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Sonntag 17. Tezembcr 1933 Blatt 10 Zweite Sonntagausgabe .13 3310 Auf den Spuren einer Seeschlange !5. In den letzten zwei Jahren holte man lmmcr wieder sonderbare Nachrichten über die Sichtung cines völlig »nbcla, inten Seelicres in Schottland. Verschiedene Lente behanplclen, im Loch Neß, ieiiein langgestreckte» See in den schulischen hoch- landen, der gegen Südwesten dnrch de» Ealedo»ia» »anal mit den, Ozea», gegen Nordosten mit dein lorzen Nanal bei Invcrneß mit der Nordsee ver- bunden ist, ein Tier gesehen zn haben, das n,il keiner bekannte» Spezies von Mecresbe»voh»er» irgendeine Aehnlichleil a»s>;uies. Die Berichte hausten sich im Lailfe dieses Sommers und Herb sles »nd henle beherrsch! dieses sonderbare ..^Ic>;?5ws nt UiL I^nc'Ir Xe«8", vo» dem man sagt, es staniiue aus der Familie der sagenhasten Seeschlange, nicht mehr bloß den winterlichen See im Herzen Schott lands, sonder» die Spalten aller englischen Zci- lungen und die (deister von Southampton bis den Hebriden, Die Redaktionen werden über« schwemmt mit Briesen ans dem Publikum; schon werden Interpellationen im Unterhaus nügclnu- disst von Abgeord»c!e», die dem Mysterium mit wissenschaftlichen Methoden zu Leibe rücken wollen. Vor ungefähr vier Woche n begab sich der ehe- malige Marineoffizier 51!. T. G on l d , der vor drei Jahren eine umfangreiche Sammlung aller nur er- reichbare» Dokumente und Aussagen vo» See« fahrern, die eine Seeschlange gesehen zn haben ver- sicherten, herausgegeben hatte <;,.Laz« lor Ui« 8o.-l- 5u!-i,Li!t", iü3U), an Ort und Stelle, um eine genaue Untersuchung durchzuführen. Sein Bericht, den die ?Times" veröffentlicht, ist allerdings erstaunlich genuss. Zwar hat Gould in den drei Wochen, in denen er ans seinem Motorrad, mit Feldstecher und Pholoapparal ausgerüstet, den See absuchte, das Tier nicht zu Gesicht bekommen; aber er brachte die Zeugcnausfage von 51 Mensche» zurück, die es, un- abhängig voneinander, gesehen haben wollte». Mehr noch, er war der Lage, genaue Zeichnnnge» von Augenzeugen beizufügen, die nicht bloß mttcr- einander übereinstimmte», sondern anch noch eine unverkennbare Aehxlichkeit auswiesen mit Zeich' innigen von früher gesichteten Seeschlangen. Die verschiedenen Zeugenaussagen ergänzen sich, ohne das; eine darunter wäre, die einen Wider- spruch darstelle» würde. Zwei Zeugen sähe» aus »achsler Nähe den 5!opf des Tieres, der dem einer riesigen Schlange glich und ungefähr IV2 Meter über die Wasseroberfläche sich erhob! die Mehrzahl dagegen sah das nusgcstrecklc Tier, das 15 bis 20 Meter in der Länge maß und von den» drei, manchmal fünf Stellen des dunklen Leibes in wellenförmigen Bewegungen über dem Wasser auf- tauchten; die Geschwindigkeit seiner Fortbewegung wurde von allen übereinstimmend auf ungefähr Knoten geschäht, Zusammenfassend schildert R, T. Gould die Erscheinung des ?Monsters" 5oln,endeimaßen: ?Es ist ungefähr 15 Meter laug, mit einem marimalen Durchmesser von 1,5 Meter; Hals und Schweif sind lang und spitz zulaufend, Der klopf ist verhältnismäßig schmal, nicht viel dicker als der Hals; er kann bis zn einer betracht lichen Höhe über Wasser gehoben werden, Der 5!öi° Per, bei Hellem Sonnenlicht gesehen, ist von »übe- slimmter dunkler Färbung, etwa zwischen dunkel' braun und dunkelgrau. Die Haut ist rauh, vo» kör- nigem Aussehen, Uebcr den Nutten läuft ei» schmaler, dunklerer Streife», Der Körper schein t so- wohl seitwärts wie vertikal beweglich sei». Am Hnlsausatz befinden sich anf beiden Seite» des Mopses kleine Fortsätze, möglicherweise kleinen. Schliesslich hat es noch mindestens zwei, vielleicht aber anch vier Fortbewegungsorgane oder Ruder- süße," Gould weis; aber außerdem anch aller- band über die Lebensweise uud den Cha - rakter des Tieres auszusagen; es ist ein äußerst schüchternes Tier, das sich friedlich von Fischen nährt und Menschen gegenüber völlig harmlos ist. Nicht »!it dem Gewehr, schreibt Gould beschwörend, »löge man versuchen, das Geheimnis zn ergründen, denn das Tier würde wahrscheinlich in der Tiefe versinken, wenn man es schieße» würde; er ruft da' siegen alle an der Enthüllung interessierten Ärcise ans, mi! dein Photographenapparat anthcntischcs Zeugnis zu erbringen. Sicherlich wird sein Anfrnf im nächsten Frühjahr nnd Sommer, wenn bis da- hin das Tier noch nicht gcsuuden ist, eine» Strom englischer Ladies an die Gestade des stillen Sees locken, nnd wenn man nicht wüßte, daß Gould ein äußerst gewissenhafter Mann ist, so könnte er bei- nahe in den Verdacht kommen, ein geschickter Pro- pagandist der englischen Pholoinduslrie oder dei notleidenden Hotellerie der Hochlande sein, ?Ihr Südländer seid viel zu skeptisch gegenüber dem Ungetüm im Loch Neß", sagte W, A d a m s 0 n, der ehemalige Staatssekretär für Schottland, einem Journalisten vor einige» Tagen; ?Spaß beiseile, meine Ucberzengnng ist es, daß das Tier wirklich bestell!," Welch einzigartige Gelegenheil bietet sich hier für den Schollländer, den skeptischen und un- romantische» Landsleute» jenseits der Hügel von Elievio! beweisen, daß die belächelte Märchen- welt der schultische» Hochländer mehr ist als bloßes Hirngespinst, daß sie Tat u»d Wahrheit besteh! nnd selbst dem kulten Perstand der Wissen- schaft standzuhalten vermag. Hier geht es nm 3choltla»ds Prestige; ans diese»! Grunde verlang! Sir Murdoch MacDo»ald, der liberale Abgeordnet für Invcrneß, nia» müsse mit großen Schlepp- netzen den ganzen See aufs peinlichste absuchen; statt Worte nnd Vermutungen fordert er die Tat , , Unser Zeitalter ist so sehr aller Geheimnisse entkleidet, daß man nicht weiß, ob die Enthüllung dieses letzten Mysteriums wirklich so erstrebenswert wäre. Ha! nicht die Sage vom Bestehen eines ge- heimnisvollen Cernngetüms Jahrhunderte hin- durch die Phantasie des seefahrende» Volles be- schäftigt; lag »ich! in den Berichten jener Lente, die das sagennmwobenc Wundertier mit eigenen Ange» geschaut haben wollten, immer noch ein letzter Schimmer märchenhafter Nomanlik, die sonst so völlig aus unserer Welt entschwunden ist? Heute noch steht es jedermann frei, an das Bestehe» der Seeschlange zn glanben, oder die Achsel» zu znclen über dieses Phantasiegebilde ? und wieviele Men- schen möchten gerne an etwas glanben, das nicht besteht ? ; morgen aber wird man, vorausgesetzt, das arme Tier werde tatsächlich eingefangen, »ich! anders können, als von einem sachlichen Tatbestand mehr Pormerl zu nehme». Das Tier wird ans der Porstellungswcl! des Volles verschwinden, um seine Auferstehung zu feiern dickleibige» Werlen der eralte» Wissenschaft: die Welt aber wird um ein Geheinniis ärmer sein ? vorausgesetzt, das ?Monster" bestehe wirklich, woran zu glaube» oder zu zweifel» heute jedermann »och »»benommen ist. Extrazüge über Weihnachten und Neujahr (Mitg,) Ucbei die Weihnachts- und Neujahrs- feiertage 1Ü33/3! Werde» außer dci Doppelführung einzelner fahrplanmäßiger Züge nachstehende P c r f u » e n e z ! i a z ü g e geführt Zur Schaffung einer Früh»achmittagsverbi»- düng Zürich Bern verkehrt Samstag, Dezem- ber, znfchlagspflichliger Schnellzug Zürich ab !5,!0 ? Bern an 17,2! mit Halt Baden, Aaran, Ol- len, Langenthal, Herzogenbuchfce nnd Burgdorf, Dieser Zng vermittelt in Zürich Anschlich vo», sämtlichen bis !5,U0 eintreffenden Schnell- nnd Personenzüge». ? Znr Entlastung des Schnell- zuges 13 Äcr>;» ab 13.15 ? Zürich an 15,55 wird am 23. »nd 30. Dezember znschlagspslichiiger Schnellzug Bern ab !3.3U ? Zürich an !5,17 »lü. Hall in Burgdorf, lille», Aarau und Baden ge- führt, ? Zur Entlastung der Schnellzüge 108/308 und 8 Zürich Ber» verkehrt Sonntag, den 21, De- zember znschlagspflichligei Schnellzug Zürich ab 7.11 ? Bern an !),21 mit Halt in Bade», Brngg, Aarau, Ollen, Langenlhal, Herzogenbuchsee und Burgdorf. Zur Erreichung einer günstige« Frühverbin- dung von Zürich »ach den 0 s! s ch w c i ; c l i s ch e n Sportgebieten Glarnerland, St, Galle»' Oberland »nd Graubünden verkehrt am 21,, 25, nnd 31, Dezember, sowie 1, Januar Tportzug 175 Zürich ab 5,5"! ? Ehur 8,06, mit Hall Zch,- Wiediko», Zch, Enge, Zch,°-Wollishose», ttilchl'erg, Thalwil, Horge», Wädenswil, Ziegelbrücke, Wee- sen, Flums, sargans, Landquart, Dieser Zng führt 2, n»d »lasse und vermittelt in Ziegel- brücke Anschluß »ach Linlhal, in Landquart nach Davos u»d in Ebnr nach Arosa »nd Disentis. ? Zur Enllastuna des Schnellzuges Ehur ab l8,16 ? Zürich 20 30 verkehrt am 25. Dezember und 2. Ia»»ar znschlagspslichliger Schnellzug Ehnr ab 17,55 ? Landqnarl ab !8,12 ? Zürich an 20,23 mit Hall in Nagaz, Sargans, Weesen, Ziegelbrücke, Wädenswil, Thalwil nnd Zch,'E»ge, Dieser Z^ig vermittelt in E!>;»i »»mittelbar Anschlnß vo» '^t, Moiil , nnd Arosa, in Landquart vo» Davos von Zug 'lll, Davos ab 16,01, Landquart an 18,06 Dieser Zng wird am 2, Januar ebenfalls in der Sonnlagsfahrorduung geführt. Im Anschluß an diesen schnellzug Ehur Zürich wird an, 25. De- zember und 2, Januar ei» Personenzug Li»!hal ab 18,10, Ziegelbrücke l!1,0l gefühlt mit Halt in Diesbach -Betschwanden, Lnchfingon- Hätzingen, Nid fnrn Haslen, schwanden, Mülödi, GlarnS, Neislal »nd Näsels Mollis »nd Wagen durchlauf Linlhal- Zürich, ? Spätzug 3l87 Ziegelbrücke ab 22,02 an 22,35 wird am 23, Dezember bis Lmlhal an 2,1,!!!! ausgedehnt mil Hall ans allen ^unionen, ? Am 25, Dezember und 1, Icniuai verkehren die Sommer-2onn!agszügc 35ü2 St. Gnllen ab 18.08 ? Zürich l!!.!7 nnd 3572 2l, Gatten ab 20,22 - Zürich an 22,00 mil Halt in Goßa», Flawil, Uzwil, Wil »nd Winlerümr, Diese Züge vermitteln günstige Anschlüsse in S!, Gallen von Gais nnd Trogen, in doßau vo» Appenzell und Wil vo» Neßlau Neu St, Ioha»», Zur Hers!el!uug ei»er güufiigc» Frühverbi»- d»»g uo» Zürich »och Luzern verkehrt am 2l, und 3l, Dezember Eilzug Zürich ad 6,10 ? Lu- zer» an 7,57 mit Halt in Zeh, Enge, Thalwil, Zng, Eham nnd Nothlreuz, Dieser Zug veruiittelt v!ürich A»sch!»ß von Brngg, Bülach, Uslei n»d Meile», in Tlialn'il von Eh»r »nd L»zei» »ach Bern, Gicwll, Tlausslad Engelberg nnd Vitznau- Gersau, ? Sporlzng 5l!U Airolo ab 16,N ? Ziilich an 19,2 l wird bei günstige» Schneeverhält- nissen anch am 2, und Januar geführl, ? Z»r Schnff»»g einer günstige» Spätverbindung von Luzern »nach Zürich verkehrt am 25, Dezember nnd 1, Januar Eilzug 2l!!1 Luzern ab 20, !1 ? Zürich an 21,57 mi! Hall in Ehain, Zng, Horgon-Ober- dorf, Thalwil, kilchberg, Zck», Enge nnd Zch,- Wiedilon, Tiefer Zng ucri»i!!elt Liizer» A»» fchluß uo» StaüSslad Engelberg, Gersau Vilma», Brünig, Ber» La»g»a» u»d Zürich »ach Brugg, Bülach Schafshause», Winterthur nnd Meilen, ? Im weilern weiden am 25 nnd A0, Dezember die znlchlagspflichügen Sommcrsckmcllzügc Lnzern ab 1,5!! ? Bern !5,0« nnd M! Bcr» ab !,!,',» Luzern an 15,ü>; ,nit Halt in Langnau und slonulfingen geführt. Ersterer bedie»! anch Higna». Lokales Vom ?Mindcvkncclit". ^V, ?c1,. I»i Fenillcto» der ?A. Z, Z," Vli, 2275 (?Fiaiic» »m Dichter") wnrdc bei EiN'ähnnng der vo» Gottfried feller i>;eg»c»licilen gastliche» Lokale Paraiilbese die Frage gestell!- ?Wo lieg! uoer lag der ?:>;i i » 0 c r e ch l ,iin Z ü r i ch b e r g" Jedem Zürcher allere» Jahrganges dürslcn bei diesen Worlc» "üeminifzettzcn aii die ?gille alte Zeil" aufgestie- gen fei», Geliüile doch der ?Ninderliiech!" jc»e» Släüe», N'ie Forster, Heuel, Miiggcxbühl uud Sihlhulzli, wohin am Nachmittag des>;!»abe» fchießeiis die Zürcher Familie» mil klind und »cgel in Schare» pilgcrlen, oft im Schweiße des Angesichts Tram »nd Aillos »varen nnbelannie Dinge ? , um jenem populären Feste noch eine» ficht- und hörbare» Alze»t aufznfetze», Uauönche», Pistole» !l»d ?Fürlüsel" <;cil,e llci»e Me»ge Pulver Pnftiei! wurden nm die Welle losge- lassen, bei cinlielcnder Dämmerung anch Hchwär ?»er nn» ?Soniien"; daneben aber gab es kaffee, Schokolade, Eierröhrli »ni>; ?vcrbrnlne Engeln", Der ?^üinüerlnechl", N'o diefcö fröhliche Treiben herrschte, N'ar die ?Pension Beans^joili". Das Ge- bäude siebt hexte noch unverändert, und zwni an der Hochstraße, gegenüber dem Ausgang der Hiiilerbergstraße, bis vor ein paar Jahren von, Zahn der Zeit, Uietteich! auch von all dem Pulver danips ziemlich geschwärzt und mitgenommen, hcnle jedoch sauber gep»!>;!em Kleide, Der große, schattige Garlen nnd die prächliae, gänzlich freie Aussichl nuf See und !^ebir,ie stexipelten den ?Rinderknecht" zu eiliem der beliebigen Alls flugszielc. Ob Gottfried Nellei selber dort nur de»! Bacchus oder auch dnu Mars gehuldigt hat, entzieht sich meiner Uenntnis. Umbau eines Mcstaurants. e?, Ende Juli bcga»» das Wareiihans Globus sei» zwei stöckiges Nes!a»ran! nnch eigene» Plänen n»>;zU' banen. Da der Betrieb währe»» dieser Zeil a»s- N'chlerhallc» U'Nlde, uiußle vornehmlich uachls gearbeüe! werde». De» Gäste» sälll die güustige Veräuderilug bor allem im erste» Tlockwert auf. Hier sind im große» »nd kleinen Haal mächlige Schiebesenstci eingelassen worden, oiirch die sie llnen inalerische» Ausschnitt von All Zürich nnd seiner Limmal erhasche», Neue Tapete, >;, inodernc Beleilchlilugslörper, frisch gesliiche»e Decke» nnd Holzwerke sowie ein hellbrauner Inlaid machen sie auch innerlich wohnlich, Ebcnso wurde» die Toilet- ten- u»0 Garderobe Anlage» er»e»eit. De» wese»! lichsle» Z.ilwachs bedeulel jedoch das »ei, zeitliche Vüseü, vo» de»! zwei List« iu die »üche suhre». Durch diese Zentralisatio» lömie» die Gäste schi,e! ler und sür das Personal weniger ermüdend be- dient werden. Die frenndlichc Ailffrischnng merk! liia» anch de»! Speiselokal im Parterre an; am wichtigste» sind hier die ncnc» Toilette Anlagen sowie die dnrch Verlegung der Kaffeeküche in den I. Stock gewonnenen neuen Sitzplätze, ^»leichzeilig wurde an der Nordostecke des Hanfes eine unlerirdische, moderne Nüche angc- brach!, iu der uur Gas verwende! wird, Interessant ist der Spieß, an dem 15 um die eigene Achse rotie- rende Ponlels 20 Minuten kollektiv gebraten »verde». Mit besonderer Sorgfalt wurden ferner die »ühlfchränkc, die mil Dampf erwärmten Suppe» und l>;>;emüselesfel sowie die Glaecmaschiue, die in der Hochsaison !50 Liter Eis herstellen muß, aus- gesucht, Die Bauarbeüen besorg!e die Firma Baur u. Eu. wcsslinftocröffnunn. !1 Im NacsenhauZ nn der Ba!,»l>;osslraßc ^Eingang llsleristraße) haben die Eheiinsiers !!>;eillimann niid Hiiber unter der Firmenbezeiclninng ?Williani" ei» neues Herren- mudegeschäsl ins ^ebeii gerilsen. Der seinen! Zweck gul enlsprechende nioderne Verkanssrauni wirkt, in Silber nnd Melall gehauen, sehr clegani, (^iioße Auslagen werden vermiede,!; das ganze Lager bleib! dem >;l»»de» bis anf wenige Ausnahme» ei» Geheimnis, denn das Prinzip der Firmeninhaber gehl dahin, den 5>;änfcr »ich! durch die Bereit- haltung vieler Arlikcl in seinem üausscntschluh behindern, Kaufmännischer Verein. <;^>; Der m u s i l a ->; l sch e l i ! c r a i i sch c A b e ,1 d hinlerlicß a», II, Dezember da»k dem vorzügliche» Spiel des Vereinsorchesters und dem Vortragende», Feliz Mösch li», einen nachhaltigen Eindruck, Die paar S zeile», die Mösch!»» ans seinem neue» No- inan vortrug, fesfcllen hanplsächlich dnrch die pathologische Poiträliernnss des Heldcii. Nach dem Vurlrag einer Phantasie Uo» Leo» Delibes dnrch das Orchester, las Möschli» aus ciuein Manuskript ?Der freie Schweizer" vor, das schon vor zwanzig Jahre» entstanden ist »nd das ge- wisse wiilschasiliche Zustände »nd deren Verlnüpfl- hei! mi! polüischcn Verhältnisse» vorausgesehen hat. Lehrlinsssfürsorne. lEing,) Für die beruf- liche EriüchNsiung »»serer Lehrlinge ist das S!u- diul»! voii Fachbüchern von großer Wichlig- keil. Ellern, welche ihre» einer Berufslehre befindliche» Söhne» ein solches empfchlens- wcnes Fachbuch a»f die Festläge schenken möch- le», löniien sich beim I»ge»da,nt I! (Aernss- beralüng), Steininülilegasfe 1, Nal holen, Tozmlmuscum im Veckenliof. <;<;3inss) Die Ailsstellnng ?Zürich und seine Sladlucrwallung" im Veckenhos «Alle Vecleuhoislraßc ,'!7) ist Snins- lag von ! 1- 17 und Somttag vun 10?12 Uhr ßc- öjjncl. Bei genügender Beieiligxn g siiiden Filh- r»ngc» statt, lieber die Festtage bleibt das Museu»! geschlossen, Verhaftung einer Warcnhausdicbin. kp. eine,» Warenhaus der inneren ^laot >;u»roe cine H a u s f i a » aus Hessen beim Diebstahl er- lappi und der Polizei übergeben. Eine Hausdurch- suchung föiderle noch eine Menge uun Waren zu- lage, die zweifellos in verschiedene» Geschäfle» im Lause der Zeil e»!we»de! »voroen find. Die Frau isl schon früher wiederholt Wege» Diebstahls be- straf! wurde». Aus dem Gerichtssaal Vom Verichiissunssszwanss. A er», 16, De;. n>;: Das Ülichleiaull V hatte sich »euerllings mit eine,» Fall von Bcrichl!g»»sis;wang zu iiefchäf- tigeu. In, ?B c r » e r Tagblatt" war ein Ar- lilel über Milüärfragen erschiene», aus de» von äußerer miliiärischer Seile eine Ailliuoil erfolgte. Darauf sandle der erste Einsender eine üicplil, dcien Anfnahine soN'ubl wegen ihrer Länge, als auch luege» ihres polemische» Eliaraklcr s c>;b- gclehii! ivnrde. Der Einsender vcrlnugie darauf »iller Berufung ans Arlikel 2ll des bcrnischcn Slrafgesetzlnlches, daß das ?Berner Tagblatt" lie üieplit uerösscnlliche. Der Nichler >;v i c s jedoch das Begehren ab mit der Begründung, daß dem abgelehnte» Artikel überwiegend der Ehaial- ler einer Berichligung im ^innc des Gesetzes, d. h. der Berichlignng von Talsachen, abgehe. Verurteiltes Tchwindelinstitut. Bern, lü, Tcz. Das eidgenössische Department des Innern teil! ,nü: Nach der belgischen Zeitung ?Le Toir" vom 5 Dezember hal das loireknonellc Gc- richl in B r ü s s c l die Leiter des P h i l 0 l c ch » schc» I u st i l u l s in Brüssel, Nue A, messens, »rege» B e l r » g e s verurteilt. Dieses I»sti- tu!, das anfänglich briefliche» Unlerrichl crleille, liescrle gegen Bezahlung anslcmdische» Tlndieren- den Diplome aller AN, Diese abfolul wertlosen Diplc,,ne »varen aber daz» angela», ausländische Behörde», dene» sie vorgewiesen »verde» konnten, zu lullsche»: sie »varen mil dem belgische» Wap- pc», mit dein Tilel ?Univers,!''' pbiwlechniqne" ilnd liiit der Uiuerschlis! ?^iellor Bilche!" versehen. Kleine Chronik Das Univcrsitätsfrcoto von Paul Bodmer. >;'. ^r. In der Ailla der Zürcher Universität schuf Panl Bodmer an der Stir»!va»>;d ei» großes Fresko, Moüvisch be»vegl es sich klassischen Bahnen, Das .heillose, Idealisierende erscheint an dieser Ställe mil siecht belout. In einer Art Hain sind etwa dreißig aulikisch gewande!« »ueiblichc Figuren in rilhigem Bcisanimensein vereinig!; daneben, aber als eüvas Sekundäres behandelt und ohne innere Beziehung zu den Franex, sin den sich eine Anzahl nacllcr knaben und Jüng- linge, Merlwürdig nnd fast bedauerlich, daß der »üxstler, dem die Themenwahl freistand, gerade in diesem Naiim das männliche Elcmenl so stark gegenüber dem weiblichen znrücltrclen läßt. Doc h ist ihm als .Uünstlci die Fra» wobl adäqiiaier als der Man». Geistig lieg! das Bild ans der klassischen Linie, die ciwa vom Parnaß Raffaels in de» Tianzeu ausgeht und über den Paruaß 'IV'ussius bis zu den klassizistischen Wandbilder» Ingres' >;l»d Pilvis de Chavannes" im letzlen v^ahrhlindcrt führt. Als Ganzes präsentiert sich das Fresko als ein ernstes und würdiges Werk, Es ist von stiller Verhal!e»hcit, stimmungsvoll und von einer ge- wissen feierlichen Größe, Der Aula steht es woh l au, ? Ausfallend erscheint dis Kolorit, EZ wirkt sehr zurückhaltend, ja ausgesprochen blaß, von einer Farblosigkeit, die in solchem Ausmaß von der umgebenden Archüellui kam» gefordert wurde, so sehr diese eine gedämpfte Farbgebung Wunsch- bar machte. Ein Beschauer, der nicht wußte, daß das Fresko »c» ist, lömitc leicht auf den Gedan- ken komme», es sei mit den Jahren abgeblaßt. Die Malerei erscheint fast aquarellartig zart uud du»», Blaßröllichc, blaßbräunlichc, blaßgclblichc und blaßgrüuliche Töne dominiere». Wie das kolorit, so isl anch die Gebärde, die Newegnngs- sprache sehr zurückhaltend. Dnrch größere Disscrenzicrung der Figuren im Tüpus nno in, Ausdruck der Köpfe und durch in- tensiveres geistiges und körperliches Zucinauder- inbezieln, »abringen der Geslalle», ferner durch weniger starke figurale Anhäufung, Ballung ? ein- zelne Gruppen wirken gedrängt ?, endlich durch »och clwcis klarere Gestaltung des Räumliche» hätte der ganze Eindruck vielleicht noch gesteigert , verde» können. Die Gefamtimpiesfion aber bleibt doch die eines lüusllerlsch solide», großgewollleu Werles, das ciuc cigcuarüge, halb antikische, halb altchristliche Stimmnng verbreitet, nnd das wohl geeigne t ist, das Ernste und Feierliche des Nau mcs a»sz»»ehmen uud festzuhalten. Pariser slunst-Vuttionen. II. Der Pariser Nuustmark! hat sich diesmal nach der Sommer- pause erst sehr späl und sehr langsam wieder be- lebl; erst gegen Ende Ottober setzten die großen Ailtlionen wieder ein, henle fi»dc» nicht selten zehn bedeillsame Versteigerungs» am gleiche» Tag stati, Im Hotel Drouot, dem Zentrum des kunsthandels, dieser Markthalle >;r Nnnslweile, fluten die Mcnfchcumassen von Saal zu Saal, drängt man sich »in die Pulte der Aullionatorcn. Die Ergebuissc siu d überraschend, bestätigen ei- ucut, daß selbst louer vielleicht gerade) kriti- sche»! Zeile,! fiii O.üalilälsware gille Preise be- zahl! »verde», de» Aulüonen würden Millionenumsätze erzielt, 210 UUl! Francs zahlte »na» für ein Jagd- bild vo» Lancrel ldas bei einer Versteigerung im Jahre !»!>;,! nur <;>;>;00 Frs. gebracht hatte», 12 000 Francs für (5oro!s Gemälde ?In!6i'U'»r ä« kusine", 2l2U0 Fis. für cine kleine Landschaft vo» Jung- lind, 21000 Frs. für cine Skizze von Manet und 1!»!100 Fls, für die ,.,>;I^iit?t!<;>;,,'' von Puvis de Ehauauues. Für ciu Frauenbildnis von Boldini gab man 1!)!UU Frs,, für Murillos Gemälde ?Franz von Affisi" 17 000 Frs, und deu gleiche» Preis sür ei» Gcniäldc Uo» Boudin, M500 Frs. für ei» Tlillebe» vo» Failli» Latour, !U U00 Frs, für ei» Seestück uo» Sigune, 2N t<;00 Frs. brachlc» drei Landschaften von Felir Ziem, 27 500 Frs, vier Porlräls der Familie Üionmy von Mille!, 17U00 Frs, zwei Monitnarlre Bilder von Utrillo. Von den Slnlplnren sind mit je 15U00 Frs. die ?Eva" vo» NodiN und eine Iünglingsflalile vo» Euilstou zu »ciiueu. ? Sehr hoch wäre» auch die Preise sür u » sl g c w e r b e. Besonders begehr! »varen die Marseiller Fayencen der Sammlung Lacroix, die man vor einiger Zeil in einer Aus- stclluug im ?^Iiizö« cws ^Vrtz I)c>;<;n'l!tls«" beluuu- der» kounte, Ma» steigerte beispielsweise die Gcbute sür eine gr^ße Zilppeiischiisscl von 30 N00 auf 15 «00 Frs,, für einen große» Wasserbehälter uud eine Wafseilaune von 20 000 anf 37100 und !»0!1U Frs., uud 28 000 Frs. erreich«.'» zwei Ge- fäße von Taiul-Ieau-du-Dc'seri, 26 000 uuo 15 000 Francs eine runde Platte u»d eine Schale iu spanisch maurischer Favcnce aus dein 16, Jahr- hundert. Das stärkste Inieiessc aber sa»de» wohl die Möbel iiild Gewebe, vor allem die schönen Stticle ans dn» Besitz der Herzogin Sforza u»d des Barons von Teil, U00 Fis. wurden sür cine Taluügainüur iiii Ncgeiicestil aegcbe», 11 00N Francs für ei»e» lleiiie» Toileltcnlifch, 25 5NU Fraues für ei» reizendes Leselischche», 2,!l>;<;»>;! Fis,, 1^00l» n»d I7 5l»l» Frs, sür drei Schreibtische im Stil Ludwig XVI,, 25 000 Frs, für eine Salon- garuiülr »nit Aubiisson Vcspaiiiinnsi lind 2! 0N0 Francs für eine Bibliolhek aus dem 18, Iahr- hundert. Vier Anbilssu» Teppiche ans der Zeit Ludwig XV, wurde» für 13 750 Frs, verlauft, cm 'tämischer Wauolcppich aus dem 16, Iahrlnlnderl für 27 7l»0 Frs, Tüicke von hohem künstlerische» und zugleich historische» Wer! wäre» die kostbare Peiidclilbi, die Zar Nikolaus !, der Marquise von Loudoxderni schenk!» (21 000 Frs.), die Erard- Harfe, die einst der kaiserin Josephine »gehörte, nnd ein holzgeschnitztes Manouetlenthealer aus dem Palais Earminati in Venedig (je 13 800 Francs.). ? Das Preisniveau wird, allen An- zeichen nach, noch weiter steigen, so daß für die bevorstehenden großen Gemälde- und Gobelin- Auktionen wohl außeroidculliche Nesnllate zu er Wallen sind. H^v,,'.,.^^ Neue Zürcher Zeitung vom 17.12.1933

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Sonntag

17. Tezembcr 1933Blatt 10

Zweite Sonntagausgabe

.13 3310

Auf den Spuren einer Seeschlange

!5. In den letzten zwei Jahren holte man lmmcrwieder sonderbare Nachrichten über die Sichtungcines völlig »nbcla, inten Seelicres in Schottland.Verschiedene Lente behanplclen, im Loch Neß,ieiiein langgestreckte» See in den schulischen hoch-landen, der gegen Südwesten dnrch de» Ealedo»ia»»anal mit den, Ozea», gegen Nordosten mit deinlorzen Nanal bei Invcrneß mit der Nordsee ver-bunden ist, ein Tier gesehen

zn haben, das n,ilkeiner bekannte» Spezies von Mecresbe»voh»er»irgendeine Aehnlichleil a»s>;uies. Die Berichtehausten sich im Lailfe dieses Sommers und Herbsles »nd henle beherrsch! dieses sonderbare ..^Ic>;?5ws

nt UiL I^nc'Ir Xe«8", vo» dem man sagt, es staniiueaus der Familie der sagenhasten Seeschlange, nichtmehr bloß den winterlichen See im Herzen Schottlands, sonder» die Spalten aller englischen Zci-lungen und die (deister von Southampton bis z»den Hebriden, Die Redaktionen werden über«schwemmt mit Briesen ans dem Publikum; schonwerden Interpellationen im Unterhaus nügclnu-disst von Abgeord»c!e», die dem Mysterium mitwissenschaftlichen Methoden zu Leibe rücken wollen.

Vor ungefähr vier Wochen begabsich der ehe-malige Marineoffizier 51!. T. G on l d , der vor drei

Jahren eine umfangreiche Sammlung aller nur er-reichbare» Dokumente und Aussagen vo» See«fahrern, die eine Seeschlange gesehen

zn haben ver-sicherten, herausgegeben hatte <;,.Laz« lor Ui« 8o.-l-5u!-i,Li!t", iü3U), an Ort und Stelle, um eine genaueUntersuchung durchzuführen. Sein Bericht, den die?Times" veröffentlicht, ist

allerdings erstaunlichgenuss. Zwar hat Gould in den drei Wochen, indenen er ans seinem Motorrad, mit Feldstecher undPholoapparal ausgerüstet, den See absuchte, dasTier nicht zu Gesicht bekommen; aber er brachte dieZeugcnausfage von 51 Mensche» zurück, die es, un-abhängig voneinander, gesehen haben wollte».Mehr noch, er war i» der Lage, genaue Zeichnnnge»von Augenzeugen beizufügen, die nicht bloß mttcr-einander übereinstimmte», sondern anch noch eineunverkennbare Aehxlichkeit auswiesen mit Zeich'innigen von früher gesichteten Seeschlangen.

Die verschiedenen Zeugenaussagen ergänzen sich,

ohne das; eine darunter wäre, die einen Wider-spruch darstelle» würde. Zwei Zeugen

sähe» aus»achsler Nähe den 5!opf des Tieres, der dem einerriesigen Schlange glich und ungefähr IV2 Meterüber die Wasseroberfläche sich erhob! die Mehrzahldagegen

sah das nusgcstrecklc Tier, das 15 bis20 Meter in der Länge maß und von den» drei,manchmal fünf Stellen des dunklen Leibes inwellenförmigen Bewegungen über dem Wasser auf-tauchten; die Geschwindigkeit seiner Fortbewegungwurde von allen übereinstimmend auf ungefähr

Knoten geschäht, Zusammenfassend schildertR, T. Gould die Erscheinung des ?Monsters"5oln,endeimaßen: ?Es ist ungefähr 15 Meter laug,mit einem marimalen Durchmesser von 1,5 Meter;Hals und Schweif sind lang und spitz zulaufend,Der klopf

istverhältnismäßig schmal, nicht viel

dicker als der Hals; er kann bis zn einer betrachtlichen Höhe über Wasser

gehoben werden, Der 5!öi°Per, bei Hellem Sonnenlicht gesehen,

ist von »übe-slimmter dunkler Färbung, etwa zwischen dunkel'braun und dunkelgrau. Die Haut ist rauh, vo» kör-nigem Aussehen, Uebcr den Nutten läuft ei»schmaler, dunklerer Streife», Der Körper scheint so-wohl seitwärts wie vertikal beweglich

z» sei». AmHnlsausatz befinden sich anf beiden Seite» desMopses kleine Fortsätze, möglicherweise kleinen.Schliesslich hat es noch mindestens zwei, vielleichtaber anch vier Fortbewegungsorgane oder Ruder-süße," Gould weis; aber außerdem anch aller-band über die Lebensweise uud den C h a-rakter des Tieres auszusagen; es ist ein äußerstschüchternes Tier, das sich friedlich von Fischennährt und Menschen gegenüber völlig harmlos ist.Nicht »!it dem Gewehr, schreibt Gould beschwörend,»löge man versuchen, das Geheimnis zn

ergründen,denn das Tier würde wahrscheinlich in der Tiefeversinken, wenn man es schieße» würde; er ruft da'siegen alle an der Enthüllung interessierten Ärciseans, mi! dein Photographenapparat anthcntischcsZeugnis

zuerbringen. Sicherlich wird sein Anfrnf

im nächsten Frühjahr nnd Sommer, wenn bis da-hin das Tier noch nicht gcsuuden ist, eine» Stromenglischer Ladies an die Gestade des stillen Seeslocken, nnd wenn man nicht wüßte, daß Gould einäußerst gewissenhafter Mann ist, so könnte er bei-

nahe in den Verdacht kommen, ein geschickter Pro-pagandist der englischen Pholoinduslrie oder deinotleidenden Hotellerie der Hochlande z» sein,

?Ihr Südländer seid viel zu skeptisch gegenüber

dem Ungetüm im Loch Neß", sagte W, A d a m s 0 n,der ehemalige Staatssekretär für Schottland, einemJournalisten vor einige» Tagen; ?Spaß beiseile,meine Ucberzengnng

ist es, daß das Tier wirklichbestell!," Welch einzigartige Gelegenheil bietet sichhier für den Schollländer, den skeptischen und un-romantische» Landsleute» jenseits der Hügel vonElievio! ;» beweisen, daß die belächelte Märchen-welt der schultische» Hochländer mehr ist alsbloßes Hirngespinst, daß sie i» Tat u»d Wahrheitbesteh! nnd selbst dem kulten Perstand der Wissen-schaft standzuhalten vermag. Hier geht es nm3choltla»ds Prestige; ans diese»! Grunde verlang!Sir Murdoch MacDo»ald, der liberale Abgeordnetfür Invcrneß, nia» müsse mit großen Schlepp-netzen den ganzen See aufs peinlichste absuchen;

statt Worte nnd Vermutungen fordert er dieTat , ,

Unser Zeitalter ist so sehr aller Geheimnisseentkleidet, daß man nicht weiß, ob die Enthüllungdieses letzten Mysteriums wirklich so erstrebenswertwäre. Ha! nicht die Sage vom Bestehen eines ge-

heimnisvollen Cernngetüms Jahrhunderte hin-durch die Phantasie des seefahrende» Volles be-schäftigt; lag »ich! in den Berichten jener Lente, diedas sagennmwobenc Wundertier mit eigenen Ange»geschaut

haben wollten, immer noch ein letzterSchimmer märchenhafter Nomanlik, die sonst sovöllig aus unserer Welt entschwunden ist? Heutenoch steht es jedermann frei, an das Bestehe» derSeeschlange

znglanben, oder die Achsel» zu znclen

über dieses Phantasiegebilde ? und wieviele Men-schen möchten gerne an etwas glanben, das nichtbesteht ? ; morgen aber wird man, vorausgesetzt,das arme Tier werde tatsächlich eingefangen, »ich!anders können, als von einem sachlichen Tatbestandmehr Pormerl zu nehme». Das Tier wird ans derPorstellungswcl! des Volles verschwinden, umseine Auferstehung

zu feiern i» dickleibige» Werlender eralte» Wissenschaft: die Welt aber wird umein Geheinniis ärmer sein ? vorausgesetzt, das?Monster" bestehe wirklich, woran zu glaube» oderzu zweifel» heute jedermann

»och »»benommen ist.

Extrazüge über Weihnachtenund Neujahr

(Mitg,) Ucbei die Weihnachts- und Neujahrs-feiertage 1Ü33/3! Werde» außer dci Doppelführungeinzelner fahrplanmäßiger Züge

nachstehendeP c r f u » e n e z ! i a z ü g e geführt

Zur Schaffung einer Früh»achmittagsverbi»-düng Zürich Bern verkehrt Samstag, Dezem-ber, znfchlagspflichliger Schnellzug Zürich ab !5,!0? Bern an 17,2! mit Halt i» Baden, Aaran, Ol-len, Langenthal, Herzogenbuchfce nnd Burgdorf,Dieser Zng vermittelt in Zürich Anschlich vo»,sämtlichen bis !5,U0 eintreffenden Schnell- nndPersonenzüge». ? Znr Entlastung des Schnell-zuges 13 Äcr>;» ab 13.15 ? Zürich an 15,55 wirdam 23. »nd 30. Dezember znschlagspslichiigerSchnellzug Bern ab !3.3U ? Zürich an !5,17 »lü.Hall in Burgdorf, lille», Aarau und Baden ge-führt, ? Zur Entlastung der Schnellzüge 108/308und 8 Zürich Ber» verkehrt Sonntag, den 21, De-zember znschlagspflichligei Schnellzug Zürich ab7.11 ? Bern an !),21 mit Halt in Bade», Brngg,Aarau, Ollen, Langenlhal, Herzogenbuchsee undBurgdorf.

Zur Erreichung einer günstige« Frühverbin-dung von Zürich »ach den 0 s! s ch w c i ; c l i s ch e nSportgebieten Glarnerland, St, Galle»'Oberland »nd Graubünden verkehrt am 21,, 25,

nnd 31, Dezember, sowie 1, Januar Tportzug 175Zürich ab 5,5"! ? Ehur a» 8,06, mit Hall i» Zch,-Wiediko», Zch, Enge, Zch,°-Wollishose», ttilchl'erg,Thalwil, Horge», Wädenswil, Ziegelbrücke, Wee-sen, Flums, sargans, Landquart, Dieser Zngführt 2, n»d »lasse und vermittelt in Ziegel-brücke Anschluß »ach Linlhal, in Landquart nachDavos u»d in Ebnr nach Arosa »nd Disentis. ?Zur Enllastuna des Schnellzuges Ehur ab l8,16? Zürich a» 20 30 verkehrt am 25. Dezember und2. Ia»»ar znschlagspslichliger Schnellzug Ehnr ab17,55 ? Landqnarl ab !8,12 ? Zürich an 20,23

mit Hall in Nagaz, Sargans, Weesen, Ziegelbrücke,Wädenswil, Thalwil nnd Zch,'E»ge, Dieser Z^igvermittelt in E!>;»i »»mittelbar Anschlnß vo» '^t,Moiil, nnd Arosa, in Landquart vo» Davos vonZug 'lll, Davos ab 16,01, Landquart an 18,06

Dieser Zng wird am 2, Januar ebenfalls in derSonnlagsfahrorduung geführt. Im Anschluß andiesen

schnellzug Ehur Zürich wird an, 25. De-

zember und 2, Januar ei» Personenzug Li»!halab 18,10, Ziegelbrücke a» l!1,0l gefühlt mit Halt inDiesbach -Betschwanden, Lnchfingon- Hätzingen, Nidfnrn Haslen, schwanden, Mülödi, GlarnS, Neislal»nd Näsels Mollis »nd Wagen durchlauf Linlhal-Zürich, ? Spätzug 3l87 Ziegelbrücke ab 22,02 3chn,'a»dc»

an 22,35 wird am 23, Dezember bisLmlhal an 2,1,!!!! ausgedehnt mil Hall ans allen^unionen, ? Am 25, Dezember und 1, Icniuaiverkehren die Sommer-2onn!agszügc 35ü2 St.Gnllen ab 18.08 ? Zürich a» l!!.!7 nnd 35722l, Gatten ab 20,22 - Zürich an 22,00 mil Halt inGoßa», Flawil, Uzwil, Wil »nd Winlerümr, DieseZüge vermitteln günstige Anschlüsse in S!, Gallenvon Gais nnd Trogen, in doßau vo» Appenzellund i» Wil vo» Neßlau Neu St, Ioha»»,

Zur Hers!el!uug ei»er güufiigc» Frühverbi»-d»»g uo» Zürich »och Luzern verkehrt am 2l,und 3l, Dezember Eilzug Zürich ad 6,10 ? Lu-zer» an 7,57 mit Halt in Zeh, Enge, Thalwil, Zng,Eham nnd Nothlreuz, Dieser Zug veruiittelt i»v!ürich A»sch!»ß von Brngg, Bülach, Uslei n»dMeile», in Tlialn'il von Eh»r »nd i» L»zei» »achBern, Gicwll, Tlausslad Engelberg nnd Vitznau-Gersau, ? Sporlzng 5l!U Airolo ab 16,N ?Ziilich an 19,2 l wird bei günstige» Schneeverhält-nissen anch am 2, und Januar geführl, ? Z»rSchnff»»g einer günstige» Spätverbindung vonLuzern »nach Zürich verkehrt am 25, Dezember nnd1, Januar Eilzug 2l!!1 Luzern ab 20, !1 ? Zürichan 21,57 mi! Hall in Ehain, Zng, Horgon-Ober-dorf, Thalwil, kilchberg, Zck», Enge nnd Zch,-Wiedilon, Tiefer Zng ucri»i!!elt i» Liizer» A»»fchluß uo» StaüSslad Engelberg, Gersau Vilma»,Brünig, Ber» La»g»a» u»d i» Zürich »ach Brugg,Bülach Schafshause», Winterthur nnd Meilen, ?Im weilern weiden am 25 nnd A0, Dezember dieznlchlagspflichügen Sommcrsckmcllzügc Lnzernab 1,5!! ? Bern a» !5,0« nnd M! Bcr» ab !,!,',»

Luzern an 15,ü>; ,nit Halt in Langnau undslonulfingen geführt. Ersterer bedie»! anch Higna».

LokalesVom ?Mindcvkncclit". ^V, ?c1,. I»i Fenillcto»

der ?A. Z, Z," Vli, 2275 (?Fiaiic» »m Dichter")wnrdc bei EiN'ähnnng der vo» Gottfried felleri>;eg»c»licilen gastliche» Lokale i» Paraiilbese dieFrage gestell!- ?Wo lieg! uoer lag der ?:>;i i » 0 c rI » e ch l ,iin Z ü r i ch b e r g" Jedem Zürcherallere» Jahrganges dürslcn bei diesen Worlc»"üeminifzettzcn aii die ?gille alte Zeil" aufgestie-gen fei», Geliüile doch der ?Ninderliiech!" z»jc»e» Släüe», N'ie Forster, Heuel, Miiggcxbühluud Sihlhulzli, wohin am Nachmittag des>;!»abe»

fchießeiis die Zürcher Familie» mil klind und»cgel in Schare» pilgcrlen, oft im Schweiße desAngesichts Tram »nd Aillos »varen nnbelannieDinge ? , um jenem populären Feste noch eine»ficht- und hörbare» Alze»t aufznfetze», Uauönche»,

Pistole» !l»d ?Fürlüsel" <;cil,e llci»e Me»ge

Pulver i» Pnftiei! wurden nm die Welle losge-lassen, bei cinlielcnder Dämmerung anch Hchwär?»er nn» ?Soniien"; daneben aber gab es kaffee,Schokolade, Eierröhrli »ni>; ?vcrbrnlne Engeln",Der ?^üinüerlnechl", N'o diefcö fröhliche Treibenherrschte, N'ar die ?Pension Beans^joili". Das Ge-bäude siebt hexte noch unverändert, und zwni ander Hochstraße, gegenüber dem Ausgang derHiiilerbergstraße, bis vor ein paar Jahren von,

Zahn der Zeit, Uietteich! auch von all dem Pulverdanips ziemlich geschwärzt und mitgenommen,

hcnle jedoch i» sauber gep»!>;!em Kleide, Der große,schattige Garlen nnd die prächliae, gänzlich freieAussichl nuf See und !^ebir,ie stexipelten den?Rinderknecht" zu eiliem der beliebigen Allsflugszielc. Ob Gottfried Nellei selber dort nurde»! Bacchus oder auch dnu Mars gehuldigt hat,

entzieht sich meiner Uenntnis.

Umbau eines Mcstaurants. e?, Ende Julibcga»» das Wareiihans Globus sei» zweistöckiges Nes!a»ran! nnch

eigene» Plänen n»>;zU'

banen. Da der Betrieb währe»» dieser Zeil a»s-N'chlerhallc» U'Nlde, uiußle vornehmlich uachlsgearbeüe! werde». De» Gäste» sälll die güustigeVeräuderilug bor allem im erste» Tlockwert auf.Hier sind im große» »nd kleinen Haal mächlige

Schiebesenstci eingelassen worden, oiirch die siellnen inalerische» Ausschnitt von All Zürich nndseiner Limmal erhasche», Neue Tapete, >;, inoderncBeleilchlilugslörper, frisch gesliiche»e Decke» nndHolzwerke sowie ein hellbrauner Inlaid machen sie

auch innerlich wohnlich, Ebcnso wurde» die Toilet-ten- u»0 Garderobe Anlage» er»e»eit. De» wese»!lichsle» Z.ilwachs bedeulel jedoch das »ei, zeitlicheVüseü, vo» de»! zwei List« iu die »üche suhre».Durch diese Zentralisatio» lömie» die Gäste schi,e!

ler und sür das Personal weniger ermüdend be-dient werden. Die frenndlichc Ailffrischnng merk!liia» anch de»! Speiselokal im Parterre an; amwichtigste» sind hier die ncnc» Toilette Anlagen

sowie die dnrch Verlegung der Kaffeeküche in denI. Stock gewonnenen neuen Sitzplätze,

^»leichzeilig wurde an der Nordostecke desHanfes eine unlerirdische, moderne Nüche angc-brach!, iu der uur Gas verwende! wird, Interessantist der Spieß, an dem 15 um die eigene Achse rotie-rende Ponlels i» 20 Minuten kollektiv gebraten»verde». Mit besonderer Sorgfalt wurden fernerdie »ühlfchränkc, die mil Dampf erwärmten Suppe»

und l>;>;emüselesfel sowie die Glaecmaschiue, die inder Hochsaison !50 Liter Eis herstellen muß, aus-gesucht, Die Bauarbeüen besorg!e die FirmaBaur u. Eu.

wcsslinftocröffnunn. !1 Im NacsenhauZ nnder Ba!,»l>;osslraßc ^Eingang llsleristraße) haben dieEheiinsiers !!>;eillimann niid Hiiber unter derFirmenbezeiclninng ?Williani" ei» neues Herren-mudegeschäsl ins ^ebeii gerilsen. Der seinen! Zweckgul enlsprechende nioderne Verkanssrauni wirkt,in Silber nnd Melall gehauen,

sehrclegani, (^iioße

Auslagen werden vermiede,!; das ganze Lagerbleib! dem >;l»»de» bis anf wenige Ausnahme» ei»Geheimnis, denn das Prinzip der Firmeninhabergehl dahin, den 5>;änfcr »ich! durch die Bereit-haltung

z» vieler Arlikcl in seinem üausscntschluh;» behindern,

Kaufmännischer Verein. <;^>; Der m u s i l a ->;

l >; sch e l i ! c r a i i sch c A b e ,1 d hinlerlicß a»,II, Dezember da»k dem vorzügliche» Spiel desVereinsorchesters und dem Vortragende», FelizMösch li», einen nachhaltigen Eindruck, Diepaar S zeile», die Mösch!»» ans seinem neue» No-inan vortrug, fesfcllen hanplsächlich dnrch diepathologische Poiträliernnss des Heldcii. Nachdem Vurlrag einer Phantasie Uo» Leo» Delibesdnrch das Orchester, las Möschli» aus ciueinManuskript ?Der freie Schweizer" vor, das schonvor zwanzig Jahre» entstanden ist »nd das ge-

wisse wiilschasiliche Zustände »nd deren Verlnüpfl-hei! mi! polüischcn Verhältnisse» vorausgesehen

hat.Lehrlinsssfürsorne. lEing,) Für die beruf-

liche EriüchNsiung »»serer Lehrlingeist das S!u-

diul»! voii Fachbüchern von großer Wichlig-keil. Ellern, welche ihre» i» einer Berufslehrebefindliche» Söhne» ein solches

empfchlens-wcnes Fachbuch a»f die Festläge

schenken möch-le», löniien sich beim I»ge»da,nt I! (Aernss-beralüng), Steininülilegasfe 1, Nal holen,

Tozmlmuscum im Veckenliof. <;<;3inss) DieAilsstellnng ?Zürich und seine

Sladlucrwallung"im Veckenhos «Alle Vecleuhoislraßc ,'!7)

ist Snins-lag von ! 1- 17 und Somttag vun 10?12 Uhr ßc-öjjncl. Bei genügender Beieiligxng siiiden Filh-r»ngc» statt, lieber die Festtage bleibt das Museu»!geschlossen,

Verhaftung einer Warcnhausdicbin. kp.

I» eine,» Warenhaus der inneren ^laot >;u»roe

cine H a u s f i a » aus Hessen beim Diebstahl er-lappi und der Polizei übergeben. Eine Hausdurch-suchung föiderle noch eine Menge uun Waren zu-lage, die zweifellos in verschiedene» Geschäfle» imLause der Zeil e»!we»de! »voroen find. Die Frauisl schon früher wiederholt Wege» Diebstahls be-straf! wurde».

Aus dem GerichtssaalVom Verichiissunssszwanss. A er», 16, De;.

n>;: Das Ülichleiaull V hatte sich»euerllings mit

eine,» Fall von Bcrichl!g»»sis;wangzu iiefchäf-tigeu. In, ?B c r » e r Tagblatt" war ein Ar-

lilel über Milüärfragen erschiene», aus de» vonäußerer miliiärischer Seile eine Ailliuoil erfolgte.

Darauf sandle der erste Einsender eine üicplil,dcien Anfnahine soN'ubl wegen ihrer Länge, alsauch luege» ihres

polemische» Eliaraklcrs c>;b-

gclehii! ivnrde. Der Einsender vcrlnugiedarauf

»iller Berufung ans Arlikel 2ll des bcrnischcnSlrafgesetzlnlches, daß das ?Berner Tagblatt" lieüieplit uerösscnlliche. Der Nichler >;v i c s jedoch

das Begehren ab mit der Begründung, daßdem abgelehnte» Artikel überwiegend der Ehaial-ler einer Berichligung im ^innc des Gesetzes,

d. h. der Berichlignng von Talsachen, abgehe.

Verurteiltes Tchwindelinstitut. Bern,lü, Tcz. Das eidgenössische Department desInnern teil! ,nü: Nach der belgischen Zeitung ?LeToir" vom 5 Dezember hal das loireknonellc Gc-richl in B r ü s s c l die Leiter des P h i l 0 l c ch » i»

schc» I u st i l u l s in Brüssel, Nue A,messens,»rege» B e l r » g e s verurteilt. Dieses I»sti-tu!, das anfänglich briefliche» Unlerrichl crleille,liescrle gegen Bezahlung anslcmdische» Tlndieren-den Diplome aller AN, Diese abfolul wertlosenDiplc,,ne »varen aber daz» angela», ausländischeBehörde», dene» sie

vorgewiesen »verde» konnten,

zu lullsche»: sie »varen mil dem belgische» Wap-pc», mit dein Tilel ?Univers,!''' pbiwlechniqne"ilnd liiit der Uiuerschlis! ?^iellor Bilche!" versehen.

Kleine ChronikDas Univcrsitätsfrcoto von Paul Bodmer.

>;'. ^r. In der Ailla der Zürcher Universität schufPanl Bodmer an der Stir»!va»>;d ei» großesFresko, Moüvisch be»vegl es sich i» klassischenBahnen, Das .heillose, Idealisierende erscheint andieser Ställe mil siecht belout. In einer Art Hainsind etwa dreißig aulikisch gewande!« »ueiblichcFiguren in rilhigem Bcisanimensein vereinig!;daneben, aber als eüvas Sekundäres behandeltund ohne innere Beziehung

zu den Franex, sinden sich eine Anzahl nacllcr knaben und Jüng-linge, Merlwürdig nnd fast bedauerlich, daß der»üxstler, dem die Themenwahl freistand, gerade

in diesem Naiim das männliche Elcmenl so starkgegenüber dem weiblichen znrücltrclen läßt. D o chist ihm als .Uünstlci die Fra» wobl adäqiiaierals der Man». Geistig lieg! das Bild ans derklassischen Linie, die ciwa vom Parnaß Raffaelsin de» Tianzeu ausgeht und über den Paruaß'IV'ussius bis zu den klassizistischen Wandbilder»Ingres' >;l»d Pilvis de Chavannes" im letzlenv^ahrhlindcrt führt.

Als Ganzes präsentiertsich das Fresko als

ein ernstes und würdiges Werk, Es ist von stillerVerhal!e»hcit, stimmungsvoll und von einer ge-

wissen feierlichen Größe, Der Aula steht es wohlau, ? Ausfallend erscheint dis Kolorit, EZ wirktsehr zurückhaltend, ja ausgesprochen blaß, voneiner Farblosigkeit, die in solchem Ausmaß vonder umgebenden Archüellui kam» gefordert wurde,

so sehr diese eine gedämpfte Farbgebung Wunsch-bar machte. Ein Beschauer, der nicht wußte, daßdas Fresko »c» ist, lömitc leicht auf den Gedan-ken komme», es sei mit den Jahren abgeblaßt.

Die Malerei erscheint fastaquarellartig zart uud

du»», Blaßröllichc, blaßbräunlichc, blaßgclblichc

und blaßgrüuliche Töne dominiere». Wie daskolorit, so isl anch die Gebärde, die Newegnngs-sprache sehr zurückhaltend.

Dnrch größere Disscrenzicrung der Figuren imTüpus nno in, Ausdruck der Köpfe und durch in-tensiveres geistiges und körperliches Zucinauder-inbezieln, »abringen der Geslalle», ferner durchweniger starke

figurale Anhäufung, Ballung ? ein-zelne Gruppen wirken z»

gedrängt ?, endlich durch»och clwcis klarere Gestaltung des Räumliche»hätte der ganze Eindruck vielleicht noch

gesteigert

, verde» können. Die Gefamtimpiesfion aber bleibtdoch die eines lüusllerlsch solide», großgewollleuWerles, das ciuc cigcuarüge, halb antikische, halbaltchristliche Stimmnng verbreitet, nnd das wohlgeeignet ist, das Ernste und Feierliche des Naumcs a»sz»»ehmen uud festzuhalten.

Pariser slunst-Vuttionen. II. Der PariserNuustmark! hat sich diesmal nach der Sommer-pause erst sehr späl und sehr

langsam wieder be-lebl; erst gegen Ende Ottober setzten die großen

Ailtlionen wieder ein, henle fi»dc» nicht seltenzehn bedeillsame Versteigerungs» am gleiche» Tagstati, Im Hotel Drouot, dem Zentrum deskunsthandels, dieser Markthalle >;r Nnnslweile,

fluten die Mcnfchcumassen von Saal zu Saal,

drängt man sich »in die Pulte der Aullionatorcn.Die Ergebuissc s i ud überraschend, bestätigen ei-ucut, daß selbst louer vielleicht gerade) i» kriti-sche»! Zeile,! fiii O.üalilälsware gille Preise be-

zahl! »verde»,

I» de» Aulüonen würden Millionenumsätzeerzielt, 210 UUl! Francs zahlte »na» für ein Jagd-bild vo» Lancrel ldas bei einer Versteigerung imJahre !»!>;,! nur <;>;>;00 Frs. gebracht hatte», 12 000

Francs für (5oro!s Gemälde ?In!6i'U'»r ä« kusine",

2l2U0 Fis. für cine kleine Landschaft vo» Jung-lind, 21000 Frs. für cine Skizze von Manet und1!»!100 Fls, für die ,.,>;I^iit?t!<;>;,,'' von Puvis de

Ehauauues. Für ciu Frauenbildnis von Boldinigab man 1!)!UU Frs,, für Murillos Gemälde?Franz von Affisi" 17 000 Frs, und deu gleiche»

Preis sür ei» Gcniäldc Uo» Boudin, M500 Frs.für ei» Tlillebe» vo» Failli» Latour, !U U00 Frs,für ei» Seestück uo» Sigune, 2N t<;00 Frs. brachlc»drei Landschaften von Felir Ziem, 27 500 Frs,vier Porlräls der Familie Üionmy von Mille!,17U00 Frs, zwei Monitnarlre Bilder von Utrillo.Von den Slnlplnren sind mit je 15U00 Frs. die

?Eva" vo» NodiN und eine Iünglingsflalile vo»Euilstou zu »ciiueu. ? Sehr hoch wäre» auch die

Preise sür u » sl g c w e r b e. Besonders begehr!

»varen die Marseiller Fayencen der SammlungLacroix, die man vor einiger Zeil in einer Aus-stclluug im ?^Iiizö« cws ^Vrtz I)c>;<;n'l!tls«" beluuu-der» kounte, Ma» steigerte beispielsweise dieGcbute sür eine gr^ße Zilppeiischiisscl von 30 N00

auf 15 «00 Frs,, für einen große» Wasserbehälter

uud eine Wafseilaune von 20 000 anf 37100 und!»0!1U Frs., uud 28 000 Frs. erreich«.'» zwei Ge-

fäße von Taiul-Ieau-du-Dc'seri, 26 000 uuo 15 000

Francs eine runde Platte u»d eine Schale iuspanisch maurischer Favcnce aus dein 16, Jahr-hundert.

Das stärkste Inieiessc aber sa»de» wohl dieMöbel iiild Gewebe, vor allem die schönenStticle ans dn» Besitz der Herzogin Sforza u»ddes Barons von Teil, U00 Fis. wurden sürcine Taluügainüur iiii Ncgeiicestil aegcbe», 11 00N

Francs für ei»e» lleiiie» Toileltcnlifch, 25 5NU

Fraues für ei» reizendes Leselischche», 2,!l>;<;»>;! Fis,,1^00l» n»d I7 5l»l» Frs, sür drei Schreibtische imStil Ludwig XVI,, 25 000 Frs, für eine Salon-garuiülr »nit Aubiisson Vcspaiiiinnsi lind 2! 0N0

Francs für eine Bibliolhek aus dem 18, Iahr-hundert. Vier Anbilssu» Teppiche ans der ZeitLudwig XV, wurde» für 13 750 Frs, verlauft, cm'tämischer Wauolcppich aus dem 16, Iahrlnlnderlfür 27 7l»0 Frs, Tüicke von hohem künstlerische»und zugleich historische» Wer! wäre» die kostbarePeiidclilbi, die Zar Nikolaus !, der Marquise vonLoudoxderni schenk!» (21 000 Frs.), die Erard-Harfe, die einst der kaiserin Josephine »gehörte,

nnd ein holzgeschnitztes Manouetlenthealer ausdem Palais Earminati in Venedig (je 13 800Francs.). ? Das Preisniveau wird, allen An-zeichen nach, noch weiter steigen,

so daß für diebevorstehenden großen Gemälde- und Gobelin-Auktionen wohl außeroidculliche Nesnllate zu erWallen sind.

H^v,,'.,.^^

Neue Zürcher Zeitung vom 17.12.1933