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Folie 1 Die HauptgruppenelementeDr. Helmut Sitzmann, Apl.-Professor für Anorganische Chemie
Vorbemerkung: Die Folien enthalten Stichpunkte und Schemazeichnungen zum Inhalt der Vorlesung AC I.
Die in der Vorlesung gezeigten Fotos können aus urheberrechtlichen Gründen nicht online zum Download bereitgestellt
werden und wurden deshalb entfernt. Das gilt auch für Fotos aus unserer Arbeitsgruppe, die teilweise veröffentlich sind oder
noch veröffentlicht werden sollen.
Für die Klausuren am 7. Februar und am 5. April 2013 gilt, dass aus dem Kapitel „Edelgase“ nur die Sachverhalte zum
Klausurstoff gehören, die auf den Folien zu sehen sind.
Für die übrigen Kapitel wurden keine derartigen Einschränkungen gemacht, dort gilt der Skriptinhalt als Grundlage für die
Klausurfragen.
In der letzten Übung wurde noch gefragt, ob denn die Kenntnis der bei vielen Reaktionsgleichungen angegebenen
Reaktionstemperaturen verlangt würde. Es ist nicht erforderlich, die angegebenen Reaktionstemperaturen auswendig zu
lernen. Man sollte aber eine Vorstellung von den unterschiedlichen Temperaturbereichen entwickeln, in denen die
beschriebenen Umsetzungen ablaufen. So sollte Ihnen klar sein, dass bei der Herstellung von Bor(I)fluorid durch
Cokondensation von Bor mit Bortrifluorid eine „sehr hohe Temperatur“ für die endotherme Reaktion benötigt wird. Das Produkt
ist jedoch beim Abkühlen nicht stabil und muss daher bei „sehr tiefen Temperaturen“ ausgefroren werden, um die
Disproportionierung (Umkehrung der Bildung) zu verhindern. Die meisten Reaktionsgleichungen erbringen ohne
Temperaturangabe die volle Punktzahl. Sollte gelegentlich nach Reaktionsbedingungen gefragt werden, so genügen Angaben
wie „hohe Temperatur“ oder ähnliche Formulierungen. Sinngemäß gilt dies auch für den Druck. Man könnte die Bildung eines
polymeren Festkörpers aus elementarem Stickstoff nicht beschreiben, ohne auf den enormen Druck einzugehen, der in einer
Diamantstempelzelle erreicht wird und für diese Reaktion notwendig ist. Auch hier wird nicht der Zahlenwert, sondern ein
Stichwort wie „extremer Hochdruck“ oder „Diamantstempelzelle“ erwartet, falls danach gefragt werden sollte.
In den Anmerkungen zum Skript finden sich weitere Hinweise zum Umgang mit Zahlenmaterial und mit Mineralienformeln bei
der Klausurvorbereitung.
Folie 2 Calciumfluorid‐Gitter
Folie 3 Calciumfluorid‐Gitter
alle Tetraederlücken einer kubisch dichtesten Kugelpackung besetzt
Beispiele: SrF2, BaF2, EuF2, SrCl2, BaCl2, SnMg2, ThO2, Li2Pt, Li2O, Na2O, K2O, Rb2O. Cs2O gehört zum anti‐CdCl2 ‐ Typ
Folie 4
Herstellung der Metalle
BeF2 + Mg1300 °C
MgF2 + Be
BeCl2/NaClElektrolyse
Be + Cl2350 °CKathode: NickelAnode: Graphit
Folie 5 Herstellung der Metalle
MgCl2Elektrolyse
Mg + Cl2700 - 800 °CKathode: EisenAnode: Graphit
3 CaO + 2 Al1200 °CVakuum-
Al2O3 + 3 Ca
destillation
Folie 6 Berylliumverbindungen
Be3Al2Si6O18 + 6 H2SO4 3 BeSO4 + Al2(SO4)3 + 6 SiO2 + 6 H2O
(NH4)2SO4, - NH4Al(SO4)2
BeSO4 - Lösung2 NH3
Be(OH)2 + (NH4)2SO4
2 NH4HF2
(NH4)2BeF4
- 2 H2O
900 °CBeF2 + 2 NH3 + 2 HF
Folie 7 Aquamarin – ein Beryll mit Spuren von Ti4+ oder Fe2+
Si
Si
Si Si
Si
Si
O
O
O
O
O
O
OO
Si
O
O
Si
OO
Si
OO
Si
O
O
Si
OO
--
-
-
--
--
-
-
--
Folie 8
Berylliumverbindungen
Be + Cl2 BeCl2
BeO + C + Cl2 BeCl2 + CO800 °C
- kein Ionengitter, sondern Kettenpolymer
- F.p. 405 °C, K.p. 485 °C
- Reinigung durch Destillation
Folie 9 Verbindungen der Erdalkalimetalle
Be Be Be Be
ClCl
ClCl
Cl
Cl
Cl
ClCl
Cl
Be
Cl
Be
Cl
Cl Cl Cl Be Cl
Berylliumchlorid im Kristall (oben) und in der Gasphase (unten)Be2+ ist mit 45 pm Ionenradius noch kleiner als Li+ und damit stark polarisierend – hoher Kovalenzanteil an der Bindung.
Folie 10 Verbindungen der Erdalkalimetalle
Berylliumionen – hohe Ladungsdichte – nie frei in Lösung. Tetraedrisch koordinierte Lösungsmittelkomplexe oder neutrale Komplexmoleküle: [Be(H2O)4]
2+, [Be(NH3)4]2+, [BeCl2(OEt2)2].
Berylliumsalze neigen zur Hydrolyse.Analytik: UrotropingruppeNatürliche Vorkommen: Oxidisch, zusammen mit Aluminium.Vergleichen Sie Beryll: Be3Al2Si6O18. Basische Salze, etwa mit Essigsäure:
4 BeO + 6 H3CCOOH → [Be4O(OOCCH3)3] O
Be
Be
Be
Be
Be
Folie 11 Berylliumverbindungen
Berylliumhydrid – Kettenpolymer
Mit sperrigen Substituenten lineare Moleküle BeR2
Be Be Be Be
HH
HH
H
H
H
HH
H
C
CH3
CH3
CH3
R = N
Si(CH3)3
Si(CH3)3
CH3
H3CH3C
H3CCH3H3CCH3
CH3
CH3
CH3
H3C CH3
Be
Folie 12 Verbindungen der Erdalkalimetalle
Magnesium, Calcium, Strontium und Barium
MgH2 Rutil‐Typ (rechts)
Hydride von Ca, Sr, Ba:PbCl2‐Typ, bei höhererTemperatur Fluorit‐Typ
Folie 13 Herstellung der Hydride
Mg + H2
Mg-Anthracen, THF, 1 - 80 bar
Katalysator: CrCl3, TiCl4, FeCl2MgH2
+ Mg
MgH2
Kat.
MgH2 → Mg + H2
(bei 284 °C 1 bar Zersetzungsdruck)
Ca + H2 → CaH2 (400 °C; H° = ‐184 kJ/mol) Sr + H2 → SrH2 (215 °C)Ba + H2 → BaH2 (120 °C)
Folie 14
MgH2 → Mg + H2
(bei 284 °C 1 bar Zersetzungsdruck)
Ca + H2 → CaH2 (400 °C; H° = ‐184 kJ/mol) Sr + H2 → SrH2 (215 °C)Ba + H2 → BaH2 (120 °C)
Reaktionen von CalciumhydridCaH2 + 2 H2O → Ca(OH)2 + 2 H2
CaH2 + 2 CO2 → Ca(OOCH)2 (Formiat)
Herstellung und Reaktionen der Hydride von Mg, Ca, Sr und Ba
Folie 15
MgH2 → Mg + H2
(bei 284 °C 1 bar Zersetzungsdruck)
Ca + H2 → CaH2 (400 °C; H° = ‐184 kJ/mol) Sr + H2 → SrH2 (215 °C)Ba + H2 → BaH2 (120 °C)
Reaktionen von CalciumhydridCaH2 + 2 H2O → Ca(OH)2 + 2 H2
CaH2 + 2 CO2 → Ca(OOCH)2 (Formiat)
Herstellung und Reaktionen der Hydride von Mg, Ca, Sr und Ba
Folie 16
Magnesiumfluorid – Rutil‐Typ, sehr hohe Bildungsenthalpie
Magnesiumchlorid – hygrosko‐pisch – Hydrolyse beim ErhitzenEntwässerung bei 300 °C im ChlorwasserstoffstromBlättrige Kristalle, CdCl2‐Gitter
Rechts: CdCl2‐Gittertyp
Magnesiumhalogenide
Folie 17 Calciumchloride
Calciumchlorid – Solvay‐Abfall
wasserfrei als Trockenmittel
Hexahydrat Streusalz bis ‐55 °C
CaCl2 + Ca→ 2 CaCl (T>800 °C)
Rotviolettes Elektrid [Ca2+Cl‐e‐],
das langsam disproportioniert
Folie 18
Oxide und Salze von Oxosäuren
CaMg(CO3)2→ CaO + MgO + 2 CO2
Dolomit
CaO + H2O → Ca(OH)2MgO + H2O → Mg(OH)2Mg2+ + 2 OH‐ → Mg(OH)2↓
Folie 19 Oxide und Salze von Oxosäuren
Bei 600 – 1000 °C wird Mg(OH)2 zu MgO entwässert.
Mg(OH)2 → MgO + H2O
Magnesiumoxid kristallisiert im Natriumchlorid‐Gittertyp.
Dies gilt auch für CaO, SrO und BaO.
NaCl MgO
Dichte 2.17 g/cm3 3. 58 g/cm3
Härte 2 5. 5 ‐ 6
Schmelzpunkt 801 °C 2832 °C
Gitterkonstante a 562 pm 421 pm
Folie 20 Oxide und Salze von Oxosäuren
Magnesiumsulfat – MgSO4 – Kieserit – Bittersalz – Magnesiumdünger
Calciumsulfat – CaSO4 – Gips
Zersetzung der Erdalkalicarbonate
MgCO3 CaCO3 SrCO3 BaCO3
540 910 1289 1360 °C
Der Zersetzungsdruck erreicht 1 bar bei der angegebenen Temperatur.
Folie 21 Oxide und Salze von Oxosäuren
CaCO3
910 °CCaO + CO2
CaO + H2O Ca(OH)2
Kalkbrennen, H° = 178.4 kJ/mol
Kalklöschen, H° = -657 kJ/mol
Ca(OH)2 + CO2 CaCO3 Abbinden von Kalkmörtel
Folie 22 Oxide und Salze von Oxosäuren
Folie 23 Wasserhärte
10 mg/L CaO 1° dH.
Ca2+ und Mg2+ werden als CaO gerechnet.
< 7° dH weich
7 – 14° dH mittelhart
14 – 21° dH hart
> 21° dH sehr hart
Folie 24 Maßnahmen zur Beseitigung der Wasserhärte
Erhitzen: Ca(HCO3)2 → CaCO3 + H2O + CO2 ↓
Komplexbildner: P3O105‐, EDTA
N N
O
O O
OHO
HO OH
OH
M
N N
O
O
OO
O
O
O
M
O
Folie 25 Maßnahmen zur Beseitigung der Wasserhärte
Zeolithe als Ionenaustauscher:
Calcium‐Kationen werden gebunden, Natrium‐Kationen werden an das Waschwasser abgegeben.
Organische Ionenaustauscher‐Harze sind Polymere mit sauren oder basischen Endgruppen
SO3- SO3
- SO3- SO3
-
stark sauer ‐SO3Hstark basisch ‐NR3
+
schwach sauer ‐COOHschwach basisch ‐NH2
Folie 26 Maßnahmen zur Beseitigung der Wasserhärte
Destillation – sehr energieaufwändig
Folie 27 Bariumoxide
BaSO4 + 4 C BaS + 4 CO1000 - 1200 °C
BaS + 2 H2O Ba(OH)2 + H2S
Ba(OH)2 + CO2 BaCO3 + H2O
BaCO3 + C BaO + 2 COca. 1030 °C
2 BaO + O2 2 BaO2
Erhitzen
Ba + BaO + Na NaBa2ONa/K-Schmelze
O O O O
BaBa
BaBa
Ba
Ba
Ba
BaBa
Ba
Direktes Brennen von Bariumcarbonat erfordert 1400 °C. Außerdem bildet das CO eine reduzierende Atmosphäre, die BaO vor der Luftoxidation zu BaO2 schützt.
Folie 28 Borgruppe, Gruppe 13
Folie 29 ‐rhomboedrisches Bor
Graue Dreiecke: 3Z2e‐Bindungen
Folie 30 ‐rhomboedrisches Bor
Graue Dreiecke: 3Z2e‐Bindungen
Folie 31
Der Aufbau der B84-Einheit, des Hauptbausteins des endlosen Gitters von β-rhomboedrischem Bor. Im Zentrumder Einheit befindet sich ein B12-Ikosaeder und an jedes dieser 12 B-Atome ist ein weiteres Boratom kovalentgebunden. Ein B60-Käfig ist die äußere „Haut“ der B84-Einheit. Die eigentliche B84-Einheit kann letztlich als ausden kovalent miteinander verbundenen Untereinheiten (B12)(B12)(B60) zusammengesetzt beschrieben werden. Die oben gezeigte 3D-Abbildung wurde in der zusätzlichen Übung am 30. 1. mit dem Stereoskop betrachtet.
Folie 32 Elektronenzählregeln nach Wade
B B
B
B
B
B
H
H
H H
H
H
B
B
BH
Folie 33 Elektronenzählregeln nach Wade
B
B B
BB
H
H
HH
H H
HH
H
Zwei Elektronen zu viel. Was nun?
Folie 34 Elektronenzählregeln nach Wade
Closo‐B12H122‐ nido‐B11H15 closo‐B11H11
2‐ nido‐B10H14
Zwei Beispiele für das Entfernen einer Ecke –die Zahl der Gerüstelektronenpaare bleibt gleich
Folie 35 Elektronenzählregeln nach Wade
closo nido arachno
Eine Ecke und ein weiteres Atom werden entfernt –die Zahl der Gerüstelektronenpaare bleibt gleich.
Folie 36 Derivate der Hydridoborate
B10H14 + 2 NEt3Xylol
140 °C(Et3NH+)2 [B10H10]
2- + H2
nido closo
B10H14 + OH- + 2 H2O [B9H14]- + B(OH)3 + 2 H2
nido arachno
Folie 37 Derivate der Hydridoborate
B10H14 + Na
Na+ [B10H14]-.
Na+ [B10H14]-.
+ Na Na+2 [B10H14]
2-
nido
arachno
Folie 38 Derivate der Hydridoborate
Clustererweiterung ohne Typänderung
Formal wurde Na+B‐ hinzugefügt
B10H14 + Na+ [BH4]- Na+ [B11H14]
- + 2 H2
nido nido
Folie 39 Derivate der Hydridoborate
Cs2 [B12H12] + 12 H2O2
Cs2 [B12(OH)12] + 12 H2O
30%
Folie 40 Derivate der Hydridoborate
Closo‐Hydridoborate sind schwache Basen.Halogenierung senkt die Basizität noch weiter.
Cs2 [B12H12] + 12 SO2Cl2MeCNT
Cs2 [B12Cl12] + 12 SO2 + 12 HCl
Folie 41 Derivate der Hydridoborate
Folie 42 Derivate der Hydridoborate
(Me3Si+)2 [B12H12] 2-+ 8 HCl
H2 [B12H12] + 3 C2H6 + 2 SiCl4
H5O2+, H9O4
+, H3O+(C6H6) 3
Schreibfehler S. 42: Supersäure H2B12Cl12
Folie 43 Derivate der Hydridoborate
B10H14 + 2 Et2S [B10H12(SEt2)2] + H2
nido arachno
n-Pr2O
[B10H12(SEt2)2] + C2H2
arachno
[C2B10H12] + H2 + 2 Et2S
closo-Carbaboran
Diethylsulfid fungiert hier als Zweielektronendonor.Im closo‐Carbaboran C2B10H12 ersetzt jedes Kohlen‐stoffatom formal ein B‐. Anders ausgedrückt: CH ist isoelektronisch mit BH‐.
Folie 44 Derivate der Hydridoborate
CC
Das Carbollid‐Dianion C2B9H112‐
trägt an jedem Gerüstatom einH‐Atom.
[C2B10H12] + EtONa + 2 EtOH
Na[C2B9H12] + H2 + B(OH)3
Folie 45 Derivate der Hydridoborate
CC
Fe
C
CC
M
CC
FeCl2 + 2 Na2[C2B9H11]
[Fe(C2B9H11)2]2- + 2 NaCl MCl2 + Na2[C2B9H11]
[M(C2B9H11)] + 2 NaCl
2‐
Folie 46 BorideMetallboride sind sehr hart, hitze‐beständig, che‐misch inert und elektrisch leitfähig.
Folie 47 Boride
Struktur von MgB2, TiB2und ReB2MgB2 ist ein Supraleiter mit hoher Sprungtempe‐ratur (39 K, vgl. Nb3Ge mit 23 K)
Folie 48 Bor‐Halogenverbindungen
B2O3 + 6 HF 2 BF3 + 3 H2O
Na2B4O7 + 12 HF Na2 [O(BF3)4] + 6 H2O
Na2 [O(BF3)4] + 2 H2SO4
2 NaHSO4 + H2O + 4 BF3
Ph-N2+ BF4
- Ph-F + BF3 + N2
Folie 49 Bortrifluorid
BF3 ist eine harte Lewis‐Säure und bevorzugt harte Donoren
Me3N > Me2ClN > NMeCl2 > NCl3(elektronische Gründe)
THF > Me2O > Et2O > iPr2O
(sterische Gründe)
Folie 50 Bor‐Halogenverbindungen
H
O
H
BF3
H2OH
O
H
BF3
H2OT > 6.2 °C
T < 6.2 °CH3O
+ HOBF3-
B(OH)3 + 4 HF → 3 H2O + HBF4
ClO4‐, SO3F
‐, PO2F2‐, COF3
‐, BF4‐
H3O+ ClO4
‐, ……… H3O+ BF4
‐
F.p. 50 °C 52 °C
Folie 51 Bortrichlorid und Bortribromid
Labor: BF3 + AlBr3 → AlF3 + BBr3NaBH4 + 2 I2 → NaI + BI3 + 2 H2
Lewis‐Säurestärke nimmt von BF3 bis BI3 zu wegen schlechterer Orbitalüberlappung
Bortribromid kann Diethylether spalten:Et2O + BBr3 → EtBr + EtOBBr2
2 B + 3 Cl2 → 2 BCl3B2O3 + 3 C + 3 Cl2 → 2 BCl3 + 3 COB2O3 + 3 C + 3 Br2 → 2 BBr3 + 3 CO
Folie 52 Bor(II)halogenide
Nur Dibortetrafluorid ist bei Raumtemperatur stabil.
2 BCl3 + 2 Hg → B2Cl4 + Hg2Cl22 BCl3 + 2 Cu → B2Cl4 + 2 CuCl (Cokondensation)
Zersetzung oberhalb 0 °C: B2Cl4 → 1/n(BCl)n + BCl3
3 B2Cl4 + 4 BBr3→ 3 B2Br4 + 4 BCl33 B2Cl4 + 4 SbF3→ 3 B2F4 + 4 SbCl3Affinitätsunterschiede als treibende Kraft
Folie 53 Bor(I)halogenide
B4Cl4 + 4 tBuLi B4
tBu4 + 4 LiClBF3 + 2 B → 3 BF (2000 °C, Cokondensationmit Helium, 4K, Spektroskopische Charakterisierung)
BF3 + 2 B 2000 °C, HeliumCokondensation, 4 K 3 BF
Bei ‐196 °C Folgereaktionen zu B2F4, B3F5 und anderen
Folie 54 Bor(I)halogenide
3 BCl(g)→ 2 B + BCl3(g) H° = ‐862 kJ/mol
3 AlCl(g)→ 2 Al(s) + AlCl3(g) H° = ‐420 kJ/mol
Disproportionierung von BCl sehr stark exotherm, weil Bor sehr starke Bindungen bildet (hohe EN, kleiner Atomradius).
Folie 55 Bor(I)halogenide
Me5C5BCl2 + K2[Fe(CO)4] → [(Me5C5B)Fe(CO)4]
CH3
CH3
CH3
H3C
H3C
BCl2
B
Fe(CO)4
CH3
CH3
H3C
H3C
H3C
Folie 56 Bor(I)halogenide
Eliminierung von Chlortrimethylsilan als treibende Kraft
CH3
CH3
CH3
H3C
H3C
SiMe3
B
BCl3
CH3
CH3
H3C
H3C
H3C
B2Cl4- ClSiMe3
CH3
CH3
CH3
H3C
H3C
BCl
BCl2
Folie 57 Bor‐Sauerstoff‐Verbindungen
Die Schichtstruktur der Borsäure (Mineral Sassolin, Toskana)
B
O
H
O
OH
H
O
H
OH
OH
O
H
OH
B
B
B
B
B
O
O
O
O
O O
O
O
O
OH
H
H
H
H
HH
H
H
H
OH
O
H
OH
OH
B
B
B
B
O O
O
O
O
O
OO
H
H
H
H
H
HH
H
Folie 58 Bor‐Sauerstoff‐VerbindungenDie Brønstedt‐Acidität der Borsäure beruht auf deren Lewis‐Acidität
B(OH) 3 + H2O → [B(OH)3(OH2)] → H+[B(OH)4]‐ pKS 9.25
2 R-(CHOH)2R´ + B(OH)3 B
O
OOO R
R´R´
R-
+ H3O+ + 2 H2O
Die Säurestärke wird durch Mannit auf pKS 6.44 erhöht.
Folie 59 Borsäure und Dibortrioxid
Borsäure kann bei 250 °C langsam entwässert werden. Dabei entsteht kristallines Dibortrioxid B2O3, das gekreuzteZickzackketten aus planaren BO3‐Einheiten bildet.Bei höheren Temperaturen entsteht zähflüssiges B2O3, das nicht leicht kristallisiert.In der Gasphase liegen gewinkelt Moleküle vor: B‐O 136 pm, B=O 120 pm
B
O
B
OO
Folie 60 Borate
BO
B
OB
O
OHOHHO
HO
OH
--BO
B
O B O
B
O
OH
OH
OHHO O
-
-
B O
OB
OBO
BO B
O-
HOOH
OH
OH-
-
[B3O3(OH)5]2-
[B4O5(OH)4]2-
[B5O6(OH)6]3-
OH
HO
Borat‐Ionen aus wässriger Lösung enthalten stets Hydroxylgruppen
Folie 61 Borate
Borat‐Ionen aus Schmelzen enthalten keine Hydroxylgruppen
O
B
O B
O B
O B
O
O
O
O
O
- -
--
O B
O B O
B
OBO
O
O
O
O-
-
[BO2-]x [B4O7
2-]x
Folie 62 Borate
Perborat‐Ionen können nicht unzersetzt geschmolzen werden. Sie werden in wässriger Lösung synthetisiert und enthalten daher Hydroxylgruppen.
HOB
HO
O OB
OO
OHOH
- -
[B2(O2)2(OH)4]2-
Folie 63 Borsulfide
2 B + 3/8 S8 → B2S3 (900 °C)Planare B3S3 und B2S2 – RingeB2S3 bildet bei 300 °C mit mehrSchwefel B8S16 .
S
B
S
B B
SB
S
BS
SS
B
SB
SS
B S
B SS
B
S B
SS
BS
B
S
S
S
S
Folie 64 Bor‐Stickstoff‐Verbindungen
Ein BN‐Atompaar hat acht Valenzelektronen wie eine C2‐Einheit
BX3 + NH3750 °C
BN + 3 HX
2 B + N2
Weißglut2 BN
Na2B4O7 . x H2O + 4 NH4Cl
4 BN + Nebenprodukte
Folie 65 Bor‐Stickstoff‐Verbindungen
B2O3 + 2 NH3
800 - 1200 °CBN + 3 H2OCa3(PO4)2
B(OH)3 + CO(NH2)2
500 - 950 °C
NH3
2 BN + CO2 + 5 H2O
B2O3 + N2 + 3 C1800 - 1900 °C
2 BN + 3 CO
Folie 66 Bor‐Stickstoff‐Verbindungen
NB
N
BN
B
BN
BN
BN
BN
BN
BN
B
N
BN N
B
N
BN
BBN
BN
-BornitridhexagonalgraphitähnlichfarblosSchmelzp. 3270 °CDichte 2.25 g/cm3
Die Schichten sind auf Deckung gestapelt: N über B und B über NB‐N‐Bindungslänge 144.6 pm, Schichtabstand 333 pm
An Luft bis über 700 °C stabil
Folie 67 Bor‐Stickstoff‐Verbindungen
-Bornitridkubischdiamantähnlichextrem hartDichte 3.45 g/cm3
Entsteht aus ‐Bornitrid bei 1500 – 2200 °C und 50 – 90 kbar DruckDiamantgitter, abwechselnd B und N (Zinkblende‐Typ)B‐N‐Bindungslänge 156 pm
An Luft bis 1900 °C stabil, erst oberhalb von ca. 600 °C Nachlassen der Härte
Folie 68 Bor‐Stickstoff‐Verbindungen
-Bornitridhexagonalanalog zum hexagonalenDiamantenextrem hartDichte 3.45 g/cm3
Entsteht aus ‐Bornitrid bei niedrigeren Temperaturen als ‐BN.
Folie 69 Bor‐Stickstoff‐Verbindungen
Folie 70 Bor‐Stickstoff‐Verbindungen
NB
N
BN
B
H
H
H
H
H
H
Borazin – ein anorganisches Benzolderivataromatischer Geruch, Siedepunkt 53 °CB‐N‐Abstand 143.6 pmBenzol zum Vergleich: C‐C‐Abstand 139.7 pm
Folie 71 Bor‐Stickstoff‐Verbindungen
B2H6 + 2 NH3
250 - 300 °CB3N3H6 + 6 H2
ca. 50%
3 NaBH4 + 3 NH4Cl B3N3H6 + 3 NaCl + 9 H2
3 BMe3 + 3 MeNH2 B3N3Me6 + 6 CH4
Folie 72 Bor‐Stickstoff‐Verbindungen
3 BCl3 + 3 NH4Cl Cl3B3N3H3 + 9 HCl140 - 150 °CChlorbenzol
Cl3B3N3H3 + 3 MeMgCl Me3B3N3H3 + 3 MgCl2
3 BCl3 + 3 MeNH3Cl Cl3B3N3Me3 + 9 HCl
Cl3B3N3Me3 + 3/4 NaBH4 H3B3N3Me3 + 3/4 NaCl + 3/4 BCl3
3 BCl3 + 3 NCl3 B3N3Cl6 + 6 Cl2
Folie 73 Bor‐Stickstoff‐Verbindungen
Trimerisierung von Iminoboranen zu Borazinderivaten
R B N R´
R
B
N
R´ R
B
N
R´ R
B
N
R´R
B
N
R´
R
N
N
R´
B
NB
N
BNR R
R
R´
R´
R´
Folie 74 Bor‐Stickstoff‐Verbindungen
B
X
R
N
SiMe3
R´T > 500 °C
- XSiMe3
R B N R´
B
R´
R
N N N-+
bis300 °C- N2
R = C(SiMe3)3
R´ = Si(CMe3)3
Stabile Iminoborane
Beim Iminoboran (Me3Si) 3CBNCMe3 beträgt die BN‐Bindungslänge 122.1 pm
Folie 75 Verbindungen der schwereren Homologen Aluminium, Gallium, Indium und Thallium
AlCl3 + 4 LiH Li[AlH4] + 3 LiCl
Li[AlH4] + HCl AlH3 + LiCl + H2
2 Al + 3 H2 1100 - 1300 °C
endotherm2 AlH3
Nebenprodukt: gasförmiges AluminylenAlH, Al-H 164.8 pm
Folie 76 Verbindungen der schwereren Homologen Aluminium, Gallium, Indium und Thallium
2 Al + 3 H2 + 2 NR3 2 (R3N)AlH3
2 Al + 3 H2 + 2 LiH 2 Li[AlH4]
Al + Na + 2 H2 Na[AlH4]THF, 150 °C
350 bar
Folie 77 Verbindungen der schwereren Homologen Aluminium, Gallium, Indium und Thallium
Na[AlH4] + LiClEt2O
Li[AlH4] + NaCl
2 AlH3 + 3 B2H6 2 Al(BH4)3
AlCl3 + 3 Na[BH4] Al(BH4)3
Folie 78 Verbindungen der schwereren Homologen Aluminium, Gallium, Indium und Thallium
ECl3 + 4 LiH Li[EH4] + 3 LiCl
Folie 79 Verbindungen der schwereren Homologen Aluminium, Gallium, Indium und Thallium
Die mehrstufige Synthese von Galliumhydrid
1/2 (GaCl3)2 + HSiMe3 1/2 (GaHCl2)2 + ClSiMe3
1/2 (GaHCl2)2 + HSiMe3 1/2 (GaH2Cl)2 + ClSiMe3
1/2 (GaH2Cl)2 + Li[GaH4] 2/n (GaH3)n + LiCl
Folie 80 Indiumhydrid und Thalliumhydrid
In-Atome + viel H2
Tl-Atome + viel H2
1. Cokond. bei 3.5 K2. h, 193 nm
EH, (EH)2, EH2, InH3 (Hauptprod.)TlH3 (Spuren)
8 K, H2 abpumpen
(InH3)x 2004
T > -100 °CIn + 3/2 H2
Folie 81 Aluminiumchloride
Kristallines AlCl3: Schichtstruktur, AlCl6‐OktaederFlüssig: Cl2Al(µ‐Cl)2AlCl2 – Moleküle, planares AlCl3
Lewis‐Säure:Abstraktion von Chlorid‐Ionen aus ICl3, RCOCl, oder Ph3CClKoordination von Aminen oder Phosphanen:[R3P‐AlCl3, R3N‐AlCl3
Folie 82 Aluminiumchloride
AlCl3 + 2 Al 3 AlCl1000 °C- 78 °C
Herstellung von Al(I)‐Organylen in Diethylether
Folie 83 Galliumhalogenide
Galliumtrichlorid ist pentanlöslich und als Lewis‐Säure sehr gut geeignet.
GaX3 + 2 Ga 3 GaX
X = F, Cl, Br, I
2 Ga + 2 HCl 2 GaCl + H2950 °C
- 196 °C
GaX3 + GaX Ga[GaX4]
Ga[GaX4] + 2 NH4X (NH4)2 [X3Ga-GaX3]
Folie 84 Indium‐ und Thalliumhalogenide
Bei Indium und Thallium wird die Oxidationsstufe +I stabiler. Tl(III)‐Verbindungen sind starke Oxidationsmittel.
2 In + X2 2 InX350 °C
2 In + HgX2 2 InX + Hg350 °C
TlCl340 °C
TlCl + Cl2
TlBr320 °C
TlBr + Br2
Folie 85 Andere Thallium‐Verbindungen
Relativistische Effekte beim ThalliumThallium(I)hydroxid und ThalliumvergiftungThallid‐Anionen
Folie 86 Kohlenstoffgruppe, Gruppe 14
Folie 87 Kohlenstoffmodifikationen‐Graphit, Schichtenfolge ABC‐C‐Abstand innerhalb einer Schicht 142 pmAbstand zwischen den Schichten 335 pmDichte 2.1 – 2.3 g/cm3
Durch mechanische Einwirkung kann ‐Graphit in ‐Graphit mit der Schich‐tenfolge ABC umgewandelt werden.Der Schichtabstand bleibt gleich. Reiner ‐Graphit ist selten.Einzelne Graphitschichten werden alsGraphen bezeichnet.
Folie 88 KohlenstoffmodifikationenDiamant (Hochdruckmodifikation)C‐C‐Bindungslänge 154.45 pmDichte 3.52, Härte 10, Wärmeleitfähig‐keit übertrifft die von Silber um 430%
Folie 89
Kohlen‐stoff
Folie 90 KohlenstoffmodifikationenLonsdaleit (Hochdruckmodifikation)Hexagonal, entsteht aus Graphit bei Schockeinwirkung. Die rasche Umwand‐lung führt zur Beibehaltung der hexago‐nalen Symmetrie.
Fundort: Barringer‐Krater, Arizona
Der Barringer‐Krater entstand vor ca. 50 000 Jahren durch den Einschlag eines 300 000 t schweren Fe/Ni‐Meteoriten mit ca. 55 000 – 100 000 km/h. 175 Mio. t Gestein wurden weggeschleudert, an der Einschlagstelle verdampfte das Material. Unter den enormen Kräften entstanden dort Diamanten und Lonsdaleiten.
Folie 91 Kohlenstoffmodifikationen
C60 C70 entlang der C5 ‐ Achse C76
Gasphase: Graphitblättchen nicht optimal – am Rand ungepaarte ElektronenEinbau von Fünfringen ‐ Krümmung – mehr Bindungen abgesättigt.Fünfringe mit gemeinsamer Kante ungünstig ‐ FünfringE mit fünf Sechsringen
Folie 92 Kohlenstoffmodifikationen
Zwölf Fünfringe krümmen ein Graphitblättchen zum geschlossenen Käfig C60 ist der kleinste Käfig, der zwölf allseits von Sechsringen umgebeneFünfringe enthält.Die nächsten Vertreter sind C70 und C76.
Folie 93 Reaktionen mit C60
Oxidation, Reduktion: Von C60+ bis C60
6‐ sind alle Zwischenstufen bekannt.Alkalisalze M+
3 C603‐ sind metallische Leiter und werden bei sehr tiefen Tempera‐
turen Supraleiter. Rb3C60 zeigt eine Sprungtemperatur von 28 K.
C60 wird durch Lithium in flüssigem Ammoniak zum farblosen C60H36 hydriert. Man beobachtet violette, braune, rote und gelbe Zwischenstufen.
C60 + 36 Li + 36 NH3 → C60H36 + 36 LiNH2
Mit Fluor bildet sich das Perfluorderivat C60F60
C60 + 30 F2 → (CF)60
Folie 94 Kohlenstoffmodifikationen
C20‐Isomere
Folie 95 Kohlenstoff‐Nanoröhren
Growth direction, tube axis
Synthese aus Kohlenstoffdampf (Laserverdampfung von Graphit). Pyrolyse von Acetylen beica. 900 °C mit Ferrocen, Eisenpentacarbonyl oder anderen Metallverbindungen.Kohlenstoff‐Nanoröhren haben einfache oder mehrfach gewickelte Wandungen, die Fullerenkappe kann mit Salpetersäure entfernt werden.
Folie 96 Andere Kohlenstoff‐Modifikationen
Koks Steinkohle 98% C, Gas‐, Hüttenkoks
Petrolkoks Aus Erdöl‐Destillationsrückständen
Sehr gut graphitiertFür Kunstgraphit
KunstgraphitElektrographit
Zweistufige Pyrolyse von C‐Verbindungen, 2600 °C
Sehr gut graphitiert, für Ofenauskleidung, Elektroden
Diamantartiger Kohlenstoff
Laserverdampfung von Graphit, Abscheidung auf Substrat
Dichte 3.1 – 3.3, 80‐90% sp3‐C,Superharte Beschichtungen
Kohlenstoff‐Fasern Pyrolyse organischer Fasern Hohe Zugfestigkeit
Glaskohlenstoff Pyrolyse von organischen Polymeren
Sehr hart, Bearbeitung mit Diamant
Ruß Unvollständige Verbrennung von Öl oder Gas
Kugeln, 5 – 100 nm, Pigmente, Füllstoffe
Aktivkohlenstoffe Gelindes Erhitzen von Kokos‐schalen oder anderem Material
Große Oberfläche, porenreich, wertvolle Adsorbentien
Folie 97 KohlenstoffverbindungenGraphit‐Einlagerungsverbindungen
Synthese aus Graphit und Alkalimetallen durch Erhitzen . Metallisches Aussehen, elektrische Leitfähigkeit wesentlich höher als beim GraphitSelbstentzündlich, mit Wasser Bildung von Alkalilauge und GraphitSehr gute Reduktionsmittel
Graphit, KC8, RbC8, CsC8 ‐ 335, 540, 561, 575 pm
Folie 98 KohlenstoffverbindungenCarbide
Prototyp der ionischen CarbideC2
2‐ Strukturanalogie N2
CaO + 3 C2000 - 2200 °C
CaC2 + CO
CaC2 + 2 H2O Ca(OH)2 + HCCH
CaC2 + N2 Ca(OH)2 + HCCH1100 °C
Folie 99 KohlenstoffverbindungenCarbide
4 Al + 3 C Al4C3
Al4C3 + 12 H2O 4 Al(OH)3 + 3 CH4
Folie 100 KohlenstoffverbindungenCarbide
Metallische Carbide sind sehr hart, schmelzen erst bei sehr hohen Temperaturen, zeigen metallischen Glanz, leiten den elektrischen Storm und sind che‐misch extrem widerstandsfähig.
Folie 101 KohlenstoffverbindungenCarbide
Kovalente Carbide ‐ hart und hochschmelzendSiC ‐ keramische MaterialienBorcarbid – Schleifmittel bei 1000 °C härter als Diamant.
13 B2O3 + 43 C2400 °C
2 B13C2 + 39 CO
SiO2 + 3 C SiC + 2 CO2400 °C
Folie 102 KohlenstoffverbindungenNitride
Oben: Aus Melamin entsteht Melem.Rechts: Struktur des Carbonitrids C3N4.
N N
N
NH2
NH2H2N
3450 °C N N
NH2N
N
N
N N
NH2
NH2
Melamin Melem
N N
NN N
N
N N
N
N N
N
N N
N
N
N
Folie 103 KohlenstoffverbindungenDicyan
Reines Dicyan bis ca. 800 °C stabil. Sonst ab 300 °C Polymerisation zu Paracyan.oberhalb 800 °C Zersetzung zu Dicyanab 850 °C Spaltung in Cyan‐Radikale.
2 HCN + NO2 (CN)2 + H2O
2 Hg(CN)2 2 HgCN + (CN)2
2 Cu2+ + 10 CN- 2 [Cu(CN)4]3- + (CN)2
C
C
N
C
CN
N
C
CN
N
C
CN
x
Folie 104 KohlenstoffverbindungenCyanwasserstoff
Beim älteren Kastner‐Keller‐Verfahren wurde Natriumcyanid aus Natrium, Ammoniak und Kohle hergestellt.
Folie 105 KohlenstoffverbindungenCyanverbindungen
Folie 106 KohlenstoffverbindungenOxide
HOOC-CH2-COOHP4O10
140 °CO=C=C=C=O + 2 H2O
COOH
COOH
COOH
COOH
HOOC
HOOC
3 MeCOCl- 3 H2O
O
O
O
O
O
O
O
O
O
Folie 107 KohlenstoffverbindungenOxide
O
OO
N2 N2
N2
700 °C
- N2, - COO C C C C C O
h, - CO
C C C C O:
CH3OH
H3COOCC C C
COOCH3
H
H
C5O2 ist In Lösung stabil bei Raumtemperatur, spektroskopisch charakterisiert.
Folie 108 KohlenstoffverbindungenOxide
C5O2 ist In Lösung stabil bei Raumtemperatur, spektroskopisch charakterisiert.
O
O
O
O
O
O
O
O
O
1000 °C
- 3 CO, - 2 CO2
O C C C C C C
h, - CO
C C C C C:
C O
C O
h, CO
Folie 109 Elementares Silicium
SiO2 + 2 C Si + 2 CO
SiO2 + C1700 - 1900 °C
SiO + CO
SiO2 + 2 C Si + 2 CO1500 - 1700 °C
SiO2 + SiC Si + SiO + CO
SiO + CO SiO2 + C
Folie 110 Elementares Silicium
Si + 3 HCl300 - 400 °C
WirbelschichtSiHCl3 + H2
4 HSiCl3 Si + 3 SiCl4 + 2 H2
Si + 3 HClSiHCl3 + H2
Folie 111 Kristallisation nach Verneuil und Czochralski
O2
H2
Metall-oxide
Schmelze
Folie 112 Ätzen und Politur der Silicium‐Wafer
Si + 2 H2O + OH- HSiO3- + 2 H2
Si + 4 HNO3 SiO2 + 2 H2O + 4 NO2
SiO2 + 6 HF H2SiF6 + 2 H2O
Silicium aufdampfen durch Epitaxie (griechisch „auf etwas ausrichten“):
HSiCl3 + H2 Si + 3 HCl1100 °C
Folie 113 Halbleitereigenschaften von Silicium mit und ohne Dotierung
0.04 eV
0.011 eV
Si Si Si
Si
SiSiSi
Si Si
Si Si Si
Si
SiSiSi
Si As+.-
Si Si Si
Si
SiSiSi
Si In-.+
Bandlücke
1.1 eV
LB
VB
Folie 114 Siliciumverbindungen
Wasserstoffverbindungen
Mg2Si + 4 NH4Cl SiH4 + 2 MgCl2 + 4 NH3
SiCl4 + 4 LiH 4 LiCl + SiH4
SiH4 + 2 AgX XSiH3 + HX + 2 Ag
3 ISiH3 + 4 NH3 N(SiH3)3 + 3 NH4I
H3Si NSiH3
SiH3
119.6°
173.8 pmSi
H H
92.8°
152 pm
Folie 115 Siliciumverbindungen
Wasserstoffverbindungen
H3Si NSiH3
SiH3
119.6°
173.8 pmSi
H H92.8°
152 pm
Aus Siliciumatomen und Wasserstoff bildet sich bei der Cokondensation Silylen.Dieses kann entweder H2 addieren oder in den Singulett‐Grundzustand übergehen. Die Geometrie des Grundzustands ist in der Abbildung angegeben.
Folie 116 Siliciumverbindungen
Siliciumdioxid
Bei normalen Temperaturen sind acht kristalline SiO2‐Modifikationen stabil oder metastabil.
Folie 117 Siliciumverbindungen
Silicate
Aus Siliciumdioxid und Metalloxiden bilden sich Silicate.Jedes Oxid‐Dianion, das in Form von Metalloxid eingebracht wird,spaltet eine Si‐O‐Si‐Brücke.
Si
O
OO
OSi
O
OO
O2-
OSi
O
OO
Si
O
OO
O
+
-
-
Folie 118 Siliciumverbindungen
Silicate
Aus Siliciumdioxid und Metalloxiden bilden sich Silicate.Jedes Oxid‐Dianion, das in Form von Metalloxid eingebracht wird,spaltet eine Si‐O‐Si‐Brücke.
Si
O
OO
OSi
O
OO
O2-
OSi
O
OO
Si
O
OO
O
+
-
-
Folie 119 Silicate
Mit zwei O2‐ ‐ Ionen auf eine Formeleinheit SiO2 bilden sich SiO44‐ ‐ Ionen.
SiO2 + 2 O2‐ → SiO4
4‐ SiO2 : O2‐ = 1 : 2
Si
O
OO
O--
-
-
Folie 120 Silicate
Mit drei O2‐ ‐ Ionen auf zwei Formeleinheiten SiO2 bildet sich das Gruppen‐silicat‐Anion Si2O7
6‐.
2 SiO2 + 3 O2‐ → Si2O7
6‐ SiO2 : O2‐ = 1 : 1.5
Si
O
OO
OSi
O
OO-
- -
-
--
Folie 121 Silicate
Mit einem O2‐ ‐ Ion auf eine Formeleinheit SiO2 bilden sich SiO32‐ ‐ Ionen.
SiO2 + 2 O2‐ → SiO3
2‐ SiO2 : O2‐ = 1 : 1
Si
O
O OO -
-
SiO32‐ bildet kein einkerniges Anion wie Carbonat, CO3
2‐
Si
O
O
O
Si
O
O
O
-
-
-
-
SiO
SiO
SiO
O O O OO O- - - - - -
OSi
O
SiO
Si
O
O O
OO O
O
- -
--
--
… sondern Kettensilicate und Ringsilicate
Folie 122 Silicate
Mit einem O2‐ ‐ Ion auf zwei Formeleinheiten SiO2 bildet sich das Schicht‐silicat‐Anion Si2O5
2‐.
2 SiO2 + O2‐ → Si2O5
2‐ SiO2 : O2‐ = 1 : 0.5
OOO
Si
O
Folie 123 Silicate
Zwischen den Ketten‐ und den Schichtsilicaten kann man die Bandsilicate einordnen. Ein Beispiel ist das Anion Si4O11
6‐.
4 SiO2 + 3 O2‐ → Si2O5
2‐ SiO2 : O2‐ = 1 : 0.75
Folie 124 Silicate
Ersetzt man im Siliciumdioxid SiO2
durch AlO2‐, so bleibt das Silicium‐
dioxid‐Raumnetz erhalten.
Die negative Ladung des Aluminat‐Anions AlO2
‐ wird durch Kationen ausgeglichen.
Diese Kationen finden in den Hohlräumen des SiO2 ‐Gitters genügend Platz.
Die so gebildeten Alumosilicatekennen wir als Feldspat‐Mineralien.
NaAlO2 ersetzt SiO2 Der Cristobalit‐Gittertyp
Folie 125 Silicate
Porzellan wird aus Schichtsilicaten, Sand und Feldspat beim Erhitzen gebildet.Weitere Bestandteile: Eisenoxid und andere OxideMontmorillonit Al2(OH)2[Si4O10]; Kaolinit Al2(OH)4[Si2O5]Brenntemperaturen Tongut Tonzeug Porzellan
1000 °C 1200 °C 1400 °C
Folie 126 Silicate
Auch Zeolithe sind Alumosilicate
Die Ecken der Abbildung stellen Silicium‐ oder Aluminiumatome dar.
Die Kanten entsprechen den Brücken‐Sauerstoffatomen.
Terminale O‐Atome sind nicht eingezeichnet.
Das natürliche Mineral Sodalith mit der Formel Na6[Al6Si6O24]
.2NaCl ist ein Beispiel.
Molsieb, Ionenaustauscher, Katalysator
Folie 127 Silicate
Der Lapislazuli ist ein blaues Farbpigment („Ultramarin“).
In die Hohlräume dieses Zeolithssind S3
‐ ‐ Radikalanionen eingelagert.
Ultramarin kann auch künstlich hergestellt werden.
Folie 128 Silicate
Asbestfasern sind zusammenge‐rollte Schichtsilicate
ChrysotilasbestMgSi2O5
.2Mg(OH)2
Schichten aus SiO4‐Tetraedern sind mit Schichten aus MgO6‐Oktaedern verbunden.
Folie 129 Silicate
Übersicht über die Strukturtypen
Folie 130 Silicate
Asbestfasern sind zusammenge‐rollte Schichtsilicate
ChrysotilasbestMgSi2O5
.2Mg(OH)2
Schichten aus SiO4‐Tetraedern sind mit Schichten aus MgO6‐Oktaedern verbunden.
Folie 131 Silicate
Folie 132 Silicone Müller‐Rochow‐Synthese
Si + 2 CH3Cl → Me2SiCl2 + Nebenprodukte (280 – 330 °C, Kupfer‐Katalysator)
MeSiCl3 + Me3SiCl → 2 Me2SiCl2 AlCl3‐Kat.
Mit Chlorbenzol bei 500 °C ohne Katalysator:HSiCl3 + PhCl→ PhSiCl3 + HClMeHSiCl2 + PhCl→ PhMeSiCl2 + HCl
Folie 133 Silicone ‐ Herstellung der Polymeren
n Me2SiCl2 + (n+1) H2O HOSi
OH
n
+ 2n HCl
Hydrolyse und Kondensation führt zu Oligomeren.
Die Oligomeren enthalten noch Si‐OH – Endgruppen.Diese Endgruppen können mit Triacetylmethylsilan vernetzt werden.
Herstellung von Triacetylmethylsilan:MeSiCl3 + 3 (H3C‐CO)2O → MeSi(OOCCH3)3 + 3 CH3COCl
Vernetzung ohne Freisetzung von Essigsäure gelingt mit Trialkoxysilanen.Herstellung: RSiCl3 + 3 R´OH → RSi(OR´)3 + 3 HCl
Folie 134 Silicone ‐ Silicate
Si
Me
Me Me
Me Si
O
O O
O
-
---
Si
Me
Me O
Me Si
O
O O
O
-
-
-
Si
O
Me O
Me Si
O
O O
O-
-
Si
O
O O
O
-Si
O
Me O
O
Si
O
O O
O Si
O
O O
O
M
D
T
TT
Folie 135 Silylene
SiR2
Me3Si
X- XSiMe3
T
: SiR2
SiR2
M
X
SiR2
Me3Si
Me3Si
(R2Si)n SiR2
SiR2
N3
N3
R2Si
h- C10H4Ph4
T
- MX
- Si2 Me
6 h- (SiR2)n
h- 3 N2
Folie 136 Disilene
Si Si
RR
RR
Me3Si
Me3Si
SiRR h
- Si2Me6 R. West, 1981
2 R2SiX24 Na
- 4 NaXSi Si
RR
RR
Si2Cl6 + 4 LiR Si
RR
Cl
Si
RR
Cl
Si
RR
Cl
- 4 LiCl
2 Na - 2 NaCl
Si=Si ca. 214 – 216 pmSi‐Si ca. 232 pmAbwinkelung ca. 18 – 20°Auch Verdrillung
Folie 137 Disiline
Si
Si Cl
Cl
Si
SitBu3Si
SitBu3
Me
tBu3Si
SitBu3
Me
2 NaC10H8
- 2 NaCl, - C10H8
Si
Si
Si
Si
SitBu3
SitBu3
Me
tBu3Si
tBu3Si
Me
RBr2Si-SiBr2R4 KC8
- 4 KBr, - 32 CR Si Si R
R = SiiPr{CH(SiMe3)2}2
Folie 138 Verbindungen von Germanium, Zinn und Blei
GeCl4 + LiAlH4 → GeH4 + LiAlCl4GeO2 + NaBH4 → GeH4 + NaBO2
Mg2Sn + 4 H3O+ → SnH4 + 2 Mg2+ + 4 H2O
Sn2+ + 4 H3O+ + 3 Zn→ SnH4 + 3 Zn
2+ + 4 H2OSnCl4 + 4 LiAlH4 → SnH4 + 4 LiCl + 4 AlH3
Pb + 4 H PbH4
2 Me2PbH2 → PbMe4 + PbH4
Folie 139 Halogenverbindungen von Germanium, Zinn und Blei
Die Stabilität der Dihalogenide nimmt von Germanium zum Blei zu.E + X2 → EX2E + 2 HX → EX2 + H2
EX4 → EX2 + X2EO + 2 HX → EX2 + H2O“Trihalogenide” können aus EX4 und EX2 (SnF3) oder aus Molekülen X3E‐EX3 (z. B. Sn2Cl6) bestehen.
Abb. links: Nadeln von Blei(II)chlorid im polarisierten Licht rechts: Blei(II)iodid bildet hexagonale Blättchen
Folie 140 Blei(IV)‐Halogenide
PbCl2 + Cl2 + 2 Cl‐ [PbCl6]
2‐
[PbCl6]2‐ + 2 NH4
+ (NH4)2[PbCl6]
(NH4)2[PbCl6] + H2SO4 → (NH4)2SO4 + H2PbCl6
H2PbCl6 → 2 HCl + PbCl4
PbCl4 → PbCl2 + Cl2
Blei(IV)chlorid ist bis ca. 0 °C stabil.Oberhalb 90 °C tritt rasche Zersetzung ein.
Folie 141 Verbindungen mit Ge‐Ge‐, Sn‐Sn‐ oder Pb‐Pb‐Mehrfachbindungen
2 SnCl2 + 4 LiREt2O, - 10 °C
- 4 LiClSn
R
RSn
R
R276 pm
R = CH(SiMe3)2
Sn
R
R Sn
R
R
Folie 142 Verbindungen mit Ge‐Ge‐, Sn‐Sn‐ oder Pb‐Pb‐Mehrfachbindungen
2 Ar´EX THF, 2 Na- 2 NaX
Ar´
E E
Ar´´
Ar´ = 2,4,6‐Triisopropylphenyl
Folie 143 Gruppe 15, 5. Hauptgruppe, Pnictogene
StickstoffPhosphorArsen
AntimonBismut
Folie 144 Stickstoff
Folie 145 Stickstoff
N≡N Bindungsenergie 946 kJ/mol
N‐N Bindungsenergie 159 kJ/mol
N2
Elektronenstoß-
N2+
- e-N2 CH4N4
+ N4-CH4
+
O2+
N4+
-O2
Ionisation
N N N
N.
.+-
Kubischer Stickstoff bildet sich bei 2000 K und 110 GPa aus N2. Oberhalb 140 GPa el. Leitfähigkeit.
N4 wurde im Massenspektro‐meter beobachtet.
Folie 146 Phosphor
P
PP
P2 P P 4 P
P-P 221 pm
189.3 pm
gasförmig
500 - 600 °C
Tempern
280.5 °CP4 flüssig
P4 fest
kubisch1.823 g/cm3
44.25 °C
450 - 550 °C
TempernPn rot, amorph
Pn
faserigfesttriklin Tempern
> 200 °C
Pn violett
Hittorf2.36 g/cm3
Sublimation
620 °C
550 °CDruck
Pn schwarzorthorhombisch
2.69 g/cm3
80 kbar
Pn schwarzrhomboedrisch3.56 g/cm3
110 kbarPn metallisch-Polonium-Typ3.83 g/cm3
ca. 2.2 g/cm3
550 - 620 °C
Tempern
P
Folie 147 Hittorf´scher violetter Phosphor und faseriger roter Phosphor
Folie 148 Schwarzer Phosphor – zwei Formen
HH
H
H
orthorhombisch
rhomboedrisch
Folie 149 Graues Arsen
Gewellte Sechsringe wie im schwarzen Phosphor. Drei unten gelegene Atome eines Sechsriungs liegen über den Zentren dreier Sechsringe der Schicht darunter. Die Ringe sind verknüpft wie im trans‐Decalin.
Folie 150 Antimon und Bismut
Strukturen vergleichbar mit grauem Arsen. Der Unterschied zwischen den Bindungslängein innerhalb und zwischen der Schichten wird kleiner.Analogie: Verzerrte Varianten des ‐Polonium ‐ Typs.
Folie 151 Bismut‐III
Zwei inkommensurableTeilstrukturenStrukturmodulation
Folie 152 Stickstoffverbindungen
Stickstoff‐Wasserstoff‐Verbindungen
N
HH
H
N
NH
H HH
HN
NH2
NH2
HN NH
H2N NH2
HN
HN NH
HN N NH2
N N NH2H2N
HN N N+
-
Folie 153 Stickstoffverbindungen
Diimin aus Toluolsulfonsäurehydrazid,Azodicarbocylat oder aus Hydrazin.
N NH2
S
O
O
H3C
M
100 - 120 °C
- MSO2Ar HN N
H
M = Li, Na, K
Na+ -OOC
NN
COO- Na+
2 H+, CH2Cl2, -78 °C
HN
NH
H2N-NH2
2.5 mbar, 2.45 GHz
- 2 H HN N
H
Folie 154 Stickstoffverbindungen
Iso‐Diimin aus dem Caesiumsalz des Toluolsulfonsäurehydrazids.
N NH2
S
O
O
H3C
Cs
100 - 120 °C
- CsSO2Ar HN N
H
Folie 155 Stickstoffverbindungen
Trans‐Diimin zerfällt oberhalb von ‐180 °C:92% Disproportionierung in N2 und N2H4
1% Zerfall in N2 und H2
3% „Dimerisierung“ zu NH3 und HN3
4% Spaltung in NH3 und N2
Diimin ist ein sehr starkes Hydrier‐ und Reduktionsmittel2 N2H2 → N2 + N2H4 (hydriert sich selbst)O2 + N2H2 → H2O2 (bei ‐196 °C)CCl4 / N2H2 → H2CCl2, HCCl3, HCl (‐196 °C)H2SO4 / N2H2 → SO2 (‐100 °C)P4O10 + 10 N2H2 → P4 (‐100 °C)Olefine, Alkine, Imine und andere Mehrfachbindungssysteme werden durch N2H2 ohne Katalysator hydriert.
Folie 156 Stickstoffverbindungen
Ein Tetrazenderivat aus Hydrazin
4 N2H4 + 3 ClSiMe3 → (Me3Si)2N‐NHSiMe3 + 3 N2H5+ Cl‐
(Me3Si)2N‐NHSiMe3 → Me3SiN=NSiMe3
2 Me3SiN=NSiMe3 → (Me3Si)2N‐N=N‐N(SiMe3)2
(Me3Si)2N‐N=N‐N(SiMe3)2 + 4 F3C‐COOH → H2N‐N=N‐NH2 + 4 F3C‐COOSiMe3
Folie 157 Stickstoffverbindungen
Hydroxylamin ist eine schwache Base. Es kann aus Stickstoffmonoxid durch Reduktion hergestellt werden.
2 NO + 3 H2 → 2 HONH2
(Platin‐ oder Palladium‐Kat., Schwefelsäure)
4 NO + O2 → 2 N2O3
N2O3 + 2 NH4HCO3 → 2 NH4NO2 + 2 CO2 + H2ONH4NO2 + 2 SO2 + NH3 + H2O → (NH4)2[HON(SO3)2] (Disulfonsäure)
Es folgt eine Spaltung der N‐S‐Bindungen durch Hydrolyse.Dabei wird der elektronegative Bindungspartner N protoniert.Der weniger elektronegative Bindungspartner S erhält ein Hydroxid‐Anion.
(NH4)2[HON(SO3)2] + 4 H2O + 2 NH3 → (HONH3)2SO4 + 3 (NH4)2SO4
Ammoniak reagiert mit Hydrogensulfat zum Sulfat.Natronlauge setzt Hydroxylamin frei.
(HONH3)2SO4 + 2 NaOH→ 2 HONH2 + Na2SO4 + H2O
Folie 158 Stickstoffverbindungen
Herstellung und Polymerisation von Caprolactam
OHONH2 N
OH
H2SO4
NH
O
Wasser alsKatalysator
PerlonPA 6
Folie 159 Halogenverbindungen des Stickstoffs
Tetrafluorhydrazin ist die einzige stabile Halogenverbindung des Stickstoffs in der Oxidationsstufe +II. Eine lange und schwache N‐N‐Bindung ermög‐
licht die Dissoziation in das dunkelblaue NF2‐Radikal
2 NF3 + Cu→ F2N‐NF2 + CuF2 (375 °C)
2 NF3 + 2 Hg → F2N‐NF2 +Hg2F2(El. Entladung)
N2F4 + 2 NO → 2 F2N-NO
N2F4 + F5S-SF5 → 2 F2N-SF5
Folie 160 Halogenverbindungen des Stickstoffs
Distickstoffdifluorid entsteht als cis/trans‐Gemischbeim Erwärmen von Fluorazid auf 70 – 90 °C
2 FN3 → 2 N2 + N2F2
3 cis-N2F2 + 2 AlCl3 → 2 AlF3 + 3 N2 + 3 Cl2
Folie 161 Halogenverbindungen des Stickstoffs
Stickstoffpentafluorid sollte theoretisch metastabil sein. Eine Dreizentren‐Vierelektronen‐Bindung ermöglicht fünf Bindungen
mit vier Valenzorbitalen des Stickstoffs.NF5 wurde bislang nicht hergestellt oder nachgewiesen.
N
F
F
FF
F
158 pm
139 pm
Folie 162 Halogenverbindungen des Stickstoffs
NF3 + BiF3 + 2 F2 → NF4+ [BiF6]-
NF3 + SbF5 + F2 → NF4+ [SbF6]-
NF4+ [SbF6]- + CsHF2 → NF4
+ HF2- + Cs+ [SbF6]-
NF4+ H18F2
- → NF3 + H18F + 18F-F
Das Tetrafluorammonium‐Kation mit Stickstoff(+V) ist bekannt.Bei der Zersetzung des Hydrogendifluorid‐Salzes wird kein
Stickstoffpentafluorid‐Intermediat durchlaufen.
Folie 163 Nitride
Ionische Nitride Mg3N2, Ca3N2
3 Mg + N2→Mg3N2Mg3N2 + 6 H2O → 3 Mg(OH)2 + 2 NH3
Ca(NH2)2 → CaNH + NH3
3 CaNH→ Ca3N2 + NH3
Folie 164 Nitride
Kovalente Nitride Si3N4, BN
3 Si + 2 N2 → Si3N4
3 SiO2 + 6 C + 2 N2 Si3N4 + 6 CO
SiCl4 + 6 NH3 → 4 NH4Cl + Si(NH)23 Si(NH)2 → Si3N4 + 2 NH3 (900 – 1000 °C)
3 SiH4 + 4 NH3 Si3N4 + 12 H2
(Abscheidung aus der Gasphase)
Folie 165 Nitride
Metallische Nitride FexN (x = 1, 2, 3, 4, 10)TiN, Ti2N,
2 Ti + N2 → 2 TiN (1200 °C, Ausschluss von Luft und Feuchtigkeit) 4 TiCl4 + 6 NH3 → 4 TiN + 16 HCl + N2 + H2
2 TiCl4 + 4 H2 + N2 → 2 TiN + 8 HCl (Plasma)
MN (M = Ti, V, Cr, Zr, Ta) NaCl-TypTi2N Rutil-Typ, vgl. MgH2
Co2N anti-CdCl2-Typ
andere kristallisieren im WC-Typoder im anti-NiAs-Typ
Nitridometallate entfallen
Folie 166 Hydride
Standardbildungsenthalpie, Struktur und thermische Eigenschaften
Folie 167 Phosphan und Diphosphan
2 P4 + 12 H2O → 2 PH3 + 6 H3PO2
6 H3PO2 → 2 PH3 + 4 H3PO3
4 H3PO3 → PH3 + 3 H3PO4
Ca3P2 + 6 H2O → 3 Ca(OH)2 + 2 PH3
P4 + 6 H2 → 4 PH3 (300 °C, Druck)
4 PCl3 + 3 LiAlH4 → 4 PH3 + 3 LiAlCl4
2 CaP + 4 H2O → P2H4 + 2 Ca(OH)2
Folie 168 Arsan, Stiban und Bismutan
2 As3+ + 6 Zn + 6 H3O+ → 2 AsH3 + 6 Zn
2+ + 6 H2O
2 Sb3+ + 6 Zn + 6 H3O+ → 2 SbH3 + 6 Zn
2+ + 6 H2O
2 MeBiCl2 + LiAlH4 → 2 MeBiH2 + LiAlCl4
3 MeBiH2 → 2 BiH3 + BiMe3
Folie 169 Phosphorhalogenide
P4 + 6 Cl2 → 4 PCl3 (Nebenprodukt PCl5)
Phosphortrichlorid wird leicht oxidiert.2 PCl3 + O2 → 2 POCl38 PCl3 + S8 → 8 POCl3
Phosphortrichlorid ist Lewis‐Säure und Lewis‐BaseEs addiert Chlorid zum PCl4
‐, mit Amin entsteht Me3N‐PCl3PCl3 bildet Metallkomplexe wie [Ni(PCl3)4]
Folie 170 Phosphorpentafluorid
Phosphorpentafluorid ist trigonal bipyramidal gebaut. Die Fluoratome tauschen rasch ihre Plätze.
Diese Moleküldynamik wird als Berry‐Pseudorotation bezeichnet
F
P
F
F
FF
F
P
FF
FF
FP
FF
F
F
Folie 171 Das Bismutchlorid Bi24Cl28[Bi9
5+]2[BiCl52‐]4[Bi2Cl8
2‐]
Bi95+ und Sn9
4‐ besitzen die gleiche Zahl von Valenzelektronen, zeigen aber unterschiedliche Strukturen.
Bi95+ Sn9
4‐
Folie 172 Phosphoroxide
Käfigmoleküle vom Adamantan‐TypZwischenstufen durch sukzessive Oxidation
P4O6 P4O10
P
O
P
O
P
O
P
OO O
P
O
P
O
P
O
P
OO O
O
O
O
OP
O
P
OO
Folie 173 Phosphorsulfide
Käfigmoleküle mit P‐P‐ und S‐S‐Bindungen
Folie 174 Chalcogene
Käfigmoleküle mit P‐P‐ und S‐S‐Bindungen
Folie 175 Schwefel
Molekülgestalt von S8, S6 und S12
6 Na2S2O3 + 12 HCl→ S6 + 6 SO2 + 6 H2O + 12 NaCl
TiClClTi
SS
SS
S+ S2Cl2 + cyclo-S7
H2S4 + S2Cl2 → S6 + 2 HClH2S8 + S4Cl2 → S12 + 2 HCl
Folie 176 SchwefelverbindungenOxidation von Cyclooctaschwefel
S
S
S
S
SS
S
SH2O2
F3C-COOHS
S
S
S
SS
S
S
O
S8 + 3 AsF5 → [S8]2+ [AsF6]
‐2 + AsF3
S
S
S
S
S
S
S
S
283 pm
+
+
S
Folie 177 SchwefelverbindungenOxidation von Cyclooctaschwefel
S8 + 8 I2 + 12 AsF5 → 4 [S2I4]2+ [AsF6]
‐2 + 4 AsF3
S
S
I
I
I
I183 pm
93°
89.5°320 pm
260 pm
I
I‐I = 272 pm I2‐MolekülS‐S = 189 pm im I2‐Molekül
Folie 178 SchwefelverbindungenDas Tetraschwefel‐Dikation
S8 + 2 S2O6F2 → 2 S42+ + 4 SO3F
‐
S
S S
S
6
2+
S S
SS
2+
Folie 179 Selen‐ und Tellur‐Polykationen
4 Te + 2 WCl6 → Te42+ + 2 [WCl6]-
15 Te + TeCl4 + 2 ReCl4 → 2 Te82+ + 2 [ReCl6]2-
17 Se + 2 WCl6 → Se172+ + 2 [WCl6]-
6 Te + 3 AsF5 → Te64+ [AsF6
-]4 + 2 AsF3
8 Se + S2O82- → Se8
2+ + 2 SO42- flaschengrün
4 Te + S2O82- → Te4
2+ + 2 SO42- karminrot
Te
TeTe
Te
TeTeTe
TeTe
Te
TeTe
+
+
+
+
+
++
+
Te
TeTe
Te
TeTe
+
+
+
+ Te
TeTe
Te
TeTe
4+
Te Te
Folie 180 Schwach koordinierende Anionen
BF4-, PF6
-, AsF6-, SbF6
-, Sb2F11-,
[B(C6F5)4]-, [Al(OC4F9)4]-, [Nb(OTeF5)6]-
Folie 181 Schwefel‐Stickstoff‐Verbindungen
2 S2Cl2 + 4 Cl2 + 4 NH3 → S4N4 + 12 HCl6 S2Cl2 + 4 NH4Cl → S4N4 + 16 HCl + S8
Folie 182 Schwefel‐Stickstoff‐Verbindungen
S4N4 + 4 AgF2 → 4 AgF + (NSF)4 (in CCl4)S4N4 + 4 HgF2 → 4 HgF + 4 N≡SF (in CCl4)
S4N4 + 4 SnCl2 + 4 EtOH → 4 SnCl(OEt) + (HNS)4
S4N4 + 3 SbCl5 → [S4N4]2+ + 2 [SbCl6]- + SbCl3
S4N4 + S2O6F2 → [S4N4]2+ + 2 FSO3-
3 S4N4 + 4 N3- → 4 (SN)3
- + 6 N2
3 NSF → (NSF)3
N
S
N S
N
S
NSF
F
F
FN
S
N S
N
S
NS
H
H
H
H
10S
NS
N
SN
-
N
S N
S
N
SN
S
2+10
Folie 183 Schwefel‐Stickstoff‐Verbindungen
4 S4N4 + 3 NaN3 → 3 Na+[S4N5]- + ½ S8 + 5 N2
S4N4 200 - 300 °CAg, Vakuum N
S N
S2
0 °C(SN)x
Polymer
NS
N
NS
N
S S
N
-
N
Folie 184 Schwefel‐Stickstoff‐Verbindungen
2 S2Cl2 + 4 Cl2 + 4 NH3 → S4N4 + 12 HCl6 S2Cl2 + 4 NH4Cl → S4N4 + 16 HCl + S8
Folie 185 Schwefel‐Stickstoff‐Verbindungen
Folie 186 Halogene
Folie 187 Halogene‐Fluor: ccp von aufrecht stehenden F2 ‐Molekülen bis 45.6 K.Von 45.6 K bis 53.5 K ist‐Fluor stabil. Die Moleküle rotieren um ihren Schwerpunkt.
Iod ist metallisch kristallisiert im ccp‐Gittertyp oberhalb von 55 GPa (ca. 550 000 bar)Unterhalb von 55 GPa ist das Gitter tetragonal verzerrt, Iod ist immer noch metallisch.Unterhalb von 37.5 GPa ist das Gitter rhombisch verzerrt, Iod immer noch metallisch.Unterhalb von 28 GPa sind I2 ‐Moleküle erkennbar.
Folie 188 Sekundäre Wechselwirkungen im Kristallgitter
I
II
I
I
I
I
I
397 pm
350 pm272 pm
Folie 189 Charge Transfer‐Komplexe
Charge Transfer (CT): LadungsübertragungEin Elektronendonor gibt ein Elektron an einen Akzeptor ab.
Der Elektronenübergang wird durch Lichtabsorption ausgelöst.CT-Absorptionen sind sehr intensiv, daher resultieren tiefe Farben.
Es handelt sich um einen intramolekularen Redoxprozess.Beispiele: Permanganat, Eisen(III)thiocyanat,
CH3C
H3C
O
Br
Br
O
CH3C CH3
Br
Br282 pm
228 pm
Folie 190 Charge Transfer Komplexe der Halogene
Br BrBrBr228 pm 336 pm
Me3N I I227 pm 283 pm
Folie 191 Verbindungen der Halogene
2 I2 + 2 SO3 + H2SO4→ 2 I2+ HSO4
‐ + SO22 I2 + S2O6F2→ 2 I2
+ SO3F‐
2 I2 + 5 SbF5 → 2 I2+ [Sb2F11]- + SbF3
2 I2 + 7 SbF5 → 2 I2+ [Sb3F16]- + SbF3
( [Sb3F16]- = [F5Sb-F-SbF4-F-SbF5]- )
Tiefblaues Salz, bei RT stabil
2 I2 + 3 AsF5 → I42+ [AsF6]-
2 + AsF3
2 I2+ [Sb2F11]- + F- → I4
2+ [SbF6]-2
Folie 192 Verbindungen der Halogene
Das Br2+ –Kation ist hochreaktiv und disproportioniert
sehr leicht, wenn das Anion auch nur geringfügig nucleophil reagiert (z. B. mit SbF2(SO3F)4
‐):
8 Br2+ + 3 X‐⇋ 5 Br3
+ + BrX3
Stabil ist Br2+ hingegen mit [Sb3F16]
‐ als Gegenion:
2 Br2 + 7 SbF5→ 2 Br2+ [Sb3F16]
‐ + SbF3Br2 + 2 BrSO3F + 10 SbF5→ 2 Br2
+ [Sb3F16]‐ + 2 Sb2F9SO3F
Folie 193 Verbindungen der Halogene
Stabiler als X2+ sind die Halogen‐Kationen X3
+.
Cl2 + ClF + AsF5→ Cl3+ [AsF6]
‐ gelbe Kristalle2 ClF + BF3→ [Cl2F]
+ [BF4]‐ farblose Kristalle
7 Br2 + BrF5 + 5 AsF5→ 5 Br3+ [AsF6]
‐ braunBr3
+ [AsF6]‐ + Br2→ Br5
+ [AsF6]‐ dunkelbraun
7 I2 + HIO3 + 5 H2SO4→ 5 I3+ HSO4
‐ + 3 H2O rotbraun
Br
Br
Br
Br
Br
227
pm 251 pm+
I
I
I
Te
Te
Te
102° 113°
267 pm 271 pm
97°
Folie 194 Verbindungen der Halogene: XY, XY3, XY5, XY7
Folie 195 Verbindungen der Halogene
Die Oxidation von BrF5 oder ClF5 gelingt nicht mi Fluor,wohl aber mit Platinhexafluorid.
2 ClF5 + 2 PtF6 → [ClF6]+ [PtF6]- + [ClF4]+ [PtF6]-
BrF5 + KrF+ [AsF6]- → [BrF6]+ [AsF6]- + Kr
[BrF6]+ + F- BrF7 und [ClF6]+ + F- ClF7;
Statt dessen wurde das Fluorid oxidiert:[BrF6]+ + F- → BrF5 + F2
[ClF6]+ + F- → ClF5 + F2
Damit sind [ClF6]+ und [BrF6]+ stärkere Oxidationsmittel als Fluor.
Folie 196 Verbindungen der Halogene
Andere Halogenfluoride addieren Fluorid‐Anionen. Man verwendet man gerne Kaliumfluorid oder Caesiumfluorid. Die Anionen [ClF2]
‐, [ClF4]‐, [BrF2]
‐, [BrF4]‐, [BrF6]
‐, [IF2]‐, [IF4]
‐, [IF6]‐,
[IF8]‐ und auch [ICl4]
‐ sowie [IBr4]‐ können so hergestellt werden.
Folie 197 Verbindungen der Halogene
Lewis‐Säuren abstrahieren Fluorid aus Halogenfluoriden
BrF3 + SbF5→ [BrF2]+ [SbF6]
‐
(ICl3)2 + (AlCl3)2 2 [ICl2]+ [AlCl4]
‐
Folie 198 Das Bromtrifluorid‐System
Bromtrifluorid ist ein ionisierendes Lösungsmittel.Wie Wasser ist es in geringem Ausmaß dissoziiert.
2 BrF3 [BrF2]+ + [BrF4]
‐
Mit Lewis‐Säuren entsteht mehr [BrF2]+ :
BrF3 + AuF3 → [BrF2]+ [AuF4]
‐
2 BrF3 + SnF4 → [BrF2]+2 [SnF6]
2‐
BrF3 + PF5 → [BrF2]+ [PF6]
‐
Mit Lewis‐Basen entsteht mehr [BrF4]‐ :
BrF3 + KF → K+ [BrF4]‐
2 BrF3 + BaF2 → Ba2+ [BrF4]‐2
BrF3 + AgF→ Ag+ [BrF4]‐
Folie 199 Das Bromtrifluorid‐System
In Bromtrifluorid werden Neutralisationstitrationen durchgeführt:
[BrF2]+ [PF6]
‐ + Ag+ [BrF4]‐ → AgSbF6 + 2 BrF3
Solvo‐Säure + Solvo‐Base → Solvo‐Salz + Solvens
Vgl.: HCl + NaOH → NaCl + H2O
Auch sehr edle Metalle werden oxidiert:Ag zu AgFAu zu AuF3Ru zu RuF5
Folie 200 Polytetrafluorethylen – ein ungewöhnliches Polymer
F
x
xF
FFFF
F F
Nahezu unverzweigte PolymerkettenMolmassen bis ca. 106 g/molKristallinitätsgrad bis ca. 70%Dichte 2.15 – 22.0 g/cm3, extrem niedrige ReibungFormteile nicht leicht herstellbar (Pressen und Sintern von Pulver bei 380 °C)Extrem hohe chemische Beständigkeit, nur stärkste Oxidations‐ oder Reduktionsmittel greifen anKinetische Hemmung; mit Metallpulvern energetische MaterialienFluorige Phasen, keine Weichmacher oder Lösungsmittel bekanntAuch dem menschlichen Organismus fremd
Folie 201 Die Edelgase
Folie 202 Die Edelgase
Folie 203 Die Edelgase
In Abhängigkeit vom Druck Kristallisiert festes Helium im hcp, ccpoder bcc Gitter. Die anderen Edelgase kristallisieren im ccp Gittertyp. Die schwachen Van der Waals ‐ Kräfte bedingen niedrige Schmelz‐und Siedepunkte.
Folie 204 Verbindungen der Edelgase
O2 + PtF6→ O2+ [PtF6]
‐ Bartlett, 1962Xe + 2 PtF6→ [XeF]+ [PtF6]
‐ + PtF5[XeF]+ [PtF6]
‐ + PtF5 → [XeF]+ [Pt2F11]‐
(Folgereaktion beim Erwärmen auf 60 °C)
Xe + F2 → XeF2 Hoppe, 1962(400 °C, Nickelgefäß)Xe + O2F2 → XeF2 (‐120 °C)Xe + 2 F2 → XeF4 Claasen, Selig, Malm, 1962(400 °C, 6 bar, Nickelgefäß)Xe + 3 F2 → XeF6(400 °C, 60 bar, Nickelgefäß)
Folie 205 Strukturbeispiele für das VSEPR‐Modell
Folie 206 Noch eine Reaktion zum Schluss
2 AuF3 + 4 SbF5 + 9 Xe → 2 [AuXe4]2+ [Sb2F11]
2‐ + XeF2
AuXeXe
Xe Xe
FF
F
2+
Folie 207 Quecksilber
Eigenschaften von Quecksilber
Hohes IonisierungspotenzialNiedriger Schmelz‐ und SiedepunktEinatomiges GasAllgegenwärtiger Bestandteil derAtmosphäre
Die Struktur ähnelt einer kubisch dichtesten Kugelpackung, ist jedoch leicht verzerrt – die äquatorialen Nachbarn haben einen größeren Abstand (2.993 / 3.465 Å)
Copernicium scheint noch flüchtiger zu sein ‐ das achte Edelgas?
Folie 208 Blei
Kristallstrukturen
Folie 209 Blei
‐Polonium
Folie 210 Blei
Caesiumchlorid
Folie 211 Blei
CaB6
Folie 212 Blei
Kubisch dichteste Kugelpackung
Folie 213 Blei
Kubisch dichteste Kugelpackung
Folie 214 Blei
Oktaederlücke
Folie 215 Blei
CdCl2‐Typ: Jede zweite Oktaederlücke ist besetztBeispiel: MgCl2
Folie 216 Blei
CdCl2‐Typ: Jede zweite Oktaederlücke ist besetztBeispiel: MgCl2
Folie 217 Blei
Tetraederlücke
Folie 218 Blei
Der Fluorit‐Typ: Alle Tetraederlücken sind besetztBeispiele: CaF2, SrF2, BaCl2, SnMg2, Li2Pt, Na2O, K2O, Rb2O
Folie 219 Blei
Zinkblende
Folie 220 Blei
Zinkblende
Folie 221 Blei
Folie 222 Blei
Diamant
Folie 223 Blei
Cristobalit
Folie 224 Blei
Wurtzit
Folie 225 Blei
Wurtzit
Folie 226 BleiHexagonaler Diamant
Folie 227 Blei
Buckminsterfulleren
Folie 228 Blei
Buckminsterfulleren
Folie 229 Blei
Die B84‐Einheit des ‐rhomboedrischen Bors
Folie 230 Blei
Hittorf´scher violetter Phosphor
Folie 231 Blei
Folie 232 Blei
Schwarzer Phosphor, orthorhombisch
Folie 233 Blei
Calciumauridnitrid, Ca3AuN, ein Beispiel für den Perowskit‐StrukturtypCaTiO3, SrTiO3 und BaTiO3
Folie 234 Blei
Calciumauridnitrid, Ca3AuN, ein Beispiel für den Perowskit‐StrukturtypCaTiO3, SrTiO3 und BaTiO3
Folie 235 Blei
Ende