wie groß ist der Schaden, den die Rück-schläge bei GPC Biotech und Paion für die deutsche Bio-technologiebranche angerichtet haben? Hodits: Die beiden Firmen haben einem fast toten Marktnoch einmal einen deutlichen Schlag versetzt. Das warwahrscheinlich das Letzte, was die Branche gebraucht hat.Rothe: Solche Flops fördern die Ansicht, dass man vonBiotech die Finger lassen sollte.

VC-Magazin: Was hat sich im Finanzierungsprozess vonBiotechunternehmen über die letzten Jahre geändert? Hodits: Alle Beteiligten sind sehr fokussiert darauf, dieFirmen von Punkt A nach Punkt B zu finanzieren – und das

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Dr. Joachim Rothe (links) und Dr. Regina Hodits im Gespräch mit VC Magazin-Redak-teur Torsten Paßmann

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mit so wenig Kapital wie möglich. Das ist der größte Un-terschied zur Blase von 2000.Rothe: Das Kapital ist sicherlich knapp, aber die guten Fir-men erhalten auch heute noch ausreichend Mittel. Was miraußerdem aufgefallen ist: Seit letztem Jahr sehen wir wie-der wirklich neue Ideen, die uns nicht schon fünf Mal vor-gelegt wurden. Auch die Businesspläne sind viel besser alsvor ein paar Jahren. Der Finanzbedarf ist klug durchdacht,und die Meilensteine sind realistisch eingeschätzt.

VC-Magazin: Wie lassen sich Meilensteine vereinbaren,und welche sind sinnvoll? Hodits: Das ist einfach: Alles, was extern verifiziert wer-den kann und wofür jemand bereit ist, Geld auf den Tischzu legen. Für jeden erreichten Meilenstein, den wir finan-zieren, muss es einen Käufer geben. Sie müssen ihrem Ge-genüber erklären können, dass sie Risiko aus einem Pro-dukt oder Unternehmen herausgenommen haben und esein Upside-Potenzial gibt.

VC-Magazin: Und die Definition von Meilensteinen löstdas Dilemma, dass die Produktentwicklung lange dauert,Fonds aber nur begrenzte Zeit existieren? Rothe: Das ist kein Problem. Man investiert ja nicht vonAnfang an, sondern steigt irgendwo ein und auch irgend-wo wieder aus. Dieses „irgendwo“ ist in den letzten Jah-ren viel leichter geworden. Unsere Firma Idea hat vorkurzem einen großen Deal über die US-Rechte eines Pro-duktes geschlossen, wo auch eine große Vorauszahlunggeleistet wurde. Solche Mittel lassen sich möglicherweiseauch in Rückflüsse an die Investoren umwandeln.Hodits: Zu den kreativen Lösungen gehören auch Nach-schlagszahlungen. Wir haben z. B. die Firma Adnexus für430 Mio. USD an den Pharmakonzern BMS verkauft. Daswar ein guter Wert, aber wir haben in den Produkten nochmehr Potenzial gesehen. Dieser Meinung war zwar auchder Käufer. Da noch Risiko in der Entwicklung steckt, ha-ben wir einen Nachschlag vereinbart, wenn bestimmteZiele erreicht sind. Dieser Weg bietet sich an, wenn etwaklinische Studien mit hohem Risiko umzusetzen sind.

VC-Magazin: Welche Rolle spielt die Frage des geistigenEigentums, und wie lässt sich dieses sichern? Rothe: In unserem Universum von fast 40 Firmen gibt esnur zwei oder drei, bei denen IP keine relevante Rolle

spielt. Bei allen anderen garantiert es die „freedom tooperate“ und hält idealerweise Wettbewerber fern. In un-serer Due Diligence ist das geistige Eigentum immer eineconditio sine qua non.

VC-Magazin: In welchen Life Science-Feldern suchen Siederzeit aktiv nach Investments – und von welchen Gebie-ten halten Sie sich fern? Rothe: Ganz besonders interessieren wir uns für pharma-zeutische Entwicklungen, Impfstoffe, Diagnostika und Me-dizintechnologie.Hodits: Für uns ist alles interessant, wo wir mit be-schränktem Finanzpotenzial extern verifizierbaren Wertgenerieren können. In der letzten Zeit waren das Invest-ments in Anti-Infektiva und Ophtamologie. Dagegen sindHealthcare Services und Krankenhausmanagement keinThema für unsere Funds. Auch in der Onkologie, sprichKrebsforschung, halten wir uns eher zurück. Da sind 862Medikamente in klinischen Studien, und Sie können kaumPatienten rekrutieren.

Rothe: Ja, in dem Bereich sind wir auch sehr zurückhal-tend. Ebenso dort, wo man Studien mit vier- oder fünfstel-ligen Patientenzahlen braucht – die ganzen Volkskrank-heiten, Bluthochdruck, Osteoporose, Diabetes. Bei allenSachen, die am Ende von den praktischen Ärzten ver-schrieben werden, ist das finanzielle Risiko für die not-wendigen großen Studien vor der Zulassung für VCs wieuns nicht zu stemmen.

VC-Magazin: Frau Dr. Hodits, Herr Dr. Rothe, herzlichenDank für das interessante Gespräch.

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Zu den Gesprächspartnern

Dr. Joachim Rothe leitet seit 2002 die deutschen Akti-vitäten von LSP, München. Die Gesellschaft wurde1989 gegründet und hat seither in über 50 Biotech-Fir-men investiert. Dr. Regina Hodits trat Atlas Venture,ebenfalls München, 2004 bei und leitet als Partner dasLife Science-Team. Atlas Venture investiert seit mehrals 25 Jahren in den Bereichen Life Sciences und Tech-nologie und hat in über 300 Unternehmen investiert.

Dr. Regina Hodits

„Der hiesigeMarkt ist auf derExitseite wenig

attraktiv“

Dr. Joachim Rothe

„Das Kapital istsicherlich knapp,

aber die gutenFirmen erhaltenauch heute noch

ausreichend Mittel“

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Die Tatsache, dass Erfolg im Beteiligungsgeschäft nicht nurvom eigenen Einsatz, sondern dem des gesamten Teamsabhängt, ist Hanns-Peter Wiese sehr bewusst. Mit 19 JahrenErfahrung im Private Equity- und Venture Capital-Geschäftim In- und Ausland weiß der Gründungspartner von GlobalLife Science Ventures, wovon er spricht. Nach einer Ausbil-dung zum Hotelkaufmann im renommierten „Vier Jahres-zeiten“ in Hamburg studierte er in der Hansestadt Betriebs-wirtschaftslehre. Anschließend war er zwei Jahre Vor-standsassistent im Konzern der Steigenberger Hotels inFrankfurt. Dort wurde er 1989 auf die Beteiligungsbrancheund den Finanzinvestor 3i aufmerksam, der erst kurz zuvorsein erstes Büro in Deutschland eröffnet hatte.

Vom Private Equity-Investor …Nach einem halbjährigen Training bei 3i in England warWiese im süddeutschen Raum mit der Durchführung vonManagement Buyouts sowie Wachstumsbeteiligungen ei-ner Reihe von mittelständischen Unternehmen betraut.Dabei kam er mit diversen Banken in Kontakt, die im Rah-men der Transaktionen Fremdkapital zur Verfügung stell-ten. U. a. mit der HypoVereinsbank, die dem heute 48-Jährigen 1993 eine interessante Offerte unterbreitete. DasMünchner Kreditinstitut hatte mit anderen Banken einigeJahre zuvor einen Private Equity-Fonds namens „EuroSynergies“ in Paris gegründet, der in eine Schieflage gera-ten war. „Mich hat damals sowohl Paris, die europäischePositionierung als auch der Turnaround gereizt“, erin-nert sich Wiese, der das Angebot annahm. Nach Neube-setzung und Fokussierung auf Beteiligungen an mittel-großen Unternehmen mit europäischer Ausrichtung warWiese als Direktor in einem sonst französischen Team fürden deutschsprachigen Raum zuständig. Von einer Reihevon Beteiligungen sind ihm noch eine deutsch-französi-sche M&A-Transaktion und das Lead-Investment beimzweitgrößten deutschen Buyout im Jahr 1994 – WesumatFahrzeugwaschanlagen, heute WashTec AG – besondersin Erinnerung geblieben.

… zum Venture CapitalistenNach erfolgreichem Turnaround konfrontierte DieterRampl, damals im Vorstand der HypoVereinsbank, Wiesemit der Idee, zusammen mit der Familie Engelhorn (Boeh-ringer Mannheim) einen Venture Capital-Fonds aufzule-gen, der sich auf die Life Sciences spezialisieren sollte.Diese neue Herausforderung lockte Wiese, der mit seinemPartner Dr. Peter Reinisch für die Sponsoren – zu denen

sich später die holländische ING gesellen sollte – dieGründung vorbereitete. Die bereitgestellten 66 Mio. Eurowurden ab 1996 in 18 junge Life Science-Unternehmen in-vestiert. 2001 wurde mit 143 Mio. Euro der Nachfolge-fonds GLSV II aufgelegt. Dieser investierte in 20 weitereBeteiligungen – davon zwei Drittel quer durch Europa, einDrittel in den USA. Von allen Beteiligungen konnte bislangjede Dritte an die Börse gebracht oder verkauft werden.Beispiele erfolgreicher Beteiligungen sind u. a. die CytosAG aus Zürich, die Intercell AG aus Wien sowie der viel be-achtete Trade Sale von GlycArt, für den Wiese und seinenKollegen der EVCJ-Exit Award 2005 verliehen wurde.

Aktuell befindet sich GLSV wieder im Fundraising, wo-bei Wiese das momentane Klima nicht zuletzt in Folge derKreditkrise als schwierig ansieht. Erfreulich sei jedoch,dass in letzter Zeit das Interesse an europäischem VCnach langer Bevorzugung von Buyout-Fonds oder US-VCwieder steigt.

Innerhalb des GLSV-Partnerkreises deckt Wiese denkaufmännischen und juristischen Bereich ab und legtWert darauf, bei allen Due Diligence-Projekten sowie derBetreuung der Beteiligungen mitzuwirken. „,Mein Deal‘gibt es bei uns nicht, wir arbeiten immer im Team“, sagtder gebürtige Hamburger.

Überzeugter HanseatIm Allgäu aufgewachsen, lebt er heute mit seiner Frau undden beiden Söhnen am südlichen Stadtrand von Mün-chen. „Dennoch bin ich nach wie vor überzeugter Ham-burger“, bekennt Familienmensch Wiese, der in seinerFreizeit gern wieder mehr Sport treiben würde. Als einge-fleischtem Private Equity- und Venture Capital-Playerbleibt ihm dafür jedoch nur wenig Zeit.

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Hanns-Peter Wiese

Teil 20 der Serie: Köpfe der deutschsprachigen PrivateEquity-Szene

Menschen & Macher

8/06 Rolf Christof Dienst

9/06 Prof. Dr. K. Nathusius

10/06 Dr. Gottfried Neuhaus

11/06 Dr. Hellmut Kirchner

12/06 Werner Dreesbach

1/07 Roger Bendisch

2/07 Thomas U. W. Pütter

3/07 Falk F. Strascheg

4/07 Thomas W. Kühr

5/07 Dr. Sonnfried Weber

6/07 Marc Samwer

7/07 Gustav Egger

8-9/07 Steve Koltes

10/07 Andreas Lange

11/07 Dr. Peter Terhart

12/07 Dr. Hendrik Brandis

1/08 K.-M. Höltershinken

2/08 J.-Wolfgang Posselt

3/08 Dr. Jörg Röckenhäuser

Bisher erschienen

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VentureCapital Magazin 4/200826

„Bei Innovationen kann man keine Auszeit nehmen“

Interview mit Prof. Dr. Dejan Ilic, Vorstandsvorsitzender der Arri AG

Was hat eine Schusterwerkstatt in den Hinterhöfen vonSchwabing in München mit James Bond zu tun? 1917 kauf-ten August Arnold und Robert Richter einen MünchnerSchuhmacherbetrieb. Die Filmpioniere entwickelten dortFilmkameras. Heute ist ihr einstiges Zwei-Mann-Unterneh-men Arri der weltweite Marktführer für analoge Filmkame-ras und liefert u. a. die Technik für den aktuellen JamesBond-Film. Im Interview mit Georg von Stein spricht Prof.Dejan Ilic, CEO von Arri, über die Herausforderungen derDigitalisierung, Steve Jobs und seine Erfahrungen mit Kapi-talgebern.

VC-Magazin: Der ehemalige BASF-Aufsichtsratsvorsitzen-de Prof. Leibinger sagt, das 20. Jahrhundert war das desElektrons, dieses Jahrhundert sei das der Photonik; wasbedeutet das für den Kamerahersteller Arri?Ilic: Die elektronische Industrie wächst pro Jahr mit Ra-ten zwischen 10 und 15%. Das Wachstum wird getriebenvon Halbleitertechnologien, der Telekommunikation,dem Maschinenbau, Steuerungselementen und der Sen-sorik. Während das Grundwissen im Elektronikbereichsehr hoch ist, sind wir in der Photonik eher am Anfang.Das Wissen beider Bereiche wird sich aber in den kom-menden 50 Jahren immer mehr überlappen. Unsere großeHerausforderung ist die digitale Technik vor allem im pro-fessionellen Kamerabereich. Da gibt es neben Arri zweigroße Wettbewerber: Panasonic und Sony. Bei uns findetderzeit eine wichtige Entwicklung statt: Bisher hat manfür jede Grundfarbe einen Chip genommen, also Drei-Chip-Kameras gebaut. Aber Arri verwendet jetzt erstmalseinen Chip für alle drei Farben, der Milliarden von Datenz. B. bei Aufnahmen von Natur auf kleinstem Raum übermathematische Formeln speichert.

VC-Magazin: Was abgesehen von den Kameras wird nochdigitalisiert?Ilic: Die ganze Kette von der Bearbeitung der Filmdatenbis zur Auslieferung ins Kino. Arri bietet als allererste Fir-ma einen Filmscanner und Lasertechnologie, um die Film-daten auszuwerten – Kostenpunkt circa 500.000 Euro. Mitden beiden Geräten lässt sich der gesamte Film gleichsam„an einem Tisch“, d. h. ohne Prozessunterbrechungen,verarbeiten. Der chemische Prozess, ein Positiv von ei-nem Negativ ziehen zu müssen, und die damit verbunde-nen Kosten entfallen. In Zukunft wird Filmmaterial zwi-schen Bearbeitungsstationen bis hin zum Kino direkt digi-tal übertragen. Der Schritt zum digitalen 3D-Kino ist dannklein. Aber es geht noch viel weiter. Mit den Möglichkei-ten digitaler Kameras werden Sie elektronische Gerätesteuern, z. B. via Videobild die Kaffeemaschine, oder Siekönnen alles aufnehmen, was im Haus geschieht.

VC-Magazin: Arri verkauft heute 95% aller analogen Profi-filmkameras. Wie wird Arri es schaffen, auch 95% der digi-talen Profifilmkameras zu verkaufen?Ilic: In den nächsten zwölf bis 14 Monaten werden wir ei-ne digitale Kamera auf den Markt bringen, die die glei-chen Eigenschaften und Qualitäten wie heutige Arri-Ana-logkameras besitzt. Dann stellt sich nur noch die Frage,wie schnell die Profis die Kameras kaufen werden, denndas Bedienen von analogen und digitalen Kameras sindzwei Welten.

VC-Magazin: In welchen weiteren Feldern plan Arri seinWachstum?Ilic: Arri konzentriert sich auf vier Segmente. Vom heuti-gen Umsatz machen die Filmkameras ungefähr 35% aus.Der Bereich Geräteverleih und der Bereich Beleuchtungbeträgt jeweils ein Viertel, der vierte Bereich Laserscan-ner liegt bei 15%. In diesen vier Bereichen sollten wir zu-mindest ein durchschnittliches Wachstum von 10% schaf-fen. Im Bereich Filmkameras wachsen wir durch die Ent-wicklung von neuen Kamerachips gemeinsam mit derFraunhofer-Gesellschaft und durch Software-Entwick-lung. Aber auch den analogen Bereich treiben wir voran.Im Bereich Postproduktion entwickeln wir die Lasertech-nologie und Filmsscanner weiter. Da kommen wir geradein die Implementierungsphase. Im dritten Bereich Be-leuchtung könnte das Wachstum weniger hoch ausfallen.Nicht für den Markt, sondern für uns. Es gilt hier, Wärme-verluste und thermodynamische Prozesse der Lampen inden Griff zu bekommen. Aber LED-Studios werden sich in

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Prof. Dr. Dejan Ilic

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Europa immer mehr verbreiten. Der vierte Bereich Ver-mietung von Equipment ist für uns besonders wichtig,denn da sehen wir, wie sich unsere Kameras und Beleuch-tungsgeräte in der Praxis bewähren – wie z. B. im 22.James Bond-Film.

VC-Magazin: Wie wollen Sie bei Innovationen mit Sony &Co. mithalten?Ilic: Das Top-Management hat die Aufgabe, den Innova-tionsprozess ständig voranzutreiben, sonst verliert man.Man kann da keine Auszeit nehmen. Ich habe das bei Var-ta Anfang der 90er erlebt. Wir machten gute Umsätze, wa-ren der drittgrößte Batteriehersteller der Welt, hattenaber Innovationen zu wenig vorangetrieben. Fünf Jahrespäter kam die Strafe. Sie müssen den Drang haben, stän-dig neue Produkte zu entwickeln. 1997 bat mich SteveJobs, eine leichte, superflache und antimagnetische Bat-terie mit unter zwei Gramm zu bauen, die fast nichts kos-ten sollte. Das ist nicht möglich, habe ich ihm gesagt.Aber wir sind dran geblieben. Ein Jahr verging. Dann kamman auf die Idee, eine Kaffeetüte als Mantel für eine anti-magnetische Batterie zu nutzen und Nanometalloxide alsMaterialien für Elektroden. Für diese neue Technologiebekam ich 2006 den Innovationspreis der deutschenIndustrie. Das Unmögliche von heute muss möglich fürmorgen gehalten werden.

VC-Magazin: Was ist bei Arri heute unmöglich, aber mor-gen möglich?Ilic: Die ganze digitale Kette zu bedienen: vom Einlesender Filmdaten per Laser über die Weiterverarbeitung perLaserscanner bis zum digitalen Kopieren der Daten fürEnd-User. Am Ende der Kette werden die digitalisiertenFilme drahtlos an die 3.000 Kinos in Deutschland ver-schickt.

VC-Magazin: Wie strukturiert Arri seine Finanzierung?Ilic: Wir haben eine gesunde finanzielle Situation. UnsereEigenkapitalquote liegt deutlich über dem deutschenDurchschnitt, und wir erwirtschaften ausreichend Mittel,um uns selbst zu finanzieren. Also bis jetzt benötigen wirkeine Fremdfinanzierungen.

VC-Magazin: Welche Modelle müsste Ihnen Private Equi-ty anbieten, damit Sie sagen: Das ist interessant?

Ilic: Private Equity kann uns, glaube ich, nicht wirklichweiterhelfen. Wir haben zwei Eigentümerfamilien: die Fa-milien Stahl und Arnold – jeweils mit Anteilen von 50%.Dieses Verhältnis zu zerstören, wäre für die beiden si-cherlich nicht akzeptabel. Als ich Vorstandsvorsitzenderbei Varta war, wurde Varta an die Deutsche Bank verkauft.Sie hat das Unternehmen zerschlagen und auf drei Unter-nehmensbereiche aufgeteilt. Das ist, was Private Equitymacht. Private Equity-Häuser sind an sehr schneller Ex-pansion interessiert und an sehr schneller Positionie-rung. Wir sind in der Filmindustrie gut aufgestellt.

VC-Magazin: Und gibt es mögliche Projekte für die Zu-sammenarbeit mit Venture Capital-Häusern?Ilic: Wir haben so viel Substanz, dass wir das selber ma-chen werden. Eventuell könnten Venture Capital- und Pri-vate Equity-Häuser uns im Bereich Postproduktion hel-fen. Da besitzen wir eines der modernsten Studios z. B.für die Farbkorrekturen oder Imitation von Geräuschen,aber für unsere Expansionsbemühungen ist es zu klein.Die ganze Kette von der Pre- bis zur Postproduktiondurch Arri zu bedienen, kann ich mir gut vorstellen. Hierwollen wir Wettbewerber steuern oder erwerben. So su-chen wir auch im Lichtbereich Unternehmen zum Kaufund haben uns beispielsweise schon an einer Firma inKassel mit 50% beteiligt.

VC-Magazin: Sind Bankfinanzierungen für Arri interes-sant?Ilic: Der Bereich Postproduktion ist umsatzmäßig dop-pelt so groß wie der Bereich Technik. Da könnten Finan-zierungen für Arri interessant werden, um eine schnelleExpansion zu ermöglichen.

VC-Magazin: Auf wen würden Sie selbst gerne den Arri-Scheinwerfer halten, um ihm oder ihr den Oscar zu verlei-hen?Ilic: Von den Arri-Inhabern habe ich sehr viel Wertschät-zung bekommen. Sie pflegen die Einstellung: Was wir ver-dienen, nutzen wir nicht für Dividenden, sondern esbleibt im Unternehmen. Für einen Manager gibt es nichtsBesseres.

VC-Magazin: Herr Prof. Ilic, wir danken für das Gespräch!

Georg von [email protected]

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Märkte &

Zahlen

Zum Gesprächspartner

Bevor Prof. Dr. Dejan Ilic im April 2007 den Posten alsCEO der Arri AG übernahm, war er seit 1987 bei Varta,wo er Positionen als Forschungs- und Entwicklungslei-ter, CTO und als CEO innehatte. 2005 wurde er alsEntrepreneur des Jahres ausgezeichnet, 2007 bekamder gebürtige Serbe den Innovationspreis der deut-schen Wirtschaft für die Polymer-Batterien von VartaMicrobattery.

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VentureCapital Magazin 4/200828

Turbulentes Private Equity-Jahr 2007

EVCA-Jahresbericht: Fundraising und Investitionen in Europa hoch – im zweiten Halbjahr Einbruch bei Mega-Buyouts

Die Akteure am europäi-schen Private Equity-Marktblicken auf ein ereignisrei-ches Jahr zurück. Währenddas Geschäft in der erstenJahreshälfte 2007 insbeson-dere bei großen Buyoutsnoch boomte, erlebte diesesSegment im Verlauf des zwei-ten Halbjahres infolge derUS-Subprimekrise einen dra-matischen Einbruch. Somitprägten mittelgroße Buyoutsund Expansionsfinanzierun-gen zuletzt den Markt. Nachvorläufigen Zahlen des europäischen BranchenverbandsEVCA befanden sich sowohl das Fundraising als auch die In-vestitionen 2007 insgesamt weiterhin auf hohem Niveau.Zudem zeigten die Performanceergebnisse in Europa stabi-le Ertragsraten der Beteiligungsinvestitionen.

Veränderte Bedingungen bei MegadealsDen Marktteilnehmern in der Private Equity-Branchewird das vergangene Jahr insbesondere wegen der Folgender von den USA ausgehenden Hypothekenkrise in Erin-nerung bleiben. Durch die Ausweitung der immer nochanhaltenden internationalen Kreditkrise haben sich dieMarktbedingungen vor allem für die sehr großen Buyout-Fonds auch in Europa dramatisch verändert. Wegen desdrastischen Vertrauensverlustes im Kreditgewerbe undder parallel gestiegenen Risikoscheu ist eine wichtigeGrundlage für die Finanzierung von Megadeals im Bereichoberhalb von 2 Mrd. Euro entfallen: die Bereitstellung vonKrediten durch die Banken, die ihrerseits mit der Aus-trocknung des Marktes für verbriefte Forderungen zukämpfen haben. Zahlreiche geplante, sogenannte Mega-transaktionen mussten seit Mitte vergangenen Jahres ab-gesagt werden.

EVCA zeichnet positives GesamtbildAllerdings ist das Jahr insgesamt und über die gesamteBranche hinweg gesehen keineswegs schlecht gewesen.Im Gegenteil: Die European Private Equity and VentureCapital Association (EVCA) zeichnet mit ihren vorläufi-gen Zahlen für 2007 – die endgültigen Ergebnisse werden

im Juni vorgelegt – ein überwiegend positives Bild derBranchenentwicklung. Erstmalig wurden die Zahlen vonPEREP_Analytics, einer neuen unabhängigen Datenplatt-form für die Private Equity-Branche, ermittelt. „MitPEREP_Analytics verfügt die Branche über eine unabhän-gige Plattform, die Kontinuität und Glaubwürdigkeit in ei-ner Zeit gewährleistet, in der unsere Industrie von Regu-lierungsseite und der Öffentlichkeit verschärft geprüftwird“, sagt EVCA-Generalsekretär Javier Echarri.PEREP_Analytics wird derzeit von der EVCA und 14 Pri-vate Equity-Verbänden in Europa unterstützt.

Fundraising bei 74 Mrd. EuroDas Fundraising blieb 2007 den PEREP-Zahlen zufolge mit74,3 Mrd. Euro weiterhin stark. Das war zwar deutlich we-niger als im Ausnahmejahr 2006 (112,3 Mrd. Euro), aberetwas mehr als im bisher zweitbesten Fundraising-Jahr2005. Dabei verteilten sich die eingeworbenen Mittel mit50,7% bzw. 49,3% fast gleich auf die beiden Jahreshälften.Das Interesse der Investoren an Private Equity sei unge-brochen, sagt Dr. Stefano Caselli, Mitglied desPEREP_Analytics-Verwaltungsrats. Des Weiteren ist eineKapitalkonzentration am oberen Ende des Marktes zu be-obachten: Mehr als die Hälfte des Fundraisings kam 13großen Fonds zugute, die jeweils mit über einer Mrd. Eurogeschlossen wurden. Insgesamt 120 unabhängige Fondserreichten im Jahresverlauf mit einer Durchschnitts-größe von berichteten 560 Mio. Euro ihr Closing.Wichtigste Finanzierungsquelle waren erneut die Pen-sionsfonds mit einem Anteil von 25,3% (Vorjahr 27,1%).

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1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007e

Geldströme europäischer Private Equity-Gesellschaften in Mrd. Euro

Quelle: PEREP_Analytics

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Swiss Equitymagazin

The leading Swiss biotech conferenceand annual assembly of the SBA

SWX Swiss Exchange, Zurich, ConventionPoint

Tuesday, April 8, 2008

The organisers have created a highly informative and interactive programto reflect current business and science trends in the biotechnology community.

Agenda:

08.45 - 09.15 Registration09.15 - 10.00 Assembly General, Swiss Biotech Association (by invitation only)10.15 - 11.00 Presentation of the Swiss Biotech Report 2008

Jürg Zürcher, Partner, Biotechnology Leader Central Europe, Ernst & Young11.00 - 11.30 Keynote „Repairing the injured brain and spinal cord“,

Prof. Martin E. Schwab, Brain Research Institute, University of Zurich11.30 - 16.30 Further Keynotes and company presentations by privately-held

and listed biotech companies16.30 - 17.15 Panel Discussion

Prof. Dr. Dr. Felix Gutzwiller, Representative on the Swiss Federal Council of StatesDr. Bernhard Kirschbaum, Head of Research Merck Serono InternationalDr. Daniel Zabrowski, Global Head of Pharma Partnering Roche

Target Audience:

• Biotech Entrepreneurs• Investors• Analysts• Industry stakeholders

Further information and registration: www.swissequitybiotechday.ch

Organisation:

Swiss Equitybiotech day

In Cooperation with:

Invitation

Partners: Legal Partner:

Communication- and Media Partners:

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VentureCapital Magazin 4/200830

Investitionen auf hohem NiveauDie Investitionen sieht die EVCA geringfügig höher als imbereits sehr guten Jahr 2006. Die vorläufigen Zahlen wei-sen für das im vergangenen Jahr investierte Beteiligungs-kapital einen Betrag von derzeit 68,5 Mrd. Euro aus. Dieendgültige Zahl dürfte aber noch etwas höher ausfallen.Da die Investitionen im Jahr davor zu diesem frühen Zeit-punkt niedriger ausgewiesen wurden als jetzt für 2007, er-wartet die EVCA auch beim endgültigen Ergebnis 2007 ei-ne leichte Steigerung gegenüber 2006 (damals: 71,2 Mrd.Euro). Der Löwenanteil der Investitionen entfiel – demVolumen nach – mit 77,4% auf Buyouts. Expansionsfinan-zierungen erreichten volumenmäßig einen Anteil von12,9%, Early Stage-Finanzierungen nur 4,1%. Bei der Zahlder Transaktionen sieht das Bild anders aus: Aus diesemBlickwinkel dominierten Expansionsfinanzierungen(35,6% Anteil) und Early Stage-Investitionen (34,6%),während Buyouts nur 27,9% aller Investitionen repräsen-tierten.

Bei genauerer Betrachtung der Buyouts zeigt sich derEVCA zufolge, dass zwei Drittel der Deals ein Beteili-gungsvolumen von weniger als 15 Mio. Euro hatten. Beinur 1,7% der Deals flossen Fondsmittel von mehr als 300Mio. Euro. Alles in allem, so das Fazit des Branchenver-bands, wurde der Markt 2007 durch die Volumina mittel-großer Buyouts und die Anzahl der Expansionsfinanzie-rungen dominiert.

Konsumgüter und Retail vorneSchaut man sich die Investitionen nach Branchenschwer-punkten an, so flossen die meisten Geldmittel einerseitsdem Bereich Konsumgüter und Einzelhandel mit einemAnteil von 13,5%, andererseits der Branche Business- undindustrielle Kunden (13,4%) zu. Nach der Zahl der Investi-tionen lagen wie bereits 2006 die Branchen Computer undElektronik (19%) sowie Life Sciences (17,3%) vorne. Einenstarken Zuwachs erzielten Investitionen in Energie undUmwelt.

Schwieriges IPO-UmfeldIm Vergleich zu den endgültigen Zahlen für 2006 verzeich-nen die Desinvestitionen einen Rückgang um fast 30% auf23,3 Mrd. Euro. Diese vorläufige Zahl dürfte wahrschein-lich aber noch nach oben korrigiert werden; sie liegt be-

reits höher als die vor einem Jahr veröffentlichte vorläufi-ge Zahl für 2006. Dem Volumen nach dominierten Verkäu-fe an andere Private Equity-Gesellschaften – ihr Anteilstieg gegenüber 2006 von 16,6% auf nun 29,6% – undTrade Sales mit einem Anteil von 24,9% (Vorjahr 22,7%).Der Anteil der IPOs ging dagegen nach den von ThomsonFinancial erhobenen Zahlen von 9,0% auf 4,5% zurück. Ge-messen an der Zahl der Desinvestments entfiel knapp dieHälfte auf die beiden Exitwege Darlehensrückzahlung(25,4%) und Trade Sale (23,0%).

Langfristige Rendite bei 11,7% p. a.Im langfristigen Vergleich (seit 1980) weist die europäi-sche Private Equity-Branche bis einschließlich 2007 einedurchschnittliche jährliche Rendite (interner Zinsfuß,IRR) von 11,7% aus. Bis 2006 waren es 10,8%. Mittelfristig(in den letzten zehn Jahren) lag die Rendite bei 11,5%(nach 12,8% 2006). In beiden Zeiträumen – lang- und mit-telfristig – schnitten mittlere und große Buyouts (Trans-aktionsvolumen von 250 Mio. bis 1 Mrd. USD) am bestenab. Mega-Buyouts (über 1 Mrd. USD) lagen bei 15,5%. DerVenture Capital-Bereich zeigt nach den Zahlen vonThomson Financial (zur Erhebungsmethode siehe einekritische Anmerkung in der Kolumne von Falk Straschegauf S. 57) im Zehnjahreszeitraum eine Rendite von 1,8%und im Dreijahreszeitraum von 4,4% p. a.

AusblickDie Flaute bei großen Buyouts dürfte sich bis weit in daslaufende Jahr fortsetzen, da ein Ende der Vertrauenskrisean den internationalen Kreditmärkten noch nicht abzuse-hen ist. Inwieweit deren Auswirkungen auch in den Be-reich mittlerer und kleinerer Deals durchsickern, lässtsich aus heutiger Sicht noch nicht erkennen.

Bernd [email protected]

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Durchschnittliche IRR europäischer Private Equity-FondsFondsvolumen 3 Jahre 5 Jahre 10 Jahre

in Mio. USD

Venture-Fonds

1-50 4,3% 0,0% 3,3%

50-100 0,5% -1,7% 0,4%

100-250 1,2% -1,1% 1,6%

>250 9,3% 4,4% 1,9%

VC insgesamt 4,4% 0,9% 1,8%

Buyout-Fonds

1-250 9,7% 8,0% 10,5%

250-500 10,1% 12,4% 20,5%

500-1.000 15,3% 11,8% 24,8%

>1.000 28,6% 19,4% 15,5%

Buyout insgesamt 21,9% 15,9% 16,6%

Generalisten 15,2 9,0% 8,0%

Private Equity insgesamt 17,1% 11,5% 11,5%Quelle: Thomson Financial

Investitionen nach Phasenin % nach Volumen Veränderung

2007 2006 07/06

Mega-Buyouts 17,7% 26,1% - 31%

Grosse Buyouts 20,4% 10,2% + 103%

Mid-market Buyouts 32,5% 25,9% + 27%

Kleine Buyouts 6,8% 6,8% + 1 %

Buyouts insgesamt 77,4% 68,9% + 11%

Replacement Capital 5,7% 5,2% + 11%

Expansion 12,9% 15,4% - 16%

Early Stage 4,1% 10,5% - 61%

Summe in Mio. Euro 68.500 67.800Quelle: PEREP_Analytics

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„Standort Deutschland als Maluspunktfür junge Life Science-Unternehmen“

Interview mit Dr. Florian Fischer, Geschäftsführer der MedVenture Partners GmbH

Life Science-Unternehmen stehenschon früh in ihrer Firmenent-wicklung unter dem Druck, inter-national zu agieren. Dies gilt ins-besondere bei der Suche nach In-vestoren sowie beim Aufbau vonKooperationen mit etabliertenKonzernen. Dr. Florian Fischer,Geschäftsführer der Corporate Fi-nance Beratung MedVenture Part-ners, erläutert veränderte Anfor-derungen internationaler Wagniskapitalgeber an Unterneh-men, Vorzüge des Standortes Schweiz und die Zukunftsper-spektiven der deutschen Biotechnologie.

VC-Magazin: Herr Dr. Fischer, was raten Sie Wachstums-unternehmen, die auf der Suche nach einer Finanzierungsind?Fischer: Wir raten jungen Wachstumsunternehmen, dasssie mit Investoren arbeiten, deren Fonds zur Strategieund zum Entwicklungspotenzial des Unternehmens pas-sen. Wichtig ist dabei, dass diese Fonds einen Zugang zuhoch qualifizierten möglichst internationalen Beraternund Experten ermöglichen, die das Unternehmen nochnicht hat. Zudem sollten die Finanziers strategische Än-derungen der Unternehmen mittragen können. Wir ratenUnternehmen zudem, bei der Investorensuche eineneuropäischen Ansatz zu fahren, wenn möglich auch einenamerikanischen Fonds hinzuzunehmen.

VC-Magazin: Vor welche spezifischen Herausforderungenstellen Kapitalgeber derzeit Wachstumsunternehmen imLife Science-Bereich? Fischer: Aufgrund der globalisierten Natur des LifeScience-Sektors wird von den Unternehmen zunehmenderwartet, dass sie internationale Spitzenkräfte beschäfti-gen. Dies führt in Deutschland häufig zu Konflikten mitdem bestehenden Vergütungsniveau, das an internationa-len Standards gemessen deutlich niedriger liegt. An die-sem Punkt stellen Investoren häufig die Frage einer mögli-chen Umsiedlung des Unternehmens, z. B. in die Schweiz.Dort gibt es dem angelsächsischen Modell ähnliche Cor-porate Governance-Strukturen, außerdem wird die Be-steuerungssituation insbesondere im Bereich der Verlust-vorträge als günstiger angesehen. Hinzu kommt ein we-sentlich balancierterer Kapitalmarkt, der für junge Unter-nehmen tendenziell leichter zugänglich erscheint und

aufgrund der relativ hohen Anzahl gelisteter Firmen ausdem Sektor auf negative Einzelnachrichten nicht zu ner-vös reagiert. Ich befürchte, dass internationale Investo-ren den Standort Deutschland zunehmend als Malus-punkt für junge Wachstumsunternehmen im Life Science-Bereich sehen könnten. Persönlich halte ich das für eineerstaunliche und höchst bedenkliche Entwicklung.

VC-Magazin: Große Pharmaunternehmen greifen in denletzten Jahren immer häufiger auf Innovationen kleinererLife Science-/Biotechunternehmen zu, um ihre eigene In-novationslücke zu füllen. Ist das ein Trend, der sichverfestigen wird?Fischer: Ich gehe davon aus. Meiner Ansicht nach ist esfür Life Science-Unternehmen daher sinnvoll, von Beginnan die Märkte zu beobachten, mögliche Aufkäufer zuidentifizieren, deren Anforderungen an Übernahmekandi-daten zu analysieren, um sehr frühzeitig Beziehungen auf-zubauen. Dies sollte durchaus schon vor der Phase derklinischen Testungen geschehen.

VC-Magazin: Sie sind selbst im Vorstand eines jungen Bio-technologieunternehmens, der Affimed Therapeutics AG,tätig. Glauben Sie noch an einen Durchbruch der Biotech-nologie in Deutschland?Fischer: Zumindest im Bereich der Antikörperentwick-lung gibt es einige gute Beispiele erfolgreicher Unterneh-men in Deutschland. Das internationale Interesse daranist groß. So werden wir bei Affimed bereits in unsererfrühen Entwicklungsstufe sehr genau von den großenpharmazeutischen Unternehmen beobachtet, und ich binder festen Überzeugung, dass es sehr gute Chancen gibt,weitere Erfolgsgeschichten in Deutschland zu schreiben.

VC-Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

Michael [email protected]

Zum Gesprächspartner

Dr. Florian Fischer ist Gründer und Geschäftsführerder MedVenture Partners GmbH, eines CorporateFinance- und Strategieberatungsunternehmens, dasDienstleistungen für Unternehmen und Organisatio-nen der Life Sciences und Gesundheitsbranchen an-bietet. [email protected]

Dr. Florian Fischer

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Early Stage & Expansion

Frühphasenfinanzierung für Biotechnologie: Gibt esneue Ansätze?

Dr. Christina Wagner,Partner, Inveni Capitalwww.invenicapital.com

Die Erkenntnis ist schon lange vorhanden,Besserung aber nicht in Sicht: Seit mehre-ren Jahren wird in der Presse und auf Podi-en die massiv vorhandene Finanzierungs-lücke bei der Frühphasenfinanzierungdeutscher Biotechnologieunternehmenangeprangert. Zwar erfolgte in jüngsterVergangenheit, vor allem durch den High-Tech Gründerfonds, eine Reihe von Seed-Investitionen, für den Fall der Erstphasen-finanzierung hat dies aber zu keiner ech-ten Trendwende geführt. Nur 16% des Bio-tech-Risikokapitals flossen 2006 in dieErstphasenfinanzierung, ähnlich sieht esim Jahr 2007 aus. Viel zu wenig, um denMarkt mit ausreichend attraktiven Unter-nehmen zu versorgen, die dann später fürweitergehende Finanzierungsrunden zurAuswahl stehen. Die Folgen sind fatal:Während europaweit das VC-Volumen inden letzten Jahren kontinuierlich anstieg,ist in Deutschland vor allem auch beiNachfolgefinanzierungen ein deutlicherEinbruch zu verzeichnen.

Die Gründe für die Finanzierungslückesind hinreichend bekannt: ungünstiges Ri-sikoprofil, drohende Verwässerung der

Anteile, wenig ermutigende Renditen inder Vergangenheit. Frühphasenfinanzie-rung wurde in der Folge zur öffentlichenAngelegenheit erklärt.

Öffentliche Förderung ist notwendig, aberallein nicht ausreichend. Vielmehr bedarf esKonzepte, die junge Unternehmen in weni-gen Jahren zu attraktiven Exitkandidatenmit eigenem Umsatz reifen lassen. Zumeinen sollten junge Unternehmen bei niedri-gen Kosten und hoher Innovationskraftmöglichst lange im universitären Umfeldverbleiben. Wie kann dann aber von vor-neherein der eigene Umsatz im Blickfeld ste-hen? Hierfür fehlt es den Unternehmen häu-fig an Erfahrung, das Geld für Business De-velopment-Ressourcen ist knapp. Daher ist„Eigenleistung“ der VC-Investoren gefragt:als Türöffner, als Coach, als Manager undPlaner. „Hands-on-Approach“ bedeutet vorallem, dass die Anzahl der betreuten Unter-nehmen pro Investmentmanager deutlichbegrenzt wird, in günstiger Weise auf zweibis drei. Gerade für sehr junge Unterneh-men ist so der Spagat zwischen Umsatz-orientierung bei niedrigen Kosten und ho-hen Innovationen noch möglich!

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VentureCapital Magazin 4/200834 www.vc-magazin.de

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In den letzten Jahren gab es eine ganze Reihe von Transak-tionen unter Beteiligung deutscher Biotechunternehmen,bei denen die Schaffung größerer Einheiten durch Übernah-me oder Fusion mit einer Finanzierungsrunde kombiniertwurde. Dazu gehörten z. B. die Zusammenschlüsse vonGraffinity Pharmaceuticals und MyoContract zu SantheraPharmaceuticals sowie von Develogen und Peptor im Jahr2004, von Curacyte und IBFB Pharma im Jahr 2005, vonCombinature Biopharm, Athelas und Merlion Pharmaceuti-cals im Jahr 2006 und von Probiodrug und Ingenium im Jahr2007. Diese Kombination von M&A und Finanzierungsrun-de könnte als Transaktionsmodell in Zukunft auf dem Wegzur weiteren Konsolidierung der Biotechbranche inDeutschland an Bedeutung gewinnen.

M&A als Mittel zur Erschließung neuer FinanzierungsquellenDie Bildung größerer, schlagkräftiger Einheiten, die lang-fristig überlebensfähig und international wettbewerbs-fähig sind, würde die Attraktivität deutscher Biotechnolo-gieunternehmen für Investoren deutlich erhöhen. Durchden Zusammenschluss von Biotechunternehmen, die aufdenselben Gebieten (Indikationen oder Technologien)tätig sind, können die Produktpipeline, das Managementund die Investorenbasis erheblich gestärkt werden. Eben-so können sich dadurch die Chancen erhöhen, Umsätzeaus Service- oder Lizenzgeschäften zu generieren. Je ge-ringer die Abhängigkeit eines Biotechunternehmens voneinzelnen Produktkandidaten ist, je erfahrener und inter-nationaler das Managementteam und die Investoren sindund je besser die Chance ist, ein profitables Geschäft zuetablieren, desto interessanter wird das Biotechunter-nehmen für alte und neue Investoren, den Kapitalmarktund potenzielle Big Pharma-Partner. Die Schaffung vonUnternehmen kritischer Masse mit klarem Fokus auf Pro-duktentwicklung und kommerziellen Erfolg und mit gutenWachstumsperspektiven verbessert nicht nur die Chan-cen auf weitere und größere Finanzierungsrunden, son-dern auch auf attraktive Partnering Deals mit Big Pharmaund Exits über Trade Sales oder Börsengänge.

Deshalb ist es erstaunlich, dass M&A als Mittel zurstrategischen Entwicklung deutscher Biotechunterneh-men in den vergangenen Jahren nicht in größerem Um-fang genutzt wurde. Bisher haben erst relativ wenige, vorallem größere börsennotierte Unternehmen wie Medi-gene, Morphosys und Evotec M&A-Transaktionen zurUmsetzung ihrer geschäftlichen Strategien durchgeführt

und eine aktive Rolle bei der internationalen Konsolidie-rung der Branche übernommen. In letzter Zeit beschäfti-gen sich jedoch mehr CEOs und CFOs deutscher Biotech-unternehmen als in der Vergangenheit mit dem ThemaM&A unter dem Aspekt der Optimierung der Wert-schöpfung durch Bildung kritischer Masse und erkennendarin eine Chance zur Erschließung neuer Finanzierungs-quellen.

Vorteile der Kombination von M&A und FinanzierungsrundeAbgesehen davon, dass die Schaffung größerer Einheitendurch M&A-Aktivitäten oft eine Finanzierungsrunde erstermöglicht, hat ein solches Kombinationsmodell weitereVorteile.

Sowohl Finanzierungsrunden als auch M&A-Deals sindmit erheblichem Zeitaufwand, Ablenkung vom Tagesge-schäft und Transaktionskosten verbunden. Durch dieVerknüpfung beider Transaktionen lässt sich der zeitlicheund finanzielle Gesamtaufwand deutlich reduzieren.

Außerdem wird erfahrungsgemäß die Einigung übertypischerweise strittige Fragen bei Finanzierungsrundenund Unternehmenskäufen oft auch dadurch erleichtert,dass die beteiligten Parteien im kombinierten Transakti-onsmodell gleichzeitig in verschiedenen Rollen beteiligtsind. So ist z. B. der Investor bei der Due Diligence-Prü-fung des Unternehmens, an dessen Finanzierungsrundeer sich beteiligt, auf der Erwerberseite, während er beider Due Diligence-Prüfung des Unternehmens, dessenAnteile er im Rahmen der gleichen Finanzierungsrunde indas zu finanzierende Unternehmen einbringt, auf derVeräußererseite steht. Die gleichzeitige Beteiligung inverschiedenen Rollen an derselben Transaktion fördertdas gegenseitige Verständnis und die Einigungsbereit-schaft z. B. bei Haftungs- und Gewährleistungsfragen.

M&A im Rahmen einer Finanzierungs-runde im Life Science-Bereich

Transaktionsmodell der Zukunft?

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Early Stage & Expansion

Strukturierung der TransaktionDie Strukturierungsmöglichkeiten bei Finanzierungs-runden, die mit M&A-Aktivitäten in Form von Übernah-me oder Fusion verbunden sind, sind vielfältig. Bei derAktiengesellschaft z. B. erfolgt die Beteiligung alter undneuer Investoren im Rahmen einer Finanzierungsrundetypischerweise durch Ausgabe neuer Aktien im Rah-men einer Bar- und/oder Sachkapitalerhöhung. Soweitein Investor für seine neuen Aktien an der zu finanzie-renden Gesellschaft bestehende Aktien an einem ande-ren Unternehmen in das zu finanzierende Unternehmeneinbringt, kann dies nicht nur im Wege einer Sacheinla-ge, sondern auch durch Erbringung einer sonstigen Zu-zahlung in die Kapitalrücklage des zu finanzierendenUnternehmens geschehen, und zwar durch Abtretungder einzubringenden Aktien an die zu finanzierende Ge-sellschaft. Die Einbringung der Aktien des anderen Un-ternehmens in die zu finanzierende Gesellschaft erfolgttypischerweise aufschiebend bedingt durch den Be-schluss der Hauptversammlung der zu finanzierendenGesellschaft über die Kapitalerhöhung und den Ab-schluss der entsprechenden Zeichnungsverträge undauflösend bedingt durch die Nichteintragung derDurchführung der Kapitalerhöhung in das Handelsregi-ster der zu finanzierenden Gesellschaft innerhalb einerbestimmten Frist.

Fazit:Ebenso wie Erfolge in der Produkt- und Geschäftsentwick-lung kann auch die Entwicklung einer überzeugenden M&A-Strategie zur Schaffung größerer, auf einzelne Bereiche fo-kussierter Biotechunternehmen den Abschluss von Finan-zierungsrunden erheblich erleichtern. Für CEOs und CFOsdeutscher Biotechnologieunternehmen, die sich rechtzei-tig und offensiv mit diesem Thema beschäftigen und die da-mit verbundenen Chancen erkennen und nutzen, könnensich dadurch sehr attraktive Perspektiven für die Weiter-entwicklung ihrer Unternehmen ergeben.

Zum Autor

Dr. Henning Mennenöh istRechtsanwalt und Partner imMünchner Büro der Kanzlei Ho-gan & Hartson Raue. SeinSchwerpunkt sind Transaktio-nen im Bereich Life Sciences, vorallem Unternehmenskäufe, Alli-anzen und Partnerschaften, Ko-operations- und Lizenzvereinba-rungen, Finanzierungsrunden

und alternative Finanzierungen.

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Dr. Torsten Neuefeind, geschäftsführender Gesellschafter Proteros biostructures GmbH, Martinsried b. München

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Erfolg

»…als wir, als junge Wissenschaftler, Proteros Ende der 90-er Jahre aus demMax-Planck-Institut heraus gründeten, hat uns die BayBG von Anfang an beglei-tet. Die Zusammenarbeit hat sich bewährt. Aus diesem Grund haben wir uns2007 erneut entschlossen, weiterhin langfristig zusammenzuarbeiten.«

Dr. Torsten Neuefeind hat die Proteros biostructures GmbH 1998 gegründet.Das Unternehmen nutzt die über 30-jährige Forschungserfahrung von Chemie-Nobelpreisträger Prof. Robert Huber vom Max-Planck-Institut für Biochemie.Proteros führt für die internationale Pharma-, Biotechnologie und Pflanzen-schutzindustrie Forschungsarbeiten zur Beschleunigung der Wirkstoffentwick-lung durch. Am Standort Martinsried sind aktuell 40 Mitarbeiter beschäftigt.

Page 36: EVCA SYMPOSIUM - vc-magazin.deMit 40 Seiten Sonderbeilage „Zukunftsmarkt Cleantech“ 4 April 2008, 12,50 Euro VentureCapital Magazin Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital

VentureCapital Magazin 4/200836

Unternehmensbewertung in der Frühphase

Für jedes Start-up der passende VC

Zwischen Venture Capitalist und Gründer ist die Bewertungdes Start-ups ein heiß diskutiertes Thema. Während der Un-ternehmer einen möglichst hohen Ansatz schätzt, ist demKapitalgeber naturgemäß ein niedrigerer Preis für die zuübernehmenden Anteile lieber. Verschiedene Methodenund Kennziffern können bei der Unternehmensbewertungdurchaus zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.

„Etwas Musik kommt in den Markt“Vor allem die großen Internet-Deals strategischer Inves-toren (etwa StudiVZ als deutsches Leuchtturm-Projekt)haben bei IT-Gründern eine neue Goldgräberstimmungausgelöst. Auch wenn die Bewertungen seit ihrem Tief-punkt vor rund zwei Jahren wieder ansteigen, seien siedeutlich von den utopischen Zahlen um die Jahrtausend-wende entfernt – so die einhellige Branchenmeinung.„Für unser Geschäft ist dieser Trend gut. Wir

Frühphaseninvestoren pro-fitieren davon, wenn etwasMusik in den Markt kommt“,meint etwa Dr. Peter Terhartvon S-Refit. Auch WolfgangLubert von enjoyventurebegrüßt solche Transaktio-nen: „Sie senden das Signal,dass man Start-ups sehr er-folgreich entwickeln kann.Das motiviert Gründer, ihreKonzepte auch durchzuzie-

hen.“ Auf die Euphoriebremse tritt dagegen Stefan Lem-per von Aurelia PrivateEquity: „Gründer, die sichzu hohe Bewertungen er-warten, machen Deals unat-traktiv.“ Ähnlich äußert sichFrank Seehaus von BurdaDigital Ventures, der aber ei-ne Hintertür offen lässt:„Hohe Bewertungen könnendurch die Transaktions-struktur, beispielsweise Re-gelungen zur Bewertungs-anpassung, relativiert werden.“

Methoden und KennziffernUnternehmensbewertung in der Seedphase gehört zuden anspruchsvolleren Aufgaben, denen sich Venture Ca-

pitalisten zu stellen haben.Da belastbare Zahlen wie Bi-lanzen oder Umsätze nochnicht existieren, sind ande-re Ansätze gefragt. Als ein-fachster Weg gilt, eine Peer-group zu bilden. „Idealer-weise sind das börsenno-tierte Unternehmen mit öf-fentlich zugänglichen Zah-len“, so Matthias Grychtavon Neuhaus Partners. „Wir vergleichen die Werte mitden Annahmen des Start-ups und nehmen als Basis unse-rer Unternehmensbewertung den Punkt, wo das Unter-nehmen in drei bis fünf Jahren stehen will.“ Bei eVenture-Cat werden verschiedene Ansätze als „Venture Capital-

Methode“ zusammengefas-st, um den Unternehmens-wert zum Zeitpunkt desmöglichen Exits zu bestim-men. Wesentliche Multiplesbasieren auf Umsatz, Ge-winn und der Zahl der Mit-glieder bei Social Networks.„Von dem Ergebnis dieserBerechnung leiten wir dieHöhe der Anteile ab, die In-vestoren brauchen, um eine

gewisse Grundrendite zu erzielen“, erläutert Geschäfts-führer Thomas Schröter diesen Ansatz. Bei der regionalausgerichteten S-Refit AG legt der „discounted cashflow“,sprich der abgezinste Zahlungsstrom, den Grundstein.Dazu Terhart: „Wir rechnen vier bis fünf Szenarien vomKonkurs bis zum großen Erfolg durch und diskontierenab. Aus einer Vergleichsgruppe oder der wahrscheinli-chen Zahlungsbereitschaft eines späteren Investors bil-den wir dann den endgültigen Wert.“

Gängige Methoden zur Bewertung junger Unternehmen

� Discounted Cashflow – abgezinster Zahlungsstrom (zukünf-

tige Zahlungsüberschüsse, Kapitalkosten, anfallende Steuern)

� Exitszenario – Zahlungsbereitschaft möglicher Käufer

� Multiple-Verfahren – z. B. auf Basis von Umsatz und EBIT

� Peer Group – Vergleich mit börsennotierten Wettbewerbern

� Venture Capital-Methode – Zusammenfassung verschiedener

Methoden

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Matthias Grychta, Neuhaus Partners

Thomas Schröter, eVentureCat

Frank Seehaus, Burda Digital Ventures

Dr. Peter Terhart, S-Refit

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VentureCapital Magazin 4/2008 37

Natürliche Obergrenzen Bei der konkreten Einschätzung eines Start-ups setztauch die Finanzierungsphase natürliche Obergrenzen,wie Schröter eingesteht: „Die Gründungsgesellschaftersollen nach der ersten VC-Runde noch die Mehrheit hal-ten. Bei wachstumsorientierten Technologieunterneh-men in der Seedphase sehen wir daher Bewertungen zwi-schen 0,6 und vielleicht 1,6 Mio. Euro.“ Von höheren Wer-ten geht Neuhaus Partners aus – bei Investments im Be-reich ITK nennt Grychta einen Korridor zwischen 1,5 und5 Mio. Euro als Pre-Money-Bewertung. Eine grobe Dau-menregel wendet Burda Digital Ventures an. Seehaus:„Letztlich zählt der erwartete Erlös beim Exit. So werdenaktuell am Kapitalmarkt Internetaktien mit 12 bis 14 MalEBITDA bewertet. Das ist dann abzuzinsen auf den Finan-

zierungszeitpunkt. Die Höheder Abzinsung hängt von in-dividuellen Faktoren desStart-ups ab.“ Vor zuoptimistischen Ansätzenwarnt Wolfgang Lubert: „Jehöher am Anfang die Mess-latte gelegt wird, destoschwieriger wird die Reali-sierung. Viele Gründer er-weisen sich einen Bären-dienst, wenn sie zu sport-

lich rangehen und hinterher Korrekturen fällig werden.“Es sei sinnvoller, mit einer niedrigeren Bewertung zu star-ten und bei einer guten Performance dem GründerteamAnteile zurückzugeben.

Einfluss des StandortsWährend Biotech- oder Pharma-Start-ups in den bundes-weit verstreuten Industrieparks verlässliche Rahmenbe-dingungen vorfinden, können IT-Gründer in der Garage

oder der WG-Küche loslegen. Welche Rolle spielt dann dieFrage des Standorts? Eine Große, meint Grychta: „Die Infra-strukturvorteile von Berlin als quirlige Hauptstadt derKreativen oder Hamburg und München mit ihren ClusternIT und Mobile bzw. Software können sich in der Bewertungniederschlagen.“ Aus der Sicht Stefan Lempers zählt einanderer Aspekt mehr: „Er-fahrung und Vernetzung derGründer können Standort-nachteile ausgleichen.“ Voneiner anderen Seite nähertsich Thomas Schröter derProblematik: „Der Sitz desKapitals übt den stärkerenEinfluss aus. Wo es ein höhe-res Kapitalangebot gibt, gibtes auch eine Tendenz zu ei-ner höheren Bewertung.“Dies gelte gerade für die Seedphase, in der sich viele Busi-ness Angels tummeln, die bis heute vorrangig regional fo-kussiert sind.

Fazit:So vielfältig und bunt die Investorenlandschaft inDeutschland ist, so vielfältig sind auch die verschiedenenAnsätze und Ansichten, Unternehmen in der Frühphasezu bewerten. Diese Bandbreite gereicht Start-ups durch-aus zum Vorteil: Wenn ein Investor einen eher niedrigenWert ansetzt oder gar eine Absage erteilt, kann die nächs-te Anfrage deutlich bessere Ergebnisse zeitigen. Ein wei-terer Aspekt sollte vor allem auf Gründer abseits derBoomstädte beruhigend wirken – Investoren bewertenvorrangig die Substanz des Unternehmens, nicht dessenSitz.

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Steckbrief Baigo Capital GmbH

� Standort: Frankfurt am Main

� Gründungsjahr: 2007

� Gesellschafter/Investment Professionals: Marcus Bracklo,

Frank Duffner, Dr. Dariusch Mani, Markus Solibieda

� Anzahl der aktuellen Beteiligungen: (noch) 0

� Derzeit verwaltetes Kapital: 100 Mio. Euro

Investitionsschwerpunkte

� Phase: Wachstumskapital/Buyouts

� Unternehmenswert: 40 bis 200 Mio. Euro

� Branche: Gesundheitswesen

� Region: Europa

VentureCapital Magazin 4/200838 www.vc-magazin.de

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Gesunde Unternehmen aufgepasst

Teil 83: Baigo Capital GmbH

Neu formierte Private Equity-Teams, denen es gelingt, zumFirst Closing 100 Mio. Euro einzuwerben, sind in Deutsch-land viel zu selten. Doch nicht nur hierdurch zeichnet sichder Frankfurter Finanzinvestor Baigo Capital aus. Auch dieFokussierung auf Buyouts im europäischen Gesundheitssek-tor stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar.

Buy and Grow BaigoDie vier Gründer von Baigo Capital, Marcus Bracklo, zu-letzt Leiter Healthcare Investment Banking bei Sal. Op-penheim, sein Kollege Frank Duffner, Leiter HealthcareM&A bei der Privatbank, Dr. Dariusch Mani, Pharmaun-ternehmer und ehemaliger Manager bei Schering, sowieMarkus Solibieda, Direktor bei 3i, erkannten den Gesund-heitssektor als Marktlücke im Buyout-Bereich. Auf Basisdieser Erkenntnis entwickelten sie die Idee eines speziali-sierten Private Equity-Fonds für Investitionen in dieserBranche. Bracklo skizziert die Überlegungen wie folgt:„2006 gab es europaweit 250 Transaktionen im Health-care-Bereich, 2007 waren es sogar um die 280. Mit jährlichmehr als 200 Deals mit einem Transaktionsvolumen vonbis zu 200 Mio. Euro entfällt das Gros davon auf den füruns relevanten Small- und Mid Cap-Bereich. Der Markt istalso ausreichend attraktiv.“ So gründeten die vier Part-ner, die bereits seit einigen Jahren zusammenarbeiten, imOktober 2007 die Private Equity-Gesellschaft Baigo Capi-tal. Namensgebend ist der Ginkgo-Baum: Baigo ist chine-sisch für die Frucht des Ginkgo, als botanisch gesehen äl-tester Baum symbolisiert dieser Langfristigkeit, gesundes

Altern und eine Verbundenheit mit dem Standort Frank-furt. Die phonetische Ähnlichkeit des Wortes Baigo unddes englischen Begriffs „Buy and Grow“ ist dabei einedurchaus gewollte Konnotation.

Fundraising & InvestitionsstrategieAls Cornerstone-Investoren beim First Closing haben sichSal. Oppenheim und ein namentlich nicht genanntes Fa-mily Office engagiert. Weitere Geldgeber kommen ausverschiedenen Ländern Europas. Insgesamt soll der ersteBaigo-Fonds, der auf Empfehlung der steuerlichen undrechtlichen Berater als vermögensverwaltende KG aufge-legt wurde, ein Volumen von 200 Mio. Euro erreichen. An-gepeilt werden rund zehn Investments über die nächstenfünf Jahre, sprich durchschnittlich zwei Beteiligungenpro Jahr. Bisher zeigt sich Bracklo mit dem Dealflow sehrzufrieden: „Aktuell sehen wir 25 bis 30 Transaktionen proQuartal und können uns hieraus die besten aussuchen.“Noch wurde kein Kaufvertrag abgeschlossen, die Beteili-gungsgesellschaft stehe aber mit mehreren Unternehmenin intensiven Verhandlungen. So zeigt sich Bracklo zuver-sichtlich, das Soll von zwei Neuengagements in diesemJahr mindestens zu erreichen. Für Baigo kommen dabei

Investor im Portrait

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Die Blätter des Ginkgo-Baumes – Namensgeber für Baigo Capital

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sowohl Mehrheits- als auch Minderheitsbeteiligungen in-frage, wobei letztere insbesondere im Bereich Wachs-tumskapital denkbar seien. „Voraussetzung für eine Min-derheitsbeteiligung sind ferner angemessene Regelungenüber Governance und Exit“, ergänzt Bracklo. Auch fürKonsortien zeigt sich Baigo offen, sofern Einigkeit überdie Strategie für die Entwicklung des Beteiligungsobjektserzielt werden kann.

The trend is your friendIn den USA gibt es auf das Gesundheitswesen spezialisier-te Private Equity-Fonds seit über 20 Jahren. Das Urgesteinnamens Welsh, Carson, An-derson & Stowe wurde 1979gegründet und investiert be-reits aus seiner zehntenFondsgeneration. In denletzten fünf Jahren sind inden USA über fünf neueHealthcare-Branchenfondsgegründet worden. In Euro-pa ist Baigo Capital noch einPionier – auch wenn sich Fi-nanzinvestoren ohne Bran-chenfokus natürlich auchbisher an Unternehmen ausdem Gesundheitswesen beteiligt haben. Den Trend zuBranchenfonds für den Gesundheitssektor sehen die vierFondsmanager nun nach Europa schwappen und freuensich darüber, dass sie einen vermeintlich idealen Grün-dungszeitpunkt erwischt haben: „Wir sind froh, dass dieKorrektur im M&A-Markt jetzt eingetreten ist und nichterst in zwei Jahren. So profitieren wir davon, dass sich diePreise zu Beginn unserer Investmentperiode normalisie-ren.“ Zwar will Bracklo nicht ausschließen, dass die Un-ternehmensbewertungen zunächst noch weiter zurück-

gehen. Dies sei aber nicht tragisch, da der Investitions-zeitraum über die nächsten fünf Jahre ausreichend langsei, um keinen Handlungsdruck aufkommen zu lassen. ImHinblick auf das noch laufende Fundraising zeigt sichBracklo ebenfalls optimistisch: „Es gibt weiterhin ausrei-chend Kapital, das nach interessanten Anlagen sucht. AlsManagementteam, das eine differenzierte Strategie fährt,profitieren wir davon. Schließlich wird insbesondere derGesundheitssektor als ein klarer Wachstumsmarkt gese-hen. Und wir konnten die Investoren überzeugen, dasswir als Team die richtige Mischung an Expertise im Deal-sourcing, an Exekutionserfahrung und operativem Know-how mitbringen.“

AusblickEine Zielrendite möchte das Baigo-Team nicht veröffentli-chen, sie liege aber im branchenüblichen Maßstab. KlareVorstellungen gibt es bezüglich der regionalen Investiti-onsschwerpunkte, die in Deutschland, der Schweiz, Skan-dinavien und Frankreich liegen sollen. Insbesondere beider Erschließung der ausländischen Märkte soll das Advi-sory Board eine wichtige Rolle einnehmen, das mit Exper-ten aus verschiedenen Regionen und Fachrichtungenbesetzt werden konnte: Der Engländer David Ebsworthkennt sich in der Pharmaindustrie aus, der Finne OlliiRikkala stammt aus der Medizintechnik und der FranzoseAntoine Flochel bringt Expertise aus der Pharmabrancheund dem Gesundheitswesen mit. Zur besserenAbdeckung auch der übrigen Regionen Europas sollensowohl das Investmentteam als auch das Advisory Boardin den nächsten Jahren ausgebaut werden.

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Alle bisher erschienenen Teile dieser Serie unter www.vc-magazin.de

VentureCapital Magazin 4/2008 39www.vc-magazin.de

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Sektoren im Gesundheitssektor

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Apotheken

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Pflegeheime

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Prothetik

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Labore

Biotechnologie

Medizintechnik

Spezialpharma

Healthcare ITStaat

Staatl. Krankenversicherung

Private Krankenversicherung

Kostenträger Leistungserbringer Distributoren Unterbranchen

Med. Versorgung & Logistik

Dental Distribution

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Quelle: Baigo CapitalIm Fokus von Baigo Capital

Marcus Bracklo

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VentureCapital Magazin 4/200840

Der Faktor Konsument

Über den Erfolg bei der Commercial Due Diligence im Konsumgütersektor

Konsumgüter sind ins Visier von Finanzinvestoren gelangt.Success Storys wie CBR oder Rodenstock und die Börsener-folge von Anbietern wie Inditex oder Apple lenken Finanz-mittel in den Sektor. Die Phantasie, ein Geschäftsmodell mitwenigen Handgriffen und geringen Investitionen punktge-nau auszurichten und damit die nächste Success Story zuschreiben, erhöht den Anlagedruck. Dabei wird leicht über-sehen, dass viele Hersteller und Händler von Konsumgüternauch dieses Jahr ums Überleben kämpfen. Nur wer punktge-nau den Nerv des Konsumenten trifft, kann einen herausra-genden Wachstumspfad realisieren.

Commercial Due DiligenceOb ein Unternehmen das Potenzial dazu hat, muss dieCommercial Due Diligence beantworten. Viele Arbeitenkonnten in der Vergangenheit diesem Anspruch nichtRechnung tragen, weil sie isoliert auf sekundäre Daten-quellen setzen und zu wenig auf die spezifischen Fra-gestellungen des Unternehmens fokussiert sind. Nur werzusätzlich über Konsumenten, Wettbewerber und sonsti-ge Stakeholder aktiv primäre Datenquellen schafft, kanndie Prognosegüte liefern, die Investoren heute brauchen.

Kardinalfragen vs. „nice to know“-FragenDer Konsumgütermarkt mit seinen fast jedem bekanntenProdukten wirft zahlreiche Fragen auf – Kardinalfragenund „nice to know“-Fragen. Kardinalfragen adressierengrundlegende Einflussgrößen, die maßgeblich den Wertdes Unternehmens bestimmen. „Nice to know“-Fragenhingegen sind diejenigen, die Konsumenten bewegen,strategisch aber oft wenig relevant sind. Der entscheiden-de Erfolgsfaktor besteht darin, Kardinalfragen und „niceto know“-Fragen zu trennen. Hierfür müssen Branchen-trends vorausgesagt und strategische Optionen des Un-ternehmens entwickelt werden. Dies erfolgt leider in derRegel unvollständig und unsystematisch.

Die große Dynamik im Konsumgütermarkt, die früherdas Branchenbild alle zehn Jahre verändert hat, ruft heu-te bereits alle fünf Jahre maßgebliche Veränderungenhervor. Weil sich die Konsumgewohnheiten immerschneller verändern, wird sich dieser Branchenzyklus inZukunft noch weiter verkürzen und den Anspruch an dieCommercial Due Diligence im Konsumgütersektor deut-lich wachsen lassen.

Strategieszenarien vs. FinanzmathematikDreh- und Angelpunkt für die Bewertung der Potenzialeeines Unternehmens sind sein Produkt- und Leistungsan-gebot sowie die im Unternehmen vorhandenen Kapazitä-ten, das Angebot auch in Zukunft an den Marktanforde-rungen auszurichten.

Der deutsche Konsument sucht nach innovativen An-geboten, die ihm beispielsweise eine höhere Zeiteffizienzoder zumindest eine klare Orientierung bieten. Nur weni-ge Anbieter sind heute in der Lage, sich dies in letzterKonsequenz zu Eigen zu machen. Wer es zuerst schafft,wird andere verdrängen und auch gegen den Markt wach-sen können.

Strategieszenarien auf Basis von Branchen-Know-howsind hierbei meist hilfreicher als pure Finanzmathematik.Die Analysegüte von Wettbewerbsverhalten und Konsu-mententrends ist zentral, da Entscheidungen maßgebli-cher Wettbewerber oft machtvolle Trends begründen, dieWachstumserfolge von Unternehmen deutlich mehr prä-gen als die Entwicklung des Gesamtmarktes.

Primäre Datenquellen vs. sekundäre DatenquellenDie Commercial Due Diligence analysiert den Markt unddie Wertschöpfungskette des Geschäftsmodells. Primäre

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Datenquellen liefern Datenmaterial aus Befragungen, Be-obachtungen oder Experimenten. Sekundäre Datenquel-len liefern Datenmaterial, das ursprünglich für andereZwecke erhoben wurde.

Sekundäre Datenquellen sind preiswert und in der Re-gel breit verfügbar, selten allerdings aktuell und zudemoft falsch bzw. unvollständig mit Blick auf die Kardinalfra-gen der Transaktion. Primäre Datenquellen sind teuerund in der Regel nur wenigen Anbietern von CommercialDue Diligence-Dienstleistungen zugänglich, stellen aberoft den einzigen Zugang zu relevanten und aktuellen Da-ten über das Unternehmen, sein Angebot und den Marktdar.

Branchenspezialisierte Anbieter nutzen ihre in denSektor weit verzweigten Netzwerke und schaffen es, mitoffen strukturierten Interviewleitfäden innerhalb kurzerZeit auf globaler Ebene klar gegliederte Antworten zu lie-fern.

Beste Ergebnisse liefern Interviewer mit breitem C-Le-vel-Zugang in der Branche und umfassender Branchener-fahrung, die es erlaubt, auch in kurzen Interviewsequen-zen das Gespräch auf die jeweiligen High-Value-Antwor-ten des Interviewten zu lenken. Wer zusätzlich Fokus-gruppen und professionelles Mystery Shopping einsetzt,kann mit einem leistungsfähigen Anbieter innerhalb vondrei Wochen qualifizierte Ergebnisse im Hinblick auf alleweltweit relevanten Absatz- und Beschaffungsmärktesammeln.

Fazit:Erfolgreiche Commercial Due Diligence-Arbeiten im Kon-sumgütersektor basieren auf primären Datenquellen, ausdenen sehr detailliert Strategieszenarien entwickelt wer-den. Aufgrund der hohen Sektorendynamik ist die Analy-següte von Wettbewerbsverhalten und Konsumenten-trends zentral. Sie prägen die Entscheidungen maßgebli-cher Wettbewerber und begründen die Wachstumserfol-ge von Unternehmen deutlich mehr als die Entwicklungdes Gesamtmarktes oder einzelner Marktsegmente.

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NEUE MESSE STUTTGART | 11. – 13.04.2008

VentureCapital Magazin 4/2008 41

Zum Autor

Dr. Carsten Lurse ist Part-ner bei Kurt Salmon Asso-ciates. Er verfügt über um-fassende internationale Er-fahrung im Handel und derKonsumgüterindustrieund hat in den vergange-nen Jahren zahlreichemaßgebliche Transaktio-nen begleitet.

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VentureCapital Magazin 4/200842 www.vc-magazin.de

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Bewertungen spielen in M&A-Mandaten eine wesentlicheRolle. Sie werden im Laufe eines Projektes immer mit denverfügbaren Daten des Unternehmens aktualisiert, um ei-nen möglichst präzisen Unternehmenswert zu berech-nen. Am Markt existieren nicht zu wenige Modelle, son-dern zu viele. Die am Markt dominierenden Bewertungs-methoden sind eindeutig das angelsächsisch geprägteDCF-Verfahren sowie die Multiplikatorenbewertung.

Anwendungshäufigkeit der Bewertungsverfahren in Deutschland

DCF-Verfahren Multiplikatoren

Investmentbanken 100% 83%

Unternehmensberatungen 100% 100%

WP-Gesellschaften 100% 80%

Gesamt (Durchschnitt) 100% 88%Quelle: in Anlehnung an Peemöller/Kunowski/Hillers

Gerade strategische Investoren bevorzugen das DCF-Ver-fahren. Es stützt sich grundsätzlich auf eine tiefgehendeAnalyse von Unternehmensdaten. Wesentlicher Vorteildes DCF-Verfahrens stellt die Zukunftsbezogenheit dar,weshalb der Käufer veranlasst wird, sich intensiv mit derkünftigen Entwicklung auseinanderzusetzen. Kritisch an-zumerken ist die Prognoseunsicherheit. Zukünftige Ent-wicklungen hängen von zahlreichen, mitunter sehr kom-plexen Einflussfaktoren ab, so dass mit steigender Pro-gnoselänge der Unsicherheitsgrad zunimmt.

In den letzten Jahren ist eindeutig ein Trend zu erkennen,dass die Multiplikatorverfahren stetig an Bedeutung ge-

winnen. Nach der Multiplikatormethode errechnet sichder Unternehmenswert aus dem Produkt einer Bezugs-größe mit dem Multiplikator. In der Praxis werden bevor-zugt Multiplikatoren auf Basis operativer Erträge (z. B.EBIT) verwandt. Entscheidender Faktor hierbei ist dieWahl der Vergleichsmultiplikatoren aus Transaktionenoder vergleichbaren am Markt gehandelten Unterneh-men. Hierbei ist eine detaillierte Analyse der Vergleichs-gesellschaften vorzunehmen. Jedes Unternehmen hat ei-gene Stärken und Schwächen, die neben operativenKennzahlen in die Bewertung einfließen sollten. Geradebei Laien findet die Multiplikatormethode großen An-klang, da sie einfach durchführbar ist.

Beide Verfahren werden bei der Bewertung von KMU ein-gesetzt. Aktuell werden KMU zumeist anhand von Multi-plikatoren erworben, bzw. auf Basis eines Multiplikatorswerden indikative Angebote abgegeben. Hierbei werdenhäufig mehrere Geschäftsjahre in die Betrachtung einbe-zogen. Die aus der Vergleichsanalyse (Peer Group) ge-wonnenen Multiplikatoren werden nun auf einen gewich-teten EBIT bzw. EBITDA angewandt.

Unternehmen und implizit auch der Unternehmenswertsind kein starres Gebilde, sondern Bestandteil eines akti-ven Marktes. Deshalb können sich die zu Beginn einesProzesses erhobenen indikativen Unternehmenswerte imProzessablauf durch erzielte Ergebnisse der Gesellschaftoder auch durch Markteinflüsse verändern.

Wie diese kurze Beschreibung der angewandten Bewer-tungsverfahren zeigt, werden am Markt mehrere Bewer-tungsverfahren eingesetzt. Jedes Modell hat eigene Stär-ken und Schwächen, die es zu berücksichtigen gilt. Einedetaillierte Analyse sowie Darstellung der Bewertungs-ergebnisse des M&A-Beraters ist für das Verständnis derModelle bei Gesellschaftern von kleinen und mittlerenUnternehmen unerlässlich.

Kolumne

Zu den Autoren

Michael Keller ist Teilhaberbei der auf M&A-Transaktio-nen im Mittelstand speziali-sierten BeratungsgesellschaftKlein & Coll. sowie Dozent ander Johann WolfgangGoethe-Universität, Frank-furt am Main. Darüber hi-

naus ist Keller u. a. Stiftungsbeirat Mergers & Acquisi-tions im Mittelstand im Fachbereich Wirtschaftswis-senschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Univer-sität. Co-Autor Dipl.-Kfm. Oliver Marquardt ist Asso-ciate bei Klein & Coll. und verantwortlich für den Be-reich Unternehmensbewertungen.

Wohin geht der Trend bei der Bewertung von KMU?

Über Stärken und Schwächen der aktuell angewandten Unternehmensbewertungsmethoden

Beispiel:Jahr 2005 2006 2007 2008 2009

EBIT 1.000 1.000 1.500 1.500 1.800

Faktor 1 2 3 2 1

gew. EBIT 1.000 2.000 4.500 3.000 1.800

Ø-EBIT 1.367

Multiplikator 5,5x

Enterprise Value 7.517

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2008 Juni 2008, 9,80 Euro II/2008

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Anbieter & Modelle im Vergleich

Mezzanine 2008Mezzanine 20083. Jahrgang3. Jahrgang

Know-how für den Mittelstand

Anbieter – Modelle – Konditionen – Case Studies – Stille Beteiligungen –Genussscheine – Standardprogramme – Maßgeschneiderte Lösungen u.v.m.

Know-how für den Mittelstand

Die Unternehmeredition 2008

Erscheinungstermin: 14. Juni 2008

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Das bewährteNachschlagewerk

Mittelstands-finanzierung 2008Mittelstands-finanzierung 2008

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Unternehmer & Märkte – Strategie & Management – Beteiligungskapital –

Mittelstand & Börse – Factoring – Leasing – Restrukturierung u.v.m.

Erscheinungstermin: 12. April 2008

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Chancen in Indien und China

Internationalisierung 2008Internationalisierung 2008

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Expansionsfinanzierung – Standortwahl – Produktionsstätten & Absatz-

märkte – Interkulturelles Management – Erfahrungsberichte u.v.m.

Erscheinungstermin: 6. Dez. 2008

2008 August 2008, 9,80 Euro III/2008

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Beteiligungskapital ausUnternehmersicht

Private Equity 2008Private Equity 20082. Jahrgang2. Jahrgang

Know-how für den Mittelstand

Privates Beteiligungskapital – MBO – MBI – Unternehmensnachfolge –

Unternehmensbewertung – Fallbeispiele – Tax & Legal u.v.m.

Erscheinungstermin: 30. Aug. 2008

Erscheinungstermin: 12. April 2008

Anzeigenschluss: 31. März 2008

Druckunterlagenschluss: 4. April 2008

Claudia Kerszt, Johanna Wagner, Bernhard Kramer

Tel. +49 (0) 89-2000 339-52, -50, -51; [email protected],

[email protected], [email protected]

Termine „Mittelstandsfinanzierung 2008“ Ansprechpartner Anzeigen

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VentureCapital Magazin 4/200844

“People have to lower their expectations”

Interview with Brooks Zug, senior managing director, HarbourVest Partners

In 1982 Brooks Zug co-founded Hancock Venture Partners,which later became HarbourVest Partners. Since then Har-bourVest Partners has committed more than 15.7 billion USDto newly formed funds worldwide, along with approximately5 billion USD to secondary partnership purchases. While thefirm is overseeing some of the largest fund of funds dedicatedto Private Equity, Brooks Zug himself has been ranked bygeneral partners recently as one of the 50 most influentialpeople in Private Equity today. Andreas Uhde, editor-in-chiefof VentureCapital Magazin, spoke to him about investing inPrivate Equity in current market conditions, German fundmanagers and the biggest challenges to the industry.

VC-Magazin: Recent years have been excellent for buyoutinvestors. How might the vintage years 2007 and 2008turn out?Zug: Anytime when there is a significant change in themarket, like the one we have had in the last six months,we end up with a situation where being a new investor isoften a good thing – because prices are usually affected ina way that make new deals more attractive than theywere six months or a year before. That is what we are ex-periencing now. We will find that the deals which are donein 2008 will be much better priced than the deals whichwere priced in the first half of 2007. From this point ofview the 2007 and 2008 vintage funds will turn out betterthan the 2005 and 2006 vintage funds, since the latterones have invested at much higher prices.

VC-Magazin: Do you think that limit-ed partners in general understandthat now is a good time to invest?Zug: The more sophisticated limitedpartners will continue to invest inbuyouts, the less sophisticated onesmight pull back. As a general rule,most investors tend to invest in theareas that have performed best mostrecently. Most investors therefore in-vest more money at the top of themarket than at the bottom of the mar-ket. People are avoiding large buyoutsnow because of the credit crunch, butthe time to have been cautious waslast year and the two years before.But at that time returns were looking

so good that more and more money flowed into the mar-ketplace.

VC-Magazin: HarbourVest has closed its eighth US target-ed fund of fund programme in December 2007 at 5.5 billi-on USD. How do the circumstances just noted affect yourinvestment strategy?Zug: We believe that the best strategy to build a privateequity portfolio is to invest consistently over time. So thebest strategy is not to rush to put more money in the mar-ket when everyone else is doing so and similarly not topull back when everybody else does. Our strategy has al-ways been to build a portfolio over a three to five year pe-riod – depending on the market cycle. Right now I think itwill take general partners longer to invest, since debt willnot be as readily available or as inexpensive as it used tobe. This means that we will be looking at roughly a fouryear commitment period for our US programme VIII.

VC-Magazin: Looking at venture capital firms in the Ger-man speaking countries: What are the main factors thathinder you from investing in these partnerships?Zug: The main thing missing is a consistent track recordof performance. Having said this, we have been investingin European venture since 1984, although our primary fo-cus in Europe is on buyouts. The whole venture spaceworldwide has gone through a period of time where wehaven’t yet seen much performance in the last eight ornine years – with only a few exceptions.

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is necessary to allow these companies to survive long-term. In many cases, these changes are necessary for sur-vival whether or not a buyout firm is involved. However,there is one legitimate argument to the locust debate:Buyout firms burden companies with a lot of debt, whichincreases the risk to shareholders as well as employees.Nevertheless, I do not think it is likely that the buyout in-dustry will take a major hit from higher taxation or otherissues, although there are short-term issues to worryabout.

VC-Magazin: Some funds increased their managementfees in recent years; Bain has been charging 30% carry fortheir funds for roughly a decade. Guy Hands even predict-ed in his speech at Super Return 2006 that “individualdeal carry will come up in Europe during the next year”.How do fund of funds like HarbourVest react to these de-velopments? Zug: Obviously we don’t like it. Nor do any other limitedpartners. We think that general partners are already veryadequately rewarded. Some groups, however, have ex-cess demand for their partnership, so they can charge ahigher fee. The reason this hasn’t happened broadly inthe buyout industry is that the best performing fundshave raised the size of their funds instead of raising thefee. Usually what happens is that general partners ask forhigher fees at the peak of the market and then later nevergive them up, unless investors are prepared to walk away.In the current market environment, I expect that it will bea little harder for general partners to alter conditions intheir favour than it was in recent years.

VC-Magazin: What is your view on private equity firmsgoing public?Zug: As a general rule I don’t think it is a good thing. It islikely to change the thinking of the general partner. If youhave a public stock that depends on earnings, the generalpartner will have to think about ways to increase theirearnings to benefit the stock price. In theory, if investorsare truly long-term oriented, it should not affect their de-cisions on a day to day basis. But we all know the stockmarket is not long-term oriented. The general partnersmight, therefore, raise as much money as they can so thatthey can lock in management fees. I would prefer ageneral partner that raises a fund that fits its investmentcapability and the market opportunity, rather than a sizethat enables them to sustain their stock price.

„I do not think it is likely that the buyoutindustry will take a major hit from

higher taxation or other issues“

VentureCapital Magazin 4/200846

VC-Magazin: How long should the track record be atleast?Zug: We really like to see a minimum of two prior funds.Preferably there should be three prior funds, with theoldest showing real positive performance and the othertwo consisting of a portfolio of companies with strong po-tential based on careful analysis.

VC-Magazin: Is there a minimum fund size that Harbour-Vest requires?Zug: The minimum amount of money we would commit toa fund is probably 10 million USD or Euro. A typical ven-ture partnership investment for us is a 25 to 50 millionUSD/Euro investment, while the fund size would beroughly ten times this size. We are often the largestinvestor in a venture fund. We are, for example, the lar-gest investor in Index and Sofinnova.

VC-Magazin: What was the most challenging period forprivate equity in your 25 years in the industry?Zug: When we started HarbourVest in 1982, Private Equi-ty was not an asset class as it is today. It was a rare invest-ment, and the amount of capital invested in this area wasvery small. One of the difficulties back then was that theindustry had little history and very few performance sta-tistics. Most of the judgements investors in this assetclass made were based to some degree on subjective cri-teria. When general partners were raising money, theytalked about their successes and not so much about theirfailures. The first benchmark statistics ever published inthis industry were published in October 1988 – and theperformance they revealed was generally pretty bad. Soall of a sudden the people who invested in venture capitalwent from believing that this was an industry where itwas easy to make money to being much more sceptical.For the next year or so, fundraising was very hard, whichslowed the pace of the venture capital investing signifi-cantly.

VC-Magazin: What are the biggest challenges to privateequity investors today?Zug: Probably the amount of capital in the industry andthe expectations of investors. In the past two or threeyears, investors were seeing 20, 30 and 40% internal ratesof return in the buyout space and some expect this to goforward, which will not be the case. This does not meanthat private equity is a bad place to invest, but peoplehave to lower their expectations.

VC-Magazin: Do you see reason for concern regardingchanges in the political and fiscal environment for privateequity in the US as well as in Europe? Zug: One of the objectives of private equity firms is tobuy companies that are weak and have poor managementor other shortcomings. Buyout firms try to improvethose things and make businesses more efficient, which

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„Sometimes the demonstration ofwealth and success attracts attention

that is never generally to the benefit ofthe people practising in the business“

in the world of public stocks. But sometimes the demon-stration of wealth and success attracts attention that is ne-ver generally to the benefit of the people practising in thebusiness. If you can, it is better to maintain a low profile.

VC-Magazin: Thank you for this interview!

[email protected]

Private Equity-Dachfonds

VentureCapital Magazin 4/2008 47www.vc-magazin.de

Star Private Equity schüttet weiter aus

Die insgesamt ca. 150 Mio. Euro großen Feeder-FundsStar Private Equity I bis III, die ausschließlich in den ame-rikanischen Buyout-Fonds Auda Capital IV investiert ha-ben, schütten voraussichtlich im April 2008 weitere 2,5%ihres Kapitals an die Investoren aus. Deren Rückfluss er-höht sich damit auf insgesamt 12,5%, womit Star bei Pri-vatanlegerprodukten des Jahres 2006 nach eigenen Anga-ben die höchste Verteilungsquote im Markt aufweist.

VCP I mit weiterer Auszahlung von 5%

Mit seinem Auflegungsjahr 1998 stellt der von VCM ver-waltete VCP I den ältesten deutschen Venture Capital-Dachfonds für Privatanleger dar. Aus dem Verkauf der Di-rektbeteiligung an dem Münchner Biopharma-Unterneh-men Idea AG wurde Mitte März 2008 eine weitere Auszah-lung von 5% des Fondsvolumens an die Zeichner geleis-tet. Die Summe der Ausschüttungen erreicht damit 58%des gezeichneten Kapitals. Gleichzeitig teilt VCM mit,

dass die grundsätzlich zum 31.12.2008 endende Fonds-laufzeit vom verwaltenden Gesellschafter vertrags-gemäß verlängert werden soll, da sich noch über 100 Un-ternehmensbeteiligungen im Portfolio befinden.

P3-Nettowert leicht rückläufig

Trotz leicht positiver Entwicklung beim inneren Wert ih-rer Zielfonds muss die P3 Holding für ihre an der deut-schen Börse gehandelten Zertifikate aufgrund vonWährungseffekten per Ende Februar 2008 einen Wert-rückgang von rund 1% gegenüber dem Vormonat auf1.488,51 Euro je Zertifikat berichten. Auf Basis des aktuel-len Börsenpreises von ca. 945 Euro errechnet sich einBewertungsabschlag von 36,5%. Prominente Einzeltrans-aktionen im Portfolio waren der Kauf von Migros Türkdurch BC Partners und der Verkauf der Intelsat Holdingdurch die Zielfonds Apax Europe V und Permira III. Wei-terhin wurden im Februar 2008 mit 20 Mio. USD fürClayton, Dubilier & Rice VIII und 15 Mio. USD für TPG IVzwei neue Commitments abgegeben.

Dachfonds-News

The interview partner

Brooks Zug is a senior managing director of Harbour-Vest Partners, LLC and a founder of HarbourVest. He isresponsible for overseeing HarbourVest’s US and non-US partnership and direct investments. HarbourVestand its subsidiaries have 185 employees, including 65investment professionals deployed in Boston, Lon-don, and Hong Kong. In 25 years of investing in privateequity, the team has committed more than 15.7 billionUSD to newly formed funds, representing relation-ships with 200 private equity managers.

VC-Magazin: Could you imagine to go public yourself?Zug: It is unlikely that HarbourVest would go public, andwe have no plans to do that at the moment. Further, thereis no need for HarbourVest to create a liquidity event, be-cause there is no large founding shareholder, who wantsto get out. Even Edward Kane and I, the two founders, donot own a significantly larger share than many of theother partners of our firm. However, we have recently setup a permanent capital vehicle, which was listed on Euro-next in Amsterdam in December of last year.

VC-Magazin: Similar to the one which KKR listed on Euro-next in the first half of 2006?Zug: KKR was kind of a leader in this round of permanentcapital vehicles, as KKR was the first US firm to list such athing in Europe. The KKR vehicle was initially all cash,but it has since become fully invested. We offered a fullyinvested portfolio by asking our limited partners to trans-fer some of their past commitments from existing fundsto our new vehicle. We also absorbed all underwriting ex-penses ourselves.

VC-Magazin: If you were able to change one thing in thepublic perception of private equity in the US, what wouldthat be?Zug: Where wealth has been concentrated and becomessort of a public show, it reflects badly on the industry. A lotof money has been made by very capable general partnersin private equity and by very capable investment managers

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VentureCapital Magazin 4/200848

Zwei Fonds – zwei Währungen

WealthCap Private Equity 10

Blue Capital gehört am Markt zu den ältesten Anbietern vonPrivate Equity-Produkten für Privatanleger und ist bereitsseit 1998 in diesem Segment tätig. Die mit einer relativ ho-hen Einstiegssumme versehenen Fonds streuen tendenziellüber nur wenige Zielfonds oder sind teilweise nur Feeder fürinstitutionelle Vehikel. Somit setzt der aktuell in der Platzie-rung befindliche, aus nur zwei Zielfonds bestehende„Dach“-Fonds Nr. 10 diese Serie konsequent fort.

Ein Zielfonds pro RegionDer nunmehr zehnte Private Equity-Fonds aus dem HauseWealthCap (vormals Blue Capital) ist als vermögensver-waltender Doppelwährungsdachfonds mit einem bereitsbekannten Zielfonds pro Währung ausgelegt. Das vielfachungeliebte, aber für die Anlageklasse typische Blind Pool-Risiko tritt somit nur auf der Zielfondsebene auf. Zeich-nungen müssen für mindestens 25.000 Euro bzw. 22.500USD erfolgen und immer dem Verhältnis der beidenWährungen von 10:9 (Euro:USD) folgen. Eine Platzie-rungsgarantie besteht für das Mindestfondsvolumen von15,0 Mio. Euro und 13,5 Mio. USD.

Durch die Bereitstellung einer sogenannten Über-brückungseinlage will WealthCap einen Investitionsgradvon 100% der Zeichnungsbeträge sicherstellen. Sollte esaufgrund hoher und früher Kapitalabrufe und zunächstausbleibender Exiterlöse aus den Zielfonds zu einer Li-quiditätsunterdeckung kommen, springt der Manager miteinem verzinslichen Darlehen ein. Das Dachfondskapitalwiederum ist zu 40% des Zeichnungsbetrags zzgl. 5% Agiosofort einzuzahlen, weitere jeweils 20% folgen in den Jah-ren 2009, 2010 und 2011 nach Abruf durch den Manager.

100% Investitionsquote durch ÜberbrückungsdarlehenGemäß dem Prospekt sollen „mindestens“ zwei Zielfondserworben werden, mit hoher Wahrscheinlichkeit soll esjedoch bei den beiden bereits feststehenden Fonds blei-ben:• PAI Europe V (Buyouts, Europa). Die ersten drei Fonds

des Hauses PAI erwirtschafteten bis dato Renditen zwi-schen 30 bis 50% IRR p. a.

• Carlyle Partners V (Buyouts, USA). Die drei Vorgänger-fonds II bis IV vermelden derzeit Renditen von 21 bis41% IRR p. a. und wurden von demselben Team betreut,das nun auch Fonds Nr. 5 mit Unternehmensbeteiligun-gen bestücken will.

Die für einen Dachfonds recht sportliche PerformanceFee von 15% wird durch die im Marktvergleich hoheHurdle Rate von 10% p. a. leichter verdaulich. Neben demAgio fallen knapp 7% Weichkosten an. Mit 1% zzgl.Umsatzsteuer liegen die laufenden Kosten im für Privat-anleger üblichen Bereich, die zeitlich verzögerte Fällig-keit der Hälfte dieser Position auf den Zeitpunkt ausrei-chend hoher Rückflüsse aus den Zielfonds ist vorteilhaft.Für Privatkunden mit höheren Anlagesummen von min-destens 125.000 Euro und 112.500 USD wurde gleichzeitigein analog konzipierter Fonds Nr. 11 aufgesetzt.

Fazit:Zwar ist der neue WealthCap-Dachfonds auf den beidenwichtigsten traditionellen Private Equity-Märkten prä-sent, aber jeweils nur mit einem Fonds und nur im SektorBuyout. Somit wird kein Abbild des Private Equity-Univer-sums erzeugt und einige aufstrebende Regionen sowie ei-ne Reihe von Anlagestilen ausgespart. Dass dies nichtzum Nachteil des Anlegers sein muss, hat WealthCap(früher Blue Capital) mit der Performance der bisherigenProdukte bewiesen. Das von typischen Dachfondskon-zepten abweichende Risikoprofil sollte aber jedem Inves-tor bewusst sein.

Volker [email protected]

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Fondsportrait

WealthCap Private Equity 10 GmbH & Co. KG

Volumen 50 Mio. Euro + 45 Mio. USD

Minimum 25.000 Euro + 22.500 USD

Laufzeit Bis 31.12.2018 oder Beendigung der

Laufzeit des letzten Zielfonds

Zeichnungsschluss 31.12.2008

RQ-16* 61,9%

Investment-Thema PAI Europe V und Carlyle Partners V

Anzahl Portfolio- 2 Zielfonds

gesellschaften = ca. 30-50 Portfoliounternehmen

Internet www.wealthcap.com

*Die Kennzahl RQ-16 (=Rendite-Quotient auf Basis von 16% Bruttorendite) gibt an, inwelchem Umfang der Anleger am Bruttoergebnis des Fonds nach Abzug sämtlicherKosten partizipiert (vor Steuern). Hierzu werden die Emittentenangaben herangezo-gen, ein planmäßiges Fondsvolumen und ein typischer Verlauf unterstellt und die in-ternen Zinsfüße des Netto- und des Brutto-Zahlungsstroms ins Verhältnis gesetzt.

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Mehr Informationen:[email protected] Private Finance Institute / EBS Finanzakademie, Hauptstraße 31, 65375 Oestrich-Winkel Tel: (0 67 23) 88 88 0, Fax: (0 67 23) 88 88 11

Sattelfest in alternativen Finanzanlagen:Kompaktstudiengänge� Private Equity � Hedgefonds � RohstoffeBerater für Finanzanlagen sehen sich einerzunehmend komplexen Anlagewelt gegen-über, in die sie ihre Kunden begleiten sol-len. Das „klassische“ Angebot mit Anleihen,Aktien, Zertifikaten und Derivaten ist schonschwer überschaubar.

Immer interessanter werden aber auf demdeutschen Markt ebenso Anlageformen aus dem alternativen Finanz-Arsenal: Private Equity, Hedgefonds und Rohstoffesind sinnvolle Ergänzungen im Portfolio undwerden nicht nur von vermögenden Kunden immer öfter nachgefragt. Um dieSicht auf diese Assetklassen zu verbreiternund in der Beratung sattelfest zu werden,sind Weiterbildungs-Studiengänge für An-lage- und Finanzberater, Vermögens-verwalter, Family Offices etc. unverzichtbar.

Die EBS Finanzakademie bietet neben denKompaktstudiengängen Private Equity undHedgefonds seit 2007 neu den sechstägigenKompaktstudiengang „Rohstoffe“ an. DasStudienziel ist nicht, zu erlernen, wie manalternative Fonds „macht“, sondern wie siefunktionieren und gemanaged werden, welche Rendite- und Risikovorteile sich ausder Beimischung für die Kunden-Portfoliosergeben und welche steuerlichen Impli-kationen alternative Anlageprodukte haben.

KOMPAKTSTUDIUMHEDGEFONDSStudiendauer: 7 Tage inklusive der Zeiten für das Erbringen der Prüfungsleistungen. Erfolgreiche Absolventen tragen den Titel Hedgefonds-Advisor (EBS/BAI).

KOMPAKTSTUDIUMROHSTOFFEStudiendauer: 6,5 Tage inklusive der Zeiten für das Erbringen der Prüfungsleistungen. Erfolgreiche Absolventen tragen den Titel Commodity-Advisor (EBS/BAI).

KOMPAKTSTUDIUMPRIVATE EQUITYStudiendauer: 7 Tage inklusive der Zeiten für das Erbringen der Prüfungsleistungen. Erfolgreiche Absolventen tragen den Titel Private Equity-Advisor (EBS/BAI).

Studienbeginn 6. Jahrgang:

15. September 2008in Oestrich-Winkel

Studienbeginn 10. Jahrgang:26. Mai 2008in Oestrich-Winkel

Studienbeginn 3. Jahrgang:30. Juni 2008in Oestrich-Winkel

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Der hannover innovations fonds ver-meldet die ersten beiden Engagements:

videantis GmbHSchneiderberg 3230167 Hannoverwww.videantis.de

antispameurope GmbHAm Listholze 7830177 Hannoverwww.antispameurope.de

Besuchen Sie auch unseren Stand auf der Hannover Messe

21.-25.04.2008 Halle 16 – Stand G 08

Bei der ersten Runde der mittlerwei-le zehnten Auflage des BPW Nord-bayern reichten angehende Gründerinsgesamt 104 Geschäftskonzepteein. U. a. setzten sich eine Wundauf-lage aus Silikon, ein Tintenstrahl-drucker, der nahezu jedes Materialbedruckt, und ein Laser, der die Be-wegung von Zellen und Molekülenüberprüft, durch. Auch wenn „nur“die zehn Sieger ein Preisgeld von je-weils 500 Euro erhielten, ging nie-mand leer aus: Zu jedem Business-plan gab die Jury aus Unternehmernund Kapitalgebern Feedback. Aktuellläuft die dritte Runde „Detail-Busi-

nessplan“ (Abgabe: 3. Juni). WeitereInfos: www.netzwerk-nordbayern.de

Erste Runde, zehnte Auflage, 104 Konzepte

VentureCapital Magazin 4/200850 www.vc-magazin.de

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Entrepreneurship-Flash

Sieger der 1. Phase des BPWNSieger Kategorie

� Aikaa GmbH i.G. Technology

� Lambda Logistik GmbH i.G Inf.- und

Kommunik.tech.

� PadaLuma GmbH Technology

� Plasmonic Biosensor AG Life Science

� Raman BioMed i.G Life Science

� Roedel Electronic AG Technology

� Silamed Life Science

� smartPower Technology

� Vortex-Nanofluid GmbH Technology

� ziterion GmbH Life Science

Im Rahmen der Standortinitiative„Deutschland – Land der Ideen“wurde die Brain AG, ein Unterneh-men der weißen Biotechnologie, fürseine Innovationen und Zukunfts-fähigkeit als einer von „365 + 1 Ortenim Land der Ideen“ 2008 ausgezeich-net. Im Anschluss an die Feierstun-

de vermittelte ein „Erlebnistag zurBiologisierung von Schlüsselindus-trien“ naturwissenschaftlich inter-essierten Schülern und StudentenEinblicke in die Berufsbilder und -chancen in der Biotechnologie. Ak-tuelle Informationen zur Kampagneunter www.land-der-ideen.de

Kurz vor dem Weltfrauentag veranstaltete der Münche-ner Business Plan Wettbewerb (MBPW) Anfang Märzden Kongress „Female Entrepreneurs“. Das Fazit deszentralen Panels: Frauen sind – mindestens – so unter-nehmerisch begabt und erfolgreich wie Männer, lassenaber noch zu wenig von sich hören und sehen. DerMBPW untermauert dies mit Zahlen: In den ersten zwölfWettbewerbsjahren lag der Frauenanteil bei knapp 25%.Der Wert lässt sich noch steigern – die dritte Stufe „Ex-cellence Stage“ das aktuellen Wettbewerbs läuft bis 18.Juni. Details unter www.mbpw.de

Um Unternehmen und Gründerbei der Erschließung und demAufbau neuer Geschäftsfelder zuunterstützen, bietet die TUMBusiness School das ExecutiveProgram in Innovation & Busin-ess Creation an. Kooperations-partner sind die HHL – LeipzigGraduate School of Managementund UnternehmerTUM – Zen-trum Innovation und Gründung.Das zwölfmonatige internationa-le Programm startet im Mai 2008in München und richtet sich anFach- und Führungskräfte sowiezukünftige Unternehmensgrün-der, die im Rahmen des MBA-Pro-gramms neue Geschäftskonzepteentwickeln wollen. Weitere Infor-mationen stehen bereit unterwww.innovationprogram.de

Fortbildung fürGründungswillige

„Land der Ideen“ zeichnet weiter aus

Sehr erfolgreich –aber noch zu leise

Gemeinsam initiierten die Leibniz-Universität Hanno-ver und der Chipfabrikant Intel den bundesweitenSchülerwettbewerb „Intel-Leibniz-Challenge“, dernach „Jugend forscht“ zu den größten seiner Art zählt.Weitere Angaben unter www.intel-leibniz-challenge.de

Bundesweiter Wettbewerb fürjunge Computer-Cracks

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Entrepreneurship

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Keine Lust auf M&A?

Dr. Thiemo Gropp, Geschäftsführender Gesellschafter,IonGate Biosciences GmbH,www.iongate.de

Der Ruf nach Konsolidierung in der Bio-techbranche ist ein ständiges Thema. Diegroßen Aufgaben seien für junge Unter-nehmen im globalen Business sonst nichtzu bewerkstelligen, so die landläufige Mei-nung. In den letzten Jahren hat sich viel ge-tan, doch was hat sich wirklich geändert?Durchschnittlich hat der Reifegrad vielerBiotechunternehmen sicher zugenom-men, und solche mit unterkritischer Mas-se sind verschwunden.

Eine sinnvolle Bündelung von Technologi-en, Produktangeboten und Kompetenzenzur Stärkung der Unternehmen angesichtsbevorstehender Großaufgaben hat inDeutschland jedoch nur in wenigen Fällenerfolgreich stattgefunden. Dabei scheiternhäufig genug M&A-Prozesse auch an denHauptgesellschaftern oder dem Einflussder Beiräte. Management oder im Eigen-tum verwässerte Gründer sind häufig zumZuschauen verurteilt. Was machen nun dieUnternehmen, die eine Wachstumsstrate-

gie verfolgen müssen, aber am Mergerscheitern oder diesen gut begründet garnicht erst starten?

Die Königsalternative gibt es sicher nicht.Wer es aber ohne aufwendigen und in sei-nem Ausgang ungewissen M&A-Prozessaufs internationale Parkett schafft, mussüber andere Qualitäten verfügen. Unterder langjährigen Unterstützung der Inves-toren Heidelberg Innovation und KfW fo-kussieren wir uns auf strategische Allian-zen und haben mit der Gründung der US-Tochter IonGate Inc. den ersten Schritt zuhöherer Sichtbarkeit im führenden Bio-techmarkt USA getan.

Eines wird deutlich: Es gibt also auch einLeben neben der Konsolidierung, um in-ternationales Wachstum zu erzielen. Dieszeigen auch andere Beispiele in Deutsch-land. M&A, wenngleich oft gefordert, istnicht das Non Plus Ultra.

Standpunkt Unternehmer

Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst

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VentureCapital Magazin 4/200852

Verschenken, verkaufen, verdienen

Intellectual Property als Erfolgs- und Wertfaktor für Open Source-Unternehmen

Nur auf den ersten Blick ist Open Source ein Entwicklungs-und Vertriebsmodell für Software, das auf altruistischerSelbstenteignung beruht. Wer mit Open Source unternehme-rischen Erfolg anstrebt, kann ihn durchaus haben, mussaber mindestens so viel Augenmerk auf geistiges Eigentumlegen wie traditionelle Softwarehersteller. Für die Due Dili-gence durch Investoren ergibt sich daraus zusätzliche Kom-plexität.

Von der „Community“ zu den KundenOpen Source-Software – im Deutschen auch als „quelloffe-ne Software“ bezeichnet – darf man im Rahmen der jewei-ligen Lizenzbedingungen kostenlos nutzen, weitergebenund modifizieren. Gleichwohl haben sich rund um OpenSource diverse Geschäftsmodelle (Speziallizenzen, An-passungen, Support, Consulting, Training, Zertifizierungetc.) entwickelt. Open Source-Anbieter wie Red Hat ha-ben es an die Börse geschafft oder sind größere Akquisiti-onsziele geworden (z. B. die schwedische MySQL AB, dieAnfang des Jahres von Sun Microsystems für eine Mrd.USD übernommen wurde).

Für Newcomer kann Open Source die einzige realisti-sche Möglichkeit sein, in reife Segmente des Soft-waremarktes einzutreten. Der Charme liegt in denKostenersparnissen daraus, dass eine „Community“ dasProdukt mitentwickelt, testet, verteilt und bekanntmacht. Da die breite Masse der Anwender keinen Cent fürdie Produktnutzung entrichtet, funktioniert dasGeschäftsmodell nur, wenn erstens eine enorm hohe Ver-breitung erzielt wird und zweitens ein Teil der Gratis-Userfür bestimmte Formen von Mehrwert zu bezahlen bereitist. Und das setzt geistiges Eigentum voraus.

Urheber- und VerbreitungsrechteDie unzähligen Open Source-Lizenzen unterscheiden sichvor allem darin, wie sie die Nutzung und Verbreitung vonDerivaten (abgeänderten Versionen) regeln:

• Die wohl liberalste Open Source-Lizenz, die BSD-Lizenz(Berkeley Software Distribution), bietet keinerlei Inves-titionsschutz auf Copyright-Ebene: Dritte können einBSD-Programm beliebig abändern oder in eigene Projek-te aller Art – auch in kommerzielle Produkte – unentgelt-lich integrieren.

• Autorenfreundlicher ist die GPL (GNU General Public Li-cense) der Free Software Foundation. Diese beruht auf

dem „Copyleft“- bzw. „Infektionsprinzip“, das jeden, derGPL-lizenzierte Software in eigenen Projekten verwen-det, zur Freigabe seiner Quellcodes unter denselben Be-dingungen verpflichtet. Kommerzielle Anbieter wollendaran im Regelfall nicht gebunden sein. Der Ausweg fürsie: eine direkte Lizenzerteilung durch den Copyright-Inhaber als Dispens von der GPL.

Die Verfügbarkeit derselben Software auf zweierlei recht-licher Basis nennt man „dual licensing“. Die Einkünftedaraus können substanziell sein, wenn ein Unternehmenüber eine OEM-Komponente verfügt, die in vielen ande-ren Produkten zur Anwendung kommt, z. B. eine Daten-banksoftware. In der Due Diligence muss dann ganz be-sonders darauf geachtet werden, dass in den offenen Ent-wicklungsprozess nur Bestandteile eingeflossen sind, diedas Unternehmen selbst geschaffen oder an denen essämtliche übertragbaren Rechte erworben hat. Verzich-tet werden kann hierauf nur bei „exotischen“ Beiträgenohne Marktrelevanz.

Proprietäre Erweiterungen und Add-onsJeder Anbieter einer populären Open Source-Software istder Verlockung ausgesetzt, bestimmte Add-ons oder er-weiterte Versionen nur auf konventioneller Basis zu ver-

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Der Webbrowser Firefox gilt als die Open Source-Software mit dem höchsten Verbrei-tungsgrad unter Privatanwendern – in Deutschland sollen ihn über 30% der Internet-User nutzen. Hinter der Software steht die nicht-kommerzielle Mozilla Foundation, dievor allem durch Abkommen mit Suchmaschinenanbietern Umsätze in Millionenhöhegeneriert.

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markten. Ein Mehrwert lässt sich dadurch leicht schaffenund darstellen; die Margen sind höher als bei Dienstleis-tungen.

Aber Vorsicht: Der harte Kern der Open Source-Com-munity wacht mit quasi religiösem Fanatismus über dieEinhaltung eines gewissen Kodex. Selbst wenn ein Unter-nehmen 99% seines gesamten Programmcodes unterOpen Source-Bedingungen freigibt, drohen wegen desrestlichen Prozents große Anfeindungen. Es erfordertaußergewöhnliches Fingerspitzengefühl, diesen Weg zubeschreiten, ohne sich den Ast abzusägen, auf dem mansitzt.

PatenteKaum etwas verabscheut die Open Source-Community sowie Softwarepatente. Es ist kein Zufall, dass die OpenSource-Anbieter Red Hat und MySQL die europäische No-SoftwarePatents-Kampagne mitfinanzierten.

Die gängigen Open Source-Lizenzen schließen es aus,dass ein Open Source-Entwickler die Anwender seinerProgramme durch die patentrechtliche Hintertür zur Kas-se bittet. Patente können für ein Open Source-Unterneh-men eventuell den Zweck erfüllen, ein Gleichgewicht desSchreckens gegenüber Mitbewerbern, die ihrerseits Pa-tentklagen anstrengen könnten, aufzubauen. Gegen soge-nannte „Trolle“, die lediglich Patente verwerten und kei-ne Produkte offerieren, hat dies mangels Angriffsflächekeine Wirkung.

MarkenBis auf die Rechtseinräumungen, die zur freien Weiterver-breitung erforderlich sind, unterscheidet sich der Ge-brauch von Markenrechten im Open Source-Bereich nichtwesentlich von dem in der klassischen Softwarebranche.Skeptisch zu bewerten sind Marken, die nicht mit demNamen des jeweiligen Open Source-Projektes identischsind. Denn nur mit der Hauptmarke kann man z. B. steu-

ern, wer von den Endkunden als autorisierter Support-partner wahrgenommen wird.

Fazit:Open Source ist kein Gegensatz zu geistigem Eigentum,sondern vielmehr eine neue Variante für dessen Schaffungund Verbreitung. Die größte Herausforderung ist es, einegute Balance zwischen Verschenken und Verkaufen zu fin-den – und Letzteres beruht auf exklusiven Rechten.

Entrepreneurship

Zum Autor

Florian Müller hat als Ad-viser to the CEO den OpenSource-DatenbankanbieterMySQL unterstützt. Zuvorveräußerte er sein eigenesOnline Gaming-Start-up anden Telefónica-Konzern.Seine 22-jährige Berufser-fahrung schließt die Gebie-te Entwicklung, Marketing,PR, Vertrieb, Business De-

velopment, die Vermittlung von Lizenzgeschäften unddie politische Interessensvertretung [email protected]

Wichtige Einnahmequellen für Open Source-AnbieterDienstleistungen Produktangebote

Technischer Support Update-Abonnements

Beratungsleistungen Dual Licensing (OEM)

Training und Zertifizierung Proprietäre Add-ons

Autorisierte Partner Proprietäre Versionen

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VentureCapital Magazin 4/200854 www.vc-magazin.de

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Geistiges Eigentum wird zum strategischen Finanzierungsvorteil

Sale and Lease-back schließt die Finanzierungslücke für innovative Unternehmen

Geistiges Eigentum (Intellectual Property bzw. IP) ist mitt-lerweile der wichtigste Wertfaktor in modernen und innova-tiven Unternehmen. Fehlende materielle Sicherheiten unddie Auswirkungen von Basel II stellen Kapital suchende Un-ternehmen weiterhin vor große Herausforderungen. Zuneh-mende Sicherheit durch Standards in der Bewertung ma-chen IP auch als Finanzierungsinstrument für den Mittel-stand interessant.

Geistiges Eigentum wichtigster WertfaktorIm Zuge des Strukturwandels zu technologieintensiverenProduktionsprozessen und einem wissensintensiverenDienstleistungsangebot gewinnt geistiges Eigentum alsProduktionsfaktor zusehend an Bedeutung, währendSachkapital und (gering qualifizierte) Arbeit, die dominie-renden Produktionsfaktoren der Industriegesellschaftdes 19. und 20. Jahrhunderts, bereits heute an Bedeutungverlieren. Gemäß einer Studie des Brookings Institute hatsich der Anteil der immateriellen Vermögenswerte am Ge-samtwert der Unternehmen im S&P 500 Aktienindex inden Jahren 1982 bis 2002 von 38% auf 87% signifikant er-höht. Für die OECD-Staaten und Deutschland ist von ähn-lichen Entwicklungen auszugehen. Dennoch spiegelt sichdie herausragende Rolle immaterieller Vermögenswertefür die Zukunftsbranchen noch nicht in einem entspre-chenden Bedeutungszuwachs von IP für die Unterneh-mensfinanzierung wider.

Kreditwirtschaft zurückhaltendObwohl beispielsweise Patente und Marken zentrale An-forderungen an Kreditsicherheiten wie Fungibilität undjuristische Durchsetzbarkeit erfüllen, werden sie von derKreditwirtschaft bisher nur in sehr geringem Umfang alsSicherheit akzeptiert. Diese Zurückhaltung ist kaum ver-ständlich, da die Sicherheit über die realisierbaren Ver-wertungserlöse aus immateriellen Vermögenswerten zu-genommen hat. Aufgrund einer dynamischen Entwick-lung in jüngerer Zeit nimmt die Zahl allgemein anerkann-ter Bewertungsverfahren bzw. Märkte, auf denen IP flexi-bel handelbar ist, zu.

Finanzierungslösung bei der edel AGIm Zuge einer Wachstumsfinanzierung im vergangenenJahr stellten die nur in geringem Maße vorhandenen ma-teriellen Sicherheiten auch die edel AG vor schwierigeAufgaben bei der Kapitalbeschaffung. Die Hamburger Fir-mengruppe – mit über 750 Mitarbeitern in acht LändernEuropas präsent – entwickelt und vermarktet Entertain-mentprodukte aus den Bereichen Popmusik, Klassik, Kin-derunterhaltung und TV/Film und erbringt umfangreicheDienstleistungen für die Medienindustrie, u. a. Herstel-lung und Vertrieb digitaler Datenträger. Mit einem maßge-schneiderten Finanzierungsmodell wurde geistiges Eigen-tum – die Lizenzen klassischer Musikautoren – optimal indie Finanzierung eingebunden. Über ein Sale and Lease-back-Modell wurde das IP zunächst verkauft, um es deredel AG über einen Nutzungsüberlassungsvertrag umge-hend wieder zur Verfügung zu stellen. Dieser regelt Finan-zierungsvolumen, Vertragslaufzeit sowie die Kosten derTransaktion. „Eine herkömmliche Kreditvergabe über ei-ne Bank wäre kompliziert und teuer geworden, da sichBanken generell mit dem Wertansatz von IP schwer tun“,so Bernd Hocke, Director Global Treasury der edel AG.

IP im Rahmen der UnternehmensfinanzierungDas Finanzierungskonzept Sale and Lease-back bringt Un-ternehmen drei entscheidende Vorteile. Zum einen wer-den die Kreditlinien bei den Hausbanken nicht belastet,zum anderen steht den Unternehmen schnell Kapital zurVerfügung – in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wo-chen. Am wichtigsten ist jedoch ein fairer Wertansatz derIP-Sicherheiten – insbesondere für moderne Unterneh-men mit Know-how- bzw. lizenzorientierten Geschäftsmo-dellen, die selten ausreichend klassische Sicherheiten

Vermögensgegenstände und Vermögenswerte

Intangible Assetsimmaterielles Vermögen,

d. h. physisch nicht greifbar

Tangible Assetsmaterielles Vermögen,d. h. physisch greifbar

Wissenskapitalimmaterielle wissensbasierte Vermögenswerte

Intellectual Property Rights (IPRs)Patente, Marken- und Musterschutz, sonstige Schutzrechte

HumankapitalHumankapital• Erfahrung• Fähigkeiten• Kreativität

Innovationen und Intellectual Assetsimmaterielle wissensbasierte Vermögensgegenstände

• Technologie, Erfindungen, Prozesse• generell schützbares Wissen, an dem Besitz-

ansprüche erworben werden können

Quelle: Vantargis

Von der Idee zum geistigen Schutzrecht

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bieten können. Einweiterer Aspekt istdie steuerrechtli-che Betrachtung.Selbst wenn das IPsehr werthaltig ist,schlägt sich dies inder Regel nicht inder Bilanz nieder.Während erworbe-ne immaterielleVermögenswertegrundsätzlich bi-lanzierungs- und

abschreibungspflichtig sind, besteht für selbsterstelltesIP ein Aktivierungsverbot (§248 Abs. 2 HGB). Marken undSchutzrechte werden allerdings oft im Unternehmenselbst aufgebaut bzw. entwickelt. Über die Jahre bauensich häufig sogar hohe stille Reserven auf. In diesen Fäl-len kann ein bilanzoptimiertes Leasing („off balance“) be-sonders interessant sein. „Off balance“ heißt insbesonde-re, dass die Finanzierung in der Bilanz nicht sichtbar istund damit auch keine negativen Einflüsse auf Rating oderBonitätsfaktoren hat. Doch noch ein weiterer Vorteilmacht IP für die Unternehmensfinanzierung interessant:Durch eine Sale and Lease-back-Transaktion können häu-fig stille Reserven „gehoben“ und damit das Eigenkapitalerhöht werden.

AusblickIm Hinblick auf den beschleunigten wirtschaftlichenStrukturwandel hin zu einer modernen Technologie- undWissensgesellschaft ist es notwendig, immaterielle Ver-mögenswerte für die Unternehmensfinanzierung stärkernutzbar zu machen. Es ist zu befürchten, dass sich die Fi-nanzierungsmöglichkeiten von Unternehmen zukünftigreduzieren werden, wenn auch weiterhin ausschließlich

materielle Vermögenswerte in die Kreditbesicherung Ein-gang finden. Durch eine weitergehende und intensivereNutzung von IP werden sich technologie- und wissensin-tensive Unternehmen und Gründungen leichter finanzie-ren können. Der Gesetzgeber ist hier gefordert, die recht-lichen Rahmenbedingungen für IP als Finanzierungs-instrument zu schaffen. Eine bilanz- und steueroptimierteLeasingfinanzierung von immateriellen Vermögenswer-ten ist bereits heute eine interessante Alternative für mit-telständische Unternehmen.

Zu den Autoren

Claus Dürr (links) ist Vorstand der im Mai 2007 ge-gründeten Vantargis AG, München, Sebastian Seiboldverantwortet Marketing und Business Development.Vantargis erarbeitet neben innovativen und kapital-marktnahen Leasing & Factoring-Modellen u. a. Finan-zierungslösungen auf Basis immaterieller Wirtschafts-güter (IPR) wie Marken, Lizenzen und Patente.

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1982 1992 2002Quelle: Brookings Institute

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Tangible AssetsIntangible Assets

Entrepreneurship

Materielle vs. immaterielle Werte

Anzeigenschluss:8. April 2008

Erscheinungstermin:18. April 2008

Ansprechpartner:Claudia Kerszt

Tel.: 089-2000339-52Fax: [email protected]

VentureCapital Magazin-Special

„Private Equity in Nordrhein-Westfalen“

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VentureCapital Magazin 4/200856

Gene gezielt ausschalten

Sirion GmbH: RNAi-Dienstleister für Biotech und Pharma

Medaillen werden beim „Venture Capital-Staffellauf“ nichtverteilt. Im Ziel können aber viel versprechende Start-ups ste-hen, wenn staatliche und private Investoren erfolgreich ko-operieren. Das Beispiel der Sirion GmbH zeigt es: Nur ein Jahrnach der Anschubfinanzierung durch Bayernkapital und KfWstieg Ende 2007 der erste private Investor ein. Bereits heuteavisiert das Start-up 15 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2011.

Staatliche Anschubfinanzierung„Niemand konnte mit den vorhandenen Werkzeugen dasPotenzial ausschöpfen.“ Mit schlichten Worten beschreibtDr. Lars Behrend, was über einen Businessplan-Wettbe-werb zur Gründung der Sirion Biotech GmbH Ende 2005führte. In seinem früheren Leben war er Wissenschaftler,jetzt ist er Geschäftsführer und entwickelt und vertreibtspezielle Produkte sowie Dienstleistungen für die moleku-lar- und biotechnologische Forschung, Entwicklung undProduktion. Nachdem in den ersten Monaten vorrangig ei-genes Geld in den Aufbau eines Patentes gesteckt wurde,flossen im November 2006 Mittel aus dem Frühphasenpro-gramm der KfW-Mittelstandsbank und von Bayernkapital.Die 300.000 Euro dienten dazu, den Patentschutz zu verbrei-tern und die Infrastruktur auszubauen. Der operative Starterfolgte Anfang 2007.

Inspirierendes UmfeldAngesiedelt im Innovations- und Gründerzentrum Biotech-nologie (IZB) in Martinsried bei München agiert Sirion in ei-nem inspirierenden Umfeld: Zwei Max-Planck-Institute, dasUniklinikum, vier naturwissenschaftliche Fakultäten derLudwig-Maximilians-Universität München und rund 60 wei-tere junge Biotechfirmen sind nur einen Steinwurf entfernt.„Damit hat Sirion direkten Zugang zu Kunden und Entwick-lungspartnern“, fasst Johanna Liebner, Portfoliomanagerinbei Bayernkapital, prägnant die Vorteile zusammen. Der

regionale Förderer sieht so viel Potenzial in dem Start-up,dass er sich auch an der zweiten Finanzierungsrunde imSeptember 2007 beteiligte. Die weiteren Kapitalgeber sindCreathor Venture und der High-Tech Gründerfonds (HTGF),die gemeinsam weitere 640.000 Euro für Sirion aufbrachten.

Geschickte EinlizenzierungDas Team um den promovierten Biologen Behrend und sei-nen Mitgründer, den promovierten Chemiker Christian Thi-rion, untersucht das Zusammenspiel der Gene und derenRolle bei der Entstehung von Krankheiten. Ihr Ansatz: dasgezielte Ausschalten spezifischer Gene. Dabei kombinierendie Münchner die sogenannte RNA Interferenz-Technologie(RNAi)* mit innovativen Techniken, um praktisch jedes ge-wünschte Gen in nahezu alle Zelltypen selektiv einzu-schleusen. „Durch seine geschickte IP-Strategie hat sich Si-rion einerseits durch notwendige Einlizenzierungen die‚freedom to operate‘ gesichert und gleichzeitig das firmen-eigene RNA-spezifische Know-how vor Nachahmern abgesi-chert“, erklärt Portfoliomanager Marco Winzer vom HTGFanerkennend. Erst die klare IP-Situation bewegte die Bon-ner Investoren zu einem Investment. Zwei weitere Aspekte

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Case Study

www.izb-online.de

Hotspot für Life Science Unternehmensgründer

Dr. Christian Thirion (links) und Dr. Lars Behrend, Gründer von Sirion

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VentureCapital Magazin 4/2008 57

betont Karlheinz Schmelig, Ge-schäftsführer von CreathorVenture: „Der Markt an RNAi-Tools wächst mit 40 bis 50%pro Jahr. Außerdem ist das Ma-nagementteam gut aufgestellt.Erfahrene Kräfte und ‚hungri-ger‘ Unternehmernachwuchsergänzen sich ideal.“

Bewusste NamenswahlWas dieses gut gemischteTeam entwickelt, weist tatsäch-

lich Potenzial für gesundes Wachstum auf: Mit dem neu ent-wickelten RNAi-Zellsystem „Q-Tech“ lassen sich genetischeFunktionsanalysen schneller und kostengünstiger durch-führen, Ergebnisse sind beliebig oft reproduzierbar. Das „Q“im Namen könnte daher für „quick“ oder „quality“ stehen,wie Behrend einen möglichen Interpretationsansatz zusam-menfasst. Der bewusste Verzicht auf einen an sich logi-schen Namensbestandteil mit „RNAi“ rühre aber aus einemanderen Umstand: „Unsere Technologie ist breiter einsetz-bar, eben auch für zukünftige Forschungsfelder wie die mi-kro-RNA Technologie. Der Name sollte dieses Spektrum wi-derspiegeln.“

Ambitionierte PlanungDas Eigen- und Mezzanine-Kapital, das das Investorentrioder zweiten Runde aufbrachte, diente vorrangig dem Aus-bau der Produkt- und Serviceplattform „Q-Tech“. Mittelfris-tig wird ein Vertriebspartner aus dem Bereich Forschungs-reagenzien gesucht. Der Kapitalbedarf ist bis Mitte des Jah-res gedeckt, die zeitnah anstehende dritte Finanzierungs-runde soll 1,2 Mio. Euro in die Kassen spülen. „Wir wollenso schnell wie möglich in den Markt“, so Behrend zum Tem-po. Umsatzziel für 2011 sind 15 Mio. Euro. Schmelig vonCreathor teilt diese Vision: „Wir sind überzeugt von demUnternehmen. Wir werden es aktiv begleiten und durch un-ser Netzwerk unterstützen, auch bei weiteren Finanzie-rungsrunden.“

Fazit:Sirion ist ein gutes Beispiel, wie ein gemeinsamer „VC-Staf-fellauf“ von öffentlichen und privaten Geldgebern aussehenkann. Für die Zukunft scheint das Biotech-Start-up bestensgerüstet: Das spezielle Segment wächst kräftig, die RNAi-Technologie hat sich quasi zum Standardwerkzeug in derGrundlagenforschung und der Medikamentenentwicklungentfaltet. Mit der Lieferung versuchsfertiger Zellen sprichtSirion einen breiten Kundenkreis an. Je nach Interessensla-ge der Anteilseigner kann Sirion damit zu einem solidenPharma-Mittelständler wachsen, den Gang an die Börsewagen oder den nächsten Entwicklungsschritt im Rahmeneines Trade Sales gehen.

[email protected]

* Die RNA (Ribonukleinsäure) ist ein Zwischenprodukt bei der Übersetzung von Genenin Eiweißmoleküle (Proteine), die die in den Genen festgelegten (codierten) Funktio-nen ausführen.

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Entrepreneurship

Eines der Highlights des alljährlich in Genf stattfindendenEVCA-Investmentforums ist die Veröffentlichung derStatistiken über das Fundraising, die Investitionen und diePerformance des vergangenen Jahres. Dieses Jahr warenstatt des üblichen einen Vortrags über die Performancevon Venture Capital gleich deren drei zu hören. Es warsehr erfreulich, dass in diesen Vorträgen verschiedene Fa-cetten beleuchtet wurden, störend hingegen war, dass siezu sehr unterschiedlichen Ergebnissen kamen, obwohlPerformance eine eindeutig zu bestimmende Größe ist.

Während Herr Vercoutere von der LGT ein sehr positivesBild der europäischen Venture Capital-Industrie zeichneteund auch sehr anschaulich zeigte, dass in den letzten Jah-ren die Performance der europäischen Venture Capital-Manager besser war als die der amerikanischen Konkur-renz, hat Herr Bernard von Thomson Financial nur Zahlenerrechnet, nach denen europäische Venture Capital-In-vestments wesentlich geringere Renditen als ihre US-Pen-dants erwirtschaften. In Anbetracht dieser erschrecken-den Zahlen muss es jedem Investor schwer fallen, ineuropäische VC-Fonds zu investieren.

Als ich Herrn Vercoutere auf die Diskrepanz ansprach, er-klärte er mir glaubhaft, dass die Differenz daher rühre,dass nach seiner Erkenntnis einige europäische Fonds mitsehr guter Performance ihre Zahlen einfach nicht anThomson geben und daher deren Zahlen wesentlich nied-riger seien als die Realität.

Ich würde mich freuen, wenn es gelänge, in der nächstenZeit bei diesem für Investoren als auch für Fondsmanagerso wichtigen Thema zu eindeutigen und stimmenden Zah-len zu kommen. Mein Vertrauen in die angebotenen Statis-tiken ist jedenfalls erschüttert.

Für mich persönlich war das Highlight des EVCA-Forumsder Vortrag von George Anson von HarbourVest, in demer die Bandbreite der Performance der Fonds, in die Har-bourVest investiert hat, zeigte und feststellte, dass unserAET-Fonds der Technologieholding der beste VC-Fondswar, in den er jemals investierte.

Zum Autor

Falk F. Strascheg ist als Gründerder Technologieholding und derExtorel Private Equity AdvisersGmbH sowie als ehemaliger Prä-sident der European Venture Ca-pital Association (EVCA) einerder bekanntesten Venture Capi-talisten Deutschlands.

Verwirrende Zahlenspiele

Kolumne

Karlheinz Schmelig, Creathor Venture

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VentureCapital Magazin 4/200858 www.vc-magazin.de

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Gründerinitiative Science4Life

10 Jahre Businessplan-Wettbewerb „Venture Cup“

Wie aus originellen und aussichtsreichen Geschäftsideen dieUnternehmen der Zukunft werden, wissen die Vertreter derGründerinitiative Science4Life. Seit genau zehn Jahren ge-ben sie ihr Wissen beim Venture Cup an Firmengründer ausden Branchen Chemie und Life Science weiter. Für die nächs-ten zehn Jahre planen die Organisatoren des Venture Cupvor allem eins: ein Leistungsangebot, das mit der Zeit geht.

Der Venture Cup gestern, heute, morgenScience4Life ist eine Gründerinitiative, die die Firmen-inhaber von morgen aus den Branchen Chemie und LifeScience unterstützt. Ihr Businessplanwettbewerb „VentureCup“ feiert 2008 sein zehnjähriges Jubiläum. Den Organisa-toren zufolge haben seit der ersten Wettbewerbsrunde2.142 Teilnehmer 663 Geschäftsideen und 402 ausgereifteBusinesspläne eingereicht. Neben den Hauptsponsoren Sa-nofi-Aventis und der hessischen Landesregierung fördernden Wettbewerb inzwischen über 100 Unternehmen undInstitutionen – darunter viele ehemalige Teilnehmer.

In den vergangenen Jahren hat die Gründerinitiativeihr Engagement stetig erweitert. So führte sie 2002 dasjährlich stattfindende Investitionsforum Seed4Money ein;2006 folgte die Science4Life-Messe. „Science4Life beab-sichtigt, auch in Zukunft das Leistungspaket kontinuier-lich an die aktuellen Bedürfnisse der Gründer anzupas-sen“, sagt Dr. GerhardHahner von Science4Lifee.V. Deshalb gehörten seitdiesem Jahr auch Online-Se-minare zur Unternehmens-gründung zum Angebot, soHahner weiter. Außerdemsei für die Zukunft ein Tele-fon-Coaching zum Thema„Wie schreibe ich einen de-taillierten Businessplan?“angedacht.

Wettbewerb ohne zweite Sieger Science4Life prämierte bisher 92 Businesspläne. Ca. 70der ausgezeichneten Unternehmen existieren heutenoch. Dadurch wurden nach Aussage der Veranstalterrund 2.000 Arbeitsplätze geschaffen. Zu den Preisträgernzählt etwa die GenPharmTox BioTech AG (2000), die dieVerträglichkeit von Medikamenten mit Hilfe speziellerZellkulturen ohne Tierversuche testet. Oder die GalantosPharma GmbH (2006), die ein Arzneimittel gegen die Alz-

heimersche Demenz entwickelt hat. Mit einer viel ver-sprechenden Geschäftsidee trat auch AMSilk (2006) an:Das geplante Spin-off der TU München stellt Spinnensei-de biotechnologisch her und ermöglicht ihre Nutzung inIndustrie und Technik.

Unter dem Strich profitieren alle Teilnehmer vom Wett-bewerb: Sie bekommen kostenlos Hilfestellung bei derAusarbeitung eines überzeugenden Businessplans. Dazuvermitteln die Veranstalter Branchen-Know-how undKontakte, etwa zu Venture Capital-Gebern. „Außerdem istder Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten sehr wert-voll, der aus der Branchenfokussierung des Wettbewerbsresultiert“, sagt Dr. Lin Römer von AMSilk.

Gewusst wie: Teilnahme am Venture CupDer Venture Cup besteht aus drei Etappen: In der erstenPhase geht es darum, das Geschäftskonzept zu formulie-ren. Aufgabe der zweiten Phase ist die Erstellung des Bu-sinessplans. In der dritten Phase werden die Businessplä-ne der fünf besten Teams aus Phase 2 perfektioniert.Nach jeder Etappe belohnt Science4Life die besten Teamsmit Startkapital und Gründerworkshops. Der Venture Cuprichtet sich vorwiegend an Gründer aus Deutschland,Österreich und der Schweiz. Teilnehmen können alle Per-sonen mit einer Geschäftsidee im Bereich Chemie undLife Sciences sowie Start-ups der Branche, deren Grün-dung zu Beginn der Wettbewerbsrunde nicht länger alszwölf Monate zurückliegt.

Gründer mit fortgeschrittenem Geschäftskonzept kön-nen ihren Businessplan noch direkt in der zweiten Phasedieser Wettbewerbsrunde einreichen. Um sich anzumel-den, registrieren sich Interessierte auf www.science4life.de.Danach erhalten sie alle erforderlichen Formulare.

Eva [email protected]

Termine im Überblick:

25.4.2008 Einsendeschluss der Phase 2:

Abgabe des fertigen Businessplans

12.6.2008 Phase 3: Gründerworkshop für die fünf besten

Teams aus Phase 2

17.6.2008 Abschlussprämierung Science4Life Venture Cup 2008

26.6.2008 Seed4Money – Investitionsforum für Chemie und

Life Sciences

Sept. 2008 Science4Life Venture Cup 2009:

Auftakt der 11. Wettbewerbsrunde

Dr. Gerhard Hahner, Science4Life

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VentureCapital Magazin 4/200860 www.vc-magazin.de

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Erstrundenfinanzierungen des High-Tech Gründerfonds, Bonn

Mikestar GmbH, Hamburg Internet

Tätigkeitsfeld: Plattform für Online-Karaoke

Volumen: nicht veröffentlicht

(Side-Investor: Cat-Cap GmbH, Hamburg)

Deal-Monitor

Unter den einzelnen Transaktionen, die in alphabetischerReihenfolge angeordnet sind, befinden sich weitere Detailszu den jeweiligen Meldungen. Gegliedert ist der Deal-

Monitor nach Finanzierungsphasen, im hinteren Teil befin-den sich Secondaries, Exits und Fundraisings/Commit-ments (neue Fonds).

Die Transaktionen des vergangenen Monats

Venture Capital-Finanzierungen

Erst- und ZweitrundenfinanzierungenAffimed Therapeutics AG, Heidelberg Biotech

Investor: Novo Nordisk Biotech Fund, Kopenhagen

Volumen: 5 Mio. Euro (Aufstockung 2. Finanzierungsrunde)

Affimed Therapeutics, eine Ausgründung des Deutschen Krebsfor-

schungszentrums in Heidelberg, erforscht Antikörperwirkstoffe zur

Behandlung von Krebs und Autoimmunkrankheiten. Das Investment

des Novo Nordisk Biotech Funds, Corporate Venture-Arm des däni-

schen Pharmakonzerns Novo Nordisk A/S, erfolgt als Aufstockung

der ursprünglich im Frühjahr 2007 geschlossenen zweiten Finanzie-

rungsrunde, an der sich BioMedInvest, Basel, OrbiMed Advisors,

New York, Life Science Partners, Amsterdam/München, sowie first-

Ventury Equity, Heidelberg, beteiligt hatten.

Albireo, Göteborg (Schweden) Biotech

Investoren: u. a. TVM Capital GmbH, München

Volumen: 27 Mio. USD (1. Finanzierungsrunde)

Unter dem Namen Albireo firmiert künftig die schwedische gastroin-

testinale Forschungsabteilung des Pharmakonzerns AstraZeneca,

London, der auch künftig einen bedeutenden Minderheitsanteil an

dem Spin-off halten wird. Unter Führung von Nomura Phase4 Ven-

tures, London, hat sich neben TVM Capital auch die Scottish Widows

Investment Partnership, London, an der Finanzierung beteiligt.

Arxx Corporation, Cobourg (Kanada) Bauzulieferer

Investor: Emerald Technology Ventures, Zürich/Montreal

Volumen: 15,7 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)

Das aus dem Zusammenschluss der kanadischen Arxx Building Pro-

ducts mit der US-amerikanischen Apex Construction Systems her-

vorgegangene Unternehmen ist ein Anbieter von energieeffizienten

und umweltschonenden Baumaterialien. Die jüngste Runde stemmt

Emerald Technology Ventures gemeinsam mit Nth Power, San Fran-

cisco, sowie dem bestehenden Investor Element Partners, Radnor

(USA).

Greenplum Inc., San Mateo Software

Investoren: u. a. SAP Ventures, Walldorf/Palo Alto

Volumen: 27 Mio. USD (3. Finanzierungsrunde)

Greenplum hat eine speziell für Data Warehouse- und Business In-

telligence-Anwendungen ausgelegte Datenbank entwickelt. An der

von Meritech Capital Partners, Palo Alto, angeführten Runde ha-

ben sich neben den Neuinvestoren SAP Ventures und Sun

Microsystems, Santa Clara, auch die bestehenden Kapitalgeber

EDF Ventures, Ann Arbor (USA), Hudson Venture Partners, New

York, Sierra Ventures, Menlo Park, Dawntreader Fund, Old Green-

wich (USA), und Mission Ventures, San Diego, beteiligt.

Jaree AG, Zürich Software

Investor: ZKB Start-Up Finance, Zürich

Volumen: 0,5 Mio. CHF (1. Finanzierungsrunde)

Jaree entwickelt eine Marketing Performance Management Soft-

ware, die der Messung, Überwachung und Steuerung von Marke-

tingaktivitäten dient.

Nexopia.com Inc., Edmonton (Kanada) Internet

Investor: Burda Digital Ventures GmbH, München

Volumen: mehrere Mio. CND (Wachstumsfinanzierung)

Nexopia ist mit 1,2 Millionen registrierten Mitgliedern nach eige-

nen Angaben die größte Social Networking-Website für Jugendli-

che in Kanada. Mit den von Burda Digital Ventures bereitgestellten

Mitteln will das 2003 gegründete Unternehmen die internationale

Expansion vorantreiben.

Odersun AG, Frankfurt (Oder) Solartechnik

Investoren: Virgin Green Fund, London (Co-Lead); AGF Private

Equity, Paris (Co-Lead); Doughty Hanson Technology Ventures,

London; Advanced Technology & Materials, Peking; PCG Clean

Energy & Technology Fund, La Jolla (USA);

Volumen: 40 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde)

Odersun entwickelt und produziert flexible Dünnschichtsolarzel-

len und -module für Solarparks und Dachinstallationen. Neben

den Venture Capital-Mitteln von über 40 Mio. Euro hat sich das Un-

ternehmen weitere 21 Mio. Euro an Zuschüssen des Landes Bran-

denburg sichern können. Die Kapitalspritze dient dem Aufbau der

zweiten Solarfabrik des Unternehmens.

Orecon Limited, Exeter (Grossbritannien) Cleantech

Investoren: u. a. Wellington Partners Venture Capital GmbH,

München

Volumen: 25 Mio. USD (1. Finanzierungsrunde)

Orecon verfügt über eine patentierte Technologie, die eine effizi-

ente Nutzung der Energie von Meereswellen ermöglicht. Ein aus

mehreren Wellenkammern bestehendes Kleinkraftwerk erzeugt so

1,5 MW Energie. An der von Advent Venture Partners, London, an-

geführten Finanzierungsrunde haben sich u. a. auch Venrock,

Menlo Park, und Northzone Ventures, u. a. Oslo, beteiligt.

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Panther Express Corp., New York Software

Investoren: Index Ventures, Genf, u. a.

Volumen: 15,75 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)

Das im Jahr 2005 gegründete Unternehmen bietet ein Content Deli-

very Network, das bei der Bereitstellung von Video- und Audioda-

teien oder Podcasts sowie im traditionellen Verlagswesen und im

Bereich sozialer Netzwerke zum Einsatz kommt. An der von Index

Ventures angeführten Finanzierungsrunde nehmen auch Gold Hill

Capital, Boston, sowie der Erstrundeninvestor Greylock Partners,

San Mateo (USA), teil.

SoHaTec AG, Schweitenkirchen Software

Investor: Anmathe Beteiligungs AG, Wien

Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung)

Das 2005 gegründete Unternehmen konzentriert sich auf die Entwick-

lung und den Vertrieb von kommunalen Softwaresystemen. Ausge-

hend von der vorhandenen deutschsprachigen Lösung gibt es inzwi-

schen landes- und sprachspezifische Versionen für Osteuropa. Soha-

tec nennt als Ziel, im Jahr 2009 in Frankfurt an die Börse zu gehen.

Sportme GmbH, Berlin Internet

Investoren: IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin; Econa AG,

Berlin; Mountain Super Angel AG, St. Gallen

Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung)

Sportme betreibt eine Web 2.0-Community für aktive Sportler,

Mannschaften und Vereine. Über die Plattform können die Nutzer

das Vereinsleben organisieren, Trainingspartner finden oder auch

Sponsoren akquirieren. Im Zuge der Finanzierungsrunde verlager-

te das Unternehmen den Firmensitz von Frankfurt nach Berlin. Die

IBB Beteiligungsgesellschaft hat sich über den von ihr neu verwal-

teten VC Fonds Kreativwirtschaft Berlin an der Finanzierungsrun-

de beteiligt, Mountain Partners und Econa waren bereits Ende des

vergangenen Jahres beim Unternehmen eingestiegen.

StageSpace AG, Karlsruhe Software

Investor: High-Tech Gründerfonds, Bonn

Volumen: nicht veröffentlicht (2. Finanzierungsrunde)

StageSpace entwickelt und vermarktet 3D-Lösungen für Agenturen

und Communities, um neuartige Plattformen für Marketingmaß-

nahmen und Kommunikation zu bieten. Die Technologie des Unter-

nehmens ermöglicht es Internetnutzern, ohne Softwareinstallation

per Mausklick in virtuelle Welten einzutauchen. Der High-Tech

Gründerfonds beteiligt sich neu an dem 2007 gegründeten Unter-

nehmen. StageSpace hatte bereits im vergangenen Jahr eine Finan-

zierung durch die Mountain Partners AG, St. Gallen, und Tiburon

Unternehmensaufbau GmbH, München, erhalten.

Telcast Media Group GmbH, München Medien

Investor: Neuhaus Partners GmbH, Hamburg

Volumen: „mehrere Mio. Euro“ (1. Finanzierungsrunde)

Telcast setzt auf TV-Eigenproduktionen und betreibt über die Toch-

ter Earth Television Network GmbH ein weltumspannendes TV-Ka-

meranetzwerk. Neben der Produktion von Inhalten für internationale

Sender verfügt das Unternehmen auch über den Satellitensender

„earthTV“, der eine technische Reichweite von rund zwei Milliarden

Zuschauern aufweist. Mit dem frischen Kapital soll vor allem die In-

ternetplattform www.earthTV.com ausgebaut werden.

Tokiva Technologies Inc., Kommunikation

Toronto/Peking

Investor: b-to-v Investorenkreis, St. Gallen

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Tokiva ist eine Kommunikationsplattform, die ihren Nutzern An-

wendungen zur Verfügung stellt, mit denen sie kostengünstig in

rund 200 Ländern mobil telefonieren können. Derzeit sind rund

750.000 Kunden bei Tokiva registriert. Es handelt sich dabei um

das erste Engagement des b-to-v Investorenkreis in China.

TrialPay Inc., Mountain View Internet

Investoren: Index Ventures, Genf; u. a.

Volumen: 12,7 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)

TrialPay hat eine neue Zahlungsvariante konzipiert, um unent-

schlossene Kunden oder solche, die einen Internet-Einkaufsvor-

gang abbrechen, dennoch als Kunden für ein Unternehmen zu ge-

winnen. TrialPay verfügt über fünf Millionen registrierte Nutzer so-

wie 3.000 Handelspartner, darunter die Modekette Gap und die

Kreditkartenfirma American Express. An der von Index Ventures

angeführten Finanzierungsrunde hat sich zudem Atomico Invest-

ments, London, beteiligt.

Datenbank

VentureCapital Magazin 4/2008 61www.vc-magazin.de

Deal des Monats

Adconion Media Group, London Internet

Investoren: Index Ventures, Genf; Wellington Partners Venture Capital GmbH, München

Volumen: 80 Mio. USD (3. Finanzierungsrunde)

Mit einem Volumen von 80 Mio. USD (54 Mio. Euro) stellt die dritte Finanzierungsrunde der Aconion Media Group das wohl größte Venture

Capital-Investment überhaupt in ein Internetunternehmen aus Europa dar. Für Lead-Investor Index Ventures ist es die erste Investition aus

dem vor kurzem geschlossenen 400 Mio. Euro schweren Wachstumsfonds, der vor allem größere Later Stage-Beteiligungen im Fokus hat.

Co-Investor Wellington Partners ist bereits seit Anfang 2007 als erster Venture Capital-Geber bei Adconion engagiert.

Adconion mit Sitz in London und starker Präsenz in München bezeichnet sich selbst als eines der am schnellsten wachsenden Online-

Werbenetzwerke. Derzeit ist das Unternehmen weltweit mit neun Niederlassungen vertreten und vermarktet Online-Werbung in zehn Län-

dern, allen voran in Großbritannien, Deutschland und den USA. Eine eigens entwickelte Optimierungstechnologie, die insbesondere lau-

fend aktualisierte Erfahrungswerte des Nutzerverhaltens liefert, soll für jede Kampagne die bestmögliche Platzierung der Werbung auf den

Webseiten des Adconion-Netzwerks sicherstellen.

Mit dem neuen Kapital will Adconion die Expansion in Europa, Asien und den USA fortsetzen und sich auch über Akquisitionen stärken.

Eine erste Übernahme ist mit dem Kauf des US-amerikanischen CRM-Anbieters und Direktmarketingspezialisten Frontline Direct für

13 Mio. USD nur zwei Wochen nach Abschluss der Finanzierungsrunde erfolgt. Vielleicht dauert es aber nicht mehr lange, und Adconion

wird selbst Übernahmeziel: Schließlich wurden innerhalb eines Jahres die Online-Werbevermarkter aQuantive für gut 6 Mrd. USD von

Microsoft, DoubleClick für mehr als 3 Mrd. USD von Google und 24/7 für 650 Mio. USD vom Werbekonzern WPP übernommen. Keine

schlechten Exitperspektiven also für die Adconion-Investoren.

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Zimory GmbH, Berlin Informationstechnologie

Investoren: High-Tech Gründerfonds, Bonn;

T-Corporate Venture Fund, Bonn

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Zimory, ein Spin-off der Deutsche Telekom Laboratories, hat eine

Handelsplattform für die Monetarisierung und Beschaffung von

Rechenzentrumskapazitäten entwickelt.

Weitere FinanzierungsrundenAdconion Media Group, München Internet

Investoren: Wellington Partners Venture Capital GmbH, München;

Index Ventures, Genf

Volumen: 80 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)

Weitere Informationen siehe Deal des Monats auf S. 61.

BioVascular Inc., San Diego Biotech

Investoren: BB Biotech Ventures, Zürich; u. a.

Volumen: 10,87 Mio. USD (3. Finanzierungsrunde)

BioVascular hat sich im Bereich der Herz-Kreislauf- bzw. Gefäßer-

krankungen auf die Entwicklung von Therapien für Thrombozyten-

vermittelte Krankheiten spezialisiert. Die von BB Biotech Ventures

angeführte Finanzierungsrunde komplettieren die bisherigen

Investoren, der Pharmakonzern Merck KGaA, Darmstadt, und der

VC Domain Associates, Princeton (USA). Insgesamt hat BioVascu-

lar bislang rund 19 Mio. USD Venture Capital eingeworben.

Emergya Wind Technologies neue Energien

Holdings N.V., Schiphol (Niederlande)

Investor: Emerald Technology Ventures, Zürich/Montreal

Volumen: 15 Mio. Euro (Wachstumsfinanzierung)

Emergya ist ein Anbieter von Turbinen für Windkraftanlagen mit ei-

ner Leistung von 750 und 900 KW. Die von Emerald Technology Ven-

tures angeführte Finanzierungsrunde komplettieren Rabo Ventures

B.V., Amsterdam, und Impax Asset Management Ltd., London.

Endeca Technologies Inc., Cambridge (USA) Software

Investoren: u. a. SAP Ventures, Walldorf/Palo Alto

Volumen: 15 Mio. USD (weitere Finanzierungsrunde)

Endeca, ein Anbieter von Suchtechnologien, erhält von SAP Ventures

5 Mio. USD, während Co-Investor Intel Capital, Santa Clara, 10 Mio.

USD beisteuert. Endeca hatte zuvor in mehreren Finanzierungsrun-

den 45 Mio. USD von Ampersand Ventures, Wellesley (USA), Besse-

mer Venture Partners und Venrock, beide Menlo Park, eingeworben.

EUSA Pharma Inc., Doylestown (USA) Life Sciences

Investoren: TVM Capital GmbH, München; u. a.

Volumen: 50 Mio. USD (weitere Finanzierungsrunde)

EUSA konzentriert sich auf Lizenzierung, Entwicklung und Marke-

ting von fortgeschrittenen Krebs- und Schmerzmedikamenten. Mit

den Mitteln der aktuellen, von TVM Capital angeführten Runde fi-

nanziert das Unternehmen vor allem die 22,6 Mio. USD schwere

Übernahme der auf Krebsmedikamente spezialisierten Cytogen

Corp., Princeton. Zuvor hatte EUSA 228 Mio. USD von Investoren

wie Essex Woodlands Health Ventures, Palo Alto, 3i Group, Lon-

don, Goldman Sachs, New York, Advent Venture Partners, London,

NeoMed, Jersey, and NovaQuest, Research Triangle Park (USA), er-

halten und damit ebenfalls Akquisitonen finanziert.

JobTV24 GmbH, Berlin Medien

Investor: DuMont Venture Holding GmbH & Co. KG, Köln

Volumen: nicht veröffentlicht (3. Finanzierungsrunde)

JobTV24 ist auf die Produktion und Distribution von Videos spezia-

lisiert, in denen Jobangebote bzw. potenzielle Arbeitgeber präsen-

tiert werden. Die Videos sind zum einen auf dem eigenen Portal

www.jobtv24.de zu sehen, nach Angaben des Unternehmens die

größte Videoplattform im Internet zu den Themen Job und Karrie-

re, zum anderen auf rund 40 Partnerportalen wie etwa Stellenbör-

sen und Karriere-Websites. Der neue Gesellschafter DuMont soll

vor allem helfen, die Verknüpfung von Print und Online zu stärken.

LogLogic Inc., San Jose Software

Investoren: u. a. SAP Ventures, Walldorf/Palo Alto

Volumen: 1,5 Mio. USD (Aufstockung 4. Finanzierungsrunde)

LogLogic hat eine Software entwickelt, die das Sammeln, Archivie-

ren und Auswerten von Log-Dateien ermöglicht. Damit können Un-

ternehmen ihre Compliance-Bemühungen stärken, indem bei-

spielsweise die Aktivitäten von Zahlungssystemen ausgewertet

und Unregelmäßigkeiten erkannt werden. Inklusive des 1,5 Mio.

USD-Investments von SAP Ventures beläuft sich die vierte Finanzie-

rungsrunde des Unternehmens auf 15 Mio. USD.

PanGenetics B.V., Utrecht (Niederlande) Biotech

Investoren: u. a. Index Ventures, Genf

Volumen: 23 Mio. Euro (3. Finanzierungsrunde)

PanGenetics ist auf die Weiterentwicklung von Antikörpern von ei-

nem fortgeschrittenen Forschungsstadium bis zum Nachweis klini-

scher Wirksamkeit spezialisiert. Die von Edmond de Rothschild In-

vestment Partners, Paris, angeführte Finanzierungsrunde wurde

von Biogen Idec New Ventures, San Diego, und Fortis Private Equi-

ty, Brüssel, sowie den Zweitrundeninvestoren – neben Index Ven-

tures – Forbion Capital Partners, Naarden (Niederlande), und Cre-

dit Agricole Private Equity, Paris, komplettiert.

Pentaho Corp., Orlando Software

Investoren: u. a. Index Ventures, Genf

Volumen: 12 Mio. USD (3. Finanzierungsrunde)

Pentaho bietet eine kommerzielle Open Source-Alternative für Busi-

ness Intelligence-Anwendungen, die sowohl in kleinen Unternehmen

wie in größeren Konzernen zum Einsatz kommen. Angeführt wurde

die dritte Finanzierungsrunde von Benchmark Capital, Menlo Park.

Qcept Technologies Inc., Atlanta, USA Halbleiter

Investoren: Siemens Venture Capital GmbH, München; u. a.

Volumen: 9,5 Mio. USD (3. Finanzierungsrunde)

Qcept hat eine Technologie zur chemischen Oberflächenanalyse

bei der Halbleiterproduktion entwickelt, die anders als optische

Qualitätssicherungssysteme auch nicht-sichtbare Verunreinigun-

gen erkennt. Die von Siemens Venture Capital angeführte Finanzie-

rungsrunde wird ausschließlich von bestehenden Investoren, dar-

unter Pittco Capital Partners, Memphis, bestritten.

Ringana GmbH, Hartberg (Österreich) Healthcare

Investor: Vorwerk Direct Selling Ventures GmbH, Wuppertal

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Ringana ist ein Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln sowie

Kosmetikprodukten auf pflanzlicher Basis und erwirtschaftete im

vergangenen Jahr einen Umsatz von gut 5 Mio. Euro. Das Vertriebs-

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konzept kombiniert den persönlichen Direktvertrieb mit Elemen-

ten des Distanzhandels, E-Commerce und Direktmarketings. Vor-

werk Direct Selling Ventures wurde im Jahr 2007 als Corporate

Venture-Gesellschaft der für den Direktvertrieb von Staubsaugern

bekannten Vorwerk Gruppe gegründet.

Seatwave Ltd., London Internet

Investoren: u. a. Holtzbrinck Ventures GmbH, München;

Adinvest AG, Zürich

Volumen: 25 Mio. USD (3. Finanzierungsrunde)

Über die Online-Plattform von Seatwave können Fans Eintrittskar-

ten für Veranstaltungen wie Konzerte, Theater oder Sportereignis-

se kaufen und verkaufen. Seatwave garantiert, dass die angebote-

nen Tickets legal sind, mindestens der bestellten Kategorie ent-

sprechen und rechtzeitig beim Käufer ankommen. Im Startjahr

2007 wurden bereits mehr als 1,5 Millionen Karten über Seatwave

angeboten. An der von Fidelity Ventures, Boston/London, ange-

führten Finanzierungsrunde haben sich neben Holtzbrinck und

Adinvest auch Atlas Venture, u. a. London, sowie Mangrove Capi-

tal Partners, Luxemburg, beteiligt.

Silentsoft SA, Morges (Schweiz) Messtechnik

Investoren: New Value AG, Zürich; Venture Incubator AG, Zug

Volumen: 4,4 Mio. CHF (weitere Finanzierungsrunde)

Silentsoft ist ein Anbieter von Fernüberwachungsnetzwerken, die

die Messung, automatische Übermittlung und Auswertung von

Daten, etwa den Pegelstand von Flüssigtanks, ermöglichen. New

Value übernimmt nach eigenen Angaben für 2,23 Mio. CHF einen

Anteil von 15,8% am Unternehmen, das damit mit rund 14 Mio.

CHF bewertet wird.

Ubiquisys Ltd., Swindon Kommunikation

(Grossbritannien)

Investor: T-Mobile Venture Fund, Bonn

Volumen: nicht veröffentlicht (3. Finanzierungsrunde)

Ubiquisys hat sich auf sogenannte Femtocells spezialisiert. Darun-

ter versteht man Geräte, die Mobiltelefone mit einem Festnetz-

Breitbandanschluss verbinden und so beispielsweise schnelles

Surfen im Internet sowie kostengünstige Sprach- und Datendiens-

te ermöglichen. An Ubiquisys sind bereits Google Inc., Mountain

View, sowie die VCs Accel Partners, Atlas Venture und Advent Ven-

ture Partners, alle London, beteiligt.

Buyouts

A.T.U Auto-Teile-Unger Handel/Dienstleistung

GmbH & Co. KG, Weiden

Investoren: Kohlberg Kravis Roberts & Co., New York;

Doughty Hanson & Co, London

Art der Transaktion: Restrukturierung

Transaktionsvolumen: 140 Mio. Euro

A.T.U betreibt mehr als 600 Autofahrerfachmärkte mit angeschlos-

sener Kfz-Meisterwerkstatt in Deutschland sowie dem angrenzen-

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VentureCapital Magazin 4/200864 www.vc-magazin.de

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den Ausland und erzielt ca. 1,3 Mrd. Euro Umsatz. Das mit 800 Mio.

Euro Schulden belastete Unternehmen hat den in den Kreditverträ-

gen festgehaltenen Mindestgewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr

verfehlt. Mit der Kapitalspritze wollen die Investoren verhindern,

dass die Gläubiger ihre Forderungen verkaufen. Doughty Hanson

hatte A.T.U nach dem Scheitern des Börsengangs 2004 für 1,45

Mrd. Euro an KKR verkauft und sich später wieder beteiligt. Derzeit

hält KKR rund 80% an A.T.U, Doughty Hanson die restlichen 20%.

EM Test AG, Reinach Messtechnik

Investor: The Riverside Company, Cleveland

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: 40 bis 60 Mio. USD

EM Test ist nach eigener Einschätzung Weltmarktführer im Bereich

der Prüf- und Messtechnik für die leitungsgeführte elektromagneti-

sche Verträglichkeit. Die Geräte von EM Test kommen beispiels-

weise in der Automobilindustrie, Industrieelektronik und Telekom-

munikation zum Einsatz.

Ersol Thin Film GmbH, Erfurt Werkstoffe

Investor: Ventizz Capital Partners Advisory AG, Düsseldorf

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: 48 Mio. Euro

Ersol Thin Film, eine Tochtergesellschaft der börsennotierten Ersol

Solar Energy AG, Erfurt, produziert amorphe Siliziumdünnschicht-

module. Ventizz investiert über die Fonds Ventizz Capital Fund III LP,

Delaware, und Ventizz Capital Fund IV LP, Jersey, 48 Mio. Euro in das

Unternehmen und kontrolliert künftig knapp 50% der Anteile.

Gebr. Reinfurt GmbH & Co. KG, Würzburg Metallindustrie

Investor: NIBC Capital Partners, Den Haag

Art der Transaktion: 100%-Übernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Reinfurt ist auf die Herstellung von Miniatur-Rillenkugellagern aus

Wälzlager- und Nirostahl spezialisiert. Im vergangenen Jahr erzielte

das Unternehmen mit Kunden aus Branchen wie der Elektro-, Medi-

zin- oder Luft- und Raumfahrttechnik einen Umsatz von 46 Mio. Eu-

ro. Der holländische Investor NIBC Capital Partners übernimmt die

Anteile der acht bislang beteiligten Familiengesellschafter.

Hiestand Holding AG, Lupfig (Schweiz) Nahrungsmittel

Investor: Lion Capital LLP, London

Art der Transaktion: PIPE

Transaktionsvolumen: 272 Mio. CHF (Börsenwert)

Hiestand zählt mit gut 740 Mio. CHF Umsatz zu den größten Herstel-

lern von Aufback- und Tielfkühlbackwaren. Wichtige Märkte sind ne-

ben der DACH-Region Polen, Malaysia, Japan und die Türkei. Lion Ca-

pital, ein auf Konsumgüter spezialisierter Private Equity-Investor, hat

32% der Anteile von Focus Capital, New York, übernommen.

ICTS Europe Holdings B. V., Amsterdam Dienstleistung

Investor: Deutsche Beteiligungs AG, Frankfurt

Art der Transaktion: MBO

Transaktionsvolumen: 100 Mio. Euro

ICTS erzielte im vergangenen Jahr mit Sicherheitsdienstleistungen

im Flugverkehr einen Umsatz von rund 320 Mio. Euro. Zum einen

kontrolliert das Unternehmen im Auftrag von Flughäfen und

Behörden Mitarbeiter, Passagiere und Gepäck, zum anderen führt

ICTS rechtlich vorgeschriebene Sicherheitsüberprüfungen durch,

z. B. für Flüge in die USA. Verkäufer ist der Flughafenbetreiber Fra-

port AG, Frankfurt, der im Jahr 2000 bei ICTS eingestiegen war.

InfoTech Holding GmbH, Graz Kommunikation

Investoren: Unternehmens Invest AG, Wien; Telekom Austria

Beteiligungen GmbH, Wien; Eoss Beteiligungs GmbH, Wien

Art der Transaktion: Neugründung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Die neu gegründete InfoTech Holding verfolgt das Ziel, Unterneh-

men in Österreich und dem CEE-Raum zu bündeln und zu einem

großen integrierten ICT-Gesamtlösungsanbieter für Geschäftskun-

den auszubauen. Während UIAG und Telekom Austria Barmittel

einbringen und je 37,49% der Anteile besitzen, erhält Eoss durch

die Einbringung des Portfoliounternehmens Datentechnik Austria

GmbH&Co KG als Sacheinlage einen Anteil von 25,1%.

Kundo Systemtechnik GmbH, St. Georgen Messtechnik

Investor: HSH Private Equity GmbH, Hamburg

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Kundo ist auf Geräte zur Funkerfassung von Verbrauchsdaten spezia-

lisiert. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen mit Heizkos-

tenverteilern, Wärmemengenzählern und ähnlichen Messgeräten ei-

nen Umsatz von 16 Mio. Euro. Investor HSH Private Equity wird Kun-

do mit dem bestehenden Portfoliounternehmen Qvedis GmbH, Mühl-

hausen, das in den gleichen Märkten tätig ist, zusammenschließen.

Omeras GmbH, Lauter Metallindustrie

Investoren: Sachsen LB Corporate Finance Holding GmbH,

Leipzig, und SC-Kapitalbeteiligungsgesellschaft mbH, Chemnitz,

via Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Omeras erstellt, bedruckt und emailliert Bleche, die in der Verklei-

dung von Tunnelanlagen, S- und U-Bahnstationen sowie an Fassa-

den ihren Einsatz finden. Darüber hinaus fertigt Omeras auch

Stahlplatten für Silos und Tanks sowie Emaillegeschirr. Der Umsatz

belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf rund 18 Mio. Euro.

Riemser Arzneimittel AG, Greifswald Pharmaindustrie

Investoren: TVM Capital GmbH, München; GE Healthcare

Financial Services, Chicago

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Die Riemser Arzneimittel AG entwickelt und produziert Pharmazeu-

tika in den Bereichen Dermatologie, Herz-Kreislauf, Antiinfektion,

Onkologie sowie im Dentalbereich. Der Umsatz lag zuletzt bei rund

56 Mio. Euro. Die Investoren TVM Capital und GE Healthcare halten

künftig 25,4% der Unternehmensanteile, die Eigentümerfamilie die

restlichen 74,6%. TVM Capital hatte – da noch ohne GE Healthcare –

Ende 2007 bereits einen Anteil von 10% an Riemser erworben.

Rieter Automatik GmbH, Maschinen- und Anlagenbau

Grossostheim

Investor: CGS Management, Pfäffikon (Schweiz)

Art der Transaktion: 100%-Übernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Rieter Automatik erzielt mit Maschinen und Anlagen zur Herstellung

von Kunststoffgranulaten einen Umsatz von rund 48 Mio. Euro. Ver-

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VentureCapital Magazin 4/200866 www.vc-magazin.de

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käufer ist der Schweizer Industriekonzern Rieter Holding AG, Win-

terthur, der vor allem mit der Textil- und Automobilindustrie einen

Umsatz von knapp 4 Mrd. CHF erzielt und mit Rieter Automatik einen

nicht zum Kerngeschäft zählenden Geschäftsbereich abstößt.

Siemens Wireless Modules, München Kommunikation

Investoren: T-Mobile Venture Fund, Bonn; Granville Baird Capital

Partners Advisers Ltd., Hamburg

Art der Transaktion: LBO

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Siemens Wireless Modules ist nach eigenen Angaben Weltmarkt-

führer bei Mobilfunkmodulen für den Markt der Maschine-zu-Ma-

schine-Kommunikation. Einsatzgebiete sind etwa die automati-

sche Zählerauslesung, Objektüberwachung, Zahlungssysteme

oder Fernwartung.

SMB SA, S. Antonino (Schweiz) Metallindustrie

Investor: Zurmont Madison Management AG, Zürich

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

SMB ist ein Nischenanbieter im Bereich der Schmiedetechnik, der

vor allem Medizintechnikunternehmen mit orthopädischen Pro-

dukten wie Knie- und Hüftgelenken, aber auch Komponenten für

Turbinenblätter und sicherheitsrelevante Teile für Spezialfahr-

zeughersteller produziert. Zurmont Madison beteiligt sich an SMB

im Zuge einer Nachfolgeregelung über den in Jersey beheimateten

Fonds Zurmont Madison Private Equity L.P.

Teupen Maschinenbau GmbH, Gronau Maschinenbau

Investor: Nord Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft

mbH, Hannover

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Teupen ist ein Hersteller von gummikettenbetriebenen, mobilen Ar-

beitsbühnen, mit denen Arbeitshöhen von bis zu 50 Metern erreicht

werden können. Die beiden geschäftsführenden Gesellschafter blei-

ben nach dem mehrheitlichen Einstieg von Investor Nord Holding

mit einer nennenswerten Quote am Unternehmen beteiligt.

Wilisch & Sohn GmbH, Ansbach Automobilzulieferer

Investor: GCI Management AG, München

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Das bereits 1805 gegründete Unternehmen ist heute auf Bedien-

blenden für Klima-, Navigations- und Radiogeräte spezialisiert. Wi-

lisch & Sohn erzielte – inklusive der ungarischen Tochter – zuletzt

einen Umsatz von rund 34 Mio. Euro. Der Unternehmenskauf er-

folgt über ein Beteiligungsvehikel, an dem Investor GCI Manage-

ment 87,5%, die Altgesellschafter 12,5% halten.

Secondary

Maillefer Extrusion SA, Maschinen- und Anlagenbau

Ecublens (Schweiz)

Veräußernder Investor: Argos Soditic SA, Genf

Erwerbender Investor: Alpha Beteiligungsberatung GmbH & Co.

KG, Frankfurt

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Maillefer Extrusion erzielt mit Maschinen und Anlagen zur Herstel-

lung von Kabeln und Röhren einen Umsatz von mehr als 100 Mio.

Euro. Verkäufer Argos Soditic hatte sich im Jahr 2001 im Zuge eines

MBOs am Unternehmen beteiligt. Im Rahmen des nun erfolgten Se-

condary Buyouts hat das Management des Unternehmens seine

Anteile in nicht genanntem Umfang erhöht.

Exits

4flow AG, Berlin Logistik

Investoren: Deutsche Effecten- und Wechsel-

Beteiligungsgesellschaft AG, Jena

Art der Transaktion: Verkauf an Management

Transaktionsvolumen: 6,5 Mio. Euro

4flow bietet zum einen Beratungsdienste im Bereich Logistik an,

zum anderen hat das Unternehmen eine Standardsoftware zur Lo-

gistikplanung und -optimierung entwickelt. Investor DEWB war

seit dem Jahr 2000 an 4flow beteiligt und hat nun seine 44,4%-Betei-

ligung für 6,5 Mio. Euro an das Management veräußert.

Borsig GmbH, Berlin Maschinen- und Anlagenbau

Investor: Capiton AG, Berlin

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: 350 Mio. Euro

Borsig fertigt Abhitzesysteme für Chemie- und Petrochemieanlagen

sowie Kolbenverdichter und Membransysteme für die Öl- und Gasin-

dustrie. Capiton hatte sich 2003 im Rahmen eines MBO mit 75% betei-

ligt, nachdem Borsig von der Insolvenz des Mutterkonzerns Babcock-

Borsig AG, Oberhausen, erfasst worden war. Der Umsatz legte seit-

dem – auch durch Akquisitionen – auf 160 Mio. Euro (2007) zu. Käufer

ist die börsennotierte Unternehmensgruppe KNM aus Malaysia.

CAS Innovations AG, Erlangen Medizintechnik

Investoren: Ventegis Capital AG, Berlin; Bayern Kapital GmbH,

Landshut; BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH,

München; Stadt- und Kreissparkasse Erlangen, Erlangen;

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Die CAS Innovations AG stellt chirurgische Navigationssysteme her.

Schwerpunkte sind die Unfallchirurgie und die Orthopädie sowie die

interventionelle Radiologie. Käufer ist die Siemens AG, München, die

mit der Übernahme ihre Healthcare-Sparte stärkt. Ventegis Capital

war seit 2003 am Unternehmen beteiligt und hat nach eigenen Anga-

ben ein Multiple von rund 2,5 auf das eingesetzte Kapital erzielt.

Danger Inc., Palo Alto Software

Investoren: u. a. T-Mobile Venture Fund

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Danger ist ein Anbieter, der für Mobilfunkunternehmen integrierte

Lösungen zum Versand von mobilen Daten und Internetdiensten an

ihre Kunden bereitstellt. Das Unternehmen hat seit dem Jahr 2000

insgesamt 187 Mio. USD Venture Capital eingeworben. Bedeutende

Anteile am Unternehmen hielten neben T-Venture auch Mobius Ven-

ture Capital, Palo Alto, Redpoint Ventures, Menlo Park, Softbank Ca-

pital, New York, und Motorola Ventures, Schaumburg (USA). Käufer

ist die Microsoft Corp., Redmond.

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VentureCapital Magazin 4/200868 www.vc-magazin.de

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Der Deal-Monitor entsteht mit freundlicher Unterstützung des

Missel GmbH & Co. KG, Fellbach Bauzulieferer

Investor: Arques Industries AG, Starnberg

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Missel, ein Hersteller von Sanitärsystemen und Zubehör, erzielte

im Jahr 2007 einen Umsatz von rund 20 Mio. Euro. Arques war im

Jahr 2004 bei Missel eingestiegen und hatte das Unternehmen 2006

mit der Neuerwerbung Georg Fischer Schwab GmbH & Co. KG, Pful-

lingen, fusioniert. Arques hat Missel im Rahmen eines Asset-Deals

an die Kolektor-Gruppe aus Slowenien verkauft und dabei nach eige-

nen Angaben einen Ertrag von 13 Mio. Euro erwirtschaftet.

MySQL AB, Uppsala (Schweden) Software

Investoren: u. a. SAP Ventures, Walldorf/Palo Alto

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: 1 Mrd. USD

MySQL hat die nach eigener Einschätzung weltweit populärste

Open Source-Datenbank entwickelt. Käufer Sun Microsystems Inc.,

Santa Clara, bezahlt für das Unternehmen 800 Mio. USD in bar und

200 Mio. USD in Optionen. MySQL hat insgesamt 39 Mio. USD Ven-

ture Capital erhalten. Neben SAP Ventures waren auch Institutional

Venture Partners, Menlo Park (USA), Intel Capital, Santa Clara

(USA), der Linux-Anbieter Red Hat Inc., Raleigh (USA), sowie Presi-

dio STX LLC, Santa Clara, investiert.

SDS business services GmbH, Mühlheim IT-Dienstleister

Investor: Waterland Private Equity Investments, Düsseldorf

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: 46 Mio. Euro

SDS ist auf vollständig outgesourcte Rechenzentrums- und Infra-

strukturservices spezialisiert und erwirtschaftet ca. 27 Mio. Euro

Umsatz. Waterland hatte das Unternehmen im Jahr 2005 von der

Stinnes AG übernommen und in einen unabhängigen Anbieter von

IT-Services umgebaut. Der US-amerikanische IT-Konzern Affiliated

Computer Services Inc., Dallas, entrichtet für SDS einen Kaufpreis

von 46 Mio. Euro einschließlich übernommener Verbindlichkeiten.

New Funds

Capvis Equity Partners AG, Zürich

Fokus: Buyout

Fondsvolumen: 600 Mio. Euro

Status: Final Closing

Die Private Equity-Gesellschaft Capvis hat das Final Closing des

Fonds Capvis III mit einem Volumen von 600 Mio. Euro durchgeführt

und damit die Zielmarke von 500 Mio. Euro übertroffen. Von den Ka-

pitalzusagen bestreiten Schweizer ein gutes Drittel, weitere 40% kom-

men aus dem übrigen Europa, 20% aus Nordamerika. Capvis will wei-

terhin in mittelgroße Unternehmen der DACH-Region investieren.

Commerzbank AG, Frankfurt; Pinova Capital GmbH, München

Fokus: Buyout

Fondsvolumen: 150 Mio. Euro (Zielvolumen)

Status: Ankündigung

Die Commerzbank startet gemeinsam mit der Private Equity-Gesell-

schaft Pinova Capital einen neuen Beteiligungsfonds mit einem Ziel-

volumen von 150 Mio. Euro. Die ersten 50 Mio. Euro steuert die Com-

merzbank selbst bei. Der Fonds richtet sich insbesondere an mittel-

ständische Kunden mit einem Jahresumsatz von bis zu 100 Mio. Euro.

Die Einzelinvestitionen sollen zwischen 3 Mio. und 15 Mio. Euro liegen

und können auch in Form von Minderheitsbeteiligungen erfolgen.

Conetwork Erneuerbare Energien Holding GmbH & Co. KGaA, Hamburg

Fokus: Cleantech

Fondsvolumen: 100 Mio. Euro

Status: Final Closing

Die aus dem Umfeld der Bankhaus Lampe KG, Bielefeld, hervorgegan-

gene Beteiligungsgesellschaft CEE hat ihren ersten Fonds mit einem

Volumen von 100 Mio. Euro geschlossen. Das Bankhaus Lampe fun-

giert dabei nicht nur als Ankerinvestor mit einer Kapitalzusage über

7,5 Mio. Euro, sondern über die Tochter Lampe Corporate Finance

GmbH, Hamburg, auch als exklusiver Berater. Mehr dazu auf S. 11.

Halder Beteiligungsberatung GmbH, Frankfurt

Fokus: Buyout

Fondsvolumen: 325 Mio. Euro

Status: Final Closing

Die Halder Beteiligungsberatung GmbH, deutsche Tochter der belgi-

schen Private Equity-Größe GIMV N.V., Antwerpen, hat im Februar

den neuen Halder-GIMV Germany II Fonds mit einem Volumen von 325

Mio. Euro geschlossen. 80% des Kapitals stellen neun bestehende In-

vestoren bereit, die restlichen 20% stammen von vier Neuinvestoren.

Im Fokus stehen vor allem Buyouts von bislang familiengeführten Un-

ternehmen mit einem Unternehmenswert von bis zu 300 Mio. Euro.

Hasso Plattner Ventures Africa Fonds, Kapstadt

Fokus: Venture Capital

Fondsvolumen: 31 Mio. Euro

Status: Start

Hasso Plattner, SAP-Gründer und heute als Venture Capitalist aktiv,

hat gemeinsam mit dem Industrieunternehmen MAN Ferrostaal AG,

Essen, einen mit 350 Mio. Rand (31 Mio. Euro) ausgestatteten Afrika-

fonds aufgelegt. Technologisch sind vor allem die Bereiche Telekom-

munikation und erneuerbare Energien von Interesse.

Target Partners GmbH, München

Fokus: Venture Capital

Fondsvolumen: 61,5 Mio. Euro

Status: First Closing

Die Münchner Venture Capital-Gesellschaft Target Partners hat das

First Closing ihres Fonds Target Partners Fund II in Höhe von 61,5 Mio.

Euro bekannt gegeben. Das Zielvolumen liegt bei 120 Mio. Euro. Zu

den Investoren zählen Morgan Stanley, LGT Capital Partners und die

Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. Target Partners inves-

tiert hauptsächlich in der DACH-Region. Die Branchenschwerpunkte

liegen in den Bereichen IT, Medien und Umwelttechnik.

[email protected]

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VentureCapital Magazin 4/200870 www.vc-magazin.de

Datum & Ort

1. - 4. April 2008

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4. April 2008

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8. April 2008

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9. April 2008

München

11. - 14. April 2008

Bremen

11. - 13. April 2008

Stuttgart

13. - 15. April 2008

Karlsruhe

15. - 16. April 2008

Heidelberg

16. April 2008

Karlsruhe

17. - 18. April 2008

Frankfurt

17. April 2008

Wien

18. April 2008

Vallendar

22. April 2008

Mainz

24. - 25. April 2008

Eltville bei Frankfurt

Veranstalter

Messe München

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b-to-v

www.b-to-v.com

Swiss Equity Magazin

www.swissequitybiotechday.ch

BVK e. V.

www.bvk-ev.de

Start Messe

www.start-messe.de

Messe Stuttgart

www.messe-stuttgart.de

ADT e. V.

www.adt-online.de

MFG Baden-Württemberg

www.heidelberger-

innovationsforum.de

ConVent

www.convent.de

Financial Times Deutschland

www.ftd.de

AVCO

www.avco.at

WHU – Otto Beisheim School for

Management

www.whu.edu

Deutsche Börse/KfW

www.eigenkapitalforum.com

Financial Times Deutschland

www.ftd.de

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„analytica“: Weltleitmesse für instrumentelle Analytik, Labortechnik und Biotechnolo-

gie. Am 4. April Finance Day organisiert von GoingPublic Media! Dauerkarte: 71 Euro.

„Investorengespräche“.

Teilnahme nur auf Einladung.

„Swiss Equity biotech day“

Teilnahmegebühr: 250 Euro.

„9. Deutscher Eigenkapitaltag“ des BVK: Vorträge und Networking.

Teilnahmegebühr: 300 Euro (für Mitglieder 150 Euro).

„Start Messe“: Informationen rund um Franchising, Unternehmensgründung,

-wachstum, -führung und -nachfolge. Tageskarte: 10 Euro.

„Invest“: Messe für institutionelle und private Anleger.

Tageskarte: 19 Euro, Dauerkarte: 25 Euro.

„Frühjahrstagung des Bundesverband Deutscher Innovations-, Technologie- und

Gründerzentren“. Teilnahme: 499 Euro (diverse Rabatte).

„Heidelberger Innovationsforum“: Schwerpunktthema: IT-Lösungen für das

Gesundheitswesen. Teilnahmegebühr: 480 Euro (ermäßigt 280 Euro).

„5. Mittelstandstag Baden-Württemberg“.

Teilnahmegebühr: 400 Euro für Berater, 150 Euro für mittelständische Unternehmer.

„FTD-Konferenz Restrukturierung 2008“.

Teilnahmegebühr: 990 Euro.

„AVCO Jahrestagung 2008“.

Teilnahmegebühr: 300 Euro, für Unternehmer und Presse kostenlos

„Campus for Finance – Private Equity Conference“.

Teilnahmegebühr: 70 Euro, 50 Euro für Studenten.

„Deutsches Eigenkapitalforum Frühjahr“.

Teilnahmegebühr für Besucher: 200 Euro.

„FTD-Bankengipfel 2008“.

Teilnahmegebühr: 1.490 Euro für Berater, 990 Euro für Vertreter eines Finanzinstituts.

Das im handlichen A6-Format erschei-nende Buch „Die 100 wichtigsten Kennzah-len – Pharma & Life Science“ erweist sichals praktisches Nachschlagewerk für dieforschende Pharma- und Life Science-Industrie. Mit den von Nicola Guyot zu-sammengetragenen Kennzahlen lassensich Erfolge von Produktentwicklungen

und der effiziente Einsatz von Ressourcen quantifizieren.Ein Rechenbeispiel, ausführliche Erläuterungen sowie eineAnalyse der Vor- und Nachteile ergänzen die jeweilige For-mel. Mit 44 Einträgen nehmen die „klinischen Studien“ dengrößten Raum ein, dahinter folgen „Forschung und Entwick-lung“ (20) sowie „Marketing und Absatz“ (13). Erschienenbei Cometis Publishing; 145 Seiten; 14,90 Euro.

Soeben erschienen

Events

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VentureCapital Magazin 4/2008 71www.vc-magazin.de

Datenbank

Das VentureCapital Magazin 5/08erscheint am 25. April

Schwerpunktthemen: Recht & Steuern/Corporate Finance/Karrieren in Private Equity

Märkte & Zahlen:– Rückblick auf den 9. Deutschen Eigenkapitaltag des

BVK– U40: Shootingstars der deutschen Private Equity-Szene

Early Stage & Expansion:– Meilensteine als Bestandteil der Kaufpreisbestimmung

Private Equity-Dachfonds:– Dachfonds-Portrait: KGAL Private Equity Class 10

Entrepreneurship:– Elevator Pitch: yasni GmbH

Impressum

9. Jahrgang 2008, Nr. 4 (April)

Verlag: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, E-Mail: [email protected], Internet: www.vc-magazin.de, www.goingpublic.de

Redaktion: Andreas Uhde (Chefredakteur), Mathias Renz, Markus Hofelich, Torsten Paßmann, Silke Schneider

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Eva Brand, Volker Deibert, Claus Dürr,Bernd Frank, Dr. Thiemo Gropp, Michael Keller, Magdalena Lammel,Michael Liecke, Dr. Carsten Lurse, Dr. Henning Mennenöh, Florian Müller,Sebastian Seibold, Georg von Stein, Falk F. Strascheg, Wolfgang Suttner,Dr. Christina Wagner

Gestaltung: Silke Schneider

Titelbild: Burk – Fotolia

Anzeigen: An den Verlag. Gültig ist Preisliste Nr. 4 vom 1. November 2006

Anzeigen: Karin Hofelich, Claudia Kerszt, Johanna Wagner, Tel.: 089-2000339-50, Fax: 089-2000339-39

Erscheinungstermine 2008: 25.01. (2/08), 22.02. (3/08), 22.03. (4/08), 25.04. (5/08), 30.05. (6/08), 27.06. (7-8/08), 29.08. (9/08), 26.09. (10/08),24.10. (11/08), 28.11. (12/08), 19.12. (1/09)Sonderausgaben: 19.07. (Tech-Guide 2008), 11.10. (Start-up 2009)

Preise: Einzelpreis 12,50 Euro, Jahresabonnement (11 Ausgaben zzgl.Sonderausgaben) 148,00 Euro (inkl. Versandkosten und 7% Mwst.)

Abonnementverwaltung: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, [email protected], www.vc-magazin.de

Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

Haftung und Hinweise: Artikeln, Empfehlungen und Tabellen liegen Quellen zugrunde, welche die Redaktion für verlässlich hält. Eine Garan-tie für die Richtigkeit der Angaben kann allerdings nicht übernommenwerden. Bei allen eingesandten Beiträgen behält sich die Redaktion Kür-zungen oder Nichtabdruck vor.

Nachdruck: © 2008 GoingPublic Media AG, München. Alle Rechte, ins-besondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten.Ohne schriftliche Genehmigung der GoingPublic Media AG ist es nichtgestattet, diese Zeitschrift oder Teile daraus auf photomechanischemWege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Unter dieses Verbotfallen auch die Aufnahme in elektronische Datenbanken, Internet unddie Vervielfältigung auf CD-ROM.

ISSN 1611-1710, ZKZ 53974

Ausblick

Zitat des Monats

„Die FDA wird wohl Mitte August die endgültige Zulassung von Satraplatin beschließen.“

So äußerte sich Stefan Schröder, Analyst von SES Research, am 16. Juli 2007 über das KrebsmedikamentSatraplatin von GPC Biotech. Die Zulassung ist jedoch zunächst gescheitert, die GPC Biotech-Aktie hat seitdem 16. Juli 2007 über 90% ihres Wertes verloren.

Sonderbeilage zum Deutschen Eigenkapitalforum Frühjahr 2008– Das Netzwerk Innovationsfinanzierung– Die Eigenkapitalprogramme der KfW– Interview mit Dr. Rolf Nagel, Munich Venture

Partners– Die KfW als Fondsinvestor

Am 18. April erscheint das Extraheft „Private Equity in Nordrhein-Westfalen“

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VentureCapital Magazin 4/200872 www.vc-magazin.de

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Wir sind ein 20 Mitarbeiter zählender, unabhängiger undetablierter Finanzzeitschriften-Fachverlag, fokussiert aufThemen rund um Technologie, Unternehmensfinanzierungund Investment/Börse. Zu den Verlagsobjekten gehören u.a. das GoingPublic Magazin, das VentureCapital Magazin,das Anlegermagazin Smart Investor, das HV Magazin sowieeine Reihe von Sonderausgaben zu Spezialthemen, die alsjährliche Nachschlagewerke konzipiert sind.

Wir suchen fortlaufend für alle Unternehmensbereiche(Redaktionen der einzelnen Magazine, Anzeigen-/Marketingabteilung, Grafik, Back Office) und Zeiträumevon 2-12 Monaten

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Sprache, Grammatik und Rechtschreibung)

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GoingPublic Media AG, z. Hd. Herrn Markus Rieger, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel. 089-2000 339-0,

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Neues Spielfeld für Christiane zu Salm: Dieehemalige Chefin von9Live und Gründerin derBeteiligungsgesellschaftAbout Change Ventureszieht zum 1. April in den

Vorstand der Hubert Burda Mediaein. Die erfahrene Medienunterneh-merin wird den neu geschaffenen Be-reich „Cross Media“ verantworten.

Auf der jüngsten Haupt-versammlung der Deut-schen Beteiligungs AGam 14. März wurde Dr.Hariolf Kottmann (Foto)als neues Mitglied desAufsichtsrats bestimmt.

Er folgt auf Walter Schmidt, der demGremium seit März 2003 angehörte.

Wie die internationale Anwaltsso-zietät Jones Day Ende Februar mit-

teilte, wurden zum Jah-resbeginn weltweit 46Anwälte zu Partnern er-nannt, davon zwei inDeutschland: in Mün-chen die auf PrivateEquity spezialisierte Adriane Sturm (oben), inFrankfurt Sabine Felix, de-ren Schwerpunkt auf Im-mobilienfinanzierungenliegt.

Die Restrukturierungsexperten Alix-Partners bauten ihr Team mit GorazdVrbica und Imrich Perhac als Directors

aus. Vrbica wechselt vom VW-Kon-zern, Perhac von Ford.

Wie Anfang März be-kannt wurde, verstärkenMoritz Freiherr Schenck(oben) und Matthias Zill-mer seit Jahreswechseldas Management desFinanzinvestors Granvil-le Baird als neue Partner.Schenck war über zehnJahre für KPMG tätig, woer als M&A-Berater u. a.Private Equity-Fonds be-treute. Zillmer verfügt

über mehr als zwölf Jahre Erfahrungin den Bereichen Private Equity undM&A, die er u. a. bei 3i sowie als Ge-schäftsführer eines Small Cap-PrivateEquity-Fonds sammelte.

Als neuer Venture Part-ner bei Georgieff Capitalsoll Dr. Norbert Linn (Foto)das Venture Capital-Ge-schäft der Frankfurterausbauen. Zuletzt arbei-tete er als Head of Opera-

tions und IT für die BHF-Bank, weite-re Stationen seiner Laufbahn warendie Boston Consulting Group und Ac-centure. Zudem hat Georgieff Capitaldas „Cleantech Expert Panel“ ins Le-ben gerufen, das den Aufbau diesesGeschäftsfeldes unterstützen soll.Dem Panel gehören u. a. Dr. HerbertBaesch, bis vor kurzem CFO der Ver-bio AG, und Frank Muellejans, zuletztCFO der Ersol Solar Energy AG, an.

Unter dem neuen Namen EKK Dr. En-gelhardt, Kaupp, Kiefer haben diedrei namensgebenden Investoren ih-re Beteiligungen an technologieorien-tierten Wachstumsunternehmen zu-sammengeführt. Gleichzeitig wurdeGeorg Kiefer bei der Managementge-sellschaft EKK Beteiligungsberatung,Berlin, zum weiteren Geschäftsführerneben Dr. Tobias Engelhardt bestellt.

Neues Vorstandsmitglied bei derBürgschaftsbank und MBG Mittel-ständische BeteiligungsgesellschaftBaden-Württemberg: Dirk Buddensiekfolgt auf Hartmut Hübler, der nachüber 38 Jahren Tätigkeit für Bürg-schaftsbank und MBG zum 30. Juni inden Ruhestand tritt. Buddensiek warbislang stellvertretendes Vorstands-mitglied der Kreissparkasse Böblin-gen.

Seit dem 1. März ver-stärkt Ralf Licht (Foto) alsweiteres Mitglied denVorstand der Real I.S.AG. Sein Aufgabengebietumfasst den Bereich Pro-duktumsetzung mit

Schwerpunkt Luxemburg. In seinerletzten Position als CEO von SIM Si-reo Investment Management ent-wickelte er u. a. Kapitalanlageproduk-te und Immobilienspezialfonds fürinstitutionelle Investoren. Zumgleichen Stichtag wie Licht wurde Joa-chim Fritz zum Mitglied der Geschäfts-leitung ernannt.

Näther steigt bei Apax zum Teilhaber auf

Die weltweit tätige Beteiligungsberatung Apax Partners hat Dr. Christian Näther aus dem Münch-ner Büro zum Equity Partner berufen. Damit steigt der 42-Jährige in das elfköpfige Eigentümer-team der Private Equity-Gesellschaft auf. Näther ist seit 2001 Partner und Director bei Apax, erwar u. a. an den Übernahmen von Tommy Hilfiger, LR Health and Beauty Systems sowiePVH/Calvin Klein in verantwortlicher Position beteiligt.

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