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SONDERDRUCK

Pöttinger • Kuhn • Claas

Front-Mähwerke im Vergleich

97+4

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2 FRONT-MÄHWERKE IM VERGLEICH

Erstmals wurde dabei auch der Zu-sammenhang zwischen Auflagegewichtund Schubkraftbedarf gemessen. Dazuhaben wir, mit einer eigens dafür ent-wickelten und in die Fronthydraulik in-tegrierten Messtechnik, während derFahrt die Schubkräfte ermittelt. Weitershaben wir mit einer Drehmomentnar-be den Leistungsbedarf an der Zapf-welle gemessen, die Vorderachslast, dieBodenanpassung mittels Mähhöhen-messung und den Abtrocknungsverlaufbei verschiedenen Aufbereitereinstel-lungen bestimmt.

Im ersten Teil dieser Veröffentlichungstellen wir Ihnen kurz die Testkandi-daten vor und präsentieren alle Mess-

ergebnisse dieser Vergleichsuntersu-chung. In der nächsten Ausgabe18/2009 kommen die Praktiker zu Wortund werden die Mähwerke hinsichtlichEinstell-, Bedienungs- und Wartungs-komfort beurteilen und auf Grund derpraktischen Erfahrung sowie der Mess-ergebnisse eine Gesamtbeurteilung vor-nehmen.

Die Testkandidaten

Folgende Front-Scheibenmähwerkewurden von uns getestet:

• Claas DISCO 3100 FC Profil• Kuhn FC 313 F Lift-Control• Pöttinger NOVACAT 306 F

Alpha-motion ED

Die Arbeitsbreite aller drei geteste-ten Mähwerke lag im Bereich von 3 m,wobei das Kuhn FC 313 F Lift-Controlmit 3,11 m die größte Arbeitsbreite vor-weisen konnte, gefolgt vom PöttingerNOVACAT 306 F Alpha-motion ED mit3,04 m und dem Claas DISCO 3100 FCProfil mit 3 m. Die Transportbreite lagbei allen drei Frontmähwerken unter3 m.

Das Claas DISCO war geschoben amTraktor angebaut. Es unterschied sichdamit wesentlich vom Kuhn FC 313und Pöttinger NOVACAT Alpha-moti-on, die mit dem technisch aufwendige-ren gezogenen Anbaubock ausgestattetwaren. Dies soll zu einer besseren Bo-denanpassung bei geringeren Auflage-kräften führen. Nachteilig ist das hö-here Gewicht des gezogenen Anbaus.

AutorenteamDI Alfred PÖLLINGER, LFZ Raumberg-GumpensteinDI Franz HANDLER, FJ-BLT WieselburgDipl.-HLFL-Ing. Manfred NADLINGER, FJ-BLT WieselburgDipl.-HLFL-Ing. Emil BLUMAUER, FJ-BLT WieselburgIng. Johannes PAAR, Der fortschrittliche Landwirt

Front-Mähwerke im VergleichDie FJ-BLT Wieselburg, das LFZ Raumberg-Gumpenstein und das „Landwirt“-

Testteam haben die drei Front-Scheibenmähwerke mit Zinkenaufbereiter von Claas,Kuhn und Pöttinger einer umfangreichen Vergleichsuntersuchung unterzogen.

Ï

EingesetzteMesstechnik:

Drehmo-mentnabe

für Zapfwel-lenleistung,

Kraftauf-nehmer inden Unter-

lenkern, Kraftauf-

nehmer imOberlenker.

Ï

Neben der Zapf-wellenleistung hatdie FJ-BLT Wiesel-burg erstmals auchdie aufzubringende

Schubkraft derFront-Mäher ge-

messen.

Teil 1

PÖTTINGERKUHN

CLAAS

3

1

2

1

2

3

FRONT-MÄHWERKE IM VERGLEICH 3

TECHNIK

Der mögliche Querpendelweg be-stimmt die Anpassungsfähigkeit derMähwerke an Bodenunebenheiten querzur Fahrtrichtung. Er war bei allen dreigetesteten ausreichend.

Alle drei Testkandidaten waren miteinem Zinkenaufbereiter ausgestattet.Mit 120 Kunststoffzinken hatte dasKuhn-Mähwerk die meisten Zinken,

aber mit 6 Zinkenreihen um zwei Zin-kenreihen weniger als seine Mitbewer-ber. Die Aufbereiter von Claas und Pöt-tinger waren mit gummigelagertenStahlzinken ausgestattet. Weiters war esbeim Claas DISCO und Kuhn FC 313durch das Umstecken zweier Riemen-scheiben möglich, die Rotordrehzahl desAufbereiters zu verändern. Zusätzlichkonnte der Aufbereitungsgrad durchLeitbleche bzw. Einstellleisten verändertwerden. Das Kuhn FC 313 war zusätz-lich mit einem einschwenkbaren Gegen-kamm ausgestattet. Die Firma Pöttin-ger bietet beim NOVACAT Alpha-mo-tion optional ein Schaltgetriebe an.

Leistungsbedarf an der Zapfwelle

Der Leistungsbedarf an der Zapfwel-le umfasst den Leistungsbedarf für denAntrieb der Mähscheiben und des Auf-bereiters.

Die Messungen, die in der Abbil-dung 1 zusammengefasst sind, wurdenauf einer Luzernegrasfläche beim1. Schnitt durchgeführt. Der mittlereMassenstrom durch die Mähwerke be-trug 66,6 t FS/h (= Frischsubs tanz/Stun de) bei einer mittleren Fahrge-schwindigkeit von rund 12 km/h. DieSchwadbreite war auf 170 cm einge-stellt. Im Durchschnitt wies der Claas-Mäher tendenziell den höchsten Leis -tungsbedarf auf. Danach folgten dieMäher von Kuhn und Pöttinger. Die alsschwarze Linien am Balkenende ange-gebenen 95%-Vertrauensbereiche derMittelwerte überschneiden einander beiden einzelnen Mähwerken. Dies bedeu-tet, dass sich die Mähwerke hinsicht-lich des Leis tungsbedarfes nur tenden-ziell aber nicht signifikant unterschie-den.

Die maximale Aufbereitungsintensi-tät bedeutet, dass mit maximaler Ro-

ƒ

Bestimmung des Massen-stromes: Neben der Fahrge-schwindigkeit wurde bei je-der Mähwerksbreite der Fut-terertrag bestimmt.

Alle Mähwerke wurden vor den Messungen exakt laut Betriebsanleitung einge-stellt, um die volle Funktion z.B. des Pendelbereiches nutzen zu können.

Abb. 1: Leistungsbedarf der Mähwerke mit maximaler und geringer Intensität desAufbereiters (mittlerer Massestrom 66,6 t FS/h, Fahrgeschwindigkeit rund 12 km/h)

ClaasDISCO 3100 FC

Profil

KuhnFC 313 F

Lift-Control

PöttingerNOVACAT 306 F

Alpha-motionED

Die technischen Daten im ÜberblickHersteller Claas Kuhn PöttingerTyp DISCO 3100 FC 313 F NOVACAT 306 F

FC Profil Lift-Control Alpha-motion EDAnbauart geschoben gezogen mit gezogen mit Zugbock

Zugtrapez mit beweglichem Tragrahmen

Entlastungssystem Zugfedern Hydropneu- Entlastungsfedernmatisch im Zugbock

Arbeitsbreite [m] 3,00 3,11 3,04Transportbreite [m] 2,97 2,99 2,98Anzahl der Scheiben 7 8 7Klingen/Scheibe 2 2 2Klingenbefestigung Schnellwechsel- Befestigungs- Schnellwechsel-

system m. Blattfeder schraube* system m. BlattfederSchnitthöhenverstellbereich [mm] 30–70 30–80 30–60Schnitthöhenverstellbereich + 30 — + 20mit Zusatzkufen [mm]Aufbereiterbauart V-förmige, gummi- V-förmige, Kunst- V-förmige, gummi-

gelagerte Zinken stoffzinken und gelagerte Zinkenaus Federstahl mit Leitblech mit aus Federstahl mit verstellbarem einstellbarem EinstellleisteSchikanenblech Gegenkamm

Aufbereiterdrehzahl [U/min] bei 770 oder 900 615 oder 888 750 – Wunsch-einer Zapfwellendrehzahl von (Umstecken der (Umstecken der ausrüstung1000 U/min Riemenscheiben) Riemenscheiben) Schaltgetriebe

*Schnellwechselsystem ab 2009

4 FRONT-MÄHWERKE IM VERGLEICH

TECHNIK

tordrehzahl und minimalem Abstandzwischen Rotor und den am Gehäusedes Aufbereiters montierten Leitble-chen, Schikanenblechen oder Einstell-leisten gearbeitet wurde. Das Kuhn FC313 verfügte zusätzlich zu den Leitble-chen über einen Aufbereitungskamm,der auf maximale Länge eingestellt war.Bei der geringeren Aufbereitungsinten-sität wurde im Gegensatz zur maxi-malen Aufbereitungsintensität der Ab-stand zwischen Rotor und den am Ge-häuse des Aufbereiters montierten Leit-blechen, Schikanenblechen oder Ein-stellleisten so groß wie möglich einge-stellt. Beim Kuhn FC 313 war der Auf-

bereitungskamm ausgeschwenkt. DerUnterschied zwischen den beiden In-tensitätsstufen war nicht signifikant.

Der Massenstrom durch die Mäh-werke, der von der Fahrgeschwindig-keit und dem Ertrag abhängt, hatte ei-nen signifikanten Einfluss auf den Leis -tungsbedarf der Mähwerke. Für denBereich von 43 bis 69 t FS/h nahm derLeistungsbedarf im Durchschnitt umrund 2 kW zu, wenn der Massenstromum 10 t FS/h zunahm. Dies entsprichtbei einem mittleren Ertrag von 18 tFS/ha einer Differenz in der Fahrge-schwindigkeit von rund 2 km/h. DieUnterschiede zwischen den Mähwer-ken waren nicht signifikant.

Auflagegewicht und Schubkraftbedarf

Generell verfügen alle Mähwerkeüber ein Entlastungssystem, das ver-hindert, dass das gesamte Mähwerkge-wicht während des Mähens am Bodenaufliegt. Um den Verschleiß des Mäh-werkes, die Schäden an der Grasnarbeund den Schubkraftbedarf möglichstgering zu halten, sollte das Auflagege-wicht nicht höher eingestellt werdenals für eine optimale Bodenanpassungerforderlich ist. Geringere Schubkräftehelfen auch Kraftstoff sparen.

Für die in Abbildung 2 dargestell-ten Messergebnisse war das Auflage-gewicht, wie in der Betriebsanleitungbeschrieben, eingestellt.

Einstellung des AuflagegewichtesDie Gewichtsübertragung des Mäh-

werkes auf die Vorderachse des Trak-tors erfolgte beim Claas DISCO mit Hil-fe zweier Entlastungsfedern. Damit die-

se am Traktor eingehängt werden konn-ten, waren spezielle Halter erforderlich.Für die Montage der Halter musstenan den jeweiligen Traktor angepassteZwischenstücke gefertigt werden. BeiEinhaltung der in der Betriebsanleitungangeführten Abmessungen für die Mon-tagepunkte und der maximalen Deh-nung der Federn betrug das Auflage-gewicht des Mähwerkes rund 460 kg.Dies lag deutlich über den in der Be-triebsanleitung empfohlenen Wertenvon 200 bis 350 kg. Daher werden Land-

wirte mit die-sem Mähwerkin der Praxis

in der Regel mit einem zu hohen Auf-lagegewicht arbeiten. Nachdem derHersteller bzw. Importeur nicht in derLage war, stärkere Federn zur Verfü-gung zu stellen, wurden für die Mes-sungen die Federn stärker gedehnt alsin der Betriebsanleitung angegeben. Da-durch konnte ein Auflagegewicht vonrund 320 kg eingestellt werden. UmSchäden an den Federn zu vermeiden,dürfen sie in der Praxis nicht überdehntwerden. Die erforderliche Entlastungkann daher nur mit stärkeren Federnerreicht werden. Laut Betriebsanleitungmusste die Vorderachsfederung desTraktors beim Mähen deaktiviert wer-den. Bei Traktoren, bei denen die Vor-derachsfederung nicht deaktiviert wer-den kann, muss die Vorspannung derFedern gemäß der Betriebsanleitung an-gepasst werden.

Beim Kuhn FC 313 erfolgte die Mäh-werksentlastung hydropneumatisch,wobei das Auflagegewicht über einenAbsperrhahn in der Hydraulikleitungeingestellt werden konnte. Der einge-stellte Hydraulikdruck war an einemManometer ablesbar. Während desMähvorganges konnte der eingestellteDruck und damit das Auflagegewichtnicht verändert werden. Als normalerBetriebsdruck wurde in der Betriebsan-leitung 75 bar angegeben. Für die Mes-sungen wurde ein Druck von 77 barund damit ein Auflagegewicht vonrund 210 kg eingestellt. Der Zugbockwird durch eine Haltekette am Traktorin seiner eingestellten Höhe fixiert. Fürdie hydropneumatische Einstellung desAuflagegewichtes und das Aushebendes Mähwerkes am Vorgewende ist eineinfach wirkendes Steuergerät mitSchwimmstellung erforderlich.

Beim Pöttinger NOVACAT Alpha-motion erfolgte die Mähwerksentlas -tung über die in den Zugbock des Mäh-werkes integrierten Federn. Dieses Sys -tem ist von der Fronthydraulik des

f

Der Drehpunkt für dieBodenanpassung be-findet sich beim Claas-Mäher unmittelbarüber dem Mähbalken.

ƒ

Claas war mit seinemgeschobenen Anbau-bock das leichtesteMähwerk im Test.

Das Frontmähwerkvon Kuhn hat ei-

nen gezogenen An-baubock mit einer

hydropneumati-schen Entlastung.

Der Auflagedrucklässt sich rasch den

Bedienungen an-passen.

FRONT-MÄHWERKE IM VERGLEICH 5

TECHNIK

Traktors völlig unabhängig. Das Aufla-gegewicht lässt sich durch die Vorspan-nung der Federn verstellen. Für dieMessungen wurde ein Auflagegewichtvon rund 170 kg eingestellt. Der Zug-bock wird durch eine Haltekette amTraktor in seiner eingestellten Höhe fi-xiert.

Abbildung 2 zeigt, dass der Schub-kraftbedarf proportional mit dem Auf-lagegewicht zunahm. Das PöttingerNOVACAT Alpha-motion erzielte trotzdes geringeren Schubkraftbedarfes einevergleichbare, gute Bodenanpassungwie das Claas DISCO bei einer Fahrge-schwindigkeit von 8 bis 12 km/h. Ummit dem Kuhn FC 313 eine ähnlich guteBodenanpassung zu erzielen, hätte dasAuflagegewicht und damit der Schub-kraftbedarf erhöht werden müssen (sie-he Abb. 4, Seite 56).

Auflagegewicht ändert sichAus der Sicht der Bodenanpassung

sollte das Auflagegewicht beim Über-fahren von Bodenunebenheiten kons -tant bleiben. Das dabei auftretende An-heben bzw. Absinken des Mähbalkenssollte das Auflagegewicht nicht verän-dern. Die in Abbildung 3 dargestellten

Ergebnisse wurden im Stand gemessen.Der grüne Balken entspricht dem aufeiner ebenen Fläche eingestellten Auf-lagegewicht des Mähwerkes. Dabei wa-ren die Traktorräder und der Mähbal-ken des Mähwerkes in einer Ebene, wiedies auch beim Mähen auf einer ebe-nen Fläche der Fall ist. Der blaue Bal-ken stellt das Auflagegewicht dar, wennbei gleicher Einstellung des Entlastungs-systems der Mähbalken gegenüber derStandfläche der Traktorräder um 10 cm

angehoben wurde. Dies simulierte denFall, dass das Mähwerk auf eine 10 cmhohe Querwelle geschoben wird. Je ge-ringer das Auflagegewicht, umso leich-ter passt sich das Mähwerk der Wellean und umso geringer ist der Anstiegder erforderlichen Schubkraft sowie dieBelastung des Mähwerkes und derGrasnarbe. Der orange Balken stellt dasAuflagegewicht dar, wenn der Mähbal-ken gegenüber der Standfläche derTraktorräder um 10 cm abgesenkt wur-de. Dies tritt auf, wenn in eine Quer-mulde eingefahren wird. Je größer dasAuflagegewicht, umso rascher passtsich das Mähwerk dem Boden an. Diedurch das Anheben bzw. Absinken desMähbalkens verursachte Veränderungdes Auflagegewichtes war beim Kuhn

FC 313 und Pöttinger NOVACAT Al-pha-motion annähernd gleich groß.Deutlich höher war der Wert beim ClaasDISCO 3100.

Bodenanpassung

Im Zusammenhang mit der Boden-anpassung ist die Frage „Wie schnellreagiert das Mähwerk auf Erhöhungenoder Vertiefungen“ von besonderem In-teresse. Dazu wurden mit allen drei

ƒ

Der gezogeneAnbaubockAlpha-motionvon Pöttingerlässt sich anjede Fronthy-draulik raschund prob -lemlos anbau-en.

Abb. 2: Schubkraftbedarf der Mähwerke (mittlerer Ertrag: 18,7 t FS/h, mittlere Fahrge-schwindigkeit: 10,4 km/h, eingestellte Schnitthöhe gemessen auf befestigtem Untergrund: 5 cm)

Erforderliche Schubkraft

Am Boden aufliegendes Gewicht des Mähwerkes

Abb. 3: Veränderung des Auflagegewichtes bei Veränderung der Lage des Mähbalkens

Mittels Radlastwaagen wurde der Aufla-gedruck in drei Ebenen (Nullstellung,+10 cm und -10 cm) gemessen.

ClaasDISCO 3100 FC

Profil

KuhnFC 313 F

Lift-Control

PöttingerNOVACAT 306 FAlpha-motion ED

ClaasDISCO 3100 FC

Profil

KuhnFC 313 F

Lift-Control

PöttingerNOVACAT 306 FAlpha-motion ED

6 FRONT-MÄHWERKE IM VERGLEICH

TECHNIK

Mähwerken bei zwei verschiedenen Ge-schwindigkeitsstufen die Mähhöhen ge-messen.

Die Mähhöhen wurden einerseits aufeiner praxisüblichen Mähfläche, ande-rerseits an einer scharfen Geländekan-te – Trennung zwischen ehemaliger Ackerfläche und Grünlandfläche – er-mittelt.

Mähhöhe auf PraxisflächenDie Einstellung der Mähhöhe erfolg-

te auf befestigtem Untergrund, alleMähwerke wurden auf 5 cm Klingen-abstand vom Boden eingestellt. DieserSollwert wurde in der praktischen Um-setzung von allen Testkandidaten ohneUnebenheiten in ausreichender Genau-igkeit erreicht. Interessant ist die Tat-sache, dass bei höherer Fahrgeschwin-digkeit die Mähhöhe bei Claas um1,2 cm, bei Kuhn um 1,9 cm und beiPöttinger um 0,4 cm anstieg.

In diesem Fall wurde die Mähhöheauf einer Praxisfläche an vielen Einzel-punkten gemessen. Aus den Einzelwer-ten wurde der Mittelwert, also diedurchschnittliche Mähhöhe, errechnetund die mittlere Abweichung in Pro-zent dazu ermittelt. Statistisch spricht

man dabei vom Variationskoeffizienten.Je höher der Variationskoeffizient ist,desto schlechter ist die Bodenanpas-sung (siehe Abb. 4).

Das Mähwerk von Claas erreichte beibeiden Überfahrten ähnlich niedrigeWerte. Allerdings wies es mit 320 kg imVergleich zu Kuhn mit 210 kg und Pöt-tinger mit 170 kg den höchsten Aufla-gedruck auf. Mit dem FrontmähwerkAlpha-motion von Pöttinger konntetrotz geringstem Auflagedruck beinahedas gleich gute Ergebnis wie mit demFrontmäher von Claas erzielt werden.Interessant ist hier nur die Tatsache,dass es bei der langsameren Fahrge-schwindigkeit von 8 km/h nicht zu ei-

ner Verbesserung (kleinerer Variations-koeffizient) im Vergleich zur schnelle-ren Überfahrt gekommen ist.

Das Mähwerk von Kuhn zeigt eineindeutig schlechteres Arbeitsbild. D.h.hier müsste der Auflagedruck erhöhtwerden – was wiederum eine höhereSchubkraft bedeutet – um ähnlich guteWerte wie bei Claas und Pöttinger zuerreichen.

Mähhöhenmessung GeländekanteAn der Geländekante wurde auf drei

bzw. vier verschiedenen Stellen mit ei-nem Quadratmeterrahmen in Längs-und Querrichtung und 22 Messpunk-ten – alle 10 cm ein Messpunkt – dieMähhöhe gemessen. D.h. pro Gerät undFahrgeschwindigkeit waren das 308

Einzelwerte für Flä-chen in der Ebene,auf der Kuppe, inder Mulde oder nachder 2. Kuppe, der so-genannten „Nach-kuppe“ (siehe Abb.5).

Bei dieser bewusstgewählten, erheblichschwierigeren Gelän-degestaltung wur-den über alle Mess-

werte hinweg auch wesentlich höhereWerte für den Variationskoeffizientenim Vergleich zu den Werten aus Abb.4 erzielt. Ein Vergleich der Säulen inAbb. 6 zeigt für die beiden Frontmä-her von Claas und Kuhn ähnlich hoheWerte. Bei Kuhn mit höherer Fahrge-schwindigkeit sogar eine gleichmäßi-gere Mähhöhe, sprich niedrigerern Va-riationskoeffizient wie bei 8 km/h. Pöt-tinger weist deutlich niedrigere Wertedazu auf. Betrachtet man die Variati-onskoeffizienten mit der Mähhöhe, sowird deutlich, dass auch bei dieser Un-tersuchung der von Kuhn empfohleneAuflagedruck zu niedrig ist. Mit bei-nahe 13 cm Mähhöhe über alle Mess-

Abb. 5: Messbereiche (rote Linien) mittels Quadratmeterfeld für die Messung der Mähhöhen

Abb. 4: Variationskoeffizient – je kleiner der Wert desto besser – der Mähhöhenmessung: Luzernegras, 1. Schnitt, 2009

Das Pöttinger NOVACAT Alpha-motion kam mit dieser Geländekante trotz niedrigstem Auflagedruck am besten zurecht.

ClaasDISCO 3100 FC

Profil

KuhnFC 313 F

Lift-Control

PöttingerNOVACAT 306 FAlpha-motion ED

„Nachkuppe“

FRONT-MÄHWERKE IM VERGLEICH 7

TECHNIK

punkte hinweg ist das bei einer Soll-höhe von 6 bis 8 cm schon etwas zuviel. Auch Claas und Pöttinger liegenmit der Mähhöhe über diesem Sollwertallerdings deutlich unter den Wertenvon Kuhn.

Betrachtet man die Mähhöhe imMessbereich „Nachkuppe“, die nur ineiner Fahrtrichtung gemessen wurde,im Vergleich zur Mähhöhe gemessenim ebenen Gelände, dann wird der Un-terschied noch klarer (siehe Tabelle 1).

Die hydropneumatische Entlastungvon Kuhn reagierte mit dem eingestell-ten Auflagedruck zu langsam. Dadurchkonnte das Mähwerk beim Auffahrender Vorderräder auf die Kuppe nachder Mulde, die notwendige Bodenan-passung nach unten auch bei 8 km/h

Fahrgeschwindigkeit nicht schaffen. DerAuflagedruck lässt sich einfach ändern,erhöht aber auch den Schubkraftbedarf.

Mit allen Frontmähern konnte beihöherer Fahrgeschwindigkeit kein be-friedigendes Mähbild im Bereich derNachkuppe erreicht werden. Der Prak-tiker reagiert bei derartigen Gelände -unebenheiten richtigerweise mit derVerringerung der Fahrgeschwindigkeit.Der gesteuerte Mähbalken von Pöttin-ger kam mit dieser extremen Situationam besten zurecht.

Fazit BodenanpassungDie Bodenanpassung, gemessen an

der Einhaltung der Mähhöhe bei un-terschiedlichen Geländebedingungen,hängt stark mit dem eingestellten Auf-lagedruck zusammen. Nur Pöttinger

schafft mit dem Frontmäher Alpha-mo-tion ein gutes Mähbild bei gleichzeitiggeringem Auflagedruck von rund 55 kgpro Meter Mähbreite. Claas erreicht das-selbe gute Ergebnis bei rund 105 kg Auf-lagedruck pro Meter Mähbreite. DasMähwerk von Kuhn muss bei schwie-rigen Geländebedingungen den Aufla-gedruck erhöhen – mit rund 70 kg proMeter Arbeitsbreite schafft man kein be-friedigendes Mähbild. Generell gilt esdie Fahrgeschwindigkeit den Gelände-bedingungen anzupassen. Auch mit derbesten Technik lassen sich Geländekup-pen nicht mit der gleichen Geschwin-digkeit bearbeiten wie ebene Flächen.

Abtrocknungsverlauf –Aufbereiter

Die Wirkung der Mähaufbereiterwurde in einem Trockenschrank desLFZ Raumberg-Gumpenstein über 48Stunden Trocknungszeit gemessen.Dazu wurden je vier Proben zu jeweils500 g pro Mäher-Fabrikat und Einstel-lung im Trockenschrank bis zur Ge-wichtsstabilität (9 % Restwassergehalt)getrocknet. Alle vier Stunden wurdendie Einzelproben verwogen.

In Abbildung 7 (S. 58) ist der Ab-trocknungsverlauf einer Dauerwiese mitEinsaat grafisch dargestellt. Pöttingerzeigt einen etwas langsameren Abtrock-nungsverlauf. Nur bei Claas lässt sicheine geringfügige Differenzierung zwi-schen höherer und langsamerer Fahr-geschwindigkeit erreichen. Eine weite-re Differenzierung ist nicht gegeben,d.h. die Zinkenaufbereiter arbeiten beirichtiger Einstellung alle gleich gut.

Auf einer Fläche mit Luzernegraswurde auch Futter ohne Aufbereiter ge-mäht. Dabei wird der raschere Abtrock-nungsverlauf von mähaufbereitetemFutter im Vergleich zu unaufbereitetemFutter deutlich sichtbar (siehe Abb. 8,S. 58). Zwischen den einzelnen Aufbe-reitern besteht kaum ein Unterschied

Abb. 6: Variationskoeffizient - je kleiner der Wert, desto besser - und Mähhöhe: Dauerwiese, 1. Schnitt

f

Alle Zinkenaufbereiterim Test arbeiteten nahe-zu gleich gut.

f

Die hydropneumatische Auflagedruckre-gelung von Kuhn muss bei Unebenhei-ten mit höherem Auflagedruck gefahrenwerden um eine rasche Anpassung der Mähhöhe zu erzielen.

Tabelle 1: Mähhöhen auf unterschiedlichen Messbereichen undbei verschiedenen Fahrgeschwindigkeiten, Geländekante

Claas Kuhn PöttingerFahrgeschwindigkeit, km/h 8 14 8 14 8 14Mähhöhe „Nachkuppe“, cm 13,1 23,0 16,5 20,2 10,3 17,4Mähhöhe „Ebene“, cm 5,9 7,1 6,6 8,5 6,7 7,1

ClaasDISCO 3100 FC

Profil

KuhnFC 313 F

Lift-Control

PöttingerNOVACAT 306 FAlpha-motion ED

8 FRONT-MÄHWERKE IM VERGLEICH

TECHNIK

hinsichtlich der Aufbereitungsintensi-tät bei einer Einstellung auf maximaleAufbereitung und schnelle Fahrge-schwindigkeit (12 km/h). Zwischen deneinzelnen Fabrikaten, konnten gering-fügige Differenzen festgestellt werden.Während das aufbereitete Futter vomClaas- und Pöttinger-Mähwerk den glei-chen Abtrocknungsverlauf zeigt, gehtes bei Kuhn zu Beginn etwas schnel-ler.

Fazit AbtrocknungsverlaufDie Feldliegezeiten von Grünland-

futter lassen sich durch die Behandlungmit Zinken- oder Walzenaufbereiternum ein bis zwei Stunden bei der Sila-gebereitung und um drei bis vier Stun-den bei der Bodenheubereitung verkür-zen. Im Trocknungsversuch am LFZRaumberg-Gumpenstein konnte einebeschleunigte Abtrocknung im Ver-gleich zu unaufbereitetem Futter ge-messen werden.

Vorderachslast

Frontmähwerke führen zu einer ho-hen Belastung der Vorderachse. Durchihren Anbau dürfen bei Straßenfahrtendie im Zulassungsschein eingetragenenzulässigen Achslasten und das höchst-zulässige Gesamtgewicht nicht über-schritten werden. Eine Überschreitungim Feldeinsatz ist zulässig, wenn derTraktorhersteller höhere technischeAchslasten bzw. ein höheres technischesGesamtgewicht angibt. Zusätzlich mussauch die Tragfähigkeit der Reifen ge-währleistet sein.

Die Erhöhung der Vorderachslasthängt wesentlich vom Gewicht desMähwerkes und vom Abstand desSchwerpunktes des Mähwerkes von der

Vorderachse ab. Tabelle 2 zeigt die Ver-änderung der Vorderachslast durch denAnbau der Mähwerke am Beispiel ei-nes 92-kW-Traktors. Die geringste Er-höhung der Vorderachslast verursachtauf Grund seiner geringeren Masse dasMähwerk von Claas. Den höchsten An-stieg bewirkt das Kuhn FC 313, gefolgtvom Pöttinger NOVACAT Alpha-mo-tion. Hier wird der wesentliche Nach-teil des gezogenen Anbaus dieser bei-den Mähwerke sichtbar. Durch die He-belwirkung des Mähwerkes wird auch

ein Teil der Hinterachslast auf die Vor-derachse verlagert, wodurch der An-stieg der Vorderachslast deutlich grö-ßer ist als das Gewicht des Mähwer-kes. Das Ausmaß der Gewichtsverlage-rung ist bei jedem Traktor verschieden,da diese von der Unterlenkerlänge, demRadstand und der Gewichtsverteilungdes Traktors abhängt. Alle drei Herstel-ler empfehlen bei Überschreitung derzulässigen Vorderachslast eine Balla-stierung am Heck. Die Betriebsanlei-tungen geben dazu Hinweise. Aus Sicht

der optimalen Gewichts-verteilung und zur Ver-ringerung der Vorder-achslast, sollten die un-tersuchten Mähwerke mitleistungsstärkeren Trak-toren in Front-Heck-Kombinationen gefahren

werden, da das Heckmähwerk alsHeckballast wirkt. ■

-TIPP

Hinweise zur Berechnung der Achs-last finden Sie auf den Seiten 50–52in der Ausgabe 11/2009. Am einfach-sten ist es mit dem „Radlastrechner“der FJ-BLT Wieselburg. Diesen kön-

nen Sie von unserer Homepage herun-terladen: www.landwirt.com/download

Abb. 8: Abtrocknungsverlauf im Trockenschrank von mähaufbereitetem Futter bei einer Fahrgeschwindigkeiten von 12 km/h, Luzernegras

Abb. 7: Abtrocknungsverlauf im Trockenschrank von mähaufbereitetem Futter bei unterschiedlichen Fahrgeschwindigkeiten (8 und 14 km/h), Dauerwiese mit Einsaat

Tabelle 2: Zunahme der Vorderachslast des Traktors beim Anbau der Mähwerke an einen 92-kW-Traktor (Vorderachslast leer 2.250 kg, Hinterachslast leer 3.050 kg)

Gewicht des Tatsächliches Vorderachslast Zunahme derMähwerkes lt. Gewicht des mit montiertem Vorderachslast

Typenschild [kg] Mähwerkes [kg] Mähwerk [kg] [kg]Claas DISCO 3100 FC Profil 1.010 1.030 4.120 1.870Kuhn FC 313 F Lift-Control 1.210 1.270 4.520 2.270Pöttinger NOVACAT 306 F Alpha-motion ED 1.030 1.110 4.310 2.060

In Teil 1 dieser unfangreichen Ver-gleichsuntersuchung haben wir dieMessergebnisse der FJ-BLT Wieselburgund des LFZ Raumberg-Gumpensteinveröffentlicht (siehe Ausgabe 17/2009).Während bei der Zapfwellenleistungund dem Abtrocknungsverlauf von auf-bereitetem Futter keine nennenswertenUnterschiede zwischen den drei Test-kandidaten festgestellt wurden, warendie Unterschiede beim Schubkraftbedarfund der Bodenanpassung beachtlich.

Schubkraft und Bodenanpassung

Diese beiden Werte stehen in einergegenseitigen Abhängigkeit und lassensich mit der Mähwerkseinstellung be-einflussen. Sie haben weiters einen gro-ßen Einfluss auf die Mähqualität, dieFutterverschmutzung, das Verschleiß-verhalten des Mähbalkens und denTreibstoffverbrauch. Diese Fakten be-stätigen uns, wie wichtig es war, nebender Zapfwellenleistung auch die Schub-kraft und den Auflagedruck zu mes-sen. Eine niedrige Schubkraft bei gleich-zeitig guter Bodenanpassung wurdenur beim Alpha-motion-Mäher von Pöt-tinger gemessen. Das Disco von Claashat zwar eine gute Bodenanpassung,benötigt aber eine wesentlich höhereSchubkraft. In diesem Fall würde dasLandwirt-Testteam eine traktorseitige

FRONT-MÄHWERKE IM VERGLEICH 9

TECHNIK

Neben den Kriterien Leis -tungsbedarf, Bodenanpas-sung, Vorderachsbelastung

und Abtrocknungsge-schwindigkeit spielt beimKauf eines Aufbereiter-

Frontmähwerkes auch derBedienungs-, Einstell-und Wartungskomforteine bedeutende Rolle.

Was das „Landwirt“-Test-team dazu zu sagen hat,

erfahren Sie auf den folgenden Seiten.

Front-Mähwerke im VergleichTeil 2

CLAAS: geschoben

KUHN: gezogen mit Zugtrapez

PÖTTINGER: gezogen mit beweglichem Tragrahmen

10 FRONT-MÄHWERKE IM VERGLEICH

TECHNIK

Bodennah geschobenDer Mähbalken von Claas wird im

Gegensatz zu den beiden anderenTestkandidaten geschoben. Der Dreh-punkt für die Bodenanpassung bzw.für die Führung des Mähbalkens sitztknapp über der Grasnarbe. Ein Ein-stechen des Mähbalkens wurde in derPraxis nicht beobachtet. Die Bodenan-passung war auch bei hohen Ge-schwindigkeiten hervorragend. Dieeingestellte Mähhöhe wurde in derPraxis gut eingehalten.

Der Anbaubock

Der Anbaubock selbst wurde vonden Praktikern sehr gelobt. Er hat we-nige bewegliche Teile, bietet beste Sichtnach vorne und ist zudem leicht undnahe am Traktor. Der große Wermuts-tropfen des Claas-Scheibenmähers istdas Entlastungssystem. Der Traktorbenötigt für das Einhängen der Ent-lastungsfedern zwei spezielle Halte-bügel. Auch bei exakter Einhaltung al-ler in der Betriebsanleitung angegebe-nen Maße und Einstellempfehlungenlässt sich der Mähbalken nicht aus-reichend entlasten. Daher kam vonden Praktikern auch immer wieder dieAussage, der Disco-Mäher sei schwer-gängig. Dieser in vielen Fällen unnö-tig hohe Auflagedruck erhöht den Ver-schleiß, die Futterverschmutzung undden Dieselverbrauch.

Wie die anderen Mäher wird auch

der Disco mit einem Schnellkuppel-dreieck an den Traktor angebaut. EinHydraulikanschluss ist nicht notwen-dig, der Mäher wird mit der Fronthy-draulik ausgehoben. Für kurze Unter-lenker gibt es Anbauerhöhungen fürdas Schnellkuppeldreieck, um eineausreichende Bodenfreiheit am Vorge-wende zu erzielen.

Lob gab es für die schnelle und ex-akte Einstellmöglichkeit der Schwad-breite.

Der Mähbalken

Der Mähbalken erzielt mit siebenMähscheiben eine Arbeitsbreite von3 m. Mit der Schnittqualität waren diePraktiker in den meisten Fällen zu-frieden. Mängel gab es beim Bergab-mähen niedriger Futterbestände.

Die Mähklingen können sich um360° durchdrehen.

Gut gefallen hat uns auch die Mäh-klingenbox mit den Reserveklingen.Diese lässt sich sogar abnehmen. Auchder Zugang für den Klingenwechselist durch das werkzeuglose Hochklap-pen des vorderen Schutztuches gutgelöst. Der Klingen-Schnellwechselfunktioniert gut und ist mit dem mit-gelieferten Klingenschlüssel rasch aus-führbar.

Zwei Einstell-möglichkeitender Aufberei-terintensität.

f

Klingenschnell-wechsel

Claas DISCO 3100 FC Profil

Anbau an den TraktorVorderachsbelastungSicht nach vorneLeistungsbedarf an der ZapfwelleSchubkraftbedarfVeränderung des AuflagegewichtesGleichmäßigkeit des Auflagedruckes bei unterschiedlicher LageBodenanpassung längs zur FahrtrichtungBodenanpassung quer zur FahrtrichtungMesserwechselSchnittqualitätSchnittqualität; bergab, geringe FuttermengeAufbereiter (Wirkung und Einstellmöglichkeiten)Schwadablage zwischen TraktorspurUmstellung Arbeit/TransportWartungListenpreis inkl. MwSt.

1) seit 2009 Schnellwechselsystem serienmäßig2) auch Ausbau möglich

Entlastung empfehlen.Beim FC 313 F von Kuhn erfolgt die

Anpassung mit der hydropneumati-schen Auflagedruckregelung Lift-con-trol. Hier lässt sich die Schubkraft aufeine sehr einfache Art und Weise redu-zieren, was allerdings zu Lasten der Bo-denanpassung führt.

Frontmähwerke sind bei eventuellenHindernissen stark gefährdet. Ein ge-ringer Auflagedruck kann diese Gefahretwas entschärfen.

Vorderachsbelastung

Aufschlussreich waren auch die Mes-sungen der Vorder-achsbelastung. DerGewichtsunterschiedzwischen dem leich-testen und demschwersten Schei-benmähwerk betrug240 kg. Der Unter-schied bei der Zu-

Claas DISCO: Niedrigste Vorderachsbe-lastung durch geringes Gewicht und ge-ringem Abstand zur Vorderachse.

FRONT-MÄHWERKE IM VERGLEICH 11

TECHNIK

passung, was aber wiederum erhöh-ter Verschleiß, Futterverschmutzungund Spritverbrauch bedeutet. Wer aufunebenen Flächen eine gleichmäßigeMähhöhe erzielen möchte, muss ent-weder den Auflagedruck erhöhen unddie erwähnten Nachteilen in Kauf neh-men, oder die Fahrgeschwindigkeitstark reduzieren.

Der Anbau an den Traktor ist raschund einfach mit einem Schnellkuppel-dreieck möglich. Ein einfach wirken-des Hydrauliksteuergerät mitSchwimmstellung dient zur Einstel-lung der Entlastung und zum Aushe-ben des Mähbalkens am Vorgewende.

Lob gab es für die schelle und ex-akte Einstellmöglichkeit der Schwad-breite.

Der Mähbalken

Der Mähbalken erzielt mit achtMähscheiben eine Arbeitsbreite von3,11 m. Mit der Schnittqualität warendie Praktiker in den meisten Fällenzufrieden. Beim Bergabmähen von we-nig Futter war dies nicht der Fall.

Die Mähklingen waren bei unseremTestkandidaten noch geschraubt, abergut zugänglich. Mit der Saison 2009hat Kuhn in Österreich serienmäßigauf ein Schnellwechselsystem umge-stellt.

Die Intensität des Aufbereiters lässtsich auf drei verschiedene Arten denjeweiligen Bedürfnissen anpassen.

Gezogen mit ZugtrapezDer Mähbalken von Kuhn wird

über ein Zugtrapez gezogen. Diese 4-Gelenk-Aufhängung sorgt für denLängs- und Querausgleich. Kuhn wardas einzige Mähwerk im Test mit ei-ner hydropneumatischen Mähwerks-entlastung. Diese lässt sich rasch undeinfach an verschiedene Bodenverhält-nisse (Unebenheiten, Feuchtgehalte)anpassen. Dazu lässt sich der Betriebs-druck in den beiden Druckspeichernmit einem einfach wirkenden Hydrau-liksteuergerät zwischen 60 und 100bar variieren. Während der Fahrt kanndie Mähwerkentlastung nicht verstelltwerden.

Der Anbaubock

Der hohe Anbaubock verleiht demMähwerk eine große Aushubhöhe amVorgewende, schränkt aber auch dieSicht nach vorne ein. Das FC 313 wardas schwerste Mähwerk im Test mitder höchsten Vorderachsbelastung. Einhydropneumatisches Entlastungssys -tem entlastet sicher und gleichmäßig,reagiert aber langsamer als eine me-chanische Feder trotz höherem Auf-lagendruck. Diese von der FJ-BLT Wie-selburg gewonnenen Erkenntnisse beiden Messungen der Bodenanpassungbzw. Mähhöhe wurden auch von denPraktikern bestätigt. Je höher der Auf-lagedruck, desto besser die Bodenan-

Kuhn FC 313 F Lift-control

Drei Einstellmöglichkeiten der Aufbereiterintensität

Claas Kuhn PöttingerDISCO FC 313 F NOVACAT

3100 FC Lift-control 306 FProfil Alpha-

motion ED– + ++ – +/–+ +/– +

+/– + +– +/– +– + +/–– +/– +/–

+ +/– ++/– +/– ++ +/–1) ++ + +– – +/–

+/– + +/–2)

+ + +/–+ +/– +/–

+/– +/– +/–20.048,– 20.400,– 18.952,–

+ = gut +/– = durchschnittlich – = schlecht

nahme der Vorderachsbelastung beimAnheben des Mähwerkes betrug aberbis zu 400 kg.

In diesem Punkt ist das geschobeneClaas-Mähwerk im Vorteil. Ein gezoge-ner Anbaubock, wie ihn Kuhn und Pöt-tinger verwenden, ist technisch aufwän-diger und schwerer. Die Zugpunkte lie-gen vor dem Mähbalken. Dies soll zueiner besseren Bodenanpassung bei ge-ringeren Auflagekräften führen. Nach-teilig ist das höhere Gewicht des gezo-genen Anbaus.

Alle Mähwerke waren mit Zinken-aufbereitern ausgestattet. Auch diesebrauchen für einen ordentlichen Fut-terfluss zwischenVorderachse undMähbalken ausrei-chend Platz. Bei denSchwadformern vonClaas und Kuhnkonnte die Schwad-breite so eingestelltwerden, dass dasaufbereitete Mähgutnicht überfahren wurde. Beim Pöttin-ger-Mäher ist mit dem serienmäßigenSchwadblech die Schwadbreite mit1,7 m begrenzt und wird daher teilwei-se überfahren.

12 FRONT-MÄHWERKE IM VERGLEICH

TECHNIK

Mit den serienmäßigen Schwadble-chen beträgt die minimal einstellbareSchwadbreite 1,7 m. Dadurch fährtman zum Teil mit den Traktorrädernauf dem Schwad. Für schmälereSchwade liefert Pöttinger auf Wunschzusätzliche Schwadbleche.

Der Mähbalken

Der Mähbalken erzielt mit siebenMähscheiben eine Arbeitsbreite von3,04 m. Die Schnittqualität wurde vonden Testfahrern durchwegs gelobt.Selbst mit dem Bergabmähen beimletzten Schnitt waren die Testfahrerzufrieden.

Kritik gab es für das Verschleißver-halten der Mähklingen. Mit den Stand-zeiten der Klingenschärfe war dasTestteam nicht zufrieden. Messerschä-den durch das Zurückschlagen derKlingen bei Fremdkörpern wie in denvergangenen Jahren treten, durch ge-änderte Mähscheiben, längere Mäh-klingen und eine veränderte Räumer-position nicht mehr auf. Der Klingen-Schnellwechsel funktioniert gut undist mit dem mitgelieferten Klingen-schlüssel rasch ausführbar.

Zugbock mit beweg-lichem Tragrahmen

Der Alpha-motion Anbaubock vonPöttinger ermöglicht selbst bei gerings -tem Auflagedruck eine gute Bodenan-passung und eine konstante Mähhö-he. Bei diesem System kann auch beiunebenen Flächen auf eine teure trak-torseitige Geräteentlastung verzichtetwerden. Da bei der Einstellung desAuflagedrucks kompromisslos vorge-gangen werden kann, lassen sich beiungünstigen Mähbedingungen Ver-schleiß- und Kraftstoffkosten sparen.Auch die Anpassung quer zur Fahrt-richtung wurde von den Testfahrernals feinfühlig bezeichnet.

Der Anbaubock

Obwohl der gezogene Anbaubockweit nach vorne reicht, ist die Sichtnicht beeinträchtigt. Der Anbau an denTraktor ist einfach. Das Mähwerk wirdmit dem Weiste-Schnellkuppeldreieckgefangen und angehoben. Nach demUmlegen der Transportklappe wirdeinmal die Anbauhöhe von 137 cmeingestellt und mit zwei Begrenzungs-ketten gegen ungewolltes Ablassen fi-xiert. Für den Mähbalkenaushub wäh-rend der Arbeit wird ein einfach wir-kender Hydraulikanschluss benötigt.

Gut gefallen hat dem Testteam, dasssich der Aufbereiter rasch abmontie-ren lässt. Dazu liefert Pöttinger Trans-portrollen, mit denen der Aufbereiternach der Demontage einfach wegge-schoben werden kann. Dadurch lässtsich im Bedarfsfall das Gewicht umknapp 200 kg reduzieren.

Pöttinger NOVACAT 306 F Alpha-motion ED

Ï

Ein -stellung

der Auf-bereiter-intensi-

tät

Ï

Klingen-schnell-wechsel

-TIPP

Weitere Bilder zu diesen drei Mähwer-ken finden Sie auf unserer Homepage:

www.landwirt.com/landtechnik

Schnitthöhenverstellung

Die Schnitthöhenverstellung erfolg-te bei allen drei getesteten Frontmäh-werken über die Oberlenkerspindel derFronthydraulik. Ohne Zusatzkufenkonnten je nach Fabrikat Schnitthöhenzwischen 30 und 80 mm eingestellt wer-den. Mit Zusatzkufen waren beim ClaasDisco bis zu 100 mm (+30 mm) undPöttinger Novacat bis zu 80 mm(+20 mm) möglich.

Transportstellung und Wartung

Für die Umrüstung von Arbeits- inTransportstellung müssen bei allen dreiMähern die seitlichen Schutztücherhochgeklappt werden. Claas liefert aufWunsch hydraulisch klappbare Schutz-tücher. Dazu ist aber ein doppelt wir-kender Hydraulikanschluss erforder-lich. Dies gilt ab sofort auch für dasNovacat von Pöttinger.

Besonders positiv aufgefallen ist, dassdas Kuhn Frontmähwerk FC 313 seri-enmäßig mit einer Warn- und Beleuch-tungseinrichtung ausgestattet ist.

Bei der Wartung gibt es nur geringeUnterschiede. Bei allen Mähwerken sinddas Getriebeöl und das Öl im Balkenzu wechseln, bzw. die Schmiernippellaut Schmierplan abzuschmieren. Dazugibt die Betriebsanleitung wertvolleHinweise. Diese ist bei allen drei Her-stellern verständlich und übersichtlichaufgebaut. ■

Einstellung der Schwadbreite