hÖrbar 04 | 2012|13

32
PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND hörbar DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND MÄRZ 04 2012 13 ANOUSHKA SHANKAR

Upload: konzerthaus-dortmund

Post on 21-Jul-2016

222 views

Category:

Documents


3 download

DESCRIPTION

ANOUSHKA SHANKAR Neues zwischen Ost und West EMANUEL AX Mozart fühlt sich gut an ANNE-SOPHIE MUTTER Spur in der Seele DANIEL HARDING Erste Liebe Im Interview CHRISTIAN GERHAHER Schumanns »Winterreise«

TRANSCRIPT

Page 1: HÖRBAR 04 | 2012|13

PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND

hörbarD A S M A G A Z I N D E S K O N Z E RT H A U S D O RT M U N D M Ä R Z 0 4 2 0 12 13

A N O U S H K A S H A N K A R

Page 2: HÖRBAR 04 | 2012|13

DER PARTNER

DIE PARTNER-STIFTUNG

DIE SPONSOREN

DIE CO-SPONSOREN DIE FÖRDERER

DIE HAUPTSPONSOREN

DIE FÖRDERER

DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.

Page 3: HÖRBAR 04 | 2012|13

editorial 03

TIT

ELF

OT

O: S

ON

JA W

ER

NE

R F

OT

O: A

CH

IM M

ULT

HA

UP

T

Wie schmeckt Indien? In unserer Marketingabteilung war man sich nicht einig. Irgendwie würzig, scharf und nach Kreuzküm-mel. Doch, man war ja mal indisch essen und indischen Tee kannte man auch. Aber wie klingt Indien? Diese Frage ist wohl noch schwerer zu beantworten, denn in Worte fassen kann man Musik schlecht und indische Musik erst recht nicht. Zu Hause hört man auch eher selten die Musik des Subkontinents. Also stockten die Vermarktungsideen für unsere neueste Zeitinsel Anoushka Shankar Project. Wie soll man den Besuchern eine Musik näher bringen, die einem selbst fremd ist?

Der Intendant, also ich, muss sich ja wohl et-was dabei gedacht haben. Habe ich mir auch. Denn für mich ist indische Musik in erster Linie eine völlig eigene Klangerfahrung. Zum ersten Mal habe ich die Musik als Student gehört. Selt-sam unsauber klang da eine verstimmte (?) Gi-tarre. Ein Mann saß im Schneidersitz vor einem überwiegend studentischen Publikum und hielt eine Sitar in der Hand. Ich war mächtig beein-druckt und dann schnell hingerissen. Der Spie-ler, es war Ravi Shankar, saß da in sich versun-ken und schien einfach zu improvisieren. Aber es waren keine zufälligen musikalischen Muster, es waren Ragas, originale indische Kompositio- nen, die der Meister streng nach Vorschrift spiel- te. Welch ein Klang, welche Fremdheit! Ich war fasziniert.

MUSIK FÜR ALLE SINNE

Jahre später dann traf ich die Tochter von Ravi Shankar in London. Anoushka Shankar war auf dem besten Weg, in die Fußstapfen ihres be-rühmten Vaters zu treten. Sie fühlte sich der Tra-dition Indiens verpflichtet, verfolgte aber einen deutlich kosmopolitischen Ansatz für ihre Kunst. Aufgewachsen in San Diego, übersiedelte sie ge- rade nach London. Dort wohnen viele ihrer Freun- de und hier fand sie den idealen Nährboden für ihre Art der Weltmusik. Deutlich jazziger und ro-ckiger kommt die Musik daher. Sie scheut sich nicht, mit DJs zu arbeiten und Verbindungslinien zwischen indischen Ragas und spanischem Fla-menco zu ziehen. Ihre CD mit eben dieser Mu- sik wurde ein großer kommerzieller Erfolg. Aber den klassischen Raga beherrscht sie wie kaum eine andere auf der Welt. Wir porträtieren nun die junge Musikerin im Rahmen einer viertägi-gen Zeitinsel. Es ist die bisher umfangreichste Präsentation zeitgenössischer indischer Musik auf deutschen Bühnen – unser KONZERTHAUS DORTMUND als das »innovativste Konzerthaus Europas« (Esa-Pekka Salonen) ist der beste Ort für dieses sinnliche Experiment.

Wie schmeckt indische Musik? Überraschend vielfältig und niemals langweilig.

IhrBenedikt StampaIntendant und Geschäftsführer desKONZERTHAUS DORTMUND

Page 4: HÖRBAR 04 | 2012|13

04 einblick

BOBBY MCFERRIN

& BAND

Do 06.06.2013 · 20.00 Uhr

SpiritYouAll

Mit seinem jüngsten Projekt »SpiritYouAll« wagt Bobby McFerrin eine Neuinterpretation der Spiritual-Tradition und huldigt den Generationen von Afro-Amerikanern, die Freud und Leid durch Spirituals teilten.

Page 5: HÖRBAR 04 | 2012|13

03 editorial

04 einblick

05 inhalt

26 augenblick

28 briefe

29 ausblick I rätsel I impressum

30 haus und verkauf

06 interview

Schumanns »Winterreise«Bariton Christian Gerhaher im Interview mit Hindernissen

10 titel

Neues zwischen Ost und West Anoushka Shankar pendelt zwischen Ragas und Pop und klingt doch unverwechselbar indisch

14 orchesterzyklus

Mozart fühlt sich gut anEin unscheinbarer Großer seiner Zunft: Emanuel Ax

17 orchesterzyklus

Spur in der Seele Geigerin Anne-Sophie Mutter zwischen Perfektion und Personenkult

20 mco residenz nrw

Erste LiebeDas Mahler Chamber Orchestra und Daniel Harding wieder vereint

22 kammermusik

Zwillinge im GeisteSergey und Lusine Khachatryan sind ein eingespieltes Team

24 meisterpianisten

Über kurz oder lang Mit Yuja Wang kommt eine ehemalige »Junge Wilde« zurück nach Dortmund

25 konzertante oper

Barock ’n’ RollDer Dirigent »JC« Spinosi demonstriert Vielseitigkeit

FO

TO

S: C

AR

OL

FRIE

DM

AN

, JIM

RA

KE

TE, H

AR

ALD

HA

UG

AN

inhalt 05

06 14 20

Page 6: HÖRBAR 04 | 2012|13

06

Page 7: HÖRBAR 04 | 2012|13

SCHUMANNS »WINTERREISE«

interview 07

Herr Gerhaher, gestern war etwas Alarmstimmung...Ja, es ist bei mir ein ziemliches Hin und Her seit Anfang des Jahres, ich habe eine Neben-höhlenentzündung, die einfach nicht weggeht, und muss ständig Antibiotika nehmen.

Bei Ihrem Dortmunder Liederabend im April singen Sie Robert Schumanns Vertonungen von Lenau- und Kerner-Gedichten sowie »Lunea« von Heinz Holliger, 23 Lieder nach Fragmenten von Nikolaus Lenau. Ist Lenau so etwas wie ein roter Faden?Ja, auf jeden Fall. Weil der Zyklus von Holliger 22 späte Satzfragmente und am Schluss ein vollständiges Gedicht des Dichters beinhaltet, suchten wir nach weiteren Kompositionen mit Lenau-Texten. Lenau wurde relativ häufig vertont, trotzdem blieb nach unserer Recher-che eigentlich nur Schumanns Lenau-Zyklus übrig, sein op. 90.

Dazu wollte ich die Justinus-Kerner-Lieder op. 35 nehmen, nicht nur weil sie die Attrakti-on des größten Zyklus Schumanns für eine einzelne Singstimme bieten, sondern wegen des besonderen Charakters, ihrem stark verzweifelten Inhalt. Auswahl und Anordnung der Ge- dichte machen sie außerdem zu einem höchst interessanten Zyklus. Für mich ist er – auch wenn nicht explizit als Pendant geplant – die »Winterreise« Schumanns. In zwölf Gedichten, zwölf Liedern, also der Hälfte der »Winterreise«, ist ein Protagonist nachzuverfolgen, der von zwei Seiten ins innere Elend getrieben wird: zum einen durch eine balladenhaft im zweiten Lied ›Stirb, Lieb und Freud!‹ erzählte Liebesgeschichte, wo eine junge Frau aus dem Haus und in den Dom geht, einen Kranz aufsetzt und sich vor der Mutter Gottes zur Nonne machen lässt, statt des Protagonisten Frau zu werden. Aber vor allem sind es die Äußerungen der ihn umgebenden Menschen, die er nicht ertragen kann, der lauten, sinnen- freudigen, fröhlichen und damit sorgen- und fast skrupellosen Menschen – das ist ja auch ein Thema in der »Winterreise«. Der wichtigste Unterschied zu Schubert ist, dass es hier tatsächlich zum Tod des Protagonisten kommt.

Schumann hat die Texte also nicht willkürlich ausgesucht?Das glaube ich nicht, weil eigentlich alle seine Liedopera als Zyklen zu verstehen sind. Da-für spricht auch etwas ganz Verblüffendes: Die beiden letzten Gedichte sind auf dieselbe Singstimme vertont, auch die Harmonik ist die gleiche, es ist eigentlich zweimal dasselbe Lied, eine Art zelebriertes Ende. Das vorletzte Lied sagt zum Protagonisten: »Warum bist du so krank?« Und der antwortet darauf: »Das haben die Menschen gemacht.« Das letzte

Draußen ist es ein ungemütlicher

Tag im leicht verschneiten München,

drinnen im warmen »Brenner«, direkt

hinter der Staatsoper und der Resi-

denz, herrscht geschäftiges Treiben.

Die Stadt ist in großen Lettern mit

demjenigen Namen plakatiert, den

man heute unwillkürlich mit dem

Thema Lied und Konzertgesang in

Verbindung bringt: Bariton Christian

Gerhaher. Als Artist in Residence

beim Symphonieorchester des Bay-

erischen Rundfunks singt er über-

morgen Dvoráks »Biblische Lieder«

unter Herbert Blomstedt im Herku-

lessaal. Zum vereinbarten Zeitpunkt

erscheint jedoch nicht Christian Ger-

haher, sondern seine Pressereferen-

tin – mit beunruhigenden Nachrich-

ten: Dem Bariton gehe es nicht so

gut, er habe für heute alle Termine

und damit auch die Probe und das

Interview abgesagt. »Er besitzt ein

untrügliches Gefühl für seine Stim-

me«, erklärt mir Anja Rauschardt,

»hoffentlich sieht es morgen besser

aus.« Und tatsächlich bringt die kur-

ze Auszeit den gewünschten Erfolg:

Am nächsten Tag ist alles vergessen,

das Konzert und auch das Interview

können stattfinden.

Page 8: HÖRBAR 04 | 2012|13

08

Lied sagt sinngemäß zum Leidenden: »Du, hör einmal, da ist ein Vogel, der singt, die Natur äußert sich wieder, kannst du da nicht noch einmal aus deinem düsteren Traum erwa-chen?« Darauf: »Nein, aus diesem Traum können mich nur noch die Engel erwecken« – es ist also der Todestraum, ein Sich-Verabschieden. Es ist der Rückzug eines Menschen, der die Menschen nicht erträgt, der sich an der Natur aufrecht zu halten versucht, was ihm aber schließlich nicht gelingt.

Lässt sich dies mit den Lenau-Liedern in einen Zusammenhang bringen?Es ist tatsächlich nicht ganz abwegig: Lenau war meiner Ansicht nach in seinen Gedich-ten geradezu manisch von dem Versuch getrieben, die Conditio humana mit ihrer allauf-scheinenden Vergänglichkeit, die er ebenso als grausam begriff, diese Menschseins-Sicht in Verbindung zur Natur, zur belebten (Flora, Fauna) als auch zur unbelebten, zu setzen. Das wird im vierten Lied von op. 90 ganz deutlich, ›Die Sennin‹, wo eine ferne Geliebte an-gesprochen wird, aber es wird die Äußerung von ihr immer in Verbindung gesetzt mit dem vorhergehenden Widerhall ihrer Stimme aus den Felsenbergen. Dort ist also die felsige, plötzlich belebte Natur sogar ein Widerpart des Menschseins und immer auch ein Beispiel, wie Vergänglichkeit unerbittlich fortschreitet.

Wenn man sich das op. 90 ansieht, dann ist es einer der sperrigsten Zyklen, die es überhaupt in der Literatur gibt. Es fängt so an, dass da ein völlig harmloses Gedicht ge- nommen wird, und auf einmal gibt es nach drei einfachen Strophen, die Forte zu singen sind, die Wiederholung der ersten Strophe, mit nur einem Wort verändert, und nun im Piano. Kein Anlass würde das erklären. Aber es steht vom Komponisten eindeutig da: die letzte Strophe subito piano. Das heißt, auch in ganz harmlos erscheinenden Liedern kann auf einmal eine Verunsicherung auftreten. Von Lied zu Lied wird es immer dunkler und trister, trauriger, grausamer – bis hin zum sechsten Lied, wo ein Liebespaar beschrieben wird, das einsam durch den Garten geht, und im Grunde, sagt der Ich-Erzähler, wäre es am besten, wir würden sterben. Aber es ist kein gemeinsamer Tod, den sich zwei Liebende wie Philemon und Baucis wünschen würden, sondern es ist wahrscheinlich so etwas wie ein gemeinsamer Verzweiflungstod, wie ein Kollektivselbstmord. Am Schluss folgt noch das Requiem, ein altkatholisches Gedicht, herausgegeben von Eichendorff. Es hat Bezug zu der Geschichte

Page 9: HÖRBAR 04 | 2012|13

interview 09

von Abélard und Héloise, dem unglücklichen Mönch-Nonne-Paar. Schumann hat es ge-schrieben, weil er annahm, Lenau sei gestorben. Aber Lenau starb erst am Tag der Urauf- führung des gesamten Zyklus – eine bizarre Anekdote, die irgendwie dazu passt. Insge- samt ein atemberaubendes Liedopus – und seltsamerweise kennen und schätzen es eigentlich alle modernen Komponisten – Rihm, Holliger, Widmann, Ruzicka, Trojahn – alle berufen sich auf Schumann. Sie haben eine ganz besondere Nähe zu dieser Musik, Heinz Holliger vielleicht am allermeisten, er ist einer der profundesten Schumann-Kenner und sagt: Von Schumann gibt es wie von Alban Berg keine falsche Note. Deswegen war meine bevorzugte Kombination für den Liederabend Schumann und Holliger.

Wie wäre dann die Komposition von Holliger zu charakterisieren?Natürlich ist auch die triste Weltsicht in den Holliger-Fragmenten von »Lunea« ein zen-trales Thema. Insofern war die Notwendigkeit gegeben Holligers großen Zyklus Lenau-Gedichten gegenüberzustellen, die in gleichem Maße ernsthaft vertont sind. Ich kenne Heinz Holliger schon sehr lange. Die Urauffürung ist in Zürich, in Dortmund singe ich sein Werk zum vierten Mal.

Ist es für Sie ein bekenntnishaftes Programm?Ja, das ist es auf jeden Fall. Vor allem ist auch Schumann mein persönlicher Lieblingskom-ponist, mir überhaupt der wichtigste Komponist...

Etwas ganz anderes: 2010 haben Sie in Dortmund einen Mahler-Abend gesungen. Ein Jahr später war in einer dpa-Meldung von Ihnen im Zusammenhang mit der Diskussion um einen neuen Münchner Saal zu lesen, man solle doch einmal ins Ruhrgebiet schau-en, dort stünden in Dortmund und Essen zwei Weltklassesäle...Ja, ich war begeistert von Dortmund: Der Klang ist ganz konzentriert, sehr klar und »hilf-reich«. Auch optisch finde ich den Saal sehr gelungen, und dass er im Zentrum steht, ist wunderbar und ein großer Vorteil. Es ist schon fantastisch, wie so etwas dort entstehen konnte. Dortmund hat das gebraucht, München braucht’s auch.

Das Interview führte Jan Boecker.

LIEDERABEND

CHRISTIAN

GERHAHER

Di 23.04.2013 · 20.00 Uhr

Studium Liedgesang an der Münchner Hochschule für Musik gemeinsam mit seinem festen Klavierpartner Gerold Huber

Neben einem Medizinstudium Meisterkurse bei Dietrich Fischer-Dieskau, Elisabeth Schwarz- kopf und Inge Borkh

Mit Gerold Huber setzt er Maßstäbe in der Liedinterpretation: Das Liedduo ist auf den Bühnen der internationalen Liedzentren zu erleben

Auch auf der Opernbühne ist Gerhaher ein gesuchter Darsteller, etwa als Wolfram in Madrid, an den Staatsopern von Wien und München oder in Covent Garden in London

2010 »Sänger des Jahres«, 2011 »Laurence Olivier Award«, 2012 erscheint die jüngste CD »Romantische Arien«

Christian Gerhaher und seine Frau leben mit ihren drei Kindern in München

Page 10: HÖRBAR 04 | 2012|13

10

Page 11: HÖRBAR 04 | 2012|13

t i tel 11

NEUES ZWISCHEN OSTUND WEST

Es gibt keine schwierigere Hypothek für ein Kind als den Ruhm der Eltern, so scheint

es uns. Doch Anoushka Shankar ist dankbar für das Erbe ihres Vaters.

In einer Epoche, als das Handwerk noch undiskutiert vom Vater auf den Sohn weiterge-geben wurde, war die Musikerfamilie Bach bekannt. Die Projektion auf die nächste Generation funktio- nierte sogar noch über einen epochalen Stilwech-sel hinweg, der mit dem Tode des alten Bach be-zeichnet war. Die Lehrzeit seiner Söhne lag schon Jahrzehnte zurück, und wenn nun immer noch vom »großen Bach« die Rede war, meinte man inzwi-schen einen seiner Söhne. Zugleich war ein Ende der unglaublichen Familien-Saga in Sicht. Der Um-bruch in der neueren indischen Musikgeschichte ist von ähnlicher Brisanz: Da gab es die strenge, welt-abgewandte Tradition Allaudin Khans, Vater des ge-nialen Ali Akbar und Lehrer des aufstrebenden Ravi Shankar, und es gab den unvermeidlichen Kontakt mit den Ansprüchen der modernen Welt da drau-ßen, zumal mit der heftig expandierenden Weltmu-sik, in deren Zentrum 1981 Ravi Shankars Tochter Anoushka hineingeboren wurde. Jahrzehntelang war ihr Vater mit indischer Klassik um die Welt ge-tourt, hatte zugleich alle Möglichkeiten der musika-lischen und menschlichen West-Ost-Kontakte aus-getestet. Er galt zumindest aus westlicher Sicht als das große Symbol einer möglichen Synthese, und immer noch wird sein Name in einem Atemzug mit den Beatles und George Harrison genannt.

Trotz Yehudi Menuhin, der die indische Musik ge-wiss besser verstanden hat als die Pop-Stars, war auch das Projekt »West meets East« keine echte Be-

gegnung zwischen zwei klassischen Systemen – je- denfalls die »alte« Tradition des Westens von Bach bis Bartók hat nie eine große Rolle gespielt. Zwei we- sentliche Aspekte beider Welten waren unvereinbar, nämlich die über einem einzigen, absoluten Grund-ton tausendfach verästelte Raga-Melodik und das historische Schwergewicht der ausdifferenzierten westlichen Harmonik. Die Horizontale gegen die Vertikale. Der Weg konnte nicht über die allzu ge- wichtigen Großformen der Kulturen gehen (die sin- fonische Totale und den auf Stunden berechneten Raga-Entwurf), sondern in erster Linie über unmit-telbar Fassliches, über Klangfarbe, Instrumentation und vor allem Rhythmus. All das lief in Richtung Pop, wobei wiederum das komplexe rhythmische Tala-System Indiens kaum »vermittelbar« war. Sitar-meister Ravi Shankar fühlte sich von den frühen Woodstock-Missverständnissen, die ihn ins Licht der westlichen Öffentlichkeit katapultierten, nicht unbedingt geschmeichelt. Aber er wusste Wege zu finden, die ihm weiterhin Aufmerksamkeit und künst- lerische Selbstbehauptung sicherten.

Anderthalb Generationen später stand seine Toch- ter vor einem völlig anderen Problem: Sie kam nicht aus Indien nach Europa, sondern erlebte von Anfang an eine westliche Metropole von innen: London. Sie sah ihren weltberühmten Vater vielleicht gerade zwei Tage im Jahr, schöne Festtage, meist im Zusammen- hang mit Konzerten, während ansonsten die Mutter Sukanyan alleinerziehend ganz Indien repräsentierte.

Page 12: HÖRBAR 04 | 2012|13

12

Erst mit dem siebten Lebensjahr wurden die Sitar und die Welt ihres Vaters zum greifbaren Leitbild, San Diego in Kalifornien zur neuen Heimat ihrer Ju- gend. Musikalische Disziplin im alten Stil kontras-tierte da mit internationaler Musik, später auch mit Techno- oder Goa-Partys, deren Trance-Tendenz der Künstlerin auch im Rückblick nicht unvereinbar mit gewissen Aspekten indischer Musik erscheint. Dreizehnjährig trat die Sitarspielerin zum ersten Mal offiziell an die Öffentlichkeit, und zwar in Delhi, zum 75. Geburtstag Ravi Shankars. Er war es auch, der vier Jahre später ihre erste große Aufnahme produzierte: Diese Raga-CD ist fast durchweg ge-prägt durch Themen ihres Vaters, der im Begleit-text hervorhebt, dass Anoushka mühelos zwischen indischer und westlicher Musik »switchen« könne. Und dennoch klingt hier alles unverwechselbar in- disch, mit poetischen Hinweisen, die auf Elemen-tares oder Universelles vorbereiten: Erde, Wasser, Feuer, Luft. Am Ende aber steht immer die Liebe. Kein Wunder für den, der das Coverbild, den Titel und die Klänge wahrnimmt – die Zauberformel heißt Anoushka.

Den nächsten Schritt bezeichnet der Titel »Rise« (2005), der nicht nur als Sonnenaufgang zu verste-hen ist: Anoushka Shankar testet die eigenen Kräf-te auch in der Annäherung an populäre Stile und deren Protagonisten. Sie erprobt sich selbst und ihr Publikum, wer auch immer dabei verlieren oder gewinnen mag: Die ehrwürdige Sitar verbindet sich mit ihrer seidenweichen Stimme, mit Backing Vo- cals und Keyboard, mit Asian Underground, Elek-tronika, DJ-Mixturen des Karsh Kale, dem Jazzge-sang ihrer Halbschwester Norah Jones, mit Sting, dem Folk-Cellisten Barry Phillips und dem Flamen-co-Pianisten Pedro Ricardo.

Mit »Breathing under Water« (2007) geht sie auf demselben Weg weiter – umso erstaunlicher, dass im Jahre 2011, nach mancher Fusion und Diffusi-on, eine Konzentration auf den Flamenco folgt, die zeigt, welch große Kräfte in der einfachsten Idee stecken: eine subkutane Verbindung zwischen An- dalusien und Nordindien. Anoushka Shankar emp-fand sie am emotionalsten im Rhythmus, im Tanz. Die melodische Nähe war schwieriger aufzudecken, denn der Flamenco ist vergleichsweise jung, insbe-sondere was seine Harmonik angeht, und diese ist in der indischen Musik streng genommen eher ein Störfaktor. »Während Javier Limón mir den Akkord-gang des Granaína-Stils [Flamenco aus Granada] beibrachte, begann ich Melodielinien des Ragas Manj Khamaj zu spielen.« Und damit war über das bloße Gefühl hinaus ein wirklicher Zugang gefun-den. Am Ende eines intensiven gemeinsamen Lern-prozesses sagte Javier: »Wenn sie Granaína spielte, war es, als hörte man einen Flamenco-Sänger. Un-sere Gitarristen können viel von ihr lernen! Was sie mit unseren Melodien ausdrückt, bringt mich zum Weinen!«

Für das Album »Traveller« wurde Shankar, diese ebenfalls von Kindheit an Reisende, 2012 mit dem renommierten »Songlines Music Award« ausge- zeichnet. Und wenn man oft genug – mehr oder we- niger verblümt – ihre Schönheit gepriesen hatte, konnte man hier aufs Neue den unbeirrbaren künst-lerischen Ernst spüren. Zu erwähnen bliebe noch, dass ihre Meisterschaft im puren indischen Sitar-spiel nicht geringer geworden ist. Vielleicht befindet sie sich – dank erfolgreicher Umwege – auf dem besten Weg, die unvergleichliche Kunst ihres kürz-lich verstorbene Vaters in eine rabiat globalisierende Welt hinüberzuretten.

ANOUSHKA SHANKAR

PROJECT

Zeitinsel 17. – 20.04.2013

Anoushka Shankar, Mythili Prakash, Guro Schia, Nitin Sawhney u. v. a.

Vier Abende mit Musik von klassischen indischen Ragas bis Pop

FO

TO

: SO

NJA

WE

RN

ER

Page 13: HÖRBAR 04 | 2012|13

t i tel 13

Page 14: HÖRBAR 04 | 2012|13

Ja, er fühle sich längst als US-Bürger, gibt Ax zu. Auch optisch mag man ihm das glauben. Zu Interviews erscheint er gern im T-Shirt oder Sweatshirt, mal mit weißen Tennissocken, auch gern in Turnschuhen. Lässig wirkt er allerdings nie. Seine Wurzeln reichen zurück nach Old Europe: 1949 wurde Ax als Sohn polnischer Eltern im ukrainischen Lwiw, dem vormaligen Lemberg, geboren und verbrachte sein erstes Lebensjahrzehnt vorwiegend im Osten Europas. Der Vater hat ihm als Sechsjährigen das Klavierspiel beigebracht. Er sei »ein ziemlich langsamer Klavierschüler« gewesen, gestand er einmal. »Damals lernte jeder Klavier zu spielen – ich habe einfach weiterge-macht.« Nach einem Intermezzo in Warschau zog die Familie schließlich 1959 ins kanadische Win-nipeg und 1961 nach New York City. Es war ein klarer Schnitt mit der Vergangenheit. »Für meinen Vater und meine Mutter war es eine Erlösung«, erzählt Ax. »Sie haben nie zurückgeblickt.« In New York kam er an die renommierte Juilliard School; Anfang der 70er-Jahre folgten erste Erfolge bei internationalen Wettbewerben, 1974 der Gewinn des »Rubinstein-Wettbewerbs« in Tel Aviv und 1979 der »Avery Fisher Prize« in New York.

Wer sich seine Repertoirevorlieben anschaut, gewinnt schnell den Eindruck, Ax sei Kosmo-polit geblieben. Auf der einen Seite interessiert er sich – wie nur wenige seiner namhaften Kolle- gen – flammend für die amerikanische Musik. Auf der anderen Seite stehen seine Erkundungen des klassisch-romantischen Repertoires: Brahms, Mozart, Haydn. »Es hat etwas mit einem Gefühl zu tun: Ich fühle mich wohl bei Brahms und auch bei Mozart – ich habe den Eindruck, dass ich mich

14

Poesie und Temperament gehen bisweilen eine glückliche Allianz ein. So wie

bei dem amerikanischen Pianisten Emanuel Ax, der seinen festen Platz in

der internationalen Konzertszene seit mittlerweile vier Jahrzehnten innehat.

MOZART FÜHLT SICH GUT AN

Page 15: HÖRBAR 04 | 2012|13

orchesterzyklus 15

mit ihm verständigen kann.« Dazu kommt Französisches mit Ravel, Fauré und Debussy. Schließlich Richard Strauss, dessen Klavierwerk ja mehr als bescheiden ausfällt. Doch Ax hat die Kammermusikwerke mit Klavier gespielt, die Cellosonaten, die Violinsonate, außer-dem begeistert er sich immer wieder für die Burleske, diese verteufelt schwere Fantasie mit Orchester, ein verkapptes Klavierkonzert. »Das ist das erste große Orchesterstück, das Strauss gemacht hat. Er war 25 Jahre alt. Für mich ist das ein Wunder. Alles ist perfekt, die technische Seite vom Klavier ist genial – and he didn’t play the piano. It’s amazing. It’s a miracle«, erklärt Ax in einer wunderbaren Mischung aus deutsch und englisch. »Das ist eine große Schande für uns Pianisten, dass Strauss so wenig für Klavier geschrieben hat.« Daneben hat sich Ax in den letzten Jahren vermehrt den Komponisten des 20. Jahrhun-derts zugewandt und Werke von John Adams, Christopher Rouse, Krzysztof Penderecki, Bright Sheng und Melinda Wagner uraufgeführt.

Musik habe er »immer gemocht – ich konnte einfach nicht anders«, gesteht der Pianist. Es scheint, als sei er ganz natürlich in dieses Metier hineingewachsen. Doch hat er nie Scheuklappen aufgesetzt, sondern seine Interessen breit gestreut. Ein Französisch-Stu-dium hat er sozusagen nebenbei absolviert. Ax zählt zu jenen Musikern, die die drei Säu-len ihres Repertoires – Solowerke, Konzerte und Kammermusik – immer gleichermaßen intensiv betrieben haben. Klavierkonzerte sind für ihn keine Show-Wiese, keine Protzge-

MOZART FÜHLT SICH GUT AN

Page 16: HÖRBAR 04 | 2012|13

16

legenheit für Virtuositäten, sondern »sie bleiben immer Kammermusik«. Und das gilt für »alle Konzerte, nicht nur die von Mozart. Für Pianisten ist eigentlich alles Kammermusik. Selbst wenn ich alleine spiele, habe ich die linke und die rechte Hand.« Solch uneitle Aussagen werden vom Boulevard gern überhört und von Kennern geschätzt. Die Liebe zur Kammermusik reicht zurück in seine Studien- und ersten Berufsjahre. Nach seinem Studium arbeitete Ax ein Jahr lang als Begleiter von Nathan Milstein. »Das war mein erster wirklicher Job«, erinnert er sich. »Wir spielten große Stücke: ›Kreisler-Sonate‹, die dritte Brahms-Sonate, Beethovens ›Frühlings-Sonate‹. Welch ein Geiger! Aber natürlich war das keine Partnerschaft, ich war nur der Mann am Flügel.«

Aus dem Mann am Flügel entwickelte sich schnell ein Mann mit gesundem Sinn für

musikalische Gleichberechtigung. So ist er seit knapp 40 Jahren mit dem Cellisten Yo-Yo Ma befreundet. »Ich denke, ich war 19 oder 20, als ich ihn kennen lernte. Er war 14, ein Kind. Wir lieben es, zusammen zu sein und zusammen zu spielen.« Zahlreiche Auftritte, etliche gemeinsame Platten-Produktionen haben dieses Duo musikalisch und mensch-lich zusammengeschweißt. Dass ihre Label-Hausmarke, die Sony, viele Aufnahmen aus dem Katalog gestrichen hat, spricht nicht gegen die Musiker, sondern eher gegen den heutigen Umgang mit Werten aus dem so genannten »Backkatalog«, dem Gegenstück zu Neuerscheinungen: Da gab es die Cellosonaten Beethovens, die Klavierquartette Mozarts und Dvoráks oder das »Forellenquintett« von Schubert – die Palette ist groß, wie es eben bei Emanuel Ax, dem unscheinbaren Großen seiner Zunft, immer ungeschriebenes Ge- setz war.

NEW YORK

PHILHARMONICMozarts Klavierkonzert Nr. 25 und Tschaikowskys »Pathétique«

Do 09.05.2013 · 18.00 Uhr

Alan Gilbert Dirigent, Emanuel Ax Klavier

NY

Page 17: HÖRBAR 04 | 2012|13

orchesterzyklus 17

Sieht so ein Urgestein aus? Faltenlos, perfekt gestylt, blonde Lockenpracht, High Heels... Diese zugegebe-

nermaßen oberflächliche Beschreibung von Anne-Sophie Mutter möge entschuldigt sein. Ein Urgestein

der Klassik ist sie dennoch ohne Zweifel. Und das mit gerade mal 49 Jahren.

Vor einiger Zeit kündigte Anne-Sophie Mutter an, mit 45 aufhören zu wollen, fügte aber sofort hinzu: »Das bezieht sich nicht explizit auf dieses Datum, sondern auf eine gewisse Spanne, in der ich mein Leben auf der Bühne beenden möchte, bevor man hinter meinem Rücken davon träumt, dass ich zurück-trete.« Die Starviolinistin Anne-Sophie Mutter hat gern alles unter Kontrolle. Das lernte sie schon ganz früh, das ist eine ihrer Stär-ken. Und ganz gewiss ist es dieser Kontrolle zu verdanken, dass sie 2011 ihr 35-jähriges Bühnenjubiläum feiern konnte und dabei sowohl mit ihrer strahlenden Schönheit als auch mit ihrem wun-derbaren Spiel jeden in Staunen versetzte. Genau diese Kontrolle aber bringt Anne-Sophie Mutter auch oftmals in Erklärungsnot. Immer wieder muss sie sich für ihr Äußeres fast entschuldigen, muss sich als lebensbejahende, nahbare Frau zeigen, die mit den gleichen alltäglichen Problemen kämpft wie wir alle. Kühl sei sie, zu glatt, verstecke sich hinter ihrem schönen Panzer. Zu diesen Vorwürfen äußert sich Anne-Sophie Mutter nur ungern, und die knappen Antworten sind zu durchdacht und auswendig gelernt, um die Kritik zu entkräften.

Manchmal lässt sie dann doch etwas durchblit- zen. Und wenn man diese raren Momente ad- diert, dann entsteht ein spannendes, vielschich- tiges Mutter-Gesamtbild inklusive emotionaler Tiefe und zeitweiliger Überforderung durch den Job – wie sie vermutlich jeder kennt. Und dieses Bild bedarf gar keines Klatsch- und Tratschbei- werks über zu alte Männer an ihrer Seite, schmerz- volle Verluste durch Krebstod und vermeintliche Schlammschlacht-Scheidungen. Niemand wür- de sich gern so in den Medien dargestellt sehen. Und auch Anne-Sophie Mutter möchte einen anderen Eindruck hinterlassen – eine bleibende Spur in der Seele ihrer Zuhörer. Dafür versucht sie, sich den Werken immer wieder neu zu nä-hern. Nie spielt sie etwas auf die gleiche Art, da tut es manchmal schon ein festerer Bogendruck oder ein anderer Fingersatz. Diese »Verpflich-tung zur Verwandlung«, wie Joachim Kaiser, der

SPUR IN DER SEELE

NEW YORK

PHILHARMONICAlan Gilbert Dirigent, Emanuel Ax Klavier

Page 18: HÖRBAR 04 | 2012|13

18

LONDON

PHILHARMONIC

ORCHESTRAWerke von Mussorgsky, Tschaikowsky und Schostakowitsch

Fr 12.04.2013 · 20.00 Uhr

Yannick Nézet-Séguin Dirigent, Anne-Sophie Mutter Violine

Page 19: HÖRBAR 04 | 2012|13

orchesterzyklus 19

berühmte Musikkritiker der »Süddeutschen Zeitung«, es in einer Laudatio auf Anne-Sophie Mutter einmal bezeichnete, macht ihre Interpretationen von eigentlich ja immer den gleichen Werken ab-solut hörenswert. Dafür wühlt sich die Geigerin durch uralte Hand-schriften und Partituren, immer auf der Suche nach einem kleinen Häkchen, einer kaum zu lesenden Anmerkung oder wilden Durch-streichungen, die ihr den Willen des Komponisten näher bringen und den Ausdruck der Musik vielleicht vollkommen verändern könn- ten. Und da ist er dann wieder: der Drang zur absoluten Perfek- tion, dieses Streben nach dem endgültigen Klang – ein Kampf, den Anne-Sophie Mutter aus eigener Sicht selten einmal gewinnen mag, weil sie immer wieder an der Höhe ihres Anspruchs schei- tert. Dabei geht es um feine Nuancen, die kaum einer ihrer Zuhö- rer überhaupt wahrnimmt. Seit 40 Jahren ringe sie mit Mozart. Meilenweit sei sie von dem entfernt, was ihr klanglich bei seinen Violinsonaten und Konzerten vorschwebe. Kaum vorstellbar, wenn man sie einmal mit Lambert Orkis, ihrem ständigen Klavierbeglei-ter, Mozarts Sonaten hat spielen hören. Was könnte hieran aus-zusetzen sein?

Das Scheitern ist fester im Leben von Anne-Sophie Mutter veran- kert, als der äußere Schein es vermuten lässt. Sie hat es zu ihrem Konzept gemacht – vielleicht, um damals nicht durchzudrehen, als

sie als Wunderkind von einer Bühne zur nächsten gereicht wurde, mit Herbert von Karajan als len- kendem und wegweisendem Mentor an ihrer Sei- te. Ihre zweite Geigenlehrerin Aida Stucki brach-te ihr als allererstes bei, eine Dienerin des Werks zu sein, dass die Komposition nicht dazu da sei, an ihr die persönliche Ausdruckswelt auszuleben. Ziemlich starker Tobak für eine Neunjährige. Um- so mehr hat Anne-Sophie Mutter diese Grundre-gel verinnerlicht, auch bei der Interpretation zeit-genössischer Werke, für die das Herz der Gei-gerin besonders schlägt. Schade nur, dass die meisten Komponisten heutzutage fast nur noch am Computer arbeiten. Denn dadurch wird die Notation zwar präziser, aber auch emotional ste-riler, und Anne-Sophie Mutter sucht vergebens nach verborgenen Hinweisen in der Handschrift. Dennoch käme es ihr nie in den Sinn, bei Sofia Gubaidulina oder Wolfgang Rihm nachzufragen, wie diese Lautstärkeangabe oder jene Spielan-weisung in den für sie komponierten Werken ge-meint ist. Anne-Sophie Mutter kämpft sich allein durch – das ist sie sich schuldig.

Page 20: HÖRBAR 04 | 2012|13

20

DHMCO

+

Page 21: HÖRBAR 04 | 2012|13

mco residenz nrw 21

Daniel Harding und das Mahler Chamber Orchestra sind, musikalisch gesehen, zusammen aufgewachsen. Der Engländer begann seine Karriere 1993 als Assistent von Sir Simon Rattle beim City of Bir- mingham Symphony Orchestra, und schon die nächste Station brachte ihn mit dem Gründungsvater des MCO zusammen: Er ging als Assistent zu Claudio Abbado, der sich direkt als Heiratsvermittler betätigte und Harding seinem jungen Ensemble zuführte. »Das Orchester ist so alt wie unsere Zusammenarbeit«, sagt Daniel Harding. »Über die Jahre haben wir unsere Art Musik zu machen gut kennengelernt. Wir sind wohl gemein-sam gewachsen und haben uns verändert.«

Nach 14 gemeinsamen Jahren führen die Wege der Musiker jetzt auch einmal auseinander. Nicht mehr als Chefdirigent, sondern als Ehrendiri-gent auf Lebenszeit begleitet Harding das Orchester seit 2011. »Es war schon ein ungewöhnliches Gefühl, beim ›Lucerne Festival‹ die ›Zauber- flöte‹ zu spielen und einander danach auf Wiedersehen zu sagen. Aber es ist natürlich nicht vorbei mit uns. Schließlich sehe ich sie jedes Jahr wieder, und wenn man sich schon so lange kennt wie wir – was ist schon ein Jahr unter Freunden?« Es werden auf jeden Fall Monate oder Jahre sein, in denen sich viel ereignet hat. Im Dirigentenkarussel der nächsten Zeit werden Plätze getauscht; selbst wenn über exponierte Positionen in München oder Berlin sinniert wurde, fiel immer wieder auch der Name Daniel Harding als Vertreter der jungen Dirigentengeneration. Die beste Empfehlung für solche Posten muss wohl aus dem Herzen eines Orches-ters kommen. So schreibt ein Klarinettist des Mahler Chamber Orchestra im Tour-Tagebuch: »Seine Musikalität, seine Bewegungen, seine nie nach- lassende Inspiration sowie sein ständiges Suchen nach einem weiteren Detail – seit Jahren begeistert mich die Zusammenarbeit mit ihm. Das MCO mit Daniel Harding ist wirklich ein nicht zu verpassendes Erlebnis.«

Dirigent Daniel Harding und das Mahler Chamber Orchestra sind

als junges dynamisches Gespann bekannt geworden – und es

mehr als eine Dekade lang auch geblieben. Doch auch neue We-

ge führen die Musiker immer wieder zusammen.

ERSTE LIEBE

MAHLER CHAMBER

ORCHESTRA

Fr 31.05.2013 · 20.00 Uhr

Daniel Harding Dirigent, Rafał Blechacz Klavier

Werke von Henze und Schumann

HO

Page 22: HÖRBAR 04 | 2012|13

22

Wenn die »New York Times« feststellt, dass an einem Ort, wo das Publikum täglich musikalische Weltklasse erleben kann, ein junger Künstler eine brennende Intensität aufzubauen vermag, die auch dort nicht alltäglich ist, sollte man sich diesen jun-gen Mann merken. Nun ist Sergey Khachatryan nicht erst seit diesem Konzert im Lincoln Center 2012 ein Musiker, den man im Auge haben sollte. Der gebürtige Armenier, der seit seinem achten Lebensjahr in Deutschland lebt, machte schon im Jahr 2000 auf sich auf-merksam, als er 15-jährig den renommierten »Sibelius-Wettbewerb« gewann und damit dessen jüngster Sieger aller Zeiten war. Den ultimativen Schritt auch auf die großen deutschen Konzertpodien tat Sergey Khachatryan dann aber nach einem erneuten Wettbe-werbs-Sieg – diesmal beim wohl bedeutendsten Violinwettbewerb, dem »Königin-Elisabeth-Wettbewerb« im Jahr 2005. Sein langjäh-riger Manager kommentierte anschließend: »Dieser Wettbewerb war sein letzter. Was immer er zu beweisen hatte, hat er bewiesen.«

Insbesondere die Eindringlichkeit seines Spiels veranlasst Kritiker immer wieder zu hymnischen Rezensionen – auch nach dem ers-ten Auftritt Khachatryans im Konzerthaus als Solist in Schostakowitschs 2. Violinkonzert an der Seite der Münchner Philharmoniker war zu lesen, »Khachatryan spielte das für David Oistrach komponierte Werk mit traumwandlerischer technischer Sicherheit im virtu-osen Finale und versank in den ruhigen Passagen fast in seinem Geigenspiel. – Anrührend schön.«

Als Kammermusiker ist Sergey Khachatryan eng mit seiner Schwester Lusine verbunden, die ihn als Pianistin häufig begleitet. Wie eingespielt die beiden aufeinander sind, entging auch der »Süddeutschen Zeitung« nicht: »Wenn Schwester Lusine bei Brahms am Flügel hinzutritt, erfährt die Intensität des Hörens noch eine Steigerung. Denn die beiden Geschwister spielen, als wären sie eineiige Zwillinge.«

Als »eine Art Italiener der Schwarzmeer-Region« beschreibt der Geiger Sergey Khachatryan das Volk der Armenier aufgrund

ihrer emotionalen und auch melancholischen Veranlagung – Charakteristika, die sich auch in seinem Spiel wiederfinden.

ZWILLINGE IM GEISTEDUOABEND

KHACHATRYAN

Di 14.05.2013 · 20.00 Uhr

Sergey Khachatryan Violine, Lusine Khachatryan Klavier

Sonaten von Johannes Brahms

FO

TO

: SE

RG

E D

ER

OS

SI

Page 23: HÖRBAR 04 | 2012|13

kammermusik 23

Page 24: HÖRBAR 04 | 2012|13

24

FO

TO

S: E

STH

ER

HA

AS

E /

DG

, SE

RG

E D

ER

OS

SI /

NA

ÏVE

ÜBER KURZ ODER LANG

KLAVIERABEND

YUJA WANGFliegende Finger und mehr

Sa 27.04.2013 · 20.00 Uhr

Die 26-jährige Pianistin mit chine-sischen Wurzeln begeistert mit temperament-vollen Interpretationen und einem virtuosen Re- pertoire. Impulsiv ist Yuja Wang auch in ihrer Pro- grammplanung; drei bis vier Werkfolgen kann sie im Vorlauf eines Konzerts schon favorisieren. Da ist auch ein Konzertagent machtlos und ver-tröstet die Beteiligten: »This is the nature of the beast with Yuja« – es ist ganz einfach ihre Art. Ihr Spiel entschädigt Veranstalter und Publikum für die kleine Raubkatze, die da im Sack gekauft wird, und so ist ihr Terminkalender prall gefüllt. Seit ihrem CD-Debüt bei der Deutschen Gram-mophon veröffentlicht sie jedes Jahr ein Album; manchmal rauschen die Konzerte nur so an ihr vorbei. Oft ist sie der festen Überzeugung, zwei Zugaben gespielt zu haben, obwohl es viel mehr waren – in der Atmosphäre des Konzerts tickt

auch die innere Uhr anders. Zumindest die Zuga-ben konnte sie jetzt festhalten. Die neueste CD »Fantasia« kombiniert Stücke, die Wang schon lange als Zugaben begleiten und die sie zur Freu-de der Zuhörer immer wieder hervorzaubert.

Ihr Spitzname lautet zwar »Fliegende Finger«, aber auch ein Blick auf die Füße lohnt: Das Spie-len mit extrem hohen Absätzen ist ein spezielles Talent von Yuja Wang. Ihr Interesse für Mode be-schäftigt auch die Kritiker, wenn die zierliche Pi-anistin im Minirock oder rückenfrei auftritt. »Sex sells«, sagen die noch im besten Fall – und Yuja Wang sagt dagegen völlig zu Recht: »Die Kom-mentare sagen mehr über die Kommentatoren aus als über mich oder über Musik.« Sie lässt sich auch weiterhin nichts vorschreiben. In der Musik und in der Mode.

Das Konzerthaus trennt sich nicht gerne für eine lange Zeit von seinen »Jungen Wilden«.

Zum Glück gilt da, ähnlich wie in der Mode, der Satz: »Alles kommt wieder.« Künstler der

ersten Generation dieser Reihe wie Annette Dasch konnte das Publikum schon auf ihrem

weiteren Karriereweg begleiten – nun ist auch Yuja Wang wieder da.

Page 25: HÖRBAR 04 | 2012|13

BAROCK ’N’ ROLL

Wie leicht man die 300 Jahre von Vivaldi bis Van Halen überbrücken kann, demonstriert der Geiger

und Dirigent Jean-Christophe Spinosi, der zu den gefragtesten Barockinterpreten unserer Zeit zählt.

Ein Barockgeiger und -dirigent, der es sich erlauben kann, mit seinem Ensemble ebenso auf einem großen Rockmusik- Open-Air-Festival wie in den renommiertesten Konzertsälen und Opernhäusern aufzutreten, muss über jeden Zweifel erhaben sein. Schließlich beäugt die Klassik-Welt derartige Ausflüge in die Enter- tainment-Welt und sogenannte Crossover-Programme sonst stets argwöhnisch. Jean-Christophe Spinosi sieht jedoch nichts dabei, mit seinem Ensemble Matheus vor 60 000 Zuschauern aufzutreten und dabei buchstäblich den Bogen von Vivaldi zu Rockmusik mit E-Geige und Effektgeräten zu spannen.

Sein täglich Brot ist das natürlich nicht, doch zeigt diese Of-fenheit gegenüber allen Stilrichtungen und Darbietungsformen seine Vielseitigkeit. Und Videos dieses Festival-Auftritts belegen, dass Spinosi und seine »Band« mühelos als Rocker durchgehen würden – oder wie die Mezzosopranistin Malena Ernman es be-schrieb: »Man stelle sich Mozart im Forman-Film mit einer E-Gei-ge, einem Barockorchester, einer Rockband und 500 000-Watt-Lautsprechern vor und man hat JC Spinosi.« Gerade Vertreter der Alte-Musik-Bewegung stehen ja sonst gelegentlich im Verdacht, staubtrockene Pedanten zu sein – davon sind die musikalisch erst- klassigen Franzosen offenkundig weit entfernt. Dennoch sehen sie sich der Idee der historischen Aufführungspraxis verpflichtet. Für Spinosi ist die Verwendung des jeweils historisch angemesse- nen Instrumentariums aber keine Frage wissenschaftlicher Zwang-haftigkeit, sondern eine des Klangs: »Es ist einfacher, Barockmu-sik auf Barockinstrumenten zu spielen, schließlich wurden sie da-für gemacht. Es kann bei den Darmsaiten natürlich mal passieren, dass man einen falschen Ton erwischt, das Stimmen ist auch nicht einfach. Doch dafür ist der Klang reicher an Farbe.« Und dieser far- benreiche und ungeheuer agile Klang ist es wohl, der Spinosi und sein Ensemble zu bevorzugten Partnern von Sängergrößen wie Cecilia Bartoli, Philippe Jaroussky oder Natalie Dessay macht.

konzertante oper 25

Georg Friedrich Händel »Serse«

XERXES Malena Ernman Serse, David DQ Lee Arsamene, Sonia Prina Amastre, Adriana Kucerova Romilda, Sylvia Schwartz Atalanta, Luigi De Donato Ariodate, Christian Senn Elviro, L’Ensemble Matheus, Jean-Christophe Spinosi Dirigent

Sa 15.06.2013 · 19.00 Uhr

Page 26: HÖRBAR 04 | 2012|13

MUSIK BEREICHERT.

KOMBINIERE, KOMBINIERE!KLARER FALL: DAS WAHLABO AM KONZERTHAUS DORTMUND

BIS ZU 30% SPAREN

KONZERTECLEVER

KOMBINIEREN*

IN ALLEN GENRES STÖBERN

* Wahlabos können aus Eigenveranstaltungen des KONZERTHAUS DORTMUND zusammengestellt werden.

Page 27: HÖRBAR 04 | 2012|13

augenblick 27

M usik zum Mitmachen Das Konzerthaus öffnet am 07. Juli zum ersten Mal seine Pforten für einen JeKi-Tag. Den Auftakt dazu bilden die beiden Familienkonzerte der Dortmunder Philharmoniker. Dazwischen und im Anschluss daran laden die Stiftung Jedem Kind ein Instrument und die Musikschule derzeitige und zukünftige JeKi-Schüler ein, Instrumente kennenzulernen und ihre schon erworbenen Fähigkeiten in kleinen Foyerkonzerten sowie gemeinsam auf der großen Konzerthaus-Bühne zu präsentieren. Während auf den Foyer-Ebenen Instrumente vorgeführt, ausprobiert und in Fühlkästen ertastet werden können, haben Besucher außerdem Gelegenheit, bei Hausführungen einen Blick hinter die Konzerthaus-Kulissen zu werfen und für das Publikum sonst unzugängliche Bereiche zu erkunden. Zum krönenden Abschluss nehmen dann das Musikschulorchester Sinfonietta und 200 Schüler verschiedener Ensembles Kunter-bunt von Grundschulen aus dem gesamten Ruhrgebiet auf der Bühne und der Chorempore Platz und laden auch das Publikum zum Mitsingen ein: »Kinder sind der Rhythmus« heißt daher nicht nur eines der Lieder – der Titel steht auch exemplarisch für die Begeisterung vieler kleiner Nachwuchsmusiker. Der Eintritt zum JeKi-Tag ist frei (Familienkonzerte der Dortmunder Philharmoniker: Einheitspreis 7 Euro).F

OT

OS

: PE

TRA

CO

DD

ING

TON

agner und wir Welch ein Einstieg ins Wagner-Jahr 2013 war die konzertante Aufführung des »Parsifal« am 20. Januar, für die Thomas Hengelbrock und sein Balthasar-Neumann-Ensemble in akribischer Recherche Instru-mente der Uraufführung ausgegraben und rekonstruiert haben, um dem Wagner’schen Klangideal so nah wie möglich zu kommen! Dieses Ex-periment, den heiligen Gral der Wagner-Anhänger von seiner Patina zu befreien, verfolgte natürlich auch die Presse mit großem Interesse. Einen »›Parsifal‹ ohne Weihrauch« hörte die FAZ, einen »denkwürdigen, vom Pu- blikum mit größtem Applaus bedachten Abend, der viele neue Wagner-Töne erklingen ließ,« die dpa.

Wie tief der Referent unseres Einführungsvortrags zum »Parsifal« ei-gentlich in der Materie steckte, kann das Publikum im Nachhinein durch die Lektüre seines neuen Buches nachvollziehen. Holger Noltze, der schon über Wolfram von Eschenbachs »Parzival« promoviert wurde, brach- te im Februar »Liebestod. Wagner, Verdi, Wir« heraus. Zum 200. Geburts-tag von Wagner und Verdi sucht Holger Noltze in einer Expedition zu den wichtigsten Stationen in Leben und Werk der Komponisten den Grund für die anhaltende Faszination ihrer Werke. Sie sind ohne Zweifel zentraler Bestandteil dessen, was man kulturelles Erbe nennt. Doch sind Rigolet-tos, Traviatas, Lohengrins Probleme noch unsere, oder geht es am Ende bloß um schöne Töne und um Anlässe, Startenöre und Primadonnen zu bewundern? Wie kann die Idee von »Oper« den Menschen des 21. Jahr-hunderts immer noch etwas geben? Noltze findet einen Grund in einem gemeinsamen Motiv, dem »Liebestod«. Sein Buch ist eine Einladung an Einsteiger und Liebhaber, die Träume Wagners und Verdis kennenzuler-nen – und dabei auch die eigenen.

Page 28: HÖRBAR 04 | 2012|13

28 briefe

KontaktPer Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231-22 696 155 Per E-Mail an: [email protected], Betreff: Leserbrief · Über unser Kontaktformular auf: www.konzerthaus-dortmund.de

Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.

Boeckers Berufsberatung

Liebe Leserinnen und Leser der hörbar,»quo vadis?«, fragen mich die Kollegen, wie stets zu Jahresbeginn. »Zur Berufsberatung«, ant-worte ich, und ernte das gewohnte: »sehr vernünftig!« In der IHK haben die Rotary-Clubs AbiturientInnen zum Gespräch mit den Unternehmen eingeladen. Während die Podologin am Nebentisch sich über mangelnden Zulauf nicht beschweren kann und der Klinik-Chef-arzt sein Operationsgarn einfädelt, setze ich das »Vade retro, noli me tangere«-Gesicht auf. Doch da ist er schon, der hoffnungsvolle Himbeerbubi-Abiturient 2013, und schleudert mir sein »Ich find Konzerthaus toll – ich will Musikkritiker werden!« entgegen. »Moment«, sag ich, »Musikkritiker ist man, oder ist man nicht« – womit wir schon beim Thema wären:

Sehr geehrte Damen und Herren,neulich, beim grandiosen »Parsifal«, saß ich offenbar inmitten eines Pulks von Musikkritikern. Zwei Reihen vor mir hörte ich »Das ist göttlich!«, während es hinter mir »So eine Zumutung für mich als Rezensenten...« raunte. Muss das sein?Lothar Backnesser, Möhnesee

Sehr geehrter Herr Backnesser,leider ging es nicht anders. Beim »Parsifal« saßen gefühlt mehr Kritiker als normales Publikum im Saal, so aufsehenerregend war die Idee, Wagner einmal mit historischem Instrumentarium, Darmsaiten und Donnermaschine erklingen zu lassen – ein wahr-haftiger »Donnerschlag« zum Auftakt des internationalen Wagner-Jahres. Die Kritiker gilt es bei solch einer Gelegenheit über den Saal zu verteilen, sonst schreiben sie voneinander ab, wie in der 12. Klasse. Das Ergebnis fiel entsprechend erfreulich aus: nur ein Verriss gegenüber zig Lobeshymnen, der eben letztere umso glaubhafter erschienen ließ. Es hätte ja wohl keine Mühe bedeutet, die weltweite Kritikerelite wieder nach Dortmund zu lotsen, bei dem Thema, düpierte mich im Anschluss die ansonsten wirklich hinreißende, wenn nicht sogar mit Kundrys Liebreizungen versehene Kollegin von der benachbarten Ruhr-Philharmonie. Hat sie eine Ahnung: Die Windungen unserer Konzerthaus-Tiefgarage seien immer noch viel zu eng für seinen Opel-Omega, war ich von Herrn Dagobert, Chefkritiker des Entenhausener Volksblattes, eines der wichtigsten Feuilletons der Republik, begrüßt worden. Nebenbei, er habe zufällig sein Portemonnaie vergessen, ob ich ihm mit 100 Euros aushelfen könne. Dieser alte Journalistentrick, denke ich, und stecke ihm unauffällig einen 500er-Schein zu, in der Gewissheit, das Geld gut angelegt zu haben. Ob unser Restaurant eigentlich neue Weine im Angebot habe, fragt mich Dagobert by the way, und als wir es gemeinsam testen, auf Einladung des Einladenden selbstverständlich, kreist das Gesprächsthema um alles andere als um »Parsifal«. Währenddessen ruft Daisy an, die Promi-Journalistin des POTT-Magazins, und erkundigt sich, welche Garderobe ich mir bei diesem Anlass wünschte, doch wohl das Kleine Schwarze!? Hochgeschlossen, hauche ich ihr ins iPhone 5, wenig Dekolleté und Bein, füge ich hinzu, das Thema sei einfach allzu ernst. Schade, sagt sie, aber vielleicht bis zum nächsten Mal, und kommt damit nur um Haaresbreite einer SMS von Manfred, dem Cheffeuilletonisten von »Das Universum«, zuvor, der es darin als höchst »zickendämlich« beurteilt, dass der Dirigent H. sich nicht im Vorhinein zu seiner Wagner-Konzeption verlauten lasse, und er komme also nicht. Na denn.

Jetzt aber einmal wirklich im Ernst: Unsere Journalisten tragen ihre Haut mit ihrer Meinung in den großen Zeitungen zu Markte. Um ja pünktlich zu kommen, legen sie sogar vorher noch in Würzburg einen Zwischenstop ein. Sie verfügen über Sachverstand und ein geschultes Ohr wie sonst kaum jemand. Nach dem Konzert schließen sie sich in ihr Hotelzimmer ein, um mit bildge-waltiger Sprache zu berichten, oder um in Hoteleinsamkeit eine Leitung zu Deutschlandradio aufzubauen. Dabei sind sie unbe-stechlich in ihrer Ansicht, und die 500 Euro habe ich längst zurück. Es bleibt dabei: Musikkritiker ist man, oder ist man nicht.

Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlichIhr Jan Boecker

Page 29: HÖRBAR 04 | 2012|13

FO

TO

S:

SO

NJA

WE

RN

ER

, V

EN

TRE

PH

OTO

S

Der gesuchte Künstler und »Grammy«-Gewinner ist in Estland auf die Welt gekommen. Als künstle-rischer Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen war er das letzte Mal 2010 mit einem reinen Beethovenabend im Konzerthaus taktangebend zu erleben. Zahlreiche Gastengagements führten ihn zu nahezu allen großen Orchestern der Welt. Eine besondere Position hat er bereits über zwei Jahre beim Orchestre de Paris inne. Im Konzerthaus wird er die Erste Sinfonie von Bruckner zum Klingen bringen.

Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORT-MUND, Judith Jordans, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231- 22 696 159 oder per E-Mail an: [email protected]

Einsendeschluss ist der 06.05.2013. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für das Konzert des Mahler Chamber Orchestra am 31.05.2013. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar-Rätsels: Sabine Meyer

Impressum

HerausgeberKonzerthaus Dortmund GmbH

Intendant und Geschäftsführer

Benedikt Stampa, V.i.S.d.P.

Redaktion

Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,

Katharina Kierig

Autoren

Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,

Judith Jordans, Katharina Kierig,

Jan Reichow, Renske Steen,

Christoph Vratz

Gestaltung

Kristina Erdmann

Anzeigenmarketing

Anne-Katrin Röhm

T 0231-22 696 161

Druck

RRD Rhein-Ruhr Druck Gmbh & Co. KG

Termin- und Programmänderungen

sowie Druckfehler vorbehalten.

KONZERTHAUS DORTMUND

Brückstraße 21

44135 Dortmund

T 0231 - 22 696 0

F 0231 - 22 696 222

[email protected]

www.konzerthaus-dortmund.de

www.pop-abo.de

Tickethotline

T 0231 - 22 696 200

Besuchen Sie uns auf Facebook:

www.facebook.com/Konzerthaus.

Dortmund

www.facebook.com/Popabo

Ausblick

Das hörbar-Rätsel

ausblick 29

DIE NEUE SPIELZEIT

Hochkarätige Künstler, spannende Programme und die Termi-

ne der Saison 2013|14 bringen die Konzertplaner im Frühjahr

zusammen – ein Puzzle der ganz besonderen Art. Am 26. April

wird das neue Programm dann offiziell vorgestellt. Eins gilt aber

schon jetzt: So klingt nur Dortmund!

Page 30: HÖRBAR 04 | 2012|13

PersönlichTicketing+Abonnementberatung, Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 DortmundÖffnungszeitenMontag bis Freitagvon 10.00 bis 18.30 Uhr,Samstag von 11.00 bis 15.00 UhrPer TelefonT 0231-22 696 200Per FaxF 0231-22 696 222Per PostKONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 2144135 Dortmund

ZahlungsartenBarzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten be-rücksichtigen.

InternetTicketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de

AbendkasseDie Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-

gen Veranstaltung. Die Hörplät-ze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbar-keit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze be-steht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich.Je Interessent wird nur eine Kar-te ausgegeben.

Service für RollstuhlfahrerBitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantie-ren können. Falls Sie keine Be-gleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Ser-vicemitarbeiter zur Verfügung.

Nutzer von HörhilfenFür Nutzer von Hörhilfen gibt es eine Induktionsschleife. Um die- se zu nutzen, müssen Sie die Einstellung Ihres Geräts auf »Te- lefonie« ändern. Moderne Gerä- te erkennen die Induktionsschlei- fe und schalten selbstständig auf den Induktionsschleifen-Modus um.

AGBDie allgemeinen Geschäftsbe-dingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticke-ting des Konzerthauses, im Inter-net und in der Saisonbroschüre eingesehen werden.

Abo- und Einzelkarten: So kommen Sie an Ihre Tickets

APRIL–JUNI_2007

BAROCK FÜR ALLE_Andrea Marcon

EXKLUSIV UND VIELSEITIG_Fazil Say

KLAPPE, DIE ZWEITE_Lorin Maazel

VON SCHAFEN UND MENSCHEN_Tim Fischer

FO

TO

:HA

RA

LD H

OFF

MA

NN

/DE

UTS

CH

E G

RA

MM

OP

HO

N

31_hörbar 01/2007

nicht möglich. Je InteressentwirdnureineKarte ausgegeben.Gebühren:Bei einem Kartenkauf über das KONZERTHAUS DORTMUNDwerden bei Eigenveranstaltun-gen eine Servicegebühr von 10 % vom Grundpreis und eineSystemgebühr von 1,00 € er-hoben. Bei Versand von Einzel-karten kommt eine Versand-pauschale von 2,00 € (bzw.6,00 € bei Einschreiben) hinzu.Service für Rollstuhlfahrer: Bitte achten Sie darauf, frühzei-tig zu buchen, damit wir Ihre ge-wünschten Plätze und unserenExtra-Service garantieren kön-nen. Falls Sie keine Begleitper-son mitbringen, stellen wir Ihnengerne kostenfrei einen unsererServicemitarbeiter zurVerfügung.Unser Partner für auswärtige Gruppen: Westfälischer Besucherring imKONZERTHAUS DORTMUND,Brückstraße 21 Telefon: 02 31/1 85 79 99Fax: 02 31/1 85 79 87AGB:Die allgemeinen Geschäftsbe-dingungen des KONZERTHAUSDORTMUND können im Ticke-ting des Konzerthauses, im Internet und in der Saisonbro-schüre eingesehen werden.

Ausblick

ImpressumHerausgeber:Konzerthaus Dortmund GmbH

Intendant und Geschäftsführer:Benedikt Stampa, V.i.S.d.P.

Redaktion:Franziska Graalmann

Koordination:Milena Ivkovic

Konzeption und Realisierung:corps.Corporate Publishing Services GmbH,Düsseldorf

Objektleitung: Christiane Reiners

Anzeigenmarketing:Ebru Aksan (corps), Tel.: 0211/887-31 78

Gestaltung:Christine PlößerSequoia Media, Köln

Schlussredaktion:Sebastian May

Autoren:Claudia Beißwanger, Franziska Graalmann,Britta Lefarth, Anne do Paço, Ralf Retinski,Benedikt Stampa

Druck: Rhein-Ruhr Druck Sander, Dortmund

KONZERTHAUS DORTMUNDBrückstraße 21, 44135 Dortmund

Telefon:02 31/2 26 96-0Telefax:02 31/2 26 96-2 22Tickethotline:018 05/44 80 44 (0,12 €/Min.)

E-Mail: [email protected]

Internet: www.konzerthaus-dortmund.dewww.pop-abo.de

Termin- und Programmänderungen sowie mögliche Druckfehler vorbehalten.

Besuchen Sie auch unsere Homepage und unseren interaktiven Ticketshop unter: www.konzerthaus-dortmund.de

Sammlerstück von CarrerasEin besonderes Bonbon hat José Carreras für einen seiner Fans in Dortmund dagelassen:

ein signiertes Programmheft. Autogramme des Weltstars sind weltweit begehrte Sammel-

objekte. Carreras wurde bei seinem Auftritt im Konzerthaus im vergangenen Oktober mit

Briefen und Blumen überhäuft. Doch die nach Konzertende am Bühneneingang wartenden

Fans gingen leider leer aus, der Startenor hatte es einfach zu eilig. Immerhin: Ein Leser der

hörbar darf sich nun über ein Programmheft mit Originalunterschrift freuen.

Um dieses zu gewinnen, schicken Sie einfach eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax mit

dem Stichwort »Carreras-Programmheft« an:

Britta Lefarth, KONZERTHAUS DORTMUND, Brückstraße 21, 44135 Dortmund, Fax:

02 31/22 69 61 55, E-Mail: [email protected].

Einsendeschluss ist der Valentinstag, 14. Februar 2007. Viel Glück!

hoerbar_01_2007_500.qxp 19.12.2006 11:10 Uhr Seite 31

123 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2123 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2123 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2123 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2123 22 21 20 4 3 2

23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 128 27 26 25 24

123 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 225 24

1

123 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 225 24

23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 226 25 24

130 29 28 23 22 21 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 22527 26 24 20 19

18 17 16 13 12

11 10

9 8 7 6 5 4 3 2 1

9 8 7 6 5 4 3 2 1

9 8 7 6 5 4 3 2 1

9 8 7 6 5 4 3 2 1

9 8 7 6 5 4 3 2 1

9 8 7 6 5 4 3 2 1

23 22 2128 27 26 25 24 14 11 1019 18 17 16 15 13 122032 31 30 2937 36 35 34 33

1116 15 14 13 12 1017

18 17 16 15 14 13 12 11 10

17 16 15 14 13 12 11 10

17 16 15 14 13 12 11 10

1419 18 17 16 15 13 1220

1920

2122

2324

2526

2728

29

3635

34

3233

3031

2324

2526

2728

29

3736

3534

3233

3031

4039

38

4746

45

4344

4142

5049

48

51

2021

22

14

1918

1716

15

1312

98

76

54

32

1

1110

18

14

1716

15

1312

98

76

54

32

1

1110

4039

38

4645

4344

4142

37

4039

38

4746

45

4344

4142

14

1918

1716

15

1312

98

76

54

32

1

1110

2021

2223

2425

2627

2829

3635

34

3233

3031

37

36

4039

3837

3534

3233

3031

1413

12

98

76

54

32

1

1110

15

2021

2223

2425

2627

2829

1918

1716

87

65

43

21

12

9

1110

38

2021

2223

2425

2627

2829

1918

1716

2021

2223

2425

2627

2829

3736

3534

3233

3031

2324

2526

2728

29

3736

3534

3233

3031

4039

38

2021

2223

2425

2627

2829

3635

34

3233

3031

19

14

1817

1615

1312

9

87

65

43

21

1110

2021

22

14

1918

1716

15

1312

98

76

54

32

1

1110

14

1918

1716

15

1312

98

76

54

32

1

1110

1415

1312

98

76

54

32

1

1110

4039

38

4344

4142

37

4546

4039

4746

45

4344

4142

38

36

4039

3837

3534

3233

3031

12

98

76

54

32

1

1110

4746

45

4344

4142

5049

48

51

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

12

1

2

12

1

1

1a

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

1213

1415

1617

1819

202122

2324

25262

12

1

2

2

12

1

2

3

4

5

1

2

3

4

5

1

1a

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

1213

1415

1617

1819

2021

2223

2425

26

54321

65

432

1

6

54

32

1

54321

1

Chorempore

Parkett linksParkett rechts

1. Balkon rechts

Galerie rechts

Galerie Mitte rechts Galerie Mitte links

2. Balkon Mitte rechts 2. Balkon Mitte links

Galerie links

2. Balkonrechts

2. Balkonlinks

1. Balkon links

123 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2123 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2123 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2123 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2123 22 21 20 4 3 2

1920

2122

2324

2526

2728

29

3635

34

3233

3031

2324

2526

2728

29

3736

3534

3233

3031

4039

38

2021

22

14

1918

1716

15

1312

98

76

54

32

1

1110

18

14

1716

15

1312

98

76

54

32

1

1110

14

1918

1716

15

1312

98

76

54

32

1

1110

2021

2223

2425

2627

2829

3635

34

3233

3031

37

1413

12

98

76

54

32

1

1110

15

2021

2223

2425

2627

2829

1918

1716

2021

2223

2425

2627

2829

1918

1716

2021

2223

2425

2627

2829

3736

3534

3233

3031

2324

2526

2728

29

3736

3534

3233

3031

4039

38

2021

2223

2425

2627

2829

3635

34

3233

3031

19

14

1817

1615

1312

9

87

65

43

21

1110

2021

22

14

1918

1716

15

1312

98

76

54

32

1

1110

14

1918

1716

15

1312

98

76

54

32

1

1110

1415

1312

98

76

54

32

1

1110

1

2

1

2

1

2

1

1

1a

2

3

4

5

6

7

8

9

10

1112

1314

1516

17

2

1

2

1

2

2

1

2

1

2

3

4

5

1

2

3

4

5

1

1a

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

1314

1516

17

1

Chorempore

Parkett linksParkett rechts

1. Balkon rechts

2. Balkonrechts

2. Balkonlinks

1. Balkon links

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22116 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 221 20 19 18 1730 29 28 27 26 25 24 23 22

Bitte beachten Sie abweichende Saalpläne in den Reihen Cabaret + Chanson, JAZZnights und Pop-Abo. Bei den Reihen »Junge Wilde«, Zyklus Streichquartett und Orgel im Konzerthaus gibt es einen Einheitspreis.

30 haus und verkauf

Page 31: HÖRBAR 04 | 2012|13

DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER

GUIDO BARANOWSKI · DR. ANDREAS BELLMUNT · LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · PROF. DR.

STEFAN DIETERLE · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH · ELMOS SEMICONDUCTOR AG · CHRISTA UND HEINRICH FROMM-

KNECHT · HITZEGRAD PRINT MEDIEN & SERVICE GMBH · MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER · DR. CARSTEN JAEGER

ULRICH JORDAN · HANS-JÖRG KARTHAUS · ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. WOLFRAM KIWIT · DR. MARTIN

KLEINE · TRAUDL UND WERNER KROH · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER · VERLAG LENSING-WOLFF · DR. EVA

UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · BRIGITTE UND DR. HANS MESSERSCHMIDT · JUTTA

UND HANS-HUGO MIEBACH · MVZ PROF. DR. UHLENBROCK & PARTNER · MARGARETE UND AXEL NILL · PANTEL + EIN-

HAUS STEUERBERATER · PROF. DR. TIDO PARK · PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · POCO EINRICHTUNGSMÄRKTE

INES POHLMANN-FEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU · INGE POLCHAU · PREVENT.ON

GMBH · ROTKÄPPCHEN PETER JÜLICH GMBH & CO. KG · DR. MARIE-THERES SCHNARRENBERGER-WEITKAMP

DR. WOLFGANG SCHRÖDER · ARCHITEKT RALF SCHULTE-LADBECK · BEATE UND DIRK SCHULTE-UEBBING · REINHOLD

SEMER · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN · MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER

TECHNOLOGIE ZENTRUM DORTMUND · MARIJKE UND SYBE VISSER · HEIDRUN UND DR. HANS VON DEWALL · ASTRID

UND ALEXANDER VON SCHWEINITZ · AXEL VOSSCHULTE · PETER WIEGMANN DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.

Page 32: HÖRBAR 04 | 2012|13

Love is in the A.Die neue A-Klasse1 ist 2013 das Lieblingsauto der Deutschen.

Anbieter: Daimler AG, Mercedesstr. 137, 70327 StuttgartPartner vor Ort: Mercedes-Benz Niederlassung Dortmund, Wittekindstraße 99, 44139 Dortmund Tel. 0231 1202-481, www.dortmund.mercedes-benz.de

So jung und schon so beliebt. Die A-Klasse bekommt den Gelben Engel in der Kategorie „Auto“ verliehen – den Publikumspreis, der unter 17 Millionen Lesern der ADAC Motorwelt und den Besuchern von ADAC.de ermittelt wurde. Vielen Dank für so viel Vertrauen und Zuneigung. www.mercedes-benz.de/a-klasse

1Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 8,4–4,5/5,1–3,3/6,4–3,8 l/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert: 148–98 g/km; Effizienzklasse: C–A+. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Abbildung enthält Sonderausstattungen. 2Kaufpreis ab Werk 23.978,50 €, Leasing-Sonderzahlung 4.816,82 €, Laufzeit 36 Monate, Gesamtlaufleistung 30.000 km, Mtl. Rate Leasing 171,00 €, mtl. Rate Versicherung 19,00 €, mtl. Gesamtrate Privat-Leasing plus 199,– €. Ein Leasingbeispiel der Mercedes-Benz Leasing GmbH für Privatkunden. Angebot gültig bis zum 8.4.2013. 3Gültig für SF03 – SF20. Versicherer: HDI Versicherung AG, vermittelt durch die Mercedes-Benz Bank AG. Es gelten die allgemeinen Versicherungsbedingungen. kombiniert: 148–98 g/km; Effizienzklasse: C–A+.