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Gefühle wahrnehmen und verstehen

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7.Klasse–Werkstufe Einfache und altersangemessene Materialien für

Schüler mit geistiger Behinderung

Gefühle wahrnehmen und verstehen

Sonderpädagogische

Förderung

Anja Schiebe

Gefühle wahrnehmenund verstehen

Einfache und altersangemesseneMaterialien für Schüler

mit geistiger Behinderung

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Grafik: Carla Miller, Anja Schiebe (Fotos), Julia Flasche (Piktogramme, Schwein S. 32, Brief S. 88), Mele Brink (Herzen S. 84, 85), Fides Friedeberg (Hut S. 16), Marion El-Khalafawi (Herz S. 71)

Satz: Satzpunkt Ursula Ewert GmbH, Bayreuth

ISBN: 978-3-403-53551-5

www.persen.de

Die Autorin Anja Schiebe arbeitet seit vielen Jahren in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, wo sie sich für eine individuelle und umfassende Förderung einsetzt.

3Anja Schiebe: Gefühle wahrnehmen und verstehen© Persen Verlag

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

GefühleGefühlspantomime . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Gefühle ordnen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Reise ins Land der Gefühle . . . . . . . . . . . . 12

Buchstabensalat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Ein Satz mit vielen Gefühlen . . . . . . . . . . . 15

Sechs Hüte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Gefühlsblume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

FreudeGeschichte „Die Glückserbsen“ . . . . . . . . . 21

Wie sieht Freude aus? . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Wimmelbild „Freude“ . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Meine Freude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Wann spürst du Freude? . . . . . . . . . . . . . . 26

Wo fühlst du deine Freude? . . . . . . . . . . . . 27

Maske der Freude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Bild der Freude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Die Glückserbsen-Übung . . . . . . . . . . . . . . 30

Fantasiereise „Der Glücksbringer“. . . . . . . 31

Die Schweineübung – Koreanische Selbstmassage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Rezept „Gute-Laune-Kekse“ . . . . . . . . . . . 33

WutGeschichte „Wut ist wie ein Gewitter“ . . . . 34

Wie sieht Wut aus?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Wimmelbild „Wut“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

Meine Wut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Wann spürst du Wut? . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

Wo fühlst du deine Wut? . . . . . . . . . . . . . . 40

Gewitterorchester . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

Wutcollage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

Erste-Hilfe-Übungen gegen Wut . . . . . . . . 43

Fantasiereise „Die wütende Zitrone“ . . . . . 45

Gewittermassage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

Rezept „Wutcocktail“ . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

AngstGeschichte „Echsenhaut“. . . . . . . . . . . . . . 49

Wie sieht Angst aus? . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Wimmelbild „Angst“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

Meine Angst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

Wann spürst du Angst? . . . . . . . . . . . . . . . 54

Wo fühlst du deine Angst? . . . . . . . . . . . . . 55

Ängstlich wie ein Tier . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

Mein Angstmonster . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

Erste-Hilfe-Übungen gegen Angst . . . . . . 58

Fantasiereise „Mein Angstmonster“. . . . . . 60

Schutzanzug der Riesenechse . . . . . . . . . 61

Rezept „Schokoladenschnecken“ . . . . . . . 63

TrauerGeschichte „Die Trauerweide“ . . . . . . . . . . 64

Wie sieht Trauer aus? . . . . . . . . . . . . . . . . 65

Wimmelbild „Trauer“ . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

Meine Trauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

Wann spürst du Trauer?. . . . . . . . . . . . . . . 69

Wo fühlst du deine Trauer? . . . . . . . . . . . . 70

Ein kaputtes Herz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

Trostengel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

Fantasiereise „Kraftquelle“. . . . . . . . . . . . . 74

Streichelmassage „Belegte Trostbrote“. . . 75

Rezept „Belegte Trostbrote“. . . . . . . . . . . . 76

LiebeGeschichte „Große Liebe“ . . . . . . . . . . . . . 77

Wie sieht Liebe aus? . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

Wimmelbild „Liebe“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

Meine Liebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

Wann spürst du Liebe?. . . . . . . . . . . . . . . . 82

Wo fühlst du deine Liebe? . . . . . . . . . . . . . 83

Liebesquiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84

Auf Wolke 7. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

Was ich an dir mag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

Ballon der Liebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87

Liebesbrief an mich . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

Fantasiereise „Der Ballon der Liebe“. . . . . 89

Spüre dein Herz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

Rezept „Liebesapfel“ . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

Inhaltsverzeichnis

4Anja Schiebe: Gefühle wahrnehmen und verstehen

© Persen Verlag

Vorwort

In der Arbeit mit Menschen mit Behinderung sind wir oftmals fasziniert von der offenen und direkten Art, Gefühle auszudrücken. So können sich die Momente von überschießender Freude auf für uns fast belanglose Ereignisse oder Dinge beziehen. Menschen mit Behinderung zeigen uns die kleinen Freudeninseln in unserem gemeinsamen Alltag. Wir lachen gemeinsam und lernen täglich voneinander.

So schnell die Freude kommt, so schnell kann sie sich aber auch in tobende Wut, furcht-einflößende Angst oder erdrückende Trauer wandeln. Probleme, die sich nicht unmittelbar lösen lassen, werden schnell ganz groß und erscheinen übermächtig. Häufig fehlt das Wissen darüber, welche Gefühle in uns stecken, wie sie sich anfühlen und darüber, dass wir in der Lage sind, unsere Gefühle bewusst zu steuern.

So bleibt es im alltäglichen Umgang auch nicht aus, dass Missverständnisse entstehen. Zum Beispiel kann hinter der Aussage: „Ich fürchte mich vor ihm!“ auch eine unausgespro-chene Wut auf die entsprechende Person stehen. Nur wenn wir die eigenen Gefühle zu-lassen und lernen sie zu verstehen, sind wir in der Lage diese Gefühle zu kontrollieren und zu steuern. Gemeinsam können wir lernen, dass wir unseren Gefühlen nicht hilflos ausgeliefert sind.

Für jeden Lernprozess sind Freude und Spaß am Miteinander eine wichtige Grundlage.Die Einheiten zu den Gefühlen in diesem Band können ein Anlass sein, um sich in die bunte Vielfalt der Gefühle hineinzufühlen. Die Ideen und Materialien bieten viel Spielraum für gemeinsames Erleben. Ein reines Dozieren oder Referieren der Inhalte ist hier nicht an-gebracht, denn dies würde die Möglichkeit für intensive gemeinsame Erfahrungen deutlich verringern.

Mit den schnell durchführbaren Übungen und den einfach und motivierend aufgebauten Arbeitsmaterialien können Ihre Schüler* versuchen, die Bedeutung der eigenen Gefühle zu entschlüsseln, die eigenen Gefühle von denen anderer Personen abzugrenzen, Gefühlsaus-drücke anderer Menschen wahrzunehmen und den eigenen Einfluss darauf zu erkennen. Die Materialien sind bewusst altersgerecht gestaltet, sodass sich auch Jugendliche an-gesprochen fühlen.

* Wir sprechen hier wegen der besseren Lesbarkeit von Schülern bzw. Lehrern in der verallgemeinernden Form. Selbstverständlich sind auch alle Schülerinnen und Lehrerinnen gemeint.

5Anja Schiebe: Gefühle wahrnehmen und verstehen© Persen Verlag

Um in das Thema Gefühle einzusteigen, bieten sich die Ideen und Materialien aus dem grundlegenden Kapitel „Gefühle“ an. Im Fokus steht hier, die verschiedenen Gefühle kennen- und unterscheiden zu lernen. Sie entwickeln gemeinsam einen Wortschatz für Gefühle und Ihre Schüler entdecken, was sich hinter den Gefühlen verbirgt. Der Zusammen-hang zwischen Gedanken, Gefühlen und Verhalten wird bereits in diesem Kapitel thema-tisiert.

Im Anschluss daran erfolgt die intensive Auseinandersetzung mit den einzelnen Haupt-gefühlen Freude, Wut, Angst, Trauer und Liebe. Alle Kapitel folgen dabei einem ähnlichen Aufbau.

Zu jedem Gefühl wird zunächst eine Geschichte angeboten. Die Geschichten ermöglichen Ihnen einen guten Einstieg in das jeweilige Gefühl. Die Schüler werden durch die Geschich-te das erste Mal mit dem Gefühl konfrontiert und können ihre Assoziationen äußern.

Es folgt eine grafische Darstellung des jeweiligen Gefühls, die den Ausdruck des Gefühls in Mimik, Gestik und Körperhaltung darstellt. Diese Darstellung wird als Zeichnung und auch als Foto angeboten.

Anschließend zeigt das Wimmelbild einen Gefühlsschauplatz, an dem die Schüler das entsprechende Gefühl in verschiedenen Situationen wiederfinden können. Die entdeckten Situationen können als motivierende Gesprächsanlässe dienen.

Die Arbeitsblätter „Meine Freude“, „Meine Wut“, „Meine Angst“, „Meine Trauer“ und „Meine Liebe“ geben die Möglichkeit, sich mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen. Bei den Gefühlen Wut, Angst und Trauer wird zusätzlich bereits ein erster Schritt in Richtung „Erkennen von Auslösern“ bzw. „Finden von Gegenmitteln“ getan.

Bei der Bearbeitung der Arbeitsblätter „Wo fühlst du deine Freude?“, „Wo fühlst du deine Wut?“, „Wo fühlst du deine Angst?“, „Wo fühlst du deine Trauer?“ und „Wo fühlst du deine Liebe?“ schulen die Schüler die eigene Körperwahrnehmung und halten in einer Körper-skizze fest, wo sie das jeweilige Gefühl im Körper besonders stark empfinden.

Im Folgenden sind verschiedene Übungen und Spiele zu finden, bei denen sich die Schüler auf interaktive und spielerische Weise mit dem entsprechenden Gefühl beschäftigen. Zu-sätzlich werden verschiedene Entspannungsübungen und Fantasiereisen angeboten, bei denen die Schüler die eigene Körperwahrnehmung schulen können. Achten Sie bitte auf einen entspannten Einklang in diese Art von Übungen und darauf, dass Ihre Teilnehmer im Anschluss wieder ganz wach in ihren weiteren Tag starten.

Zu jedem Gefühl finden Sie abschließend ein thematisch passendes Rezept. Die Umsetzung dieser Rezepte in der Gruppe kann einen lockeren Abschluss der Beschäftigung mit dem jeweiligen Gefühl darstellen.

Einleitung

6Anja Schiebe: Gefühle wahrnehmen und verstehen

© Persen Verlag

Einleitung

Generell ist es sinnvoll, sich ein breites Repertoire an einfachen Spielen und Übungen an-zueignen, die immer wieder in den Unterrichtsalltag eingebunden werden können, z. B. Ken-nenlernspiele, Übungen zur Verbindung beider Gehirnhälften, Konzentrationsspiele, Spiele zur Gruppenbildung, Übungen zum Entspannen und zum Wachmachen, Übungen zum Gedächtnistraining, Atemübungen, Übungen zur Körperwahrnehmung usw. Diese Spiele und Übungen machen nicht nur Spaß, sondern fördern das ganzheitliche Lernen und greifen kognitive, emotionale und physische Bedürfnisse der Schüler auf. Ob als Einstieg, zur Überleitung, in Pausen oder als Abschluss – mithilfe solcher Übungen können Ihre Schüler spielerisch ihre Wahrnehmung schulen und verschiedene Reaktionsweisen auf unterschied-liche Situationen ausprobieren.

Vielleicht haben Sie und Ihre Schüler auch Spaß daran, die Unterrichtseinheiten mit etwas Musik aufzupeppen? Zu den Basisgefühlen habe ich folgende Lieder für Sie gefunden:

Wut: Die Prinzen – BombeXavier Naidoo & Naturally 7 – Wild vor WutAstra Kid – Explodieren

Angst: Wir sind Helden – MonsterWir sind Helden – Keine Angst mehrDie Toten Hosen – AngstWingenfelder + Wingenfelder – Angst vor der AngstBosse – Alter Affe Angst

Trauer: The World Quintet feat. Herbert Grönemeyer – TrauerUdo Lindenberg – Ich lieb dich überhaupt nicht mehrCappuccino – Du fehlst mirFunny van Dannen – Sei nicht traurigHelge Schneider – Meisenmann

Liebe: Herbert Grönemeyer – Ich hab dich liebPur – Ich lieb dich (egal wie das klingt)Howard Carpendale – Ti amoNils Koppruch – Verrückt vor LiebeKarat – Und ich liebe dich

Freude: Pharrell Williams – HappyMarkus – Ich will SpaßErdmöbel – Das Leben ist schön

Gefühleallgemein: Klaus Hoffmann – Das Lied von den Gefühlen

7Anja Schiebe: Gefühle wahrnehmen und verstehen© Persen Verlag

Gefühle

Gefühlspantomime

Anleitung:

Bei dieser Übung bieten sich verschiedene Varianten an. Die Kopiervorlage „Gefühlswürfel“ ist in zwei Schwierigkeitsstufen vorhanden, einmal mit Bildern und einmal ohne. Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, die Kopiervorlage „Gefühlslose“ zu verwenden. Diese Variante bietet sich v. a. bei lesestärkeren Schülern an.

1. Gefühlswürfel mit Bebilderung (S. 8)

Auf dem Würfel sind die Basisgefühle Freude, Angst, Liebe, Wut und Trauer jeweils durch ein Bild dargestellt: Das Herz steht für die Liebe, die Wolke mit Blitz für die Wut, der lächelnde Keks für die Freude, die Schnecke für die Angst und die Trauerweide für die Trauer. Der Joker kennzeichnet ein Wunschfeld. Hier können die Schüler ein Gefühl nach eigenem Wunsch präsentieren. Im Anschluss wird reihum gewürfelt und jeder Schüler muss das gewürfelte Gefühl für seine Mitschüler pantomimisch darstellen. Die Mitschüler versu-chen, das Gefühl zu erraten. Gelingt dies nicht, darf der darstellende Schüler Tipps geben.

2. Gefühlswürfel – Blanko (S. 9)

Erstellen Sie mit Ihren Schülern zu Beginn eine Liste von bekannten Gefühlen. Die Basis-gefühle Freude, Angst, Liebe, Wut und Trauer sollten enthalten sein. Tragen Sie so viele Gefühle wie möglich zusammen, sodass jeder Schüler im Anschluss verschiedene Gefühle auf seinen Würfel schreiben oder malen kann. Im Anschluss wird reihum gewürfelt und jeder Schüler muss das gewürfelte Gefühl für seine Mitschüler pantomimisch darstellen. Die Mit-schüler versuchen, das Gefühl zu erraten. Gelingt dies nicht, darf der darstellende Schüler Tipps geben.

3. Gefühlslose (S. 10)

Schneiden Sie im Vorfeld alle Lose aus. Aus einem Gefäß ziehen Ihre Schüler anschließend jeweils ein Los und stellen dieses pantomimisch für ihre Mitschüler dar. Diese müssen das Gefühl dann jeweils erraten.

Ziel: Die Schüler lernen verschiedene Gefühle und die dazugehörigen Begriffe kennen.

Dauer: jeweils 20–30 Minuten

Sozialform: Gruppenübung

Material: Scheren, Klebstoff, Stifte, Kopiervorlagen „Gefühlswürfel“ (S. 8, 9), „Gefühlslose“ (S. 10)

Unterstützen Sie Ihren präsentierenden Schüler vor der Pantomime, indem Sie sich kurz unter vier Augen über das darzustellende Gefühl austauschen. Stellen Sie sicher, dass der Schüler das Gefühl verstanden hat und erfragen Sie, wie das Gefühl pantomimisch umgesetzt werden könnte. So ermutigen Sie Ihre Schüler zusätzlich.

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Auszug aus:

Das komplette Material finden Sie hier:

Gefühle wahrnehmen und verstehen

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