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Regierungspräsidium Gießen Ergebnisse aus den Betriebsbesichtigungen zur Gefährdungsbeurteilung der psychischen Belastung Fulda, 15.05.2019 GDA-Arbeitsprogramm Psyche in Hessen Claudia Flake Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung Regierungspräsidium Gießen

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Regierungspräsidium Gießen

Ergebnisse aus den Betriebsbesichtigungen

zur Gefährdungsbeurteilung der psychischen Belastung

Fulda, 15.05.2019

GDA-Arbeitsprogramm Psyche in Hessen

Claudia Flake Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung

Regierungspräsidium Gießen

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Arbeitsschutz und Produktsicherheit in Hessen

Merkmale der aufgesuchten Betriebe

Von 2015 bis 1. Quartal 2018

wurden den Arbeitsschutz-

dezernaten insgesamt

535 Betriebsbesichtigung

zu GDA Psyche durchgeführt

26%

52%

22%

kleine Betriebe(0 bis 19)

mittlere Betriebe(20 bis 249)

große Betriebe(>250 )

57%

43%

produzierendesGewerbe

Dienstleistungen

Stichprobe

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Arbeitsschutz und Produktsicherheit in Hessen

Selbsteinschätzung

Wie weit ist der Betrieb nach seinen eigenen Einschätzungen mit der GBpsy?

21%

42%

32%

4%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

45%

nicht umgesetztin Planungbefindlich

weitgehendumgesetzt

vollständigumgesetzt

Merkmale der aufgesuchten Betriebe

(n = 489 Betriebe)

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Arbeitsschutz und Produktsicherheit in Hessen

1%

6%

6%

33%

28%

39%

35%

45%

45%

31%

21%

10%

kleine Betriebe(bis 19 MA)

mittlere Betriebe(20 bis 249 MA)

große Betriebe(ab 249 MA)

vollständigumgesetzt

weitgehendumgesetzt

in Planung befindlich,erste Schritte

nicht umgesetzt

• Status des Prozessfortschrittes steigt

mit Betriebsgröße, dennoch

• HERAUSFORDERUNG für jede

Betriebsgröße

SelbsteinschätzungWie weit ist der Betrieb nach seinen eigenen Einschätzungen mit der GBpsy?

(n = 489 Betriebe)

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Arbeitsschutz und Produktsicherheit in Hessen

Vorbereitung des Prozesses zur GBpsy

Ansprechpartner sind …

am häufigsten Führungskräfte (68%) – über alle Betriebsgrößen

gefolgt von Fachkräfte für Arbeitssicherheit (61%), gefolgt von Betriebsärzten

(45%) und der Betriebs-/Personalrat (34%)

Anzahl der Akteure steigt mit der Betriebsgröße

Qualifikation der Akteure

am häufigsten durch Informationsmaterial (40%),

in 27% der Betriebe durch die Teilnahme an Schulungen

Die Qualifizierungsbereitschaft stieg mit der Betriebsgröße und streut am

stärksten bei Teilnahme an Qualifikation und externe Unterstützung. Betriebe

des produzierenden Gewerbes qualifizierten mehr als die

Dienstleistungsbetriebe

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Arbeitsschutz und Produktsicherheit in Hessen

Vorbereitung des Prozesses zur GBpsyGibt es eine Vereinbarung/ Verständigung zu der GBpsych zwischen der

Unternehmensleitung und Betriebs-/Personalrat?

7%

1%

4%

50%

13%

24%

39%

51%

40%

4%

35%

32%

ja

nein

kein Betriebsrat

vollständig umgesetzt weitgehend umgesetzt in Planung befindlich nicht umgesetzt

frühzeitig Einvernehmen

zwischen Unternehmensleitung

und Betriebs-/Personalrat ist ein

Erfolgsfaktor

(n = 489 Betriebe)

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Arbeitsschutz und Produktsicherheit in Hessen

Ermittlung psychischer BelastungWelche der folgenden Merkmalsbereiche wurden im Rahmen der GBpsy erfasst?

49%

48%

38%

44%

12%

18%

Arbeitsinhalt/Arbeitsaufgabe

Arbeitsorganisation/Arbeitszeit

soziale Beziehungen

Arbeitsumgebung

Neue Arbeitsformen

Umgang mit kritischen/traumatischen Ereignissen

Untersuchungsbreite stieg mit der Betriebsgröße

Produzierende Gewerbe war thematisch breiter aufgestellt als die Dienstleistungsbetriebe.

Eine Ausnahme bildete der „Umgang mit kritischen Ergebnissen“.

30 % der Betriebe berücksichtigen Belastungsfaktoren der vier Merkmalsbereichen

„Arbeitsaufgabe“, „Arbeitsorganisation“, „soziale Beziehungen“, „Arbeitsumgebung“

(n = 489 Betriebe)

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Arbeitsschutz und Produktsicherheit in Hessen

Ermittlung psychische BelastungWelche Methode der Erhebung wurde eingesetzt (Mehrfachnennungen)?

36%

17%

18%

11%

Beschäftigtenbefragung, Fragebogen

moderierte Workshops, Gruppengespräche

Beobachtungsinstrument/-interview

andere

Am häufigsten erfolgte die Ermittlung mittels Mitarbeiterbefragungen,

unabhängig von der Betriebsgröße und der Branche.

41% setzten partizipative Verfahren ein (Fragebogen und/oder Workshop)

Jeder 5. Betrieb setzte zwei Verfahren ein, die häufigste Kombination ist

Fragenbogen und Workshop. (n = 489 Betriebe)

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Arbeitsschutz und Produktsicherheit in Hessen

MaßnahmenableitungHat der Betrieb auf der Grundlage der Gefährdungsbeurteilung Maßnahmen abgeleitet?

26%

31%

27%

19%

3%

24%

27%

6%

Gestaltungder Arbeitsaufgabe

Gestaltung der Arbeits-organisation und Arbeitszeit

Gestaltungder Arbeitsumgebung

Gestaltung dersozialen Beziehungen,

andere derVerhältnisprävention

Führungskräfte-schulungen

Mitarbeiter-schulungen

andere derVerhaltensprävention

Ve

rhä

ltn

isp

räve

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räve

ntio

n

(n =

489 B

etr

iebe

)

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Arbeitsschutz und Produktsicherheit in Hessen

Maßnahmenableitung und -umsetzung

Im Betriebsgrößenvergleich erwiesen sich kleine Betriebe als etwas aktiver als die

mittelgroßen Betrieben, sowohl bei der Verhältnisprävention als auch bei der

Verhaltensprävention.

Dafür leiten mittelgroße Betriebe mehr Maßnahmen zur Gestaltung sozialer

Arbeitsbeziehungen ab als kleine und große Betriebe

Produzierenden Betriebe betrieben mehr Verhältnisprävention als

Verhaltensprävention und dies auch im Vergleich zu den Dienstleistungsbetrieben.

Ein großes Verbesserungspotential besteht in der Umsetzung der Maßnahmen. Nur

24% hatten abgeleitete Maßnahmen weitgehend bis vollständig umgesetzt und „nur“

ein Drittel der Betriebe mit mehr als 249 Beschäftigten.

Dienstleistungsbetrieben wiesen einen etwas höheren Umsetzungsgrad auf als die

Betriebe des produzierenden Gewerbes. Dies könnte maßgeblich auf den höheren

Anteil verhaltenspräventiver Maßnahmen zurückgeführt werden

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Arbeitsschutz und Produktsicherheit in Hessen

Wirksamkeitskontrolle – Aktualisierung - Dokumentation

36%

36%

42%

Konzept zurWirksamkeitskontrolle

Festlegungen zur Fortführung/Aktualisierung

Angemessenheitder Dokumentation

Anteil der Betriebe mit einem Konzept für die Wirksamkeitskontrolle und zur Aktualisierung

entspricht dem Anteil der Betriebe, die nach eigener Einschätzung den Prozess weitgehend

umgesetzt haben.

(n = 489 Betriebe)

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Arbeitsschutz und Produktsicherheit in Hessen

3%

21%

18%

10%

29%

19%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft ungenügend

Ist die GBpsy angemessen?

Beurteilung der Aufsichtsbeamtinnen und -beamten

ca. 50% der GBpsy

sind nicht angemessen

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Arbeitsschutz und Produktsicherheit in Hessen

Handeln seitens der Behörde

57%

41%

38%

36%

8%

0%

5%

10%

Gesprächspartner über diegesetzliche Verpflichtung…

Faltblatt / Informationsmaterialausgehändigt

Vereinbarungen mit dem Betriebgetroffen (mündlich / schriftlich)

Revisionsschreiben erstellt

2. Revision angekündigt

Anordnung

Sonstiges

kein Handeln erforderlich

(n = 489 Betriebe)

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Arbeitsschutz und Produktsicherheit in Hessen

Zusammenfassung

• Größe und Komplexität eines Betriebs schlägt sich in der Projektorganisation

nieder

• Erfolgsfaktor Einvernehmlichkeit zwischen Unternehmensleitung und

Betriebs-/Personalrat, Betriebs-/Personalrat früh mitreden lassen

• Unabhängig davon, dass es Strukturen und Akteure für die Prozessschritte

geben muss, ist die operative Umsetzung ohne Führungskräfte nicht möglich

• Mitarbeiterbefragung – die Methode der Wahl auch für Kleinbetriebe!?

• Keine Entscheidung über Maßnahmen ohne Führungskräfte

keine Umsetzung von Maßnahmen, wenn sich diese die Führungskräfte

nicht auf die Agenda setzen

• Maßnahmenumsetzung nachverfolgen und Wirksamkeitskontrolle auf die

Agenda nehmen, zuständige Person benennen

• Impulse der Behörde fördern den Prozessfortschritt

• transparente Informations- und Kommunikationsarbeit (vorher, laufend)