fledermäuse und wald. fledermäuse sind die einzigen perfekt fliegenden säuger können über 30...
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Fledermäuse und Wald
Fledermäuse Sind die einzigen perfekt
fliegenden Säuger
Können über 30 Jahre alt werden
Kommen mit Ausnahme der Antarktis auf allen Kontinenten vor
Größte Vielfalt in den Tropen
Über 1200 Arten
Bilden die individuenreichsten Säugetieransammlungen
Fledermäuse – Teufel der Nacht ?
- Fliegen nicht in die Haare
- Vampire nur in Südamerika
- In Europa nur Insektenfresser (24 ..Arten in Bayern)
Vampir
Perfekte Flieger
Daumen
Hinterfuß Schwanz
Flughaut (gut durchblutet)
4. u. 5. Finger
2. u. 3. Finger
Echoortung
Hörbild“ der Umgebung durch Ultraschall-Echoortung
Ortungsrufe unterschiedlich in Abhängigkeit von der Jagdweise
Heimische Arten rufen im Bereich zwischen 17 kHz und 170 kHz
Fledermäuse sind nicht blind, sie nutzen auch die Augen z.B. zur Fernorientierung solange es hell genug ist
FlughundeOptische Orientierung
Nahrung: Früchte, Nektar, Pollen
Afrika, Asien, Australien
Schlüsselarten in den Tropen (Bestäubung, Verbreitung von Samen)
Ordnung Fledertiere (Chiroptera) Flughunde (Megachiroptera) Fledermäuse (Microchiroptera)
Südamerika: Echoortende Fledermäuse übernehmen die Rolle der Flughunde
Jahreszyklus am Beispiel des Großen Mausohrs
Kulturfolger in Mitteleuropa: Lebt hier im Sommer auf Dachböden (Winter: Unterirdische Quartiere)
April /Mai: Bildung der Wochenstuben • In Mitteleuropa meist in Dachräumen• Bis über 1000 Weibchen• Soziale Thermoregulation / Tageslethargie• Geburten meist im Juni
• Traditionelle Hangplätze• Quartiertreue• Kot: Guter Dünger
Hauptnahrung: Laufkäfer
Kothaufen unter dem Hangplatz einer Mausohrkolonie
Jungtiere• Meist nur ein Jungtier / Weibchen
• Bleiben nachts im Quartier
• Werden gesäugt, nicht mit Insekten gefüttert
• Mütter können Jungtiere transportieren
• Mit ca. 4 Wochen flugfähig
Jungtier unter der Flughaut
August: Auflösung der Wochenstube – Beginn
der Paarungszeit
• Weibchen fliegen zu den Männchen, die den Sommer allein an „Männchen-hangplätzen“ verbracht haben (Baumhöhlen, Nistkästen, Dachböden, (Hintergrund: Mausohrmännchen in Balkenloch)
• Paarung an den Männchenhangplätzen (oben rechts) im Herbst, Befruchtung der Eizellen im Frühjahr
• Jungtiere bleiben bis September / Oktober in Wochenstuben
Okt./Nov bis März/April: Winterschlaf
• Winterquartiere: Kühl (<10°C), hohe Luftfeuchte
• Körpertemperatur und Stoffwechsel stark reduziert
• Tiere zehren von den Fettreserven
Bereits ab August Schwärmaktivität an Winterquartieren
über 10 km weite Jagdflüge
Jagdlebensraum: wichtigstes Jagdgebiet: Wälder mit offenem Waldboden (Bodenjagd, Laufkäfer)
Warum ist das Mausohr eine „Waldfledermaus“ ?
Vorstellung weiterer Waldfledermäuse
Mopsfledermaus
- Ursprüngliches Quartier: Hinter der Rinde absterbender Bäume
- Wochenstubenverbände aus Teilkolonien (verteilt auf mehrere Quartiere)
- Fast tägliche Quartierwechsel (Feindvermeidung)
Ersatzquartier der Mopsfledermaus an einer Scheune
Bechsteinfledermaus
- Jagdgebiete: ältere Laubwälder (Buche, Eiche, Misch-, meist mehrschichtig),
- Aktionsradius meist <1,5km
- fängt Beute auch am Boden
- Sommerquartiere in Baumhöhlen
- Wochenstubenverbände (ca. 20 Tiere);
- Teilkolonien verteilen sich auf mehrere Quartiere
- Häufige Quartierwechsel (50 Quartiere auf 40 ha)
Das Braune Langohr
• Jäger im Gebüsch, fängt Insekten von Blättern und Zweigen (Gleaner)
• Quartiere: Baumhöhlen und Spalten in Gebäuden
Die Fransenfledermaus
• Quartiere: Baumhöhlen, in manchen Gegenden auch Spalten in Gebäuden
• „Hohlblocksteinfledermaus“• „Fliegenjäger im Kuhstall“
Einflug
Wasser-fledermaus
- Quartiere in Baumhöhlen
- Jagdgebiet: Gewässer
Der Abendsegler
• Überwinterung in Bayern• Weibchen verlassen Bayern im Mai in Richtung Nordosten• Weibchen und Jungtiere kehren im August zurück
Abendseglerquartiere
• Wochenstuben und Paarung in Baumhöhlen • Männchenkolonien in Spalten an Gebäuden • Überwinterung: Baumhöhlen und Spalten an
Gebäuden
Jagdgebiete im Wald - Quartiere auf Dachböden
Kleine Hufeisennase Wimperfledermaus
Starke Abnahme vieler Arten 1950-1980
Beispiel: Kleine Hufeisennase
- Vor 60 Jahren häufig
- Rückgang 1950- 1980
Nur noch 3 Kolonien am Alpenrand und auf der Herreninsel (naturnahe Wälder, extensive Landwirtschaft !)
Seither haben manche Arten wieder etwas zugenommen
Rückgang der Fledermäuse
Veränderung der Landschaft
Traditionelle Kulturlandschaft mit vielen Fledermausjagdlebensräumen und Quartieren
Quartierzerstörung und Pestizide
Verlust von Wochenstuben durch Sanierung im Sommer, Verschluss der Einflugsöffnungen, sowie durch giftige Holzschutzmittel
Wald: Quartiere und Jagdlebensräume
Naturnaher Laubmischwald: idealer Jagdlebensraum
Strukturarme Monokulturen sind keine geeigneten Jagdlebensräume für Fledermäuse
• Standortgerechte Baumarten
• Keine Altersklassenwälder
Wo können Fleder-mäuse wohnen?
Problem der Randbäume
Viele Quartierbäume am Waldrand (mehr Laubholz, kräftigere Stämme, oft beschädigte Bäume, Faulhöhlen durch abgeschnittene Äste)
Quartiere am Waldrand oft besonnt, daher wichtig für Fledermäuse!
Aber: Risiko „Verkehrssicherheit“ – Bäume müssen oft gefällt werden!
Erhalt von Altholzinseln und HöhlenbäumenIdeal: 7- 10 Höhlenbäume / ha
Vertragsnaturschutz im Wald - der Erhalt von Höhlenbäumen wird
gefördert
Bayerisches Vertragsnaturschutzprogramm
im Wald (VNP-Wald)
• Antrags- und Bewilligungsbehörde: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Gefördert wird:• Erhalt von Alt- bzw. Biotopbäumen, Erhalt von
Totholz• Nutzungsverzicht in alten Wäldern (Waldtypen
gemäß der FFH-Richtlinie)• Nur in: FFH- und sonstigen Schutzgebieten,
Flächen des bayerischen Biotopverbunds (BayernNetzNatur)
• Flächen, auf denen Artenhilfsprojekte durchgeführt werden
Förderhöhe: • Mind. 6 Alt- od. Biotopbäumen/ha = 80 €/ha/Jahr• Totholz: Über 7 Bäume/ha = 40 €/ha/Jahr• Totholz: Über 20 Bäume/ha 70 €/ha/Jahr• Nutzungsverzicht: 80 €/ha/Jahr (Weichlaubholz 40
€/ha/Jahr) – wird evtl. auf 120 €/ha/Jahr erhöht• Laufzeit 5 Jahre
• Standortgerechte Baumarten
• Keine Altersklassenwälder
Keine Fichtenreinbestände, Laubholzverjüngung fördern, Kleine Schläge – Weichholz dulden
• Waldrandgestaltung
• Anlage / Erhalt von Gewässern
Ablagerung von Reisig in einem Gewässer bei Wasserburg am Inn
Fledermauskästen in höhlenarmen Wäldern
• Von Fledermäusen angenommen
• Wartung nötig
• Auf Dauer kein Ersatz für Höhlenbäume
Sympathie-werbung für Fledermäuse
Aktion „Fledermäuse willkommen“
Danke für die Aufmerksamkeit