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Alarmierung der Rega nach Unfällen auf der Piste Die Helikopter der Rega kommen nur in rund 2 Prozent aller Wintersportunfälle auf Schweizer Pisten zum Einsatz (2019: 1’729 Einsätze). Weitaus die meisten dieser Rettungseinsätze gehen auf eine Alarmierung durch die Pistenpatrouilleure zurück. Magazin der Rega 1414, Nr. 85 Update März 2020 Rega: Unfälle auf der Piste Einsätze der Rega auf der Piste Die Rega transportiert jedes Jahr insgesamt 1’300 bis 1’700 ver- unfallte Wintersportler. Den mit Abstand grössten Anteil davon machen die Skifahrer und Snowboarder aus, die sich auf der Piste verletzen (siehe Grafik unten). Aufgrund der unterschied- lichen Wetter- und Schneeverhältnisse schwankt die Zahl der Helikoptereinsätze für verunfallte Wintersportler von Saison zu Saison. Was passiert nach einem Unfall? Aufmerksame Skifahrer und Snowboarder halten an, wenn vor ihnen auf der Piste jemand stürzt. Benötigt der Verunfallte Hilfe, sichern sie die Unfallstelle und alarmieren den Pistenrettungsdienst. Je nach Unfall und Verletzung entscheidet der Pistenpatrouilleur vor Ort, welches Rettungsmittel am meisten Sinn macht (Schlitten und Ambulanz oder Helikopter der Rega). Kommt der Rettungsheli- kopter zum Einsatz, übernehmen Notarzt und Rettungssanitäter der Rega die medizinische Versor- gung und bestimmen, in welches Spital der Patient für die weitere Behandlung geflogen wird. 1. Absichern der Unfallstelle: In genügendem Abstand zur Unfallstelle Skier gekreuzt einstecken und eine Person als Warner postieren. 2. Erste Hilfe: Allgemeinzustand der verletzten Person erfassen und für eine korrekte Lagerung, Wundversorgung und einen Kälteschutz sorgen. 3. Alarmierung des Pistenrettungsdienstes: Beschreiben Sie Ort und Zeit des Unfalls, Anzahl Verletzte und Art der Verletzungen. Nach Kollisionen: Sachverhalt festhalten, Personalien von Beteiligten und Zeugen aufnehmen, Ort, Zeit und Hergang der Kollision notieren und dabei besonders Gelände-, Schnee- und Sichtverhältnisse berücksichtigen. Bei lebensbedrohlichen Situationen und Lawinen: Direktalarmierung der Rega über die Nummer 1414. So können Sie helfen Skifahren Snowboarden Schlitteln Quellen: Rega Variantenfahren Andere Illustration: Daniel Karrer, Zürich 6,4 % Knieverletzungen 28,1 % Schulter- und Arm- verletzungen 22,3 % Unterschenkel- und Fussverletzungen 0,3 % Hand- und Handgelenk- verletzungen, andere 21,1 % Kopfverletzungen 20,4 % Wirbelsäule- und Rumpfverletzungen Von der Rega nach Wintersportunfällen transportierte Patienten (primäre Rettungseinsätze): Rega, primäre Helikoptereinsätze 2019 Pistenrettungsdienst 79,1 % Notruf 144 8,3 % Privat 8,8 % Übrige/SAC 3,8 % 1’729 Einsätze 100 % Der Ansturm auf die Pisten ist ungebrochen: 3 Millionen Menschen fahren in der Schweiz Ski oder Snowboard, wie eine Analyse der Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu zeigt. Von den mehr als 80’000 Wintersportlern, die sich auf unseren Pisten im Schnitt alljährlich verletzen, fliegt die Rega rund 1’300 bis 1’700 Personen ins Spital. Verletzungen bei Skifahrern und Snowboardern (primäre Helikoptereinsätze 2019) Das Verletzungsrisiko von Skifahrern und Snowboardern auf Schweizer Pisten wie auch der Schweregrad der Verletzungen blieben gemäss bfu in den ver- gangenen Jahren weitgehend unverändert. 2019 von den Rega-Crews am häufigsten betreut wurden Patienten mit Schulter- und Armverletzungen, mit Verletzungen im Bereich der Wirbelsäule oder am Kopf und mit Unterschenkel- und Fussverletzungen. 0 500 1’000 1’500 1’729 2019 2013 2014 2015 2016 2017 2018 1’626 1’445 1’335 1’473 1’351 1’634

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  • Alarmierung der Rega nach Unfällen auf der Piste Die Helikopter der Rega kommen nur in rund 2 Prozent aller Wintersportunfälle auf Schweizer Pisten zum Einsatz (2019: 1’729 Einsätze). Weitaus die meisten dieser Rettungseinsätze gehen auf eine Alarmierung durch die Pistenpatrouilleure zurück.

    Magazin der Rega 1414, Nr. 85 Update März 2020

    Rega: Unfälle auf der Piste Einsätze der Rega auf der PisteDie Rega transportiert jedes Jahr insgesamt 1’300 bis 1’700 ver-unfallte Wintersportler. Den mit Abstand grössten Anteil davon machen die Skifahrer und Snowboarder aus, die sich auf der Piste verletzen (siehe Grafik unten). Aufgrund der unterschied-lichen Wetter- und Schneeverhältnisse schwankt die Zahl der Helikoptereinsätze für verunfallte Wintersportler von Saison zu Saison.

    Was passiert nach einem Unfall?

    Aufmerksame Skifahrer und Snowboarder halten an, wenn vor ihnen auf der Piste jemand stürzt. Benötigt der Verunfallte Hilfe, sichern sie die Unfallstelle und alarmieren den Pistenrettungsdienst. Je nach Unfall und Verletzung entscheidet der Pistenpatrouilleur vor Ort, welches Rettungsmittel am meisten Sinn macht (Schlitten und Ambulanz oder Helikopter der Rega). Kommt der Rettungsheli-kopter zum Einsatz, übernehmen Notarzt und Rettungssanitäter der Rega die medizinische Versor-gung und bestimmen, in welches Spital der Patient für die weitere Behandlung geflogen wird.

    1. Absichern der Unfallstelle: In genügendem Abstand zur Unfallstelle Skier gekreuzt einstecken und eine Person als Warner postieren.

    2. Erste Hilfe: Allgemeinzustand der verletzten Person erfassen und für eine korrekte Lagerung, Wundversorgung und einen Kälteschutz sorgen.

    3. Alarmierung des Pistenrettungsdienstes: Beschreiben Sie Ort und Zeit des Unfalls, Anzahl Verletzte und Art der Verletzungen.

    Nach Kollisionen: Sachverhalt festhalten, Personalien von Beteiligten und Zeugen aufnehmen, Ort, Zeit und Hergang der Kollision notieren und dabei besonders Gelände-, Schnee- und Sichtverhältnisse berücksichtigen.

    Bei lebensbedrohlichen Situationen und Lawinen: Direktalarmierung der Rega über die Nummer 1414.

    So können Sie helfen

    Skifahren Snowboarden

    Schlitteln

    Quellen: Rega

    Variantenfahren Andere

    Illus

    trat

    ion:

    Dan

    iel K

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    r, Zü

    rich

    6,4 %Knieverletzungen

    28,1 %Schulter- und Arm-verletzungen

    22,3 %Unterschenkel- und Fussverletzungen

    0,3 %Hand- und Handgelenk-verletzungen, andere

    21,1 %Kopfverletzungen

    20,4 %Wirbelsäule- und Rumpfverletzungen

    Von der Rega nach Wintersportunfällen transportierte Patienten (primäre Rettungseinsätze):

    Rega, primäre Helikoptereinsätze 2019

    Pistenrettungsdienst 79,1 %

    Notruf 1448,3 %

    Privat 8,8 %

    Übrige/SAC 3,8 %

    1’729 Einsätze100 %

    Der Ansturm auf die Pisten ist ungebrochen: 3 Millionen Menschen fahren in der Schweiz Ski oder Snowboard, wie eine Analyse der Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu zeigt.

    Von den mehr als 80’000 Wintersportlern, die sich auf unseren Pisten im Schnitt alljährlich ver letzen, fliegt die Rega rund 1’300 bis 1’700 Personen ins Spital.

    Verletzungen bei Skifahrern und Snowboardern (primäre Helikoptereinsätze 2019)Das Verletzungsrisiko von Skifahrern und Snowboardern auf Schweizer Pisten wie auch der Schweregrad der Verletzungen blieben gemäss bfu in den ver-gangenen Jahren weitgehend unverändert. 2019 von den Rega-Crews am häufigsten betreut wurden Patienten mit Schulter- und Armverletzungen, mit Verletzungen im Bereich der Wirbelsäule oder am Kopf und mit Unterschenkel- und Fussverletzungen.

    0 500 1’000 1’500

    1’7292019

    2013

    2014

    2015

    2016

    2017

    20181’626

    1’445

    1’335

    1’473

    1’351

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