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Gut schreiben, aber wie? Tipps und Tricks für bessere Abschlussarbeiten Dominic Battré [email protected] Quellen: Glesner, Hertel, Deininger, Beck, …

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Gut schreiben, aber wie?Tipps und Tricks für bessere Abschlussarbeiten

Dominic Battré[email protected]

Quellen: Glesner, Hertel, Deininger, Beck, …

Warum dieser Vortrag?

Ein Vortrag mit Richtlinien für Ausarbeitungen ...

... ein, ein paar Tipps, Erfahrungen und eine Linksammlung zu wirklich guten Hilfen!

Didaktisches Ziel von Seminaren und Abschlussarbeiten: Wissenschaftliches Arbeiten erlernen!

Heute Tipps zum

♦ Reinkommen …

♦ Suchen und Finden von Informationen …

♦ Hinweise zum Schreibstil und Werkzeugen …

18.11.2009 Gut schreiben, aber wie? 2

Überblick

● Vorüberlegungen

■ Wie lang? Wer liest? Wie wird gelesen?

● Bestandteile einer guten Arbeit

■ Von Layout über Titelseite bis Zusammenfassung

● Arbeitsweisen und Werkzeuge

■ Literaturrecherche

■ Schreibstil

■ Werkzeuge

● Bewertungsschema

● Zusammenfassung

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„Wissenschaftlich Arbeiten“, was heißt das? (1/2)

● Definition eines (interessanten) Problems und von Kriterien, die eine potentielle Lösung erfüllen soll■ Seminararbeit: Thema und Literatur vorgegeben

■ Diplomarbeit: Thema grob vorgegeben

■ Dissertation: Themenfindung wesentlicher Teil der Leistung

● Welche Lösungen existieren schon für dieses Problem?■ Stand von Forschung und Technik, verwandte Arbeiten

● Entwicklung eines Lösungsansatz: die Idee, die in der Arbeit steckt

18.11.2009 Gut schreiben, aber wie? 4

aus [1]

„Wissenschaftlich Arbeiten“, was heißt das? (2/2)

● Ausarbeitung der Idee, Entwicklung eines Konzeptes, eines Algorithmus, …

● Erprobung der theoretischen Ergebnisse an Experimentenmittels■ einer Implementierung

■ praxisrelevanter Fallstudien

■ Interpretation der experimentellen Ergebnisse

● Zusammenfassung der Ergebnisse und offener Fragen und Möglichkeiten für zukünftige Arbeiten, die sich aus der Arbeit ergeben■ Eine Arbeit ohne neue offene Fragen ist langweilig!

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Vorüberlegungen

● Wie lang soll die Arbeit sein?

● Wer liest die Arbeit?

● Wie wird die Arbeit gelesen?

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Wie lang soll die Arbeit sein?

● Seminararbeit: etwa 15-20 Seiten

● Diplomarbeit: etwa 70-100 Seiten

● Dissertation: auf keinen Fall mehr als 200 Seiten

● Konferenzpapiere: meistens 8 Seiten

● Beachte:

■ „Entschuldigen Sie, dass ich Ihnen einen so langen Brief schreibe. Ich hatte keine Zeit für einen kürzeren.“ [Johann Wolfgang von Goethe]

■ Dissertation von Albert Einstein, 17 Seiten Umfang, DIN A5

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aus [1]

Wer liest die Arbeit?

● Beachte

■ Keiner kennt die Arbeit besser als man selbst!

Deshalb vom Leser nicht zu viel Vorwissen erwarten

● Wer liest die Arbeit?

■ Erst- und Zweitgutachter: müssen schnell die Ergebnisse erkennen können

■ am Thema Interessierte: müssen schnell den Inhalt erfassen können

■ außerdem: zukünftiger Arbeitgeber

■ Förderprogramme: lesen vor allem Einleitung und Zusammenfassung, diese beiden Teile allgemein verständlich halten

Konsequenzen für den Schreibstil

keine Voraussetzungen über spezielles Fachwissen in der Einleitung

Begriffe in der Einleitung nur umgangssprachlich verwenden

Anspruch an Leser von Kapitel zu Kapitel steigern

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aus [1]

Wie wird die Arbeit gelesen?

● Einleitung und Zusammenfassung liest jeder. Daher besondere Sorgfalt!

● Nach der Einleitung

■ Leser hat „echtes“ Interesse an der Arbeit

■ als Autor der Arbeit kann man ab jetzt Vorwissen erwarten

■ Abstraktionsgrad im Verlauf der Arbeit „streng monoton“ steigern

● Wie liest ein Leser eine lange Arbeit?

■ selten am Stück

■ vielleicht auch nur ausschnittsweise

Aufsetzpunkte innerhalb der Arbeit schaffen

■ am Anfang und Ende jeden Kapitels einen Absatz einfügen, der bereits gezeigtes zusammenfasst und sagt, was als nächstes kommt

■ Aufsetzpunkte sind das Skelett der Arbeit, dadurch innerer Zusammenhalt

■ wenn man nur die Aufsetzpunkte liest, hat man eine Vorstellung vom Inhalt der Arbeit bzw. der (übersprungenen) Kapitel

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aus [1]

Überblick

● Vorüberlegungen

■ Wie lang? Wer liest? Wie wird gelesen?

● Bestandteile einer guten Arbeit

■ Von Layout über Titelseite bis Zusammenfassung

● Arbeitsweisen und Werkzeuge

■ Literaturrecherche

■ Schreibstil

■ Werkzeuge

● Bewertungsschema

● Zusammenfassung

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Zuerst das Konzept

● Gliederung von Ausarbeitung und Vortrag

■ Muss nicht unbedingt identisch sein

● Stichworte zu jedem Gliederungspunkt

■ Natürlich sind auch ganze Sätze erlaubt

● Geplanter Umfang pro Gliederungspunkt

● Zusammenstellung der verwendeten Quellen

■ Muss nicht abschließend sein

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Beispiel eines Konzepts (1/2)

● 1. Einleitung (2 Seiten)

● 2. Grundlagen (3 Seiten)

● 3. Der Hyperraum-Antrieb

■ 3.1 Magnetspule (2 Seiten)

■ 3.2 Gel-Pads (2 Seiten)

■ 3.3 Steuerung (4 Seiten)

● 4. Praktischer Einsatz

■ 4.1 Alpha Sektor (3 Seiten)

■ 4.2 Wurmloecher (1 Seite)

● 5. Zusammenfassung (1 Seite)

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Beispiel eines Konzepts (2/2)

● 1. Einleitung Hier möchte ich zunächst mein Thema motivieren und kurz die geschichtliche Entwicklung der Raumfahrt beleuchten. Dies soll die hohe Bedeutung des Hyperraum-Antriebs motivieren und auf den praktischen Einsatz vorbereiten, den ich in darauf erklären will.

● 2. Grundlagen ...

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Wozu das Konzept?

● Für den Betreuer

■ Kann sich ein Bild von Eurem Stand der Einarbeitung machen

■ Bekommt eine Idee von der Struktur der Arbeit

■ Ist der Inhalt stimmig und ausreichend?

■ Ist der rote Faden sichtbar genug?

● Für Euch

■ Was will ich überhaupt schreiben?

■ Wie baue ich meine Arbeit auf? (Stichwort: roter Faden)

■ Welche Geschichte (welchen Inhalt) will ich erzählen?

■ Was referenziere ich? Was fehlt mir noch?

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Bei Schreibblockade...

● Ziel aufgeben, dass Sätze bei erster Iteration perfekt sind.

● Konzept in Stichpunkten vorbereiten

■ Iterativ Stichpunkte hinzufügen, bis Inhalt vollständig

■ Dann erst übersetzen in vollständige Sätze

● Powerpoint Folien vorbereiten

■ Sich fragen: Wie würde ich es mündlich strukturieren und erzählen?

■ Probevortrag halten.

■ Etwas förmlicher und ausführlicher aufschreiben.

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Layout der Arbeit

● Grundsatz: wissenschaftlich neutral

■ Keine verspielten und farbigen Vorlagen

● Übliche Seitengröße

■ DIN A4 mit 2cm Rand zu jeder Seite

■ Zusätzlich 1cm für Bindung (linke Seite)

● 12pt Schriftgröße, einfacher Zeilenabstand

● Seitenzahlen

● Kopf- und Fußzeile

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Layout der Arbeit in Seminaren

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http://www.ieee.org/web/publications/autho

rs/transjnl/index.html

Grafiken in der Arbeit

● Grundsätze bei fremden Grafiken

■ Grafiken müssen referenziert werden, sonst Plagiat

■ Einfache Grafiken dürfen gern nachgezeichnet werden (trotzdem referenzieren!)

● Klassische Stolpersteine

■ Auflösung des Mediums beachten

■ Farbige Grafiken, aber schwarzer Druck (Legende!)

● Nicht zu viele Grafiken einfügen

● Referenzierung im Text

■ Jede Grafik muss im Text referenziert und erklärt sein

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Erklärung

● Paragraf 5 der Promotionsordnung:

■ „eine eidesstattliche Versicherung der Antragstellerin oder des Antragstellers darüber, dass sie oder er die Dissertation selbsttätig verfasst hat“

■ „Die benutzten Hilfsmittel und Quellen sind aufzuführen…“

● Art der Erklärung

■ Seminar-/Diplomarbeit: einfache Erklärung

■ Dissertation: eidesstattliche Erklärung

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Wortlaut der Erklärungfür Diplomarbeiten

„Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbstständig verfasst, noch nicht anderweitig für Prüfungszwecke vorgelegt, keine anderen als die angegebenen Quellen oder Hilfsmittel benützt sowie wörtliche und sinngemäße Zitate als solche gekennzeichnet habe.“

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Gliederung einer Seminararbeit

● Titel u. Autor

● Abstract

1. Einleitung

2. Grundlagen und verwandte Arbeiten

3. Hauptinhalt I

4. Hauptinhalt II

5. Zusammenfassung und Ausblick

● Literaturverzeichnis

Unnötig: Abbildungs-, Tabellen-, *-verzeichnisse; Glossare, Sourcecodeanhänge, …

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Ein guter Abstract

● … ist kurz und prägnant

● … enthält Ansatz, Methoden und Ergebnisse

● … beinhaltet keine Details

● … ist erst nach der restlichen Arbeit zu schreiben

● Vier Satz Prinzip nach Kent Beck [4]

■ erster Satz: erklärt Problem

■ zweiter Satz: erklärt, warum es ein Problem ist

■ dritter Satz: Neuigkeitswert der Arbeit

■ vierter Satz: erläutert daraus resultierende Implikationen

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Eine gute Einleitung

● Soll eine allgemeinverständliche Themeneinführung sein

● Zu Beginn der Einleitung:■ Problemstellung (Problem & Kriterien) nennen

■ Kriterien sind wichtig, sonst erfinden Gutachter ihre eigenen Kriterien

■ evtl. Fachbegriffe aus dem Titel erläutern (nicht formal definieren)

● Motivation (mit Beispiel) auch nennen, aber erst danach

● Erklären, was Stand der Technik ist und welcher Fortschritt erreicht wurde■ Fortschritt anhand der eigenen Kriterien messen

■ wenn möglich, auch quantifizieren

● Wichtig: Roten Faden durch die Arbeit legen

● Länge der Einleitung: ca. 1-2 Seiten

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Verwandte Arbeiten, und die richtige Zitierung!

● stellt Stand von Forschung und Technik dar

● sollte möglichst früh in der Arbeit auftauchen

● verwandte Arbeiten werden anhand der Kriterien beurteilt, die in der Einleitung an eine Lösung gestellt wurden

● zeigt die offenen Fragestellungen auf, die in der Arbeit geschlossen werden

● Gibt Überblick über Idee und Fortschritt der Arbeit■ Es ist generell besser, eine grundlegende Idee

als mehrere kleine Ideen zu haben

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Ein guter Hauptteil

● Zwei bis drei Kapitel, die aufeinander aufbauen

■ Beispiel: Beschreibung und Analyse eines Algorithmus

● Kritische Selbsteinschätzung

■ Besonders wichtig in Diplomarbeit und Dissertation

■ Auch Misserfolge sind Ergebnisse, die anderen vielleicht wichtige Hinweise liefern können

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Eine gute Zusammenfassung

● Die Ergebnisse der Arbeit neutral zusammenfassen

● Den in der Einleitung gelegten roten Faden aufnehmen!

● Problemstellung (inkl. Kriterien) erwähnen■ „In dieser Arbeit haben wir gezeigt, dass die vorgestellte Lösung … das

Problem … löst und die gestellten Kriterien … erfüllt.“

● Die Vorteile der entwickelten Lösung erklären

● Grenzen der Lösung nennen

● Punkte für zukünftige Arbeiten aufführen

■ Verbesserung der entwickelten Methode und/oder

● Implementierung

■ Anwendung der Methodik in einem anderen Gebiet

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Überblick

● Vorüberlegungen

■ Wie lang? Wer liest? Wie wird gelesen?

● Bestandteile einer guten Arbeit

■ Von Layout über Titelseite bis Zusammenfassung

● Arbeitsweisen und Werkzeuge

■ Literaturrecherche

■ Zitierung

■ Schreibstil

■ Werkzeuge

● Bewertungsschema

● Zusammenfassung

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Arbeitsweise: Literaturrecherche

In der Informatik ist nahezu alles online, aber wo?■ Bibliothek, auch Fernleihe

■ Google Scholar: http://scholar.google.com/

■ Citeseer: http://citeseer.ist.psu.edu/

■ DBLP: http://www.informatik.uni-trier.de/~ley/db/

■ Springerlink: http://www.springerlink.de/home/main.mpx

■ IEEE Explore: http://ieeexplore.ieee.org/Xplore/dynhome.jsp

■ ACM Digital Library: http://portal.acm.org/dl.cfm

■ Wikipedia (mit Vorsicht)

■ Google Search

Zugriff auf viele kostenpflichtige Angebote von IEEE, Springer und ACM sind kostenlos mit IP aus dem Netz der TU Berlin!

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Wie zitiere ich richtig?

● Zitieren ist ein wesentlicher Bestandteil wissenschaftlichen Arbeitens

■ Verweis auf Standardwerke oder verwandte Arbeit

■ Kennzeichnung fremder Gedanken

■ Ermöglichung der Auffindung zum vertiefen Lesen

● Mehrere Konventionen

■ Einbindung über Fußnoten

■ Einbindung in Fließtext (üblich in Naturwissenschaften)

● Anlehnung an [5]

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Wörtliches Zitieren

● Wortwörtlich Übernahme der Quelle

■ Text in Anführungszeichen setzen

■ Wörtlich übernehmen

■ Ggf. Teile auslassen, dann mit *…+ kennzeichnen

♦ Vorsicht: nicht den Sinn entfremden!

■ Index im Literaturverzeichnis anfügen

♦ „Ohne mein wunderbares Handtuch gehe ich nirgendwo hin“ *6+

● Umfang der Zitate beachten

■ Zitate sollen kurz und prägnant sein

■ Zitate nicht direkt aufeinander reihen

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Sinngemäßes Zitieren

● Sinngemäße Übernahme der Quelle

■ Text wird nicht in Anführungszeichen gesetzt, sondern Zitierung im Rahmen des Fließtextes

■ Index im Literaturverzeichnis angeben

♦ Danach machte er deutlich, dass er ohne sein wunderbares Handtuch nirgendwo hin gehen wolle. [6]

● Verweis auf ähnliche Quellen

■ Genereller Hinweis auf ähnliche Arbeiten

♦ Das Handtuch hat im Gebiet der Raumfahrt eine zentrale Bedeutung [vgl. 6,7,8,9]

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Sprache des Zitats

● Seminar- und Diplomarbeiten üblicherweise in Deutsch

● Quellen in der Informatik üblicherweise Englisch

● In welcher Sprache zitieren:

■ Wörtliche Zitate: Sprache der Quelle beibehalten

■ Sinngemäße Zitate: Sprache der Arbeit beibehalten

● Stolpersteine bei der Übersetzung

■ Den Sinn nicht entfremden

■ Fachbegriffe nicht unbedingt übersetzen

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Literaturverzeichnis (1/2)

● Üblicherweise am Ende einer Arbeit

● Ermöglicht das Auffinden der Quellen durch den Leser

● Abkürzungen

■ Et al.: Autorengruppe mit mehr als zwei Verfassern

■ Hrsg: Herausgeber

● Bücher

■ Autor, Initialen, Titel, Auflage, Verlag, Seitenzahl, Jahr

● Beitrag aus Fachzeitschrift (Journal)

■ Autor, Initialen, Titel, Titel des Journals, Ausgabe, Seitenzahl, Jahr

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Literaturverzeichnis (2/2)

● Beitrag aus Sammelband (Proceedings)

■ Autor, Initialen, Titel. In: Verfasser des Sammelbands (Hrsg.), Titel des Sammelbands, Verlag, Seitenzahl, Jahr

● Beitrag aus Internet-Quelle

■ Autor, Initialen, Titel, Link zum Dokument, Datum der Abfrage

■ Wichtig: Länge der URL beachten, ggf. tinyurl.com nutzen

■ Allgemeines Problem: Langfristige Auffindbarkeit

● Beispiel:

[6]: Adams, D., Per Anhalter durch die Galaxis, Heyne Verlag, S. 102, 1998

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Arbeitsweise: Schreibstil

● Wissenschaftliche Arbeiten sind objektive und unpersönlich

■ „ich“ vermeiden

■ Umgangssprache vermeiden

● Kurze Sätze verwenden

■ Mehr als ein Nebensatz sollte die Ausnahme sein

● Wissenschaftlich schreiben heißt nicht langweilig schreiben

■ Vermeidung von Substantivierung („beschaffen“ statt „ist in der Beschaffung“)

■ Sätze mit kräftigen Verben und farbigen Adjektiven wirken besser als blasse Aussagen aus Substantiven

● Abwechslung

■ Wiederholungen vermeiden (z.B. häufiges „wurde“)

● Fehler

■ Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler sind Fehler. Punkt.

● Abkürzungen

■ So wenig wie möglich („Differentialgleichung“ statt „DGL“, „Abbildung“ statt „Abb.“)

■ Autoren sollen sich Mühe geben, damit der Leser es leicht hat, nicht umgedreht

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aus [2]

Wer findet den Fehler?

Ohne Fleiß , kein Preis.

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Wer findet den Fehler?

Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber die zweite Maus bekommt den Käse.

18.11.2009 Gut schreiben, aber wie? 40

Wer findet den Fehler?

Stoica et. al beschreiben in [27]...

18.11.2009 Gut schreiben, aber wie? 41

Leerzeichen, Komma, Punkt

● Klassiker in der Kategorie Fehler

● Vor Komma und Punkt kommt KEIN Leerzeichen

■ Nach Komma und Punkt hingegen schon.

● Word:

■ Automatische Fehlerkorrektur verwenden!

■ Eine Schriftart genügt, eine Schriftgröße im Fließtext ebenfalls

■ Kein kreativer Wechsel zwischen Blocksatz und nicht Blocksatz.

■ Keine zwei aufeinanderfolgenden Leerzeichen

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Leerzeichen, Komma, Punkt

● Latex: xspace Package

■ \usepackage{xspace}

■ \newcommand{\etc}{etc.\@\xspace}

● Weiterhin: ■ etc.\ ….

■ Begriff~\cite{}

■ Wie XYZ in \cite{foobar} sagt, gilt \glqq{}Zitat\grqq{} unabhängig von...

■ Over- und Underfull Boxes haben eine Bedeutung

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Werkzeug: MS Word

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Automatische Verzeichnisse

Kopf- und Fußzeilen

Rechtschreibprüfung

Formatvorlagen

Werkzeug: LaTeX

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textbasiert

Layout-Anweisungen sichtbar

Tools machen es komfortabel

Strukturvorgaben, keine Nummerierungsvorgaben

Arbeiten mit „Style-Sheets“

Genial bei Formeln

weitere gute Werkzeuge …

● LaTeX-Editoren (WinEdt, TeXnicCenter)

● Grafiktools (IPE, Inkscape, OmniGraffle, Powerpoint, Visio, CorelDRAW, …)

● Bildkonvertierungen (Gimp, IrfanView, …)

● MindMaps (MindManager, FreeMind)

● Wörterbücher (LEO)

● Referenzsammlungen (JabRef)

● Schlagwortsuchen (Desktopindizierungen wie GoogleDesktop oder CopernicDesktopSearch)

● Notizverwaltung (OneNote)

● Versionskontrolle (Subversion + Tortoise)

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Überblick

● Vorüberlegungen

■ Wie lang? Wer liest? Wie wird gelesen?

● Bestandteile einer guten Arbeit

■ Von Layout über Titelseite bis Zusammenfassung

● Arbeitsweisen und Werkzeuge

■ Literaturrecherche

■ Schreibstil

■ Werkzeuge

● Bewertungsschema

● Zusammenfassung

18.11.2009 Gut schreiben, aber wie? 47

Die Bewertung (einer Diplomarbeit)

● Die Note entsteht durch Mittel der beiden Gutachten von Erst- und Zweitgutachter

● Diese Lesen nur die Arbeit, sehen in der Regel nicht die Implementierungen oder Vortrag

● Kein festes und bindendes Bewertungsschema, aber Anhaltspunkte bietet folgendes:

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Kriterium Kenntnisse Systematik Selbstständigkeit Qualität Präsentation

Stufe A

Fundierte Kenntnisse, starkes Interesse

12 … 15

Wissenschaftliche und systematische Durchführung

12 … 15

Ideen und Initiative übertreffen das Ziel

16 … 20

Besonders gute und neue Ergebnisse

26 … 30

Vorbildliche Präsentation

16 … 20

Stufe B

Fundierte Kenntnisse, Interesse

8 … 11

Weitgehend systematische Durchführung

8 … 11

Selbstständige Durchführung, eigener

Ideen11 … 15

Alle geforderten Ergebnisse erzielt

18 … 25

Sachkundige und überlegte Präsentation

11 … 15

Stufe C

Mäßige Kenntnisse, mäßiges Interesse

4 ... 7

Teilweise systematische Durchführung

4 … 7

Gewisse Initiativen, teilweise Zielerreichung

6 … 10

Befriedigende Ergebnisse

11 … 17

Nur Nötigstes an Sorgfalt

6 … 10

Stufe D

Mangelnde Kenntnisse, wenig Interesse

0 … 3

Systemlose Durchführung

0 … 3

Wenig Eigeninitiative

0 … 5

Minimales Ziel erreicht

0 … 10

Schlechte Präsentation

0 … 5

50...55 56...60 61...65 66...70 71...75 76...80 81...85 86...90 91...95 96...100

4.0 3.7 3.3 3.0 2.7 2.3 2.0 1.7 1.3 1.0

aus [3]

Plagiate

● Pla|gi|at [lat.] n. 1 Veröffentlichung des geistigen Werkes eines anderen oder von Teilen davon als eigenes Werk oder im eigenen Werk [www.wissen.de, 2008]

● Beispiele

■ Passagenweise wortwörtliche Übernahme von Text

■ Fehlende Zitierung von Text

■ Fehlende Referenzierung von Grafiken

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Plagiate

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Bewertung von Plagiaten

● Behandlung von Plagiaten wird durch Universitäten geregelt

■ Andere Universitäten: Exmatrikulation

■ Aktuelle Regelung an der TUB: Arbeit ist mit 5.0 zu bewerten

♦ Verschärfung der Regelung ist im Gespräch

● Abwägung entsprechend der Schwere

■ Fehlende Referenz an Bild führt nicht zu einer 5.0

♦ Jedoch: Notenabzug

● Bitte verzichtet auf Plagiate

■ Hohe Gefahr der Entdeckung

■ Zeitverschwendung für alle

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Überblick

● Vorüberlegungen

■ Wie lang? Wer liest? Wie wird gelesen?

● Bestandteile einer guten Arbeit

■ Von Layout über Titelseite bis Zusammenfassung

● Arbeitsweisen und Werkzeuge

■ Literaturrecherche

■ Schreibstil

■ Werkzeuge

● Bewertungsschema

● Zusammenfassung

18.11.2009 Gut schreiben, aber wie? 52

Zusammenfassung

● Wissenschaftliches Schreiben ist der wesentliche Bestandteil des wissenschaftlichen Arbeitens!

● Mit Tipps zu …

■ Zielpublikum,

■ Anforderungen

● Sowie der Einsatz von Werkzeugen zu …

■ Literatursuche,

■ Schreibunterstützung und

■ Arbeitsweise

● Lassen sich bessere Ausarbeitungen schreiben, die in gute Noten resultieren!

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Referenzen

(1) S. Glesner; Wissenschaftliche Arbeiten - wie schreibt man Diplomarbeiten; Dissertationen und Papiere?;http://pes.cs.tu-berlin.de/pes/uploads/folien/10/Glesner-WissenschaftlicheArbeiten.pdf

(2) P. Hertel; Schreibwerkstatt - Projekt Diplomarbeit; Universität Osnabrück; http://www.home.uni-osnabrueck.de/phertel/pdf/sws.pdf

(3) M. Deininger et al.; Studien-Arbeiten - ein Leitfaden zur Vorbereitung, Durchführung und Betreuung; Vdf Hochschulverlag, 2005

(4) K. Beck; How to Get a Paper Accepted at OOPSLA http://plg.uwaterloo.ca/~migod/research/beckOOPSLA.html

(5) TU Berlin, Institut für Ökologie, FG Ökosystemkunde/Pflanzenökologie, Zitiervorlage; 2002, http://www2.tu-berlin.de/~oekosys/pdf_dateien/Zitiervorlage.pdf

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Literaturempfehlungen

● Alley, M. (1987): The Craft of Scientific Writing. Englewood Cliffs/New Jersey: Prentice Hall.

● Bangen, G. (1981): Die schriftliche Form germanistischer Arbeiten.Stuttgart: Metzlersche Verlagsbuchhandlung. 8. Aufl.

● Bayertz, K. (1981): Wissenschaftstheorie und Paradigmabegriff. Stuttgart: Metzlersche Verlagsbuchhandlung.

● Becker, F. G. (1990): Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten: Wegweiser zur Anfertigung von Haus-und Diplomarbeiten. Bergisch Gladbach: Eul.

● Beelich, K.-H., Schwede, H.-H. (1979): Lern-und Arbeitstechnik: Grundtechniken für zweckmäßiges Lernen und Arbeiten mit Anwendungsbeispielen. Würzburg: Vogel.

● Eco, U. (1991): Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt. Doktor-, Diplom- und Magisterarbeit in den Geistes-und Sozialwissenschaften. Heidelberg: Müller. 4. Aufl.

● Fischer, K.-D. et al. (1982): Techniken des geistigen Arbeitens. Herford: Maximilian. 3. Aufl.

● Gibaldi, J. (1977): MLA Handbook for Writers of Research Papers. New York: The Modern Languge Association of America.

● Krämer, W. (1994): Wie schreibe ich eine Seminar-, Examens-, und Diplomarbeit: eine Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten für Studierende aller Fächer an Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien. Stuttgart, etc.: Fischer. 3. Aufl.

● Meehan, E. J. (1992): Praxis des wissenschaftlichen Denkens. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.

● Merne, S. (1989): Handbook of Medical English Usage with Definitions and Exemples. Oxford: Heinemann Medical Books.

● Poenicke, K. (1989): Die schriftliche Arbeit. Materialsammlung und Manuskriptgestaltung für Fach-, Seminar-und Abschlußarbeitenan Schule und Universität. Mannheim/Wien/Zürich: Duden Verlag. 2. Aufl.

● Wilkinson, A. (1991): The Scientist's Handbook for Writing Papers and Dissertations. Englewood Cliffs/New Jersey: Prentice Hall.

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