navigation, teil 2 - renenav.derenenav.de/resources/nav2_2017.pdf · • die meridiane laufen...
TRANSCRIPT
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 1
PPL-C Theorie
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 2
Navigation, Teil 2
Thema:
• Kartographie
• Karten für die Luftfahrt
• ICAO Kartenwerk
• Geographie Deutschlands
• Erdmagnetismus und Kompass
• Arbeitsweise und Anzeigefehler
Unterricht durch:
• Olaf Linsener, Aero Club Berlin e.V.
• René Brodmühler, Aero Club Berlin e. V.
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 3
Inhalt
Kartographische Abbildungen
• Der Maßstab
• Anforderungen an
Luftfahrtkarten
• Darstellung des Globus auf
der Kartenebene
• Orthodrome und Loxodrome
• Zylinderprojektionen
• Kegelprojektionen
• Das ICAO Kartenwerk
1 : 500000
• Entnahme von Entfernungen
und Kursen
Kompasslehre
• Das erdmagnetische Feld
• Der Kompass
• Ortsmissweisung (Variation)
• Isogonen
• Kompassablenkung durch
Flugzeugbauteile
• Inklination und Richtkraft
• Kompassfehler
Terrestrische Navigation
• Geographie Deutschlands
• Auffanglinie / Leitlinie
• Kartensymbole ( ICAO )
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 4
Kartographische Abbildungen
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 5
Das LANDSAT Satelliten-Programm
• Seit 1972 liefert das LANDSAT-
Programm kontinuierlich Daten
von den Landoberflächen und
Küstenregionen der Erde.
• Diese Daten werden für die
Kartierung des Zustandes und
der Veränderungen der Umwelt
ausgewertet.
• Das LANDSAT-Programm
umfasst im ganzen 7 Satelliten,
LANDSAT 1 bis LANDSAT 7.
• Am 15. April 1999 wurde der letzte und modernste Erderkundungs-
satellit - LANDSAT 7 - erfolgreich gestartet und ist seit 1999 in Betrieb
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 6
LANDSAT 7
• Die Datenaufzeichnung erfolgt bei
LANDSAT 7 auf einer polaren
Umlaufbahn mit einer
sonnensynchronen Inklination von 98°
in einer Bahnhöhe von ca. 705 km
• Quer zur Flugrichtung wird vom
„Thematic Mapper“ das darunter
liegende Gebiet von Ost nach West
(Vorwärtsscan) und von West nach Ost
(Rückwärtsscan) abgetastet.
• Die abgetastete Spur hat eine Breite von 185 km, einzelne Bildszenen
haben eine Nord-Süd Ausdehnung von ca. 170 km mit einer maximalen
Auflösung von 30 m (abhängig vom Spektralbereich).
• Der Wiederholzyklus beträgt 16 Tage
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 7
Satellitenbild und Karte
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 8
Kartentypen
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 9
Anforderungen an Luftfahrtkarten
Für die Flugnavigation benötigen wir Luftfahrtkarten, die die gekrümmte
(kugelförmige) Erdoberfläche auf einer Ebene darstellen, in einer Form,
welche den besonderen Anforderungen der Flugnavigation gerecht wird.
Dabei sollten möglichst drei Bedingungen erfüllt sein:
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 10
Anforderungen an Luftfahrtkarten
1. Flächentreue (äquivalente Abbildung):
Abgebildete Flächen werden im gleichen Verkleinerungsverhältnis
übertragen, so dass der Maßstab auf dem ganzen Kartenblatt gleich ist.
3. Winkeltreue (konforme Abbildung):
Zwei Linien (bzw. Kurven) schneiden sich in ihrem Schnittpunkt auf der
Karte unter dem gleichen Winkel wie in der Natur. Die Meridiane und
Breitenkreise, welche das Gradnetz (Koordinatensystem) bilden, sollen
sich also im rechten Winkel (90°) schneiden.
2. Längentreue (äquidistante Abbildung):
Strecken werden im gleichen Verkleinerungsmaßstab übertragen, damit
eine korrekte Entfernungsmessung möglich ist.
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 11
Anforderungen an Luftfahrtkarten
Da es unmöglich ist alle diese Bedingungen fehlerfrei zu erfüllen, wird je
nach Verwendungszweck einer Luftfahrtkarte ein Kompromiss in die eine
oder andere Richtung eingegangen.
Problem
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 12
Darstellung des Globus auf der Kartenebene
Unter einer Projektion versteht man die geometrische Übertragung
der kugelförmigen Erdoberfläche auf eine abwickelbare, ebene Fläche
Gebräuchliche Projektionsarten:
1. Zylinderprojektionen (Mercator)
2. Ebenenprojektionen (Azimutal)
3. Kegelprojektionen (Lambert)
Ferner wird je nach der Lage der Erdachse und Projektionsachse
zueinander unterschieden:
1. polständige Projektion
2. äquatorständige Projektion
3. zwischenständige Projektion
Welche Projektionsart bei der Kartenherstellung verwendet wird, hängt in
jedem Fall vom späteren Verwendungszweck der Karte ab.
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 13
Kegel- und Zylinderprojektionen
Abwickelbare
Flächen
Kegel- und
Zylinderprojektion
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 14
Projektionsarten
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 15
Orthodrome und Loxodrome
Orthodrome:
Großkreise, die ihren Mittelpunkt im Erdmittelpunkt haben, heißen
Orthodromen. Orthodrome Linien stellen die kürzeste Verbindung
zwischen zwei Punkten auf der Erdoberfläche dar.
Loxodrome:
Kurslinien, die alle Meridiane
unter dem gleichen Winkel
schneiden, heißen Loxodromen
(Kursgleiche).
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 16
Zylinderprojektion
Das Projektionszentrum:
Es ist der Punkt, von dem das
Gradnetz der verkleinerten Erde auf
den Zylinder projiziert wird und
befindet sich im Geozentrum.
Reine Zylinderkarten sind weder
winkel-, noch längen- oder
flächentreu und damit in dieser
Form für die Navigation ungeeignet.
Fliegt man mit einem konstanten
Kompasskurs von A nach B, so
ergäbe sich auf diesen Karten (in
der Regel) eine gekrümmte Linie
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 17
Zylinderprojektion
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 18
Zylinderprojektion
Eigenschaften der Mercatorkarten:
Korrigierte, polständige Mercatorkarten
• Winkeltreu, aber nicht längentreu und flächentreu
• Nur Äquator ist längentreu
• Starke Verzerrung in großen Breiten
• Pole werden nicht abgebildet
• Ein gerader Kurs bleibt als Gerade erhalten
Korrigierte, äquatorständige Mercatorkarten
• In der Luftfahrt werden äquatorständige Mercatorkarten im Maßstab 1:
250 000 verwendet. Jede Projektion erfasst dabei eine Zone von
jeweils 3° östlich und westlich des Berührmeridians
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 19
Kegelprojektion
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 20
Kegelprojektion
Das Projektionszentrum:
Es befindet sich im Geozentrum
Das Standardparallel:
Es ist das Breitenparallel (Breitenkreis), in dem sich Globus und Kegel berühren.Es ist der einzige Kreis, auf dem der Maßstab des Globus und dem Kegel (alsoauf der abgewickelten Karte) gleich ist. Sowohl zum Pol als auch zum Äquatorwird der Maßstab immer größer.
Die Breitenparallelen:
Sie erscheinen auf der abgewickelten Karte wieder als Kreise, jedoch mitvergrößertem Durchmesser und haben hier den Pol als gemeinsamen Mittelpunkt.
Die Meridiane:
Sie sind auf dem Globus Großkreise und erscheinen auf der Karte als gerade Linien, die vom Pol ausgehen.
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 21
Kegelprojektion
Eigenschaften der Kegelprojektionen:
• Die Berührungskegelprojektion ist nur entlang des
Bezugsbreitenkreises genau längen-, oder maßstabsgetreu
• Reine Kegelkarten sind weder winkeltreu noch maßstabstreu
• Loxodrome und Orthodrome sind - bis auf Ausnahmen - gekrümmte
Linien, was für die Navigation unerwünscht ist
• Grenzfälle der Kegelprojektion sind die Zylinderprojektion, bzw.
Azimutalprojektion (Ebenenprojektion), bei der der Globus von einer
Ebene berührt wird
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 22
Schnittkegelprojektion
Bei der Schnittkegelprojektion schneidet der Kegelmantel den Globus in
zwei Standardparallelen.
Die Lambert’sche Projektion ist eine Schnittkegelprojektion, die
rechnerisch so verbessert wurde, dass sie winkeltreu wird
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 23
Lambert‘sche Schnittkegelprojektion
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 24
Lambert‘sche Schnittkegelprojektion
Eigenschaften der Lambert’schen Schnittkegelkarte:
• Orthodrome erscheinen als nahezu gerade Linien. Man befindet sich
auf der kürzesten Verbindungslinie, wenn man dem Kartenkurs folgt
• Loxodromen verlaufen spiralförmig zum Pol hin (Ausnahmen sind die
Haupthimmelsrichtungen)
• An den Standardparallelen ist die Lambertkarte längentreu
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 25
Der Maßstab
Von einem großen Maßstab (große Detailtreue) spricht man bei
Abbildungsverhältnissen von:
1 : 5 000 oder 1 : 100 000
Von einem kleinen Maßstab (kleine Detailtreue) spricht man bei
Abbildungsverhältnissen von:
1 : 250 000 oder 1 : 500 000 oder 1 : 2 500 000
Beispiel:
M = 1 : 500 000
1 cm in der Karte entsprechen 500 000 cm in der Natur, bzw.
1 cm in der Karte entsprechen 5 km in der Natur
Länge auf der Karte
Länge in der NaturDer Maßstab ist das Verhältnis von:
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 26
ICAO-Karte 1:500.000
• Die ICAO Karte wird mittels des Lambert’schen Schnittkegel
Verfahrens gezeichnet und rechnerisch so verbessert, dass sie
winkeltreu wird (s.o.)
• Die Karte ist in 8 Einzelblätter aufgeteilt und reicht von 47°N bis 55°N
(Breite) und von 06°E bis 15°E (Länge)
• Die einzelnen Kartenblätter sind nach Großstädten benannt: Hamburg
Rostock Hannover, Berlin, Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart und München
Für die Bundesrepublik Deutschland steht eine Karte der International
Civil Aviation Organisation (ICAO) im Maßstab 1:500 000 zur Verfügung
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 27
ICAO-Karte 1:500.000
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 28
Entnahme von Kursen in der ICAO Karte
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 29
Entnahme von Kursen in der ICAO Karte
• Die Meridiane laufen polwärts zusammen. Will man von A nach B auf
der kürzesten Verbindungslinie fliegen (Großkreis) schneidet die
Kurslinie alle Meridiane unter einem anderen Winkel.
• Bei relativ kleinen Entfernungen entnimmt man den Kurs am
Mittelmeridian
• Größere Strecken werden in Teilstrecken zerlegt. Von Abschnitt zu
Abschnitt ändert sich zwar der Kurs etwas, aber man bleibt in der
Nähe des Großkreisbogens.
• Aufgrund der geringen Verzerrung der ICAO Karte, können
Entfernungen direkt aus der Karte entnommen werden
• Beispiel: Abstand der Punkte A - B = 12.6 cm
Maßstab = 1 : 500.000
Entfernung = 500.000 x 12.6 cm = 63 km
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 30
Kompaßlehre
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 31
Der Kompass
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 32
Der Kompass
• Im Segelflug werden hauptsächlich Magnetkompasse zur Navigation
verwendet.
• Ein System aus parallelen Stabmagneten drehbar gelagert richtet
sich mit seinen Polen längs der Feldlinien des umgebenden
Magnetfelds aus, das wiederum durch andere Magnetfelder
beeinflusst sein kann.
• Das Magnetsystem ist mit einer Steuerrose verbunden, die mit
Skalenstrichen im 5°-Abstand versehen ist.
• Um eine ruhige Anzeige sicherzustellen, ist das Kompassgehäuse mit
einer Dämpfungsflüssigkeit gefüllt
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 33
Das Erdmagnetische Feld
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 34
Das Erdmagnetische Feld
• Man kann sich einen starken Stabmagneten im Inneren der Erde
vorstellen, der das erdmagnetische Feld erzeugt
• Die Pole dieses gedachten Magneten schneiden die Erdoberfläche an
den sogenannten magnetischen Polen, die aber nicht mit den
geographischen Polen (Drehachse der Erde) übereinstimmen
• Der magnetische Nordpol (MN) liegt etwa 2000 km vom
geographischen Nordpol entfernt
• Der Flugzeugkompass richtet sich auf magnetisch Nord aus
(missweisend Nord)
• Der Winkel, um den die Kompassnadel an einem bestimmten Ort von
dem auf der Navigationskarte eingetragenen geographischen Meridian
abweicht, nennt man Ortsmissweisung
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 35
Das Erdmagnetische Feld
62°
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 36
Inklination und Richtkraft
Die magnetischen Feldlinien unserer Erde verlaufen in unseren Breiten
nicht parallel zur Erdoberfläche, sondern in einem Winkel von etwa 60°
nach unten in Richtung Norden geneigt.
Inklination
Totalintensität
Horizontalintensität
Vertikalintensität
ErdoberflächeInklination (~60°)
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 37
Inklination und Richtkraft
• Nur die horizontale Komponente, die Horizontalintensität, ist für dieKompassanzeige entscheidend
• Die horizontale Richtkraft ist daher umso kleiner, je größer dieInklination
• Ohne Gegenmaßnahmen (Gegengewicht, Verlegung des Lagerungder Kompassnadel) würde die Vertikalintensität die Kompassnadel steilnach unten einstellen
• Kompassfehler bedingt durch die Inklination:
– Querneigungsfehler
– Fliehkraftfehler
– Kompassdrehfehler
– Beschleunigungsfehler
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 38
Querneigungsfehler
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 39
Querneigungsfehler
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 40
Querneigungsfehler
• Querneigungsfehler kommen bei hängendem Flügel im Geradeausflug
und im Kurvenflug vor, wenn sich das Magnetsystem teilweise längs
der Vertikalintensität ausrichten kann.
Kurs Anzeige bei Querneigung
RECHTS
Anzeige bei
Querneigung LINKS
Nord zu wenig zu viel
Süd zu viel zu wenig
Ost richtig richtig
West richtig richtig
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 41
Drehfehler
Die Fliehkraft beim Kurvenflug verursacht den Drehfehler.
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 42
Kompassdrehfehler
Die Überlagerung des Querneigungsfehlers (durch Querneigung) und des
Drehfehlers (durch Fliehkraft beim Kurvenflug) verursacht den
Kompassdrehfehler.
Der Kompass dreht auf Nordkurs nach auf Südkurs vor. Deshalb....
Nord vorher ausleiten; Süd überkurven
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 43
Beschleunigungsfehler
• Wird das Flugzeug beschleunigt, schwenkt die Kompassnadel nach
Norden, beim Abbremsen schwenkt sie nach Süden
• Tritt am stärksten bei Ost – Westkursen auf
• Tritt nicht auf Nord-Südkursen auf
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 44
Variation
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 45
Variation
Die Ortsmissweisung ist der Winkel zwischen dem magnetischen und
geographischen Nordpol.
Je nach Standort auf der Erdoberfläche kann dieser Winkel
unterschiedlich groß sein.
OM west: Kompass zeigt zu wenig an (Mw = negativ)
OM ost: Kompass zeigt zuviel an (Mw = positiv)
Der Kurs muss um die Missweisung mit dem entgegengesetzten
Vorzeichen korrigiert werden.
Die Richtung des geographischen Meridians nach Nord heißt:
rechtweisend Nord = rwN (englisch: true north = TN)
Die Richtung des magnetischen Meridians nach Nord heißt:
missweisend Nord = mwN (englisch: magnetic north = MN)
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 46
Variation
Frage:
Wie groß kann die Ortsmissweisung maximal werden?
Antwort:
Die maximale Ortsmißweisung beträgt 180°, sobald man mit einem
Magnetkompass auf der direkten Verbindungslinie zwischen
magnetischen und geographischen Nordpol steht
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 47
Isogonen
• Verbindet man alle Orte der Erdoberfläche, welche die gleiche
Ortsmißweisung haben durch Linien, dann erhält man die sogenannten
Isogonen (griech.: iso = gleich, gonos = Winkel, also Linien gleicher
Winkel)
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 48
Isogonen
• Isogonen mit 0° OM heißen Agonen.
• Isogonen sind auf der ICAO Navigationskarte als blau gestrichelte, oft
geschwungene Linien eingezeichnet und am Kartenrand mit dem Wert
der OM gekennzeichnet
• Agonen sind als rot gestrichelte Linien eingezeichnet
• Infolge der Wanderung der magnetischen Pole ändert sich die OM
jährlich um etwa +0.07°.
• Zur Zeit haben wir in Deutschland Ortsmißweisungen zwischen 1°
West (-) und 1° Ost. (+)
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 49
Deviation
• Magnetisch gewordene Eisenteile oder stromführende Bordinstrumente (Funkgerät, GPS, Endanflugrechner, usw.), sowie Leitungen können ein magnetisches Feld im Flugzeug erzeugen, dass die Kompassanzeigen verfälscht
• Durch diese Einflüsse zeigt der Kompass eine Nordrichtung an, die sowohl von der geographischen als auch von der magnetischen abweicht.
• Der Kompass zeigt in Richtung: Kompass-Nord
• Die Ablenkung selber bezeichnen wir als: Deviation
• Die Deviation wird durch Kompensation (Kompensationsnadeln) so weit wie möglich ausgeglichen.
• Die Restdeviation wird in einer Tabelle aufgezeichnet und in der Nähe des Kompasses angebracht
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 50
Deviation
Deviationstabelle
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 51
Terrestrische Navigation
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 52
Geographie Deutschlands
SACHSEN-
ANHALT
BRANDENBURG
BERLIN
MECKLENBURG-
VORPOMMERNHAMBURG
BREMEN
NIEDERSACHSEN
SCHLESWIG-
HOLSTEIN
SACHSEN
THÜRINGEN
NORDHREIN-WESTFALEN
HESSEN
BAYERN
RHEINLAND-
PFALZ
SAARLAND
BADEN-
WÜRTTEMBERG
Berlin
Hamburg
Rügen
Fehmarn
Bremerhaven
DIE
NORDSEE Kiel
Schwerin
Rostock
Bremen
Flensburg
Lübeck
Hannover Wolfsburg
Braunschweig
Oldenburg
Wilhelmshaven
Osnabrück
Dessau
Salzgitter
Göttingen
Hamm
Münster BielefeldHildesheim
Halle
Dresden
Leipzig
ChemnitzZwickau
GeraJenaErfurt
Potsdam
Cottbus
Siegen
Mönchen-gladbach
Krefeld
Köln
HagenDüsseldorf
Bonn
Koblenz
Trier
Saarbrücken
Kaiserslautern
Darmstadt
Frankfurtam Main
WiesbadenMainz
Offenbach
Würzburg
Mannheim
HeilbronnKarlsruhe
Ludwigshafen Heidelberg
Pforzheim
Stuttgart
Freiburg
UlmAugsburg
München
Regensburg
ErlangenFürth
Nürnberg
PaderbornEssen
DortmundDuisburg
Ostfriesische ins.
SyltDIE
BALTISCHE
SEE
Konstanz
Bei der terrestrischen Navigation
orientiert sich der Pilot an
markanten, auf seinem Kurs
liegenden Erdbodenmerkmalen
und den Eintragungen in seiner
Navigationskarte (ICAO Karte).
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 53
Geographie Deutschlands
1 Teutoburger Wald 8 Westerwald 15 Vogesen
2 Weserbergland 9 Vogelsberg 16 Schwarzwald
3 Harz 10 Spessard 17 Schwäbische
Alb
4 Sauerland 11 Rhön 18 Bayrischer Wald
5 Rothaargebierge 12 Hunsrück 19 Böhmer Wald
6 Eifel 13 Oderwald 20 Erzgebirge
7 Taunus 14 Fränkische
Alb
21 Thüringer Wald
a Nord-Ostsee Kanal b Küstenkanal C Elbe-Lübeck-
Kanal
d Dortmund-Ems-
Kanal
e Mittelland Kanal f Elbe-Seiten-
Kanal
g Wesel-Datteln-Kanal h Datteln-Hamm-
Kanal
i Rhone-Rhein-
Kanal
j Main-Donau-Kanal Rhein-Heine-
Kanal
Kanäle
Gebirge
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 54
Auffanglinie und Leitlinie
• Hat man sich „verfranzt“, schätzt man den ungefähren Raum, in dem
man sich befinden muss und fliegt dann nach Kompass in die
Richtung, in der eine Auffanglinie liegt.
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 55
Auffanglinie und Leitlinie
• Leitlinien liegen in etwa so wie der Kurs und erleichtern die
Navigation, da man ihnen nur nachzufliegen braucht.
• Auffanglinien, bzw. Leitlinien sind in der Regel größere
Verkehrswege, an denen auch Städte mit weiteren markanten
Merkmalen wie Schnittpunkte von Autobahnen mit Eisenbahnlinien
oder Flüssen usw. angesiedelt sind
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 56
Kartensymbole
Die ICAO Navigationskarte enthält deutlich den Flugsicherungsaufdruck
und deutlich gut lesbare Einzeichnungen von...
• Straßen (rot)
• Eisenbahnlinien (schwarz)
• Gewässern (blau)
• Städte (gelb)
• Luftfahrthindernissen
• Funkfeuern
• Flug- und Landeplätze
• Bodeninformationen
• undsoweiter...
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 57
Kartensymbole
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 58
Kartensymbole
Winter 2017 © René Brodmühler, Olaf
Linsener
Seite 59
Navigation, Teil 2
... Geschafft!!!