metabolismus und toxikologie
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Metabolismus und Toxikologie. Wenn sich eine Verbindung im in vitro Experiment als wirksam zeigt, heißt dies noch lange nicht, daß diese ein geeigneter drug candidate ist. Die allermeisten Substanzen unterliegen im Körper biochemischen Umsetzungen (Metabolismus). - PowerPoint PPT PresentationTRANSCRIPT

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 1
Metabolismus und ToxikologieWenn sich eine Verbindung im in vitro Experiment als wirksam zeigt, heißt dies noch lange nicht, daß diese ein geeigneter drug candidate ist.Die allermeisten Substanzen unterliegen im Körper biochemischen Umsetzungen (Metabolismus).Manche dieser Reaktionen führen zu Abbauprodukten (Metabolite) die giftig sind. Ziel ist es also, ungeeignete Verbindungen möglichst frühzeitig zu erkennen:
„Fail early, fail fast, fail cheap“

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 2
Warum ist die Voraussage der ADME Parameter so wichtig ?
Gründe die zum Fehlschlag eines potentiellenWirkstoffs führen

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 3
Zu Risiken und Nebenwirkungen...Nebenwirkungen werden als die 5.-6. häufigste Todesursache eingeschätzt (USA 1994)
Häufigste Todesursache: Herz-Kreislauf-Komplikationen
Liste von zurückgezogenen Medikamenten (unvollständig)Handelsname Nebenwirkung Hersteller ZeitraumRofecoxib Thrombosis,Stroke Merck(USA) Sep 2004Cerivastatin Rhabdomyolysis Bayer Aug 2001Alsostron Ischemic Colitis GSK Nov 2000Cisapride Cardiac Arrhythmia Janssen Jun 2000Pemoline Liver Toxicity Warner-Lambert May 2000Mibefradil Drug/Drug Interaction Roche Jun 1998Terfenadine Cardiac Arrhythmia Höchst Dec 1997Fenfluramine Heart Valve Disease Wyeth Sep 1997
Quelle: J. Gut TheraSTrat AG, Allschwil, CH (bis 2001)

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 4
QT interval prolongation (I)
QT-Intervall
Bildquelle: http://medizinus.de/ekg.php
RR-IntervallZu den häufigsten Neben-wirkungen die zum Fehlschlag eines Medikamentes (oft erst in Phase III oder IV der klinischen Prüfung) führen, gehören Herzrhythmusstörungen. Dabei wird zumeist eine Verlängerung der sog. QT-Zeit im EKG gemeßen.Die obere Schranke beträgt üblicherweise 440-470 msec bei einer Pulsfrequenz von 60 Schlägen pro Minute

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 5
QT interval prolongation (II)Da die Pulsfrequenz variiert, normalisiert man die QT-Zeit auf das sog. QTc interval mittels Division durch die Wurzel des vorhergenden RR Intervals (Bazett Korrektur):
QTc = QT / RR1/2
Für eine Pulsfrequenz von 60 beträgt RR 1 sec
Der im EKG gemessene Strom während der QT-Zeit rührt vorwiegend von der verzögerten Aktivität des kardialen Kaliumkanals her. (outward repolarizing current IKr)Dieser Kanal wird durch das sog. Human ether-a-gogo related gene (hERG) kodiert.Üblicherweise nutzen Antiarrhytmische Präparate der Klasse III genau diesen Effekt.Allerdings kann eine überlange QT-Zeit wiederum zu teilweise fatalen Störungen des Herzrhythmus führen.
Lit: R.R.Shah Brit.J.Clin.Pharmacol. 54 (2002) 188.

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 6
Der hERG Kaliumkanal (I)
Der hERG Kanal ist für die schnelle (Kr rapid) Kalium Komponente des repolarisierenden Stroms I während des QT-Intervalls zuständig
Lit: M.Recanatini et al. Med.Res.Rev. 25 (2005) 133.

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 7
Der hERG Kaliumkanal (II)
Der hERG Kanal besteht aus einem TetramerLit: M.Recanatini et al. Med.Res.Rev. 25 (2005) 133.

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 8
hERG blocking drugs
In Zusammenhang mit QT-Intervallverlängerung vom Markt genommene Medikamente: Alle weisen eine hohe Affinität zum hERG Kaliumkanal auf.Lit: A.M.Aronov Drug Discov. Today 10 (2005) 149.
N
N N
N
F
O
H
N
N
N
O
H
NCl
F
N
OH
OH
N
N
O
F
O
O
NH2
Cl
O
H
N
OOH
F
N
N
H
O
Astemizole
AntihistaminicSertindole
AntipsychoticTerfenadine
Antihistaminic
Cisapride
Gastroprokinetic
Grepafloxacin
Antibiotic

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 9
Historische Entwicklung in den USA
Als Reaktion auf ca. 100 Todesfälle durch Vergiftung ausgelöst durch ein Elixier von Sulphanilamide in 72% Diethylenglykol, enstand der United States Federal Food, Drug and Cosmetic Act von 1938 der die passive Zulassung von Substanzen durch die Food and Drug Administration (FDA) regelte.Demnach mußten die entsprechenden Medikamente zumindest für den beabsichtigten Zweck sicher sein.
Für die Zulassung von (chemischen) Substanzen die in größeren Mengen produziert werden, ist dagegen die Environmental Protecting Agency (EPA) zuständig.

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 10
Historische Entwicklung in DeutschlandBis 1961 gab es in (der damaligen Bundesrepublik) Deutschland für den Verkehr mit Arzneimitteln keine umfassende gesetzliche Regelung.Ausschlaggebend für die Neuregelung war der sog. Contergan-Skandal: Der Wirkstoff Thalodomid zeigte in den ursprünglichen Tierversuchen keine Auffälligkeiten, stellte sich jedoch als teratogen heraus.
Das Arzneimittelgesetz regelt u.a.:• Anforderungen an klinische Studien• Nachweis der Wirksamkeit• Nachweis der nicht vorhandenen Humantoxizität

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 11
Präklinische PhaseNach Abschlus der lead optimization folgen umfassendein vitro (Modellsystem aus Zellen, Zellverbänden) und in vivo (Tierversuch) Untersuchungenan dem bzw. den lead candidate(s).
In diesem Stadium erfolgt auch die Patentanmeldung, wobei immer einer Reihe von Verbindungen eingebracht werden, um• Sich nicht nur auf einen Wirkstoff festzulegen • Ähnliche potentielle Wirkstoffe zu reservieren• Nachahmungspräparate („me-too“) zu erschweren
Verbindungen erhalten zumeist in diesem Stadium einen United States Adopted Name (USAN)

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 12
Klinische Studien (I)Phase I: Überprüfung ob das Tiermodell auf den Menschen übertragbar ist. Erstellung von Dosierrichtlinien(10-50 Probanden, „healthy male“, keine Risikogruppe)
Phase II: Prüfung der Wirksamkeit und relativen Ungefährlichkeit an einigen Patienten
Phase III: Nachweis der Wirksamkeit und Unbedenklichkeit an einer Vielzahl von Patienten (u.a. auch auf Nebenwirkungen mit anderen Medikamenten)
Nach der MarkteinführungPhase IV: Wie Phase III, aber umfassendere Anzahl von Patienten, Erfassen von seltenen Nebenwirkungen, Langzeitstudien, Nachweis der Kosteneffizienz

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 13
Klinische Studien (II)Zeitdauer (in Monaten) für die klinische und prä-klinische Entwicklung
Lit: P.Preziosi Nature Rev.Drug.Discov. 3 (2004) 521.

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 14
Marktzulassung (I)In den USA entscheidet die Food and Drug Administration (FDA) über die Zulassung, für die EU nun zentral das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sowie das Deutsche Institut für medizinische Dokumentation und Information.Ein Medikament wird nur dann zugelassen wenn,• Das Einsatzgebiet oder der Wirkmechanismus neu ist• Es eine verbesserte Wirksamkeit als bestehende Wirkstoffe aufweist• Es eine bessere Verträglichkeit, bzw. weniger Nebenwirkungen zeigt• Es eine andere Darreichungsform (Galenik) aufweist
Mit dem Ausgang des Zulassungsverfahrens entscheidet sich immer häufiger die finanzielle Zukunft eines Unternehmens.

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 15
Marktzulassung (II)Eine neues Medikament wird auch als new chemical entity (NCE) bezeichnet.
World Drug Index 58,000 compoundsUSAN <10,000 in clinical trial
Investment per new chemical entity: >500,000 $New chemical entities per year: ca. 15
Von der FDA Aufwand für Forschung undzugelassene Medikamente Entwicklung (Firmen in USA)1996 53 1980 2 Mrd US$1997 39 1985 4 Mrd US$1998 30 1990 8 Mrd US$1999 35 1995 15 Mrd US$2000 27 2000 26 Mrd US$2001 24 2001 30 Mrd US$2002 17 2002 geschätzt 32 Mrd US$

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 16
Von der pipeline bis zur Marktzulassung
Rechnet man von den tatsächlich zugelassenen neuen Medikamenten (new chemical enitity, NCE) auf die Anzahl der in vitro gescreenten Verbindungen zurück, so kommt man auf über 1000 pro Medikament. Ohne die verfügbaren computerbasierten ADMET Filter würde diese Zahl noch höher sein.

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 17
Informationsfluß in einer drug discovery pipeline

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 18
Optimierungsprozess vom lead candidate zum drug candidate
Wirkungsamkeit
ADME-ToxEigenschaften
Wirkungsamkeit
ADME-ToxEigenschaften
Früher: Zunächst Optimierung der Wirksamkeit, danach Verbesserung des ADME-Tox Kriterien
Heute: Simultane Optimierung von Wirksamkeit und ADME-Tox Eigenschaften (erfordert in silico AMDET-Modelle)

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 19
eADMET Prediction
earlyAbsorptionDistributionMetabolismEliminationToxicology
PharmacokineticBioavailability

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 20
ADME-Tox Modelle

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 21
ADMET-Modelle
„ ... the modification of organic compounds by the microsomal enzymes can be understood in terms of physico-chemical constants in a quantitative fashion.“
C. Hansch (1972)
Lit: H. van de Waterbeemd, E. Gifford „ADMET in silico Modelling: Towards Prediction Paradise ?“ Nature Reviews Drug Discovery 2 (2003) 192-204

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 22
Metabolismus (I)(Bio-)chemische Reaktionen von Xenobiotica im Körper
Phase I: Oxidation, Reduktion und Hydrolyse
v.a. Cytochrom P450 Enzyme
Phase III:Elimination durch Transporter
Phase II: Konjugation mit kleinen Molekülen (z.B. Glutamin)
First pass effect:Extensive Umsetzung von vorwiegend lipophilen Molekülen,
solchen mit MW>500, oder die eine spezifische Affinität zu bestimmten Transportern haben,bei der ersten Passage durch die Leber

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 23
Am Metabolismus beteiligte EnzymePhase I: Oxidation, Reduktion und Hydrolyse
Cytochrom P450 Enzyme (mehr in Vorlesung 10)Dihydropyrimidin-, Alkohol-, und Aldehyd DehydrogenasenEpoxid Hydrolasen,Esterasen und AminasenDT DiaphoraseFlavin Monoxygenasen
Phase II: Konjugation mit kleinen Molekülen (z.B. Aminosäuren)
N-Acetyltransferase, Glutathione S-transferaseUridinediphosphat-GlucuronosyltransferasenSulfotransferasen, Methyltransferasen
Phase III:Elimination durch Transporte P-glycoprotein (MDR1)
Alle diese Enzyme unterliegen teilweise starken individuellen Variationen

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 24
Metabolismus (II)
Experimentelle (in vitro) Methoden:Leber Mikrosomen vom Menschen, Hepatocyten und rekombinante P450 Isozyme

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 25
Elimination / ExkretionUnter Elimination werden alle Vorgänge zusammengefaßt, die zur Entfernung eines Stoffes aus einem Kompartiment führen. Diese können auch metabolischer Art sein.
Lipophile Stoffe können über die Galle, hydrophile Stoffe über den Harn ausgeschieden werden.
Allgemein gilt:MW <300 300-500 >500 Galle Galle & Harn Harn

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 26
Metabolismus bei der Absoption (I)Transcytosis in den Absorptionszellen
Ausschnitt aus der Darmwand
A
A
B
B C
C D
D'
A Transcellulär (passive Diffusion)
B Paracellulär
C Aktiver Transport
D Transcytosis

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 27
Prozesse der Phase I (I)Hydrolyse (Formale Umsetzung mit Wasser) von Ester und Amide durch Esterasen und Aminasen
O
O
R1R2 OH
O
R1 OH R2
NH
O
R1R2
NH2
O
R1 OH R2
+Esterasen
Aminasen+
Epoxide durch Epoxid-Hydrolasen
Acetale durch Glycosidasen
O
R2R1
OH
R2R1
OHEpoxid-Hydrolasen
R1 C
OR2
R3
OR2
R1 C R3
OGlucosidasen+ 2 R2OH

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 28
Prozesse der Phase I (II)Decarboxylierung (Freisetzung von CO2) von
Carboxylatgruppen von Aminosäuren usw.
Reduktion von Carbonylverbindungen durch Alkohol-Dehydrogenasen oder Aldo-Keto-Reduktasen Azoverbindungen (über Hydrazo-Verbindungen zu Aminen) durch NADPH-Cytochrom c Reduktase u.a. Enzyme Nitroverbindungen
Reduktive Dehalogenierung von Aliphatischen Verbindungen

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 29
Prozesse der Phase I (III)Oxidationsreaktionen von Alkoholen und Aldehyden zu Carbonsäuren
RCH2OH RCHO RCOOH
Aliphatischen Ketten RCH2CH3 RCH(OH)CH3
Aromatischen Aminen ArNH2 ArNHOH ArN=O
Tertiären Aminen R1 N R3
R2R1 N
+R3
R2
O
Sulfiden R1 S R2 R1 SO R2 R1 SO2 R2
Alkenen zu EpoxidenO
R2R1R2R1
Aromaten zu Phenolen (in para-Stellung)
R R OH

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 30
Prozesse der Phase I (IV)Oxidative O- und N-Dealkylierung
Oxidative Deaminierung durch die Monoamin Dehydrogenase (MAO)
Oxidative Desulfurierung
R1 X CH2 R2 R1 X H CHOR2+ X=O, NH
RCH2NH2 RCHO
R1 C R2
S
R1 C R2
O
Zu den Oxidasen gehören außerdem noch
Flavin Monooxygenase Isoenzyme Aldehyd OxidaseCytochrom P450 Enzymsuperfamilie

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 31
R O S
O
O
OH
O
OHO
O N
N
N
N
NH2
P OHO
OH
P
O
O
OH
S
O
OH
O
RXH +
PAPS
+ PAP
Prozesse der Phase II (I)
Glucuronidierung z.B. von Acetaminophen, Morphium, Diazepam, Trichlorethanol allgemein Phenolgruppen
Sulfonierung von Phenolen, Steroiden, Acetaminophen, Methyldopa
O
COOH
OH O UDP
OH
OH
O
COOH
OH
OROH
OH
+ ROH + UDP

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 32
Prozesse der Phase II (II)
Acetylierung z.B. von Sulfonaminden, Isoniazid, Dapson, Clonazepam
Bildung von Mercaptansäuren
CoA S
O
CH3RNH
O
CH3RNH2 + + CoA-SHAcetyl-Transferase
O
R2R1
OH
R2R1
S Cys
Glu
Gly OH
R2R1
SCOOH
NH2
GlutathionS-Transferase

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 33
Prozesse der Phase II (III)
Konjugation mit Glycin z.B. von Benzoesäure, Isonictotinsäure
Konjugation mit Glutamin z.B. von Indolylessigsäure,
Phenylessigsäure
NH2
R
COOH
N
R
COOH
O
R1
H
R1-COOH
1. Aktivierung durchATP und CoA
2. Glycin R=H
NH2
R
COOH
R= -(CH2)2-CONH2

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 34
Prozesse der Phase II (IV)
O-, N-, und S-Methylierung z.B. von Methadon, Nicotinamid, Norepinephrine
Catechloamine (durchCatechlol-O-Methyl Transferase)
R1N
R2
H
R1N
R2
CH3
Adenosin-Methionin
NR
N+ CH3
R
ROH
OH
RH3CO
OH

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 35
Metabolisierung von Xenobiotica (I)
CH3 COOH
Toluol
Phase I
Benzoesäure
O N
H
COOH
Phase II
Hippursäure
Ausscheidung im Harn
O
H
HBenzol
Konjugation mit Makromolekülen Giftung
Cl Cl
CCl3
Cl Cl
CCl2
DDTDDE (antiandrogen)

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 36
Metabolisierung von Xenobiotica (II)Br
O
H
H
Br
Brombenzol
Phase I
CYP P450NADPHO2
Br
OH
Umlagerung
Br
OH
OH
Epoxid-Hydratase
Br
OH
OH
Oxidation
spontaneKonjugation
Kovalente Bindungan Makromoleküle
Br
OH
S Cys
Glu
Gly
GlutathionS-Transferase
Br
OH
S
NH
COOH
O
CH3
2. Acetyl-Transferase
1. Elimination von Gly und Glu

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 37
Metabolisierung von Xenobiotica (III)Beispiel besonders ungünstiger Metabolite
OEt
N
O
CH3
H
phenacetin
OH
N
O
CH3
H
paracetamol(wirksamerMetabolit)
Aktivierung
-CH3CHO
OEt
N
O
CH3
OH
O
N
O
CH3
Phase I
CYP P450NADPHO2
N-hydroxy- undQuinone Metabolite(Hepato- und Nephrotoxisch)
OEt
NH2
phenetidine(Bildung vonMethemoglobin)
Toxisch
Deshalb nicht mehr zugelassen

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 38
Metabolisierung von Xenobiotica (IV)
N
NCH3
CH3
N
N+
CH3
CH3
O
Imipramine Imipramine N-Oxide
Beispiele in denen Metabolite ebenfalls pharmakologisch wirksam sind
S
N
NCH3
SCH3
S
N
NCH3
SCH3
O
S
N
NCH3
S CH3
O
O
Thioridazine Mesoridazine Sulforidazine

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 39
Verbesserte metabolische Stabilität
OO O
P
O O
O
OO
S OP
O O
O
NO H
Cmax = 465 ng ml-1 Cmax = 3261 ng ml-1
4% Absorption 90% Absorption
Erhöhung der Bioverfügbarkeit durch:
Ersatz der Esterbindung durch eine Amidgruppe
Lit: A.-E.Nassar et al. Drug Discov. Today 9 (2004) 1020
Vermeidung der N-Oxidierung
NO
O
N
H O
N
H OH
N
H
O
O
N
O
O
N
H O
N
H OH
N
H
O
O
S
N N
S
26% Absorption 47% Absorption
Ritonavir

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 40
Toxikologische Endpunkte
Allgemeine Toxizität, Akute Giftigkeit,Reizung von Haut und Augen
CytotoxischCardiatische Toxizität (hERG) Hepatotoxizität (PXR, CAR)NephrotoxizitätImmunogenizität (Sensibilisierung, Allergen)Neurotoxizität (Rezeptorbindung)Drug-Drug Wechselwirkungen (Cytochrom P450)GenotoxischCanerogen / MutagenTeratogen
Auswirkungen auf den Körper: Veränderungen
am Stoffwechsel (z.B. hormonell) an den Organen am Verhalten

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 41
ADMET-Modelle (II)Die Vielzahl möglicher Reaktionen macht eine Voraussage der metabolischen/toxikologischen Eigenschaften schwierig.
Zusammenfassung von charakterisierten Reaktionen spezifischer Verbindungen in Datenbanken
Sog. Expertensysteme (Auswahl !)
DEREK, METEOR http://www.chem.leeds.ac.uk/luk/
HazardExpert CompuDrug Ltd.
TOPKAT Accelrys
M-CASE Multicase
iDEA Lion Bioscience

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 42
ADMET-Modelle (III)
Metabolische Aspekte Deskriptoren
Biotransformation Chemische Struktur einzelnerMetabolite anhand der sichein decision tree aufstellen läßtphysico-chemische Eigenschaften
Enzymbindung v.a. an SerumproteineCytochrom P450 Enzyme(siehe Vorlesung 9)
Katalytische Reaktionen ReaktionsmechanismusUmsatzgeschwindigkeit
Drug-Drug Interaction Inhibition bzw. Induktion

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 43
ADMET-Modelle (IV)Deskriptoren in QSAR-Gleichungen
log(T) = a(H) + b(E) + c(S) + Konstante
T: ToxizitätH: Hydrophobizität logPE: Elektronische FaktorenS: Sterische Faktoren
C. Hansch et al. J.Am.Chem.Soc. 86 (1964) 1616
An dieser elementaren Gleichung hat sich im Lauf der Zeit nichts geändert !
Die Dominanz einer einzelnen Größe weist wie bei QSAR üblich auf den Wirkungsmechanismus hin

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 44
ADMET-Modelle (V)Experimentelle Assays:
aquatic toxicity: Einzeller (Tetrahymena pyrifomis,Vibro fischeri)
Mutagenizität (AMES): Salmonella typhimurium + S9(Leberenzyme)
Hautreizung: Meerschweinchen (guinea pig)
Augenreizung: Kaninchenauge
in vivo ADMET: Zebrafisch
Aktueller Stand von QSAR-Methoden zur Toxikologie:
T.W. Schultz et al. J.Mol.Struct.(THEOCHEM) 622 (2003) 1
T.W. Schultz et al. idem 622 (2003) 23

7. Vorlesung Modern Methods in Drug Discovery WS05/06 45
Drug Safety
Drug-Drug interactions:
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten Drug Interaction Database http://depts.washington.edu/ventures/pfolio/didb.htm
Ökotoxikologie:
Wie verhalten sich ausgeschiedene Medikamente und deren Metabolite in der Umwelt ?
Biologische Abbaubarkeit