lilium x „paisley strain · 2017. 12. 5. · gertrud franck, oberlimpurg / schw. hall 48 das...

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  • Lilium x „PAISLEY STRAIN" Herkunft: Oregon Bulb Farms Foto: U. Leibacher, Beringen/Schweiz

    Die vorliegende Serie entstand in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Schweiz der Deutschen Iris- und Liliengesellschaft (DIG). CILAG-CHEMIE

  • IRIS und LILIEN

    Nr. 1/1973

    vierteljährlich erscheinende Zeitschrift der

    Deutschen Iris- und Liliengesellschaft

    • z• ?ii

    filezfr Inhalt

    Seite

    Grußwort / Hermann Hald, Leonberg 3 Samentausdiaktion / Gertrud Syrrunank, Eschborn-Niederhöchstadt . 6

    Popularity Poll der AIS von 1961 bis 1972 / Anna Schäfer, Tübingen 8

    Ergänzungsbericht zu der amerikanischen Iris-Beliebtheitsliste / Lore Paret, Tübingen 16

    Die Winteriris / Fritz Köhlein, Bindlach üb. Bayreuth 17 Wie man Standard-Zwergiris beurteilt / Mildred Brizendine

    (in „The Medianite" Nr. 3, Juli 1971), Vortrag auf dem AIS-Kongreß in Wichita (Ubers. Telse Maier, Steinheim) 18

    Die „schönsten und besten" Hemerocallis in Deutschland und Osten-eich 1972 / Bruno Müller, Badenweiler

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    Kurzanleitung für die Aussaat von Liliensamen / Carl Feldmaier, Pfarrkirchen 36

    Uber eine Kreuzung zwischen Lilium leichtlinii und Lilium tigrinum flaviflorum / Dr. Karl Wittneben sen., Lüchow 38

    Wertvolle Tips für den Lilienfreund / Hubert Hörster, Meduersen 40 Das Lilienjahr 1972 / Carl Feldmaier, Pfarrkirchen 43 DIG Region Saarland — Rückblick auf 1972 / Franz Meyer, Saarbrücken 45 Bericht über das Bußtagstreffen 1972 in Mechtersen (Liineburg) /

    Dr. Walter Reichardt, Kordel 47 Glaskugeln im Garten — farbig und glitzernd /

    Gertrud Franck, Oberlimpurg / Schw. Hall 48 Das Garten-Chamäleon / Erich Zillmer, Braunschweig 49 Die leidigen Wühlmäuse / H. Wiedemann, Radebeul 50 Buchbesprechungen 51

  • DEUTSCHE IRIS- UND LILIENGESELLSCHAFT E. V. Gemeinnützige Gesellschaft (gegr. 1950) 7250 Leonberg bei Stuttgart, Justinus-Kerner-Straße 11 Fernruf Leonberg (0 71 52) 74 64

    Iris — Hemerocallis — Lilien Das sind die Blumen, deren Verbreitung, Förderung und Zucht sich die DIG zur Aufgabe gestellt hat.

    Jahresbeitrag: 25,— DM; Mitglieder in Osterreich 20,— DM; Studenten 12,— DM (für die Dauer von 3 Jahren) Für Mitglieder der DIG ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. Konten: Postscheckamt Stuttgart, Kto. 1253 71-700; Kreissparkasse Leonberg, Kto. 101 923

    Vorstand: Präsident und I. Vorsitzender: Hermann Hald, 7250 Leonberg, Just.-Kerner-Str. 11 2. Vorsitzender: Helen von Stein-Zeppelin, 7841 Laufen/Bd., Post Müllheim Schatzmeister: Waltraud Busbach, 8500 Nürnberg, Äußere Sulzbacher Straße 18

    Beirat: Iris-Registrierung: Waltraud Busbach, 8500 Nürnberg, Äußere Sulzbacher Straße 18 Bewertung: Dr. Erich Haslinger, 6450 Hanau, Josefstraße 20

    Elisabeth Scheid, 6222 Geisenheim/Rh., Am Friedhof 3 Edcard Berlin, 7950 Biberach, Marktplatz 5 Lothar Denkewitz, 2000 Hamburg-Langenhom, Wildes Moor 204 Dipl.-Ing. Carl Feldmaier, 8340 Pfarrkirchen, Ringstraße 2 Peter Geiser, CH 4142 Basel-Münchenstein 1, Parkweg 2 (Schweiz) Dr. Hartmut Gries, 6050 Offenbach, Starkenburgring 33 Dipl.-Ing. Theodor Haber, 4354 Datteln/Westf., Ostring 23 Hubert Hörster, 3141 Mednersen b. Lüneburg Fritz Köhlein, 8581 Bindlach üb. Bayreuth, Wiesenstraße 4 Prof. Franz Kurzmann, A 1040 Wien, Johann-Strauß-Gasse 26 (Osterreich) Gartenarchitekt Bruno Müller, 7847 Badenweiler, Blauenstraße I Albert Rech, 6601 Obersalbadi/Saar, Reisbacherstraße 7 Oskar Stahel, CH 6304 Wallisellen, Guggenbühlstraße 24 (Schweiz) Frau Gertrud Symmank, 6236 Eschborn-Niederhöchstadt, Altkönigweg 30 Dr. Tomas Tamberg, 1000 Berlin 37, Hammerstraße 56 Karl-Heinz Volkland, 2100 Hamburg-Harburg, Ehestorferweg 247 d Dr. Karl Wittneben, 3130 Lüchow/Hann., Senator-Brünger-Straße 7 Siegfried Ziepke, 614 Bensheim, Sdiwanheimerstraße 79

    Beilagenhinweis Nr. 1/1973: Programm für die Jahrestagung 1973 — Quartier-anmeldekarte — Tagungs-Anmeldekarte — Liste der auf der IGA 1973 aufgepflanzten Iris, Hemerocallis und Lilien. — Einem Teil der Auflage liegt ein Prospekt über die Ausstellung „Dein Garten" in Stuttgart bei.

    Redaktion: H.u.M.Hald Den Inhalt der Artikel verantworten die betr. Autoren. Druck : Buchdruckerei Friedrich Aidcelin, 7250 Leonberg, Lindenstraße 1

    Buchbesprechungen „Pflanzen vermehren leicht gemacht" (Aussaat, Teilung, Stecklinge, Ableger) von Fritz Köhlein, 128 Seiten, 68 Fotos, 21 Zeichn., in Alkorphanband, 12.80 DM — erschienen im Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, Postfach 1032.

    Für den Gartenfreund gibt es kein größeres Vergnügen, als Pflanzen von klein auf wachsen zu sehen, sie selbst zu vermehren. Alle nur möglichen Kniffe und Tips, die dazu nötig sind, hat unser Herr Köhlein in vielen Jahren ausprobiert und in seinem Buch „Pflanzen vermehren leicht gemacht" niedergelegt. Das Buch ist sehr handlich aufgemacht. In auschaulicher und verständlicher Weise ist dem Garten-freund etwas in die Hand gegeben, das er nicht mehr „aus der Hand geben wird", und es sei jedem Gartenfreund wärmstens empfohlen!

    „Gartenbuch für jedermann" mit vielen Tips und Arbeitsanleitungen von P. G. Wilhelm, 206 Seiten mit 140 Abbildungen und 8 Farbtafeln, in Alkorphanband, 16.80 DM — erschienen im Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, Postfach 1032.

    In diesem Gartenbuch wird dem Hobbygärtner in geschickt gedrängter Form ver-mittelt, was man über die Anlage des Gartens, Bestellung und Pflege wissen muß, sei es auf dem Gebiet der Blumen oder des Obst- und Gemüseanbaues, wobei Kennziffern als Wegweiser durch das Buch dienen. Ein Buch aus der Praxis für die Praxis.

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  • Voranstrichfarbe gestrichen. Gemeinsam mit dem Metall wird auch der Stiel mit dem orangefarbenen Lack lackiert, denn wir wollen ja möglichst große leuchtende Flächen erzielen, die uns die Werkzeuge auch auf größere Distanz signalisieren. Es ist zweckmäßig, alle Werkzeuge, auch die größeren, in diesem Anstrich zu halten, dadurch wird das Einsammeln derselben erleichtert. Wir beginnen doch unsere Arbeit mit einem oder zwei Werkzeugen, holen noch dieses oder jenes dazu und benötigen zum Schluß die Karre, um alle Werkzeuge an den Standort zurückzubringen. Da hängen nun am vorgesehenen Platz die überholten Werkzeuge, nett anzusehen in ihrer farblichen Frische. Wir können jetzt damit rechnen, daß ihre Vollzählig-keit erhalten bleibt. Unser „Chamäleon" ist tot!

    Die leidigen Wühlmäuse . . . H. Wiedemann, Radebeul

    Gegen die Wühlmäuse habe ich schon viele Mittel versucht, von Fallen, Gift, Patronen, Motorabgasen bis zu „bestimmt" wirkenden Pflanzen. Durch die Wurzel einer kreuzblättrigen Euphorbia ging ein Gang hindurch (der Nager hatte ver-mutlich den Sinn dieser Pflanze verkannt!). Vor Jahren hatte ich mir folgende Notiz aus einer Zeitschrift aufgehoben: Wühl-mäuse und Mäusegift! Es gibt ein Kraut, das Mäuse tötet, das Unkraut heißt Hundszunge (rynoglossum offic. L.). Es wächst an unbebauten Stellen, Wegrän-dem, Schutthalden, blüht Mai/Juni und gehört zur Familie der Borraginaceae, ist also ein Borretschgewächs. In Walk an der Donau wimmelte es von Mäusen, aber wo die Hundszunge stand, war keine zu finden. Das Zoologische Institut der Universität Klausenburg in Rumänien stellte fest, daß die Blätter der Hundszunge ein starkes Gift entwickeln, das beim Ausströmen aus den Blättern die Tiere nicht nur vertreibt, sondern auch tötet.

    Ein Mitglied schreibt uns:

    „Unser ältester Sohn hat ein Mädchen geheiratet, dessen Vater Mitglied der DIG ist. Wir kannten uns vorher überhaupt nicht, erst bei der Hochzeit kamen wir auf diese Spur, und Sie können sich den Spaß denken und wie damit nicht wenige schöne Ge-spräcl-sgrundlagen geschaffen wurden."

    Liebe Iris- und Lilienfreunde!

    Der Höhepunkt des Gartenjahres 1973 wird die IGA in Hamburg sein Wie wir wiederholt mitgeteilt haben, hält die IGA besonders auch für den Iris- und Lilien-freund sehr viel Sehenswertes bereit. Nach dem, was wir gesehen haben, steht uns ein wahres Irisfestival bevor, wovon Sie sich auch anhand der beigelegten Sonderliste über die bei der IGA aufgepflanzten Iris, Hemerocallis und Lilien ein Bild machen können, welche Herr Volkland zusammengestellt hat und die Ihnen eine sehr aufschlußreiche Sortenübersicht bietet, auch wenn Sie die Ausstellung nicht besuchen können.

    Wir hoffen, den Termin für unsere Tagung vom 8. bis 10. Juni zur Irisblüte richtig getroffen zu haben. (Freitag bis Pfingstsonntag, damit Sie für die Rückfahrt möglichst den verkehrsmäßig sicher ruhigeren Pfingstsonntag benützen können.) Man muß sich nach dem Blühtermin sonstiger Jahre in Hamburg richten, und es wäre sehr schön, wenn viele Freunde der Einladung folgen würden, zumal auch sehr wichtige Entscheidungen bei der Mitgliederversammlung getroffen werden. —

    Auf die Niederschrift in Nr. 4/72 über die in Frankfurt im Oktober bei der Mit-gliederversammlung gefaßten Beschlüsse traf eine ganze Flut von Zuschriften ein, die fast durchweg begeisterte Zustimmung zum Ausdruck brachte für das Vor-haben, unser Arbeitsgebiet auf die Stauden allgemein auszuweiten. — Leider gibt es auch immer noch Mißverständnisse, wozu ich nochmals ein klärendes Wort sagen möchte: Manches Mitglied befürchtet, die DIG würde mit der Zeit ein Anhängsel einer Gartenzeitschrift... Davon kann überhaupt nicht die Rede sein. Um es noch einmal ganz eindeutig zu sagen: Die DIG begibt sich in keinerlei Weise auch in eine noch so geringe Abhängigkeit. Die Zusammenarbeit mit Ver-lagen besteht in rein persönlicher, freundschaftlicher Weise. Zu erwähnen wäre jedoch, daß wir z. B. durch die Werbung seitens der Burda-Illustrierten „Mein schöner Garten" viele Mitglieder erhalten haben, die dort erstmals von der Existenz einer Pflanzenliebhabergesellschaft erfahren haben.

    Die geplante Erweiterung des Arbeitsgebietes unserer Gesellschaft ist eine reine Angelegenheit der DIG selbst und nicht etwa des Zentralverbandes oder irgend-einer anderen bestehenden Gesellschaft oder Institution. Wir schließen uns also weder einer anderen Gesellschaft an, noch unterordnen wir uns irgendeinem Verband. Durch diese unsere Entscheidung verhindern wir jedoch die Gründung einer weiteren Staudengesellschaft, wodurch eine Zweigleisigkeit vermieden wird, da sich die DIG ja auch ausschließlich mit Stauden befaßt. — Bitte lesen Sie noch einmal genau die Ausführungen in Nr. 4/72.

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  • Anschließend einige Briefaussdmitte zu diesem Thema:

    Frau Eva Foerster: „Ach, dem Karl Foerster wären die Tränen übers Gesicht gelaufen, hätte er d a s erlebt! Welch wundersame Entwicklung! Ich halte es für die einzig mögliche Lösung, eine Gesellschaft zu haben, sehe nur Positives!"

    Die Reaktion aus Briefen verschiedener Mitglieder:

    „Wegen der Erweiterung der Gesellschaft sind wir Mitglieder hier alle völlig Ihrer Meinung und möchten uns ausdrücklich dazu bekennen. Wir finden auch, daß es viel besser ist, wenn wir unser Aufgabengebiet um die Stauden erweitern, als wenn es umgekehrt ginge."

    „Die immer kleiner werdenden Gärten sind in jedem Fall auch ein wichtiges Argument, daß wir unsere DIG erweitern und Möglichkeiten aufzeigen, auch den kleinen Garten so reichhaltig wie möglich zu gestalten."

    „Mit dem Vorschlag, daß zu unserer DIG auch die übrigen Stauden dazugenom-men werden sollen, bin ich voll einverstanden."

    „Ich ersehe aus dem Heft 4/72, welche entscheidenden Fragen jetzt auf Sie zukommen. Um so weniger will ich Ihnen da irgendwelchen Kummer bereiten und möchte nur sagen, daß die von Ihnen angedeuteten Umstellungen einfach früher oder später fällig geworden wären. Meinen Glückwunsch zu dieser Bereitschaft, nach vorne zu denken. So möchte ich Ihnen trotz der nur so kurzen schriftlichen Kontakte für Ihre in die Zukunft zielenden Pläne danken und hoffen, daß Sie entsprechende Unterstützung finden werden. Vielleicht freut es Sie, aus einer schon sehr am Rand befindlichen Ecke eine Art von moralischer Schützenhilfe zu erhalten!"

    „Ich würde eine Erweiterung sehr begrüßen, so sehr ich auch Iris und Hemerocallis liebe, denn ein Garten besteht nun einmal nicht nur aus den beiden. Diejenigen, die Eingleisigkeit bevorzugen, können sich trotzdem finden. Aber man lernt dann auch noch anderes kennen. Meinen Segen haben Sie gewiß!"

    „Was die Staudensade anbelangt, so halte ich es auch für zweckmäßig, wenn wir ,aus uns herausgehen' und uns erweitern."

    „Ich habe alles mit größtem Interesse gelesen und stimme den Beschlüssen voll zu. Ich wünsche Ihnen sehr, daß alle Ihre Bemühungen um die Erweiterung unserer Gesellschaft vollen Erfolg haben werden, ganz sicher zum Nutzen aller."

    „Von der vorgesehenen Erweiterung unserer Gesellschaft erhoffe ich mir einiges. Sie haben meine volle Unterstützung."

    „Ich meine, wenn hier die DIG die Möglichkeit hat, federführend zu sein, dann sollte sie nicht zögern. Wir sollten uns dem Fortschritt nicht verschließen und versuchen, das Beste zu machen. Gerade in heutiger Zeit sollten wir versuchen, soviel wie möglich zu tun, um neue Freunde für den ,Gartenspore anzusprechen."

    tischen Wert der Gartenkugeln, auf der Suche nach einer Bezugsquelle. Unsere Frage lautete darum spontan, als wir die Kugeln in ihrem Garten stehen sahen: „Woher haben Sie Ihre Gartenkugeln?" Und ebenso spontan und auch lakonisch kam die Antwort: „Von der Bühne — ich bekäm ja sonst gar keine Beeren." (Für Norddeutsche: Bühne = Dachboden ,also Winterquartier für dies und vieles.)

    Nun stehen seit vielen Jahren die Kugeln bei uns im Garten, aufgesteckt auf einen gewöhnlichen Besenstiel — zuerst bei den frühen, dann späteren Erdbeeren und bei anderen Beeren — immer da, wo Vögel abgewehrt werden sollen von frühen Früchten. Später stecken wir sie als Schmuck und Farbergänzung dahin, wo sie uns gefallen — bis sie wiederum „auf die Bühne kommen", von wo man sie dann wieder eines Tages holt zum Schutz der Beeren. Das also ist neben dem Schmuckwert der eigentliche Sinn und Zweck unserer Gartenkugeln.

    Das Garten-Chamäleon Erich Zillmer, Braunschweig

    Neben Mäusen und Maulwürfen eine neue (alte?) Plage: „das Chamäleon"! Durch seine Fähigkeit der farblichen Anpassung ist es schwer zu entdecken, ob-wohl wir manchmal Stunden aufwenden, es zu finden. Es geht in keine Falle, selbst die giftigsten Köder bleiben wirkungslos. Meist gelingt der Fang erst im Frühjahr, es liegt dann unter dem Unverrotteten vor dem Kompostsieb plötzlich vor uns, unser Chamäleon. Es ist schon von besonderer Art, unser Chamäleon, nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Stahl und Holz. Es ist eins unserer im Garten unentbehrlichen Klein-werkzeuge, der Werkzeuge am kurzen Stiel. Der Handel bietet sie vielgestaltig an, mehr oder weniger praktisch, einige dieser Werkzeuge sind uns aber unent-behrlich. In den Handlungen stehen sie kaufanimierend, meist grün lackiert mit gelb gebeiztem Stiel. Doch die äußere Schönheit schwindet schnell. Der Holzstiel nimmt Erdfarbe an, der Lack der Stahlteile macht bald dem Rost Platz. In diesem „Mimikry" getarnt, fällt es uns manchmal schwer, das Werkzeug in einem Meter Umkreis wieder zu finden. Das „Versteckspielen", das die Werkzeuge mit uns treiben, wollten wir ihnen abgewöhnen. Statt Tarnfarbe war ein leuchtender oranger Anstrich vorgesehen. Der Lackierung geht eine gründliche Säuberung voraus. Eine heiße Waschmitccl-lauge, mit harter Bürste aufgetragen, entfernt die Erdreste. Anschließend wird mit einer Drahtbürste der lose Rost und Lack entfernt. Dann folgen mindestens 2 Anstriche mit einem Rostumwandler, danach 2 Anstriche mit einem guten Außen-lack. Der hölzerne Stiel wird mit feinem Glaspapier geglättet und dann mit einer

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  • Herr Haber, Datteln, machte hierzu interessante Mitteilungen über die neusee-ländischen Auratum-Kulturen, in denen seit einiger Zeit große Schäden durch Nematodenbefall auftreten. Herr Dr. Wittneben, Lüchow, berichtete über ein neues systemisches Fungicid der BASF zur llotrytisbekämpfung, das sich noch in der Erprobung befindet und dann unter dem Namen „Cercobin" in den Handel kommen soll. Herr Dierssen, Lemgo, zeigte uns dann eine Anzahl Bilder von der Liliade 1972 in Amsterdam und besonders schöne Bilder aus den Gärten von Herrn Petruske und Herrn Köpke. Zum Abschluß gab ein Mitglied aus Wolfenbüttel einen Bildbericht über Mar-tagonlilien im Wildstand, wie sie im Kalkgebirge südlich von Braunschweig noch zahlreich vorkommen. Diese Bestände, unter denen auch sehr alte Pflanzen mit zahlreichen Blüten waren, u. a. auch eine albiflorum, werden vom dortigen Förster betreut, so daß sie kaum von Pflanzenräubern gefährdet sind. Hoffentlich kommt man nicht auf den Gedanken, dort eine Autostraße durchzulegen oder ein Ferien-zentrum zu schaffen, damit dieser einmalige Wildpflanzenschatz erhalten bleibt. Die gezeigten Bilder ließen das HETZ jeden Naturfreundes höher schlagen.

    Alle Vorträge fanden das große Interesse der Anwesenden und ernteten reichen Beifall. Man kann die Dankesworte, die Herr Haber zum Schluß des Treffens an Herrn und Frau Hörster richtete, nur unterstreichen. Wir können diesen nicht genug dankbar sein, daß sie sich alljährlich der zeitraubenden Arbeit der Vorbereitung eines solchen Treffens unterziehen. Freund Hörster versteht es immer wieder, besonders erfahrene Pflanzenkenner zu den Veranstaltungen als Referenten einzu-laden, die selbst „alten Hasen" Neues und Interessantes zu bieten wissen.

    In diesen dunklen Monaten, wo das Gartenleben ruht, macht es besondere Freude, in Lichtbildern und Berichten die Schönheit unserer Lieblingspflanzen vorgeführt zu bekommen.

    Glaskugeln im Garien - farbig und gliizernd Gertrud Franck, Oberlimpurg / Schw. Hall

    Für manche der älteren Generation sind die Glaskugeln — blau, gelb rot, grün, die bei Sonne aufstrahlen — eine Erinnerung an einen alten, gepflegten Garten, in dem noch alles wachsen durfte. Wenn sie heute ganz vereinzelt als Schmuck in einem modernen Garten auf-tauchen, sind sie Blickfang und Schmuck allein. Aber welchen eigentlichen Sinn haben sie wohl wirklich? Die klassische Antwort gab uns eine Bäuerin im Bregen-zer Wald, wiederum vor vielen Jahren. Wir waren, wohl wissend um den prak-

    „Ich bin ganz dafür, daß wir die übrigen Stauden auch an unser bisher mit Iris, Lilien und Hemerocallis gefülltes Garten-Herz nehmen, auch offiziell, denn in Wirklichkeit haben sie diesen Platz sowieso schon immer inne; was wären auch ‚Königliche Hoheiten' ohne Freunde, ohne Schönheitsunterstreicher usw. Und wenn sie alle in den Gärten beieinander sind, dann sollen die Menschen, von denen sie geliebt und gepflegt werden, doch auch beieinander sein, in einer Ge-sellschaft, nicht in zwei!”

    „Ich bin hocherfreut, daß Sie sich so eingehend mit der Staudenerweiterung befaßt haben. Allen Ihren Ausführungen und Begründungen, daß die Stauden voll und ganz in die Deutsche Iris- und Liliengesellschaft einbezogen werden, stimme ich ganz zu. Auf jeden Fall wäre es unsinnig, und das ist auch ganz Ihre persönliche Ansicht, daß wir zwei Gesellschaften haben würden, die sich getrennt voneinander mit Stauden beschäftigen. Das wäre ein schlechter Weg. Die Deutsche Iris- und Liliengesellschaft als Organisator und Kopf der Deutschen Staudengesellschaft sozusagen wäre für mich eine Idealvorstellung, die wir hoffentlich erreichen werden."

    „Ihre Mitteilung, daß Sie weitere Stauden in Ihr Arbeitsgebiet aufnehmen wollen, begrüße ich sehr. Angesichts der weiten Verbreitung und Resonanz beim Publikum muß man sich fragen, weshalb sich noch keine Pflangengesellschaft bisher der Stauden allgemein angenommen hat. Unvoreingenommen glaube ich, daß es sehr wohl möglich wäre, neben den Iris, Lilien und Hemerocallis das große Feld der übrigen Stauden aufzunehmen. Unter Umständen könnte man daran denken, Arbeitsgemeinschaften wie ,Iris, Lilien und Hemerocallis', Steingartenstauden', ;Paeonien'„Primeln'„Prachtstauden' etc, etc. innerhalb dieser Gesellschaft ins Leben zu rufen. Inwieweit diese Dinge realisierbar sind, vermag ich nicht zu sagen. In jedem Fall begrüße und unterstütze ich Ihre Bestrebungen. Sie können also jederzeit mit meiner Mitarbeit rechnen." —

    Von dieser kleinen Auswahl aus Briefen zum Thema „Stauden" möchte ich über-leiten zu unserer Samentauschaktion, die — wenn genau besehen — diese Erweite-rung schon längst vorweggenommen hat, was der ganzen Aktion bestimmt nur förderlich war. Die Abwicklung wurde in diesem Winter von Frau Symmank vor-bildlich durchgeführt, wofür ihr und einigen Helfern um Frankfurt im Namen aller ganz herzlich gedankt sei. —

    Und nun heißt es „Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte..." Trotz manchem Schneegestöber wagen sich erste Boten des Frühlings ans Licht; sie wissen es ja auch ganz bestimmt, daß ihre Zeit gekommen ist. Und wir Gartenfreunde freuen uns über die ersten bescheidenen Farbtupfer im gelieb-ten Garten wie über einen erfüllten, lang gehegten Herzenswunsch.

    Ihr Hermann Hald

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  • Samentauschaktion Gertrud Symmank, Eschborn-Niederhöchstadt

    Die letzten Päckchen sind nun abgegangen, und es erscheint notwendig, über den Ablauf der Samentauschaktion, die eigentlich Samenbörse heißen müßte, allgemein zu berichten. Es hat sich herausgestellt, daß so manche Unklarheit vor allem bei den neueren Mitgliedern aus dem Weg zu räumen ist. Auch so manche Enttäuschung über nicht erfüllte Wünsche ist zu klären. Immer wieder trat die Meinung auf, daß nur bestellen kann, wer auch Samen eingeschickt hat. Dies ist ein Irrtum; bestellen können alle Mitglieder der DIG, lediglich werden die Spender von Samen mit Vorrang beliefert. Dies ist die einzige Bevorzugung. Der große wunde Punkt: die nicht erfüllten Wünsche. Wir wissen, daß es jedes Jahr Enttäuschungen gibt. Die Gründe seien hiermit kurz erklärt: Es ist verständ-lich, daß die Raritäten unter den Angeboten zuerst und am meisten bestellt wer-den. Leider haben wir sie alle nicht in unbegrenzten Mengen, manchmal sind es nur ganz wenige Portionen, zum Teil nur 2-3, und dann kommen so ca. 30 und mehr Bestellungen. Dasselbe gilt von Iris- und Lilienspecies und neuesten Züch-tungen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, daß wir aus dem Inhalt einer kleinen Kapsel keine 20-25 Portionen machen können. Und nun zu der Form der Abwicklung. Es wird nicht jede Bestellung einzeln ausgeführt, dies würde zu viel Zeit kosten und in keiner Weise eine gerechte Verteilung gewährleisten. Die eingehenden Bestellungen erhalten eine Besteller-nummer, für die bestellten Sorten werden laufend die Samentüten mit Nummern versehen, die rote Nummer für den bestellten Samen, die grüne die Nummer des Bestellers. Die Tütchen werden laufend nach den roten Nummern geordnet; ein-gefüllt wird nach Ablauf des Bestelltermins. Wenn dann so 20-30 und noch mehr Tütchen von einer Nummer vorhanden sind und nur wenige Portionen der betref-fenden Samenmenge, so bleiben die restlichen Tüten dieser Nummer leer. Die gefüllten Tüten werden geschlossen und nach der grünen, der Bestellernummer geordnet und zum Versand eingepackt.

    Und hier muß ich eine Bitte anbringen. Wir alle kennen den Rausch, der uns erfaßt, wenn wir einen Katalog ansehen und uns vorstellen, was wir alles nun noch pflanzen könnten. Ähnlich ist es wohl auch einigen Bestellern ergangen, die bis über 150 verschiedene Sorten Samen für ihren Hausgarten bestellt haben, Samcir, die unter den unterschiedlichsten Bedingungen herangezogen werden müssen. Wenn man dann noch bedenkt, daß der Mindestinhalt eines Tütchens 10 Korn sind, ergeben das im besten Fall bei 75 Sorten = 750 Pflänzchen, die laufend betreut werden wollen. Bitte überlegen Sie im nächsten Winter genau, was Sie haben wollen und auch nach dem Aufgehen dann weiter versorgen können.

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    Bericht über das Bußtagstreffen 1972 in Mechtersen (Lüneburg) Dr. Walter Reichardt, Kordel

    Zu dem Treffen der norddeutschen DIG-Mitglieder am Bußtag 1972 hatte Herr Hörster diesmal nach Meduersen eingeladen, und es waren etwa 70 Personen erschienen. Einige Mitglieder waren schon am Vorabend angereist und hatten Gelegenheit, am anderen Morgen einen Rundgang durch den selten schönen Garten des Herrn Hörster zu machen. Der einige Wochen vorher über Norddeutschland hinbrau-sende Orkan hatte zahlreiche prachtvolle Omorika-Fichten und auch andere wert-volle Bäume mehr oder weniger niedergedrückt und auch abgebrochen. Es wird viel Mühe machen, die Bäume wieder aufzurichten und zu verankern und die ver-nichteten zu beseitigen. Gegen 11 Uhr trafen dann nach und nach die Teilnehmer an dem Treffen in „Köhlers Gasthaus" ein, und es entspann sich an den einzelnen Tischen eine anregende Unterhaltung und ein Erfahrungsaustausch.

    Vor dem vorzüglichen Mittagessen begrüßte Freund Hörster die Erschienenen und übermittelte die eingetroffenen Grüße der Familie Hold, des Herrn Petruske aus Ost-Berlin und des Herrn Feldmaier, der auch eine größere Anzahl Lilien-Brut-zwiebeln gespendet hatte. — Herr Hörster plant ein weiteres Treffen im Juli zur Hauptblütezeit der Lilien. Der offizielle Teil der Veranstaltung begann mit einem Lichtbildervortrag des Herrn Dr. Tarnberg, Berlin. Zuerst zeigte der Vortragende ausgezeichnete Licht-bilder von 7ris sibirica und anderen bartlosc-n Iris; Pflanzen, die sicherlich den meisten Anwesenden noch unbekannt waren. Es waren prachtvolle Blüten zu sehen, die manchem Betrachter die Anregung zur Beschäftigung mit diesen Iris geben könnten, zumal diese in der Kultur meist bedeutend anspruchsloser sind. Herr Dr. Tamberg zeigte noch Bilder von Kammiris, von Frittilarien, Lilien usw. und gab dazu kurze Erläuterungen und Kulturanweisungen. Durch seine weltweiten Beziehungen kommt dieser ganz besonders interessierte und erfahrene Pflanzen-freund an Samen und Pflanzen, die manch anderer kaum dem Namen nach kennt.

    Herr Flottemesch, Cloppenburg, berichtete — ebenfalls mit Lichtbildern — über seine Erfahrungen mit neuseeländischen Auratum-Hybriden, Züchtungen von Prof. Yeates. Die Zwiebeln trieben trotz Kältebehandlung im ersten Jahr nicht aus. Im folgenden Jahr erfolgte ein schwacher Austrieb. Erst im dritten Kulturjahr zeigten sich die Pflanzen in voller Blütenpracht, die wir im Lichtbild bewundern konnten. Hier zeigte sich mal wieder, daß man mit verpflanzten Lilienzwiebeln Geduld haben muß; sie müssen erst neue Wurzeln bilden. Treiben sie gleich kräftig durch, so geht dies auf Kosten der Zwiebel, die sich oft so stark veraus-gabt, daß sie abstirbt.

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  • lieh berichtet worden. Die gewaltige und imponierende Leistung dieser einmaligen Ausstellung konnte auch der ausgiebig plätschernde Regen weder herabmindern noch „verwässern". Am 16. Juli trafen wir uns bei unseren Obersalbader Lilienfreunden, Herrn Rech und Herrn Klein, zu einer „kleinen Liliade". Zwar war sie nicht mit Amsterdam zu vergleichen, aber die meisten unserer Freunde waren doch wohl sehr über-rascht, was sich dort gewissermaßen „in aller Stille" zusammengebraut hat (und das scheint erst der Anfang zu sein). Die Stunden unserer Anwesenheit bei herr-lichem Schönwetter reichten bei weitem nicht aus, sich intensiv mit den wohl mehr als tausend blühenden Lilien zu befassen. Das Treffen am 13. September war vereinbart, um unseren Iris- und Lilienbedarf für 1973 zusammenzustellen und „in Marsch zu setzen". Außerdem wurde (wohl um den Appetit anzuregen) ein Vortrag mit Dias gehalten, der eine ganze Menge „erreichbarer" Lilienhybriden verschiedenster Herkunft zeigte. Uber die Mitgliederversammlung am 21./22. Oktober in Frankfurt im Palmengar-ten wurde ebenfalls schon ausführlich berichtet. Auch aus dem Saarland nahmen mehrere Mitglieder daran teil. Die dort erörterten Probleme waren von großer Wichtigkeit. In der „Stadionklause" (nahe bei der Saarlandhalle) fand am 23. November unser viertes diesjähriges Treffen statt. Es erfolgte die Aushändigung der inzwischen eingetroffenen Sammelbestellung. Anschließend hielt Herr Dr. Mayer einen Kurz-vortrag mit Dias über ältere und neue Irissorten. Nachdem über die Versammlung von Frankfurt berichtet worden war, gab es noch bei einem Beisammensein lebhafte Gespräche über Ereignisse des Iris- und Lilienjahres 1972. Wiederum in der „Stadionklause" trafen wir uns am 13. Dezember. Dieses kurz-fristig angesetzte Treffen hatte seine Ursache darin, daß Herr Rech ganz über-raschend eine Dia-Serie über Jan de Graaff - Lilien für kurze Zeit leihweise erhalten hatte. Es lohnte sich wirklich, diese in einer Auswahl gezeigten Bilder zu sehen. Sie gestatteten nicht nur einen Blick auf die großartige Landschaft und deren klimatische Verhältnisse, sondern auch einen Einblick in die Arbeitsweise und Kulturmethoden im Großbetrieb und Großanbau. So manchen Fehlschlag in unserer Lilien-Gartenkultur mit einzelnen empfindlichen Sorten wird man eben darauf zurückführen müssen, daß wir hier nicht die Boden- und Klimaverhältnisse haben und sie auch nicht nachahmen können, wie sie in Oregon vorliegen.

    Ein durch die Witterung begünstigtes ereignis- und erfolgreiches Iris- und Lilien-jahr liegt hinter uns. Nun hoffen wir auf ein ebenso gutes Jahr 1973.

    Und schicken Sie uns bitte keine Liste, versehen mit ca. 200 Punkten und der Bitte, hier etwas Passendes herauszusuchen. Es kommt dann ganz bestimmt das Falsche.

    Dann sind da noch die Termine zu erwähnen, über die auch einige leise Klagen kamen. Die Samenspenden sollten bis 15. November angemeldet sein; es ist nicht notwendig, dabei anzugeben, wieviel Korn es geben wird, aber zu dieser Zeit kann man angeben, von welchem Saatgut man Samen abgeben kann. Eine gewisse Karenzzeit kommt sowieso dazu, das richtet sich nach dem Druck von Heft 4, dem die Liste beigelegt wird. Die Samen selbst sollen bis Januar eingeschickt sein, da ab 1. Februar mit dem Eintüten begonnen wird. Wir haben in diesem Jahr bis 20. Februar den Versand durchführen können.

    In der Samenliste hatten sich einige Druckfehler eingeschlichen. Die beiden wichtigsten möchte ich hier angeben: Nr. 111 muß heißen L. x maxwill uni x BLACK BUTTERFLY, Nr. 400 Primula nivalis var. bayerni. Insgesamt haben wir ca. 8000 Tüten herausgeschrieben, ca. 2000 mußten leer bleiben. Vermißt und sehr gewünscht wurde Samen von Hernerocallis und deren Kreuzun-gen, ebenso fehlten Kreuzungen guter Irissorten. Von den Lilien wurden alle Species immer wieder verlangt, von den Züchtungen Nr. 462 am meisten. Sehr knapp waren auch u. a. Nr. 298 und 340, die Bestellungen um so reichlicher. Man muß aber bedenken, daß diese Samen am Wildstandort gesammelt und zu diesem Zeitpunkt gerade schon oder noch an der Pflanze waren. Einige angemeldete Sorten konnten von den Züchtern nicht geschickt werden, sie fielen von vornherein schon aus. All dies trägt dann dazu bei, daß so manches Tütchen leer bleiben mußte.

    Und zum Schluß noch eine Bitte an die Samenspender. Es wurde von verschiede-nen Seiten die Frage aufgeworfen, ob man die Samenliste nicht noch etwas aus-führlicher gestalten könne, also Angaben über die Art der Keimung, Boden-ansprüche, Temperaturen usw., schon damit die Neulinge und die Nichtbotaniker unter unseren Mitgliedern nicht so viele Verluste durch falsche Behandlung haben. Meine Bitte deshalb an die Samenspender, bei der Anmeldung entspre-chende Vermerke anzufügen, das würde manches erleichtern, denn es liegt ja auch im Sinn der Sache, daß auch dem Pflanzenliebhaber, der kein Botaniker ist, Pflan-zen zugänglich gemacht werden, die sonst für ihn nicht erreichbar sind.

    Wir haben uns hier mit einem Kreis von 8 Mitgliedern sehr um eine rasche Ab-wicklung und zufriedenstellende Verteilung bemüht, und ich hoffe, daß mit diesem Bericht viele der entstandenen Fragen geklärt sind.

    (Anm. d. Red.: Wir sind dabei, ein ganz knappes Ziffern-System zu entwickeln, das dann bei der Samenliste am Schluß angehängt wird, bzw. die zutreffenden Kennziffern werden bei den Positionen aufgeführt.)

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    tungen, die noch nicht verbreitet worden waren. Voll befriedigt kehrten wir erst spät am Abend nach Alkmaar zurück. Nach zuhause zurückgekehrt, haben die eigenen Lilien zunächst nicht sehr ermu-tigend ausgesehen. Aber je mehr sie in Blüte kamen und man Möglichkeiten für Vergleiche hatte, fand man doch allerlei Neuheiten und Überraschungen heraus. Mehrere Sämlingsgemeinschaften aus besten roten Asiatischen Schalenlilien, ge-kreuzt mit eigenen brennend roten Maculatumhybriden, brachten mehrere Typen, die vielleicht den Vergleich mit PIRATE aushalten. Aus einer anderen Sämlings-gemeinschaft wuchs ein Exemplar über alle anderen Geschwister hinaus. An dem über 2 m hohen Stengel blühten ein Dutzend terracottafarbene, sternförmige, auf-rechte Schalen von fast 19 cm Durchmesser. Dabei scheint diese Lilie ein guter Vermehrer zu sein. Die dritte Überraschung waren drei Stengel einer Hybride EVENTIDE x PINK HENRY. Auch diese drei Stengel aus einer Zwiebel waren an 2,20 m hoch und die pyramidenförmigen Blütenstände an 50/60 cm groß, brachten 30 bis 40 klassisch schön angeordnete Trichterglodcen, cremefarbig mit orangefarbenem Innern, außen mit einem leichten rötlichen Schein. Das warme und trockene Wetter im vorigen Sommer und Herbst war für das Gedeihen der Lilien ausgezeichnet. Die Kreuzungen gingen gut an und brachten reichlich Samen. Der fehlende Regen und die regelmäßigen Spritzungen mit Benomyl verhinderten den sonst üblichen Befall der Stengel mit Botrytis. Der lange schöne Herbst ermöglichte auch an den Wochenenden all die Umpflanzungen und Neupflanzungen samt Bodendesinfektion durchzuführen.

    DIG Region Saarland - Rückblick auf 1972 Franz Meyer, Saarbrücken

    Ein Jahr ist vergangen, das unseren interessierten Iris- und Lilienfreunden viel geboten hat. Fünf Treffen haben stattgefunden, außerdem noch die Floriade in Amsterdam und die Mitgliederversammlung in Frankfurt. Unser Frühjahrstreffen am 5. März wurde außer von unseren Mitgliedern noch von einer großen Anzahl Gästen aus naturverbundenen Vereinen und anderen Kreisen besucht. Ein Lichtbildervortrag, von Herrn Rech gehalten, behandelte zu Beginn besondes die botanisdien Iris. Anschließend sprach Herr Klein, ebenfalls anhand von Bildern, über Wildlilienarten, von denen nicht wenige in hiesigen Gärten geblüht haben. Im zweiten Teil seines Vortrags zeigte er Hybrid-Lilien von Jan de Graaff, Oregon, Laan und de Jong aus Holland sowie einige schöne und beachtliche von deutschen Züchtern (Herren Feldmaier, Dr. Wittnehen, Zicpke und einige Züchtungen saarländischer Herkunft). An der Liliade und Lilienschau Anfang Juli in Amsterdam beteiligten sich 15 saar-ländische Lilienfreunde. Über die „Floriade" ist an anderer Stelle bereits ausführ-

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    so viel zu vermehren, daß diese in den Gärten der Mitglieder Eingang finden konnten. Anläßlich der IGA 73 werden wir in Hamburg Gelegenheit haben, die Ergebnisse dieses Züchterfleißes zu bewundern. Im ehemaligen Rosenhof haben Iris und Lilien einen hervorragenden Platz gefunden. Auch die Hemerocallis und 7ris kaempferi sind bestens in eine naturhafte Anlage eingebettet, die sich wohl-tuend von manchem abhebt, was unserer Ansicht nach mit Garten nichts zu tun hat. — Auf Wiedersehen aber in Hamburg beim Fest der Iris und der Lilien. Sollten Sie Zeit haben, machen S!e einen kleinen Abstecher und besuchen Sie mich.

    Das Lilienjahr 1972 Carl Feldmaier, Pfarrkirchen

    Das eindrucksvollste Erlebnis in diesem Jahr war der Besuch der Liliade und Roriade in Amsterdam. Ich glaube, jeder der DIG-Teilnehmer wird noch gerne an diese Tage denken, wenn uns auch das Wetter nicht immer ganz hold war und dadurch manches zu sehen ausgelassen werden mußte. Wirklich eine Schau war die Lilienausstellung in der großen Amstelhalle. Unnach-ahmlich schön waren die riesigen, mehrere Meter hohen Blumenarrangements, in welchen Lilien meist die Hauptrolle spielten. Selbstverständlich interessierten mich die neuesten Lilienzüchtungen. Es ist aber schwierig bei den hochwertigen Darbie-tungen, die diese Schau bot, und bei der kurzen Zeit, die zur Verfügung stand, Wertungen zu treffen. Mir persönlich gefiel vielleicht am besten PIRATE, eine Schalenlilie mit einem glühenden dunklen Rot, die nicht nur in der Halle brillierte, sondern deren Groß-anpflanzung im Freiland trotz Regen hervorragend gut stand. Sie ist eine Züchtung der Oregon Bulb Farms, USA. Viele anderen Asiatischen Hybriden waren eben-falls in jeder Beziehung hervorragend: RED NIGHT, ähnlich PIRATE mit noch dunklerem Rot; FIREBIRD mit sternförmigen Blütenschalen, terracottafarben mit dunklerer Mitte; ZIGEUNERLIEBE, ziegelrot von De Jong, CRIMSONIA mit großen, flachen, seitwärts zeigenden Blüten, ebenfalls terracottarot; RED SMOKE, ein locker aufgebauter Blütenschopf mit einem dunklen, gedeckten Rot, letztere beide von Gebr. Laan; CHALLENGER, mit einem nach lila spielenden Rot und schöner Punktierung von den Oregon Bulb Farms.

    Der auf der Insel Texel wohnende Lilienzüchter J. S. Dijt zeigte zwei Martagon-hybriden OTHELLO, ein ganz dunkel, bräunliches Rot, und die lustige JAQUES S. DIJT, ganz leicht hellgelb; zwei Edelsteine der Züchtung.

    Daneben gab es Auratums, Speciosums in vielen Züchtungen, E. lonliflorunt, alles in schönster und bester Qualität. Eine Züchtung DILLENBURG, gezeigt von de Jong, machte mit ihren schönen, klar-goldgelben Trichtern die Schau bei den Aurelianhybriden.

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    ganz anderen Platz zu wählen. Man kann aber auch die alte, verbrauchte Erde entfernen und am alten Platz in frischer Erdmischung neu pflanzen. Hierbei schadet es nicht, wenn man die Zwiebeln in einer lauwarmen Brassicollösung badet und sie nach dem Trocknen auch mit diesem Mittel als vorbeugende Maßnahme gegen Fusarimn einstäubt. Selbstverständlich kann auch jedes andere Mittel gleicher Wirkung zur Anwendung kommen. Die Züchtung von Lilien erfordert Zeit, reichlich Platz und Geduld. Die Ergeb-nisse meiner Bemühungen sind immer noch sehr gering, und ich bewundere die-jenigen, die uns immer wieder mit neuen, noch schöneren Lilien überraschen.

    Freilandaussaat bringt auf leichten Böden gute Erfolge, aber vielerorts dürfte es zweckmäßig sein, die Samen in Kistchen zu geben, um eine bessere Kontrolle zu haben. Für ausreichend Schattierung und Feuchtigkeit ist in jedem Falle zu sorgen, da die Sämlinge sehr empfindlich gegen Prallsonne und Austrocknen sind. Außer-dem muß man vor Schnecken auf der Hut sein. Auch die Amseln können bei der Futtersuche ein Saatbeet „umpflügen". Die Langsamkeimer haben in Folienbeuteln im Laufe des Winters unter Wärme-einwirkung schon kleine Zwiebelchen gebildet. Nach künstlicher Kältebehandlung pflanzen wir diese im Freien aus. Hier muß ich leider immer wieder feststellen, daß viele diese Prozedur nicht überstehen. Den Grund hierfür konnte ich noch nicht finden. Die vegetative Vermehrung durch Zwiebelschuppen bringt uns im Gegensatz zum Lotteriespiel bei der Aufzucht aus Samen garantiert das erwartete Ergebnis. Gut bewährt hat sich die Aufbewahrung der Schuppen in den Folienbeuteln ohne jegliches Substrat. Beim Aufpflanzen nach der auch hier nötigen Kältebehandlung ist es zweckmäßig, die Zwiebelchen an den Schuppen zu belassen.

    In den letzten Jahren ist eine solche Flut von neuen Lilien über uns hereinge-brochen, daß es immer schwerer fällt, die Asse zu nennen. Vor allem ist es aus Platz- und finanziellen Gründen gar nicht möglich, ein nahezu vollständiges Sortiment sein eigen zu nennen. Für mich sind allerdings immer noch rilium auratum und rd. x speciosum sowie deren Hybriden die „Schönsten im Lande". Vielleicht bin ich hier etwas von Boden und Klima her begünstigt; denn auch im abgelaufenen Jahr waren wieder ALLEGRA, CRIMSON BEAUTY, PINK SEN-SATION, die Imperial-Sorten, MAGIC PINK die Höhepunkte. Auch die Specio-sum-Hybriden meines Freundes Raschke aus Uckro wurden immer wieder bewun-dert, ebenso wie UCHIDA und WHITE CHAMPION. Nicht zu vergessen SHUICSAN und BUTTERCUP. Nicht zu übersehen aber sind die unzähligen, auch entschieden leichter zu haltenden und dankbaren Sorten, die uns ab Juni erfreuen. Die „Bonbons" sind natürlich die Wildlilien, deren Eingewöhnung sehr schwierig ist. Aber lohnt nicht das Blühen der ril. x testaceum, der ril. x cana-

    dense alle Mühe? Unsere deutschen Züchter haben auch nicht geschlafen und uns mit mancher neuen Lilie erfreut. Dank denen, die sich die Mühe machten, davon

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    Bisher habe ich xanthoristische Arten und Formen, denen also das Gen zur Bildung des orangeroten Farbstoffes Carotin zu fehlen scheint, nach meinen Erfahrungen für lebensschwächer gehalten, wie wenn es etwa halb-albinotische wären. Das sind sie offenbar auch, was die Individuen als Ganzes betrifft. Aber im Bestand der Erbanlagen und ihrer Anordnung und Verteilungsmöglichkeit beim Uberkreuzungs-vorgang in den Chromosomen sind sie es wohl sicher nicht, wenn ich aus dieser Kreuzung darauf schließen darf. (Aufgehobene Genkoppelungen? Bruchkreuzungs-vorgang in den Chromosomen?) Welcher Botaniker kann sich als Genetiker dazu äußern? Vielleicht wäre auch eine Chromosomen-Untersuchung, wie bei der BLACK BEAUTY, angebracht.

    Weriuotte ‚Tips iiir den Lilienfreund Hubert Hörster, Mechtersen

    Ein Gartenjahr ist zu Ende gegangen. Man läßt es nochmals Revue passieren, ent-sinnt sich der Freuden und Leiden, der enttäuschten Hoffnungen und der nicht erwarteten Erfolge. Obwohl aufgrund unserer Bemühungen das tollste Blühen des Jahrhunderts hätte Wirklichkeit werden müssen, waren es doch, wie schon so oft, einige Widrigkeiten, die unseren hoffnungssvollen Höhenflug bremsten. So pfuschte uns der Wettergott gleich zu Anfang recht heftig ins Handwerk. Ein einziger saftiger Nachtfrost genügte, um besonders unsere Aurelian-Hybriden so zu schädigen, daß es mit der Blüte mal wieder nichts wurde. Der Optimist sagt natürlich: „Dadurch entwickelt sich die Zwiebel um so besser, und nächstes Jahr ..." — wenn nicht wieder. Hier kann insofern etwas vorgebeugt werden, als man die jungen Austriebe durch Töpfe, Eimer usw. und bei größeren Beständen durch Farnkraut oder loses Ballenstroh abdeckt. So kann man doch in vielen Fäl-len die Zerstörung der Blütenanlage verhindern. Beinahe hätte ich meine „liebsten" Gartentiere vergessen: Maulwurf, Wühlmaus und Ratte. Ersterer ist ja noch zu ertragen, wenn er nicht gerade den ganzen Rasen in eine Hügellandschaft ver-wandelt. Zu bedenken ist aber, daß die Wühlmaus gerne seine Gänge benützt. Mit Fallen, Giftködern, Karbidpräparaten kann man den Versuch machen, dieser Quälgeister Herr zu werden. Bei mir hat sich das Ersticken durch Auspuffgase am besten bewährt. Mit Ratten haben wohl nur die etwas weiter außerhalb wohnenden Gartenfreunde zu tun, besonders dann, wenn noch Wasser in der Nähe ist. Hier hat sich Brummolin als todsicheres Mittel empfohlen. Trotz aller Vorsicht hat schon mancher im Frühjahr auf den Austrieb einer wertvollen Zwiebel gewartet, die längst im Vorratsloch eines Nagers verschwunden war. Hier gilt als bestes Rezept die Pflanzung in Containern. Ich persönlich ziehe allerdings immer noch meine Plastik-Kartoffelkörbe vor. Die Zwiebel hat mehr Platz, das Wasser kann besser abziehen als in Containern, so daß Fäulnis fast ausgeschlossen ist.

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    Ich möchte an dieser Stelle meiner Frau danken, die mich begleitete und mir vorher auch geholfen hatte. Ohne sie hätte ich die anstrengende Reise nicht machen können.

    Es drängt mich aber noch einiges zu sagen. Wir Liebhaber-Züchter geben an sich ganz gern Samen, Bulben, Bulbillen, auch einmal Zwiebeln ab. Ihre Bereitstellung hat das ganze Jahr über mit Kreuzung, Kennzeichnung, Katalogisierung, Pflege, rechtzeitiger Ernte, deren sachgemäßer Aufbewahrung viel Arbeit gemacht, vom Verpacken und Versand gar nicht zu reden. Davon wissen Frau Elisabeth Scheid und ihre Helfer ein Wörtchen zu reden. Man hat mit diesen Dingen sozusagen einen Teil von sich selbst weggegeben und möchte dann auch gern hören, was daraus geworden ist. Aber unter hundert Fällen geschieht das wohl einmal. Man verliert dann die Lust, andere zu beglücken, und beschränkt sich.

    Manche schreiben oder lassen schreiben in einem so geschäftsmäßigen Stil, daß ich mir als Samen- oder Pflanzenhändler vorkomme. So ist es aber nicht. Ich bin nur Züchter aus Liebhaberei, und meine Zeit ist mit Praxis, Familie, einiger Gesel-ligkeit und Arbeit in drei eigenen und einem gepachteten Garten, die mir fast allein obliegt, sehr eingeteilt. Zudem ließ meine Gesundheit in den letzten Jahren zu Zeiten zu wünschen übrig, was an sich bei 75 Jahren nicht verwunder-lich ist. Dann kamen zwei Unfälle mit Rippenbrüchen und Wirbelsäulen-Stauchun-gen dazu. Glatteis und ein Autounfall waren die Ursachen. Zum Schreiben komme ich fast nie, das mögen mir alle verzeihen, denen ich eine Antwort schuldig geblie-ben bin. Heute ist wieder eine Ausnahme, ich warte zwei Tage mit Vorbereitungen für einen chirurgischen Eingriff. Da kann ich nichts Besseres tun, als mir einiges von der Seele zu schreiben. Ich denke voll Dankbarkeit solcher Lilienfreundinnen und Lilienfreunde, die mir schreiben, und aus deren Worten ich ersehe, daß sie meine Anzucht- und Züchtungsart zu schätzen wissen und anderen sehr bedeuten-den Herkünften gegenüber die Gesundheit meiner Lilien hervorheben wegen der von mir angeregten und seit Jahrzehnten betriebenen Anzuchtsart aus Saat und Kultur im Freiland mit rücksichtsloser natürlicher Auswahl ohne Spritzungen.

    Gelegentlich verirren sich auch einige wahre Lilienfreunde sogar von weither zu mir nach hier ins Grenzland der Lüneburger Heide mit dem neuen Naturpark Elbufer-Drawehn. Das ist immer eine große Freude, und sie sind gern gesehene Gäste, denen ich meine Lieblinge zeige, von denen ich ja noch einige Überraschun-gen habe. Und ich habe dann auch wie in einem Falle Gelegenheit, eine besonders schöne Lilie nach einem besonders lieben Gast zu benennen.

    Aber wieder zu unserer Lilie, deren Name noch nicht feststeht. Bei diesem Kreu-zungsergebnis ist einiges bemerkenswert. Beides sind xanthoristische Arten, tigrin-flaviflorum eine solche von tigrinum diploider Form, die in Amerika angeboten wurde; xanthoristisch bedeutet in gelb mutiert, vom griechischen Xanthos, gelb. Eeicbtlinii ist eine solche der orangefarbenen tnaximowicii. Ich schrieb über diese schon einmal ausführlich in einem unserer Jahrbücher. R

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    Über eine Kreuzung zwischen Lilium leichtlinii und Lilium tigrinum flaviflorum Dr. Karl Wittneben sen,. Lüchow

    Im Feldmaierschen Lilienbuch steht über Eilium leicttlinii, sie sei selten und daher bei uns wohl kaum in Kultur. Im englischen Hauptwerk von Woodcock and Stearm „Lilies of the World" steht: „perhaps the most difficult of all lilies to grow in the open." Vor vielen Jahren hatte ich sie aus japanischem Samen mit Freiland-Aussaat herangezogen und einige Stücke zur Blüte gebracht. Dias davon sind noch in meiner Sammlung. Es reizte mich nun, da eine dieser Pflanzen keimfähigen Samen gebildet hatte, im nächsten Jahre eine Kreuzung mit der gelben Tigerlilie zu versuchen. Ich hatte diese schon vorher einmal aus Kanada bezogen. Sie ist ja diploid und setzt bei geeigneten Boden- und Standortbedingungen auch Samen an. Dabei bildet sie reichlich Blattachselbrut, neigt aber bei nicht geeigneter Umwelt zu Grauschimmelbefall (Potrytis). Der Boden muß sauer, kühl und mäßig feucht sein. anon leichtlinii will ähnlichen Standort, nimmt aber ein Verpflanzen offenbar leicht übel, daher die Berechtigung des obigen Zitates. Beide Arten befruchtete ich wechselseitig, erlangte auf der Leichtlinii-Lilie eine Samenkapsel mit einigen keim-haltigen Samen und säte ihn in einer kleinen Reihe ins Freiland aus. Einige Säm-linge erschienen, von ihnen wurden einige von Botrytis befallen — ich spritze aus Gründen der natürlichen Zuchtwahl nie —, gingen zurück und ein. Eine Pflanze aber blieb gesund, wuchs kräftig, überdauerte auch ohne Schutz den strengen Winter und brachte im übernächsten Jahre eine Blüte, die mir durch Größe, Schön-heit, dunklen Blütenstiel auf dunklem Stengel auffiel... Ich nahm sie heraus und brachte sie in einem anderen Garten auf ein Sonderbeet. Und hier kam dann die eigentliche Uberraschung. Ein mannshoher, dunkler, fast schwarzer Stengel schoß empor mit dunkelgrünen, gesunden Blättern und gut verteilten Knospen auf dunk-len Stielen. Aus ihnen entwickelten sich Blüten von leuchtendem mittlerem Zitro-nengelb, deren Blütenblätter im unteren Teile mit ziemlich großen schwarzvioletten Punkten nicht allzu reichlich betupft waren und die mehr als die doppelte Größe ihrer beiden Eltern hatten. Die ganze Pflanze war eine überraschend eindrucksvolle Erscheinung. Sie trug zwar keine Luftbrut, dafür war sie aber am Boden von Kindeln aus Erdstengelbrut so reichlich umgeben, daß ich wahrhaft staunte; ein-zelne von ihnen brachten sogar schon Blüten, und alles war kerngesund.

    Die Blütezeit ist früher als bei den Elternarten; ich hätte sie gern spät, sehr spät gehabt, aber da Staub und Fruchtblätter gut ausgebildet waren und sie auch Befruchtungen gut annimmt, bestehen noch Möglichkeiten dafür, wenn mir noch einige Jahre geschenkt sind. Auf der IGA 73 in Hamburgs neugestalteten Planten un Blomen wird sie höchst-wahrscheinlich zu sehen sein.

    38 15

  • Ergänzungsbericht zu der amerikanischen Iris-Beliebtheitsliste Lore Paret, Tübingen

    Die amerikanische Beliebtheitsliste sowie die Zusammenstellung der Iris-Auszeich-nungen sind ein großartiger Anschauungsunterricht über das Gebiet der amerika-nischen Iriszucht. Frau Hertha Koehl sei aufrichtiger Dank gesagt. Ergänzend zu ihrer Liste in Heft 4/1972 möchte ich die ausgeschiedenen und neuen Sorten mitteilen. Die 13 neuen Sorten: KILT LILT (Gibson 70), ERMINE ROBE (Schreiner 69), TINSEL TOWN (Tompkins 67), GRAND ALLIANCE (Plough 65), SON OF STAR (Plough 69), GRAND WALTZ (Schreiner 70), PINK SLEIGH (?), PUNCHLINE (Plough 68), ANGEL UNAWARES (?), BACCA-RAT (Gaulter 67), NIGHT OWL (Schreiner 70), DUTCH CHOCOLATE (Schreiner 70), SAN LEANDRO (Gaulter 68). — Ausgeschieden sind: MARY MELODY, CLAUDIA RENE, MAHOLO, MULBERRY WINE, JILBY, PA-TRICIA CRAIG, CAMBODIA, MARTEL, MINNESOTA GLI UFERS, TAM-BOURINE, CELESTIAL GLORY, ROYAL TOUCH, SEASIDE. Es fällt besonders auf, daß KILT LILT beim ersten Erscheinen schon auf Nr. 15 kommt. Auch die weiße ERMINE ROBE auf Nr. 40 läßt aufhorchen. STEPPING OUT ist allerdings noch nicht übertroffen worden. Sie kam 1966 als Nr. 10 in • die Liste, stieg 1967 auf Nr. 2 und ist jetzt 5 Jahre lang an 1. Stelle. Sie kostet nur noch 31/2 Dollar und ist wirklich zu empfehlen. Das schönste Rhizom der ganzen Iris-Sendung von Fa. Hoch kam im Herbst 1972 mit BABBLING BROOK in unsere Gruppe. Welche Freude, daß sie die Dykes-Medaille gewann! Sie wechselte von Platz 3 auf 2 und verwies die letztjährige Siegerin DEBBY RAIRDON vom 2. auf den 3. Platz. Erstaunlich ist der rasche Aufstieg der weißen CUP RACE vom 19., 11. auf den 4. Platz. Sie kam schon 1971 in unsere Gruppe. Verdienterweise steht die wüchsige, schöne CAMELOT ROSE nun schon 3 Jahre an 5. Stelle. Erfreulich ist der rasche Aufstieg der dunkelblauen MATINATA von Nr. 93 auf Nr. 41. Auch sie ist besonders wüdisig und kann leicht schon nach der ersten Blüte geteilt werden, wie auch die CAMELOT ROSE. TINSEL TOWN kam gleich an 41. Stelle. Leider kam sie nicht in unsere Gruppe. Sie war in der engeren Wahl. Auf LATIN LOVER, die um 60 Punkte stieg (von 99 auf 39), sind wir sehr gespannt. OLYMPIC TORCH, mein besonderer Liebling, kam wenigstens von der 83. Stufe auf die 74. zurück! Jeder liest die Liste natürlich anders und interessiert sich für die Sorten, die er selbst kennt oder gern haben möchte. Zum Neuerwerb sollte die Liste mit dem Award of Merit herangezogen werden, natürlich in Verbindung mit den herr-lichen, bebilderten Katalogen, die von Schreiners und Colleys Gardens zu uns kommen mit den ausführlichen Beschreibungen sowie dem ausgezeichneten Katalog der Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin aus Laufen. Jedenfalls sieht man, daß die Iriszüchtung in den USA auf hohen Touren läuft.

    16

    gefürchteten Pilzkrankheiten anfällig. In unserem kontinentalen Klima ist es vor-zuziehen, die Lilien nicht im Freiland, sondern in Schalen, Kistchen oder im kalten Kasten, auch im Gewächshaus heranzuziehen. Beste Aussaatzeit ist bei künstlicher Wärme im Februar, bei kalten Bedingungen ab Mitte März. Als Aussaatsubstrat kann Einheitserde oder käufliche Blumenerde empfohlen werden, die mit der gleichen Menge Quarzsand, feinem Bimssand, Vermiculite oder Perlite gemischt wird, so daß dieses Pflanzensubstrat leicht und luftdurchlässig wird. In den Saat-behältern ist durch den Unterbau von grobem Bimssand, Topfscherben, Ziegel-grus für guten Wasserabzug zu sorgen.

    Um von Anfang an die Samen vor Vermehrungspilzen zu schützen, werden diese mit einem Fungizid eingestäubt, indem man die Samen mit einer Prise des pulver-förmigen Fungizids (Orthozid 50, Pomarsol) in einer Blechbüchse schüttelt. Die Aussaat erfolgt am besten in Rillen von 8 — 10 cm Abstand. Die Samen legt oder sät man ca. 1/2 cm weit und ebenso tief in die Rillen. Die Rillen werden zugedeckt und leicht mit Wasser angebraust. Die Saatkästen sollen nun bei 18 — 24° C leicht feucht gehalten werden.

    Nach 2— 4 Wochen werden die grünen Keimblätter in Form einer Schlinge in Erscheinung treten. Jetzt muß den Sämlingen reichlich Sonnenlicht zur Verfügung stehen, ohne die Sämlinge zu verbrennen. Saatkästen, die im Freiland mit Fenstern abgedeckt sind, müssen bei Sonnenwetter gelüftet werden und bei starker Sonne mit Netzen oder Tüll beschattet werden. Sobald sich das erste Blatt zeigt, kann alle 14 Tage mit einer 0,3prozentigen Lösung von Handelsdünger (Nitrophoska oder ähnl.) gegossen werden (3 g auf 1 Liter Wasser).

    Zum Schutz gegen Pilzkrankheiten ist alle 2 — 3 Wochen mit einem Fungizid (am besten Benomyl 0,05 0/0 10 Liter Wasser + 5 g Benomyl) zu spritzen. Blattläuse, die die Überträger von Viruskrankheiten sind, können mit einem Insektizid (Metasystox, E 605) durch Spritzung bekämpft werden.

    Die Sämlinge können im darauffolgenden Frühjahr auf Sämlingsbeete ausgepflanzt werden; sind die Zwiebelchen zu klein, können sie auch zwei Jahre im Saatkasten bleiben. Um Fusariumbefall der Zwiebeln hintanzuhalten, ist zu empfehlen, die zu pflanzenden Zwiebelchen vorher in einer 0,2prozentigen Aufsdfflemmung von Benomyl in Wasser (2 g auf 1 Liter Wasser) für 15 —30 Minuten zu tauchen.

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  • Einige lange blühende 1972:

    ATEN auch 1971

    AUGUST ORANGE!

    71/70 BLACK FRIAR

    71/70/69 BLUE SHEEN BLUSHING BELLE BRILLIANT RED CASHMERE CHIVALRY (Kurzmann) CRESTWOOD LUCY (T) DAWN SUPREME (Ku) FLYING SAUCER ! FRANS HALS FROST FAIRY GEORGE CUNNINGHAM

    GOLDARAMA GREEN MAGIC HAZEL POWELL LADY MARY MONTAGUE LAVENDER LOOK MERRY SUN MILLIE RUSSELL NORTON HALL (T) PINK DAMASK RED SWAN SEA GIPSY SHINING PLUMAGE SONGSTER ! SPECTACULAR (Ku) TANG WIDEYED (Ku)

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    1?auanteilung ür die Aussaai von Liliensamen

    Carl Feldmaier, Pfarrkirchen

    Die Samentauschaktion der DIG, die wieder im Gange ist, ermöglicht es jedem Lilienfreund Liliensamen der besten Species und der neuesten Züchtungen zu erwerben. Die Gründe, weshalb Lilien aus Samen gezogen werden sollen, sind

    verschiedene:

    1. Lilien, die aus Samen gezogen werden, sind virusfrei, also nicht krank.

    2. Junglilien gewöhnen sich vielfach besser an Gartenverhältnisse als große Lilien-

    zwiebeln.

    3. Lilien, die aus Hybridsamen gezogen sind, können oftmals bessere und schö-nere Lilien bringen, als die Eltern es taten.

    4. Wer Lilien aus Samen zieht, wird in kurzer Zeit mit einem Garten voll fun-kelnder und duftender Lilien belohnt.

    Bei den Liliensamen sind Sofortkeimer und Langsamkeimer zu unterscheiden. Die Sofortkeimer keimen im allgemeinen innerhalb 2-4 Wochen, während die Lang-samkeimer erst eine Frost- oder Kühlperiode durchmachen müssen, damit ihre Keimfähigkeit geweckt wird. Zu den Sofortkeimern gehören die Asiatischen Lilien und Hybriden, die Trichterlilien, die Aurelian- und Trichterlilien-Hybriden. Lang-samkeimer sind zumeist die Orientalischen Lilien und die Amerikanischen Lilien

    und deren Hybriden. Der Hauptgesichtspunkt bei der Aufzucht von Liliensämlingen muß immer sein, diese gesund und rasch heranwachsen zu lassen. Dann sind sie auch kaum für die

    Die WinICHNS Fritz Köhlein, Bindlach üb. Bayreuth

    Als Winteriris wird 7ris unguicularis (Poiret 1789) bezeichnet, denn ihre Blütezeit liegt im Winter, und davon läßt sie sich auch bei uns nicht abbringen. Es ist keine Garteniris fürs Freiland, sie ist nicht hart. Ihre Heimat sind die Länder des Mittel-meers. Vor einigen Jahren erhielt ich nun ein kleines Stückchen von einem französischen Briefpartner. Er hat mehrere dieser Pflanzen selbst bei einem Urlaub in Algerien in den dortigen Bergen, und zwar in Eichenwäldern gesammelt. Ich pflanzte sie in einen größeren Tontopf in leicht kalkhaltige Erde. Es ist eine der wenigen bart-losen Iris, die keine saure Bodenreaktion liebt. Zwei Jahre mußte ich warten, bis die Pflanze kräftig genug war um zu blühen. Im Winter stand sie am hellen Kellerfester. Ohne daß ich damit gerechnet hatte (viel Pflege hatte sie während dieser Zeit nicht), schoben sich plötzlich einige fühlbare Blütenknospen in den Blattfächern empor. Es war Ende Januar. In ein helles, kühles Zimmer gestellt, dauerte die unverhoffte Blütenpracht fast drei Wochen. Gerade zu dieser Zeit ist man dankbar für jede Blüte. Ist die Kronröhre bei 7ris pumila schon sehr lang, sie wird jedoch von 7ris ungilicularis weit übertroffen und mißt etwa 20 cm.

    17 36

  • Immer mehr Gartenfreunde werden Besitzer eines Kleingewächshauses, das als Kalthaus betrieben wird. 7ris unguicularis ist dafür eine geeignete Pflanze. Bei einer Nachttemperatur von fünf bis acht Grad plus kommt sie im Januar — Februar sicher zur Blüte. In Deutschland ist sie meines Wissens zwar nicht im Handel, aber in England ist sie im Angebot verschiedener Gärtnereien. Es gibt davon sogar eine ganze Reihe Namenssorten auch mit weißen und leicht rötlich-violetten Blüten. Die Anzucht aus Samen macht einige Schwierigkeiten. Die Pflanzung erfolgt im April oder besser noch im Herbst, bevor das Wachstum einsetzt. In England schneidet man zu dieser Zeit auch die alten Blätter mit der Schere ab, damit die Blüten gut sichtbar sind. Im Sommer werden die Töpfe ins Freie eingesenkt und einige leichte Dunggüsse gegeben. Vorsicht, die Blätter werden gerne von Schnecken gefressen. Je mehr die Pflanze im Sommer in voller Sonne braten kann, um so eher kommt sie im darauffolgenden Winter zur Blüte. Übrigens kann sie ohne weiteres für den Eigenbedarf als Schnittblume verwendet werden. Das Wort Schnitt ist eigentlich falsch, denn diese Iris sollte ausgezupft werden. Wer einmal teilen will, sollte nicht den ganzen Wurzelballen stören, sondern vom Rand aus die benötigten Teile wegnehmen. Ihr botanischer Steckbrief: Besitzt kräftige Rhizome. Der Blütenstengel ist sehr kurz bzw. überhaupt nicht vorhanden. Die Blätter werden je nach Standort 50— 70 cm lang, linear und 1 — 1,2 cm breit. Die wohlriechenden Blüten sind hell-lila, manchmal aber auch weiß. Auf die lange Kronröhre wurde schon hinge-wiesen. Die Hängeblätter sind verkehrt-eiförmig und etwa 2,5 cm breit. Sie sind bartlos und am Schlund gelb gefleckt, auf hellem Grund lila gestreift. Die Dom-blätter sind etwa 1,8 cm breit. Die Griffeläste sind wegen einer leichten Drüsen-ausscheidung auf der Rückseite wie mit Gold bestäubt. Die Samenkapseln sind dreieckig und sitzen nahe der Blattbasis oder schon in der Erde. Die Blüte hat einen leichten, angenehmen Duft. Es ist eine Iris, die blütezeitmäßig den Anschluß zur Blüte der kleinen Zwiebeliris findet, bevor wieder die Höhepunkte in der Freilandblüte folgen.

    Wie man Standard-Zwergiris beurteilt Mildred Brizendine (in „The Medianite" Nr. 3, Juli 1971)

    Vortrag auf dem AIS-Kongreß in Wichita

    (Übers. Telse Maier, Steinheim)

    Sie möchten also Iris-Richter werden? Ich schlage vor, nc:-.12 bevor .c.ze das Hand-buch lesen, in den Garten hinaus zu gehen und zuerst einmal gründlich mit den Iris vertaut zu werden. Gehe von Pflanze zu Pflanze und seume jede von oben bis unten an, an der einen Seite hinauf, an der anderen Seite hinunter, ganz aus der Nähe und dann aus der Ferne. Zähle die Knospen, notiere die Größe, Weite, Höhe,

    PINK DAMASK (oder kleinblütig) WILD CAPERS TERPSICHORE MAGIC DAWN RAPPORT CHARLOTTE HOLMAN SLEIGH RIDE

    klein HALF PINT

    Rosa, groß — pink, big 24 BEAUTY FORECAST 29 EDNA SPALDING

    (ATTICA !) MASTER TOUCH LUXURY LACE (oder kleinblütig) GRECIAN GIFT MARY GRADY FLAMES OF FANTASY FIRST FORMAL JUBILEE PINK CATHIE JO RYAN PINK SUPERIOR

    klein K5 LADY INARA

    (LUXURY LACE)

    Andere Farben, groß — other colours, big

    5 TORPOINT 7 GEORGE CUNNINGHAM 9 FRANCES FAY

    16 SEA GOLD 17 SUMMER SPLENDOR 20 CLARENCE SIMON

    GERTRUDE SMITH (T) SERENATA ATTICA (oder rosa!) MULTNOMAH BELOVED COUNTRY NOB HILL WILLIAM MUNSON QUEEN ELANOR (T) ANTONY HOUSE KATHLEEN ELSIE RANDALL (T) SPRING GALAXY

    STEP FORWARD LYNN MARKHAM (T) HEAVENLY HARP (T) BRAIDED SATIN (T) COMMANDMENT (T) CORNER STONE (T) MASTERWEAVER LADY CYNTHIA (T) FAIR ISABEL (T) COUNTRY BELLE MISSOURI MISS FASHION MODEL CAHOKIA MERRYWILL RUTH LEHMANN BIG WORLD ANNIE WELCH TRIPLE THREAT TOWHEAD TIMELESS MEMORY LANE DIAMOND HEAD DESERT GLOW DISTANT GLOW (T) LILLIAN WIRICK

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  • C. Grundfarbe gelb, Auge schwach ground yellow, soft eye

    TOP BANANA NASHVILLE GREEN EYED GIANT

    D. Andere Farben, Auge, groß other colours, eye, big

    26 PRAIRIE CHARMER ORIENT VARSITY BEEKEEPER PERSIAN GARDEN

    klein SWEET HARMONY HENNY PENNY

    Rot, groß — red, big

    6 BESS ROSS 8 SA1L ON

    19 NORTON HALL (T) 21 SHINING PLUMAGE 28 RED SPINEL

    BRICHT DANCER ALMANDINE (oder dunkelrot!) BRILLIANT RED REGAL AIR RED SWAN CHERRY RIPE PIPING HOT QUEEN OF HEARTS SIR PATRIC SPENS (T) DAME RUMOR EINEST HOUR MY ASHIE ROSEMONT VELVET ROBE CHIPPER CHERRY CAREY QUINN MINNESOTA BANBURY SIGNAL RED PRECIOUS

    (= RED DIAMOND) SKIATOOK CARDINAL JIM COOPER KING OF HEARTS

    Rot, klein LITTLE TRUMP LITTLE TYKE PLUSH

    Rot, Miniatur PAPOOSE

    Dunkelrot, weinrot, groß dark red, sy ine-red, big

    HAYMAKER GLADYS HAWLEY ARRIBA (T) PURPLE SPLENDOR

    Dunkelrot, weinrot, klein 1

  • zwischen den Miniatur-Zwergen und den Intermediates blühen, die Blütezeit läßt sich aber nicht festlegen. Wäre es nicht wundervoll, wenn sie alle diese Anforde-rungen verwirklichten?

    I. Die Proportionen — 20 Punkte Zuerst schauen wir uns den gesamten Eindruck an — das Verhältnis der einzelnen Teile zueinander — Blüte zum Stengel zu den Blättern zum Horst. Paßt das alles zueinander? Ist die Blüte wirklich oberhalb von den Blättern und nicht in ihnen drin? Das kommt oft zu Beginn der Blütezeit vor, sie werden aber höher mit dem Fortschreiten der Blütezeit. Es ergeben sich auch Unterschiede, weil das Wetter nicht zwei Wochen anhält. Wie steht es mit der Blütengröße? Auch sie sollte ausgewo-gen sein. Eine 10 cm breite Blüte ist für einen Stiel von 35 cm zu groß, eine Blüte von 5 cm zu klein. Gehe zurück und schaue aus der Ferne! Ist so die Propor-tionierung zufriedenstellend? Sie sollte es sein.

    2. Die Blüte - 50 Punkte; die Farbe erhält 20 Punkte, Form 20 Punkte, Substanz und Texture 10 Punkte

    Nun zur Farbe. Das erste, was wir tatsächlich sehen, ist die Farbe. Wir müssen also ihren Gartenwert, ihre Gleichmäßigkeit, ihre Klarheit, ihre Musterung und ihre Neuartigkeit erwägen. Schaue auch von abseits auf die Farbe. Gefällt sie Dir? Dann komme näher heran und betrachte einen kontrastierenden Spot oder einen Schimmer als Muster und die ungewöhnlichen Bärte, die diese kleinen Iris kenn-zeichnen. Gib ihr einige Punkte, wenn der Gegensatz stark genug ist, um im Garten wirksam zu werden. Saftmale und häßliche Muster und Farben sollte man kritisieren.

    Die Form kann 20 Punkte erhalten. Bei diesen kleinen Gesellen ist eine breite, waagerechte Form sehr erwünscht, denn das zeigt die Irisform besser und präsen-tiert dem Beschauer mehr farbige Oberfläche, wenn er von oben hinunterblickt. Hier stimme ich mit dem Handbuch nicht überein. Denn bei einigen dieser kleinen Kerle sind offene Domblätter besser als geschlossene, weil sie mehr Oberfläche zeigen, wenn man sie von oben betrachtet. Natürlich nicht bei allen, aber es gibt welche, die sind offen schöner als geschlossen. Die Hängeblätter sollten in jedem Fall breit sein, ein dünnes Aussehen ist nicht mehr modern. Die Domblätter sind natürlich verschieden, gerade zu einem Dom geformt, sich nicht überlappend, das gilt als das Beste. Domblätter, die hoch und spitz sind oder schmal oder flach oder sich an der Mittelrippe nach außen falten, sollte man verachten.

    Angestrebt werden Hängeblätter, die bereits oben breit beginnen und eine runde oder ovale Form haben. Ziehe schmale, überlange oder schwerfällig herunterhän-gende gar nicht erst in Erwägung. Wir dürfen auch auf keinen Fall die Form der Hängeblätter vernachlässigen und nur auf die gekrausten und gewellten Ränder achten und dabei unserem persönlichen Geschmack nachgehen, wir müssen sie als Ganzes betrachten. Anders gesagt, sehe wirklich das, was du anschaust! Sieh nicht Dinge in die Iris hinein, die nicht da sind, weil du denkst, es sei eine hübsche

    Hell-, schwefel-, zitronengelb, groß — light, lemon, sulphur yellow, big 13 LEXINGTON 22 WINNING WAYS 23 BURIED TREASURE 25 FLYING SAUCER 27 LIME PAINTED LADY

    GREEN VALLEY OLIVE PAULEY ALLENHURST FAIRY WHIR OF LACE LADY PRECIOUS STREAM GREEN ICE NORTH STAR GLENN RYAN JUNGFRAU FLAIR PIONEER LADY

    klein — small K 2 SUZIE WONG K 8 SONGSTER

    RENEE LIMEADE

    Miniatur M2 CORKY M5 BEL

    LEMON BELLS

    Mittel-, gold-, orangegelb, groß — middle, golden, orange-yellow, big 2 CARTWHEELS 3 AVA MICHELLE

    14 JAKE RUSSELL 30 SUNDAY AFTERNOON

    GOLDEN PRIZE (T) GOLDEN SHOWPIECE BANBURY GIANT DAWN SUPREME GOLDEN GIFT DISTANT SHORE HIGH NOON ARACHNE RONDO CASTILLIAN PRES. RICE BANBURY CANARY

    klein — small OZARK LASS (oder Miniatur?) MILLIE RUSSELL SUNNY FACE RINGLETS

    Miniatur M 1 GOLDEN CHIMES

    LONA EATON MILLER (OZARK LASS)

    Orange, groß 4 BURNING DAYLIGHT

    BARCELONA (T) AZOR TORO ATEN NORTON ORANGE (T) REV. TRAUB (T)

    Orange, klein K 6 AUGUST ORANGE

    Orange, Miniatur M 4 THUMBELINA M7 TINKER BELL

    Bräunliche, kupfrige, groß brownish, copper, big

    BANBURY COPPER BUTTER BRICKLE EXPLORER (oder rot!) BANBURY CINNAMON

    Miniatur JENNY WREN

    Zweifarbig — bicolor A. Petalen/Sepalen verschieden — differ 12 FRANS HALS

    BANBURY CONTRAST

    B. Grundfarbe gelb, Auge stark yellow ground, strong eye

    WIDEYED THORNWELL KLEB BURLESQUE MAGIC CIRCLE

    20

    33

  • 27 28 29 20 30

    LIME PAINTED LADY RED SPINEL EDNA SPALDING SUNDAY AFTERNOON

    (T) = tetraploid

    Kleinblütige — small flower 1972 1971

    1 2

    WHITE JADE 2 4 SUZIE WONG 3 1 TANG 4 10 LITTLE RAINBOW 5 5 LADY INARA 6 9 AUGUST ORANGE 7 — MELON BALLS 8 7 SONGSTER 9 3

    LITTLE RAINBOW 10 — TEENAGER

    Miniatur 1972 1971

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    GOLDEN CHIMES 2 1 CORKY 3 — LULA MAE PURNELL 4 6 THUMBELINA 5 3 BEL (6 2 CURLS) (7 5 TINKER BELL)

    Die „schönsten und besten" Hemerocallis in Deutschland und CIsterreidi The „most beautiful and best" Hemerocallis in Germany and Austria

    Teilnehmer der Abstimmung — members for vote: Bruno Müller, D-7847 Badenweiler, Blauenstr. 1 Helen von Stein-Zeppelin, D-7841 Laufen Susanne Weber, D-7841 Laufen Prof. Franz Kurzmann, Johann-Strauß-Gasse 26, A-1040 Wien Hans Wegenberger, Lehrbachweg 440, A-1120 Wien Erich Zelina, Columbus-Gasse 98, A-1100 Wien Waltraud Busbach, D-85 Nürnberg, Äußere Sulzbacher Str. 18 Dr. Paul Müllner, D-858 Bayreuth, Lotzbedcstr. 36 Fritz Köhlein, D-858I Bindlach, Wiesenstr. 4 Karl-Heinz Volkland, D-21 Hamburg 90, Ehestorferweg 247 d Dr. Ernst Müller, D-3418 Uslar, Rittergut Reitliehausen

    „Schönste und beste" Hemerocallis 1972 nach Farben

    Großblütige — big flower

    1972 1971

    I 2 SATIN GLASS 2 3 CARTWHEELS

    3 15 AVA MICHELLE

    4 1 BURNING DAYLIGHT 5 11 TORPOINT

    6 10 BESS ROSS

    7 4 GEORGE CUNNINGHAM

    8 19 SAIL ON

    9 5 FRANCES FAY

    10 8 BED OF ROSES

    11 — ELAINE STRUTT (T)

    12 7 FRANS HALS 13 9 LEXINGTON

    14 6 JAKE RUSSELL

    15 12 SEA GOLD 16 — MAY HALL

    17 24 SUMMER SPLENDOR

    18 — DERBY BOUND 19 22 NORTON HALL (T) 20 21 CLARENCE SIMON

    21 16 SHINING PLUMAGE

    22 14 WINNING WAYS

    23 — BURIED TREASURE

    24 — BEAUTY FORECAST

    25 18 FLYIG SAUCER

    26 — PRAIRIE CHARMER

    32

    Iris. Und versäume nicht, die Dinge zu erkennen, die vorhanden sind, bloß weil du sie nicht wahr haben möchtest! Sei fair

    Substanz und Textur — 10 Punkte. Was ist denn Substanz? Sie ist mit am schwer-sten zu bekommen. Es ist Stärke, Steifheit, Frische und Zähigkeit der Blütenblätter. Die Substanz entscheidet darüber, wie lange die Blüte in gutem Zustand bleibt und Hitze, Kälte, Wind, Regen und Alter trotzt. Schaue Dir die Pflanze sehr sorg-fältig an, prüfe die Knospen, die geöffneten Blüten — sehen sie auch wie frisch geöffnete Blüten aus oder sind sie schon über den Höhepunkt hinaus? Schätze das Alter jeder Blüte. Genaue Beobachtung und Vergleich werden es dir bald sagen. Wenn der Wind sie zerreißt oder zerknittert, dann ist die Substanz schlecht. Wenn die Sonne die Blüte zu einer formlosen Masse zusammenschmilzt oder der Regen sie verdirbt, dann ist die Substanz schlecht. Eine gute Substanz erhält auch die Farbe für die durchschnittliche Lebenszeit einer Blüte. Sie verblaßt oder ver-brennt nicht — das sind auch wichtige Punkte. Textur ist der Substanz ähnlich und ist wie Leder, Satin, Seide, Samt oder Wachs. Dies sind die Ausdrücke, mit denen man die Textur beschreibt. Manchmal erweckt eine rauhe oder eine weiche Textur einen vollendeten oder einen unfertigen Ein-druck, gekreppte Textur gilt als schlechte Substanz.

    3. Blühfreudigkeit — 10 Punkte

    Wieviele Stengel und wieviele Knospen hat ein Horst durschnittlich? Das kommt auf die Art an. Die Länge der Blütezeit ist sehr wichtig, ebenso ob die Blüten eine nach der anderen erblühen und sich dadurch über eine längere Zeit erstrecken, oder ob sie alle gleichzeitig blühen und im Husch ist alles vorbei. Als Norm gelten drei Blüten pro Stengel, wenigstens aber zwei, bei Stengeln mit nur einer Blüte runzelt man die Stirn, und sie sollten heute abgelehnt werden. Ein eingewachsener Horst sollte 10— 15 Tage blühen.

    Stengel mit nur einer oder zwei Knospen, die noch dazu miteinander blühen, sollten ausscheiden. Ebenso Pflanzen mit den Blüten tief im Laub. Oft ist es aber nur die erste Blüte, und die späteren wachsen zur normalen Höhe hinauf. Wo genau ist die Verzweigung des Stengels? Ist sie weit genug unten, damit sich die erste Blüte frei entwickeln kann, oder stoßen sie aneinander, wenn mehrere blühen?

    4. Laub und Pflanze — 10 Punkte

    Die Blätter sollten in einem guten bereiften, blaugrünen Zustand sein. Gelbe Farben sofort ausscheiden! Der häufigste Fehler ist, daß sie zu grob, zu breit und zu hoch sind. Verwerfe auch nur spärlichen Wuchs oder auf der anderen Seite wucherndes und unordentliches Wachstum! Denke daran, daß wir das Laub fast über das ganze Jahr hinweg anschauen müssen und wir es uns deshalb gut-aussehend wünschen. Die Horste müssen klein genug gehalten werden, um noch gut auszusehen.

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  • 5. Eigenart - 10 Punkte

    Mir erscheint dieser Punkt als das Wichtigste. Pluspunkte sind: Ausgeglichenheit, Individualität und Charme in der Kombination von Farbe, Form oder Musterung - Kräuselung, Rüschen, Samt, Bart oder Schimmer. Diese Dinge, die die Iris wie einen Menschen unterscheidbar machen. Hier muß der Richter beweisen, daß er die Sorten wirklich kennt und nicht einseitig Rüschen und Putz bevorzugt und dabei die Fehler einer Iris übersieht. Ich habe gesehen, wie Leute von den Bärten und der Zierlichkeit einer Iris völlig umgeworfen wurden und ihre Augen für die anderen Fehler geschlossen hatten. Manche Iris sind wie Menschen, die aus der Menge herausragen. Diese lieben wir am meisten - aber haben sie nicht alle Charme für uns alle? Seit dem 10. April habe ich nur noch im Garten gelebt. und jede Minute war herrlich! Jetzt möchte ich nur noch eine Sache erwähnen, und dann wollen wir über das Richten bei Ausstellungen sprechen. Es sind dies die Ansichten von Leuten gegen die Richter. Während der diesjährigen Blütezeit kam eine Dame in meinen Garten und hatte großen Spaß daran, sich einige herauszusuchen, die sie haben wollte. Diese Dame kennt sich mit Iris aus und weiß alles das, was wir eben besprochen haben, aber sie wählte solche Iris aus, die sie selbst für ihren Garten haben wollte. Sie kümmerte sich nicht im geringsten um die Substanz, die Höhe, die Größe, Laub oder Blütenzahl - sie b ev or zugte offene Dome und meinte, sie hätten doch für das Auge einen viel größeren Geltungsbereich. Sie sah nur die Blüte, deren Farbe, Individualität und Charme - keine der von ihr Aus-gewählten hätte man einführen können. Es hängt eben alles davon ab, für wen und wozu wir die Iris züchten.

    Ilber das Richten bei Ausstellungen

    Es gibt ein paar Worte, die sollte man in großen Buchstaben oben auf jedes Form-blatt für eine Ausstellung drucken und über dem Eingang zu jeder Ausstellung gut sichtbar für alle aufhängen. Sie heißen: Sei nett und großzügig! Ich habe auf Irisausstellungen öfter als sonst im Leben gesehen, wie die Gefühle anderer ver-letzt wurden. Lernen Sie, ihren Mund zu halten, wenn Sie auf eine Ausstellung gehen. Schauen Sie alles an, aber behalten Sie Ihre Gedanken für sich. Sie haben die Blumen nicht zur gleichen Zeit mit den Richtern gesehen, und das macht schon einen großen Unterschied. Es passiert mir immer wieder, wenn ich durch eine Ausstellung gehe, daß ich zu mir selbst sage: Dieser hier hätte ich das Blaue Band nicht gegeben, aber ich war heute morgen nicht hier, als die Richter sie gesehen haben, also weiß ich auch nicht, wie sie da aussah.

    Nun von der anderen Seite gesehen. Haben Sie schon einmal beobachtet, wie ein neues, unerfahrenes Mitglied ganz stolz kommt und das beste Exemplar aus seinem Garten bringt? Der Betreffende hat es so umsorgt, nach allerbestem Wissen auf-gezogen und ist jetzt so glü c k 1 i ch, daß er etwas hat, womit er an der Aus-stellung teilnehmen kann - zum ersten Mal -, um dann nur jemanden in Hörweite

    1971 den Donn-Fischer-Memorial-Award. Die Farbe ist etwa als lachsorange zu bezeichnen, noch tiefer als bei GEORGE CUNNINGHAM und mit einem „glü-henden" Schlund (tangerine). Bei den fast weißen ist WHITE WEDDING (= WHITE LADY - sie ist vermutlich mit WHITE HORSES identisch) so schön, daß man sie von England beziehen sollte. Die kleine WHITE JADE ist manchmal getönt, manchmal fast weiß; sie hat in diesem Jahr die meisten Stimmen unter den kleinblütigen Sorten erhalten. Coe von Norton Hall Nurseries empfiehlt ferner seine SNOW FAIRY, die weiß mit orange Schlund blühen soll; vermutlich ist sie auf dem Kontinent noch nicht vorhanden.

    Mit diesen paar „Schlaglichtern" möchte ich die Notizen über Sorten beschließen. Nun noch ein paar Hinweise zur Kultur! Ich möchte daran erinnern, daß nach meinen Erfahrungen Taglilien gegen zu tiefes Pflanzen besonders bei schweren Böden empfindlich sind! Neuere Taglilien sind durchaus kein „Unkraut" mehr wie Hemerocallis fulva EUROPA, die fast nicht umzubringen ist. Die hochgezüchteten Sorten sind wundervoll, aber auch anspruchsvoller und gefährdeter geworden. Manchmal werden sie von einer Infektion heimgesucht, wo die Wurzeln absterben und das „Herz" verfault. Bei eintriebigen Pflanzen kann Total-Verlust die Folge sein. Meist konnte ich die Pflanzen noch retten, wenn ich sie säuberte und ein-topfte. Wenn man viele Hemerocallis pflanzt, wird man vermutlich nicht ganz ohne Fungizide auskommen. Ob das ungiftige SPS von der Fa. Cohrs dafür genü-gen würde, müßten Versuche zeigen. Vor dem Pflanzen dürfte Brassicol empfeh-lenswert sein. Eventuell müßte man Versuche mit Dexon machen, das Frl. Weber, Laufen, mir besonders auch für Iris spuria und Iris sibirica empfohlen hat, wo ich leider etliche Total-Verluste bei Neuheiten zu beklagen hatte.

    Meine frühere Hoffnung, Taglilien würden von Wühlmäusen verschont, hat sich als Illusion erwiesen.

    Mit der Gallmüdce hatten wir in diesem Jahr wenig Ärger. Ich habe manchmal vor der Blüte mit E-605-Staub gestäubt. Man sollte sofern nötig eventuell Temik ver-suchen, das von den Pflanzen aufgenonunen wird und im Saftstrom kreist.

    Diese Bemerkungen sollten aber niemanden abhalten, sich mit diesen Blumen zu beschäftigen, die trotz allem noch und besonders im Verhältnis zu den meisten echten Lilien einfach in der Kultur sind. Die Züchter haben aus Aschenbrödeln Prinzessinnen geschaffen, die dem Hochsommer einen neuen Glanz verleihen, ohne den - um ein Wort von Karl Foerster abzuwandeln