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29. AGA-Kongress 13.-15.9.2012, Zürich
Bartels T, Pyschik M, Brehme K, Rössner A
Sportklinik Halle, Zentrum für Gelenkchirurgie, Halle, Weidenplan
.
Komplikationen der Doppelbündeltechnik
bei weiblichen Hochleistungssportlern
Fragestellung
Mittels dreier Negativbeispielen nach Doppelbündeltechniken bei weiblichen Hochleistungssportlern wird diskutiert, ob die
Doppelbündeltechnik bei weiblichen Leistungssportlern angewandt werden sollte. Bei allen drei Sportlerinnen war die
Basiseingangsweite der Notch unter 12mm. Sollte man weibliche Hochleistungssportler generell nur in Single-Bundle-Technik
operieren?
Methodik
Im Jahr 2011 führten wir bei drei Hochleistungssportlerinnen Revisionsarthroskopien durch. Alle drei Athletinnen wurden
auswärtig im Jahr 2010 mit einer in Double Bundle-Technik nach Kreuzbandruptur versorgt. Der Begriff Hochleistungssportler
wird definiert mit erster bis dritter Liga Fussball und erster bis zweiter Liga Handball und Basketball sowie mit A-Kader Athleten
der Olympiastützpunkte. In den Jahren 2001 bis 2009 führten wir in unserer Einrichtung 3235 Rekonstruktionen des vorderen
Kreuzbandes durch. Davon waren nach Definition 62 Hochleistungssportler und davon 37 weiblich. In einer retrospektiven MRT-
Auswertung konnten wir die basale Eingangsweite der Notch bei 28 der 37 Sportlerinnen bestimmen. Alle bei uns operierten
Hochleistungssportlerinnen wurden in Single Bundle-Technik (gevierfachte ST, bzw. BTB) operiert.
Ergebnis
Es ist bekannt, daß die Notchweite bei Frauen signifikant geringer ist als bei Männern (Stäubli et al, Arthoscopy Vol 15 p 349-
359, 1999). Alle drei Hochleistungssportlerinnen zeigten intraoperativ eine Notchweite von unter 12mm (2x11mm, 1x10mm).
Klinisch zeigte sich bei allen drei Patientinnen eine rezidivierende belastungabhängige Ergussbildung. Das sportliche Niveau
war trotz zwölfmonatiger Rehabilitation nicht wieder erreicht. Intraoperativ zeigte sich eine deutliche Auffaserung des ventralen
Anteils des anteromedialen Bündels mit deutlichem Notchimpingement. Die von uns retrospektiv vermessenen Sportlerinnen
zeigten eine mittlere Notchweite von 12,5mm (n=28). Die Variationsbreite lag zwischen 10,1 und 15,2mm.
Conclusion
Die Indikation zur Double Bundle-
Technik sehen wir wegen der
weiblichen anatomischen
Kniebinnenverhältnisse sehr
kritisch.
Zusätzlich sehen wir im
Hochleistungssport den Erhalt der
Gracilissehne als vorteilhaft.
Anderson AF et al: Radiografic Measurements of the Intercondylar Notch: Are They Accurate?; Arthroscopy Vol 23, Issue 3, p 261-268, 3-2007
Hwang MD et al, Lubowitz JH: Anterior Cruciate Ligament Tibial Footprint Anatomy: Systemic Review of the 21st Century Literature; Arthroscopy , online published 10.2.2012
Calpur OU et al: Deltoid (triangular)-shaped anterior cruciate ligament that caused notch impingement: a report of two cases; Arthroscopy Vol 20, Issue 6, p 637-640, 7-2004
Buzzi R et al: The relationship between the intercondylar roof and the tibial plateau with the knee in extension: relevance for tibial tunnel placement in anterior cruciate ligament reconstruction; Arthroscopy
Vol 15, Issue 6, p 625-631, 9-1999
Van Eck CF et al: Correlation between the 2-dimensional notch width and the 3-dimensional notch volume: a cadaveric study; Arthroscopy Vol 27, Issue 2, p 207-212, 2-2011
60° 30° 0°
10,1mm