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RUNDBRIEF NR. 25 / Dezember 2
Liebe Patinnen und Paten,
liebe Freundinnen und Freu
Ich darf wieder einmal aus einem
diesmal – anders als im letzten
unserer Generalversammlung erz
Sie begann damit, dass Bürgerme
herein schaute, um ganz persönli
Zeit genommen, unsere gesa
aufmerksam zu verfolgen
wohlwollenden Artikel über uns
schreiben, der gleich in zwei A
Zeitung erschienen ist.
In meinem Bericht an die anwese
Qualitätsentwicklung unseres Pro
minus 55 herum eingependelt (de
gestiegen. Die Qualität der Schül
ber 2018
ten,
Freunde,
nem Füllhorn von Ereignissen und Erinnerungen sch
ten Rundbrief – zuerst die angenehmen herausgre
erzählen, die am 21. September im Alten Widum in
rmeister Dr. Wolfgang Jörg trotz seines engen Term
önlich seine Anerkennung für dieses Projekt auszud
unser weiteres Tun viel Glü
wünschen. Seinen Worten
spontane Tat in Form einer Spe
Prosit auf solche Politik/er!
Auch Herrn Luis Pirchner vo
Rundschau gehört unser Dank, d
gesamte Sitzung
n und einen
unser Projekt zu
ei Ausgaben der
esenden Vorstandsmitglieder und PatInnen beschri
rojektes. Die Anzahl unserer Patenkinder hat sich
(derzeit sind es genau 56), d.h. sie ist in den letzte
chülerbetreuung hat sich jedoch weiter erhöht und
1
(Vineeth, 6. Kl.)
schöpfen und möchte
sgreifen und euch von
m in Landeck stattfand.
erminkalenders bei uns
szudrücken und uns für
Glück und Erfolg zu
folgte zudem eine
Spende von 100 €. Ein
r von der Landecker
nk, denn er hat sich die
chrieb ich vor allem die
sich auf eine Zahl plus-
zten vier Jahren nicht
und wird insbesondere
2
an einem neuen Selbstbewusstsein der Fischerkinder sichtbar. Viele wagen jetzt den Schritt hinein in
höhere Bildungseinrichtungen und können mit dem Nachwuchs aus anderen Schichten der indischen
Gesellschaft durchaus mithalten. Von 15 ausgeschulten
Jugendlichen hat nur 1 Mädchen geheiratet, 2 sind in einen
Konvent eingetreten, wo sie ebenfalls Weiterbildungsangebote
nutzen, 1 Junge hat den Priesterberuf gewählt, 5 Mädchen
machen eine Ausbildung im medizinischen und kaufmännischen
Bereich, 3 studieren Mathematik und Informatik, 1 Junge studiert
Soziologie, 2 Jungs abeiten in Lehrbetrieben. (Bild re.: Fr. Laurence
bei einer kürzlichen Zufallsbegegnung mit unserem ehemaligen
Patenkind Nithya K.)
Vieles von dem, was ich sonst noch erwähnte, könnt ihr in den bisherigen Rundbriefen nachlesen. Es
betrifft die Themen Hausaufgabenbetreuung, Kurse, Feste, Neuanschaffungen, Ehrenamt, Wünsche
usw.
Nachdem ich noch allen Mitwirkenden an der gemeinsamen “guten Sache” gedankt hatte, übergab
ich gerne unserem Kassenprüfer Hn. Thomas Kneringer das Wort. Dieser lobte die hochprofessionelle
Arbeit unserer Buchhalterin Fr. Christine Lüftner (auch sie nimmt keinen Cent für ihre Dienste) und er
bestätigte, dass unsere Geldverwendung gänzlich dem in unserer Satzung festgelegten
Verwendungszweck entspricht und unsere Verwaltungskosten ausgesprochen niedrig sind.
Finanzübersicht für den Zeitraum 01.04.2014 – 31.03.2018:
Haben: 47.343 € gesamt (Kontoguthaben aus 2014: 5.820 € + Kursgewinn 358 € + Zinsen 267 € +
Einnahmen aus Spenden 40.898 €)
Ausgaben: 43.601 € gesamt
1. Individuelle Zahlungen für Kinder (Schulgelder, Bustickets etc.): 21.468 €
2. Allgemeine Ausgaben: 22.133 €
Auflistung der Allgemeinen Ausgaben (in € gerundet):
Hausaufgabenbetreuung (Löhne, Eltern- und Betreuertreffen, regelmäßige Förderstunden): 7.818 €
Sonderprogramme im Bildungsbereich (Englisch- und PC-Kurse, Seminare, Feriencamps): 3.247 €
Feste und gemeinsame Unternehmungen wie Ausflüge, Ausstellungen: 1.989 €
Sachleistungen (Schulmaterial, Schreibtische, Transportkosten, Preisgeschenke etc.): 7.613 €
Verschiedenes (medizinische Versorgung und Nothilfe in Einzelfällen, Zuschüsse zu Hochzeiten und
Beerdigungen): 1.355 €
Verwaltungsausgaben (Raummiete, Strom, Kopien, Gerätewartung): 110 €
Kontoguthaben am 31.03.2018: 3.742 €
Nach der Entlastung des alten Vorstands wurden die Mitglieder des neuen Vorstands gewählt:
Obfrau: Ruth Suermann, -Stellvertreterin: Monja Kneringer, KassierIn: Theresia Pittl, -Stellvertreter:
Erwin Ott, Schriftführerin: Iris Spiss, -Stellvertreterin: Ursula Falbesoner, Kassenprüfer: Thomas
Kneringer, Melanie Köhle
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Während des reichhaltigen Büffets gesellten sich noch einige Interessierte zu uns und lernten den
Gast des Abends kennen, unser ehemaliges Patenkind Hn. Kumar Sahayaraju! Er eroberte mit
seinem natürlichen, wohlgemuten und feinsinnigen Wesen alle Herzen im Sturm. Bevor ich mit
meinem Fotobericht begann, sang er für uns Lieder in seinen zwei Muttersprachen Malayalam und
Mukkuvar. Und später, als alle um ihn herum saßen, verstand er es, uns tief in den Bann seiner
Geschichten zu ziehen.
Geschichten vom harten Leben
der armen Leute, von seiner
Mutter, die mit ihrer schweren
Fischlast auf dem Kopf zu Fuß
zum Markt gehen musste, weil
der Busfahrer sie von der Türe
wegstieß, von eigenen
demütigenden Erfahrungen als
Kind der ärmsten Kaste (offiziell
sind Kasten in Indien abgeschafft,
doch in den Köpfen vieler Leute spuken sie bis heute), von der ersten Ausfahrt mit seinem Vater zum
Fischen auf Hoher See, die mit dem Kentern des Bootes und einer aufregenden Rettungsaktion
endete, von der einzigen täglichen Mahlzeit abends und den vielen Jausenbroten, die seine
Mitschüler mit ihm teilten und von dem Tag, an dem ihm die Eltern erklärten, dass sie ihn aus der
Schule nehmen müssten, weil sie die Rupien für anfallende Unkosten nicht mehr aufbrächten und
wie zufällig (?) im deprimierendsten Augenblick unser damaliger Projektleiter Fr. Yesudasan am
Strand entlang spazierte, den Jungen lesend
vor seiner Hütte sitzen sah, ihn ansprach und
den Eltern seine Aufnahme in’s Projekt
anbot. Von diesem Moment an habe sich sein
Leben geändert, behauptete Kumar voller
Überzeugung. Schwierigkeiten habe es
natürlich immer wieder gegeben, besonders
während des Studiums, als er manchmal die
Prüfungsgebühren nicht rechtzeitig bezahlen
und daher erst zu späteren Terminen antreten konnte (er finanzierte sich das Studium selbst durch
Jobben in einem Restaurant), aber ohne Paten-Unterstützung wäre er niemals dorthin gekommen,
wo er jetzt ist, strahlte er – gleichzeitig stolz und bescheiden. Ich glaube, es gab an diesem Abend
niemanden, der auch nur im leisesten daran gezweifelt hätte, dass unser Projekt Sinn macht, ja
Kumars Dankbarkeit und Freude ist spürbar auf uns alle übergesprungen. (Bild: Kumar mit seinen Paten
Christine und Werner Goldschald)
Kumar gehört zur ersten Generation von jungen Wissenschaftlern, die selbst aus dem Fischervolk
stammen und sich mit ganzer Kraft für den Erhalt des heimischen Lebensraums einsetzen. Er
erzählte einfach und ehrlich, ohne Bitterkeit oder Pathos, aber stark von dem Wunsch beseelt,
unsere Aufmerksamkeit für seine Landsleute zu gewinnen, denn sie haben trotz ihrer zahlenmäßigen
Stärke jahrhundertelang zu einer sehr stillen und vielleicht auch deshalb vernachlässigten
Bevölkerungsschicht gehört. Von den 34,8 Millionen Einwohnern Keralas (laut Volkszählung von
2012) lebt etwa ein Drittel vom Fischfang - und es wird allerhöchste Zeit, dass ihre berechtigten
Sorgen und Anliegen Gehör finden.
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Ich hatte das Glück, mehr als zehn Tage mit Kumar
zu verbringen und ihm – oft begleitet von
großzügigen FreundInnen – ein paar Schätze
unseres Landes zu zeigen und seine Begeisterung
mitzuerleben. Unter den tausenderlei
schwimmenden Mitgeschöpfen im “Haus des
Meeres” in Wien blühte er aber besonders auf und
hätte am liebsten irgendwo zwischen
Seepferdchen und Rochen übernachtet. Ein
ausführliches Gespräch mit dem Kurator Dr. Abed-
Navandi weckte in ihm den Wunsch, eines Tages
zusammen mit Freunden eine Meeresschutzzone und wer weiß,
vielleicht auch einmal ein Haus des Meeres in Kerala einzurichten. Da
seine bisherigen Träume allen Hindernissen zum Trotz wahr geworden
sind, erlaubt er sich, dergleichen zu träumen und zugleich hart für
seine Ziele zu arbeiten. Zuletzt hat er einen Kurs in Scuba-Diving
(Gerätetauchen) absolviert und Ende November voller Freude den
Titel Master of Marine-Biotechnology von der University Sterling
entgegen genommen. Wir können ihm nur unseren herzlichsten
Glückwunsch aussprechen und mit ihm auf die Verwirklichung seiner
großen Träume hoffen!
Nun aber zurück auf den Boden der handfesten Tatsachen:
Am 21. Juli wurde im Stadtzentrum von Imst wieder das “Fest der Kulturen” gefeiert. Unter den
zahlreich dargebotenen Gaumenfreuden befanden sich auch frische Waffeln und Mango-Lassi, die
gerne an unserem Stand konsumiert wurden und einen Reingewinn von 360 € einbrachten. Doch
geht es bei derlei Ereignissen nicht nur um’s sogenannte Geschäft, sondern vor allem um Begegnung
und Austausch, und dementsprechend
können wir auf einen sehr
kurzweiligen Tag zurück blicken. Dass
wir in Lisa und Melanie jugendliche
Verstärkung hatten, wirkte sich
erfrischend auf unser Publikum aus.
Dank sei dem Wettergott und allen eifrigen
Anbietern und Verkostern!
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Am 08. August verkündete Anto, dass man nun mit dem Bau von Neethus Haus beginnen wolle, und
tatsächlich stand vier Tage später kein Stein mehr auf dem anderen. Nach und nach wurden auf der
Bodenplatte neue Mauern hochgezogen, und vor wenigen Tagen erhielt ich Bilder vom fertigen
Rohbau. Wir freuen uns bereits auf den Anblick des
bezugsfertigen Hauses. Dieses Werk habt ihr möglich
gemacht, die ihr uns viele Sonderspenden für dieses
besondere Anliegen geschickt habt. Ein dickes, großes
Dankeschön!
Zur Feier des Unabhängigkeitstages am 15. August
nahmen unsere Kinder an einem Halbtagsseminar
in der Bücherei teil.
Aber auf die bereits geplante Onam-Feier wurde
aus Solidarität mit den Opfern der größten
Flutkatastrophe seit einem Jahrhundert doch lieber
verzichtet.
Sie setzte – wie bereits von mir berichtet - fast das gesamte Land unter Wasser. Während man in der
hiesigen Presse kaum Notiz davon nahm, da es zeitgleich noch an vielen Orten der Welt heftig bebte,
rauschte und brannte, kursierten über’s Internet viele Amateuraufnahmen, auf denen mit Schrecken
zu sehen war, wie sich die Wassermassen innerhalb weniger Stunden von den Bergen bis zum Meer
Bahn brachen und unerbittlich alles verschlangen, was
ihnen in den Weg kam, Menschen (ca. 500), Bäume,
Autos, Häuser, Straßen und Brücken…..
Fr. Laurence und Anto beruhigten mich insofern, als die
Region südlich von Trivandrum verschont geblieben war,
d.h. um unsere Patenkinder mussten wir uns keine Sorgen
machen. Aber ein langjähriger Freund von mir, bei dessen
Familie in Kochi ich noch ein Jahr zuvor sehr
unbeschwerte Tage verbracht hatte, schilderte mir mündlich und später schriftlich, wie belastend es
gewesen war, nur das nackte Leben retten zu können und bei Strom- und Trinkwassermangel
ausharren zu müssen, bis das Wasser versickert war und man wieder dorthin zurückkehren konnte,
wo nun statt bunter Farben brauner Schlamm regierte.
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Antony K. schrieb, dass das Wasser bis zur zweiten Etage gereicht hatte, “sodass alle elektrischen
Geräte, Kleider, Dokumente, Möbel, Betten, Matratzen kaputt gegangen sind. Den Hofhund und
einige Hühner konnten wir nicht mehr retten, sie sind leider ertrunken. Wir sind froh, dass niemand
von uns verletzt wurde und wir alle noch leben. Was ich gerade über uns erzählt habe, ist fast allen
Menschen hier passiert. Einige haben sogar ihre Häuser verloren, Kinder und Studenten ihr ganzes
Schulmaterial usw. Die verschmierten Häuser zu putzen und wieder
bewohnbar zu machen, war sehr schwierig, ja eine Unmenge Arbeit. Es
gab überall Schlamm, stinkendes Wasser, Tierkadaver, Ungeziefer und
Schlangen, keinen Strom,
kein sauberes Wasser zum
Trinken und Putzen, nichts
zum Essen in dieser
Gegend… Angst vor
Krankheiten war auch da.
Alle betroffenen Menschen
müssen wieder bei Null
anfangen. Hoffentlich
bekommen sie irgendwann
von der Stadt eine Entschädigung, aber wann, was, wie viel…niemand
weiß das. Sie brauchen Hilfe, um ihre Häuser zu renovieren, Strom- und Wasserleitungen zu
reparieren, Schulmaterialien, Kochutensilien und ein paar Matratzen zu kaufen… Eure Unterstützung
würde uns sehr helfen, diese schlimme Situation zu überstehen.“
Unsere Bitte um Spenden an euch und andere Freunde blieb nicht ungehört, wofür wir sehr (!)
dankbar sind, aber es dauerte noch eine Zeitlang, bis wir das Geld nach Kerala überweisen konnten,
denn wir wollten noch das Ergebnis des Benefizkaffees abwarten, zu dem wir – tatkräftig unterstützt
von den Damen des Naturladens Imst – alle
Hiesigen für den 19. Oktober eingeladen
hatten. Die Tische waren zwar gedeckt und
leckere Kuchen standen bereit, die erhofften
Gäste ließen jedoch auf sich warten (Man
findet leider nie einen Termin, an dem nicht
auch noch andere Veranstaltungen stattfinden). Diejenigen aber, die gekommen sind, wärmten uns
mit ihrer Anteilnahme und Offenheit das Herz und legten 170 € in die Spendenbox, die Frau P. um
weitere 100 € ergänzte. - Plötzlich, inmitten des gemütlichen Schwatzens und Kuchenschmatzens,
baten Susanna und Miha dringend um Aufmerksamkeit und erklärten feierlich, dass der ehemalige
Verein Eigenart beschlossen hat, das
Restguthaben aus der Vereinsauflösung zu
gleichen Teilen an drei ortsansässige karitative
Vereine zu spenden. Derweil zückten sie
Schilder mit der Aufschrift 555.- € und
übergaben sie amüsiert an die freudig
überraschten Vereinsleiter. Unser aller Dank
an die ‚EigenartlerInnen‘ bleibt tief und
nachhaltig!
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Alle Spenden sind Mitte November zusammen mit den Patenschaftsbeiträgen nach Kerala
überwiesen worden. Insgesamt konnten wir 2000 € zum Zwecke der Notlinderung gewinnen. In
Absprache mit unseren indischen Partnern werden davon 1000 € im stark betroffenen Fischerdorf
Paravoor und 1000 € über Antony K., unseren Vertrauensmann in Kochi, in dringend benötigte
Waren umgewandelt und zu Weihnachten an besonders bedürftige Familien verteilt. Fotos können
bzw. werden wir euch spätestens im nächsten Rundbrief zeigen.
Gerne nehmen wir auch während des Jahres noch Spenden unter dem Stichwort „Flutopfer“
entgegen und leiten sie weiter! (Kontodaten siehe letzte Seite.)
Eine gute Erfahrung inmitten der landesweiten Katastrophe, so hatte uns Kumar ebenfalls erzählt,
war die große Welle an Hilfsbereitschaft, die vor Ort ins Rollen gekommen ist und alle religiösen,
kulturellen und Standesunterschiede weggewischt hat. Freiwillige aus allen Schichten haben sich
wochenlang Hand in Hand engagiert, um die ca. 1 Million Menschen in den Notunterkünften zu
versorgen. Besonders herausragend muss der Einsatz der Fischer gewesen sein, die in Eigenregie und
auf eigene Kosten ihre Boote in die Krisenregionen transportierten und gut koordiniert und
systematisch alle überschwemmten Straßenzüge durchkämmten, um bis zu hunderttausend
Menschen aus verzweifelter Lage zu retten. Sie konnten noch besser als die Rettungskräfte von
Polizei und Marine mit den Booten manövrieren und auch während der Nächte durcharbeiten. Sie
taten es aus ‘geschwisterlichem Empfinden’ heraus, obwohl sie selbst
während der Zyklon-Katastrophe vor einem Jahr nur wenig Hilfe
erfahren hatten. Seitdem werden sie als Helden der Nation verehrt
und Menschen, vor denen sie sich
bisher immer verbeugt hatten, verbeugen sich nun vor ihnen. Hoffen wir, dass dieses Verhalten
Ausdruck eines echten, tieferen Bewusstseinswandels im Lande ist.
Das Leben unserer Patenkinder ging bis auf die gestrichene Onam-Feier in normalem Rhythmus
weiter und die Betreuerinnen trafen sich monatlich mit Fr. Laurence oder Anto, um über die
verschiedenen Auf-und-Abs der Kinder zu berichten. Deepu konnte sich nicht an das Leben im
Seminar gewöhnen und ist an seine alte Schule zurück gekehrt. Kochuthresiya hat sich den Arm und
Sanjay das Bein gebrochen, aber beide sind wieder völlig geheilt. Der Unfall, den Silvadasan Mitte
Oktober beim Fußballspielen hatte, war gravierender. Dabei verschob sich sein
linkes Sprunggelenk und er musste wochenlang einen
Gips tragen. Heute noch hinkt er in Bandagen zur
Schule. Alphonsia, Stephen und Rohith haben an
einem Lesewettbewerb auf Bezirksebene
teilgenommen (links: die drei Vorleser, rechts: Silvadasan).
Zu Ehren von Gandhis Geburtstag wurde am 02. Oktober von der Bücherei ein Seminar zum Thema
“Heiligkeit und Freiheit der Kirche” veranstaltet, an dem freiwillig ☺ auch unsere Oberstufenschüler
8
teilnahmen. Vom 10. bis 21.
Dezember finden die Klausuren
des 2. Trimesters statt, und im
nächsten Jahr werden 13 Schüler
zu den großen Prüfungen am Ende
der 10. Klasse antreten. Darum
werden die BetreuerInnen in den
nächsten Tagen alle Prüflinge
zuhause aufsuchen und auch
deren Eltern auf besondere Förderangebote hinweisen. Anto und Sophy stellen denen, die zuhause
keine geeignete Lernsituation haben, ihr eigenes Haus zum Lernen zur Verfügung.
Unsere langjährige Betreuerin Francisca musste kürzlich, da sie in ihrem Beruf im Bischofsamt
inzwischen voll ausgelastet ist, ihre große Pulluvila-Gruppe an die neue Betreuerin Deepa übergeben,
die ich selbst kennenlernen durfte – eine lebhafte und sympathische Studentin, die es mit Kindern
wirklich ‘kann’ und der neuen Aufgabe sicher gewachsen ist. Beiden gilt unser aufrichtiger Dank.
Am 18. Oktober schickte mir Fr.
Laurence eine Reihe von
bezaubernden Fotos von den
Patenkindenr beim eifrigen
Malen und Basteln. Sie hatten
sich heuer vorgenommen, für
ihre “Sponsors” Weihnachtskarten zu
machen und legten sich dafür richtig ins
Zeug.
Nach dreiwöchiger Reise kam das Kartenpaket leicht zerquetscht, aber sonst unbeschadet bei mir an,
und ich hatte das große Vergnügen, die Schätze auf meinem Küchentisch auszubreiten und einzeln zu
bestaunen. Diemal gab es tatsächlich keine Kopien, sondern lauter Einzelstücke, woraus ich schließe,
dass die individuelle Behandlung der Kinder auch im Künstlerischen Früchte zu tragen beginnt und sie
zunehmend freier ihre persönlichen Ideen auszudrücken vermögen.
Heuer wird es endlich wieder eine Weihnachtsfeier für die Kinder geben, und zwar am 22.
Dezember, wie Anto schrieb. Dafür wünschen wir ihnen viel ungetrübtes Glück und Frieden.
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Mich hat schon vor einigen Tagen eine Weihnachtsüberraschung ereilt. Einer unserer Tiroler Paten
rief mich an und meinte mit ortstypischem Humor: “Du wirst mir doch hoffentlich nicht böse sein☺,
wenn ich eine Extraspende von 500 Euro auf euer Konto überweise? Meine neue Werkstatt (KFZ-
Schlatter), die ich heuer in Telfs eröffnet habe, läuft gut, und jetzt möchte ich eben meine
Dankbarkeit mit euch teilen.” Ich wusste kaum, wie ich ihm für so viel geteilte Dankbarkeit danken
sollte.
In diesem Sinne – euch allen Fröhliche Weihnachten und ein großes, strahlendes
Dankeschön für eure kraftvolle Unterstützung während des ganzen Jahres!!!
Wir hören und sehen uns wieder im Neuen Jahr. Kommt gut hinein und tragt die Flamme des
Mitgefühls sicher durch alle Gezeiten!
Mit herzlichen Grüßen,
Eure Ruth Suermann
P.S.: Von unseren Weihnachtsmarkt-Aktivitäten berichte ich im nächsten Rundbrief, da sie noch im
Gange sind.
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Projektbetreuer: Fr. Dr. Laurence Culas, Director of Board of Pastoral Ministry, Archdiocese of Trivandrum, Vellayambalam, Trivandrum 695003, Kerala, Indien
Ansprechpartnerin: Ruth Suermann-Gitterle, Am Rofen 95a/7, A-6460 Imst, Tirol
Tel. 0043-(0)6505030105, E-mail: [email protected], www.kinderhilfe-kerala.com
Kontoverbindung: IBAN: AT683635900000038174, BIC/SWIFT: RZTIAT22359
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