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Implikation von

Therapeutic Touch ®

in der Pflege

Heidi M. Ploner, BScN, AE, MAS

Akad. Expertin für Komplementäre Gesundheitspflege

Pädagogin für Gesundheitsberufe, QTTT, Univ.-Lektorin

Pflegekongress, Wien, 11/2014

Pflegekongress 2014 Wien © H.M. Ploner

Therapeutic Touch (TTIA)

“Therapeutic Touch ® is a holistic, evidence-based

therapy (….) to promote balance and well-being in all

aspects of the individual: body, mind, and spirit”.

(Therapeutic Touch International Association)

Konzipiert von Pflegewissenschaftlerin Prof. emerita Dr.

Dr. Dolores Krieger mit Dora Kunz (Native Healer)

1972 Masters`degree, Department of Nursing,

Columbia University New York

1975 RCT, Therapeutic Touch: The imprimatur of nursing

(Krieger, 1975)

1984 Rogerian-Quinn framework

Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr. Janet Quinn

(Olson et al.,1992)

Therapeutic Touch (ESIHR)

Die European Society of Integrative Health

Research (ESIHR) ordnet Therapeutic Touch

innerhalb der CAM den Mind-Body-Therapien zu.

Studie CAM Research in Austria Auftrag Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung

(Sützl-Klein, 2009)



Komplementäres Pflegekonzept

Therapeutic TouchÖsterreich: Curriculum für die Ausbildung in

Allgemeiner Gesundheits- und Krankenpflege

3. Ausbildungsjahr (Gesundheits- und Krankenpflege)

Pflegekonzept Therapeutic Touch beschreiben und

Pflegerelevanz argumentieren

Konzeptioneller Rahmen: Pflegemodell von Martha Rogers

(ÖBIG, 2003, S. 267)

Fort- und Weiterbildung (§ 63, § 64 GuKG)

Universitäre Weiterbildung (Donau-Universität Krems)

Seit 2009: ULG Komplementäre Gesundheitspflege

Seit 2014: Masterstudium Advanced Nursing Practice


Pflegerelevanz von

Therapeutic Touch

Wichtigste Aufgabe von Pflegenden

Wohlbefinden erhalten oder ein verändertes Wohlbefinden in die Lebensgestaltung von PatientInneneinbeziehen.

(Mayer, 2007, S. 34)

Pflegeklassifikationssysteme

TT seit den 90er Jahren erfasst in

NANDA, NIC, NOC

NANDA International, 2012, S. 155; Bulechek et al., 2013, S. 392;

Doenges et al., 2002, S. 281

Quelle: Rudolfinerhaus Wien


Evidence-Based Nursing Care

Guideline Therapeutic Touch

Effektiv NR Angst

NR, MR Schmerz

NR Angst und Schmerz

NR Verhaltensauffälligkeiten bei Demenz

NR Beeinträchtigtes persönliches Wohlbefinden

NR Schlaflosigkeit

MR Proliferation Osteoblasten, Fibroblasten, Tenozyten

MR Haemoglobin

NR, MR Immunität

„TT is employed in conjunction with standardized care“.

(Monzillo, 2008, S. 844 fff.)

http://www.amazon.de/Evidence-Based-Nursing-Care-Guidelines-ebook/dp/B005CXW3M8/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1358286784&sr=8-2


TT bei Menschen mit Schmerzen

Ausgangslage: Schmerzen beeinflussen entscheidend die

Lebensqualität von Menschen. Interdisziplinäre Diagnosestellungen

und multimodale Behandlungskonzepte weisen mehr Erfolge bei der

Schmerzreduktion auf.

(Chaiban et al. 2014, S. 96 fff., Stanos, 2012, S. 147f., Atlas et al. 2009, S. 1069)

Chronische Schmerzen verursachen individuelles Leid, das sich weder

ökonomisch noch neuro-biologisch quantifizieren lässt.

(Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege, 2011, S. 22)

The effects of therapeutic touch on pain

Integrative Literaturrecherche, 5 RCT`s eingeschlossen Empfehlungen für die Implementierung von Therapeutic Touch

Therapeutic Touch sollte als komplementäre Pflegeinterventionen bei

Schmerzen in Betracht gezogen werden.

(Monroe, 2008)


Implikation von TT bei Menschen

mit Schmerzen

Therapeutic Touch als evidenzbasierte komplementäre

Pflegeintervention bei Schmerzen. (Rita, 2012; Coakley et. al., 2010; Monroe, 2008; Smith et al., 2010)

Therapeutic Touch stellt innerhalb eines multimodalen

Schmerzkonzeptes einen Beitrag der Disziplin Pflege zur

nichtmedikamentösen Schmerztherapie dar.


TT bei Menschen mit

onkologischen Erkrankungen

Ausgangslage: Wohlbefinden beeinflusst durch

identitätsrelevante Stressoren

psycho-physische Spannungszustände

Chemotherapie-induzierte Nebenwirkungen(Reville et al., 2009)

Thema „Tod“ - intermittierend ab Mitteilung der Diagnose, unabhängig vom Krankheitsstadium

Wunsch nach Komplementärmethoden - Verringerung von Krankheitssymptomen und therapieinduzierten Nebenwirkungen

(Mansky et al., 2006)


Schmerz- und Angstreduktion

„Does therapeutic touch help reduce pain and anxiety

in patients with cancer?“

Effektivität von Therapeutic Touch zur Reduktion von Schmerz und

Angst - 12 RCT`s und CT`s

“The research relating to therapeutic touch`s effect on pain and

anxiety in patients with cancer indicates that therapeutic touch

does help reduce pain and anxiety.”

(Jackson et al., 2008)


Effect of TT on Pain and Fatigue

AutorInnen

Jahr/Land

ZielFrage-

stellung

Studiendesign/

Stichprobe

Erhebungs-

instrumente/

Interventionen

Effekte/

Outcomes

Aghabati et al.,

2008

Iran

Effekt von

Therapeutic Touch

auf Schmerz und

Fatigue während

Chemotherapie

Randomisiert/

kontrollierte

Studie

n = 90

Experimentelle

Gruppe

(n= 30)

Placebogruppe

(n=30)

Kontrollgruppe

(n=30)

Visual Analogue

Scale (VAS)

Rhoten Fatigue

Scale (RFS)

Therapeutic

Touch

Mimic Therapeutic

Touch

Keine TT-

Intervention

Signifikante

Reduktion:

Schmerz (p=0,04)

Fatigue (p=0,002)



mit onkologischen Erkrankungen

TT wird im „Cancer Setting“ angewandt, um Schmerz und Angst, welche invasive Verfahren begleiten sowie Symptom-belastungen und Nebenwirkungen von medizinischen Behandlungen zu reduzieren.

TT kann als komplementäre Pflegeintervention für onkologisch erkrankte Menschen in ein konventionelles Setting integriert werden.

(Stephen et al., 2007)



mit onkologischen Erkrankungen

Selektive Anwendung, um das Wohlbefinden durch die Reduktion der Intensität

von Schmerzen, belastenden Symptomen und Chemotherapie-induzierten

Nebenwirkungen zu fördern.

Begleitend bei Chemotherapien

Reduktion von Schmerz, Angst, Fatigue

Wohlbefinden im Terminalstadium

Wohlbefinden in der Palliative Care

„Well-being is the subjective feeling of physical and emotional comfort with the following charakteristics: absence of pain, nausea, depression, anxiety, shortness of breath, as well als the presence of activity, appetite, relaxionand inner peace.”

(Giasson et al., 1998)


I-Therapeutic Touch

Donau-Universität Krems

2011: Integration von Interventionspunktsequenzen auf Leitbahnen im Rückkoppelungsprozess mit TCM Prof. Dr. Chen An Fu in die standardisierte Therapeutic Touch Intervention.

H.M. Ploner, MAS & Prof. Dr. Chen An Fu

Quelle: Eigenarchiv

2012: Akademische Expertise: Therapeutic Touch in der Palliative Care –

Guideline zur Symptomkontrolle in der palliativen Onkologie


TT bei Menschen mit

dementiellen Erkrankungen

Ausgangslage: Die Betreuung demenzkranker Menschen stellt eine

herausfordernde pflegerische Tätigkeit dar. Eine zentrale Aufgabe ist

es, Ängste zu vermindern, das Wohlbefinden und die Lebensqualität zu

verbessern.

Projekt Altenpflegeheim „Parkheim Berg“ (Stuttgart)

> 300 TT-Pflegeinterventionen

Outcome: Entspannung, Reduktion von Angst, Verbesserung der

Befindlichkeit und des Einschlafens, Reduktion von

Beruhigungsmitteln.

Erfahrung: Dauer bis zu mehreren Wochen, bis Menschen mit

Demenz Vertrauen haben und Nähe akzeptieren können.

Erleichterung des Alltags für demenzkranke Menschen und für

Pflegende, Pflegeprozess kann positiv beeinflusst werden. (Wallrabenstein, 2006, 39 f.)


Studie: Le toucher thérapeutique

AutorInnen

Jahr/Land

ZielFrage-

stellung

Studiendesign/

Stichprobe

Erhebungs-

instrumente/

Interventionen

Effekte/

Outcomes

Giasson et al.,

1999

Kanada

Effekt von

Therapeutic Touch

auf das Verhalten

bei Alzheimer-

patientInnen

(Stadium 6 und 7 -

Global

Deterioration

Scale) in einer

psychiatrischen

Klinik

Randomisiert/

kontrollierte

Studie

n = 27

Experimentelle

Gruppe

(n= 16)

Kontrollgruppe

(n=11)

Discomfort Scale

for Dementias of

the Alzheimer`s

Type (DS-DAT)

Therapeutic

Touch

Präsenz einer

Pflegeperson

Signifikante

Reduktion des

Symptomkomplex

Schreien, Unruhe,

Reizbarkeit,

Aggressivität,

verkrampfte

Bewegungen.

Therapeutic Touch

wird erstmalig als

Pflegeintervention

bei Menschen mit

Demenz

empfohlen.


Effektivität von TT bei Demenz

Therapeutic Touch and agitation in inviduals with Alzheimer`s Disease

Hawranik et al. (2008), n = 51

Western journal of nursing research, 30 (4), 417ff

The effect of therapeutic touch on agitated behavior and cortisol in

persons with Alzheimer`s Disease

Woods et al. (2009), n = 65

Forschende Komplementärmedizin, 16 (3), 181–189

Nonpharmacological Therapies in Alzheimer’s Disease: A Systematic

Review of Efficacy

Olazaran et al. (2010), 179 RCT`s

Dementia and Geriatric cognitive disorders, 30, 161-178



mit dementiellen Erkrankungen

Therapeutic Touch als nicht medikamentöse, klinisch relevante

Methode, um durch die Reduktion der vorherrschenden

Symptomatik das Wohlbefinden zu verbessern.

Die Aufrechterhaltung der pflegerischen Beziehung wird erleichtert,

wenn andere Kommunikationskanäle nicht mehr möglich sind.

(Doherty, 2006, S. 27)

TT als Zugang zu Menschen, die verbal nicht mehr erreichbar sind.

„When words fail, there can be no better way to convey

to another that I care than by touch.“

(Sayre-Adams et al., 2001, Preface)


Ganzheitlichkeit in der Pflege

Therapeutic Touch unterstützt den Anspruch nach

Ganzheitlichkeit in der Pflege und kann zur

Förderung des Wohlbefindens und Verbesserung

der Lebensqualität beitragen.

„If care was focused on the whole person and his or her

comfort, tools like therapeutic touch would become

available to nurses, allowing them to enhance the

quality of life of the people in their care.”

(Giasson et al., 1999, S. 38)

“Home healthcare nurses have a unique opportunity to

use this nursing intervention in their practice while

working in the comfort of the patient's environment.”

(Bryant, 1996, S. 580)


Conclusio

Therapeutic Touch (TT) kann in der Disziplin Pflegepflegeindiziert im eigenverantwortlichen Bereich (§ 14 GuKG)als evidenzbasierte holistische und komplementärepflegetherapeutische Intervention angewandt werden.

Synergieeffekte mit komplementären Pflegemethoden (v.a.Aromapflege) ergeben einen Forschungsbedarf mitmethodischer Triangulation.

Wissenstransfer durch fachspezifisch ausgebildete Personen,die in die Praxis integriert und durch das Managementbeauftragt sind, ist für die Implementierung von TTerforderlich.

Anzustrebende Ziele sind, Therapeutic Touch alskomplementäres Pflegekonzept in der Gesundheitsförderung,Prävention und begleitend zu schulmedizinischen Therapienim intra- und extramuralen Bereich der Regelversorgung undder freiberuflichen Praxis des Gehobenen Dienstes fürGesundheits- und Krankenpflege zu verankern.


Herzlichen Dank

für die Aufmerksamkeit

www.i-therapeutic-touch.com

Integral Therapeutic Touch Institut Education & Research


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