it-mittelstand 7/12

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IT-BUSINESS IM MITTELSTAND G59638 www.itmittelstand.de ÖSTERREICH: 3,30 EUR LUXEMBURG: 3,45 EUR SCHWEIZ: 5,90 SFR DEUTSCHLAND: 3,00 EUR IT-MITTELSTAND 7-8/2012 MEDIENHAUS VERLAG Postfach 300111 • 51411 Bergisch Gladbach Postvertriebsstück • »Entgelt bezahlt« ERP-Systeme Großbaustelle CAD-Anbindung Seite 26 Backup & Hochverfüg- barkeit Dem IT-Crash vorbeugen Seite 44 System- management Open Source muss sich nicht verstecken Seite 66 FUTTER TECHNIK SPEZIALIST MAYER MASCHINENBAU DIE MISCHUNG MACHT´S IM INTERVIEW | DR. PETER SCHÖTTL, Geschäftsführer der Mayer Maschinenbau- gesellschaft mbH (Siloking), und HEIDI SIMUNOVIC, Leiterin Service und Vertriebsinnendienst Seite 20

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IT-MITTELSTAND ist das Magazin für den erfolgreichen IT-Einsatz im Mittelstand.

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I T - B U S I N E S S I M M I T T E L S T A N D

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schweiz: 5,90 sFr DEUTSCHLAND: 3,00 EURI T- M I T T E L S TA N D 7 - 8 / 2 0 12

MEDIENHAUS VERLAGPostfach 300111 • 51411 Bergisch Gladbach

Postvertriebsstück • »Entgelt bezahlt«

ERP-SystemeGroßbaustelle CAD-Anbindung Seite 26

Backup & Hochverfüg-barkeitDem IT-Crash vorbeugen Seite 44

System- managementOpen Source muss sich nicht verstecken Seite 66

FuTTerTeChnIkSpezIAlIST MAyer MASChInenbAu

DiE MiScHung

MacHt´SiM intERviEw |

DR. PEtER ScHöttl, Geschäftsführer der Mayer Maschinenbau-gesellschaft mbH (Siloking), und HEiDi SiMunovic, Leiterin Service und Vertriebsinnendienst Seite 20

Page 2: IT-MITTELSTAND 7/12

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1TBR Report: IBM System x® x86 servers: Meeting the demands of today’s enterprises by combining value and support, January 2012.2Quelle: Intel-Leistungsvergleich mit SPECfp*_rate_base2006 Benchmark. Ausgangswert von 267 mit 2S Intel® Xeon® Prozessor X5690 (3,46 GHz, 6 Kerne, 12 MB L3, 6,4 GT/s, 130 W) der letzten Generation, veröffentlicht auf www.spec.org am 6.9.2011. Geschätzter neuer Wert von 486 mit 2S Intel® Xeon® Prozessor E5-2690 (2,90 GHz, 8 Kerne, 20 MB L3, 8,0 GT/s, 135 W), basierend auf Intel-eigenen Messungen vom 6.9.2011 mit zwei Intel® Xeon® Prozessoren E5-2690, Turbo aktiviert, EIST aktiviert, Hyper-Threading aktiviert, 64 GB Arbeitsspeicher (8x 8 GB DDR3-1600), Red Hat* Enterprise Linux Server 6.1 Beta für x86_6, Intel® Compiler 12.1.3x3650 M4 unterstützt bis zu 768 GB Arbeitsspeicher mit 32-GB-LRDIMMs in 24 Speichersteckplätzen. Die Vorgängergeneration x3650 M3 unterstützt maximal 192 GB Arbeitsspeicher.4Standardausstattung vier 1-GBit/s-Ethernetanschlüsse. Unterstützt integriertes 10-GBit/s-Ethernet mit Virtual Fabric (ohne Steckplatzbelegung). Server der Vorgängergeneration bietet zwei 1-GBit/s-Ethernetanschlüsse. Für 10-GBit/s-Ethernet muss ein PCI Express-Steckplatz belegt werden.*Alle Preise sind Einzelhandelsverkaufspreise von IBM, gültig ab 1. April 2012. Die Preise können je nach Konfiguration schwanken. Die Einzelhändler legen ihre eigenen Preise fest, daher können die Wiederverkaufspreise an die Endverbraucher schwanken. Produkte unterliegen der Verfügbarkeit. Die Preise können ohne vorherige Mitteilung geändert werden. Es kann sein, dass im Einstiegspreis Festplatte, Betriebssystem oder andere Elemente nicht enthalten sind. Wenn Sie am aktuellsten Preis in Ihrem geografischen Gebiet interessiert sind, setzen Sie sich bitte mit Ihrem IBM Ansprechpartner oder Ihrem IBM Geschäftspartner in Verbindung. **Monatliche IBM Leasingrate inkl. MwSt., bei 36 Monaten Laufzeit und einem Vertragsvolumen von mind. 4.000 Euro. Die Finanzierungsangebote sind freibleibend, gelten vorbehaltlich einer positiven Bonitätsprüfung durch IBM und richten sich ausschließlich an Geschäftskunden. IBM Gewährleistungsregelung zu den aufgeführten IBM System x Produkten: 1 Jahr Gewährleistung, 3 Jahre freiwilliger Herstellerservice. Die Bedingungen dieses freiwilligen Herstellerservice liegen der Lieferung bei bzw. sind unter ibm.com/servers/support/machine_warranties abrufbar. Die Gewährleistung gemäß den Geschäftsbedingungen der IBM, insbesondere die Gewährleistungsfrist von zwölf Monaten, bleibt davon unberührt. IBM, das IBM Logo, ibm.com, IBM System x und IBM System Storage sind Marken oder eingetragene Marken der International Business Machines Corporation in den Vereinigten Staaten und/oder anderen Ländern. Die komplette Liste der IBM Marken siehe unter: http://www.ibm.com/legal/us/en/copytrade.shtml. Intel, das Intel Logo, Intel Inside, das Intel Inside Logo, Xeon und Xeon Inside sind Marken oder eingetragene Marken der Intel Corporation oder ihrer Tochtergesellschaften in den Vereinigten Staaten und/oder anderen Ländern. © 2012 IBM Corporation.

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Mehr denn je befinden sich die Prozesse der Unterneh-men im unaufhörlichen Wandel. Sie fordern dabei eine hohe Flexibilität von der IT, was vor allem auch betriebs-wirtschaftliche Softwarelösungen wie ERP-Systeme betrifft. Schließlich bilden diese mit ihren verschiedenen Modulen sämtliche Geschäftsprozesse eines Unternehmens ab – von der Materialwirtschaft und Produktion über Finanz-, Rech-nungswesen und Controlling bis hin zu Personalwirtschaft, Dokumentenmanagement und Stammdatenverwaltung. Im Fokus steht hier eine durchgehende Integration und damit die Abkehr von Insellösungen. Doch die Verant-wortlichen in mittelständischen Unternehmen klagen oft-mals, dass es beispielsweise große Probleme bei der ERP/CAD-Integration gibt. Die mangelnde Kopplung zwischen beiden Systemen kann wiederum zu Chaos im Stamm-datenmanagement führen. Wie sich dieses Durcheinan-der vermeiden lässt, beleuchten wir im Heft ab Seite 26.

Für großes Chaos sorgen auch die stetig wachsenden Da-tenmengen, mit denen Unternehmen tagtäglich zu kämp-fen haben. Gleichzeitig stehen sie vor der Herausforderung, die Effizienz und Verfügbarkeit ihrer wichtigsten Daten und der IT-Infrastruktur zu erhöhen. Denn eine hohe Ver-fügbarkeit ist heute Standard für Firmen aller Größen, die auf einen kontinuierlichen Schutz von Daten, Servern und Anwendungen angewiesen sind. Doch wie können Mittel-ständler mit möglichst geringem Aufwand und geringen Kosten höchst mögliche Verbesserungen bei der Verfügbar-keit ihrer Daten und Anwendungen erreichen? Dieser Frage geht IT-MITTELSTAND ab Seite 44 auf den Grund.

Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,

Lea Sommerhäuser

I T -M ITTelsTand · ausgabe 7-8 | 2012

vorworT

Lea Sommerhäuser,Redakteurin IT-MITTELSTAND

Im Kampf gegen das

Chaos

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SEITE

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SofTwarE

ErP-SySTEmE

markT

Trends6 Kein Vertrauen in die WolkeEine VMware-Studie zeigt, dass weltweit rund ein Drittel des IT-Budgets in Cloud Computing investiert wird – in Deutschland herrscht noch Zurückhaltung.

8 In Nachhaltigkeit investierenGreen Logistics und Risikoabsicherung sind wichtige Themen für das Logistik- und Transportgewerbe. Till Dengel, Head of Industry Business Unit Transportation & Logistics bei SAP AG, kommentiert die aktuelle Situation.

Cloud Computing10 Kompatibel mit der Cloud?Interview mit Evangelos Kopanakis, Geschäftsführer der Best-Practice Innovations GmbH, über technische wie vertragliche Herausforderungen beim Cloud Computing

Personality12 Wunsch nach einfachen und rentablen IT-SystemenNachgefragt bei Alexander Koschier, Bereichsleiter Marketing & Sales und Prokurist bei Agenda Informationssysteme

Unified Communications14 Zusammenarbeit 2.0Mittelständler stehen aufgrund Fachkräftemangels und zunehmender Globalisierung wirtschaftlicher Beziehungen vor neuen Herausforderungen.

Strategie16 Aus weniger wird mehrInterview mit Barbara Wittmann, General Manager bei Dell Deutschland, über Lösungsvorschläge für den täglichen IT-Gebrauch im Mittelstand

IT-Sicherheit18 Mit Minimalbudget mehr SicherheitTrotz knappem Budget die Infrastruktur funktionsfähig zu halten, stellt so manchen IT-Leiter im Mittelstand vor große Aufgaben.

Integrative Großbaustelle in zwei WeltenIrgendetwas läuft schief im Stammdatenmanagement, wenn man feststellt, dass identische Teile mehrfach existieren oder wenn manuelle Nacharbeiten in Beschaffungs- und Fertigungsprozessen notwendig sind. Der Ursprung dieser Ungereimtheiten liegt in den allermeisten Fällen in der mangelnden Kopplung zwischen ERP- und CAD-Systemen.

SEITE

12

PersonalityWunsch nach einfachen und rentablen IT-Systemen Nachgefragt bei Alexander Koschier, Bereichsleiter Marketing & Sales und Prokurist bei Agenda Informationssysteme

STandardS

03 Vorwort: Im Kampf gegen das Chaos69 Buchtipps zum Thema Netz- und Systemmanagement72 Veranstaltungen74 Vorschau auf Heft 9/201274 Impressum

organISaTIon

TITElInTErvIEw

SEITE

20Die Mischung macht‘sIm Gespräch mit Dr. Peter Schöttl, Geschäftsführer der Mayer Maschinenbaugesellschaft mbH, und Heidi Simunovic, Leiterin Service und Vertriebsinnendienst

I T -m ITTElSTand · auSgabE 7-8 | 2012

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JulI/AuguST 2012SEITE

44SEITE

66

organISaTIon

backuP & HocHvErfügbarkEITInfraSTrukTur

nETz- & SySTEmmanagEmEnT

Dem IT-Crash vorbeugenExpandierende Mittelständler stehen vor der Herausforderung, zusätzliche Verfügbarkeit von Applikationen bereitzustellen und gleichzeitig mit den wachsenden Datenmengen zurechtzukommen – also die Effizienz und Verfügbarkeit ihrer IT-Infrastruktur zu erhöhen in einem Kostenrahmen, den das Unternehmen tragen kann.

Kontrolle erwünschtAktuelle Technologien wie Cloud Computing oder Mobility müssen adäquat in die vorhandene Infrastruktur eingebunden werden. Gerade für die personell eher weniger starken IT-Abteilungen mittelständischer Unternehmen ist dies kein leichtes Unterfangen, wie Christian Glatschke, Manager Technical Services bei Splunk, im Interview erklärt.

SofTwarE

ERP-Systeme32 Projektübersicht als Schlüssel zum ErfolgDas Engineering-Unternehmen FEV steuert seit mehr als zehn Jahren seine projektbezogenen Geschäftsprozesse mit einem ERP-System, dessen neueste Version die Prozesse weiter standardisiert.

34 umwälzung beschleunigtMit der Einführung eines neuen ERP-Systems beim technischen Großhändler Ludwig Meister wurde die Automatisierung der Prozesse im Unternehmen weiter vorangetrieben.

36 ERP passt selten in die eine FormInterview mit Sebastian Lahrkamp, Geschäftsführender Gesellschafter der BLS-Integration GmbH, über geänderte Anforderungen an betriebswirtschaftliche Software

38 Prozessen auf den Zahn gefühltDurch das Zusammenspiel verschiedener Module des neuen ERP-Systems möchte das Dentalunternehmen Bego einen reibungslosen Geschäftsprozess weltweit ermöglichen.

40 Modulare StandardsInterview mit Ertan Özdil, Geschäftsführer bei Weclapp

organISaTIon

Backup & Hochverfügbarkeit49 Eine Wolke wirft ihren SchattenKommentar von Björn Semjan, Geschäftsführer der Systemzwo GmbH, über die Sinnhaftigkeit von Cloud-Angeboten für Mittelständler

50 Cloud-basiertes Backup – im Mittelstand präsent?Im Interview schildert Nicolas Keim, Vertriebsleiter Oodrive Deutschland, Vorteile von Cloud-Backup-Lösungen.

52 Drei Fragen an ...... Florian Müller, Produkt Marketing Manager für Office 365 bei Microsoft Deutschland, und René Wienholtz, Vorstand für Technologie und Innovation der Strato AG

56 Für die Zukunft gewappnetDas neue Rechenzentrum der Ingersoll Werkzeuge GmbH bietet neben Sicherheit auch die Hochverfügbarkeit der Systeme.

58 Die Chemie stimmtZur Sicherung der Betriebsbereitschaft ihrer IT hat Becker Chemie neue Server implementiert, die per Software synchronisiert sind.

60 IT-Risiken ab- und versichernGründe für Datenverluste gibt es viele. Doch Mittelständler wappnen sich etwa mit IT-Versicherungen gegen Störfälle und Schäden.

62 Mit automatischem Backup besser schlafenEin Kommentar von Wolfram Dorfner, Geschäftsführer der Genie9 GmbH, über die richtige Wahl einer Backup-Lösung für Mittelständler

64 Die Datenexplosion und ihre FolgenDie Menge der Informationen wächst auch in kleinen und mittleren Unternehmen an – als Resultat nehmen sowohl Kosten als auch Probleme zu. Fest steht: Das Backup braucht eine Sanierung.

InfraSTrukTur

Netz- und Systemmanagement68 Open Source muss sich nicht versteckenInterview mit Steffen Rieger, Director of Infrastructure Solutions bei IT-Novum, über den sinnvollen Einsatz quelloffener Software im Netz- und Systemmanagement

PraxIS

Kommunikation70 Baumeister BackesBei der Backes-Gruppe stimmt die Verbindung zwischen Zentrale, Baustelle und Produktion. Denn Verwaltungsneubau und Firmengelände verfügen über moderne IT- und Telekommunikationstechnik.

I T -m ITTElSTand · auSgabE 7-8 | 2012

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markt | trends

6

Jochen Lohmann neu im Team◗ Der Softwarehersteller EZ Systems gibt bekannt, dass Jochen

Lohmann (Bild) dem Unternehmen ab sofort als neuer Coun-try Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz beitritt.

Kurz- meldungenPersonaLien

neues Trio für indusTrie informaTik◗ Seit dem 1. Juli 2012 wird die Industrie Informatik

GmbH, ein Spezialist für Manufacturing Execution System (MES), von einem neuen Geschäftsleiter-Triumvirat geführt.

Urteilsticker Zusammengestellt von Kleiner Rechtsanwälte (www.kleiner-law.com)

EuGH: Verkauf von Software- lizenzen erlaubt

Oracle vertreibt Client-Server-Software per Download über das Internet. Nach den Lizenzverträgen erwirbt der Kunde ausschließlich für seine internen Geschäftszwecke ein unbefristetes, nicht abtretbares Nutzungsrecht. Das Nutzungsrecht erlaubt, die Software dauerhaft auf einem Server zu speichern und einer bestimmten Anzahl von Nutzern über ihren Arbeitsplatzrechner Zugriff zu gewähren. Im Rahmen eines Wartungsvertrags können aktuali-sierte Versionen der Software und Programme, die der Fehlerbehebung dienen, von der Internetseite von Oracle heruntergeladen werden.

Usedsoft handelt mit „gebrauch-ten“ Softwarelizenzen und bot Lizenzen an, die es Oracle-Kunden abgekauft hatte. Oracle meinte, Usedsoft verletze dadurch, dass die Erwerber „gebrauchter“ Lizenzen veranlasst würden, die entsprechenden Programme zu vervielfältigen, das Urheberrecht an diesen Programmen und erstrebte ein Verbot des Wiederverkaufs.

Nach Auffassung des EuGH (Urteil vom 03.07.2012, Rs C-128/11) kann ein Softwarehersteller den Weiterverkauf seiner „gebrauchten“ Lizenzen nicht verhindern. Dies gilt auch dann, wenn die Software beim Erstverkauf aus dem Internet heruntergeladen wird und sich nicht auf einem materiellen Datenträger befindet. Der EuGH meint, der Kunde erwerbe auch hier-bei das Eigentum an den Programm-kopien, wenn ihm gegen Entgelt ein unbefristetes Nutzungsrecht einge-räumt wird. Es liegt dann ein Verkauf dieser Kopie vor mit der Folge, dass der Rechteinhaber den Weiterverkauf nicht unterbinden kann, sofern der Erstkäufer die Programmkopie auf seinem Computer zum Zeitpunkt des Wiederverkaufs unbrauchbar macht.

Diese sogenannte Erschöpfung des Verbreitungsrechts erstreckt sich auch auf Updates und Patches, die im Rahmen eines Wartungs-vertrags bereitgestellt werden.

Eine aktuelle Cloud-Computing-Studie zeigt, dass weltweit rund ein Drittel des IT-Budgets in Cloud Computing inves-tiert wird – in Deutschland herrscht dage-gen noch Zurückhaltung, da nach wie vor Sicherheitsbedenken die Einführung vor allem im Mittelstand bremsen.

Die Studie fand heraus, dass 31 Prozent der IT-Budgets in EMEA für Cloud Com-puting zur Verfügung gestellt werden – in Deutschland sind es 28 Prozent. Fast alle der befragten Unternehmen in Deutsch-land (95 Prozent) betrachten Cloud Com-puting als eine Priorität, fast zwei Drit-tel (63 Prozent) halten es in den kommenden 18 Mona-ten sogar für entscheidend und vorrangig gegenüber an-deren IT-Themen. Von den Prozessen, die bereits in der Cloud durchgeführt werden, befinden sich noch die meis-ten (54 Prozent) in Private Clouds. 28 Prozent liegen in Public, 18 Prozent in Hy-brid Clouds. Doch trotz der vorherrschenden Auffas-sung, dass Cloud Compu-

ting einen agileren und flexibleren An-satz für IT darstellt, sind Unternehmen in Deutschland noch nicht so weit wie der weltweite Durchschnitt. In den Bereichen Service Level Management (45 Prozent in Deutschland vs. 51 Prozent weltweit), Kos-tentransparenz und Finanzverwaltung (31 Prozent vs. 47 Prozent) sowie automatisier-tes Disaster Recovery (37 Prozent vs. 42 Prozent) liegen Unternehmen in Deutsch-land hinter dem weltweiten Durchschnitt. Für die Studie wurden 1.128 IT-Entscheider weltweit im Zeitraum von Februar bis März 2012 befragt. www.vmware.com

Kein Vertrauen

in die Wolke

Drei Gründe, warum Unternehmen skeptisch gegenüber Cloud Computing sind:

Sicherheitsbedenken

52 %

Angst vor kontrollverlust über sensible Unternehmensdaten

41 %

Bedenken gegenüber der Zuverlässigkeit

25 %

Quelle: VMware

„Shopbetreiber abgemahnt, Onlineshop erfüllt nicht die neuen gesetzlichen Informationspflichten für Ver-braucher“ – diese Schlagzeile könnte ab dem 1. August 2012 vielen Shopbetreibern in die Quere kommen, wenn sie ihren Shop nicht entsprechend den gesetzlichen Vorgaben umrüsten. Konkret geht es um die Button-Lösung und das Aussehen der Bestellseite speziell für B2C-Onlineshops. Nach vielen Meinungen ist lediglich der Bestell-Button in „Zahlungspflichtig bestellen“ umzubenennen, um rechtskonform zu bleiben. Doch gemäß § 312g Abs. 2 BGB n. F. ist man als Shopbetreiber verpflichtet, dem Verbraucher weitaus mehr Informa-tionen als bislang mitzuteilen. Im Einzelnen sind die wesentlichen Merkmale der Ware oder Dienstleistung aufzuzeigen. Der Gesamtpreis und die Versandkosten müssen transparent gemacht werden und die Mindest-vertragslaufzeit des Vertrages muss aus der Bestellseite klar hervorgehen. Erschwerend komme hinzu, dass

diese Informationen räumlich zusammenhängen sollen und dazwischen keine Gestaltungs-mittel mehr zu platzieren sind.

Vor diesem Hintergrund hat Shopware eine Lösung auf den Markt gebracht, die sich u.a. auch an Vorgaben und Emp-fehlungen von Trusted Shops, dem Gütesiegel für Online-shops, hält. Das Resultat sei ein frei konfigurierbares Plug-in für die Software, mit dem man die Bestellseite als Anwender über die Administration rechts-konform umsetzen könne.

www.shopware.de

Gesetzgeber fordert Button-lösung

I t -m Ittelstand · ausgabe 7-8 | 2012

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trends | markt

It-mIttelstand · ausgabe 7-8 | 2012

Die wirtschaftliche Dynamik der mittelständischen Unternehmen zeigte sich im Mai stabil. Der In-

dex der realisierten Umsätze stieg gegen-über April um zwei Punkte an und erreichte 117 Zähler. Damit waren die Unternehmen mit gestiegenen Umsätzen geringfügig stär-ker in der Überzahl als einen Monat zuvor. Die Sommer- und Ferienzeit lässt die wirt-schaftlichen Erwartungen der kommenden drei Monate allerdings deutlich abflauen,

tungen mit Blick auf die kommenden drei Monate. Überdurchschnittlich zuversicht-lich erweist sich die Industrie, bei einem Erwartungsindex von 147 Punkten schei-nen die Auftragsbücher gut gefüllt zu sein. Neben der Industrie weisen auch die Fi-nanzdienstleister einen überdurchschnitt-lichen Erwartungsindex aus. Während die Perspektiven von Handel und Dienstleis-tern dem Durchschnitt entsprechen, zeigen sich die Versorger jahreszeitbedingt sehr

Mai 2012:

stabile Wirtschaftslage

kooPeraTion geschLossen◗ Ab sofort vertreibt Qurius die in-

ternationale Branchensoftware „DrinkIT“ vom belgischen Unterneh-men Norriq im deutschen Markt.

gemeinsame aPPLiance◗ Collax und Shake Hands Software

bieten ein gemeinsames Lösungs-paket an, das u.a. Hardware und Betriebssystem umfasst.

Kurz- meldungenunTernehmen

der Index fiel um zwölf Zähler auf einen Stand von 118 Punkten. Aufgrund des hohen Niveaus werden dennoch die Un-ternehmen und Organisationen mit stei-genden Umsatzprognosen eine deutliche Mehrheit bilden.

Im Jahresvergleich reichen weder der In-dikator der realisierten Umsätze noch der Erwartungsindex an das Niveau von Mai 2011 heran. Der Index der realisierten Um-sätze bleibt acht Punkte hinter dem Vor-jahreslevel zurück.

Mit Ausnahme der Versorger und der öffentlichen Verwaltungen erzielten alle gewerblichen Branchen im Mai ein Um-satzplus. Als Wachstumstreiber sind in erster Linie der Handel und der Dienstleis-tungssektor hervorzuheben. Im Segment der öffentlichen Verwaltung halten sich Unternehmen mit gestiegenen und mit rückläufigen Umsätzen die Waage. Ähnlich zeigt sich das Bild hinsichtlich der Erwar-

pessimistisch, hier überwiegen deutlich die Unternehmen mit rückläufigen Umsätzen.

Die Dynamik der IT-/TK-Ausgaben hielt sich im Mai auf gutem Niveau, wenn auch gegenüber dem Vor-monat etwas abge-schwächt. Der In-dex der realisierten Ausgaben ging um drei Punkte zurück und liegt aktuell bei einem Stand von 106 Zählern. Damit über-wogen die Unternehmen mit gestiegenen Investitionen annähernd so stark wie im Monat zuvor. Ähnlich zeigt sich die Ent-wicklung der Ausgabenplanungen, der entsprechende Index ließ um acht Punkte nach, liegt jedoch mit 121 Punkten noch immer auf einem hohen Level, so dass die Unternehmen mit positiven Investitions-absichten deutlich dominieren. www.techconsult.de | www.fujitsu.com

Die Versorger zeigen sich saisonal bedingt sehr pessimistisch.

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markt | trends

8 It-mIttelstand · ausgabe 7-8 | 2012

cLoud-sPeicher für unTernehmen◗ Wuala, Anbieter von Cloud-Speicher, hat kürzlich den neuen

Service „Business“ angekündigt. Dieser soll Unternehmen die Synchronisation von Daten und die Zusammenarbeit in der Cloud ermöglichen ohne Änderung von IT-Infrastrukturen.

Kurz- meldungenProdukTe

Nach der Ablösung der DIN 16001 durch die ISO 50001 im April 2012 sollen die Unternehmen nun eigenverantwortlich an der Ener-gieeinsparung mitwirken. Das heißt für produzierende Unternehmen: Steuerermäßigungen für Strom und Energie werden ab 2013 von einer Zertifizierung abhängen. Auch Vergünstigungen gemäß Erneuerba-renenergien-Gesetz (EEG-Umlage) sind betroffen. Für Unternehmen mit hohem Energiebedarf sind dies nicht zu vernachlässigende Kostenfaktoren.

In der Produktion können Manufac-turing Execution Systeme helfen, den Energieverbrauch zu verringern. Auf direktem Weg sorgen beispielsweise die Funktionen im Modul Energie-management (EMG) des MES Hydra der MPDV Mikrolab GmbH dafür, dass Energiedaten erfasst und in Korrelation zu den hergestellten Produkten, den verwendeten Roh-stoffen, Maschinen und Werkzeugen analysiert werden können. Prozess-bedingte Lastspitzen können erkannt und gezielte Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs eingeleitet werden. Indirekt senken Unternehmen den Energieverbrauch durch eine optimierte Fertigungsplanung und verbesserte Produktqualität. Kürzere Durchlaufzeiten, verringerte Liegezei-ten und weniger Ausschuss erhöhen die Produktivität und reduzieren die Energieverschwendung. www.mpdv.de

Systematisch Energie sparen

Mit ihrem Weißbuch zum europäi-schen Verkehrsraum verfolgt die EU-Kommission ambitionierte

Nachhaltigkeitsziele. Um 60 Prozent will sie die verkehrsbedingten CO2-Emissionen bis 2050 senken. 30 Prozent der Straßen-transporte sollen bis 2030 auf die Schiene oder in die Luft verlagert werden. Dies steht jedoch im Spannungsverhältnis zur erwar-teten Verkehrsleistung im Güterverkehr – verglichen mit 2004 soll sie bis zum Jahr 2025 um mehr als 70 Prozent zunehmen.

Um nationale sowie internationale Vorgaben erfüllen zu können, müssen Logistikdienstleister also rechtzeitig reagieren. Frankreich fordert bereits ab Oktober 2013 per Gesetz die Ausweisung von CO2-Emissionen für Trans-porte in und aus dem Land. Dementsprechend benötigen Logistiker geeig-nete IT-Lösungen. Denn mit ihnen lassen sich Verbrauchsdaten nicht nur messen, sondern umfassend analysieren und trans-parent darstellen. Überdies zeigen sie kon-krete Handlungsempfehlungen auf – etwa die optimale Auslastung der Fahrzeuge und Senkung des Energieverbrauchs durch intel-ligente Routenführung. Ein geringerer Verbrauch führt wiederum zu geringe-ren Kosten. Außerdem helfen Softwarelösungen mittels Festlegung von soft-waregestützten Leistungskennzahlen (KPIs), den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Experten gehen davon aus, dass derartige KPIs künf-tig fester Bestandteil in Logistikverträgen werden. Der Einsatz von geeigneter Software spielt auch eine Rolle, wenn es um die Vorhersagbarkeit und Plan-

Green Logistics, Risikoabsicherung und

Fachkräftegewinnung sind in diesem Jahr wichtige

Themen für das Logistik- und Transportgewerbe. Till

Dengel, Head of Industry Business Unit Transportation

& Logistics bei SAP AG, kommentiert die aktuelle

Situation.

in Nachhaltigkeitinvestieren

Verbrauchsdaten messen – Energieverbrauch senken

Die Festlegung von softwaregestützten Leistungskennzahlen (KPIs) hilft Logistikdienstleistern, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren.

BranchenLösung für auTomoBiLhandeL◗ In Zusammenarbeit mit der „System-EDV“ und Organi-

sationsgesellschaft mbH (SEG) bietet Ricoh Deutschland erstmals eine umfangreiche Branchenlösung für den Automobilhandel an.

Page 9: IT-MITTELSTAND 7/12

barkeit von Branchenrisiken geht. Denn externe Risiken für die Lieferkette sind seit den 70er-Jahren stetig gestiegen. Beispiele hierfür sind die Globalisierung, politische Instabilitäten, Streiks, Piraterie und Naturkatastrophen. So brach aufgrund des Erdbe-ben- und Tsunami-Unglücks 2011 in Japan der Gewinn der 15 weltweit führenden Konzerne um 33 Prozent ein, weil ihre Lie-ferkette erheblich gestört wurde. Die aktive Überwachung der Logistikkette mittels eines ERP-Systems ist daher entscheidend. Und durch die Integration von Funktionen für das Supply Chain Event Management kann das System automatisch und rechtzei-tig auf kritische Ausnahmeereignisse reagieren.

Dem Fachkräftemangel begegnen

Das Branchenklima in Deutschland zeigte sich von April bis Juni 2012 nach drei verhaltenen Quartalen wieder optimistisch. Auch für die nächsten zwölf Monate rechnet nahezu jeder zweite Lo-gistiker mit zunehmenden Frachtraten, weil sich die Nachfrage aus Übersee und China anhaltend positiv auswirkt. Der prognos-tizierte langfristige Bedarfsanstieg an Produkten aus der chemi-

schen Industrie bietet darüber hinaus strategisch wichtige und Erfolg ver-sprechende Marktpotentiale für die mittelständische Transportwirtschaft. Aufgrund der positiven Lage plant laut dem Branchenverband Bundesverei-nigung Logistik (BVL) mehr als jeder zweite Logistiker, in den kommenden Monaten Personal einzustellen, beklagt aber das Fehlen von Fachkräften. Die Tatsache, dass die steigenden Anforderungen im Logistikberuf einer hö-heren Qualifizierung bedürfen und die Altersgruppe der ab 50-Jährigen bis 2020 mit 39 Prozent den größten Anteil der deutschen Erwerbsbevölkerung ausmachen wird, stellt die Branche vor Herausforderungen. Verlässliche Pro-gnosen zum mittel- und langfristigen Beschäftigungs- und Weiterbildungs-bedarf lassen sich jedoch mit Hilfe geeigneter Software treffen und können die Personaleinsatzplanung optimieren.

trends | markt

Detail und Übersicht Die Wassermann AG, ein Spezialist für

Supply Chain Management, veröffentlichte Ende Juni die neue Version 3.3 der "Advanced Planning & Scheduling Software" (APS) „WayRTS“ (Real Time Simulation).

Vor allem im zentralen „Planning Center“ der neuen Lösung wurde über die Einführung zusätzlicher Ansichtsoptionen mehr Transparenz geschaffen, heißt es. Die erweiterte Flexibilität beim Detaillie-ren oder Verdichten von Planungsobjekten soll den Planern eine bessere Übersicht geben, die Effi-zienz in der Planung erhöhen und die Anpas-sung an unternehmensspezifische Abläufe erlauben. Im Zuge der Weiterentwicklung wurde ausgehend von Kundenanforderun-gen und Rückmeldungen aus der Praxis das zentrale „Planning Center“ mit zusätzlichen Funktionalitäten und Ansichtsoptionen aus-gestattet. Der interaktive Wechsel zwischen unterschiedlich stark detaillierten beziehungs-weise verdichteten Planungsperspektiven wird durch verschiedene neue Funktionen in anderen Bereichen besser unterstützt.

www.wassermann.de

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markt | cloud computIng

10 It-mIttelstand · ausgabe 7-8 | 2012

Kurz- meldungenanwendungen

managemenT von möBeLunTerLagen◗ Beldivani, Hersteller von Polstermöbeln, entscheidet sich

für den Bpi Publisher. Die Cross-Media-Publishing-Lösung wird zukünftig als zentrales Publishing-System für die Er-stellung der internationalen Verkaufsunterlagen eingesetzt.

ITM: Herr Kopanakis, wann profitieren Unternehmen besonders von Cloud-Services?Evangelos Kopanakis: Indem sie sich darauf vorberei-ten! Um einen Cloud-Service effektiv zu nutzen, muss man neben einem hohen Grad an Standardisierung verstärkt an den internen Prozessen arbeiten. An-sonsten läuft man Gefahr, dass die Kosten für Cloud Computing höher sind als bei einer herkömmlichen IT-Umgebung.

ITM: Gibt es weitere Herausforderungen?Kopanakis: Jedes Audit stellt beim Cloud Computing eine Herausforderung dar. So muss ein Pharmahersteller die regelmäßige Validierung seiner IT-Systeme vornehmen. Beispielweise ist aufgrund von US-Vor-schriften für jedes an der Produktion betei-ligte IT-System eine schriftliche Dokumen-tation erforderlich. Da die Ressourcen in der Cloud an verschiedenen Stellen vorlie-gen, gestaltet sich eine genaue Dokumen-tation schwierig. Vor diesem Hintergrund sollte ein Cloud-Provider ein Portal anbie-ten, das dem Kunden ermöglicht, genaue Informationen über seinen Cloud-Service abzurufen. Der Dienstleister, der Konfigurationsinfos in Echtzeit, anpassbare IT-Prozesse und aussagefähige Reports lie-fern kann, wird sich am Markt durchsetzen.

wissen, ob er einen Service nutzt, der auf einem phy-sikalischen bzw. virtuellen System im Unternehmen selbst oder in der Cloud eines externen Dienstleisters vorgehalten wird. Wichtig ist, dass Servicedesk über alle wichtigen Informationen verfügt. Ein entsprechen-des Konfigurationsmanagement muss diese Informati-onen ohne Verzögerungen bereitstellen. Deshalb be- nötigt der Servicedesk des Kunden einen zeitnahen

Zugriff auf die Konfigurationsdaten des Cloud-Providers.

ITM: Wie laufen Änderungen an Cloud-Komponenten ab?Kopanakis: Die Kunden müssen über-prüfen, ob ihre Standards mit denen des Cloud-Providers kompatibel sind. Deshalb sollten in den Cloud-Verträgen Kompati-bilitätsmatrixen definiert und als gelebte Dokumentation mitgeführt werden.

ITM: Von welchen Standards sprechen wir?Kopanakis: Nutzt man Services unterhalb der Betriebssystemebene, muss man mit dem Cloud-Provider nur die Virtualisie-

rungssoftware abstimmen. Demgegenüber muss man bei Cloud-Services auf Betriebssystemebene deutlich mehr abstimmen, da z.B. bestimmte Versionsstände von Windows oder Unix benötigt werden. Auf Appli-kationsebene besteht wiederum wenig Abstimmungs-bedarf, da die Softwarelandschaft vom Provider um-fänglich bereitgestellt wird. Auf technische Standards kann der Anwender hier keinen Einfluss nehmen, da-für auf regulatorische Fragen. Ist ein Kunde in einer stark reglementierten Branche unterwegs, muss der Cloud-Provider den Compliance-Vorgaben des Kun-den entsprechen können. Dies ist jedoch sehr kom-plex, weshalb in vielen Unternehmen die Notbremse bei Cloud-Projekten gezogen worden ist.

ITM: Worauf sollte man beim Abschluss eines Cloud-Vertrags besonders achten?Kopanakis: Die wichtigsten Bestandteile sind Be-schreibung der Rechte und Pflichten beider Vertrags-partner, Standards, Prozesse und Schnittstellen sowie Leistungseinheiten, Preise, Servicelevel und Reporting. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder übernimmt der Kunde die AGB und Servicebeschreibungen des Pro-viders, etwa im Rahmen von Public-Cloud-Services. Oder man handelt mit dem Provider einen individu-ellen Vertrag aus. Ina Schlücker

Kompatibel mit der Cloud?Im Gespräch mit IT-MITTELSTAND berichtet Evangelos Kopanakis, Geschäftsführer der

Best-Practice Innovations GmbH (b-pi), über organisatorische, technische und vertragliche Herausforderungen beim Cloud Computing.

„Nutzt man Services unterhalb der Betriebssystemebene, muss man mit dem

Cloud-Provider eigentlich nur dieVirtualisierungssoftware abstimmen“,

so Evangelos Kopanakis, Geschäftsführer bei b-pi.

ITM: Wie kann er dies realisieren?Kopanakis: Der Cloud-Provider benötigt offene Schnittstellen zu den internen Prozessen und Werk-zeugen seiner Kunden. Über diese können Änderungs-, Problem-, Störungs- oder Konfigurationsvorgänge aus-getauscht werden. Überdies sind entsprechende Mo-nitoring- und Reportingmöglichkeiten notwendig.

ITM: Inwiefern ändern sich dabei die Aufgaben des Servicedesks?Kopanakis: Aus Sicht des Endnutzers ändert sich nichts. Denn für ihn ist es nicht wichtig zu

harmonisierung der Prozesse◗ Der Automobilzulieferer Autoneum wird von Lodestone

Management Consultants dabei unterstützt, die Geschäfts-prozesse weltweit auf der Basis von SAP-ERP-Automotive-Best-Practices zu harmonisieren.

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ADVERTORIAL

IT-MITTELSTAND · AUSGABE 7-8 | 2012

Lange hat er überlegt, doch vor einigen Monaten hat er den Sprung in die Selbst-ständigkeit gemacht! „Das war eine gute Entschei-dung“, sagt Tischlermeister Michael Glanz. Die Werkstatt

ist eingerichtet, erste Auftragsarbeiten hat er bereits erfolgreich abgewickelt. Jetzt fehlen ihm zu seinem Glück nur noch ein paar größere Aufträge. Nachdem Michael Glanz sich in der Branche umgeschaut hat, wird ihm klar: Ein professioneller Internetauf-tritt muss her – damit sich potenzielle Kunden ein Bild von seinen schönen Einbauschränken und Tischen machen und direkt Kontakt mit ihm auf-nehmen können. Auch einen Newsletter, in dem er über neue Projekte, Vorträge und Veranstaltungen berichtet, kann Michael Glanz sich gut vorstellen.

Marc Irmisch, Vice President Small & Medium Enterprises & SoHo Business bei Telefónica Germany weiß um die Situa-tion des Tischlermeisters. „Selbstständige, Freiberufler und Inhaber kleiner oder mitt-lerer Unternehmen können es sich heute kaum noch leisten, keine eigene Home-page zu haben. Dazu birgt das Netz zu viel geschäftliches Potenzial.“ Schließlich sei das Internet heute die erste Anlaufstelle für Kunden, die sich über eine Marke, über Produkte und Preise, Adressen oder ausgewählte Dienstleistungen informieren wollen.

Mit drei Schritten zur eigenen Website

Viel Zeit möchte Michael Glanz nicht in die Erstellung einer ansprechenden Homepage, die seine digitale Visitenkarte im Netz werden soll, investieren. Und viel Geld soll sie auch nicht kosten. Schließ-lich entscheidet sich der Tischlermeister, der sich im Umgang mit dem Computer zwar ganz gut auskennt, aber selbst noch nie programmiert hat, für ein Baukasten-System von O2.

Mit der Website Toolbox von O2 kann er seine Homepage ganz allein, ohne die Hilfe von teuren IT-Spezialisten, Textern sowie Webdesignern, und obendrein schnell und günstig auf den Weg bringen. Ein Klick

reicht aus – und die Grundzüge der Seitenstruktur, z.B. Designvorlagen, Navigationsstruktur, Kontaktformular und Impressum, erscheinen auf dem Bildschirm. Danach geht es im ersten Schritt darum, das passende individu-elle Design auszuwählen. Im zweiten Schritt gilt es, die eigenen Texte in die dafür vorgesehenen Pflichtfelder ein-zutragen. Das geht ebenfalls schnell und einfach: Der Aufbau der Benutzer-oberfläche orientiert sich an Textver-arbeitungsprogrammen wie Microsoft Word, sodass der Einstieg in alle Funk-tionalitäten der Anwendung leicht möglich ist. Dann folgt der dritte und letzte Schritt. Wenn alle Inhalte, also Texte und Bilder und/oder Grafiken, eingefügt sind, genügt eine Bestäti-gung und die Homepage ist online und damit für jedermann zugänglich.

Michael Glanz hat alles gut gemeis-tert, jetzt ist er auf seine neue Website unglaublich stolz: „Das war leichter, als ich gedacht habe. Wie in meinem Job kommt es auch beim Erstellen einer Website vor allem auf das richtige Werkzeug an“, zieht er Bilanz. Sämt-liche Inhalte seiner Homepage kann er jederzeit wieder ändern oder überar-beiten. Und wenn es doch mal haken sollte, dann bietet die Business-Hot-line von O2 kompetente Hilfe. Michael Glanz kann sich gut vorstellen, in nächster Zeit auch einen Online-Shop ins Leben zu rufen. Sein „Baukasten-system“ von O2 bietet dafür ebenso wie für das Online-Marketing das pas-sende Paket.

MIT DER NEUEN WEBSITE TOOLBOX VON ist es ganz einfach, eine professionelle Homepage zu erstellen.

DIE WEBSITE TOOLBOX VON 02 lässt das Erstellen einer individuellen, ansprechenden Homepage zur einfachen Übung werden. Die Toolbox ist in drei Versionen erhältlich (ab 1,67 netto [1,99 brutto] Euro pro Monat). Sie bieten ein umfangrei-ches Spektrum an Leistungen und Funktionen für alle Ansprüche - von der professionellen Online-Visitenkarte über verschiedene Webmarketing-Tools bis hin zum E-Shop. Die Version „M“ eignet sich vor allem für Einsteiger ohne Programmierkenntnisse. Fortgeschrittene bekommen bei Buchung des Pakets „L“ zehn Gigabyte Webspace sowie nützliche Webmarketing-Tools an die Hand. Profis sind mit der Website Toolbox „XL“ gut beraten. Sie beinhaltet 100 Gigabyte Webspace und viele Werkzeuge mit erweiterten Funktionen für das Webmarketing und die Sicherheit. Zu allen Paketen gehören eigene Webmail-Accounts.

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Auf das richtige Werkzeug kommt es an

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markt | personalIty

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IT-MITTELSTAND befragt die Verantwortlichen der großen IT-Anbieter. In dieser Ausgabe:

Alexander Koschier, Bereichsleiter Marketing & Sales und Prokurist der Agenda Informationssysteme GmbH & Co. KG

Unter Mittelstand verstehe ich …… Unternehmen, die sich mit Leidenschaft ihrer Aufgabe widmen und bei denen noch echtes kaufmännisches Denken vorhanden ist. Hier haben die Entscheider noch den Überblick über die gesamte unternehmeri-sche Wertschöpfungskette. Das Geschäfts-modell hat noch einen erträglichen Kom-plexitätsgrad, der es erlaubt, Aufwand und Ertrag transparent gegenüberzustellen und die eigene wirtschaftliche Situation klar einzuschätzen.

Der Mittelstand hebt sich von Großkonzernen dadurch ab, dass … … es noch echtes Verantwortungsgefühl gibt. Die Strukturen sind noch so flach, dass erkennbar ist, wer für was verantwortlich ist. Das gilt für den Umgang mit den Kun-den wie für den Umgang mit Mitarbeitern. Auch die Geschäftsleitung steht Kunden und Mitarbeitern als Ansprechpartner zur Verfügung. Dieser Spirit, als Verantwortli-cher noch selbst und ungefiltert zu erleben, was beim Kunden und im eigenen Unter-nehmen läuft, macht den Unterschied zum Großkonzern aus.

Um als it-spezialist im Mittelstand erfolg zu haben, bedarf es …… einer ungetrübten Wahrnehmung. Es geht um die wahren Bedürfnisse der Kun-den und nicht darum, was wir zu diesem Thema glauben oder uns wünschen. Hier gilt es, sich immer wieder selbstkritisch zu reflektieren. Dies ist zum Beispiel über die Kundenkontakte im Support schnell und eindeutig möglich. Die IT muss sich dem Anwender beugen und nicht umgekehrt. Bei vielen Anwendern ist der Wunsch er-kennbar, die IT-Systeme einfacher und ren-tabler zu machen. Die IT muss das eigene Geschäftsmodell unterstützen. Sie soll Zeit

sparen und nicht Zeit stehlen. Hier klaffen Anspruch und Wirklichkeit immer noch oft genug auseinander. Diese Lücke wollen wir schließen, in dem wir bei Agenda sehr genau prüfen, was unsere Kunden wirklich produktiver macht.

Was die it anbelangt, ist der Mittelstand …… sicherlich sehr heterogen. Trotzdem können in Bereichen – wie zum Beispiel Rechnungswesen – die durch gesetzli-che Vorgaben stark standardisiert sind, Standardsoftwarelösungen einen Groß-teil der Anforderungen bereits „out of the box“ abdecken. Da solche Standard-Softwarelösungen ja immer auch eine Art „Best-Practice-Lösung“ darstellen, weil sie auf der jahrelangen Erfahrung des Software-herstellers mit Tausenden von Anwendern beruhen, bieten sie einen hohen Wert bei geringem Aufwand und Kosten.

Die durchschnittliche it-Grundausstattung im Mittelstand besteht aus …… vielen einzelnen Komponenten. Sie ist über die Jahre gewachsen. Der Fixpunkt sind die Microsoft-Produkte Windows, Office und Outlook. Sicherlich gibt es ei-nen Trend zu stärkerer Integration und konsistenter Datenhaltung. Auch gehö-ren mobile Endgeräte heute natürlich zur Grundausstattung. Beim Thema „stärkere Integration“ sollten Unternehmen Auf-wand und Nutzen gut abzuwägen. Wie bei Bauprojekten ist aber genau das für den Anwender im Vorfeld seiner Entscheidung für ein neues System oft gar nicht möglich. Man sollte sich hier unbedingt mehrere Meinungen einholen und die Aufwands-seite nicht vor lauter Begeisterung über die zugesicherten zukünftigen Möglichkeiten

unterbewerten. Vor allem ist eine Gesamt-kostenbetrachtung wichtig, die Software, Customizing, Hardware und Administra-tionsaufwand umfasst.

Charakteristisch für it-investitionsentscheidungen im Mittelstand ist …… dass Vertrauen und Partnerschaftlichkeit wesentliche Faktoren sind. Der Mittelständ-ler möchte einen Partner „auf Augenhöhe“, der eine zuverlässige Größe darstellt und seine Sorgen und Nöte kennt, versteht und ernst nimmt. Auf der anderen Seite wird genau hingeschaut, ob die geplante Inves-tition wirklich notwendig ist und spürba-ren Nutzen verspricht.

Die typischen it-Probleme des Mittelstands sind …… vor der Entscheidung zu stehen, die eigene IT neu aufzustellen, das rechte Maß nicht zu finden und bei der Vielzahl von Anbietern „den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen“. Hier macht es sicherlich Sinn, sich mit anderen Unternehmen über ihre Erfahrungen auszutauschen. Das kann so manchen teuren und aufwendigen Irr-weg ersparen. Es ist sicher besser, nicht zu viel auf einmal zu wollen und zu verändern. Das überfordert schnell auch die Mitarbei-ter. Wir sollten nicht vergessen, die Men-schen, die in den Unternehmen arbeiten, bei IT-Projekten mitzunehmen.

Als lösung für diese Probleme favorisiere ich …… sich mit Fachleuten des Vertrauens – dazu gehören unbedingt langjährige Mit-arbeiter – hinzusetzen und klar zu definie-ren, was wirklich dazu beiträgt, künftig einfacher, angenehmer und rentabler zu arbeiten.

Wunsch nacheinfachen und

rentablenit-systemen

I t -m Ittelstand · ausgabe 7-8 | 2012

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personalIty | markt

13It-mIttelstand · ausgabe 7-8 | 2012

Persönliche datenName: Alexander koschierAlter: 45 JahreFamilienstand: verheiratet, zwei kinder

Karriere Ausbildung: Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule MünchenBeruflicher Werdegang: Bereits während des Studiums mehrjährige tätigkeit in einem call center der BMW AG. Nach dem Studium mehrere Jahre selbstständig mit einer kampfsportschule. Seit 1997 bei der Agenda informationssysteme GmbH & co. kG, zunächst als Vertriebsbeauftragter, dann als Vertriebsleiter, Marketingleiter und Bereichsleiter Marketing & Sales.Derzeitige Position: Bereichsleiter Marketing & Sales, Prokurist der Agenda informationssysteme GmbH & co. kG

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markt | unIfIed communIcatIons

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Kurz- meldungenanwendungen

Bei beiden Herausforderungen können moderne Social-Technologien helfen. Doch dafür müssen die Unternehmen ihnen auch genug Raum las-

sen – und die Führungskräfte mit gutem Beispiel vo-rangehen. Die Unternehmen haben längst zu spüren bekommen, dass der Mangel an Fachkräften mittler-weile bittere Realität ist. Der Verband der Deutschen Ingenieure (VDI) spricht von 69.000 fehlenden Inge-nieuren in Deutschland. Arbeitgeber und Industrie be-ziffern den Mangel auf Grundlage von Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sogar auf derzeit 150.200 Personen. Und laut einer Studie der Prognos AG wächst die Lücke bis 2030 auf über sieben Millionen qualifizierte Arbeitskräfte.

social software fürs Unternehmen

Diese Entwicklung macht das Rekrutieren und Hal-ten von jungen Talenten zu einem wichtigen Thema, ebenso wie die möglichst effiziente Nutzung der vor-handenen erfahrenen Leistungsträger. Doch um attrak-tiv für die mit Facebook, Xing und Twitter aufgewach-sene Generation zu sein, müssen ihnen traditionelle Unternehmen in Sachen Kultur entgegenkommen. Das bedeutet im Klartext: starre Kompetenzhierarchien zugunsten von Expertennetzwerken lockern, Wissen aus Abteilungs-Silos befreien und eine auf Austausch und Zusammenarbeit ausgerichtete Kultur etablieren.

In der Praxis bedeutet das ganz konkret, dass sie den Digital Natives auch die Art von Werkzeugen an die Hand geben, die sie benötigen und mit deren Hilfe sie ihr Wissen und ihre Talente am besten beitragen können: Software für die Vernetzung, für den Wis-sensaustausch und für mobile Kommunikation in Echtzeit. Damit ist jedoch nicht Facebook und Co. gemeint, sondern Social-Software auf Unternehmens-niveau, wie sie etwa IBM mit IBM Connections oder andere bieten. Bestimmte Prozesse der Zusammenar-beit werden damit neu strukturiert. Veränderungen dieser Art haben natürlich nicht nur den Vorteil, die jungen Fachkräfte bei ihren eigenen Interessen und Neigungen abzuholen und ihnen ein modernes Ar-beitsumfeld zu bereiten. Sie können ihr Potential in vielen Bereichen entfalten:

Globalisierung: Im Zuge der verstärkten globalen Zusammenarbeit bieten Social-Tools die Möglichkeit, effizient über Zeit- und Landesgrenzen hinweg zu-sammenzuarbeiten. Das spart zum Beispiel Reisekos-ten und bindet auch weltweit verteilte Teams fester zusammen. Zudem lassen sich Geschäftsprozesse wie zum Beispiel Lieferkettenmanagement mit Hilfe von stärkerer Vernetzung besser organisieren.

Zwei wichtige Herausforderungen stehen mittelständischen Unternehmen heute bevor: Der mit den demografischen Veränderungen einhergehende Mangel an Fachkräften und die zunehmende Globalisierung der wirtschaftlichen Beziehungen eines Unternehmens.

Zusammenarbeit

2.0

schwamm drüBer!◗ Die Odenwälder Hersteller von hochwertigen Haushalts-

schwämmen und Haushaltshelfern B+S Haushaltwaren GmbH nutzen die ERP-Lösung „Sou.Matrixx“ künftig zur Abbildung der Geschäftsprozesse.

I t -m Ittelstand · ausgabe 7-8 | 2012

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unIfIed communIcatIons | markt

Wissen erfahrener Mitarbeiter besser nutzen: Die so-ziale Vernetzung dient auch dazu, den Wissenstrans-fer zwischen den Generationen zu erleichtern. Ältere Dokumentationsarbeiten mittels Datenbanken oder gar in Papierform haben sich in der Vergangenheit als untaugliche Mittel dafür entpuppt. Die neuen Tools schaffen hier mehr Flexibilität und leichteren Zugang.

Außendarstellung: Social Media spielen eine im-mer wichtigere Rolle bei der Außendarstellung eines Unternehmens. Auf den Social-Kanälen wird offen über Marken, Produkte, Funktionen und Serviceleis-tungen eines Unternehmens gesprochen. Unterneh-men sollten sich hier unbedingt in den Dialog mi-schen. Nur so hören sie, was über sie gesprochen wird,

und können dem Kunden auf Augenhöhe begegnen. Mit der Einführung entsprechender Tools für die Zu-sammenarbeit ist ein erster Schritt gemacht, von dem aus der Dialog schrittweise nach außen ausgeweitet werden kann.

in der Praxis

Immer mehr mittelständische Unternehmen haben diese Veränderungen in ihren Unternehmen bereits erfolgreich implementiert. Ein Beispiel hierfür ist Sennheiser Electronic, ein heute weltweit führender Designer und Hersteller von Audiogeräten. Sennheiser ist mit weltweit nur 2.000 Mitarbeitern mit Kunden und Partnern in über 90 Ländern im Geschäft. Die ursprünglich schleppende Kommunikation per Mail, der beschränkte Zugriff auf Projektmanagementsys-teme und der Wunsch, dass im Arbeitsalltag zahlrei-che Businessanwender ebenfalls auf diese Informati-onen zugreifen können sollten, war der Antrieb für den Wandel in ein Social Business.

Sennheiser benötigte eine zentralisierte Lösung für Projektmanagement und Teamarbeit und fand diese in der GIS Enterprise Projekt Liste (EPL). Diese An-wendung nutzt serviceorientierte Architektur (SOA) von IBM Websphere Portal, um vorhandene Kom-ponenten zu einem integrierten Portal zusammen-zuführen. Rollenbasierte Zugriffe erlauben hier inter-nen und externen Nutzern die Informationssuche in Dokumenten, Blogs, Aktivitäten und Diskussionsfo-ren. Außerdem können Nutzer mit Hilfe von Tools für soziale Netzwerke und Instant Messaging in Echtzeit zusammenarbeiten. Der Erfolg ist für das Unterneh-men neben einer Vereinfachung der Alltagsarbeit in den Projektteams und der erhöhten Transparenz für das Management u.a. auch durch stark gesunkene Reisekosten spürbar.

Einsatzbeispiele mehren sich. Und ein wichtiges Erfolgskriterium sollte hier nicht unterschlagen wer-den: Neuerungen dieser Dimension lassen sich immer wirksamer realisieren, wenn auch die Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen. Zu einem gewissen Ausmaß geht damit auch eine leichte Neuakzentu-ierung der Führungsrolle einher. Danach definiert sich Führung in Zukunft weniger durch die Höhe der Hierarchie-Ebene denn durch die Kompetenzen, die jemand in ein Netzwerk einbringt. Ivo Körner

WiChtiGe CollABorAtioN-FelDer› INtEgRIERtE ActIvIty-StREAmS statt klassischer e-Mails – moderne

collaboration-Plattformen organisieren die Arbeit über Neuigkeitsströme, in die alle für eine Aufgabe relevanten informationen integriert sind, ganz unabhängig vom Speicherort

› WIKIS statt Datenbanken für klassisches Wissensmanagement – damit bleibt das Wissen auch der erfahrenen Mitarbeiter für alle besser zugänglich

› BlogS als reportingtool für Projektarbeiten – eine praktische Art, Fortschritte zu dokumentieren

› UNtERStützUNg von Mobilnutzungen – Zugriff auf Netzwerke und infos aus dem Netzwerk auch von unterwegs aus

› KomPEtENzPRoFIlE mit erreichbarkeitsanzeigen – als Grundlage für effiziente Netzwerke

› NUtzUNg voN EchtzEIt-KommUNIKAtIoNS-toolS wie chats, Videokonferenzen, telefonkonferenzen über iP etc. Quelle: iBM

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markt | strategIe

16 It-mIttelstand · ausgabe 7-8 | 2012

ein kLick und BezahLT◗ Die gute alte Überweisung gehört im Zahlungswesen noch

immer zu den beliebtesten Zahlverfahren, auch wenn der manuelle Aufwand hoch ist. Entlastung verspricht das neue Produkt von Gotomaxx „PDF-Payment“.

Kurz- meldungenProdukTe

neue deskToP-comPuTing-PLaTTform◗ Pano Logic stellt mit „Pano System for Cloud“ eine Desktop-

Computing-Plattform vor, mit der Unternehmen auf ihre Anwendungen vollständig webbasiert über Google Chrome zugreifen können.

ITM: Frau Wittmann, welche IT-Heraus-forderungen sind heute spezifisch für den Mittelstand? Barbara Wittmann: Die Verantwortlichen im Mittelstand stehen vor dem Dilemma, dass aufgrund der Unternehmensgröße einerseits nur beschränkte IT- und Perso-nalressourcen zur Verfügung stehen. An-dererseits sind die Aufgaben der IT aber gar nicht so anders als in Großunterneh-men. Schließlich agiert gerade der deutsche Mittelstand schon lange international und hinsichtlich Produkten und Produktions-verfahren auch auf technisch höchstem Niveau. So unterscheiden sich die Frage-stellungen beispielsweise im Bereich Si-cherheit nicht wesentlich von anderen Un-

ternehmen. Jedoch kann der Mittelstand eben nicht ein ganzes Team von Experten beschäftigen, um diesen Problemen zu begegnen. Eine andere Herausforderung besteht darin, mit den beschränkten Res-sourcen auch in der IT ein Höchstmaß an Effizienz und Produktivität zu realisieren. Stichworte sind hier insbesondere Virtu-alisierung, wo der Mittelstand unseren Beobachtungen zufolge schon recht weit vorangekommen ist, und natürlich das Dauerthema Cloud Computing. Auch die Möglichkeit, IT-Leistungen selektiv auszu-lagern, sollte verstärkt diskutiert werden. So können mittlere Unternehmen beispiels-weise die Sicherheit ihrer IT verbessern, in-dem sie Managed Security Services nutzen.

ITM: In Sachen Cloud Computing ist der Mittelstand eher zurückhaltend. Wie lassen sich solche Vorbehalte nach Ihrer Einschätzung ausräumen? Wittmann: Diese Vorbehalte waren meiner Meinung nach gar nicht so unbegründet. Wenn man Daten, die letztlich die Grund-lage des eigenen Geschäfts ausmachen, ei-nem Dritten zur Verwaltung, Verarbeitung, Speicherung oder auch nur zur Sicherung überlässt, dann will man ganz genau wis-sen, wie derjenige damit umgeht. Hier darf sich ein Mittelständler keine Fehler erlau-ben – und einfach mal ausprobieren, das geht auch nicht. In der ersten Phase war seitens der Cloud-Anbieter tatsächlich vie-les nicht so klar und offen geregelt, wie

Aus weniger wird mehrInterview mit Barbara Wittmann, General Manager bei Dell Deutschland, über die alltäglichen Nöte und Sorgen mittelständischer Unternehmen hinsichtlich ihrer IT und entsprechende praktikable sowie strategische Lösungsvorschläge

Page 17: IT-MITTELSTAND 7/12

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It-mIttelstand · ausgabe 7-8 | 2012

neue sTandorTe im in- und ausLand◗ Laut den Ergebnissen der Sage-Studie „IT im Mittelstand 2012“

erweitert die Elektroindustrie ihren Geschäftsradius und plant in den kommenden 24 Monaten weitere Aktivitäten im Ausland.

Kurz- meldungensTudien

man das zu Recht erwarten konnte. Mitt-lerweile gibt es unter den Cloud-Modellen auch passgenaue Lösungen für den Mittel-stand. Und ich bin überzeugt davon, dass in den nächsten Jahren auch im Mittelstand IT-Lösungen als Service via Cloud genutzt werden. Das wird freilich ein kontinuier-licher Prozess sein.

ITM: Welche Rolle spielen Service und Support speziell für den Mittelstand?Wittmann: Aufgrund der limitierten per-sonellen Ressourcen spielen Service und Support stets eine zentrale Rolle für den Mittelstand. Ein großes Unternehmen kann alles in die eigenen Hände nehmen. Ob das in jedem Fall sinnvoll ist, ist eine ganz andere Frage, aber es ist zumindest machbar. Der Mittelstand hat diese Op-tion gar nicht, denn woher sollte er auch die notwendige Erfahrung etwa bei der Im plementierung von neuen Speichersys-temen mit der notwendigen Aufgabe der Daten- und Applikationsmigration haben? Also ist er auf IT-Partner angewiesen, die Know-how und Erfahrung mitbringen. Der

Mittelstand braucht Partner, die über Teams verfügen, die schon Hunderte solcher Lö-sungen implementiert haben, und wissen, was geht und was nicht geht, ohne lange herumprobieren zu müssen.

ITM: Mobile Systeme sind ja zurzeit groß im Gespräch – auch im Mittelstand?Wittmann: Auf jeden Fall. Mobile Systeme sind für alle Unternehmen ein wichtiges Thema, weil sie neue Möglichkeiten in der IT-Nutzung ermöglichen. Genau genom-men ist Mobilität für die IT ja keine zusätzli-che Funktionalität, sondern eine Rückkehr zum Normalzustand. Bisher waren die Sys-teme bloß nicht in der Lage, ohne feste Ver-bindungen für Daten und Energie zu funk-tionieren. Diese Schranke fällt nun weg. Die Anwendungszenarien sind entsprechend vielfältig und reichen vom Versicherungs-außendienst über Kundendienst techniker bis hin zum Bildungswesen. Gerade der Mittelstand mit seiner Nähe zum Kunden kann sich hier an vielen Punkten einbrin-gen und wir unterstützen dies auch mit unseren Lösungen. Ein Beispiel ist dafür unser Mobile Device Management zur Ver-waltung heterogener Umgebungen.

ITM: Was können Sie dem Mittelstand bieten, was die anderen Hersteller nicht können?Wittmann: Für uns hat insbesondere das Thema Service eine große Bedeutung und wir haben diesen Bereich in den letzten Jahren durch gezielte Akquisitionen wei-ter verstärkt. Wir bieten komplette Lösun-gen an, die einen Aufgabenbereich von Anfang bis Ende abdecken, beispielsweise bei Storage-ystemen und im Netzwerkum-feld sowie bei der Architektur einer gesam-ten Infrastruktur und deren Management.

Dabei stellen wir die Systeme nicht ein-fach auf, sondern beraten, implementie-ren und betreuen den Kunden. Das heißt, wir sind in der Lage, die notwendigerweise begrenzten IT-Ressourcen der Mittelständ-ler durch komplementäre Leistungen und Lösungen zu vervollständigen. Durch die enge Zusammenarbeit mit unseren Chan-nel-Partnern, die sich auf den Mittelstand fokussieren, sowie durch unsere Historie als Direktanbieter haben wir das Ohr direkt an unseren Kunden. Deshalb kommen wir nicht mit fertigen Paketen, sondern orien-tieren uns daran, wo den Anwender der Schuh drückt. Heike Schubert, IS

„In der frühen Phase war seitens der Cloud-Anbie-ter tatsäch-lich vieles nicht so klar und offen geregelt, wie man das zu Recht erwar-ten konnte“, so Barbara Wittmann, Deutschland-Chefin von Dell.

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n

markt | It-sIcherheIt

18 It-mIttelstand · ausgabe 7-8 | 2012

erP für die edeLsTahLBranche◗ Das mittelständische Familienunternehmen Wilhelm

Oberste-Beulmann GmbH & Co. KG aus Remscheid reali-siert ein ERP-Projekt mit Hilfe der Industrial Application Software GmbH.

Kurz- meldungenanwendungen

guT gerüsTeT◗ Held Biker Fashion, Hersteller von Motorradbekleidung,

möchte die Arbeitsabläufe mit der Branchenlösung Fashion-AX von W+P Solutions auf Basis von Mi-crosoft Dynamics AX 2012 verbessern.

Auch bei knappen Budgets und einer Pri-orisierung auf die Instandhaltung und den Betrieb ist es wichtig, die kritischen Punkte im Unternehmen zu identifizie-ren. Das bedeutet allerdings nicht, dass man eine komplexe Risikoanalyse für das ganze Unternehmen durchführen muss. Nur sollte bekannt sein, wo die tatsächli-

che Wertschöpfung erbracht wird bzw. welche Arbeitsschritte in welchen Abteilungen das Unternehmen vom Wettbewerb abgren-zen. Genau entlang dieser Prozesse gilt es, mögliche Risiken zu erkennen und die vorhandenen Schwachstellen zu entschärfen. Dies muss nicht immer in Investitionen in IT-Sicherheitstechno-logie münden, denn oft reichen schon kleine Anpassungen im Arbeitsablauf, in der Organisation bzw. der Art der Kommunika-tion aus. In hart umkämpften Märkten sollten Vertrieb und In-nendienst zum Beispiel ihre Angebote und Preisverhandlungen nicht „offen“ per elektronischer Post versenden – andererseits ist aber keine komplette E-Mail-Verschlüsselung notwendig: Ein Versand der Angebotsdokumente in verschlüsselten Zip-Archiven – und die notwendige organisatorische Richtlinie hierfür – kann nahezu kostenneutral umgesetzt werden.

Auslagerung als Chance?

Dennoch bleibt die Herausforderung, dass Sicherheit nicht punk-tuell betrachtet werden darf, sondern ein kontinuierliches Thema darstellt. Nicht zuletzt aus Kostengründen können Mittelständler oft keine Mitarbeiter einstellen, die sich ausschließlich dauerhaft und konsequent mit der Sicherheit auseinandersetzen. An dieser Stelle kann sich ein Anwenderunternehmen an externe Sicher-heitsbeauftragte wenden und diese mit der Wahrnehmung von Sicherheitsaufgaben betrauen. Wichtig hierbei ist jedoch die Un-terscheidung zwischen „zuständig“ und „verantwortlich/verpflich-tet“. Zwar können Geschäftsführer bzw. IT-Leiter einem Dienst-leister die Zuständigkeit für die Sicherheitsaufgaben übertragen, die Verantwortung und Haftbarkeit verbleibt aber bei ihnen selbst. Um den Verantwortlichen die Möglichkeit zur Wahrnehmung ih-rer Pflichten zu geben, ohne sie zeitlich zu sehr zu binden, bie-tet sich die Nutzung von IT-(Security-)Governance-Werkzeugen an. Deren Einbindung sollte wiederum für den Dienstleister ob-ligatorisch sein, denn nur so werden die relevanten Daten auch erhoben und gepflegt.

Mit Minimalbudget mehr sicherheit

Trotz knappem Budget die Infrastruktur funktionsfähig zu halten und Sicherheitsvorfälle zu verhindern, stellt so manchen IT-Leiter im Mittelstand vor große Aufgaben.

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It-sIcherheIt | markt

sicherheitsfunktionen integrieren

Desweiteren können Cloud-Services eine Chance für mehr Sicherheit in der Mittelstands-IT darstellen. Vor-aussetzung hierfür ist, dass die Anbieter dieser Services gefragte Sicherheitsfunktionen nicht als kostenpflich-tige Extras, sondern als Inklusivleistun-gen anbieten. Cloud-Anbieter sollten ge-nau die präventiven, lokalisierenden und übergreifenden Sicherheitsmaßnahmen als integralen Bestandteil ihres Services offe-rieren, die sich der Mittelstand oft nicht leisten kann: aktive Überwachung, Korre-lation von Informationen und professio-neller Auswertung sowie Nachverfolgung von Vorfällen inklusive einer lückenlosen Dokumentation. Sind diese Aufgaben als echte Mehrwerte der Cloud-Dienste „in-kludiert“, sollte es den IT-Verantwortlichen leichter fallen, Services in die große Wolke auszulagern. Stellt der Dienstleister dann regelmäßig nicht nur „Nutzungskennzah-len“, sondern auch Security-Reports zur Verfügung, ist das Vorgehen auch gegen-über dem Topmanagement leichter zu ver-treten. Um die Kosten niedrig zu halten, sollte sich der Mittelstand über kostenfreie oder günstige Angebote informieren. Dabei bieten die Arbeitsgemeinschaft für

Sicherheit in der Wirtschaft e.V. (www.asw-online.de) wie auch der Landesverfassungsschutz sowie Initiati-ven wie „Deutschland sicher im Netz“ (www.dsin.de) wertvolle Unterstützung bei der Selbsteinschätzung der Sicherheit oder der Analyse von Vorfällen, die etwa auf Spionage hinweisen. Auch das Bundesamt

für Sicherheit in der Informationstechnik (www.bsi.bund.de) und dessen europäi-sches Pendant Enisa (www.enisa.europa.eu) stellen Leitfäden und frei verwendbare Vorlagen im Präventivbereich bereit. Zu di-versen Fachthemen wie etwa Webbappli-kationssicherheit finden sich frei zugäng-liche Informationen und Test-Frameworks im Internet (www.owasp.org oder „Skip-fish“ von Google). Ohne ein Mindestmaß an interner Kompetenz und dediziertem Budget steht die Sicherheit in mittelstän-dischen Unternehmen auf wackligen Beinen. Bedienen sich die Fachverantwort-lichen der Kompetenz externer Dienst- leister mit zukunftsorientierten Lösungs-ansätzen, wie beispielsweise der Vero Cer-tus GmbH, können sie eigene Wissens-lücken kompensieren und mittelfristig

Kosten sparen. So ist auch mit begrenzten Mitteln ein angemessenes Sicherheitsniveau erreichbar. Stefan Schaffner

CheCKliste✓ Mehr Sicherheit mit kleinem Budget

✓ Angebote im internet nutzen (informationen, Leitfäden, templates etc.)

✓ kritische Bereiche im Unternehmen identifizieren

✓ Pragmatische Sicherheitslösungen für diese Bereiche erarbeiten

✓ externe expertise einbinden

✓ Services in die cloud auslagern

✓ interne kontrollmöglichkeiten erhalten

Quelle: Vero certus

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Wie wird ein Hersteller von Reini-gungs- und Desinfektionsmittelnzum IT-Pionier? Mit Mut undWeitsicht! 1994 gelang es Wolf-gang Schmidt und Herbert VogelHerrn Fink, Inhaber der FINKTECGmbH, von einer damals eherunbekannten „Standard-Software“zu überzeugen. Entwickelt fürKonzerne von dem kleinen, aberbereits aufstrebenden Software-haus SAP.

Das ehemalige Wohnzimmer derFinks wurde als „Rechenzentrum“hergerichtet. Ein Elch blieb als

Relikt der ehemaligen Nutzung erhalten und überwachte mitstrengem, gläsernen Augen die fie-berhafte, oft nächtelange Arbeitan der ersten maßgeschneidertenMittelstandslösung auf SAP R/3Basis, die sowohl für die FINKTECGmbH als auch für itelligencewegweisend wurde. Mit MarionFink und ihrem Bruder Dr. MichaelFink leitet mittlerweile die nächsteGeneration die Geschicke des Un-ternehmens und besteht jedenElchtest sehr erfolgreich.

www.itelligence.de

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DANK SAP HAT UNSERE IT DEN ELCHTEST BESTANDEN.

Marion Fink und Dr. Michael Fink, Hygiene-Spezialisten

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