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INHALTSVERZEICHNIS

Kurzbeschreibung – für den eiligen Leser 4

Die Erich Kästner Schule in Hamburg 5

Solar - Projekte zur Armutsbekämpfung an der EKS 5

Das Konzept Modellfinca: Projektplanung 2010 - 2012 6

Projektplanung im Detail 7

1. Konzeptionelle Maßnahmen auf der Finca 7 2. Schulungsarbeit auf der Finca 8

Realisierung 9

1. Erster Projektteil 2010 9 2. Zweiter Projektteil 2011 9 3. Schulungsarbeit auf der Finca 10 4. Dritter Projektteil 2012 11 5. Schüler berichten 13

1. Die Vorbereitung auf das Projekt 13 2. Ein Besuch in unserer Partnerschule 14 3. Das Schulsystem in Nicaragua 14 4. Besuch bei den Hamburger Projekten in León 15 5. Nicaragua: Land und Leute 16 6. Die Nachbereitung des Projekts 17 7. Die Chronik der 25 Reisetage der Gruppe 18

Vernetzung mit lokalen und internationalen Partnern 23

Impressum 24

ZUR DIESJÄHRIGEN PROJEKTGRUPPE GEHÖREN:

Jannik Schmidt, Johannes Agourram, Kathrin Bornhöft, Nico Schneider, Lars

Schmidt-Peil, Kim Kira Schmelzer, Madlen Eickhoff, Hendrik Diederici, Kevin Kröger,

Paul Kurbjuhn, Isabel Cuadros, Bernward Klamt und Gerd Schumann

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KURZBESCHREIBUNG – FÜR DEN EILIGEN LESER

Das Projekt in El Tololar

Das Projekt in El Tololar ist angelegt für den Zeitraum 2010 bis 2012 und wird durchgeführt von Oberstufenschülern und Lehrern der Erich Kästner Schule aus Hamburg in Zusammenar-beit mit verschiedenen Kooperationspartnern vor Ort. Es findet statt im Rahmen einer seit über 20 Jahren bestehenden Schulpartnerschaft. Die Finca in El Tololar war vor dem Projektbeginn eine typische nicaraguanische Finca mit nied-rigem Ertrag. Die Hälfte des Jahres herrscht in Nicaragua eine andauernde Trockenzeit mit Temperaturen bis zu 40°C im Schatten Daher kann ohne künstliche Bewässerung in dieser Zeit eine Bewirtschaftung nicht stattfinden. Bislang sind Beregungsanlagen für die Kleinbauern zu unbekannt und zu teuer, so dass sie vielfach ihre Felder an Großgrundbesitzer verpachten, die Plantagenwirtschaft mit Monokulturen für den Export betreiben. Die Kleinbauern selbst verdin-gen sich als Erntehelfer oder Tagelöhner in den Städten. Dieses als Landflucht bekannte Phä-nomen ist in südlichen Entwicklungsländern weit verbreitet. In der Folge nimmt die Versorgung der Bevölkerung mit frischen Lebensmitteln auf den Märk-ten ab und wird entsprechend teurer. Dieser Umstand ist der Anlass für unser Projekt. Wir wollten beim Ausbau einer Modellfinca helfen, auf der die Bauern und die Schüler aus den um-liegenden Schulen sich im Landbau mit Bewässerungssystemen für die Trockenzeit schulen lassen können. In den Schulungen lernen sie beispielsweise, wie sie ihre Böden effektiv das ganze Jahr über nutzen können, des Weiteren können sie auf der Modellfinca Anregungen zur Gestaltung ihrer eigenen Finca und zur Solar- und Bewässerungstechnik bekommen. Die Idee für die Modellfinca in El Tololar entstand in der Gemeinde und wird von den umliegenden Schu-len begrüßt. Die Projekte 2010 und 2011

Im Jahr 2010 wurden die Grundbausteine für die Modellfinca gelegt. Es wurde der erste Hoch-tank aufgestellt und mit einer auf der ersten Feldhälfte verlegten Tropfenbewässerungsanlage verbunden. Um das Wasser in den Hochtank zu befördern, wurde eine solarstrombetriebene Pumpe im bereits vorhandenen ca. 50 m tiefen Brunnen installiert. Dazu wurden vier Solarpa-nele aufgestellt. Hinzu kam der Bau eines neuen Schulungshauses auf der Finca, in dem die Weiterbildungskurse stattfinden. Im Jahr 2011 wurde die Anlage auf der Finca um einen zweiten Hochtank erwei-tert. Zusätzlich zur praktischen Arbeit setzten sich die Hamburger Schüler inten-siv mit dem Landbau und der Vermarktung der Produkte auseinander. Sie nahmen u.a. an den Schulungen teil und führten eine Marktanalyse durch. Das Projektvorhaben 2012

In diesem Jahr soll das Projekt El Tololar fertig gestellt werden. Dazu gehört Ausbau der Feldbewässerung auf die zweite Feld-hälfte, das Aufstellen eines dritten Hoch-tanks und der Aufbau zweier zusätzlicher Solarpanele, um die Förderleistung der Pumpe zu erhöhen. Diese Erweiterungen sind erforderlich, um die gesamte Feldflä-che der Finca für die geplante Rotations-wirtschaft zu nutzen.

Trockenheit braucht Wasser - Schüler der EKS 2012 in El Tololar -

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DIE ERICH KÄSTNER SCHULE IN HAMBURG Seit 1990 Partnerschaft mit ländlichen Gemeinden und Schulen in Nicaragua

Die Erich Kästner Schule (EKS) besteht seit 1979. Sie umfasst heute über 1500 Schüler sowie ca. 170 Lehrer. Sie ist eine der größten Hamburger Allgemeinbildenden Schulen mit Vorschul-klassen, Grundschule, Sekundarstufe I und II. Seit 1990 besteht eine Schulpartnerschaft mit dem Landschulverbund Salinas Grandes im Landkreis León. Die dazugehörigen Schulen wurden in der Vergangenheit in vielfältiger Weise unterstützt:

Mit der Übersendung von Schulmaterial ein Mal jähr-lich im Rahmen des Hamburger Containers, mit der Finanzierung einer einfachen Trinkwasserversorgung der Zentralschule, mit Katastrophenhilfe im Fall von „Mitch“ und anderen Hurrikanen, mit der Einrichtung einer Lehrbuchsammlung u.a.m.. Die Schüler der EKS und der Leóner Partnerschulen pflegen Brieffreundschaften und es finden Besuche von Lehrern und Schülern im jeweils anderen Land statt. Zwei ehemalige Schulsprecher der EKS haben längere Zeit in León verbracht und die Beziehungen vertieft. Die EKS hat im Rahmen ihrer Schulpartnerschaft in den letzten acht Jahren regelmäßig Solarprojekte zur Armutsbekämpfung durchgeführt. Diese wurden

mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit einem Gewinn beim Sharety Award 2008 und den Nominie-rungen für den Deutschen Schulpreis in den Jahren 2008 und 2012, bei denen der besondere Stellenwert dieser Projekte hervorgehoben wurde. 2009 wurde das Projekt ausgezeichnet mit dem „Eine – Welt – Preis“ der Norddeutschen Stiftung Natur und Umwelt unter mehr als 1.000 Bewerbern. Im Wettbewerb des Bundespräsidenten „Eine Welt für Alle“ gewann das Projekt 2010 den vierten Platz bundesweit unter 600 Bewerbern.

SOLAR - PROJEKTE ZUR ARMUTSBEKÄMPFUNG AN DER EKS

Projekte zur Existenzsicherung im Landkreis Salinas Grandes Seit 2005 führen Schüler der 11. Klassen alljährlich zusammen mit ihren Leóner Mitschülern Projekte zur Armutsbekämpfung in den Landgemeinden Leóns durch. Eingebunden sind diese Projekte in den Physik – Ergänzungskurs „Regenerative Energietechnik und Umweltschutz“. Hier werden die Projekte vorbereitet und aus diesem Kurs rekrutieren sich die nach Nicaragua mitreisenden Schüler. U.a. wurde der kleinen Landgemeinde El Trapiche in Sali-nas Grandes bei der Wasser- und Stromversorgung ihrer 300 Bewohner geholfen. Das Dorf hatte weder Anschluss an das öffentliche Wassernetz noch an die Stromversor-gung. In der halbjährigen Trockenzeit wurde das Wasser knapp und abends ab 6 Uhr war es in den Häusern dun-kel. Insgesamt 60 Schüler der EKS haben von 2005 bis 2008 in der Gemeinde El Trapiche für 44 Familien eine Solar - Bewässerung für die Felder in der Trockenzeit aufgebaut, so dass die Bewohner jetzt in der regenarmen Zeit von

Beim Auspacken des Schulmaterials in Nicaragua

Ein Wasseranschluss für jedes Haus in El Trapiche 2006

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Dezember bis Mai Gemüse zur Selbstversorgung und zum Verkauf anbauen können. Dazu ha-ben sie eine saubere Trinkwasserversorgung mit Solarenergie auf den Grundstücken installiert, so dass jetzt jede Familie einen eigenen Wasserhahn und einfachen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat. Zum Abschluss des Projektes hat jedes Haus eine kleine Solar - Anlage bekommen, um damit nachts über elektrisches Licht zu verfügen: Keine Gaslampen oder Kerzen mehr! Besonders die

im Dorf ansässigen Lehrer sind hochzufrieden. Auch die Gemeinschaftseinrichtungen wie Schu-le und Gemeindezentrum verfügen über eine Lichtanlage und können jetzt auch abends ge-nutzt werden. Im Jahr 2009 arbeiteten zehn Oberstufenschü-ler der EKS an unserer Partnerschule in Salinas Grandes im Englisch- und Mathematikunterricht mit, um den Schülern und Lehrern Einblick in aktive und partizipative Unterrichtsformen zu geben, wie sie sie selbst an der EKS in Hamburg kennen gelernt haben. Der Unterricht und das Unterrichtsmaterial wurden vorher in Hamburg erarbeitet. Das Material basierte auf einem de-taillierten Katalog von Wünschen, den die EKS von der Leóner Partnerschule Salinas Grandes erhalten hatte.

DAS KONZEPT MODELLFINCA: PROJEKTPLANUNG 2010 – 2012

Überblick Die letzten drei Jahre arbeiteten Schüler und Lehrer des o.a. Solarkurses der EKS jeweils in den Monaten Februar und März auf einer Finca in El Tololar bei León in Nicaragua, um dort eine landwirtschaftliche Modellfinca und Berufsschule mit einem solarbasier-ten Bewässerungssystem aufzubauen. Dieses Jahr konnte das Projekt abgeschlossen und den Schulen sowie der Gemeinde zur weiteren Nutzung überge-ben werden. Die Idee für dieses Projekt entstand 2009 in der Gemeinde El Tololar und soll eine Antwort geben auf das Phänomen der Landflucht, was in Nicaragua wie auch in allen anderen Entwicklungsländern der Welt die Verslummung der Zentren bewirkt. Bauern zie-hen vom Land in die Peripherie der größeren Städte und verdingen sich dort als Tagelöhner oder arbeiten als Erntehelfer auf den Plantagen der Großgrundbe-sitzer. Das Projekt richtet sich an die Kleinbauern und an ihre Kinder in den umliegenden Landschulen. Auf der Modellfinca lernen sie exemplarisch, wie man kleine Parzellen ertragreich bewirtschaften kann, um Verkauf / Verpachtung an Großgrundbe-sitzer zu verhindern und die Eigenversorgung zu stärken.

Schüler der EKS und einheimische Helfer beim Aufstellen des dritten

Hochtanks 2012

Schüler der EKS im Unterricht in unserer Partnerschule 2009

Schüler der EKS und einheimische Helfer beim Aufstellen des dritten

Hochtanks 2012

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Die Situation in León León ist das Zentrum der wichtigsten Agrarregion des Landes und trägt mit ca. 80 % zu den landwirtschaftlichen Exporten Nicaraguas bei. Trotzdem verarmen die Kleinbauern immer mehr, obwohl ertragreiche Böden zur Verfügung stehen. Der Grund liegt darin, dass in vier Jahrzehnten extensiver Landwirtschaft für den Export (Bananen, Soja, Erdnüsse, Zuckerrohr und Baumwolle) die Kenntnisse der traditionellen Produktionsformen der Kleinbauern zur Sub-sistenzwirtschaft verloren gingen. Verminderte Ernteeinnahmen aufgrund gestiegener Kosten für das Saatgut, Missernten wegen Schädlingsbefall oder Trockenheit bzw. Unwettern führen dazu, dass die Bauern nicht mehr ihre Felder bewirtschaften, sondern sie zu Schleuderpreisen (100 USD / Jahr / manzana bzw. 0,7 ha) an die Großgrundbesitzer z.B. von Erdnussplantagen verpachten. Die Kenntnisse der Großväter und Väter von landwirtschaftlichen Anbauverfahren auf kleinen Parzellen haben in demselben Maße abgenommen, wie sich die Exportwirtschaft ausdehnte und Arbeitskräfte brauchte. Damit schwand auch die Fähigkeit der Kleinbauern zur Eigenversorgung mit landwirtschaftlichen Grundnahrungsmitteln bzw. deren Verkauf. Ihre Kin-der verfügen heutzutage kaum noch über Kenntnisse.

Es ist aus volkswirtschaftlicher Sicht erforder-lich, dass diese Tendenz umgekehrt wird und die Besitzer ihre Böden selbst bestellen und von ihrem Ertrag leben. Entsprechend können damit auch die Lebensbedingungen verbessert wer-den. Das Projekt richtet sich an die Kleinbauern direkt und an ihre Kinder in den Landschulen. Es bietet landwirtschaftliche Kurse in ökologischen Anbauverfahren für die Kleinbauern und die Schüler der umliegenden Schulen auf dem Ge-lände der Finca an. Die Modellfinca erhielt ein Schulungsgebäude und eine Feldbewässerung auf Basis der Solarenergie. Auf der Modellfinca kann den Kleinbauern unmittelbar gezeigt wer-den, wie intensiver rotierender Anbau kombi-niert werden kann mit moderner solargestützter Tropfenberegnung. Die Finca dient also als Zentrum für die Fortbildung der Bauernschaft und ist zugleich als Außenstelle der Landschulen El Tololars eine landwirtschaftliche Berufsschule, in der die Kinder lernen, wie man mit adäqua-ten Anbauverfahren größtmöglichen Ertrag erzielen kann.

DIE PROJEKTPLANUNG IM DETAIL 1. Konzeptionelle Maßnahmen auf der Finca

Konzeptionell wurden 2010 für die Finca die folgenden Planungen entworfen, die sich jetzt nach Abschluss des Projektes bewäh-ren müssen:

Installation von Windschutzhecken sowie Einbringung eines Erosionsschutzes - entlang der Geländegrenzen wurden 200 Traktorrei-fen eingebracht, um die Wind- und Wasser-erosion zu vermindern. Windschutzhecken werden dort angepflanzt, wo eine Aufteilung der Ländereien aufgrund der Rotationswirt-schaft durchgeführt werden soll – z.T. reali-siert mit Zuckerrohr.

Diversifikation und Rotationswirtschaft von Grundnahrungsmitteln (Mais, Bohnen und Sorgo), Knollenfrüchten (Yucca, Kartoffel),

Das Schulungsgebäude auf der Modellfinca 2012

Lageplan der Modellfinca mit den Feldgrundstücken Lote 1 – Lote 8

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Bananengewächsen, Gemüse (Bohnen, Tomaten, Paprika, Wurzel, Rote Beete, Rettich), Kürbisge-wächsen (Pipian (Sauergemüse), Ayote (desgl.), Melonen, Gurken) – bereits realisiert. Anpflanzen von Fruchtbäumen (Mango, Zitrusfrüchte, Ananas) – weitgehend realisiert. Das alles geschieht auf insgesamt 8 Feldern (Lotes 1 bis 8 auf dem Lageplan) von ca. je 1/5 ha. In jedem Anbauzyklus er-folgt eine Rotation des Anbaus. So wird verhindert, dass die Böden einseitig ausgelaugt werden und sich pflanzentypisches Ungeziefer vermehrt. Darüber hinaus werden die natürlichen Nährstoffe besser ausgenutzt.

Einrichtung einer Baumschule mit Fruchtbäumen und zur Bäumen für die Holzgewinnung - entlang der Außengrenze der finca wurden ca. 200 Bäume gepflanzt. Außerdem Anpflanzung von Zier- und Heilpflanzen (Oregano, Koriander, Zitronengras) - in Arbeit.

Produktion von organischem Dünger. - realisiert Installation einer Solaranlage mit Schlauchsys-

tem zur Tropfenberegnung. Erweiterung des be-stehenden Brunnens und Aufbau eines Wasser-tankes – realisiert.

Bau eines Unterrichtsgebäudes und einer Vor-ratshalle. mit 108 m2 Grundfläche – realisiert.

Erarbeitung und Beschaffung von Unterrichts- und Anschauungsmaterial, Broschüren und Ar-beitsblättern. Das Material wird ausgearbeitet von den Lehrern der Landschulen und den Fach-kräften der IDE. Das Material wird zu einem symbolischen Preis an die Schüler bzw. Bauern überreicht – realisiert.

Einrichtung eines Promotions- und Vermark-tungssystems. Ein großes Problem der Landbe-völkerung ist die Vermarktung ihrer Produkte. Bei erfolgreicherem Absatz wird die Nachhaltig-keit ihrer Produktionsbemühungen erleichtert – in Arbeit.

2. Schulungsarbeit auf der Finca Die Finca versucht, in ihrem Unterricht drei Aspekte miteinander zu verbinden: Fortbildung in landwirtschaftlichen Produktionsformen, Steigerung der Produktion und Umweltschutz.

An der Schule werden landwirtschaftliche Prak-tika und theoretische Unterweisungen zu ver-schiedenen Themen angeboten. Der Unterricht wird in einem im Rahmen dieses Projektes er-richteten Schulungsgebäude auf dem Gelände der Finca mit Platz für 40 Personen durchge-führt. Die Praxis erfolgt auf den Feldern. Die Arbeiten werden durchgeführt von ange-stelltem Fachpersonal, den Bauern, den Lehrern der Landschulen und den jeweiligen Schüler-gruppen. Angeleitet werden die Arbeiten vom Personal der Nicht – Regierungsorganisation „Instituto Educación y Desarrollo“ (IDE). Die Arbeit auf dem Feld hat zwei Ziele: Ein Teil des Ertrages wird für den Verkauf auf den loka-len Märkten produziert, der Rest wird den Schü-lern / Eltern zur Eigenversorgung übereignet,

wie es auch das Programm PINE (Programa Integral de Nutrición Escolar) “Integriertes Pro-gramm zur schulischen Ernährung” des Gesundheitsministeriums Nicaraguas vorsieht, das mit Unterstützung der Weltbank durchgeführt wird und den Schülern Getreide, Kekse, Milch, Öl etc. als Grundversorgung anbietet. Diese Versorgung kann durch das Projekt jetzt auch auf fri-sches Gemüse ausgeweitet werden.

Vermarktung der Anbauprodukte auf den Leóner Märkten

Schulungen auf der Modellfinca

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Wenn das Zentrum und die Produktionsflächen vollständig ausgebaut sind, können aus Kapazi-tätsgründen ca. 400 Schüler am Projekt teilnehmen, d.h. die Schüler der 5. bis 10. Klasse, die nach Maßgabe der schulischen Unterrichtszeit nachmittags oder morgens im Zentrum arbeiten. Unterrichtsthemen sind Bodenbeschaffenheit und –erhaltung, Wasser (der Wasserkreislauf, Schutz, sparsamer Einsatz), Umweltschutz (Saubere Umwelt und Hygiene), Diversifizierung des Anbaus und Pflanzkombinationen (z.B. gemeinsame Aussaat von Mais und Kürbis), Her-stellung organischen Düngers, Abfälle und Biomüll sowie Katastrophenvorsorge und –schutz.

REALISIERUNG

1. Erster Projektteil 2010 Im ersten Projektteil im Jahr 2010 wurden be-reits die folgenden Arbeiten realisiert: die Verle-gung eines Bewässerungssystems von 400 m Hauptwasserleitung und den dazugehörigen Be-wässerungsschläuchen für ca. 0,7 ha Feldfläche, der knappen Hälfte der insgesamt zur Verfü-gung stehenden Feldfläche, die Installation ei-nes Solarsystems mit vier Solarpanelen von ins-gesamt 700 W, der Aufbau eines Hochtanks von 5.000 l sowie der Bau des Schulungsgebäudes und einer Bodega (Vorratskammer) auf dem Gelände der Finca. Der Brunnen auf dem Grund-stück hat eine Tiefe von 48 m und eine Wasser-säule von ca. 10 m. Der aufgestellte Hochtank steht auf einem 5 m hohen Gerüst. Somit muss das Wasser durch das solare Pumpensystem auf eine Höhe von über 50 m gefördert werden. Ei-ne am Ende der Arbeiten 2010 durchgeführte Probemessung nach der Installation der Pumpe ergab einen Wasserfluss von 40 Litern pro Minu-te in den Hochtank. Damit konnte der Tank in dieser Ausbaustufe in gut zwei Stunden gefüllt werden.

2. Zweiter Projektteil 2011 Im Jahr 2011 wurde ein zweiter Hochtank von 5.000 l neben den ersten gestellt, da das mit ei-nem Hochtank zur Verfügung stehende Wasser in den Abend- und den Nachtstunden nicht für die gesamte mit Bewässerungsschläuchen ver-legte Feldfläche ausreichte. Der zweite Tank wurde mit dem ersten gekoppelt, so dass insge-samt 10.000 l Tankkapazität zur Verfügung standen. Damit war genügend Wasser für jede Tageszeit vorhanden.

Da 2012 ein weiterer Hektar Feldfläche zur Be-wässerung ansteht, muss die Tankkapazität noch einmal erhöht werden. Die weiteren geplanten technische Arbeiten wie die Erweiterung des So-larsystems um 350 W, der Ausbau und die Reno-vierung des Brunnens und der Ausbau des Be-wässerungssystems auf insgesamt 1,75 Hektar waren 2011 nicht möglich, da unsere Hardware für 2011 (Systemkomponenten, Schläuche,

Die Anlage auf der Modellfinca am Ende der ersten Ausbaustufe 2010

2011 wird ein zweiter 5000 l - Hochtank neben den ersten gestellt

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Solarmodule, Ventile, Pumpe etc.) im nicaraguanischen Zoll festhingen. Sie wurden im Sep-tember 2010 im Hamburger Schulcontainer zusammen mit weiteren vier Containern über die Caritas verschifft und trafen im November in Nicaragua ein. Trotz einer Intervention des Leó-ner Bürgermeisters kamen sie bis Mitte Juni nicht frei. Alle Container enthielten Spenden und gemeinnützige Güter: Schulmaterial, Möbel und andere Hilfsgüter für Einrichtungen wie Schu-len, Krankenhäuser und Kirchen. Die Handlungsweise der Behörden ist zu interpretieren als politische Machtprobe, mit der die nationale Regierung die Nichtregierungsorganisationen dar-an hindern wollte, die Projekte direkt mit den Nutznießern abzuwickeln. Seit Jahren bemüht sich der nicaraguanische Staat um Einflussnahme auf die Nichtregierungsorganisationen. Hin-dernisse wie Importzölle hätten verheerende Wirkung auf die internationale Entwicklungszu-sammenarbeit: Die meisten wohltätigen ausländischen Organisationen können sich 20 % hö-here Frachtkosten nicht leisten und müssten ihre Unterstützungstätigkeit einstellen.

Da das Material nicht zur Verfügung stand, beschäftigten sich die Schüler 2011 intensiv mit dem Landbau, führten eine Marktanalyse auf dem Leóner Wochenmarkt bzgl. der auf der Finca angebauten Produkte durch und hatten durch ihre Arbeit vielfältigen Kontakt zu den Schülern vor Ort, mit denen sie zusammen arbeiteten. Darüber hinaus setzten sie die Arbeit der Grup-pe, die 2009 in unserer Partnerschule Salinas Grandes an der Erarbeitung zur Verbesserung der Unterrichtsmethoden mitgewirkt hatte, fort. Sie hospitierten im Englischunterricht, planten Stundenentwürfe mit dem Englischlehrer und setzten diese im Unterricht selbst um. Dieses Engagement, das wie 2009 im Rahmen des Schulentwicklungsprogramms an unserer Part-nerschule erfolgte, wurde von den dort arbei-tenden Lehrern und der Schulleitung gern ange-nommen und machte sowohl den Schülern der Partnerschule wie auch den Hamburger Schü-lern viel Freude.

3. Schulungsarbeit auf der Finca Die Feldbewässerung auf der ersten Hälfte der Feldfläche war bereits kurz nach Installation durch die Hamburger Schüler im März 2010 einsatzbereit, so dass verschiedene Gemüse ange-pflanzt werden konnten:

Pipian (Gurken – Kürbis – Sauergemüse); Ayote (Sauergemüse), Wassermelone und Honigmelo-ne. Damit war der bewässerte Feldanteil weitge-hend ausgenutzt. Der bisher unbewässerte Bereich konnte in den Regenzeiten mit Mais, Weizen, Yuca (einer Kar-toffelart) und Zuckerrohr bebaut werden, so dass die gesamte Nutzfläche von 1,7 ha in die Bepflanzung einbezogen wurde. An den Rändern der Finca wurden insgesamt 200 Bäume gepflanzt, die später als Nutz- bzw. wertvolles Möbelholz verwendet werden können. In wenigen Jahren dienen sie bereits als „Wind-brecher“ und verhindern sowohl Erosion durch Wasserabtrag sowie durch Sandabtrag wegen starker Winde in der Trockenzeit. Um den Effekt der Randerosion weiter zu vermindern, wurden 200 alte Traktorreifen gekauft und entlang der

Fincagrenzen im Erdreich verankert. Bereits im Verlauf der ersten Regenzeit ist aufgrund die-ser Maßnahmen eine deutliche Verminderung der erosiven Wirkung festzustellen. Im Bereich der Obstbäume wurden weitere 20 Fruchtbäume angepflanzt: Mango, Limone, Avocado, Orange und Brotbaum, der schwere süßliche Früchte hervorbringt.

Englischunterricht in unserer Partnerschule Salinas Grandes 2011

Auf der Finca wachsen Wassermelonen -in der Mitte der Bewässerungsschlauch

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Trotz einiger Rückschläge durch Überschwemmungen in den Regenzeiten und durch Schädlingsbefall (die richtige organische Düngung und biologische Schädlingsbekämpfung muss sich erst einspielen) konnten die Schulungsarbeiten bereits aufgenommen werden und die Erträge reichten bereits zur Unterstützung der Selbstversorgung der an der Arbeit beteiligten Familien, darüber hinaus konnte aber auf den Märkten bisher noch nicht viel verkauft werden. Das soll sich nach dem Abschluss des Projektes 2012 deutlich verbessern, wenn die gesamten 1,7 Hektar Feldfläche der Finca mit Bewässerungs-schläuchen versehen sind und auch in der Trockenzeit genutzt werden können. Alle Teilnehmer der Schulungsveranstaltungen erhielten Auszeichnungen für die erfolgreiche Teilnahme an den Fortbildungen. Was für uns lediglich moralischen Wert besitzt, wird in Nicaragua hoch geschätzt und ist als Auszeichnung bzw. Nachweis für besondere Anstrengungen im weiteren beruflichen Werdegang bzw. für die Gewährung von Stipendien sehr wichtig.

4. Dritter Projektteil 2012 Erst im Juni 2011 wurden die Materialien vom ni-caraguanischen Zoll freigegeben und auf dem Gelände des Projektpartners Enicalsa zwischen-gelagert, so dass sie der diesjährigen Projekt-gruppe zum Abschluss der noch ausstehenden technischen Arbeiten zur Verfügung standen. 2012 wurde zunächst ein dritter Hochtank aufge-stellt und mit den anderen beiden Hochtanks ge-koppelt. Das Aufstellen des Tanks verlief mit den Erfahrungen aus den Vorjahren problemlos. Noch am Boden wurde er liegend in die Tragestruktur geschoben, dort fixiert und dann gemeinsam mit der Tragestruktur mit Hilfe von Muskelkraft und Seilen aufgerichtet. Zur Kopplung wurden alle drei Tanks über eine waagerechte Leitung auf Tankbodenhöhe verbunden, so dass sie immer gleich hoch mit Wasser gefüllt sind. Die jetzt er-reichte Kapazität von 15.000 l ist ausreichend für die gesamten 1,7 Hektar Feldfläche, da auch während des Bewässerns Wasser nachgepumpt wird. Zeitgleich stand auch die Zuleitung von den Hochtanks auf das Feld im Focus. Die 2010 ge-legte Zuleitung wurde mit den gleichen Schläu-chen realisiert, die auch als Hauptschläuche auf dem Feld verwendet werden und war mit 2,5 cm Innendurchmesser zu knapp bemessen. Deshalb wurde die alte Zuleitung ausgegraben und durch eine mit größerem Innendurchmesser ersetzt. Das Graben in der Hitze in der trockenen staubi-gen Erde stellte für die Schüler eine echte Her-ausforderung dar, die sie jedoch mit viel Elan meisterten. Eine nach dem Austausch durchge-führte Probemessung ergab einen Abfluss von

Auszeichnung für die erfolgreiche Teilnahme an einer Fortbildung

15000 l Tankkapazität am Ende der dritten Ausbaustufe 2012

Austauschen der dünnen Zuleitung gegen eine dickere

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ca. 2,2 l pro Sekunde aus den Hochtanks. Aus-reichend für die Bewässerung der gesamten Feldfläche. Die einzelnen Anbauflächen können zudem unabhängig voneinander bewässert wer-den, da jedes Areal mit Sperrventilen versehen ist. So kann der Wasserbedarf je nach Erforder-nis der Pflanzen geregelt werden. Parallel zu diesen Arbeiten begannen einige Schüler bereits damit, die Fundamentplatte für das Gestell der Solaranlage zu vergrößern, um zwei zusätzliche Panele aufzustellen. Bei allen Arbeiten wurden die Schüler unterstützt durch freiwillige Helfer der umliegenden Kleinbauern-höfe, die bereits an den Schulungen teilgenom-men hatten. Nachdem das neue Fundamentstück gegossen war, musste die Tragestruktur montiert werden. Das Anpassen an die alte Tragestruktur und das Einhalten der erforderlichen Längen und Winkel für die Montage erforderte genaues Arbeiten und den Einsatz von etlichen Unterlegscheiben an verschiedenen Stellen der neuen Tragestruktur, aber dann stand sie und die zusätzlichen Solar-module konnten problemlos montiert werden. Die elektrischen Anschlüsse legte der Elektroin-genieur Benito von unserer Projekt – Partnerfir-ma Enicalsa, die auf die Montage von Solaranla-gen in Nicaragua spezialisiert ist. Je zwei 24 V – Module wurden in Reihe geschaltet, so dass drei Paare mit 48 V entstanden. Damit steht aus den Solarpanelen jetzt eine Leis-tung von 1.050 W zur Verfügung. Die im An-schluss durchgeführte Probemessung enttäusch-te zunächst. Die Förderleistung der Pumpe stieg im Maximum (ein Uhr mittags) lediglich von 40 l/min auf 42 l/min. Damit ist offensichtlich die Leistungsgrenze der Pumpe erreicht. Durch die beiden zusätzlichen Panele kann allerdings die Pumpleistung in den Morgen- und Abendstunden wesentlich länger auf einem konstant hohen Ni-veau gehalten werden als vorher, die Tagesleis-tung der so erweiterten Anlage liegt damit bei ca. 20.000 l/Tag, dass entspricht ziemlich genau dem Wert, der ursprünglich bei verlegten Bewäs-serungsschläuchen auf allen acht Teilfeldern (20.000 Tropfstellen à 1 l/Tag) geplant war. Aufgrund der Erfahrungen des Schulungszent-rums aus den Jahren 2010 und 2011 wurden die Bewässerungsschläuche auf der zweiten Feld-hälfte jedoch enger aneinandergelegt als ur-sprünglich geplant, so dass bereits nach der Ver-legung auf sechs der acht Teilfelder die vorhan-denen Bewässerungsschläuche und Ventile auf-gebraucht waren. Eine Verlegung auf den letzten beiden Teilstücken hätte unter diesen Umstän-den auch zu Wasserengpässen geführt. So blei-ben die verbleibenden zwei Feldstücke als Be-bauungsreserve dem Schulungszentrum erhalten und sollen nach Aussagen der Betreiber später

Übergang der neuen Zuleitung auf die beiden Hauptschläuche mit T-Stück

Gießen des Fundaments für die zwei zusätzlichen Solarpanele

Montage der neuen Panele

Insgesamt stehen 6 Module mit einer So-larleistung von 1050 W zur Verfügung

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mit Bewässerungsschläuchen bestückt werden. Finanziert werden sie aus den Ernteeinnahmen. Die zusätzlich benötigte Energie kann aus zwei weiteren noch zu installierenden Modulen gelie-fert werden, die zusammen mit den bereits vor-handenen 1400 W ergeben werden, ausreichend für den Betrieb von zwei parallelen Pumpen. Eine besondere Härte für die Schüler stellten in diesem Jahr die Wetterbedingungen dar. In die-sem Jahr herrschte neben der Trockenheit in den Monaten Februar und März fast durchgängig ein extrem starker Wind vor, der ständig Staubfah-nen durch die Luft wirbelte und an manchen Ta-gen dafür sorgte, dass die Arbeit vor der geplan-ten Zeit abgebrochen werden musste. Aber trotz dieser Erschwernisse arbeiteten die Schüler intensiv und schnell und schafften alle geplanten Arbeiten innerhalb der uns zur Verfügung stehenden Zeit. Neben der Arbeit kam auch dieses Jahr das Vergnügen, das Kennenlernen eines fremden Lan-

des und einer fremden Kultur, nicht zu kurz. Besonders angetan waren die Schüler vom Baden am Strand des Pa-zifischen Ozeans, der etwa 20 km von León entfernt in Las Peñitas sehr reizvoll ist. Die Begeisterung am Wellensur-fen führte dazu, dass einige Schüler Surfstunden in einer Surfschule nahmen. Auch die Vulkankette – von einem Vulkan fuhren wir mit einer Art Snowboard durch den Staub hinunter – und das Leben in der Stadt León, in der wir im Wohnheim für ausländische Studierende wohnten, hatten ihren eigenen Reiz. Hier gab es von exotischem Es-sen über Live-Konzertabende bis zum Tanzen nach Reg-gaeton-Musik vieles, was die anstrengende Arbeit schnell vergessen ließ. Abgerundet wurde die diesjährige Fahrt von Ausflügen ins Landesinnere Nicaraguas, u.a. zu den heißen Quellen von San Jacinto, zum Canyon von Somoto, einer wasserführenden Schlucht im Norden des Landes, die wir durchwanderten, zur Lagune Apoyo, einem war-men Kratersee mit Badestelle und zum berühmten Kunst-handwerkermarkt in Masaya.

SCHÜLER BERICHTEN 1. Die Vorbereitung auf das Projekt Zur Vorbereitung auf das Projekt gehörte neben den Referaten zu den Themen Globalisierung, Politik und Wirtschaft von Ent-wicklungsländern, Landeskunde Nicaragua, Theorie und Tech-nik der Solarenergie auch ein Besuch im Zentrum für Schulbio-logie und Umwelterziehung Hamburg (ZSU). In kleinen Tischgruppen arbeiteten wir an praktischen Experi-menten z.B. zum optimalen Einstrahlungswinkel auf Solarmo-dulen, ihren Anschlussarten und mit welcher Lastleistung sie den höchsten Wirkungsgrad erzielen. Außerdem erarbeiteten wir dort mit Visualisierungen und Bei-spielen die Folgen des Treibhauseffektes und lernten, warum es wichtig ist, auf alternative Energien umzusteigen. Am Ende bekamen wir alle die Gelegen-heit, mit einem Elektrofahrrad, das an einer Solartankstelle aufgeladen wird, eine Probefahrt zu machen. Alles in allem war der Besuch eine sehr lehr- und hilfreiche Ergänzung unserer Vorbereitungsarbeit für die spätere Reise nach Nicaragua. Johannes Agourram

Verlegen der Bewässerungsschläuche auf dem Feld

Staubfahnen in der Luft zwangen uns an einigen Tagen, die Arbeit

vorzeitig zu beenden

Experimente im ZSU

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2. Ein Besuch in unserer Partnerschule Die Verbindung unserer Schule zu Nicaragua ba-siert auf einer seit 1990 bestehenden Schulpart-nerschaft zum Landschulverbund Salinas Gran-des bei León. Jährlich im September findet eine Schulmaterialsammlung für unsere Partnerschule statt, so auch in diesem Schuljahr. Die gesam-melten Materialien wie Stifte, Hefte, Geodrei-ecke, Schulranzen u.ä. haben wir im Nicaragua-kurs in Tonnen verpackt, die in einem Caritas – Container nach Nicaragua verschifft werden. Zu der langjährigen Partnerschaft gehört inzwi-schen auch der jährliche Besuch von Schülern aus den Solarprojektgruppen der EKS in unserer Partnerschule Salinas Grandes. 2009 und 2011 arbeiteten dort sogar Schüler von unserer Schule im Unterricht mit. Am 23. Februar ist es für uns so weit. Wir ma-chen uns morgens mit dem PickUp auf den Weg zu unserer Partnerschule. Dort angekommen werden wir von den Schülern, die auf dem Ein-gangsweg ein Spalier bilden, begrüßt. Ein etwas unwohles Gefühl begleitet uns zunächst, als wir zwischen den Schülern durchgehen und uns ein Platz inmitten des Geschehens angeboten wird. Mit einer herzlichen Rede, die uns Frau Cuadros übersetzt, und mit der von allen Schülern gesun-genen Nationalhymne werden wir begrüßt. Da-nach dürfen wir einen typisch nicaraguanischen Tanz genießen, der uns von drei Schülerinnen der Schule vorgeführt wird. Der anschließende Englischunterricht, in den wir eingeladen werden, gibt uns einen guten Eindruck des typischen Schulalltags. Die Hitze und die Lautstärke in den offenen Klassenräumen, Stühle ohne Tische, eng an eng, und der frontale Unterricht machen uns die Unterschiede zwischen beiden Länder deut-lich bewusst. Trotz dieser Bedingungen arbeiten die Schüler hier sehr eifrig und konzentriert, was uns sehr beeindruckt. Nach den ganzen gesammelten Eindrücken freu-en wir uns über die Einladung der stellvertreten-den Schulleiterin Martha auf ihre Finca, die weni-ge Kilometer von der Schule entfernt liegt. Dort angekommen werden wir mit einem sehr lecke-ren Essen vom Grillofen begrüßt. Nach dem Es-sen dürfen wir die Finca genauer erkunden und sogar auf den Pferden reiten, die sonst zum Viehabtrieb genutzt werden, was die meisten von uns ausgiebig nutzen. Geschafft, aber glücklich machen wir uns nach diesem sehr interessanten Tag auf den Weg zu-rück in die Unterkunft Kim Kira Schmelzer

3. Das Schulsystem in Nicaragua Das Schulsystem in Nicaragua gliedert sich in eine freiwillige Vorschule, die sechsjährige Pri-maria (Grundschule) und die anschließende fünfjährige Secundaria, die in der elften Kasse mit

Herzlicher Empfang in unserer Partnerschule: Tanzvorführung

Die Schüler sitzen eng an eng in den Klassenräumen

Nachmittags auf Marthas Finca

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der Hochschulreife endet. In fast allen Schulen gibt es Vormittagsklassen und Nachmittags-klassen, um die Gebäude optimal zu nutzen, dazu teilweise noch Wochenendklassen für Schü-ler, die in der Woche berufstätig sind. Der Besuch staatlicher Schulen ist offiziell gebührenfrei, in der Realität sieht dies jedoch anders aus, da das Schulmaterial, wie Hefte, Schreibmaterial, Schuluniform usw. selbst bezahlt wer-den muss. Der Staat selbst hat jahrelang nur kleine Beiträge zu den laufenden Kosten der Schule und die Gehälter der Lehrer übernommen. Daher sind viele Schulgebäude sehr herunter gekommen und es mangelt an vielen Kleinigkeiten. Durch die sehr niedrigen Gehälter der Lehrkräfte sind diese häufig gezwungen, einen zweiten Job nebenbei auszuüben. Dazu kommen noch die ho-hen Schülerzahlen, die oft zur Überlastung der Lehrer führen. Um die Existenz der Schulen zu sichern, verlangten viele Schulleitungen in der Vergangenheit sogenannte „freiwillige“ Beiträge von den Eltern, z.B. für Papier und Prüfungsaufgaben am Ende des Schuljahres. In den letzten Jahren allerdings bemüht sich die Regierung in Nicaragua verstärkt um die Renovierung der Schulgebäude und eine bessere Versorgung der Schulen mit Schulbüchern. Wir hoffen, dass so langsam eine Veränderung und Verbesserung der bisherigen Situation eintreten wird.

Kim Kira Schmelzer

4. Besuch bei den Hamburger Projekten in León Am 28. Februar sind wir in zwei Hamburger So-zialen Projekten zu Gast. Beide Projekte küm-mern sich um Kinder in León, die sonst auf der Straße leben oder sich auf den Märkten herum-treiben und meistens nicht zur Schule gehen. Zuerst sind wir bei „Las Tías“, übersetzt „Die Tanten“. Der Name stammt von einer Gruppe von Marktfrauen, die das Projekt ins Leben ge-rufen haben. Eine der Gründerinnen, eine alte Dame, und einer der Sozialarbeiter informieren uns über das Projekt. „Las Tías“ kümmert sich um die Kinder der Frauen, die auf den Leóner Märkten arbeiten und ist eine Art Hort, in den die Kinder vor und nach der Schule gehen kön-nen, um eine warme Mahlzeit zu bekommen und ihre Hausaufgaben unter Anleitung zu ma-chen. Es gibt Sozialarbeiter, die mit den Kindern spielen oder etwas unternehmen, damit sie eine Unterstützung erhalten, die sie von ihren Eltern nicht erfahren. Danach besuchen wir das Projekt Chavaladas. Dieses Projekt kümmert sich um Jungen, die auf der Straße leben und drogenabhängig sind. Sie werden von den Sozialarbeitern des Projektes persönlich angesprochen und es wird ihnen eine Chance im Projekt gegeben, wenn sie sich dafür entscheiden, mit den Drogen aufzuhören und nicht weiter auf der Straße leben wollen. Das Projekt ist ähnlich wie eine Schule aufge-baut und hat verschiede Räumen zum Essen, Lernen und einen Pausenhof zum Spielen. Wie auch in Las Tías sind die Wände bunt bemalt. Das Projekt Chavaladas bietet zusätzlich zur Tagsbetreuung auch Schlafräume an. Um Über-griffe zu vermeiden, steht es allerdings nur Jungen offen. Außer den Sozialarbeitern stehen Nachhilfelehrer zur Verfügung, um bei den Hausaufgaben zu helfen, denn wer im Projekt blei-ben will, muss auch wieder zur Schule gehen.

Bemalte Hauswand im Eingangsbe-reich des Projektes Las Tias

Mittagessen im Projekt Las Tias

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Die Jungen hier spielen mit Begeisterung Fuß-ball und fordern uns zum Spielen heraus. Das nehmen wir gern an und so beginnt ein span-nender Fußballnachmittag, an dem auch unsere Mädchen begeistert mitspielen. Und obwohl das Spielen in der Nachmittagshitze anstrengend ist, macht es uns allen viel Spaß und wir wollen gar nicht wieder aufhören; die Jungen im Pro-jekt natürlich auch nicht. Beeindruckend ist be-sonders die Fröhlichkeit und Offenheit der Jun-gen, die alle schon viel Schreckliches erlebt ha-ben. Man spürt, dass es ihnen hier gut geht. In beiden Projekten arbeiten auch deutsche Ju-gendliche, die ein freiwilliges Soziales Jahr ab-leisten und uns von ihrer Arbeit erzählen. Der deutsche Jugendliche bei Chavaladas erzählt uns, dass Sinn und Zweck des Projektes ist, die Jungen von den Drogen zu entfernen: „Jeder Tag, den die Jungen hier sind, ist ein Erfolg für uns, da sie in dieser Zeit keinen Klebstoff schnüffeln oder sonstige Drogen nehmen.“ Mit vielen neuen Eindrücken fahren wir schließlich zurück in unsere Unterkunft.

Jannik Schmidt

5. Nicaragua: Land und Leute Nicaragua liegt in Zentralamerika. Dort, wo Nord- und Südamerika aufeinanderstoßen und eine schmale Landzunge bilden, die das Karibische Meer mit dem Atlantik vom Pazifischen Ozean trennt. Im Norden grenzen Honduras und El Salvador, im Süden Costa Rica an das am dünns-ten besiedelte Land dieser Region. Nicaragua hat ungefähr 1/3 der Fläche der Bundesrepublik Deutschland, aber nur 6 Mio. Einwohner und damit so viel wie Schleswig Holstein und Ham-burg zusammen. 43 % der Bevölkerung leben auf dem Land und 57 % in den großen Städten.

Die Mehrheit der Bevölkerung sind Mischlinge von spanischen Nachfahren und Indios. Außer ihnen gibt es noch ca. 15 % Weiße, 10 % Schwarze und 5 % der ursprünglichen Eingeborenen, den Indios. Die Landessprache ist Spanisch. An der dünnbesiedelten Ostküste wird ein karibi-sches Englisch gesprochen, was auf den Einfluss englischer Freibeuter zurückgeht, die zur Zeit des Kolonialismus im karibischen Raum die spanischen Galeonen überfielen, um ihnen die

Beim Fußballspielen im Projekt Chavaladas Abschiedsfoto im Projekt Chavaladas

Deutscher Freiwilliger im Projekt Las Tías

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Edelmetalle, Gewürze und andere koloniale Reichtümer abzujagen. Die Indianerstämme im tropischen Regenwald im Nordosten des Landes sprechen jeweils ihre eigene Sprache.

Parallel zur Pazifischen Küste verläuft eine Bergkette mit noch tätigen Vulkanen. Das Land lässt sich in 3 Klimazonen aufteilen: In die pazifische Küstenebene mit den großen Städten Le-ón, Managua und Granada. Dort leben ca. ¾ aller Bewohner Nicaraguas. Die Region hat zwei deutlich unterscheidbare Jahreszeiten: Den trockenen Sommer von November bis April mit Temperaturen um 35 o

C und den Winter als Regenzeit, in dem die durchschnittlichen Temperaturen immerhin noch um 28 o C liegen. Hier konzentrieren sich die Industrie und die großen Plantagen für den Export von Bana-nen, Zuckerrohr, Tabak, Erdnüsse und bis 1990 auch für Baumwolle. Die fruchtbaren Böden gestatten den Anbau von Grundnahrungsmit-teln für die Bevölke-rung: Mais, Reis, Hirse und rote und schwarze Bohnen.

Hinter der Vulkankette beginnt die Savannen-gegend mit ihren Wei-den für die Viehzucht, die nach Osten allmäh-lich in Bergland mit tro-pischem Regenwald übergeht, in dessen hö-heren Lagen Kaffee-plantagen liegen (bei-des Exportprodukte).

Die feucht-heiße karibi-sche Küstenebene (Atlantikzone) besteht aus tropischem Regenwald, umfasst rund die Hälfte der Gesamtfläche Nicaraguas und ist größtenteils menschenleer und unerschlossen. Manche Ortschaften an den Küsten können nur mit Flugzeug oder Schiff erreicht werden. Die Trocken-zeit dauert nur 3 Monate; es fallen mehr Niederschläge als in den anderen Teilen des Landes. Die dort lebenden Indianerstämme (Miskito und Rama) haben ihre eigenen Sprachen.

6. Die Nachbereitung des Projektes

Das erfolgreiche Schaffen der Projekt- Gruppe in den drei Wochen in León bedeutete nicht, dass unsere Arbeit nun zu Ende war. Es gab auch nach der Reise noch viel zu tun, denn unser Kameramann, der in den vergangenen Jahren die Projektfilme für die Schulhomepage erstellt hatte, fehlte dieses Jahr wegen einer Terminüberschneidung. Deshalb waren wir in Nicaragua mit einer eigenen Kamera unterwegs und hielten unsere Eindrücke von der Arbeit auf dem Land und unserer Freizeit selbst fest. In Hamburg mussten also die Dokumentation über die Projektreise und der Film fertig gestellt werden. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten entstand ein beeindruckender Film, der jetzt auf der homepage der EKS zu sehen ist. Auch an der Bro-schüre feilten wir solange, bis wir zufrieden waren. Beide Medien dienen als Rechenschaftsbericht gegenüber den Förderern und als Informations-material für die interessierte Öffentlichkeit. In der Schule werden Film und Dokumentation be-

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sonders für die Schüler der Jahrgänge interessant sein, die in Zukunft am Projekt teilnehmen können. Darüber hinaus gehört das Sammeln und Verwalten der Druckerpatronen das ganze Jahr über zu unseren Aufgaben, ebenso wie die Mithilfe beim diesjährigen Sponsored Walk, dessen Ein-nahmen das Budget für die kommenden Projekte aufbessert. Die Erlöse aus dem Verkauf des fair gehandelten Kaffee unseres Schullabels „Nicasol“ gehen ebenfalls in unser Projekt.

Johannes Agourram

7. Die Chronik der 25 Reisetage der Gruppe

Freitag, 17.02.12, 1.Tag

Um 5.15 Uhr treffen wir uns am Hamburger Flughafen, um die 24-stündige Reise nach Nicaragua anzutreten. Über London und Mia-mi landen wir um 8.00 Uhr abends Ortszeit in der Hauptstadt Ma-nagua. Während der zweistündigen Fahrt im Sammeltaxi vom Flughafen nach León sammeln wir schon die ersten Eindrücke von dem bis dahin unbekannten Land und sind froh, als wir geschafft in unserer Unterkunft ankommen. Samstag, 18.02.12, 2. Tag

Nach einem gemeinsamen Frühstück in einer neueröffneten nica-raguanischen Cafetería zeigt uns Herr Klamt den Markt San Juan, der uns durch seine Größe sehr beeindruckt. Am Nachmittag fah-ren wir in unserem PickUp zum 20 km entfernten Pazifikstrand. Abends gehen wir gemeinsam essen. Sonntag, 19.02.12, 3. Tag

Nach dem Frühstück fahren wir alle wieder mit Taxi und Bus ans Meer. Der Bus ist allerdings mit vielen Einheimischen und einigen Touristen überfüllt, so dass die dreiviertelstündige Fahrt ziemlich heißt, eng und laut ist. Wir entdecken eine Surfschule und einige aus der Gruppe nehmen sogar Unterricht. Die Surfstunde bereitet uns viel Spaß und wir können das neu Gelernte schnell umsetzen. Geschafft essen wir anschließend im Restaurant Playa Roca und genießen noch ein wenig die nicaraguanische Sonne. Montag, 20.02.12, 4.Tag

Dionisio Mora, der Projektleiter vor Ort, fährt mit uns im PickUp zum ersten Mal auf die Finca und gibt uns eine Führung, bei der wir uns einen Überblick verschaffen. Dann geht es an die Arbeit. Wir teilen uns in zwei Gruppen. Eine fängt an, das Fundament für die Solarmodule zu erweitern, die andere beginnt, die alte Zulei-tung von den Hochtanks auf das Feld auszugraben, um sie später durch eine dickere zu ersetzen. Dienstag, 21.02.12, 5.Tag

Am zweiten Arbeitstag helfen uns Einheimische aus der Nachbar-schaft bei der Arbeit. Wir versuchen Beton zu mischen, um den Umriss des Fundaments, das wir am Vortag begonnen haben, da-mit zu füllen. Lachend kommen uns die Einheimischen zur Hilfe, da wir uns zu Anfang doch etwas ungeschickt anstellen. Der ande-re Teil unserer Gruppe ist weiterhin mit dem Ausgraben der alten Zuleitung beschäftigt. Schließlich können wir sie durch die neue größere ersetzen. Dann beginnen wir, den Bewässerungskanal zu-zuschütten und beenden die Arbeit für heute. Am Nachmittag fah-ren einige Schüler der Gruppe wieder mit dem Bus zum Strand, andere erkunden León auf einer Fahrradrikscha.

Gleich gehts los …

Auf dem Markt San Juan

Baden im Pazifik

Mit Dionisio auf der Finca

Die ersten Spatenstiche

Badefreuden am Pazifik

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Mittwoch, 22.02.12, 6.Tag

Wir holen Dionisio zu Hause ab und fahren wieder auf die Finca. Dort beenden wir das Zuschütten des Bewässerungskanals, er-richten den dritten Hochtank und montieren ihn in seinem Fun-dament. Danach planen wir gemeinsam für die nächsten Tage und besprechen, wie wir die Bewässerungsschläuche auf dem Feld verlegen. Donnerstag, 23.02.12, 7.Tag Heute besuchen wir unsere Partnerschule Salinas Grandes und werden sehr herzlich empfangen. Die Schüler singen für uns ihre Nationalhymne und einige tanzen für uns in landestypischer Be-kleidung. Danach werden kleine Reden gehalten und wir haben die Möglichkeit, im Englischunterricht zu hospitieren. Am Nach-mittag sind wir zum Essen und zum Reiten auf die Finca der stell-vertretenden Schulleiterin Martha eingeladen. Einige der Gruppe erkunden die Umgebung der Finca und fast alle nutzen die Gele-genheit zum Reiten. Freitag, 24.02.12, 8.Tag Heute verlegen wir die Hauptschläuche des Bewässerungssys-tems auf dem neuen Feldstück, was sich in der Hitze als ziemlich anstrengend herausstellt. Da der Dieselgenerator defekt ist, fehlt uns zunächst der Strom für die Bohrmaschine, so dass die Mon-tage der Tragestruktur warten muss. Deshalb packen alle mit an, die Hauptschläuche zu verlegen. Nachdem Herr Klamt mit Benito telefoniert hat, bringt uns dieser eine aufgeladene Akkubohrma-schine aus León auf die Finca und wir können die Struktur und die Panele noch erfolgreich montieren. Anschließend schließt Be-nito die zwei neuen Solarpanele elektrisch an die Anlage an. Samstag, 25.02.12, 9. Tag

Um 12 Uhr machen wir uns auf den Weg zu einer Bootstour durch die Mangrovenwälder. Nach einer kurzen Einführung eines Umweltschützers, die Frau Cuadros für uns übersetzt, geht es dann mit einem kleinen Boot los. Auf der Fahrt werden uns von dem Führer die vier Mangrovenarten Nicaraguas vorgestellt und erklärt. Verschiedene Tiere und Pflanzen und ein einsamer Strand, an dem wir große Muscheln finden, sind die Belohnung für die lange Tour. Die Austauschschülerin Elisabeth aus Nicara-gua, die ein Jahr in Deutschland verbracht hat und die wir schon in Hamburg in der Schule kennengelernt haben, begleitet uns heute den Tag über, was uns alle sehr erfreut. Abends schläft sie bei uns. Sonntag, 26.02.12, 10.Tag

Am 10. Tag unserer Reise besteigen wir den Vulkan Cerro Negro, was sich als ein richtiges Abenteuer erweist. Wir klettern mit ausgeliehenen Holzbrettern über erstarrte Lava zur Spitze des Vulkans. Oben angekommen machen wir ein Gruppenfoto und rutschen dann gemeinsam mit den Brettern den Cerro Negro herunter. Der Ausflug bereitet uns allen einen Riesenspaß. Montag, 27.02.12, 11.Tag

Um bei der Feldarbeit nicht der prallen Sonne ausgesetzt zu sein, machen wir uns um 7 Uhr morgens auf den Weg zur Finca. Dort erklärt uns Dionisio, wie wir die Bewässerungsschläuche mit den Hauptschläuchen verbinden. Das Ergebnis einer Messung des Wasserzuflusses auf das Feld ist 20 Liter in neun Sekunden.

Aufrichtung des Tankes

In unserer Partnerschule

Montage der Solarpanele

Einsamer Pazifikstrand

Vulkan – Surfing

In den Mangroven

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Dies erfreut uns sehr. Am Nachmittag besuchen wir die Solar-firma von Benito, die aus einem Büro, einem Seminarraum, einer Küche, einer kleinen Werkstatt und einem schönen Gar-ten im Innenhof besteht. Dann fahren wir zum Solarhaus, das auf dem Grundstück von Herrn Schumann steht. Es ist sehr spannend, was hier durch die Solartechnik möglich gemacht wird. Dienstag, 28.02.12, 12. Tag

Der Tag beginnt mit einem Besuch der geschichtsträchtigen Festung in der Nähe von León, an der die Revolution besiegelt wurde. Von hier aus kann man einen schönen Ausblick über León genießen. Im Anschluss besuchen wir das Hamburger Projekt Las Tías. Auf dem Weg dorthin fahren wir über den al-ten Müllberg von León. Wir sehen eine Familie mit Kindern, die den stinkenden und brennenden Müll nach Verwertbarem durchsuchen. Bei Las Tías angekommen, wird uns das Projekt vorgestellt, das Gelände gezeigt und wir unterhalten uns mit einem Mädchen, das ein freiwilliges Soziales Jahr dort absol-viert. Gegen Mittag besuchen wir ein weiteres Projekt namens Chavaladas. Dort werden wir sehr freundlich empfangen und nach der Vorstellung des Projektes durch einen freiwilligen Projekthelfer aus Deutschland spielen wir mit den Kindern Fußball. Wir haben eine Menge Spaß und wollen gar nicht wieder gehen. Mittwoch, 29.02.12, 13. Tag

Heute Morgen fahren wir wieder zur Finca und verlegen den Großteil der restlichen Schläuche auf das Feld. Über das Er-gebnis freuen wir uns sehr und machen eine kleine Wasser-schlacht. Geschafft fahren wir zum Mittagessen in den Come-dor (Kantine) Lucia. Den Nachmittag verbringen einige am Strand, andere machen sich auf den Weg in die Stadt. Am Abend kochen wir alle gemeinsam und essen zusammen im Aufenthaltsraum. Donnerstag, 01.03.12, 14.Tag

Morgens fahren wir zur Finca mit dem Gefühl, fast fertig mit der Arbeit zu sein, und freuen uns darüber. Zusammen mit den Schülerinnen und Schülern der Dorfschule in El Tololar, die heute vom Unterricht befreit sind, um uns zu helfen, sind die letzten Bewässerungsschläuche schnell verlegt und wir haben noch Zeit für eine Pause und zum Kennenlernen der ni-caraguanischen Schüler. Mittags fahren wir wieder zum Co-medor und am Nachmittag fährt ein Teil der Gruppe zum Pazi-fik. Abends kochen wir in der Residencia, um Geld für die Rei-se in der letzten Woche zu sparen. Zum Essen kommt auch Ali, unser zukünftiger Reiseführer und wir besprechen die Ein-zelheiten der geplanten Tour. Freitag, 02.03.12, 15.Tag

Heute ist nicht nur der letzte Tag auf der Finca, sondern auch der Geburtstag von Kim. Unsere Arbeit haben wir schon ges-tern beendet, so dass wir heute zur Abschlussfeier eingeladen sind. Nach einem Essen, an dem auch die nicaraguanischen Schüler von gestern teilnehmen, das aus einem Reisgericht und Brot bestand, genießen wir die letzten gemeinsamen Stunden auf der Finca mit Musik. Anschließend fahren wir zu den sehr beeindruckenden brodelnden Schwefelquellen von San Jacinto, die einige Kilometer entfernt von der Finca am

Das Solarhaus

El Fortín – Die Festung

In den Hamburger Projekten

Pause auf dem PickUp

Verlegen der Bewässerungs- schläuche

Heiße Quellen von San Jacinto

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Fuße eines Vulkans liegen. Reiseführer sind Kinder der An-wohner. Gegen ein kleines Trinkgeld führen sie uns durch das Naturschutzgebiet. Sie zeigen uns, wo die Erde tragfähig ist und wo es gefährlich wird. Am Nachmittag gehen einige von uns in die Stadt, um Souvenirs für Freunde und Familie zu be-sorgen. Am Abend feiern wir den Geburtstag gemeinsam in León. Samstag, 03.03.12, 16.Tag

Heute schlafen wir lange aus und verbringen den restlichen Tag am Strand. Wir sind in unserer Lieblings – Strandbar Playa Roca, suchen Muscheln, baden, schlafen am Strand und genießen das Gefühl, die Arbeit erfolgreich beendet zu haben, bevor es morgen los geht mit unserer Reise durch Nicaragua. Einige nutzen die Gelegenheit und erfüllen sich einen lange gehegten Wunsch: Reiten am Strand! Sonntag, 04.03.12, 17. Tag

Wir fahren um 12 Uhr mit Ali, unserem Reiseführer, nach So-moto, wo wir eine Canyontour gebucht haben. Zuerst mit dem Taxi zum Terminal, dem Busbahnhof in León, dann der Bus nach Estelí. Wir empfinden die Busfahrt als sehr angenehm und interessant, weil wir viel von Nicaragua und seiner Vielfäl-tigkeit sehen. Die Natur ist mit ihren Vulkanen und Wäldern gigantisch und atemberaubend. In Estelí müssen wir eine Stunde auf den nächsten Bus nach Somoto warten und ma-chen eine kleine Snack-Pause und kaufen Wasser. Es gibt ge-röstete Bananen und Tortillas. Der Führer vom Canyon holt uns am Bahnhof in Somoto ab und bringt uns zum Hotel, wo wir für umgerechnet 3 Euro die Nacht ein Zimmer bekommen. Da wir alle hungrig von der langen Reise sind, beschließen wir in die Stadt zu gehen, um etwas zu essen. Wir finden einen Grillstand an der Straße, wo eine nicaraguanische Familie günstig gutes Essen verkauft und nach dem Essen holen wir uns noch Proviant für den nächsten Morgen. Montag, 05.03.12, 18. Tag

Der Canyon-Führer holt uns morgens vom Hotel ab um zum Canyon zu fahren. Wir bekommen Schwimmwesten und stei-gen zu Fuß in den Canyon ab. Die Wanderung durch den Ca-nyon ist ziemlich anstrengend, da wir weite Strecken wandern müssen, dann eine Zeit lang schwimmen und schließlich wie-der wandern. Es lohnt sich aber, da man so etwas Giganti-sches wie die meterhohen Felswände des Canyons nicht so oft sieht. Dienstag, 06.03.12, 19.Tag

Heute heißt es um 5 Uhr „AUFSTEHEN“, weil wir uns das Na-turschutzgebiet Miraflor im Norden Nicaraguas anschauen wol-len. Auf einer Finca lernen wir eine nette Frau kennen, die dort einen kleinen Hof hat und aus Deutschland kommt. Ihre Tochter, so erzählt sie, hat hier einen Nicaraguaner geheira-tet. Sie zeigt uns den Weg, der zum Naturschutzgebiet und zu einem ganz besonderen hohlen Baum führt, den man von in-nen beklettern kann. Der Weg ist ziemlich schmal und rut-schig, weil die Erde an einigen Stellen aufgeweicht ist. Aber es ist ein schönes Gefühl, durch einen kleinen Dschungel zu wandern, wo es viele Bäume und Tiere gibt, die wir aus Euro-pa nicht kennen.

Kims Geburtstag

Blick in den hohlen Baum

Kims Geburtstag

Reiten am Strand

Im Canyon von Somoto

Blick in den hohlen Baum

Hotel der Lagune

Die Laguna Apoyo

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Mittwoch, 07.03.12, 20.Tag

Heute fahren wir zur Laguna Apoyo, einem wunderschön gele-genen Kratersee, der von unten durch den Vulkan aufgeheizt wird und immer sehr warmes Wasser hat. Wir fahren mit einem Bus, der fast auseinander fällt, uns aber sicher zur Lagune bringt. Das Wetter an der Lagune war anfangs leider nicht auf unserer Seite, änderte sich aber später zu unseren Gunsten und wir konnten am Wasser entspannen und baden. Donnerstag, 08.03.12, 21.Tag

Heute fahren wir von der Lagune zum großen Kunsthandwer-kermarkt nach Masaya. Auf dem Gelände mit einer riesigen Hal-le und vielen Ständen kann man allerlei Souvenirs wie Hänge-matten, Schmuck, Kunsthandwerk, Freundschaftsbänder, Zigar-ren und vieles mehr kaufen. Es gibt dort aber auch skurrile Sa-chen wie ausgestopfte Frösche oder Körbe aus Hühnern. Unsere Reise neigt sich nun dem Ende und es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht. Wir haben viele neue Eindrücke von einem Land bekommen haben, das sich komplett von Deutschland unter-scheidet. Freitag, 09.03.12, 22.Tag

Wir haben noch zwei Tage hier in León, um uns auf die Heim-reise vorzubereiten. Nach einem gemeinsamen Frühstück geht es ans Wäschewaschen, ans Zimmeraufräumen und noch ein-mal in die Stadt zum Einkaufen. Dann fangen wir an, unsere Koffer zu packen. Abends gehen wir alle gemeinsam in die Stadt zum Essen und Tanzen. Samstag, 10.03.12, 23.Tag

Den letzten Tag vor der Abreise wollen wir noch einmal am Strand verbringen. Wir fahren früh los und genießen diesen letz-ten Strandtag. Am Nachmittag geht es zurück, denn jetzt muss alles in die Koffer und die Zimmer müssen zur Abnahme gerei-nigt werden. Als alles erledigt ist, sitzen wir entspannt vor der Residencia und warten auf den nächsten Tag und den Rückflug nach Deutschland. Sonntag, 11.03.12, 24.Tag

Um 9 Uhr treten wir die Rückfahrt nach Hause an, zunächst nach Managua zum Flughafen, dann mit dem ersten Flug bis Mi-ami und schließlich in den Nachtflug von Miami nach London. Das Fliegen ist eindeutig das Anstrengendste an der Reise, weil es so lange dauert. Montag, 12.03.12, 25.Tag

In London fällt unser Flieger wegen eines Fluglotsenstreiks in Hamburg aus und wir werden nach langer Wartezeit auf andere Flüge verteilt. Kim muss sogar allein von London nach Hamburg fliegen, weil im anderen Flieger kein Platz mehr ist. Als wir end-lich nach über 24 Stunden Reise am Hamburg Airport ankom-men, freuen wir uns alle sehr auf unsere Familien, die uns emp-fangen! Von Kim kommt eine SMS, dass sie ebenfalls gut bei ih-rer Familie angekommen ist. Das Problem zweier fehlender Kof-fer lässt sich noch am Flughafen klären. Bereits jetzt fangen ei-nige an, Nicaragua zu vermissen …

Kim Kira Schmelzer und Lars Schmidt-Peil

Auf dem Markt in Masaya

Zum Aeropuerto: Es geht zurück nach Deutschland

Plötzlich ist alles doch viel zu schnell zu Ende?

Hotel der Lagune

Zum letzten Mal den Pazifik genießen

Vorbei! Aber schon jetzt Sehnsucht …

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VERNETZUNG MIT LOKALEN UND INTERNATIONALEN PARTNERN Die Projekte der EKS sind eingebettet in eine umfassende Kooperation mit internationalen Partnern, die die anspruchsvollen Facharbeiten durchführen und die EKS bei der Planung und Realisierung der Projekte beraten. Es werden so viele Arbeiten wie möglich von lokalen Partnern durchgeführt und ihre bereits bestehenden Verbindungen untereinander genutzt. Nur die technisch hochwertigen Komponen-ten stammen aus Deutschland. Alle anderen Geräte und Einrichtungen sowie die Facharbeits-kräfte stammen aus León. In Hamburg werden die Vorhaben technisch durch die SET – Wedel GmbH (Selected Electronic Technologies) unterstützt. Das Büro plant die Technik, besorgt die Komponenten und schult die Hamburger Schülergruppen im Umgang mit der Technik. Die Solarmodule sind von Sinosol Hamburg - Shanghai. In León ist für den Aufbau und die technische Wartung der Solaranlagen, der Pumpe und des Bewässerungssystems die Firma ENICALSA Solar Applications (León) zuständig. ENICALSA ar-beitet zusammen mit der Firma SET Wedel. Die Hamburger Schülergruppen werden von ENI-CALSA und dem IDE angeleitet. Die Unterweisung in Fragen des Anbaus, der Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen sowie des Verkaufs der Produkte nimmt das IDE (Instituto de Desarrollo y Educación) vor. Das IDE betreute bereits Vorläufer der Modellfinca seit 1993 und hat die ländlichen Kleinproduzenten der Region in Kleinprojekten in Fragen landwirtschaftlicher Produktion, insbesondere in der Dif-ferenzierung des Anbaus verschiedener Gemüsearten und der Vermarktung unterwiesen. Die Fachkräfte des IDE geben technische und organisatorische Unterstützung nach dem Motto „Erziehung zur Produktion und Produktion als Erziehung“.

Plötzlich ist alles doch viel zu schnell zu Ende!

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IMPRESSUM Fotos und Texte: Bernward Klamt und Teilnehmer Gestaltung: Bernward Klamt Herausgeber: Erich Kästner Schule Hamburg, Hermelinweg 10, 22159 Hamburg, Tel 040 42 88 55 01 Mehr Infos http://www.hh.schule.de/ekg/ Gerd Schumann, [email protected], zum Projekt: