musketen und gewehre - · pdf fileum 1525: frühes radschloss-gewehr aussenliegendes...
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Musketen und Gewehre1450 bis 1900
Was sind Musketen?
Eine Muskete ist eine tragbare und von einerPerson bedienbare lange Feuerwaffe, welcheim Schulteranschlag benutzt wird.
Die meisten frühen Musketen besitzen einLuntenschloss mit Stangenabzug oder in eherwenigen Fällen mit seitlichem Auslöseknopf.
Später wird vereinzelt das Radschloss und ingrossen Stückzahlen das Flintschloss eingesetzt.
Schwere Muskten werden vorne von einerGabelstütze getragen, die vom Musketier mitder linken Hand gehalten wird.
Um 1450: Frühe Lunten-Büchse
Seitlich am Schaft befestigtedrehbare Serpentine mit einge-klemmter glimmender Lunten
Schussauslösung durch hoch-ziehen des unteren Hebels derSerpentine und dabei lang-samem Senken der glimmendenLunte auf Pulverpfanne.
Standort:Privatsammlung
1514: Schwamm-Schützengewehr
Kurzer Schaft für Wangen-anschlag.
Schnapphahn-Schwamm-schloss mit seitlichem Auslöse-knopf.
Als Zündmittel wird ein lang-sam glimmender Zunder-schwamm im Hahn einge-klemmt.
Standort:Privatsammlung
Um 1525: Frühes Radschloss-Gewehr
Aussenliegendes Radschlossmit langer V-förmiger Haupt-feder
Lauf nach vorne erweitert
Zündung erfolgt durch dieFunkenbildung beim Reibeneines Pyrits am drehenden Rad.
Standort:Germanisches NationalmuseumNürnberg
Um 1550: Lunten-Muskete mit Stangenabzug
Seitliches Luntenschloss mitStangenabzug ähnlich jenemeiner Armbrust
Durch langsames Hochdrückenbewegt sich der Hahn mit glim-mender Lunte gegen diePulverpfanne und entzündet dieLadung.
Standort:Heerestechnisches Museum Wien
Um 1570: Radschloss-Muskete, Hallau
Standort:O rtsmuseum Hallau
Sehr schöne Schützenmuskete
Radschloss mit innenliegendemRad
Stecher für erschütterungsfreieSchussauslösung
Daumeneinschnitt im Kolben-hals
Um 1590: Militärische Radschloss-Muskete
Standort:Privatsammlung
Einsatz militärischer Radschloss-Musketen ist aus kostengrün-den und wegen Schmutz-empfindlichkeit relativ selten
Kolbenform und Daumen-einschnitt erinnern an Hollän-dische Ausführung.
Um 1600: Radschloss-Stutzer, Hallau
Für eine bessere Handhabungbesitzt diese Radschloss-Schützenwaffe einen Daumen-ausschnitt am Kolbenhals undeinen gewellten Abzugbügel fürdas Einlegen der Finger.
Standort:O rtsmuseum Hallau, Schweiz
Um 1630: Barock-Jagdbüchse mit Schnapphahnschloss
Standort:Privatsammlung
Die Waffe besitzt grosskalibri-gen Achtkantlauf mit aufgesetz-tem Tunnel- und V-Visier.
Beim Nürnberger Schnapp-hahnschloss schlägt, nach demautomatischen Ö ffnen derPulverpfanne, ein Flint gegeneinen herunterklappbarenStahl.
Um 1720: Steinschloss-Karabiner, Zürich
Der Karabiner besitzt den Laufeiner Luntenmuskete aus derZeit um 1590
Der sehr gute und teure Lauf wurde um 1729 vom Zeug-haus Zürich für diesen Stein-schlosskarabiner weiter-verwendt
Standort:Privatsammlung
1737: Steinschlossgewehr, Muoser, Bürglen
Standort:Privatsammlung
Die Waffe stellt eine Ausführungfür den privaten wie auch denmilitärischen Gebrauch dar.
Die Funkenzündung mit Flintwurde in grossen Stückzahlenangewendet.
Um 1810: Forsyth Perkussions-Gewehr
Standort:Privatsammlung
Mit der Erfindung des Knall-quecksilbers, eines Spreng-stoffes der durch einen Schlaggezündet werden kann, beganndie Ablösung der Funken-zündung
Die Waffe besitzt ein gegen einFlintschloss auswechselbaresForsyth-Schloss
1841/1863 Zündnadelgewehr Dreyse
Q uelle:Privatsammlung
Beim Hinterlader-Zünd nadel-gewehr dringt bei der Schuss-auslösung eine Stahlnadeldurch die Papierpatron unddas Schwarzpulver in eineZündkapsel der Patrone undbringt die Ladung zurExplosion.
Gegebüber den Vorderladernkonnten bis zu 10-mal mehrSchüsse in der gleichen Zeitabgegeben werden
Um 1850: Lefaucheux-Doppelflinte
Q uelle:Privatsammlung
Als wesentliche Neuerung wer-den bei dieser HinterladerwaffePapierpatronen mit eingebauterZündkapsel und seitlich heraus-ragendem Zündstift eingesetzt.
Bei der Zündung schlägt derHahn auf den Zündstift derPatrone.
Um 1870: Umbauten Vorder- zu Hinterlader
Beim Ö sterreichischen ein-schüssigen Hinterlader-Kara-biner wird eine Metallpatronein den schwenkbaren Ver-schluss eingelegt
Die Zündung der Patroneerfolgt durch einen Schlag aufden Rand am Hülsenboden.
Standort:Privatsammlung
Um 1890: Salonstutzer mit Flobert-Patronen
Standort:Privatsammlung
Begüterte Schützen benutztenfür das Üben zu Hause Salon-stutzer mit denselben Massenund Formen wie ihre Schützen-waffe jedoch mit wesentlichkleinerem Kaliber
Die 5 mm Flobert-Patronewurde ca. 10 cm von derMündung entfernt von Unten inden Lauf geladen
Ende