john bowlby Über das wesen der mutter-kind-bindung (1959)

20
John Bowlby John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind- Über das Wesen der Mutter-Kind- Bindung (1959) Bindung (1959)

Upload: amelinda-eger

Post on 06-Apr-2015

139 views

Category:

Documents


3 download

TRANSCRIPT

Page 1: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

John BowlbyJohn Bowlby

Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)(1959)

Page 2: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

Gängige Theorien über positive Aspekte der Mutter-Kind-Bindung:

• Theorie des Sekundärtriebes • Theorie des primären Objekt-Saugens• Theorie des primären Anklammerns • Theorie des primären Verlangens nach

Rückkehr in den Mutterleib

Page 3: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

Gängige Theorien über positive Aspekte der Mutter-Kind-Bindung:

• Theorie des Sekundärtriebes • Theorie des primären Objekt-Saugens• Theorie des primären Anklammerns • Theorie des primären Verlangens nach

Rückkehr in den Mutterleib

Page 4: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

Bowlby:

Theorie der Partialtriebreaktionen

Page 5: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

Literaturübersicht bei Bowlby:• Sigmund Freud• Anna Freud• Melanie Klein

Page 6: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

Literaturübersicht bei Bowlby:• Sigmund Freud• Anna Freud• Melanie Klein• Alice Balint• Michael Balint• D.W. Winnicott• Therese Benedek• Erik Erikson • Harry Sullivan • René Spitz

Page 7: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

• „Obwohl es zwar gut belegt ist, dass der Säugling bereits in den ersten Lebenswochen an der Stimme und dem Gesicht des Menschen interessiert ist, wäre die Annahme jedoch verfehlt, dass er schon irgendetwas auffasst, was auch nur im entferntesten dem Begriff „menschliches Wesen“ ähnelt. Hierdurch entsteht die Frage nach den Aspekten des Wahrnehmens und Erkennens in der kindlichen Bindung“ (ebd., 432).

Page 8: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

Triebreaktionen (Bindung - suchende Verhaltensweisen):

Saugen

Anklammern

Folgen

Schreien und

Lächeln.

Page 9: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

Schlüsselreize (Sozialauslöser) Endhandlungsreize

Triebgesteuertes Verhalten funktioniert keineswegs nur nach dem Prinzip der Energieabfuhr, sondern wird durch Lernvorgänge modifiziert und ist schließlich Produkt einer Integrierung von Partialtrieben und an Schlüsselreize gebunden

Page 10: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

Dynamische Aspekte der kindlichen Bindung

Triebreaktionen sind in ihrem Erfolg vom mütterlichen Verhalten abhängig. Bowlby geht davon aus, dass ähnlich wie bei den Säugetieren, bei menschlichen Müttern gleichsam angeborene Impulse durch das Lächeln und Schreien ihrer Säuglinge ausgelöst werden.

Page 11: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

Dynamische Aspekte der kindlichen Bindung beim Menschen

Das Maximum an Bindung erfolgt also nicht in der Zeit, in der das Kind am umfassendsten angewiesen und abhängig ist von der mütterlichen Fürsorge, sondern auf einer Entwicklungsstufe, auf der es sich bereits selbständig von der Mutter wegbewegen kann, aber dennoch ohne ihre Fürsorge nicht existieren könnte. (S. 451).

Page 12: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

• Die Triebreaktionen unterliegen dem physiologischen Reifungsprozess, aber ebenso den Umwelteinflüssen bzw. sozialen Einflussfaktoren

Page 13: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

Der entscheidende Wert der Theorie der Partialtriebreaktionen liegt in der Bedeutung für die Bindung zwischen Säugling und Mutter, welche letztlich dem Überleben dient oder das Überleben sichert.

Page 14: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

Neuere Säuglingsforschung:

Neugeborene Kinder sind wesentlich aktiver in der Mitgestaltung ihrer Beziehung zur Umwelt als dies in der klassischen Entwicklungspsychologie angenommen wurde.

Page 15: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

• Säuglinge sind sehr früh in der Lage, die Mutter oder andere Bezugspersonen als ganze Personen mit unterschiedlichen Anteilen - nämlich guten und schlechten - wahrzunehmen und zu erkennen.

(Vgl. Dornes 1993, Stern 1992)

Page 16: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

Das Kind in der „Fremden-Situation“

B: sicher gebunden Vermißt die Mutter beim Weggehen, läßt sich kurzfristig trösten, begrüßt Mutter bei ihrer Wiederkehr, nimmt sein Spiel wieder auf

A: vermeidend- aversiv gebunden Ignoriert das Weggehen der Mutter, begrüßt sie nicht bei Wiederkehr, vermeidet Blickkontakt

C: ambivalent gebunden Stark beeinträchtigt von der Trennung, wirkt untröstlich, klammert, will nach Wiederkehr der Mutter gleichzeitig von ihr getröstet werden und strebt von ihr weg

D: desorganisiert / desorientiert gebunden

In Gegenwart der Mutter gelegentlich bizzarres Verhalten, bei der Trennung desorientiert, desorganisiert

Page 17: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

• Pia, 4 J., will nicht im Kindergarten bleiben

Page 18: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

• Pia, 4 J., will nicht im Kindergarten bleiben

• Pia wird nach 3 Stunden im Kindergarten von der Mutter abgeholt

Page 19: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

• Die Mutter verlässt plötzlich und hektisch den Beratungsraum

• Pia reagiert nicht darauf

Page 20: John Bowlby Über das Wesen der Mutter-Kind-Bindung (1959)

Generative Weitergabe der Bindungsmuster:

• Bindungsmuster der Mutter: unsicher-vermeidend

• Bindungsmuster von Pia: unsicher-vermeidend