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1 NEUBAU DER ST. FRANCIS DE SALES SCHOOL IN SOMONPARA, WEST GARO HILLS, MEGHALAYA STATE, NORDOSTINDIEN ZWISCHENBERICHT NACH DER BAUPHASE 1 Name des Projektes Bau der St. Francis de Sales Schule in Somonpara, West Garo Hills Bezirk, Meghalaya, Nordostindien Ort des Projektes und Addrese Somonpara (Bolori), Gambegre - 794 005 West Garo Hills Dist., Meghalaya – IndiaFransalian Agency for Social Care and Education in India (FAsCE India) Projektverantwortlicher Pfarrer John Kelamkuzhackal MSFS Rechtliche Inhaber Pfarrer George Pathanmackel MSFS, Provincial MSFS PROVINCIALATE SATGAON - NARENGI, 781 171 GUWAHATI, ASSAM - INDIA Lokale Trägerschaft MSFS Provincialate, Satgaon – Narengi, Udayan Vihar P.O., Guwahati-781 171, Assam Tel: 0091 361 2647867 Fax: 0091 361 2648510 Email: [email protected] / [email protected] Eingetragene Nr. Unter Meghalaya Societies Act No.SR/FASCE-05/05 of 2005 Finanziert durch Light in Life Switzerland und MSFS Nordost Indien Gegenstand des Projektes: Bau eines zweistöckigen Schulhauses in SOMONPARA, WEST GARO HILLS, Meghalaya State, Nordostindien Fläche Erdgeschoss 621.7 m 2 Fläche 1. Obergeschoss 621.7 m 2 Toilettentrakt mit getrennten WCs für Mädchen und Jungen 112.33 m2 Zeitplan: Baubeginn 1. Phase: April 2015 Bauschluss 1. Phase: Ende 2016 Baubeginn 2. Phase: 2017 Bauschluss 2. Phase 2018

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1

NEUBAU DER ST. FRANCIS DE SALES SCHOOL IN

SOMONPARA, WEST GARO HILLS, MEGHALAYA STATE,

NORDOSTINDIEN

ZWISCHENBERICHT NACH DER BAUPHASE 1

Name des Projektes Bau der St. Francis de Sales Schule in Somonpara, West Garo Hills

Bezirk, Meghalaya, Nordostindien

Ort des Projektes und

Addrese

Somonpara (Bolori), Gambegre - 794 005

West Garo Hills Dist.,

Meghalaya – IndiaFransalian Agency for Social Care and Education

in India (FAsCE India)

Projektverantwortlicher Pfarrer John Kelamkuzhackal MSFS

Rechtliche Inhaber Pfarrer George Pathanmackel MSFS, Provincial MSFS

PROVINCIALATE SATGAON - NARENGI, 781 171 GUWAHATI,

ASSAM - INDIA

Lokale Trägerschaft MSFS Provincialate, Satgaon – Narengi,

Udayan Vihar P.O., Guwahati-781 171, Assam

Tel: 0091 361 2647867 Fax: 0091 361 2648510

Email: [email protected] / [email protected]

Eingetragene Nr. Unter Meghalaya Societies Act No.SR/FASCE-05/05 of 2005

Finanziert durch Light in Life Switzerland und MSFS Nordost Indien

Gegenstand des Projektes:

Bau eines zweistöckigen Schulhauses in SOMONPARA, WEST GARO HILLS,

Meghalaya State, Nordostindien

Fläche Erdgeschoss 621.7 m2

Fläche 1. Obergeschoss 621.7 m2

Toilettentrakt mit getrennten WCs für Mädchen und Jungen 112.33 m2

Zeitplan:

Baubeginn 1. Phase: April 2015

Bauschluss 1. Phase: Ende 2016

Baubeginn 2. Phase: 2017

Bauschluss 2. Phase 2018

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Inhalt:

1. Geographische Lage

2. Ausgangslage bei Projektantrag

3. Zielsetzung

4. Bauplan und Finanzen

5. Realisierungen - Projektfortschritt

6. Träger des Projekts vor Ort

7. Schlussfolgerungen

1. Geographische Lage:

Meghalaya- Nordostindien

Meghalaya ist einer von sieben Staaten in Nordost-Indien. Der Staat erstreckt sich über eine

Fläche von 22‘429 km2 mit einer Bevölkerung von knapp 3 Millionen Einwohnern. Die Hauptstadt

von Meghalaya ist Shillong, und die Hauptsprachen sind Khasi und Garo. Neben diesen dient

Englisch als weitere Amtssprache.

Eingebettet in den Ausläufern des Himalayas, teilt der Nordosten die Grenzen des indischen

Subkontinents mit Bhutan, Bangladesch, Tibet, Myanmar und China. Meghalaya grenzt im

Norden an den Bundesstaat Assam sowie im Süden an Bangladesch. Die Gegend ist abgelegen

und wirtschaftlich rückständig, das Gelände bergig, mit Ebenen, Täler und von mehreren Flüssen

durchzogen. Die meisten ihrer Dörfer sind in den inneren Wäldern.

Somonpara liegt in der Gambegre Region im Bezirk West Garo Hills. Somonpara ist eines der

160 Dörfer in der Gambegre Gebiet und ist rund 280 km (6 Std Autofahrt) von Guwahati, der

Hauptstadt von Assam, entfernt.

Demographie:

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Gemäss Volkszählung vom 2011 hat Meghalaya knapp 3 Millionen Einwohner. Die

Bevölkerungsdichte liegt mit 132 Einwohnern pro Quadratkilometer deutlich unter dem

gesamtindischen Durchschnitt von 382 Einwohnern pro Quadratkilometer.

Von der Bevölkerung des Bundesstaates gehört eine grosse Mehrheit von 85,9 % der

Stammesbevölkerung (scheduled tribes) an. 64 grosse Stämme und unzählige kleinere Stämme

bewohnen das Gebiet. Die Ureinwohner, die die Gegend bewohnen, nennt man "The Garos ",

die dem Stamm Garo angehören. Mehr als 80% der Bevölkerung lebt verstreut in über 5‘000

Dörfern. Die Alphabetisierungsrate liegt bei 63,3 %. Die Menschen in dieser Region sind sehr

arm und leben nur von der Landwirtschaft. West Garo Hills zählt 603‘000 Einwohner (2011) und

erstreckt sich über eine Fläche von 3‘716 km2.

Wirtschaft:

Etwa zwei Drittel der erwerbstätigen Bevölkerung Meghalayas ist in der Landwirtschaft

beschäftigt. Landwirtschaftliche Hauptprodukte sind Reis, Mais, Weizen, Senf-, und Raps für

Speiseöl. Jute, Baumwolle und Mesta werden fast nur in den Garo Hills kultiviert. Kartoffeln,

Ingwer, Gelbwurz, schwarzer Pfeffer, Bettelnuss, Lorbeer, und Jackfruit sind wichtige

Exportprodukte.

Die Landwirtschaft zeichnet sich durch eine geringe Produktivität und ungeeignete

Anbaumethoden aus. Aus diesen Gründen ist Meghalaya auf Lebensmittelimporte anderer

Staaten angewiesen.

Neben seinem grossen Waldbestand ist Meghalaya auch reich an Bodenschätzen. Die Region

verfügt über beachtliche Kalkstein-, Kaolin- (Porzellanerde) und Granitvorkommen. Die Industrie

des Staates steckt jedoch noch in den Kinderschuhen.

2. Ausgangslage:

Das Gebiet ist in allen Aspekten sehr rückständig. Transport -und Kommunikations-einrichtungen

sind sehr veraltet. Es gibt keine funktionstüchtigen öffentlichen Verkehrsmittel. Die Anzahl der

Analphabeten und Schulabgänger ist hoch. Zwar gibt es staatliche Grundschulen, aber die

meisten von ihnen sind nicht funktionsfähig. Militanz und Aufstände, Feindliche

Wetterbedingungen wie Monsun und Wirbelstürme und deren Folgen wie Erdrutsche und auch

Überschwemmungen machen das Leben der Menschen härter. Die Apathie der Regierungen,

Korruption und Rechtsverweigerung haben die Menschen lange in den Entwicklungsrückstand

gehalten.

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Ebenso sind die Gesundheitseinrichtungen im schlechten Zustand. Malaria, Gelbsucht,

Tuberkulose usw. sind an der Tagesordnung. Die Bevölkerung hat ein fehlendes Bewusstsein für

Krankheiten wie HIV und AIDS und andere übertragbare Krankheiten. Die Lebenserwartung ist

sehr gering, und die Kindersterblichkeit ist sehr hoch. Es gibt viele Todesfälle aufgrund der

Verzögerung und Abwesenheit von rechtzeitiger medizinische Versorgung. Das nächste Zentrum

für medizinische Grundversorgung liegt ca. 30 km entfernt.

Schule dringend nötig:

Es gibt in und um Somonpara keine gute und erschwingliche Möglichkeit den armen Kindern eine

adäquate Schulbildung anzubieten. Es gibt zwar in ein paar Dörfern öffentliche Primar- und

Mittelschulen, aber keine Real- oder Sekundarschulen. Die meisten Kinder haben nicht einmal

die Möglichkeit eine Primarschule zu besuchen. Die katholische Pfarrei in der Ortschaft hat die

Hoffnungen und Erwartungen der Menschen in den Dörfern erhöht, in dem sie sich sehr für die

Schulbildung der Kinder einsetzen. Ihre Mitarbeitende haben enorme Überzeugungsarbeit in der

Bevölkerung leisten müssen, bis die Eltern der Kinder eingesehen haben, wie wichtig eine

Schulbildung ist. Sie hätten ihre Kinder lieber dafür eingesetzt, das knappe Familieneinkommen

zu verbessern. Nun aber wollen viele Jugendliche eine Schule besuchen und müssen dazu

oftmals mehrere Kilometer bis zur nächsten Schule zu Fuss gehen. Auch der Zustand der

Schulen in den abgelegenen Orten ist katastrophal. Diese Schulen sind meist ohne festen Dach

und stabile Wände.

Die katholische Kirche unterhält in der Umgebung eine Schule mit 200 Schülerinnen und Schüler.

Die Kinder sind jedoch in temporären, einfachen Bambushütten untergebracht. Das bestehende

temporäre Schulgebäude wurde schon einige Male vom starken Wind beschädigt. Die Zyklon-

Winde mit starken Regenfällen und Hagelkörnern zerstören auch die Zinn-Überdachungen.

Während der Regenzeit müssen die Schulen häufig für mehrere Tage geschlossen werden.

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Ein Schulgebäude aus einem Bambus- und Palmblätterdach (siehe Bilder weiter unten) ist nach

dem Sturm über Ostern 2015 völlig zerstört worden. Das Dorf braucht nun dringend eine Schule

mit festen Wänden, einem stabilen Dach und mit der nötigen Infrastruktur, die die zukünftigen

Bedürfnisse abdecken kann.

3. Zielsetzung

Das ständige Verlangen der Menschen an die Missionare ihre Kinder eine Qualitätsausbildung zu

bieten ist gross. Derzeit ist es auch die Priorität der Missionare, und Sie sind davon überzeugt,

dass einzig die Bildung eine nachhaltige Entwicklung bringt und der Lebensstandard der armen

Menschen erhöht. Als die MSFS die Mission übernommen hat, gab es nur eine Primarschule bis

zur 5. Klasse, die in provisorischen Schuppen runtergebracht war.

Es bestand dringend die Notwendigkeit, die temporären Strukturen in eine dauerhafte

umzuwandeln, die den Kindern eine sichere und solide Ausbildung bietet mit der Bereitstellung

von notwendigen Zusatzeinrichtungen wie Toiletten, Bibliothek, Spielplatz, Transport usw. Eine

Herberge für Schüler ist auch anzubieten als Übernachtungsmöglichkeit für Kinder, die aus

fernen Dörfern stammen. Permanente und gute Klassenräume sind eine Notwendigkeit, um den

Stammeskindern der Region qualitativ hochwertige Bildung ebenso Disziplin und

Charakterbildung zu vermitteln.

4. Bauplan und Finanzen:

Gesamtfläche Schulhaus: 1‘243.4 m2

1.Phase: Erdgeschoss: 621.7 m2

2.Phase: Erster Obergeschoss: 621.7 m2

Toilettenblock 112.33 m2

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Bauplan Erdgeschoss:

Bauplan 1. Obergeschoss

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Pläne oben: Toilettentrakt für Mädchen und Knaben

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Finanzierung:

Kosten der 1. Phase (Erdgeschoss) Fläche 621.7m2

Total budgetierte Projektkosten CHF 154‘000.00

Anteil örtliche MSFS Society CHF 88‘000.00

Anteil “Light in Life” CHF 67’000.00

Kosten der 2. Phase (1. Obergeschoss) Fläche 621.7 m2

Total budgetierte Projektkosten CHF 107‘200.00

Anteil örtliche MSFS Society CHF 54`200.00

Anteil “Light in Life” CHF 53’000.00

Toiletten- und Sanitäranlage CHF 27’000.00

Anteil “Light in Life” CHF 27’000.00

Total Anteil “Light in Life“ für 1. OG & Toiletten CHF 80`000.00

5. Realisierungen - Projektfortschritte:

Im April 2015 haben die Bauarbeiten des Schulgebäudes begonnen. Bei der Durchführung des

Projektes mussten sie auch viele Schwierigkeiten aushalten. Die benötigten Baumaterialien

mussten von weit entfernten Orten transportiert werden, was die Kosten des Baues zusätzlich

erhöhte. Die schlechten Strassenverhältnisse, das schlechte Wetter, die Nichtverfügbarkeit des

Materials und der Waren an den Projektstandorten, die Störungen durch Extremisten etc. haben

die Arbeit auch verzögert.

Wegen des heftigen Monsuns mussten die Bauarbeiten für mehrere Monate unterbrochen

werden. Ende 2016 wurden die Arbeiten der 1. Phase erfolgreich abgeschlossen.

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Teileröffnung:

Am 5. Januar 2017 ist der 1.Teil des Schulgebäudes vom Bishop von Tura Andrew R. Marak, im

Beisein von „Light in Life“ Präsident Shaji Adathala und „Light in Life“ Gönner und Ratgeber Herr

Bradock offiziell eingeweiht und feierlich eröffnet worden. Dem Eröffnungsprogramm folgte die

Feier der Heiligen Messe unter dem Vorsitz von Bischof Andrew R. Marak. Pfarrer George

Panthanmackel, Direktor der MSFS Nordostprovinz, hat in seiner Rede die Zusammenarbeit, die

Unterstützung und den Beitrag der „Light in Life“-Organisation sehr geschätzt. Herr Shaji

Adathala dankte der MSFS und den Menschen von Somonpara für den herzlichen Empfang.

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Ist-Zustand nach Fertigstellung der 1. Phase:

Die Schule, die im Jahr 2014 mit 200 Kindern begann, hat das akademische Jahr 2015-2016 mit

380 eingeschriebene Schülerinnen und Schüler beendet. Das akademische Jahr 2017 begann im

Februar 2‘017. In Anbetracht des neuen Schulgebäudes mit der guten Infrastruktur und Qualität

der Ausbildung haben sich viele Kinder für die Aufnahme angemeldet. Die Schule hat derzeit 510

Kinder und rund 20 Lehrpersonen. Das neue Schulgebäude verfügt über 9 Zimmer (7

Klassenzimmer, 1 Büro und 1 Lehrerzimmer) und eine Halle im Untergeschoss.

Zielsetzung:

Die erste Phase des Schulgebäudes mit sieben Klassenzimmern ist für 510 Kinder jetzt schon

nicht ausreichend. Wie die Erfahrung zeigt, wird die Zahl der Kinder weiter steigen und somit

weitere Klassezimmer und andere Räumlichkeiten notwendig machen. Aus diesem Grund ist der

Bau des 1. Stock dringend nötig.

Vorgesehen sind in der 2. Bauphase:

1. 9 Klassenzimmer

2. Getrennter Toilettenblock für Mädchen und Jungen

3. Computerraum

4. Bibliothek

5. Installation einer Anlage für fliessendes Wasser.

6. ein vollwertiges Spielgelände

Gewünscht werden auch:

1. eine Herberge für Mädchen und Jungen

2. eine Arzneiausgabestelle für kleinere Notfälle

6. Träger des Projektes vor Ort:

Die Arbeiten laufen über Fransalien Agency für Sozialfürsorge und Bildung (FAsCE ) in

Somonpara, unter der Leitung von der Nordost-Provinz der Missionare des heiligen Franz von

Sales (MSFS).

FAsCE Indien ist eine gemeinnützige, nichtstaatliche, säkulare, freiwillige Organisation, registriert

im Jahr 2005, zur Förderung der integrierten Entwicklung der Individuen und Gemeinschaften.

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FAsCE Indien, die offizielle soziale Entwicklungs- Agentur des MSFS (Missionary of St. Francis

de Sales) Nordost-Indien Provinz, ist mit der pädagogischen und sozialen Entwicklung der

Region betraut. Durch Selbsthilfegruppen werden Frauen, Männer und Jugendliche über die

Bedeutung von Bildung, Gesundheit und Hygiene aufgeklärt und sensibilisiert.

7. Schlussfolgerung:

Die Bildung und die Verbesserung der bestehenden Schulanlagen und Infrastrukturen, um die

steigende Zahl der Kinder unterzubringen, ist momentan die Hauptaufgabe. Um dieses Ziel zu

erreichen, benötigen die Missionare externe Unterstützung und Zusammenarbeit.

Die erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts, der Bau der ersten Phase der Schule in Somonpara

hat die Bedürfnisse der Menschen hier, vor allem die Kinder angesprochen. „Light in Life“

unterstützt dieses wichtige Vorhaben der Missionare, um die Bildungs- und Lebenssituation der

Menschen zu erhöhen, wobei wir weiter auf die Hilfe von grosszügigen Menschen und Institutionen

in der Schweiz angewiesen sind. Dieses Projekt hat „Licht in das Leben“ der Menschen und einen

Strahl der Hoffnung für eine glänzende Zukunft gebracht.

Wir danken allen Spendern, die uns geholfen haben um den Traum von den Menschen in

Somonpara und der MSFS Nordostindien zu verwirklichen. Wir sind sicher, dass es der MSFS

gelingen wird, den bedürftigen Kindern in der Region eine qualitativ hochwertige Ausbildung für

eine bessere Zukunft zu bieten.

Teufen, 11.04.2017

Für LIGHT IN LIFE

Abraham Mathew, Generalsekretär