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Metrologie für Industrie und Mittelstand Angebote zum Technologietransfer

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Page 1: Metrologie für Industrie und Mittelstand · Metrologie für Industrie und Mittelstand PTB-Mitteilungen 125 (2015), Heft 1 Verwertung durch Wettbewerber im Ausland. Manchmal wird

Metrologie für Industrie und Mittelstand Angebote zum Technologietransfer

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Fachorgan für Wirtschaft und Wissenschaft Amts- und Mitteilungsblatt der Physikalisch-Technischen BundesanstaltBraunschweig und Berlin

125. Jahrgang, Heft 1, März 2015

Inhalt

Metrologie für Industrie und Mittelstand

• Vorwort 3• InterviewmitdenVerantwortlichendesTechnologietransfersderPTB Dr.BernhardSmandekundAndreasBarthel 4• TechnologietransferinZahlen–DatenundFakten 8• Sensorik&Elektronik Angebote zum Technologietransfer 12• Produktionstechnik Angebote zum Technologietransfer 30• Optik Angebote zum Technologietransfer 42• Mikro-&Nanotechnologie Angebote zum Technologietransfer 52• Mensch&Gesundheit Angebote zum Technologietransfer 62• Erfolgsgeschichten 70

Amtliche Bekanntmachungen (eigenesInhaltsverzeichnis) 74

• WegfallderamtlichenBekanntmachungenindenPTB-Mitteilungen 75

Titelbild

Bildquelle: PTBRubinkugeln eines PTB-Lückennormals, das zur Kalibrierung von Taststiftkonfigurationen dient

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Inhalt

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VolkswirtschaftlichesWachstumbasiertaufeinerschnellenUmsetzungvonaktuellemWissenausderForschungindieWirtschaft.InnovativeProdukteundDienstleistungenentstehenundtragendamitzurWett-bewerbsfähigkeitunsererWirtschafterheblichbei.DurchdieEinbezie-hungdesTechnologietransfersimEinheiten-undZeitgesetzalseinesderZielederPTB,wirddessenBedeutungnocheinmalbetont.

MitdieserZusammenstellungpräsentierenwirIhnenneueEntwicklungenundIdeenfüreinenTechnologietransferindieIndustrie.SiefindeneinenAusschnittunsererTechnologie-undPatentangebote,dieimRahmenunserersatzungsgemäßenAufgabenentwickeltwurden.

TechnologietransferwirdinderPTBingroßerBreitebetrieben.DurchSchutzrechtewirddiesesWissenhäufiggesichert.EinezentraleRollespielendiemannigfachenKooperationenmitderIndustrieinnerhalbderPTB-Fachabteilungen–dennletztlichsindesunsereWissenschaft-lerinnenundWissenschaftler,diedasOhramPulsderverschiedenenMesstechnik-Branchenhaben.DiedirekteExistenzgründungmitPTB-TechnologienisteinweitererWeg,denwirunserenMitarbeiternundMitarbeiterinnenanbieten.

VielleichtgebenIhnendiefolgendenSeiteneinenAnstoß,sichverstärktmitKooperationsmöglichkeitenmitderPTBauseinanderzusetzen.För-derprogrammefürkleineundmittlereUnternehmen(KMU),fürdiewirunsselbstverständlichbewerbenmüssen,stehenbereit.Mitüber35 %Lizenzierungsgradhabenvieleunsererrund150PatentebereitseinenAnwendergefunden–undvielleichtistbeiderhierveröffentlichtenAuswahleineinteressanteNeuerungauchfürIhrUnternehmenmitdabei.

IndiesemSinne,vielSpaßbeimLesenundPlanen!

Dr. Bernhard SmandekBeauftragter für Technologietransfer

Vorwort

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PTB-Mitteilungen 125 (2015), Heft 1Metrologie für Industrie und Mittelstand

„Das, was wir anmelden, führen wir in über 80 Prozent der Fälle zum Patent“

PÖ: Herr Smandek, seit wann gibt es den Technologietransfer in der PTB?

TT:Technologietransfergibtesschonsehrlange.Anfangder90er-JahregabeseinenParadigmen-wechselundmanhatintensivermiteinzelnenIndustriebetriebenzusammengearbeitet.DannkamdienächsteStufemitderFragenachderInanspruchnahmevonPatentenundPatentver-wertung,undsowurde2004einzentralesBürofürTechnologietransferimFachbereichfür„gesetzlichesMesswesen“eingerichtet.

Interview mit dem Beauftragten für Technologie-transfer, Dr. Bernhard Smandek, und Innovations-manager Andreas Barthel

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„EsistderTraumjedesErfinders:EinesTagesvordereigenenErfindungzustehen,dieinFormeinesPrototypenodereinesProduktsWirklichkeitgewor-denist“,sobeschreibtPeterUlbig,LeiterderPTB-Abteilung„Querschnittsauf-gaben“indenPTB-Mitteilungen2010dieemotionaleIntentionallerWis-senschaftler.DerTechnologietransferderPTBlässtdiesenTraumfüreinigeForscherwahrwerden.ÜberHintergründe,GeschichteundVorgehensweisesprechendieVerantwortlichendesTechnologietransfers(TT)mitderAbtei-lungPresse-undÖffentlichkeitsarbeit(PÖ)derPTB.

PÖ: Kann man sagen, dass Technologie-transfer sozusagen einer der Geburtshelfer der PTB war?

TT:SicheristEndedes19.JahrhundertseinGrundgedankegewesen,modernephysikalischeForschungindenBereichderwirtschaftlichenVerwertungzubringen.DagingesumdiedamalsneueEnergieformElektrizitätundumdieFrage,wiemachtmansiemessbar–wiemachtmansiegenaumessbar?

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PTB-Mitteilungen 125 (2015), Heft 1 InterviewInterview

PÖ: Wieso wurde der Technologietransfer, der von Beginn an fester Bestandteil der PTB war, erst in den 90er Jahren institutionalisiert?

TT:Dasgeschahschonfrüher,manmussdenBegriff‚Technologietransfer‘weiterfassen.InstitutionalisiertwarderTechnologietransferbereitsdurchVeröffentlichungenindenPTB-Mitteilungen,denBerichtenderPTB,dieinhoherAuflagepubliziertwurden.Heutehabenwirrund600PublikationenimJahr,500Mitar-beiter,dieinNormungsgremienmitarbeitenunddannkaminden90er-JahrendiedirektePro-jektzusammenarbeitmitderIndustriedazu.ImSprachgebrauchdesTechnologietransfersnenntsichdasValidierung.Dasheißt,manhatinderPTBEntwicklungen,dieinderIndustrieeinenBedarfdecken.UndsoentwickeltmanzusammenmitderIndustrieinProjektensogenannteFunkti-onsmuster.MangehtdamitüberdieExperimenteamLabortischhinaus.DasPartnerunternehmenbringtdiesesFunktionsmusteranschließendzurMarktreife.

PÖ: Der Begriff Technologietransfer wird also sehr weit gefasst?

TT:Technologietransferistsehrweitzufassen.InunseremLeitbildnennenwirallesTechnologie-transfer,wasausEntwicklungenderPTBzueinerwirtschaftlichenVerwertungführt.

PÖ: Das könnte auch eine Veröffentlichung aus den 70er-Jahren sein?

TT:Ja,daskönntedannderFallsein,wennessehrweitvonderdamaligenAnwendungentferntist.TypischesBeispielfürsoetwaswäredieGeschichtemitderAllgemeinenundderSpeziellenRelativi-tätstheorie.HeutewürdedasNavigationssystemnichtordentlichfunktionieren,wennEinsteinAnfangdesletztenJahrhundertsdieseSchriftennichtveröffentlichthätte.EineVeröffentlichungausden70er-Jahrenkanntheoretischheuteverwertbarsein,aberdieInnovationszyklensindheutevielkürzer.

EsgibtnatürlichauchnochandereKanäle,überdieichTechnologietransferbetreibenkann.Ver-öffentlichung,Normung,Standardisierungsindklassisch–aberauchBeratung,DienstleistungundUnterstützung,wiewirIdeenausderPTBheraus-bekommen,ExistenzgründungausderPTB,das

sindThemen,beidenenTechnologietransferausderPTBindieWirtschafthineingeschieht.DerTechnologietransferistvielfältig.

PublikationenspieleneinegroßeRolle.WirhabengeradeeineZusammenarbeitmiteinerExistenz-gründungausderUniversitätKiel.DiehabeneinePublikationvonunsgefunden,inderesumStrah-lungsüberwachunginFlugzeugengeht.DieGründerhabenjetzteineAppgeschrieben,mitdereinPassa-gierseineFlugrouteeingebenkannunderbekommtdanndiezuerwartendeStrahlendosisinAbhängig-keitvonderaktuellenSonnenaktivitätmitgeteilt.

PÖ: Wie fällt die Entscheidung, ob eine Idee als Kooperation mit der Industrie verwertet wird, oder ob z. B. eine Lizenzvergabe besser geeignet ist?

TT:DerWegderVerwertunggehttypischer-weiseüberdenWissenschaftler,derbereitsguteBranchenkenntnissbesitztoderüberausgewählteIndustriemessen.AufdiesenMesseführenwirGesprächemitpotenziellenneuenProjektpart-nern.Industriegütermarketing,unddazugehörtTechnologieverwertungimweitestenSinne,gehtvornehmlichüberdenpersönlichenKontakt.DassagtauchdieInnovationsliteratur:DerHauptkon-taktzumAnwendergehtüberdenErfinderundWissenschaftler.Wirmoderierendasundevaluie-rendiewirtschaftlichenFragen.EinePatentrecher-cheisthierStandard.

PÖ: Wieso werden Ideen und Technologien, die in der PTB entstanden sind, verkauft? Wie verträgt sich das mit einer öffentlich geförder-ten Einrichtung? Gehört nicht jede Idee dem Steuerzahler?

TT:DasregeltdieBundeshaushaltsordnung(BHO).Bundeseigentum,dazugehörtauchgeistigesEigentum,kannaneinenindividuellenMarktteilnehmernurzueinemMarktpreisweiter-gegebenwerden.WennesmehrereInteressentenfürLizenzengibt,bekommtesjeder,dereshabenwill.DasistalsokeineexklusiveLizenzierung.

PÖ: Warum verschenkt man die Lizenzen nicht?

TT:DasPatentistjaaucheinSchutz.EsschütztdiehierentstandenenIdeenvorderkostenlosen

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PTB-Mitteilungen 125 (2015), Heft 1Metrologie für Industrie und Mittelstand

VerwertungdurchWettbewerberimAusland.ManchmalwirdvonFirmenauchgewünscht,dassPatentevorhandensind.AbhängigvonderUnternehmensstrukturbegrüßenesgewisseWirtschaftszweige,wennTechnologien,diesieein-setzen,patentiertsind.LizenzierungerhöhtdortdenUnternehmenswert.DiesgiltbesondersfürMedizin-,Laser-undHalbleitertechnik.

PÖ: Werden Lizenzen auch ins Ausland verkauft?

TT:Dasistunterschiedlich.InersterLiniekreie-renwirdeutschePatente,inletzterZeitvermehrtaucheuropäische.NurwennderMarktbesondersgroßist,machenwirdasauchinternational,weildasmithohenKostenverbundenist.Eindeut-schesPatentkostetbeispielsweiserundfünftau-sendEuro.EininternationalesPatent–abhängigdavonfürwievieleLänder–kannleichtdreißig-tausendEurokosten.DasmussjawiederdurchdieLizenzeinnahmeneingespieltwerden,deshalbwürdemandasnurtun,wenneseinenkonkretenAbnehmergäbe,derdieKostenübernimmt,oderwenneindeutschesPatentalleinnichtvielwertist.EintypischesBeispieldafüristwiederdieMedizintechnik.DahabenwirauchdasBeispieleinerFirma,dieohneinternationalePatentedasRisikokapitalgarnichthätteanwerbenkönnen.DiesesUnternehmenbieteteinVerfahrenzurRheumafrüherkennungan.DieUmsetzungbasiertaufeinerPTB-Technologie,diemitoptischenMethodenstattmitRöntgenstrahlungarbeitet.

PÖ: Habe ich das richtig verstanden, dass es für ein Unternehmen wertvoller sein kann, eine patentierte Lizenz zu kaufen, statt die Lösung in einer Publikation zu finden, weil das Patent für sie marktwertsteigernd ist?

TT:Ja,fürmancheUnternehmenistesentschei-dend,dassSieeinSchutzrechtfürihreInvestitionsehen.

PÖ: Und das hätten sie nicht, wenn das in Phys. Rev. Letters stünde?

TT:Naja,esistso,dassPublikationenundPatentesichnichtgrundsätzlichwidersprechen.ManmussnurzuerstdasPatentanmelden,dasdauertfürdiePTBsechsoderzwölfWochenunddannkannmandasfreiveröffentlichen.MankannalsoseinePublikationameigenenSchreibtischvorbereitenundvorhereinPatentanmelden.Das

Patentrechtsiehtsogarvor,dass18MonatenachderPatentanmeldungeineOffenlegungerfolgt,d.h.derAnmeldetextwirdoffengelegtfürdenRestderWeltundgehtindenStandderTechnikein.OfthatmannacheineinhalbJahrennochgarkeinPatent,dochdannweißman,dassesanhängigistundesvielleichteinmalzueinemerteiltenPatentkommt.BeiderPTBistdieWahrscheinlichkeitrelativhoch:Das,waswiranmelden,führenwirinüber80ProzentderFällezumPatent.

PÖ: Wie viele Patente hält die PTB?

TT:SeitwirdiekonsequentePatentierungsstra-tegiefahren,seitEndeder90er-Jahre,habenwir400Erfindungsmeldungen–davonnehmenwirgrobdieHälftezurPatentanmeldung.NachfünfbisachtJahrenlassenwireinigewiederfallen,diekeineLizenznehmergefundenhaben.Wirhabenjetztungefähr150aktivePatentvorgänge,alsoPatentanmeldungenunderteiltePatente,Lizen-zierungenhabenwirzirka80.20dieserLizenzie-rungensindComputerprogrammeoderLeiter-bahnlayouts,dassinddannkeinePatente,sondernurheberrechtlichgeschützteTechnologien.

PÖ: Ist es eher so, dass ein möglicher Lizenz-nehmer auf PTB-Ideen stößt oder finden Sie den Lizenznehmer passend zur Erfindung?

TT:Dasistunterschiedlich,eshältsichdieWaage.DiePTBistjainvielenBranchenpräsentundwirvomTechnologietransferunterstützendiesdurchMarketingfürunsereTechnologien,darüberkommenwirmitUnternehmeninKontakt.Genausokannessein,dasswirmiteinemUnter-nehmenschonzusammenarbeitenunddanneinenLizenzvertragschließen,weildieEntwicklungindiesesThemenfeldpasst.

MiteinemPatentgehenwirbeispielsweiseaufMessenmiteinemExponatundknüpfensoneueKontakte.WirbewerbenunsauchprojektbezogenfürvieleProgrammederindustrienahenFor-schung.EinbekanntesBeispielistdasZentraleInnovationsprogrammMittelstand(ZIM),eines,dasnurfürdieBundesanstaltengilt,istMNPQ(Messen,Normen,Prüfen,Qualitätssicherung).Programmeunterstützenunsdabei,Erfindungen,dieaufdemLabortischnachgewiesensind,bishinzumFunktionsmusterzuführen–imRahmensogenanntervorwettbewerblicherForschung.DrittmittelförderungistnatürlichattraktivfürFirmen,umdashohewirtschaftlicheRisikoeiner

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PTB-Mitteilungen 125 (2015), Heft 1 InterviewInterview

Entwicklungzureduzieren.Dazeigtsich,wiewichtigesist,aktivmitdenUnternehmenderBranchenimständigenDialogzusein.

PÖ: Sind es nicht sehr viele Unternehmen unterschiedlicher Branchen, die Sie da bedie-nen müssen?

TT:WirhabenhierinderPTBrund150Labora-torien.Wennmanannimmt,dassjedesvondenenKontaktzuetwa20Firmenhat,sosinddasschoneinige.AberwirsindnichtmitalldiesenFirmendauerhaftaktiv,sondernerstdann,wenneinVorgangangestoßenwird.DanntrifftmanaufeinbegrenztesSpektrumanUnternehmen.DiePTBarbeitetoftinmesstechnischenNischenmärkten,dort,woesumUltrapräzisiongeht.BeispielsweiseimExplosionsschutzistdasanders,dagehtesindieBreite,dennesgehtumAnlagensicherheit.DahabenwirauchinteressanteEntwicklungen.

PÖ: Wenn Sie den Technologietransfer vor 15 Jahren, heute und in 15 Jahren betrach-ten: Was hat sich verändert – wie sieht die Zukunft aus?

TT:Wirbeobachten,wassichimBereichInnova-tionsforschungbewegt.DasisteinweitesFeld.DieHerausforderungbestehtinderInteraktionvonstaatlichemHandeln,ForschungsinstitutenundWirtschaft–dasbezeichnetmanalsInnovations-system.Vor15JahrenwarderdezentraleAspektsehrdominierend–alsodieFachabteilungenhabenmit„ihren“Firmenzusammengearbeitet.Dannkamdiesogenannte„Patentoffensive“derBundesregierung.SiehattedenHintergrund,dassdieBundesrepublikimVergleichmitandernOECD-Länderninden90er-JahrenbeiPatent-anmeldungenausderöffentlichenForschungschwachaufgestelltwar.Die„Patentoffensive“wardamalsdominiertvondemwirtschaftlichenAspektderLizenzierung.EshatsichjetztnachlangjährigerErfahrungauchausdenUSAundganzEuropaherausgestellt,dassdergewinn-orientierteAspektnurinAusnahmefällenrelevantist.DenkenSieandieMP3-LizenzierungderFraunhofer-Gesellschaft.

PÖ: Das sind doch die Spitzen, nicht wahr?

TT:Ja,dieMP3-LizenzierungisteineBesonder-heit,inderBreiteistesso,dassPatentverwer-tungsagenturenoderTechnology Transfer Offices

zurStrukturierungdesTransferprozessesbeitragenabereinNullsummenspielsindodergefördertwerdenmüssen.Seit2007istunsereAufgabeimBereichdesEinheiten-undZeitgesetzesfestge-schriebenim§6.3:FörderungdesTechnologie-transfersistexpliziteAufgabederPTB.DieFragenachderZukunftmöchteichsobeantworten,dasswireineausgewogeneEntwicklungbeabsichtigen:einerseitsüberDrittmittelprojektezurTechnolo-gie-ValidierungfinanzielleRückflüsseindiePTBzugenerierenundandererseitsdieganzePalettedesTechnologietransfersbishinzurNormungzubetrachten.AuchimBereichderNormunggibtesmittlerweilesehrinteressanteFörderprogrammefürentwicklungsbegleitendeNormung,dievomBMWiaufgelegtsind.

PÖ: Das klingt so, als ob das Nullsummen-spiel schon eine Anstrengung sei. Ist es rich-tig, dass man beim Technologietransfer etwas investieren muss, wenn es gut funktionieren soll?

TT:Ja,manmussletztendlichvernünftiginve-stieren,unddastutdiePTBauch.DasistnichtungewöhnlichfüreineInstitution.EsistschonfürdieFachbereicheeineAnstrengung,miteinemUnternehmenzusammenzuarbeiten,bisdanneineFörderunggreiftundeventuelleinzusätzlicherMitarbeiterfinanziertwird.DieBezahlungdesMitarbeitersgeschiehtimmeraufAusgabenbasis,dieInfrastruktur,diewesentlichteurerist,stelltdiePTB.Aberdasistauchnotwendig,denn:Förde-rungdesTechnologietransfersisteinegesetzlicheAufgabe.

PÖ: Vielen Dank für das Gespräch.

Technologietransferhilftalso,denTraumeinesjedenErfinderswahrwerdenzulassen,istGeburtshelferderPTBundgesetzlicheAufgabe.WirwidmendiesemwichtigenThemadiefol-gendenSeitenundzeigenErfindungenausderPTB,dieunsereWeltverändernkönnen.ErfolgmitPTB-Technologien–wiedaskonkretaussehenkann,findenSieimletztenKapiteldiesesHeftes:ErfolgsgeschichtendankTechnologietransfer.