op-art

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Die Op-Art, von engl. Optical Art ist eine Stilrichtung der Malerei, die um 1960 aufkam. Mit Hilfe von geometrisch abstrakten Formmustern und Farbfiguren sollen im Auge des Betrachters Bewegungs- und Flimmereffekte hervorgerufen werden, die zu optischen Täuschungen führen können. Beispiel für Op-Art Wichtigste Vertreter der Op-Art waren Henryk Berlewi, Victor Vasarely, Bridget Riley, Jesús-Rafael Soto, Richard Anuszkiewicz, Julian Stanczak, Carlos Cruz-Diez, Julio Le Parc, Youri Messen-Jaschin, Agam und sind, in der Bundesrepublik Deutschland, Ludwig Wilding, Volker Bussmann, Wolfgang Ludwig, Almir Mavignier. Bis heute ist nicht abschließend geklärt, wer der eigentliche Vater der Op Art und anfänglich der Begründer der Idee optischer Kunst war; eine Fragestellung die in ihren Grundsätzen schwierig zu beantworten ist, da ja, wie Josef Albers richtig bemerkte, alle Kunst optisch sei. In der Schirn Ausstellung 2007 in Frankfurt wird suggeriert, Vasarely sei der Vater der Op Art. Gerne zitiert wird ein Artikel aus dem Time Magazine aus dem Jahr 1964, der nach aktuellem Forschungstand den Begriff Op Art zum ersten Mal verwendet. Das wiederholte Beziehen auf diesen Artikel bringt jedoch keine neuen Erkenntnisse zu Tage. Zudem wäre es bedauerlich, wenn „Magazine“ wie Times oder vielleicht zukünftig „Vanity Fair“ kunsthistorische Deutungshoheit gewönnen. Am 4. April 1965 schrieb Grace Glueck in der New York Times über einen der möglichen Väter der Op Art, den polnischen Künstler Henryk Berlewi (1894-1967), der 1924 in Herwarth Waldens Der STURM präsentiert wurde: „A critic, graphic designer and pioneer abstractionist, Berlewi is not exactly new to “optical” art”. Und am 19. Januar 1966 erschien in der FAZ ein Artikel, der den Titel „Begegnung mit Vater der Op Art“ trägt: „Die Amerikaner haben mit dem Polen (Anm. Henryk Berlewi) eine große Überraschung erlebt. Sie starteten im Februar 1965 im Museum of Modern Art in New York eine Wanderausstellung „Responsive Eye“ mit Arbeiten der Op Art, als deren erfolgreichster Exponent heute der Ungar Victor Vasarely gepriesen wird. Berlewi fuhr nach New York und zeigte den Amerikanern, dass er schon 1922 so gemalt habe. 1923 schuf er das „Mechano-Faktur- Element Weiß auf Schwarz“, das eine verblüffende Ähnlichkeit mit Vasarelys perforierten Rechtecken

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Die Op-Art, von engl. Optical Art ist eine Stilrichtung der Malerei, die um 1960 aufkam. Mit Hilfe von geometrisch abstrakten Formmustern und Farbfiguren sollen im Auge des Betrachters Bewegungs- und Flimmereffekte hervorgerufen werden, die zu optischen Täuschungen führen können. Wichtigste Vertreter der Op-Art waren Henryk Berlewi, Victor Vasarely, Bridget Riley, Jesús-Rafael Soto, Richard Anuszkiewicz, Julian Stanczak, Carlos Cruz-Diez, Julio Le Parc, Youri Messen-Jaschin, Agam und sind, in der Bundesrepublik Deutschland, Ludwig Wilding, Volker Bussmann, Wolfgang Ludwig, Almir Mavignier. Bis heute ist nicht abschließend geklärt, wer der eigentliche Vater der Op Art und anfänglich der Begründer der Idee optischer Kunst war; eine Fragestellung die in ihren Grundsätzen schwierig zu beantworten ist, da ja, wie Josef Albers richtig bemerkte, alle Kunst optisch sei. In der Schirn Ausstellung 2007 in Frankfurt wird suggeriert, Vasarely sei der Vater der Op Art.

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Die Op-Art, von engl. Optical Art ist eine Stilrichtung der Malerei, die um 1960 aufkam. Mit Hilfe von geometrisch abstrakten Formmustern und Farbfiguren sollen im Auge des Betrachters Bewegungs- und Flimmereffekte hervorgerufen werden, die zu optischen Täuschungen führen können.

Beispiel für Op-Art Wichtigste Vertreter der Op-Art waren Henryk Berlewi, Victor Vasarely, Bridget Riley, Jesús-Rafael Soto, Richard Anuszkiewicz, Julian Stanczak, Carlos Cruz-Diez, Julio Le Parc, Youri Messen-Jaschin, Agam und sind, in der Bundesrepublik Deutschland, Ludwig Wilding, Volker Bussmann, Wolfgang Ludwig, Almir Mavignier. Bis heute ist nicht abschließend geklärt, wer der eigentliche Vater der Op Art und anfänglich der Begründer der Idee optischer Kunst war; eine Fragestellung die in ihren Grundsätzen schwierig zu beantworten ist, da ja, wie Josef Albers richtig bemerkte, alle Kunst optisch sei. In der Schirn Ausstellung 2007 in Frankfurt wird suggeriert, Vasarely sei der Vater der Op Art. Gerne zitiert wird ein Artikel aus dem Time Magazine aus dem Jahr 1964, der nach aktuellem Forschungstand den Begriff Op Art zum ersten Mal verwendet. Das wiederholte Beziehen auf diesen Artikel bringt jedoch keine neuen Erkenntnisse zu Tage. Zudem wäre es bedauerlich, wenn „Magazine“ wie Times oder vielleicht zukünftig „Vanity Fair“ kunsthistorische Deutungshoheit gewönnen. Am 4. April 1965 schrieb Grace Glueck in der New York Times über einen der möglichen Väter der Op Art, den polnischen Künstler Henryk Berlewi (1894-1967), der 1924 in Herwarth Waldens Der STURM präsentiert wurde: „A critic, graphic designer and pioneer abstractionist, Berlewi is not exactly new to “optical” art”. Und am 19. Januar 1966 erschien in der FAZ ein Artikel, der den Titel „Begegnung mit Vater der Op Art“ trägt: „Die Amerikaner haben mit dem Polen (Anm. Henryk Berlewi) eine große Überraschung erlebt. Sie starteten im Februar 1965 im Museum of Modern Art in New York eine Wanderausstellung „Responsive Eye“ mit Arbeiten der Op Art, als deren erfolgreichster Exponent heute der Ungar Victor Vasarely gepriesen wird. Berlewi fuhr nach New York und zeigte den Amerikanern, dass er schon 1922 so gemalt habe. 1923 schuf er das „Mechano-Faktur- Element Weiß auf Schwarz“, das eine verblüffende Ähnlichkeit mit Vasarelys perforierten Rechtecken

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und Quadraten aufweist, mit dem Unterschied freilich, dass Berlewi damit zuerst angefangen hat“. Auch Will Grohmann schreibt vermutlich wenige Tage vor der Veröffentlichung des Artikels im Time Magazine anlässlich einer Berlewi-Retrospektive in Berlin 1964 über die 1923 von Henryk Berlewi geschaffene Arbeit: Mechano-Faktur: „Schwarzes Rechteck, darüber ein weißes mit schwarzen Punkten, oder ein schwarzes Rechteck, darüber ein schwarzes mit weißen Punkten: Bewegung, Kinetik, Vibration, das unerklärliche als Ereignis, aber auch als Gleichnis (»Elemente der Mechano-Faktur « 1923)“. Die hier genannte Arbeit wurde bereits 1924 in Herwarth Waldens "Der STURM" ausgestellt. . Henryk Berlewi formulierte damals in seinem Essay Mechano-Faktur für „Der STRUM, / Drittes Vierteljahrheft“: "Die Kunst muss mit allen Angewohnheiten der parfümierten, perversen, überempfindlichen, hysterischen, romantischen, boudoirmäßigen, individualistischen Kunst von gestern brechen. Sie muss eine neue Formsprache schaffen, die für alle zugänglich ist und im Einklang mit dem Rhythmus des Lebens steht.“ Kann man Op Art präziser beschreiben? In der Berlinischen Allgemeinen vom 29. April 1964 schreibt Joachim March unter der Überschrift „Vorläufer und Nachläufer:“ „Glücklicherweise lässt sich geistiges Erstgeburtsrecht auf die Dauer nicht verheimlichen: Eine Reihe deutscher Kunstkritiker und –wissenschaftler hat damit begonnen, jenes falsche Bild zu korrigieren. Günter Pfeiffer hatte bereits 1961 in seiner Besprechung der Beliner „Sturm“-Ausstellung von Berlewi gesagt: „Seine Reihungen klarer grafischer Elemente zu seriellen Variationen ist die Vorwegnahme der jüngsten Bemühungen etwa bei Piene oder Vasarely“, und der bedeutende Historiker des Konstruktivismus und Lissitzky-Biograph Horst Richter schrieb 1963 von Vasarely: „Seiner darstellerischen Methode nach kann er sich als Neukonstruktivist nennen. Aber versucht doch nur, die Erfindungen der Altkonstruktivisten, etwa die Mechano-Fakturen eines Berlewi auf aktuellen Hochglanz zu bringen. Er fügte hinzu: „Vasarely ist der Typ des hochgespielten Malers, dessen schöpferische Qualitäten im umgekehrten Verhältnis zu seinem gesteuerten internationalen Renommée stehen.“ (...) Undenkbar, dass Vasarely – schon seinem Werdegang nach (Schüler von Moholy-Nagy!) – Berlewis Ideen nicht erkannt haben sollte! Wäre es eine Schande, das zuzugeben? Freilich – der Marktwert einer „Neu-Erfindung“ sinkt wenn das Original entdeckt wird.“

Die Fixierung auf einmal in die Kunstgeschichte und in den Kunstmarkt eingeführte Namen wie Vasarely mag heute Ausstellungen verhindern, die einst selbstverständlich waren. Herwarth Walden hat Berlewi gezeigt: Das Zeigen des unter Herwarth Walden existierenden imaginären Rasters bzw. dessen Wiederherstellung ist die entscheidende Aufgabe, die eine Ausstellung heute leisten muss, um neben dem Nachvollziehen der Moderne als internationale Bewegung auch wissenschaftlich klarzustellen, wer beeinflusst hat und wer beeinflusst wurde. Aber auch Adolf Richard Fleischmann (1892-1968) gilt als ein möglicher Vorläufer der Optical Art. Quelle: Dr. Alfred Fischer (Dissertation "Adolf Fleischmann", 1976, sowie Katalog Ulmer Museum, Ausstellung vom 4. Februar - 18. März 1973). Auszug aus dem Katalog, Kapitel "Kunsthistorische Betrachtungen zum Spätwerk von Adolf Fleischmann)": ..."Kunsthistorisch betrachtet ist es Fleischmanns Verdienst, die Optical Art vorweggenommen zu haben durch die systematische Formgebung - die konsequente Verwendung von "L-Formen" - und deren Streifenausfüllung, mit der er eine vibrierende Farbwirkung realisieren konnte. Dies war im Jahre 1950 ein ganz neues Phänomen in der bildenden Kunst. Die theoretischen Voraussetzungen der Farbbewegung waren, wie schon angedeutet, zwar lange zuvor von Delaunay ausgearbeitet worden, doch zeigt sich der nicht mimetische Bewegungsausdruck des Farbvibrierens als eine bahnbrechende Entdeckung. Mittels konstruktivistischer Bildsprache und Delaunay'scher Ideen verwirklichte Fleischmann die Einheit von Form und Farbe, Räumlichkeit in der Fläche und Bewegung aus der Ruhe, und zwar schon einige Jahre bevor selbst Vasarely dies realisieren und seine Op Art-Kunst entwickeln konnte. In der Tat sind die Wurzeln der Optical Art unmittelbar in dem das Gedankengut Delaunays ("action synchronique", "forme mobile totale", "perpétuel mouvement") übermittelnden geometrischen Spätwerk Fleischmanns zu erkennen, aufgrund von welchem Vasarely (vom kinetischen Gedankengut des Bauhauses ausgehend) erst die Op Art als solche, bzw. sein sogenanntes "Cinétisme Optique" (1955) anzubahnen vermochte. Fleischmann ist selbst zwar nie "Op-Art"-Künstler geworden (und betrachtet sogar die ganze Stilrichtung als eine Art Dekorationskunst), doch traf es ihn sehr, dass man ihm als Vorläufer der Optical Art keine Anerkennung zubilligte ...." Heute bezieht sich bereits eine nachfolgende Malergeneration, motivisch und inhaltlich reflektierend, auf die "historische" Op-art der sechziger Jahre: u.a. seit Anfang der neunziger Jahre der Amerikaner Philip Taaffe und in jüngster Zeit die Schweizer Francois Beaudevin und Philippe Decrauzat. Die Arbeiten des in Hamburg

Op-Art-Künstler

• Richard Allen • Richard Anuszkiewicz • Henryk Berlewi • Carlos Cruz-Díez • John McHale • Youri Messen-Jaschin

Pop-Art

Pop-Art ist eine Kunstrichtung vor allem in der Malerei, die Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts unabhängig voneinander in England und den USA entstand und in den 60er Jahren zur herrschenden künstlerischen Ausdrucksform aufstieg. Die Motive sind der Alltagskultur, der Welt des Konsums, den Massenmedien und der Werbung entnommen. Von den Künstlern wurde Pop-Art oft als Antikunst bezeichnet, die sich dem Trivialen zugewandt hat. Der Popkünstler fordert die absolute Realität, das heißt, dass alle Elemente rein, klar definierbare Gegenstands-Elemente sein müssen. Die meisten Formen werden wie in Comic-Heften mit schwarzen Linien umrandet. Oft sind die dargestellten Gegenstände wie in einem Plakat ohne Tiefe, also flächig dargestellt. Die Farben sind immer klar, es werden meistens nur die unbunten- und Primärfarben angewendet. Banale Gegenstände des Alltags werden isoliert und entweder allein oder in Collagen der wie bei Wolf Vostell in Dé-coll/agen oder bei KP Brehmer in seinen Trivialgrafiken verfremdet und verarbeitet. Pop-Art ist eine Verknüpfung von Realität und Kunst, die mit eigenen abstrakten Mitteln hantiert. Schlagwörter: populär, verbrauchbar, billig, witzig, sexy, massenproduziert, spielerisch, verführerisch, auffallend. Innerhalb der Pop-Art kann man zwei verschiedene Grundhaltungen ausmachen: Zum einen eine anfängliche Begeisterung für den nach dem 2. Weltkrieg wiedererlangten Wohlstand und die damit verbundene Konsumgesellschaft, zum

anderen eine spätere kritisierende Haltung. Diese ist auf Geschehnisse wie den Vietnam-Krieg, die Ermordung John F. Kennedys, Rassenunruhen und den steigenden Drogenkonsum in den USA in den 60er Jahren zurückzuführen, da sie die Verwundbarkeit dieser scheinbar perfekten kalkulierten Wohlstandsgesellschaft aufzeigten.

Pop-Art in Großbritannien

In Großbritannien gilt Richard Hamilton als Begründer der Bewegung. Sein Werk Just What Is It That Makes Today's Home So Different, So Appealing? von 1956 (Collage, Kunsthalle Museum, Tübingen, Germany) gilt als erstes ausgewachsenes Pop-Art-Werk, auf das sich fast jede Darstellung der frühen Pop-Art bezogen hat. Das Bild war das Motiv für die Ausstellung „This is Tomorrow“. Diese Ausstellung war das letzte gemeinsame Ereignis der Independent Group, ein von befreundeten Künstlern gebildeter Kreis, der darauf zielte, der interessierten Öffentlichkeit neue Themen in ungewöhnlicher Präsentationsform nahezubringen. Der enge Kreis der Künstlergruppe zählte zirka 20 Mitglieder. Im Vordergrund stand nicht das Endprodukt Ausstellung, sondern das Aneignen von Erkenntnissen über Quellen, Zusammenhänge und Auswirkungen. Deshalb bestimmten auch zunächst Vorführung, in der Eduardo Paolozzi seine Bunk-Collagen präsentierte. Er zog keinerlei Gliederungsprinzip in Erwägung, sondern deckte das Publikum ohne jeden Kommentar mit einer raschen Folge projizierten Collagen, die aus Illustrierten, Trivialliteratur und Produktwerbung zusammengestellt waren, ein. Dieser Vortrag war maßgebend für die gesamte Pop-Richtung. Paolozzi und seine Independent Group Mitglieder waren sich dieser tieferen Bedeutung aber bewusst, obwohl er eigentlich nur seine Lieblingsbilder vorzeigte und gar nichts anderes wollte. Zum ersten Mal wurden populäre Images in einer ernsthaften, ja beinahe akademischen, Veranstaltung einbezogen. Die ersten Vorträge waren – mit Ausnahme der von Paolozzi – eher technologischen Themen gewidmet, wie z. B. Karosserieentwürfe, Maschinenästhetik und Hubschrauberdesign. Erst später gewannen Aspekte wie Mode, Science-Fiction, Popmusik und Hollywood-Filme an Bedeutung. Immer mehr Mitglieder der Independent Group widmeten sich der vielfältigen Erscheinungsform der Massenkultur. Eduardo Paolozzi, Peter Blake,

David Hockney, Allen Jones, R.B. Kitaj zählen zu den wichtigsten Künstlern der englischen Pop-Art.

Pop-Art in den USA und Europa]

Eine Version von Jonathan Borofskys Ballerina Clown (Standort: Venice, Los Angeles) In den Vereinigten Staaten wurde Pop-Art als bewusste Abwehr von der Malerei des abstrakten Expressionismus verstanden. Aufgrund der künstlerischen Tradition der USA war die Pop-Art hier direkter und weniger theoretisch ausgerichtet als in Europa. Ein wichtiger Wegbereiter war Richard Lindner. Sehr bekannt sind die Flaggen-Bilder von Jasper Johns, die Materialobjekte von Robert Rauschenberg, die Siebdrucke von Andy Warhol, die Comic-Bilder von Roy Lichtenstein und die Gegenstands-Nachbildungen aus weichen Materialien von Claes Oldenburg oder die Riesenbilder von James Rosenquist. In Europa wurde die amerikanische Pop-Art in größerem Umfang erstmals 1968 auf der vierten Documenta in Kassel ausgestellt. Dort erwarb der Sammler Peter Ludwig große Werkblöcke, die später als Schenkung in das Kölner Museum Ludwig übergingen, wo sich noch heute die größte Sammlung von Pop-Art außerhalb der USA befindet. Eine Form der Weiterentwicklung der Pop-Art ist das plakative Darstellen und Neugestalten von Worten und Slogans (Neologismus). Diese junge sich erst im 21.Jh. formierende Kunstrichtung kann als expressiver Neologismus bezeichnet werden. Bekannte deutsche Vertreter der Pop-Art sind z. B. Werner Berges, Gernot Bubenik, Fritz Köthe, pop.ac, Kurt Schulzke und Willy Wolff. Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Pop-Art“

Paisley oder Paisleymuster, in den USA auch unter dem Namen persian pickles bekannt, ist die Bezeichnung für ein abstraktes, dekoratives Stoffmuster, das in seiner Grundform ein Blatt mit einem spitz zulaufenden, gebogenen Ende, in der Art eines großen "Komma" darstellt. Der Name ist auf die schottische Stadt Paisley in

der Region Strathclyde in der Nähe von Glasgow zurückzuführen. Paisley war im 19. Jahrhundert ein bedeutendes Textilverarbeitungszentrum.

Der Ursprung des Musters ist auf ein florales Motiv aus dem persischen Sassanidenreich zurückzuführen, das über die Mogule nach Indien gelangte. Soldaten brachten bei der Rückkehr aus der Kolonie Indien Cashmere-Schals mit Paisleymotiv nach Großbritannien.

Königin Victoria fand Gefallen an mit Paisleymuster bestickten Tüchern aus Indien und kreierte damit einen Modetrend. Da sich jedoch die wenigsten das aus kostbaren Materialien hergestellte Original leisten konnten, produzierten geschäftstüchtige schottische Weber Paisley-Schals wesentlich billiger auf Jacquard-Webstühlen aus heimischer Wolle. Traditionell ist das Muster in verschiedenen Rottönen ausgeführt, inzwischen kommen Paisleys jedoch in allen möglichen Farben vor. Sie sind in Großbritannien nach wie vor beliebt und werden bei Krawatten, Schals, Sofakissen, Polsterstoffen und anderen Heimtextilien verwendet. Heute wird das Muster nicht mehr gestickt, sondern vorwiegend gewebt oder gedruckt.

In jüngerer Zeit erlebte das Motiv im Rahmen der Hippiebewegung eine Renaissance. John Lennon soll 1967 einen mit Paisleymuster bemalten Rolls Royce gefahren haben.

Amerikanische Jugendgangs, wie die Bloods und Crips in Los Angeles, tragen oft ein Bandana mit Paisleymuster in verschiedenen Farben als Erkennungszeichen.

Mehrere hundert besonders schöne Muster auf Decken und Tüchern sowie traditionelle Webstühle sind im Paisley Museum & Art Gallery in der Highstreet in Paisley ausgestellt.