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KAUKASUS TIGRAN HAMASYAN: »LUYS I LUSO« 30. MÄRZ 2018 ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL

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KAUKASUSTIGRAN

HAMASYAN:»LUYS I LUSO«

30. MÄRZ 2018ELBPHILHARMONIEGROSSER SAAL

Freitag, 30. März 2018 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal

TIGRAN HAMASYAN PIANO NOYAYR KARTASHIANDUDUK, BLUL, ZOURNA, PKU, PERCUSSION

YEREVAN STATE CHAMBER CHOIR HARUTYUN TOPIKYAN MUSICAL DIRECTOR

TEIL I

Tigran Hamasyan & Noyayr Kartashian

Pause

TEIL II

»Luys I Luso«

Ankanim araji Qo / I kneel before YouOv Zarmanali / Oh Amazing Mystery

Bazum en Qo gtutyunqd / Your mercy is boundless

Sirt im Sasani / My heart is trembling

Surb Astvats / Holy God

Hayrapetakan Maghterg / Patriarchal Ode

Nor Tsaghik / New Flower

Havoun Havoun / The Bird was awake

Voghormea indz Astvats / God, have mercy upon me!

Ende gegen 21:45 Uhr

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Der Kaukasus gehört zu den interessantesten und vielseitigsten Regionen der Welt – ethno­grafisch, sprachlich, vor allem aber kulturell. Grund genug also, der Musik aus den Län­dern Georgien, Armenien und Aserbaidschan ein eigenes Festival zu widmen. Im heutigen Konzert geht der international gefeierte Jazz­pianist Tigran Hamasyan einem wichtigen Teil seiner musikalischen Identität nach: uralter armenischer Kirchenmusik, die teils aus dem 5. Jahrhundert stammt und die er aus unter­schiedlichen Überlieferungen zusammen­getragen hat. Mit dem Yerevan State Chamber Choir weiß er ein hochklassiges und fest in der Tradition verankertes Vokalensemble an seiner Seite.

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FASZINIERENDE VIELFALT

Die Länder und Musikstile des Kaukasus

»Kein ferner, sondern ein fremder Osten, 70 Jahre abgeschnitten von der west­lichen Welt, geprägt von der hellenistischen, der byzantinischen, der persischen Kultur, von Russland, von der Sowjetunion. Schnittstelle, Nahtstelle, Nord und Süd, Grenzland also, Durchgangsland, Anfang und Ende. Kein einfaches Land, ungeeignet für Kategorien und klare Verhältnisse.« So berichtet der deutsche Schriftsteller Clemens Eich in seinen Aufzeichnungen aus Georgien (1999). Und was für Georgien gilt, trifft erst recht auf die gesamte Kaukasus­Region zu.

Das Kaukasus­Gebirge erstreckt sich über 1100 Kilometer zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer. Durch seine bis zu 5000 Meter hohen Gipfel ist es in viele kleine Täler und Lebensräume zerklüftet, was zu einer ent­sprechenden ethnischen Fragmentierung führte: Auf beiden Seiten des Gebirgs­zuges leben etwa 30 Millionen Menschen, die sich auf gut 50 Völker und fast ebenso viele Sprachen verteilen. Ethnografisch zählt der Kaukasus daher zu den interessantesten Gebieten der Welt – kulturell so vielseitig wie die Natur, die von eisigen Gletschern bis zu warmen Meeres stränden reicht.

Höchste Zeit also, den von Eich beschriebenen »fremden Osten« zu entdecken – und zwar über die Musik. Das Elbphilharmonie­Festival »Kaukasus« porträtiert die drei südkaukasischen Länder Georgien, Armenien und Aserbaidschan, indem es ein Panorama unterschiedlichster Musikstile nachzeichnet: von liturgischen Gesängen aus den Anfängen des Christentums bis zu klassischer Orchester­musik, von traditioneller Volksmusik bis zum Jazz.

Georgien wird aufgrund seiner Lage auch »Balkon Europas« genannt; für Russen ist es das, was für uns Italien ist. Hier treffen Spuren antiker Kultur, frühes Christentum, postsowjetische Relikte und die Aufbruchsstimmung einer westlich orientierten jungen Generation aufeinander. Schon in vorchristlicher Zeit wurden die Georgier für ihren mehrstimmigen Gesang gerühmt, der sie nicht nur von den stets einstimmigen Musikstilen anderer Kaukasus­Völker unterschei­det, sondern auch deutlich älter ist als die westeuropäische Vokalpolyphonie. »Was die Georgier singen, ist wichtiger als alle Neuentdeckungen der modernen Musik«, erkannte schon Igor Strawinsky. Ihre Harmonie setzt sich nicht wie bei uns aus Halbtonschritten, sondern aus Viertel­ und sogar Achteltönen zusam­men. »Es ist unvergleichlich. Ich habe nie etwas Besseres gehört.«

Vor über 1700 Jahren machte Armenien als erstes Land überhaupt das Christen­tum zur Staatsreligion. Davon zeugen Bauten wie das im 4. Jahrhundert in einer Felsschlucht errichtete Kloster Geghard, dessen Chor den Abschluss des Fes­tivals gestaltet. Einst reichte das Gebiet bis zum Mittelmeer, fiel aber großteils an das Osmanische Reich bzw. die Türkei, die die armenische Bevölkerung mit Gewalt vertrieb. Die Volksmusik des Landes blickt auf eine lange Geschichte zurück. Sie ist geprägt von uralten Tonsystemen und Instrumenten wie der Kas­tenzither Kanun, der Laute Kemençe und der Duduk – einer Art Oboe, die als armenisches Nationalinstrument gilt. Der westlichen Tonsprache hat sich das Land erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts geöffnet. Berühmtestes Beispiel: Aram Khatschaturians auf der ganzen Welt bekannter Säbeltanz.

Schließlich Aserbaidschan. Über Jahrhunderte prägten die engen Beziehun­gen zum persischen und arabischen Raum die Kultur des Landes, denn schon im 6. und 7. Jahrhundert verbreiteten Eroberer den Islam. Krass ist heute vor allem der Kontrast zwischen entlegenem Hinterland und der Ölindustrie rund um die glitzernde Hauptstadt Baku. Die traditionelle Musik heißt Muğam. Hochvirtuos, komplexen Regeln folgend und ausschließlich mündlich überliefert, gehört die Gesangskunst heute zum Unesco­Weltkulturerbe. Und mit Alim Qasimov kommt gleich der größte Muğam­Meister der Gegenwart zum Kaukasus­Festival.

DER KAUKASUS

LICHT AUS LICHT

Zur Musik des heutigen Konzerts

Luys i Luso (Licht aus Licht) – unter diesem Titel unternimmt der armenische Jazzpianist Tigran Hamasyan zusammen mit dem Yerevan State Chamber Choir eine faszinierende Reise in die Welt armenischer Sakralmusik. Das Repertoire umfasst armenische Kirchenlieder, Gesänge und Kanons aus dem 5. bis 20. Jahr­hundert, alle von Hamasyan neu für Chor und Klavier arrangiert.

Tigran Hamasyan ist mit der armenischen Musik seiner Heimat aufgewach­sen, sie klingt in allen seinen Werken durch. Mit Mitte 20, als er sich mit atem­beraubend virtuosen Auftritten und hochgelobten Alben längst in die höchste Jazzliga gespielt hatte, wurde seine Faszination für die »unglaublich schönen Melodien« der armenischen Sakralmusik immer stärker. Und so beschloss er, sich ihr ganz zu widmen: »Zunächst konzentrierte ich mich ausschließlich auf das Werk von Mesrop Mashtots, dem Heiligen, Komponisten und Linguisten des 5. Jahrhunderts. Doch im Laufe der Arbeit begann ich, in einer breiteren Perspektive zu denken.« Ausgehend von Mashtots beschäftigte er sich mit Kom­ponisten wie Nerses Shnorhali, Grigor Narekatsi, Grigor Pahlavuni, Mkhitar Ayrivanetsi und Komitas. Sie alle zählen zu den bedeutendsten Vertretern der armenischen Musikgeschichte.

Armenische Sakralmusik als lebendige Tradition – diese Vorstellung besitzt für Hamasyan besonderen Reiz: »Zu ihrer Blütezeit wurde sie von jedem anders gesungen. Die Musik bietet also sehr viel Freiraum für Interpretation. Darüber hat schon Nerses Shnorhali im 12. Jahrhundert geschrieben. In Briefen zwischen dem byzantinischen Reich und Kirchenoberhäuptern wurde das hohe Niveau der byzantinischen und armenischen Sakralmusik gerühmt, und man verglich die verschiedenen Schulen. Shnorhali schrieb auch, dass es Sängern erlaubt sei zu improvisieren, abhängig von der Tonart und davon, wo sie sich innerhalb der Melodie befänden. Das ist sensationell, weil es beweist, dass diese Musik impro­visatorische Elemente besaß. Und es hat mich ermutigt, selbst eine improvisa­torische Interpretation zu wagen.«

Tigran Hamasyan

Die neuen Arrangements beleben die Musik und eröffnen Hamasyan als Solisten ein Maximum an improvisatorischer Freiheit: »Jedes Mal, wenn wir diese Musik aufführen, spiele ich etwas völlig anderes.« Sich innerhalb des Materials »frei« zu bewegen, setzt allerdings ein grundlegendes Verständnis seiner Eigenheiten voraus: »Was den Chor betrifft, dachte ich zunächst nicht an klassisch ausgebil­dete Sänger, vor allem nicht an Stimmen aus den Opernklassen der Musikhoch­schulen. Es ist sehr schwer, Sänger zu finden, die natürlich singen, ohne Vibrato. Andererseits brauchte ich disziplinierte Musiker, die zum Beispiel in der Lage sind, Vierteltöne zu singen und die Melodien so wiederzugeben, wie ein Priester sie singen würde. Das war eine große Herausforderung. Die Arrangements wur­den im Prozess der Auseinandersetzung mit dem Material immer wieder geän­dert und überarbeitet. Auch die Rhythmik erwies sich als sehr komplex. In Ov Zarmanali aus dem 12. Jahrhundert etwa singt der Chor im 13/16­Takt, während ich improvisiere. Das ist wirklich nicht einfach.«

DIE MUSIK

Zur Vorbereitung des Projekts reiste Hamasyan auch nach Paris, um mit dem Sänger und Wissenschaftler Aram Kerovpyan zu arbeiten. Kerovpyan, der in Istanbul geboren ist und aufwuchs, ging mit 25 Jahren nach Frankreich, wo er sich dem Studium der armenischen Sakralmusik widmete. »Für mich ist Aram näher an den Wurzeln als viele andere«, meint Tigran. »Sein Gesang entspricht mehr der alten armenischen Tradition. Armenien hat immerhin fast hundert Jahre Sowjetunion und Atheismus hinter sich. Die Musik stand im Schatten. Nur wenige Sänger haben sie authentisch erhalten. Besonders gefährdet wurde sie, als die Leute anfingen, aufs Konservatorium zu gehen und von russischer Klas­sik und europäischer Musik beeinflusst wurden – das ging schon zu Komitas’ Lebzeiten um 1900 los und wurde in den letzten Jahrzehnten immer mehr. Aram war diesen Einflüssen nicht ausgesetzt und singt deshalb auf eine traditionelle Art, nicht so klassisch gefärbt.«

2015 schließlich erschien das Album Luys i Luso. Aufgenom­men haben es Tigran und der Chor im Argo­Studio in Jerewan. Den letzten Tag behält der Pianist ganz besonders in Erinne­rung: »Wir haben sehr konzentriert gearbeitet, als es plötzlich einen Stromausfall gab. Für vier Stunden gingen alle Lichter aus. Also unternahmen wir einen kleinen Ausflug in eine nahe gelegene Kirche aus dem 16. Jahrhundert und machten Fotos der Fassade mit ihren unglaublich detailreichen Verzierungen. Außerdem sangen einige Mitglieder des Chores dort spontan. Das hat uns sehr beeindruckt. Es war, als hätte uns Gott gesagt: Wenn ihr schon Kirchenmusik aufnehmt, dann geht wenigstens einmal in die Kirche!«

Das Jahr 2015 markierte gleichzeitig den 100. Jahrestag des Völkermordes an den Armeniern; ein Trauma, das die Nation bis heute begleitet. Ein indirekter Zusammenhang zum Projekt bestehe schon, glaubt Hamasyan: »Wir hätten Luys i Luso auch ohne das Jubiläum gemacht – ich höre diese Musik, seit ich 14 bin, und habe mit den Vorbereitungen schon früh begonnen. Trotzdem war es uns wichtig, mit der jahrhundertealten arme­nische Musik auf eine Pilgerreise zu historischen Stätten zu gehen, von Zvartnots und seinen Tempelruinen aus dem 7. Jahr­hundert bis nach Istanbul. Wir sind in das kilikische Königreich gereist, wo Shnorhali lebte, Patriarch Aller Armenier, und so viel Musik schuf. Wir haben den Geburtsort Narekatsis besucht. Das Kloster Narekavank gibt es leider nicht mehr, aber wir haben ganz in der Nähe gespielt und gesungen. Wir haben die Musik zu ihren Wurzeln zurückgebracht – zum Teil an Orte, die an Geisterstädte erinnern, in Klöster und Burgen, in denen einst Könige lebten, die heute in Trümmern liegen. Mit der Musik wollten wir den Orten, an denen sie entstanden ist, neues Leben geben. Für mich persönlich ist es außerdem eine Möglichkeit, den großen Autoren, Komponisten und Heiligen zu danken, die damals lebten. Ich bin froh, dass wir ihre Musik noch heute auf­führen können.«

Die CD zum Projekt Luys i Luso ist bei ECM erschienen.

DIE MUSIK

ANKANIM ARAJI QO / I KNEEL BEFORE YOUGesang zur Fastenzeit von Mesrop Mashtots, 5. Jh.

I kneel before you, I beg your mercy,Forgive all my sins!Don’t neglect, Father, my humble prayer!

Like a publican, a whore in tears, I cry before you,Don’t neglect, Father, my humble prayer!

I am overcome by the hidden foe, Shot with the arrow of the Slanderer!Don’t neglect, Father, my humble prayer!

OV ZARMANALI / OH AMAZING MYSTERYGesang zur Segnung des Weihwassers in der Christmette von Grigor G. Pahlavuni, 12. Jh.

Oh this amazing and great mystery!God the Creator came to the Jordan,Wished to be baptized by his inferior,But the Forerunner refused to baptize.Don’t fear, river, I’m your Creator,I will be baptized and will wash my sins!

BAZUM EN QO GTUTYUNQD /YOUR MERCY IS BOUNDLESSGesang zur Fastenzeit von Mesrop Mashtots, 5. Jh.

Your mercy is boundlessUpon me, the sinner,Pardon me, God­Redeemer!Forgiving Lord, I sinnedBy the Evil One deceived,Pardon me, God­Redeemer!And at your next Advent,When you will judge the world,Pardon me, God­Redeemer!

SIRT IM SASANI / MY HEART IS TREMBLINGGesang während der Fußwaschung am Grün­ donnerstag von Mkhitar Ayrivanetsi, 13. Jh.

My heart is trembling, I am horrified because of Judas;He is not a shamed and does not fear, He is fond of money,And he will not kneel before our Lord, Lord of everyone.The Saviour reclines with the happy ones During the evening.Lord, make us worthy to eat the bread Of your Holy Table.Now liberate us from our sins, oh Redeemer!We beg you, hear, Lord, have mercy on us!

SURB ASTVATS / HOLY GODArmenischer Messgesang, frühes Mittelalter

O Holy God, Holy, Mighty and Immortal,You appeared for our sake – pardon us!

O Holy God, Holy, Mighty and Immortal,For us you were crucified – pardon us!

O Holy God, Holy, Mighty and Immortal,You, who rose from the dead – pardon!

HAYRAPETAKAN MAGHTERG / PATRIARCHAL ODEGewidmet der Armenischen Kirche in Person des Patriarchen von Konstantinopel, Mkrtich Khrimyan (1820–1907), von Komitas Vardapet, 19./20. Jh.

Each Armenian prays for this,God, hear the voice of their heart!Give you long life to the Patriarch,To the Father of Armenia!You founded Mother See,O Lord, always keep it firm!

NOR TSAGHIK / NEW FLOWERMessgesang von Nerses Shnorhali, 12. Jh.

A new bright flower appeared today From a new grave,It’s the light of resurrection – good tidings!In the darkness of the death’s shade – good tidings!Christ resurrection – good tidings!The varied trees of souls Are green with liveliness,It’s the light of resurrection – good tidings!In the darkness of the death’s shade – good tidings!Christ resurrection – good tidings!And the sprouts of Paternal Light Have blossomed in spiritual spring,It’s the light of resurrection – good tidings!In the darkness of the death’s shade – good tidings!Christ resurrection – good tidings!

DIE TEXTE

HAVOUN HAVOUN / THE BIRD WAS AWAKEMessgesang von Grigor Narekatsi, 10. Jh.

The bird was awake,And while watching the gentiles,He called his beloved,His dearest turtle­dove.

Return, return, Shunammite,Under the shade of the rock!Come from the hills of panthers,Come, bride, from the fields of goats!They come, they come, they gatherFrom Bethel of Ephraim!

And he comes forthIn the garden of Kidron,And grapes are squeezed in the press,And their color is wine­red.Some wood is put in the fire,And his victim is slaughtered,The the wine is to be mixed,And the mixture is so sweet!

The goblet is now served,To the wedding it invites:Come here, you, new people,Eat of my bread,Dring my wine,So that you have a long life,So that you live forever!

VOGHORMEA INDZ ASTVATS / GOD, HAVE MERCY UPON ME!Gesang zur Fastenzeit von Mesrop Mashtots, 5. Jh.

God, have mercy upon me!We did not keep your commandment, We are dead, For you gave us an example; if we keptYour commandment, we would live!

God, have mercy upon me!As a symbol of your death, Christ, willing death, Let your church die for the sinsAnd resurrect beside you, To be restored to glory!

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»Der heißeste Pianist im Jazz«, schrieb der Guardian über Tigran Hamasyan, und Herbie Hancock adelte ihn nach einem Konzert mit den Worten: »Großartig! Jetzt, Tigran, bist du mein Lehrer!«

1987 in Armenien geboren, zog Tigran Hamasyan 2003 mit seiner Familie nach Los Angeles. Im Alter von drei Jahren begann er Klavier zu spielen, mit elf nahm er bereits an Festivals und Wettbewerben teil und gewann die Piano Competi­tion des renommierten Montreux Jazz Festival. 2006 erspielte er sich auch beim angesehenen Thelonious­Monk­Wettbewerb den Ersten Platz und legte im sel­ben Jahr, im Alter von 18 Jahren, sein erstes Album vor. Die Jazzwelt horchte auf.

Seither stoßen seine Live­Auftritte und Alben auf begeisterte Reaktionen beim Publikum und nicht zuletzt bei führenden Jazzmusikern wie Chick Corea, Brad Mehldau oder eben Herbie Hancock. Auch die Presse äußert sich positiv. Im Daily Telegraph hieß es: »Es gibt viele brillante und technisch vollkommene junge Jazzpianisten. Doch Hamasyan sticht hervor, weil er etwas Wichtiges und Zwin­gendes zu sagen hat.« Hamasyan verbindet die musikalische Tradition seiner armenischen Heimat mit amerikanischem Jazz – eine Mischung, die schon früh zu seinem Markenzeichen wurde.

Daneben ließ sich Tigran Hamasyan von vielen weiteren Einflüssen inspirie­ren. Aufgewachsen ist er mit Rockmusik; sein Vater liebte die Beatles und Led Zeppelin, er entdeckte früh den Bebop, in der Musikschule wartete das klas­sische Repertoire: »Diese Musik fand ich zunächst langweilig. Ich durfte nicht machen, was ich wollte. Aber nach dem dritten Jahr fing es an, mir Spaß zu machen. Ich begann zu begreifen, wie viel ich von ihr lernen konnte. Die klassi­sche Musik hat riesigen Einfluss auf mich und ist eine starke Inspiration.«

Aus dieser Vielzahl an Ideen entstanden zahlreiche hoch gelobte Alben, 2015 erschien neben Luys i Luso auch Mockroot, 2016 Atmosphères mit Improvisatio­nen über armenische Themen, aufgenommen gemeinsam mit Arve Henriksen (Trompete), Eivind Aarset (Gitarre) und Jan Bang (Elektronik). Eine große Band­breite an Einflüssen, von armenischen Klängen über Barocktanz bis Hiphop, zitiert er auch auf seinem 2017 erschienenen An Ancient Observer. Vor wenigen Wochen erschien seine neueste EP For Gyumri, gewidmet seiner armenischen Heimatstadt.

PIANO TIGRAN HAMASYAN

DIE KÜNSTLER

YEREVAN STATE CHAMBER CHOIR Gegründet 1996 unter der Schirmherrschaft des Oberhauptes der Armenischen Kirche, Karekin I., verfügt der Yerevan State Chamber Choir über ein breites, stil­ und epochenübergreifenden Repertoire. Unter der Leitung ihres Gründers Harutyun Topikyan widmen sich die Sänger sowohl traditionellen als auch zeit­genössischen armenischen Werken, russischen und europäischen Kompositi­onen sowie dem Jazz.

Der Chor gastierte auf internationalen Festivals wie den Hallischen Musik­tagen, dem Moscow Easter und dem Palaces of St. Petersburg Festival, dem Ravenna Festival, dem Bergen International Festival sowie dem Festival d’Ile­de­France. Konzertreisen führten ihn außerdem nach Syrien, Russland, Italien, Frankreich und Deutschland. Die Musiker arbeiteten bereits mit renom­mierten Ensembles wie dem Orchestra del Teatro alla Scala unter Riccardo Muti und der Frankfurter Kantorei und gestalteten zahlreiche Uraufführun­gen von Werken armenischer Komponisten, beispielsweise Tigran Mansuryans Ars Poetica (1997) und Komitas Vardapets Berlin Liturgy (2012), für dessen Werk und seine Verbreitung sich der Chor beständig engagiert.

Über 15 CDs veröffentlichte das Sängerkollektiv bereits, darunter zahlreiche Aufnahmen von Werken Komitas Vardapets. Das Album Music of Komitas Varda-pet wurde bei den Armenian Music Awards im Jahr 2000 als »Best Traditional Album« ausgezeichnet.

NOYAYR KARTASHIANDUDUK, BLUL, ZOURNA, PKU, PERCUSSION

Als einer der bekanntesten armenischen Ins­trumentalvirtuosen beherrscht Noyayr Kar­tashian zahlreiche traditionelle Blas­ und Schlaginstrumente, darunter die Doppelrohr­blattinstrumente Duduk und Zourna, ferner die hölzerne Längsflöte Blul und Pku, dem ein Kuhhorn als Schallbecher dient. So bewahrt Kartashian ein Stück armenischer Tradition und belebt gleichzeitig die Spielpraxis neu. Seit 1988 Musiklehrer in Jerewan, gastiert der Virtuose auf internationalen Festivals und ist eng mit Musikern wie der Armenian Navy Band oder der armenischen Sängerin Nune Yesa­yan verbunden. Darüber hinaus ist Kartashian Mitglied der Katuner Band und des Acoustic Colors Quartets. 2010 gründete er das Volks­musik­Ensemble Van Projekt.

HARUTYUN TOPIKYANMUSICAL DIRECTOR

Die künstlerische Laufbahn Harutyun Topikyans reicht zurück bis ins Jahr 1979, als er den Kam­merchor des Staatlichen Armenischen Fern­ sehens und Rundfunks übernahm. Von 1983 bis 1991 leitete er den Chor des Staatlichen Kon­servatoriums in Jerewan, mit dem er zahlrei­che internationale Erfolge erzielte. Als einer der Organisatoren des völkerverständigenden Festivals Bridges of Song dirigierte er in Tallinn 20.000 Chorsänger aus Ost­ und Westeuropa. Anfang der Neunziger leitete er drei Jahre lang den Beiruter Gusan­Chor. 1996 gründete er schließlich den Yerevan State Chamber Choir, den er bis heute dirigiert.

Für seine Verdienste um die armenische Kultur wurde Harutyun Topikyan vom arme­nischen Premierminister, dem Kultusminis­terium und der Stadt Jerewan ausgezeichnet.

DIE KÜNSTLER

HÖHEPUNKT IM KONZERTKALENDER»Utopie« – dieses Motto hat sich das Internationale Musikfest Hamburg in seiner dritten Ausgabe auf die Fahne geschrieben. Mit insgesamt 61 Konzerten stellt das Festival wieder einen Höhepunkt im Kulturkalender dar. Es vereint die führenden Hamburger Orchester und hochklassige Gast­Ensembles und Solisten. Die Konzerte laden nicht nur in Elbphilharmonie und Laeiszhalle ein, sondern auch in weitere Hamburger Spielorte. Zur Eröffnung erklingt Beethovens »Missa solemnis«, dirigiert von NDR­Chef Thomas Hengelbrock. Ein besonderer Schwer­punkt ist Karlheinz Stockhausen (Foto) gewidmet, dem wohl größten Utopisten der modernen Musik.

27.4.–30.5.2018 | alle Konzerte unter www.musikfest-hamburg.de

Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

IMPRESSUMHerausgeber: HamburgMusik gGmbHGeschäftsführung:Christoph Lieben­Seutter (Generalintendant), Jack F. Kurfess, Jochen MargedantRedaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, Laura EtspülerLektorat: Ferdinand LeopoldGestaltung und Satz: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyerDruck: Flyer­Druck.de

Anzeigenvertretung: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, antje.sievert@kultur­anzeigen.com

BILDNACHWEISsoweit bezeichnet: »Luys i Luso« (Vahan Stepanyan / ECM); Tigran Hamasyan (Maeve Stam)

VORSCHAU

StockhausenMetropolis

J. Dvořák: FrankensteinSciarrino: Lohengrin

Beethoven: Missa solemnisLa Scala: Verdi-Requiem

David Bowie: BlackstarWeill: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny

Britten: The Rape of Lucretiau.v.m.

www.musikfest-hamburg.de

UTOPIE

27Apr—30Mai

Ermöglicht durch

WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN

PRINCIPAL SPONSORSBMWMontblancSAPJulius Bär

FÖRDERSTIFTUNGENKlaus­Michael Kühne StiftungKörber­StiftungHans­Otto und Engelke Schümann StiftungHaspa Musik StiftungHubertus Wald StiftungErnst von Siemens MusikstiftungCyril & Jutta A. Palmer StiftungMara & Holger Cassens Stiftung

Stiftung Elbphilharmonie

Freundeskreis Elbphilharmonie + Laeiszhalle e.V.

MEDIENPARTNERNDRDer SpiegelByte FMVAN MagazinNDR Kultur

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