kleine schritte – große wirkung innsbruck, 06.05.03 martina bodenmüller streetwork
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Kleine Schritte – große Wirkung
Innsbruck, 06.05.03 Martina Bodenmüller
Streetwork
Die Straßenszene
• Momentaner Lebensmittelpunkt und "Ersatzfamilie"
• Dennoch für viele "Durchgangsstation"
• Geschlechts-spezifische Szenestrukturen
Wie viele hielten sich am Ende des Untersuchungszeitraums noch in der
Szene auf?0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
regelmäßig
sporadisch
nicht mehr (noch inMünster/-land)
nicht mehr(weggezogen)
JVA / Klinik /verstorben
männlich (216 Personen = 100 %) weiblich (157 Personen = 100%)
aus: Bodenmüller / Piepel 2003: Streetwork und Überlebenshilfen © Martina Bodenmüller 2003
Kriminalität - Kriminalisierung
• Szenen als "Störenfriede"• Kritische Überlebensstrategien• Gewalt als männliche
"Konfliktlösungs-methode"
• Strafverfolgung und Haft
Wie viele Jungen / Männer und Mädchen / Frauen waren bereits inhaftiert?
0% 20% 40% 60% 80% 100%
noch nie in Haft
unbekannt, ob inHaft
Freiheitsstrafe aufBewährung
mindestens einmal in Haft
derzeit noch inHaft
männlich (216 Personen=100%) weiblich (157 Personen=100%)
aus: Bodenmüller / Piepel 2003: Streetwork und Überlebenshilfen © Martina Bodenmüller 2003
Wohnungslosigkeit
• Meist kein Dauerzustand• Trotz Hilfsangeboten sind
viele ohne Unterkunft "auf der Straße"
• Spätestens nach einem Jahr findet sich häufig eine Perspektive
Wo lebten die Wohnungslosen?
aus: Bodenmüller / Piepel 2003: Streetwork und Überlebenshilfen © Martina Bodenmüller 2003
0
20
40
60
80
100
120
140
160
Inobhutnahme BetreuteÜbergangseinrichtung
UnbetreuteÜbergangs-einrichtung
DauerhaftesMitwohnen
ohne jede Unterkunft"auf der Straße"
männlich weiblich
Perspektiven jenseits der Straße
• Abschied von der Szene ist meist kein zielgerichteter "Ausstieg"
• Durchbrochene Prozesse des Herauswachsens mit Rückschlägen und Stabilisierungsphasen
• Am Ende der Unter-suchung lebten die meisten in "gesicherten" Wohnverhältnissen
Letzte bekannte Wohnssituation: vormals wohnungslose Personen, deren Aufenthalt uns mindestens ein Jahr nach dem Erstkontakt bekannt ist
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45%
Familiäres System
Wohnung
Dauerhaft Betreutes Wohnen
Justizvollzugsanstalt
Wohnungslos in Übergangslösung
Wohnungslos ohne Unterkunft
Sonstiges / verstorben
männlich (124 Personen = 100 %) weiblich (66 Personen = 100 %)
Wie sah die letzte bekannte Wohnsituation der vorher Wohnungslosen
aus?
aus: Bodenmüller / Piepel 2003: Streetwork und Überlebenshilfen © Martina Bodenmüller 2003
"Herauswachsen" aus der Szene
• Reaktionen der Familie• Beziehungen und soziales Umfeld • Partnerschaften• Normalisierung der Lebens-
verhältnisse • Schule und Beruf• Auf der Straße entwickelte Stärken
Faktoren und Ressourcen:
Unterstützungsmöglichkeiten durch Streetwork
• Beziehungsaufbau, Misstrauensabbau
• Individuelle, bedürfnis-gerechte Hilfen
• Akzeptieren und Zeit lassen• Lebensweltnahe und auch
unkonventionelle Konzepte• Strukturelle Veränderungen durch Vernetzung • Hinwirken auf gesamtgesellschaftliche Integration
© Martina Bodenmüller 2003