potenziale von e-learning zum abbau von nutzungsbarrieren ... · learning, computer-based learning,...
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"Potenziale von E-Learning
zum Abbau von Nutzungsbarrieren hinsichtlich
Wissensmanagement-Werkzeugen"
Schriftliche Masterarbeit zum Erlangen des Grades MASTER OF ARTS
im Rahmen des weiterbildenden Studienprogramms Educational Media
an der Universität Duisburg - Essen
von
Simone Jonczyk
1. Gutachter: Prof. Dr. Michael Kerres
2. Gutachterin: Britta Voß
Brühl, 22. Januar 2007
Inhalt
2
Inhalt
1 Einleitung ......................................... ..............................................................4
1.1 Problemstellung.................................... ......................................................4 1.2 Ziele der Arbeit................................... .........................................................5 1.3 Aufbau der Arbeit .................................. .....................................................5
2 Wissensmanagement und E-Learning: Begriffsklärungsv ersuch ............7
2.1 Wie ist E-Learning hier zu verstehen............... .........................................7 2.1.1 Einordnung von E-Learning heute .............................................................8 2.1.2 Formen und Ausprägungen des E-Learning..............................................9 2.1.3 Potentiale von E-Learning .......................................................................10 2.2 Wie ist Wissensmanagement hier zu verstehen........ ............................11 2.2.1 Wissen, Wissensmanagement und Modelle............................................12 2.2.2 Wissensmanagement-Werkzeuge und Methoden...................................15 2.3 Nutzungsbarrieren.................................. ..................................................17 2.3.1 Barrieren des Wissensmanagements - Wissensbarrieren.......................17 2.3.2 Barrieren in Bezug auf E-Learning ..........................................................20
3 Ein Praxisfall: Die ThyssenKrupp base .............. .......................................21
3.1 Wissensmanagement bei ThyssenKrupp................. ..............................21 3.1.1 Das Wissensmanagement-Konzept im ThyssenKrupp Konzern .............21 3.1.2 Die ThyssenKrupp base ..........................................................................22 3.1.3 Das Lernprogramm zur ThyssenKrupp base...........................................24 3.2 Nutzerbefragung zur ThyssenKrupp base .............. ...............................24 3.2.1 Rahmenbedingungen und Statistische Daten .........................................25 3.2.2 Ergebnisse und Analyse der Umfrage .....................................................26 3.2.3 Auswirkung auf den Einsatz von E-Learning ...........................................29
4 E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen .......... ..................................32
4.1 Die Umfrage........................................ .......................................................32 4.1.1 Ausgangspunkt, Leitfrage und Zielsetzung..............................................32 4.1.2 Auswahl der Methode ..............................................................................33 4.1.3 Zielgruppe und Zeitraum..........................................................................33 4.1.4 Aufbau des Fragebogens ........................................................................34 4.2 Auswertung der Umfrageergebnisse................... ...................................36 4.2.1 Statistische Angaben zum Rücklauf der Fragebogen..............................36 4.2.2 Datenauswertung und Analyse................................................................38 4.3 Synthese: Was bedeutet dies für den Praxisfall ..... ...............................50 4.4 Zusammenfassung und Ausblick .......... Fehler! Textmarke nicht definiert.
5 Fazit und Ausblick ................................. ......................................................57
6 Verzeichnisse...................................... .........................................................58
6.1 Literatur .......................................... ...........................................................58 6.2 Links .............................................. ............................................................59
Inhalt
3
6.3 Abbildungen........................................ ......................................................60 6.4 Tabellen ........................................... ..........................................................61 6.5 Abkürzungen........................................ .....................................................61
7 Anhang ............................................. ..............................................................1
7.1 Fragebogen ......................................... ........................................................1
Einleitung
4
1 Einleitung
Heute wird oft davon gesprochen, dass E-Learning und Wissensmanagement
immer näher zusammenwachsen. Dabei wird E-Learning oft als ein Teil des
Wissensmanagements betrachtet. Andererseits werden auch
Wissensmanagement-Werkzeuge als Formen des informellen Lernens im großen
Feld des E-Learnings gesehen. Aber kann E-Learning auch dazu beitragen, die
Barrieren hinsichtlich der Nutzung von Wissensmanagement-Werkzeugen
abzubauen? Oder ist es so, dass E-Learning-Angebote und
Wissensmanagement-Werkzeuge mit ähnlichen Nutzungsbarrieren zu kämpfen
haben und dieser Ansatz keinen Erfolg verspricht?
In dieser Arbeit möchte ich mich nun sowohl empirisch aus über Literaturanalyse
mit dieser Thematik auseinandersetzen.
1.1 Problemstellung
Zuerst formen wir unsere Werkzeuge, danach formen sie uns. (Marshall Mc
Luhan)
In den letzten Jahren wurde das Wissen zu einem immer größeren Erfolgsfaktor
für Unternehmen und Organisationen. Gründe dafür sind u.a. die
Technologisierung, steigende Entwicklungsgeschwindigkeiten und die Flut an
Informationen. So ist der nächste logische Schritt die Einführung eines
Wissensmanagements, um Wissen effektiv und effizient nutzen zu können. Eine
wichtige Rolle spielen dabei zum einen die Benutzer und zum anderen die
unterstützenden Werkzeuge (Informationssysteme) zum Verwalten, Organisieren
und Verbreiten von Wissen.
Leider sind jedoch nicht alle Wissensmanagementprojekte von Erfolg gekrönt.
Vielfach scheitern die Unternehmen nach der Einführung ihrer
Wissensmanagement-Systeme an mangelnder Nutzung. Die Barrieren
hinsichtlich der Nutzung von Wissensmanagement-Werkzeugen auf der Ebene
der Mitarbeiter (Personen) basieren zumeist auf der mangelnden Fähigkeit und
Bereitschaft zur Wissensnutzung. Dies bedeutet, die entwickelten und als gut
beurteilten Werkzeuge werden nicht den Vorstellungen entsprechend genutzt.
Hier stellt sich die Frage, ob es hilfreich ist, den Nutzern den Umgang mit diesen
Werkzeugen zu erklären oder ob es hilfreich andere Wege einzuschlagen.
Einleitung
5
1.2 Ziele der Arbeit
Ziel dieser Masterarbeit ist es, auf der Basis bestehender Untersuchungen zum
Nutzungsverhalten der Mitarbeiter die Barrieren hinsichtlich
Wissensmanagement-Werkzeugen aufzuzeigen, auf ein konkretes Beispiel zu
übertragen und das Potential von E-Learning zum Abbau dieser
Nutzungsbarrieren mit Hilfe einer Umfrage zu überprüfen.
Die Ergebnisse der Umfrage zu den Nutzungsbarrieren und dem Potential von E-
Learning zum Abbau der Barrieren werden dann zusammengeführt und auf ein
konkretes Beispiel – die ThyssenKrupp base – übertragen.
Dabei ergibt sich für die Ausarbeitung die folgende Leitfragen: Welches Potential
hat E-Learning, um mögliche Barrieren, die beim Einsatz und der Nutzung von
Wissensmanagement-Werkzeugen auftauchen abzubauen.
1.3 Aufbau der Arbeit
Die Arbeit bearbeitet die Thematik in drei Hauptkapiteln, die von einer Einleitung
und einem Ausblick eingefasst sind.
Im ersten Kapitel wird die Thematik als solches, die Ziele der
Auseinandersetzung sowie der Aufbau der Arbeit besprochen.
Um sich der Thematik zu nähern wird im zweiten Kapitel noch eine kurze
Standortbestimmung und Begriffserklärung vorgenommen. Dies ist zum einen
notwendig, da die Themengebiete E-Learning und Wissensmanagement sehr
komplex sind und die Begriffe eine gewisse Unschärfe aufweisen. Zum anderen
bilden Sie die Basis für die spätere Umfrage und die empirische
Auseinandersetzung mit der Fragestellung und müssen so klar definiert sein.
Im dritten Kapitel folgt ein Beispiel aus der Praxis, der ein Beispiel für
Wissensmanagement und den Einsatz eines Wissensmanagement-Werkzeugs
aufgreift. Diese Beispiel soll nach der Analyse der Umfrage noch einmal
betrachtet und die Ergebnisse darauf übertragen werden.
Die empirische Auseinandersetzung mit der Fragestellung wird in Kapitel vier
verfolgt. Hier wird mit Hilfe einer Umfrage das Potential von E-Learning zum
Abbau von Nutzungsbarrieren allgemein aufgezeigt und hinterfragt und
anschließend auf ein konkretes Beispiel übertragen.
Einleitung
6
Die Arbeit endet in Kapitel fünf mit einem Fazit der durchgeführten Arbeit und
einem Ausblick auf mögliche weitere Vorgehensweisen
Wissensmanagement und E-Learning: Begriffsklärungsversuch
7
2 Wissensmanagement und E-Learning:
Begriffsklärungsversuch
Dieses Kapitel beschäftig sich mit dem traditionellen Theorieteil der Arbeit. Es
soll dazu dienen, etwas Klarheit in Bezug auf die verwendeten Begriffe rund um
die Themen Wissensmanagement und E-Learning zu bringen. Es werden
Einflüsse, Begriffsverständnisse und Modelle angesprochen. Dabei soll eine
Annäherung an die Begriffe erfolgen, die für die weitere Auseinandersetzung von
Bedeutung sind. In diesem Fall ist die Auseinandersetzung mit den Begriffen
besonders wichtig, da E-Learning und Wissensmanagement zwei
Themengebiete umfasst, die zum einen viele Disziplinen und Ihrem Dach
vereinen und zum anderen aufgrund der aktuellen Gegebenheiten und
Erfordernisse immer näher zusammenwachsen.
Zunächst wird das Verständnis von E-Learning, seine heutige Bedeutung und die
verschiedenen Formen betrachtet. Anschließend werden die Themengebiete
rund um Wissen und Wissensmanagement näher beleuchtet. Eine besonderer
Aufmerksamkeit wird dabei auf die Wissensmanagement-Werkzeuge gelegt, da
sie in dieser Abhandlung eine wichtige Rolle spielen. Den Abschluss dieser
theoretischen Betrachtung bilden die Barrieren. Genauer gesagt, die Barrieren in
Bezug auf Wissensmanagement und die Nutzung von Wissensmanagement-
Werkzeugen.
2.1 Wie ist E-Learning hier zu verstehen
Die Zielgruppe, die bei der Betrachtung der Hauptfragestellung dieser Arbeit
angesprochen ist, kommt aus verschiedenen Bereichen. Allen gemeinsam ist
nur, dass sie sich mit Wissensmanagement, Lernen und E-Learning
beschäftigen. Aus diesem Grund möchte ich den Begriff E-Learning hier auch
sehr weit fassen. Dabei nutze ich den Ansatz, den auch Damian Miller als
Herausgeber des Buches „E-Learning – eine Standortbestimmung“1
herangezogen hat. Der Begriff „E-Learning wird dort in Anlehnung an das
Massachusetts Institute of Technology (MIT) wie folgt definiert:
„Term covering a wide set of application and processes, such as web-based learning, computer-based learning, virtual classrooms, and digital collaboration. It
1 Vgl. Miller, D.: E-Learning eine multiperspektivische Standortbestimmung, Bern Stuttgart Wien 2005, S. 29
Wissensmanagement und E-Learning: Begriffsklärungsversuch
8
includes the delivery of content via Internet, intranet, extranet (LAN/WAN), audio- and videotape, satellite broadcast, interactive TV, CD-ROM, and more.“ (vgl. http://web.mit.edu/teachtech/glossary.html)
2.1.1 Einordnung von E-Learning heute
Wie in der Einleitung zu dieser Arbeit bereits erwähnt, gibt es heute
unterschiedliche Ansichten und Einschätzungen darüber, wie E-Learinng heute
systematisch einzuordnen ist. Ist es ein Teil der größeren Disziplin des
Wissensmanagements oder sind Wissensmanagement-Werkzeuge als Formen
des informellen Lernens im großen Feld des Lernen und E-Learnings anzusehen.
Maurer (2002) und andere plädieren für die erste Sichtweise. Sie übersetzen
Lernen und somit auch E-Learning – d.h. das Lernen mit neuen Medien – als
Wissenstransfer. Wissenstransfer ist aus ihrer Sicht aber nur ein – wenn auch
sehr bedeutender Teil – des Wissensmanagements. So ist E-Learning nach ihrer
Ansicht „nur“ ein Teil des größeren Ganzen, das Wissensmanagement heißt.2 Ob
die Übersetzung und damit auch Reduktion von Lerner als „Wissenstransfer“
passend ist, kann und soll hier nicht beurteilt werden.
An anderer Stelle wird Lernen als Prozess definiert, dessen Ergebnis die relativ
überdauernde Änderung oder Erweiterung von Wissen, Fertigkeiten sowie Option
einer Verhaltensänderung ist, umfassend Kompetenzerweiterung genannt.
Dieser Prozess kann als Ergebnis von Wahrnehmung, Übungen, Reflexion
und/oder Erfahrungen betrachtet werden, die in einem internen interaktiven
Prozess bewusst zielgerichtet oder auch unbewusst reagierend verarbeitet und
integriert wurden.3 Die genaue Definition dieses komplexen Vorgangs ist dabei
eingebettet in lerntheoretische Positionen wie Behaviorismus, Kognitivismus und
Konstruktivismus. Aus dieser Sicht betrachtet ist Wissenstransfer eher ein Teil
des Lernens der auf der bewussten Ebene in informellen Szenarien stattfindet.
Diesem Ansatz entspricht auch die Sicht von Weis und Zinnen. Sie sehen
Wissensmanagement im Kontext von Aus- und Weiterbildung als eine
Erweiterung der Lernmöglichkeiten. Dabei sollte beachtet werden, dass die
2 vgl. Maurer in: Lernen ist Wissenstransfer 3 vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Lernen und Voß in: Einführungin die Lernpsychologie
Wissensmanagement und E-Learning: Begriffsklärungsversuch
9
Wissensmanagement-Systeme, die losgelöst von einem konkreten Lernkontext
eingesetzt werden, auch Risiken bärgen.4
Für diese Arbeit ist keine Entscheidung in die eine oder andere Richtung
erforderlich. Festzuhalten ist nur, dass Wissensmanagement und E-Learning -
bzw. Bildungsarbeit als solches - Disziplinen sind, die eng miteinander verwoben
sind und sich gegenseitig beeinflussen und befruchten. Und dies um so mehr, je
wichtiger Wissen heute wird und je mehr die „neuen“ Medien Einzug in beide
Disziplinen halten. In beiden Bereichen spielen Informations-, Kommunikations-
und Kooperationswerkzeuge eine wichtige Rolle, die zur aktiven
Auseinandersetzung anregen. Diese müssen auf die individuellen Bedürfnisse
der Nutzenden abgestimmt sein bzw. werden.5
2.1.2 Formen und Ausprägungen des E-Learning
Gemäß der unter 2.1 zitierten Definition von E-Learning existieren zahlreiche
Formen und Varianten von E-Learning. Das breite Spektrum ergibt sich dabei
aus der Vielzahl von Medien und Methoden sowie der grundlegenden
didaktischen Entscheidungen, die zu einem Gesamtbild, dem Lernszenarium
zusammengesetzt bzw. konzipiert werden.
In den letzten beiden Jahren haben dabei besonders die folgenden Medien aus
dem Bereich der so genannten „Social Software Tools“ von sich reden gemacht.6
Podcasts, Weblogs und Wikis. Die letzten beiden Medien spielen dabei
besonders für die aktive Teilname der Einzelnen im Wissensaustausch eine
wichtige Rolle. Aber auch die fast schon klassischen Tools zur synchronen und
asynchronen Kommunikation wie Foren, Chats und virtuelle Klassenzimmer (VC)
finden gemeinsam mit Plattformen zum gemeinsamen Arbeiten und Lernen wie
Lernplattformen (LMS), Portale und BSCW ihren Einsatz. Die Lerninhalte, die
dabei zur Verfügung gestellt werden, können in unterschiedlich aufbereiteter
Form vorliegen. Dies können digitale Dokumente, HTML-Seiten, Lernprogramme
oder Lernspiele sein, die über unterschiedliche Medien distribuiert werden.
Das Lernen im Rahmen dieser E-Learning-Szenarien kann dabei mit und ohne
Lernbegleitung, allein oder in der Gruppe, ganz informell oder in
4 Vgl. Weis und Zinnen: Lernen durch Wissensmanagement aus: http://www.bibb.de/de/limpact16591.htm 5Vgl. Maurer, aaO 6Vgl. Gussenstätter (2006) Statusbericht: Trendtools der Kollaboration und des WM
Wissensmanagement und E-Learning: Begriffsklärungsversuch
10
Bildungsmaßnahmen integriert stattfinden. Wichtig ist dabei nur, das die
Lernenden selbst, deren Lernprozesse sowie die Rahmenbedingungen dabei
nicht außer acht gelassen werden.
2.1.3 Potentiale von E-Learning
Die Betrachtung der „Wachstumsraten“ von E-Learning im Vergleich zu den
Prognosen war in den letzten Jahren eher ernüchternd. Trotzdem überwiegt an
vielen Stellen die Überzeugung, dass E-Learning für die Zukunft noch ein hohes
Potential birgt.7
Diese Zuversicht ist u.a. aus den vielfach zitierten Vorteilen dieser Lernformen
begründet, die sich kurz als die drei „W“ des E-Learning bezeichnen lassen:
� Wann immer
� Wo immer
� Wie auch immer
Diese Faktoren können den Zugang zu Information, Kommunikation und Wissen
erleichtern. Als weiteres Potential, bzw. Verfeinerung der angeführten drei
Vorteile, seien die folgenden Aspekte genannt:
� Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden (vgl. Maurer 2002)
� Differenzierte Zugangsmöglichkeiten zu Lerninhalten
� Erweiterung des Blickwinkels durch Verknüpfung mit Zusatzmaterialien
� Aktive Auseinandersetzung mit den Inhalten wird ermöglich
� Kollaboratives Lernen wird auch überregional initiiert
In der Medienforschung wird den neuen Medien ebenfalls großes Interesse
entgegen gebracht. Das Potential dieser Medien spiegelt die folgende Grafik
nach Kerres wider. Sie zeigt die postulierten Pfade nach Kerres (2003).
7 Vgl. Buschor, E.: Möglichkeiten und Grenzen des E-Learning
Wissensmanagement und E-Learning: Begriffsklärungsversuch
11
Abbildung 1: Postulierte Pfade von Medienwirkung nach Kerres (1999) 8
„Die Medienforschung macht aber auch deutlich, dass die Wirkungen sehr viel
komplexer sind als vielfach angenommen wird. Entscheidend ist die individuelle
Verarbeitung des dem Rezipienten angebotenen „Stimulusmaterials“.9
2.2 Wie ist Wissensmanagement hier zu verstehen
„Wissensmanagement ist ein zu großer Hut, unter den all zu viele Köpfe
hineinzuzwängen versucht wird“. (Johann Ortner 2006).
Der Begriff des Wissensmanagements ist mehrdeutig. Es gibt zwar eine gewisse
Systematik, doch besteht auf der Basis der aktuellen Literatur immer noch
Uneinigkeit über das, was genau unter Wissensmanagement zu verstehen ist
bzw. was noch darunter zusammengefasst werden darf und was ein eigenes
Themengebiet dargestellt. Eng damit verbunden ist auch die Diskussion um die
Aktualität des Themas Wissensmanagement. Spielt es eine bedeutende Rolle in
allen gesellschaftlichen Bereichen oder ist der Begriff veraltet und zum „Buzz-
Word“ geworden. Daran schließt sich dann auch die Frage an, als was man das
bezeichnet, was viele Leute heute unter dem Dach des Wissensmanagements
tun: Wissenstransfer, Wissensaustausch, Wissensvermittlung, Wissensbilanz,
Koordination von Wissen10 oder Bearbeitung von Daten?
8 Vgl. Kerres, M.: Wirkungen und Wirksamkeit neuer Medien in der Bildung 9Ebd. 10vgl. Borner/Sammer 2002
Wissensmanagement und E-Learning: Begriffsklärungsversuch
12
Diese Ambivalenz des Begriffes hat auch bei der Formulierung des Fragebogens
und der Auswertung der Umfrage Probleme bereitet. Aus diesem Grund werden
in den folgenden Abschnitten zunächst noch einmal die Begrifflichkeiten
betrachten und die in dieser Arbeit verwendete Sichtweise beschrieben.
2.2.1 Wissen, Wissensmanagement und Modelle
Bezeichnend für die Diskussion um das Thema Wissensmanagement ist die
Tatsache, dass seit der Antike selbst für den Begriff „Wissen“ im philosophischen
und wissenschaftlichen Diskurs keine einheitliche, alle Aspekte umfassende
Definition gefunden wurde. Die unterschiedlichen Versionen sind aus dem
Blickwinkel des jeweils Betrachtenden formuliert.11 Soziologe, Pädagoge,
Psychologe, Betriebswirt etc. Allen gemeinsam ist aber die folgende
Grundaussage: „Wissen ist behaltene (gespeicherte) Information“12 Diese
Grundaussage soll auch die Basis für diese Arbeit bilden. Weiterhin ist die
terminologische Abgrenzung zu nahen Begriffen wie Daten, Information und
Bildung wichtig. Licht in die oft synonym verwendeten Begriffe bringt das von
Ballod 2001 aufgestellte Schema, dass ich hier um die entsprechenden
Managementgebiete und Informationen ergänzt habe:
Abbildung 2: Terminologische Abgrenzung in Anlehnun g an Ballod (2001)
In der heutigen Zeit, die von Schnelllebigkeit und Wandel geprägt ist, wird die
Halbwertzeit von Wissen immer kürzer. Wer heute wirtschaftlich erfolgreich sein
will, muss versuchen am Puls der Zeit zu leben. Aus diesem Grunde gilt Wissen
11vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Wissen 12 Ebd.
Daten = geordnete Zeichen
Information = kontextuelle Daten
Wissen = behaltene Information; an Personen oder Organisationen gebunden
Bildung = erworbenes und verarbeitetes Wissen
Dokumentenmanagement = Ablage von Daten
Informations-management = Systematisierung der Dokumente
Wissens-management = Umgang mit Wissen im Kontext von Organisation, Individuum und Technik
Bildungs-management = Steuerung von Bildungsmaßnahmen
Wissensmanagement und E-Learning: Begriffsklärungsversuch
13
heute – quasi als Ablöser der Information – im der betriebswirtschaftlichen Welt
neben Arbeit, Kapital und Natur als einer der wichtigsten Produktionsfaktoren.13
Wissen wird dabei grundsätzlich nach zwei Ausprägungsarten klassifiziert, dem
expliziten (kodierbaren objektiven) Wissen und dem impliziten (individuellen)
Wissen14. Daraus lassen sich die beiden grundsätzlichen Strategien des
Wissensmanagements ableiten, die vor allem im unternehmerischen Bereich von
großer Bedeutung sind. Dieses sind "People-to-Document" (Kodifizierung) und
"People-to-People" (Implizites oder Stilles Wissen).15 Für diese Strategien sind
unterschiedliche Ansätze und Methoden erforderlich, um das Wissen
weiterzugeben. Bei der Kodifizierung werden zur Unterstützung unter anderem It-
Systeme (wie Datenbank, CMS, Portale, ...) eingesetzt. Deshalb ist hier die Nähe
zum Informationsmanagement auch besonders groß und eine Abgrenzung nicht
immer eindeutig vorzunehmen.
Zwei der Mitbegründer des Wissensmanagement sind die Japaner Nonaka und
Takeuchi. Sie entwarfen 1995 das SECI-Modell, welches auf der Unterteilung
von Wissen in implizites und explizites Wissen aufbaut.
Abbildung 3: SECI-Modell nach Nonaka und Takeuchi 16
In ihrem Modell wird „Wissen in einer kontinuierlichen Transformation zwischen
implizitem und explizitem Wissen erzeugt wird“17. Durch aufeinanderfolgende
Prozesse wird Wissen innerhalb einer Organisation spiralförmig von individuellem
13 Vgl. Marco Kalz in: Einführung in das Wissensmanagement, aaO, S. 5 14 Ebd 15 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Wissensmanagement 16 aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Wissensmanagement 17 Ebd.
Wissensmanagement und E-Learning: Begriffsklärungsversuch
14
Wissen auf höhere Organisationsstufen wie Personengruppen und ganze Firmen
gehoben.18
Ein anderes Modell ist das acht Phasen Modell nach Probst, Raub und
Romhardt. Der Kern des Wissensmanagements ist hier ein besserer Umgang mit
der Ressource Wissen, um die Fähigkeiten einer Organisation insgesamt zu
verbessern.19 Dabei spielen die drei Komponenten Mensch, Organisation und
Technik eine wichtige Rolle, die sich gegenseitig beeinflussen. Werden alle drei
Komponenten beachtet spricht man auch von einer ganzheitlichen Sichtweise
des Wissensmanagements, die eine „Lernende Organisation“ zum Ziel hat.20 Hier
kommen sich die beiden Disziplinen Wissensmanagement und
Bildungsmanagement auch wieder sehr nah. Mit den acht Ebenen des Modells
wird ein Wissenskreislauf entworfen, bei dem die einzelnen Bausteine die
Interventionsebenen für Maßnahmen des Wissensmanagements darstellen.
Abbildung 4: Phasen des Wissensmanagements 21
Die hier auf den ersten Blick intendierte Drop-Down-Methode, bei der auf der
Basis der Unternehmensziele Wissensziele abgeleitet und umgesetzt werden,
wird von anderen Experten wie Schütt kritisiert. Sie plädieren für konkrete
Methoden, die da ansetzen, wo Schwachstellen erkannt wurden.22 Näheres zu
den Methoden folgt im Abschnitt 2.2.2.
18 Ebd. 19 Vgl. Kalz, M. aaO, S. 5 20 Vgl. Kalz, M. aaO, S. 10 21 nach Probst, Raub und Romhardt 22 vgl. Kalz, M., aaO, S. 22
Wissensmanagement und E-Learning: Begriffsklärungsversuch
15
Die fünfte Ebene der „Wissensverteilung“ erfolgt in de Regel über eine
technische Infrastruktur. Aus diesem Grund gehört aus meiner Sicht das Pflegen
der Informationssysteme – auch wenn dies eher eine Aufgabe im Bereich des
Informationsmanagement ist – auch zum Wissensmanagement. Besonders dann,
wenn diese Verteilung nur nach einer bestimmten Strategie und in Abhängig mit
den anderen Ebenen erfolgen kann und vor der Verteilung auch Prozesse der
Sozialisation und Externalisierung stattgefunden haben müssen.
Den Begriff des Wissensmanagement möchte ich dem entsprechend hier - aus
den gleichen Gründen wie unter 2.1 erwähnt - weit fassen und mich nicht auf
einzelne Aspekte wie Wissenstransfer oder Wissensbilanz spezifizieren. Dabei
lehne ich mich wiederum an MIT23 an:
The process of capturing, organizing, and storing information and experiences of workers and groups within an organization and making them available to others via a central or distributed electronic environment (often in a database called a knowledge base). (http://web.mit.edu/teachtech/glossary.html)
2.2.2 Wissensmanagement-Werkzeuge und Methoden
Von europäischen Unternehmen wurden fünf Kernaktivitäten im Rahmen des
Wissensmanagementprozesses am häufigsten genannt: Identifizieren, Erzeugen,
Speichern, Teilen und Nutzen. Diese Kernaktivitäten müssen durch geeignete
WM-Werkzeuge und Methoden unterstützt werden.24
Schütt nennt beispielsweise die folgenden vier Methoden, um den
Wissensmanagementprozess zu unterstützen: Yellow Pages, Wissenslandkarte,
Story-Telling und HANSE-Modell.25 Ergänzend zu diesen Methoden können
digitale Medien (WM-Werkzeuge) zur Unterstützung eingesetzt werden. Sie
helfen den Prozess in Gang zu bringen, sollten aber nicht federführend sein. Die
soziale Komponente sollte dabei immer überwiegen. Nichts desto trotz sind
digitale Medien wichtige Faktoren des Wissensmanagements. Schütt unterteilt
die Werkzeuge in vier Kategorien in der Abstufung Ihres Einsatzes vom
Individuum hin zur gesamten Organisation:
23 s. Abschnitt 2.1 24 CEN/ISSS Knowledge Management Workshop, European Guide to Good Practice in Knowledge Management, Brüssel 2004, S. 11 25 vgl. Schütt, aaO S. 100 und Kalz, M., aaO, S. 22
Wissensmanagement und E-Learning: Begriffsklärungsversuch
16
� Individuelle Tools zum Sammeln von Ideen
� Portale als zentraler Einstieg für die einzelnen Mitarbeiter/innen
� Teamlösungen
� Unternehmenslösungen26
Diese Werkzeuge setzen zumeist auf einer bestehenden Infrastruktur des
Einzelnen und/oder eines Unternehmens auf.
Der Leitfaden des CEN/ISSS nimmt keine klare Trennung zwischen Methoden,
Werkzeugen und Techniken vor.27Er weist dafür jeder Wissensaktivität - wie dem
Teilen oder Nutzen von Wissen - geeignete Werkzeuge und Methoden zu. Er
unterteilt diese Instrumente dabei in technische und nicht-technische
Instrumente. Die technischen Instrumente sind dabei vor allem für das explizite
Wissen geeignet. Beispiele für diese Informations- und Kommunikationstools sind
Internet, Suchsoftware, Datenbanken, etc. Nicht technische Instrumente sind
Workshops, Coaching oder Expertentreffen.28All diese Werkzeuge werden auf
Ihre Relevanz in Bezug auf Mensch, Organisation und Technik29 hin untersucht.
Dieses allgemein gehaltene Verständnis von Wissensmanagement-Werkzeugen
soll auch Ansatz in dieser Arbeit sein. Es wird von CEN/ISSS wie folgt definiert:
WM-Werkzeuge: Bezeichnet Werkzeuge zur Implementierung und Durchführung von WM-Prozessen. Solche Instrumente können IT- Systeme (Datenbanken, Intranets, Extranets, Suchmaschinen, Portale, etc.), Methoden oder auch menschliche Netzwerke (d.h. →CoPs) sein. (aus: CEN/ISSS Knowledge Management Workshop, European Guide to Good Practice in Knowledge Management, Brüssel 2004, S. 149)
Aus dieser Perspektive betrachtet ist auch der Umgang mit
Wissensmanagement-Werkzeugen ein Teil des Wissensmanagements. In Bezug
auf die IT-Systeme besonders – aber auch in Bezug auf Methoden und
menschliche Netzwerke - ist dabei noch die aktive Nutzung und die passive
Nutzung zu unterscheiden. Die aktive Nutzung umfasst die Kernaktivität des
Teilens von Wissens. Ziel ist dabei der Transfer von Wissens zur richtigen Zeit an
26 vgl. Schütt, aaO, S. 156 und Kalz, M., Ebd. 27 vgl. CEN/ISSS, aaO; S. 14 ff 28 vgl. Ebd., S. 17 29 Ebd. S. 70 ff
Wissensmanagement und E-Learning: Begriffsklärungsversuch
17
den richtigen Ort mit der richtigen Qualität. Das reine „Abrufen“ bzw. „Anwenden“
des Wissens ist eher als passiver Vorgang anzusehen.30
2.3 Nutzungsbarrieren
Der Begriff Nutzungsbarrieren assoziiert in der Regel etwas Negatives. Etwas,
dass es zu beseitigen gilt. Und somit ist es zumeist auch das erklärte Ziel
Barrieren die bei der Einführung und Durchführung von Wissensmanagement
auftauchen abzubauen. Zu diesen Barrieren zählen auch die Nutzungsbarrieren
in Bezug auf Wissensmanagement-Werkzeuge. Das folgende Zitat soll zunächst
den Blick für eine mögliche andere Betrachtungsweise von Barrieren öffnen,
bevor es in den darauf folgenden Unterkapiteln weiter spezifiziert wird.
„Barrieren sind außerdem ambivalent: Sie haben eine ermöglichende und eine verhindernde Seite, je nachdem, von welcher Seite man sie betrachtet und auf welcher Seite man steht. Das trifft auf Verhaltensmuster ebenso zu, wie für innerbetriebliche Hierarchien oder die Chinesische, die Israelische, die Amerikanische oder die Berliner Mauer.“ (Johan Ortner (2002): Barrieren des Wissensmanagements)
2.3.1 Barrieren des Wissensmanagements - Wissensbar rieren
Im Bereich des Wissensmanagements existieren zwei unterschiedliche Ansätze,
Barrieren zu betrachten und transparent zu machen. Zum einem werden sie auf
der Basis von Studien dargestellt und zum anderen durch Systematisierung.
Teilweise werden diese Ansätze auch verknüpft, indem zuerst eine Studie
durchgeführt und anschließend auf der Basis der Ergebnisse eine systematische
Einteilung vorgenommen wird oder umgekehrt.31
Laut verschiedener Studien – wie die des Fraunhofer Instituts für
Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) - wurde „Zeitmangel“ als zentrale
Barriere des Wissensmanagements genannt.32
30 vgl. Center für Informations- und Wissensmanagement (CIWM), Projektbericht Phase 1, 2003 31 vgl. Adelsberger, aaO, S. 531 32 Ebd.
Wissensmanagement und E-Learning: Begriffsklärungsversuch
18
Barrieren des Wissensmanagements Prozent
Zeitknappheit 70,1 %
Fehlendes Bewusstsein 67,7 %
Unkenntnis über den Wissensbedarf 39,4 %
Einstellung: "Wissen ist Macht" 39,0 %
Fehlende Transparenz 34,6 %
Fehlende Anreizsysteme 34,4 %
Zu hohe Mitarbeiterspezialisierung 32,3 %
Kein organisierter Wissensaustausch 28,7 %
Ungeeignete IT-Struktur 28,3 %
Hierarchische Strukturen 28,0 %
Konkurrenz der Abteilungen 27,6 %
Fehlende Infrastruktur 26,7 %
Tabelle 1: Barrieren des WM nach Fraunhofer Institu t (AIO)33
Diese Annahme wird noch durch weitere Studien bestätigt, wie beispielsweise die
der British Standard Institution (2001)34. Danach folgen Barrieren, die sich auf die
Fähigkeit und Fertigkeiten beziehen, Wissensmanagementtechniken
anzuwenden und Wissen zu teilen. Wie hoch die Aussagekraft dieser Studien
einzuschätzen ist – besonders im Hinblick auf den Faktor Zeit – kann hier nicht
beurteilt werden. Es existieren hierzu Mutmaßungen, dass der Zeitfaktor nur ein
vorgeschobener Grund ist, um andere individuelle Barrieren nicht
preiszugeben.35
Die ersten Systematisierungsansätze in Bezug auf Wissensbarrieren entstanden
in den 1970er Jahren. Ziel war und ist es, auf der Basis von Kategorien,
Barrieren besser zu identifizieren. Dabei werden die Begriffe Wissens- und
Lernbarrieren oft synonym verwendet. In den letzten Jahren wurde vielfach eine
Einteilung auf der Basis der drei Dimensionen des ganzheitlichen Ansatzes des
Wissensmanagements gewählt. Dies sind Individuum/Mensch, Organisation und
System/Technik. Hier sei vor allem Rümler (2001) zu erwähnen. Aufbauend auf
diesen Ansatz haben auch Adelsberger, Bick und Hanke (2002) eine Einteilung
33 vgl. Adelsberger, aaO und http://www.akademie.de 34vgl. Knowledge Management: A Guide to Good Practice (British Standards Institution, 2001) 35 vgl. Adelsberger, aaO, S. 533
Wissensmanagement und E-Learning: Begriffsklärungsversuch
19
von Barrieren vorgenommen. Ihre Ergebnisse spiegelt die folgende Darstellung
wider.
Abbildung 5: Barrieren nach Adelsberger, Bick und H anke36
Einen anderen Blickwinkel auf Wissensbarrieren nimmt Ortner (2002) ein. Er
versteht Wissensbarrieren als „Hindernisse beim Lernen, Erwerben,
Weitergeben, Erneuern und Anwenden von Wissen“ (Ortner in: Barrieren des
Wissensmanagements). Die drei Dimensionen des Wissensmanagement –
Individuum, Organisation, Technik – können dabei nicht losgelöst von einander
betrachtet werden.
Es bleibt demnach festzuhalten, dass ein technisches System sowie ein
Wissensmanagement-Werkzeug immer eingebettet in eine Organisation ist und
auch der Einzelnen mit all seinen individuellen Vorstellungen und Fertigkeiten
sollte bei der Betrachtung nicht außer acht gelassen werden. Dies bringt aber
auch gleichzeitig das Problem mit sich, dass keine eindeutige Antwort auf die
Frage gefunden werden kann, worin die Barriere denn nun eigentlich besteht
bzw. welches die Ursache dafür ist.37
36 Ebd. S. 535 ff 37 Vgl. Ortner (2002) in: Barrieren gegen das Chaos
Wissensmanagement und E-Learning: Begriffsklärungsversuch
20
In den meisten Fällen spielen „mehr oder weniger mangelnde Ein- und Weitsicht (Vernünftigkeit) ebenso eine Rolle wie psychologische, soziale, kulturelle, informationstechnologische und andere „objektive“ Faktoren. Es scheint daher nicht möglich und auch nicht zielführend, Lernbarrieren, Wissensbarrieren von organisatorischen, strukturellen, objektiven Barrieren in der Weise zu trennen, dass man sagt: Hier handelt es sich nur um ein psychisch-emotionales Problem, hier um ein Problem der Organisationsstruktur und da um ein rein technisches bzw. informationstechnologisches Problem. Natürlich gibt es rein technisch-praktisch lösbare Probleme (Behinderungen), aber die spielen bei Prozessen des Wissenserwerbs und der Weitergabe eine marginale Rolle. (Ortner 2002)
Sind Barrieren aber erst einmal erkannt, so kann man versuchen sie einzuordnen
und ggf. abzubauen. Patentlösungen dafür gibt es nicht, aber Ortner bietet eine
übersichtliche Aufstellung, die es ermöglich, Barrieren einzuschätzen und
Lösungsansätze zu entwickeln.
2.3.2 Barrieren in Bezug auf E-Learning
Auch im Bereich des E-Learning und bei der Einführung von
Bildungsmaßnahmen mit neuen Medien können Barrieren auftreten. Diese
können in Abhängigkeit von den jeweiligen Rahmenbedingungen beispielsweise
wie folgt aussehen:
� Mangelnde Motivation Angebot zu nutzen
� Mangelnde Akzeptanz38
� Mangelnde Selbstlernfertigkeiten
� Wenig ansprechende und unspezifische Angebote
Dabei ist zu beachten, dass auch im Bereich des E-Learning und der Einführung
neuer Medien verschiedene Komponenten im Zusammenspiel beachtet werden
müssen: Individuum, Medium und Organisation.
Einen weiteren Aspekt bringt Maurer (2002) ins Spiel. Er stellt fest, dass sowohl
für ein gutes Wissensmanagementsystem als auch für eine gelungenes E-
Learning-Szenario eine Fülle von kommunikativen Einrichtungen angeboten
werden muss: „die Abwesenheit dieser Möglichkeiten ist einer der Hauptgründe,
warum der isolierte Computergestützte Unterricht nie sehr erfolgreich wurde“.39
38 Vgl. Kerres 2002 in: Wirkungen und Wirksamkeit neuer Medien in der Bildung 39 vgl. Maurer 2002 in: E-Learning muss als Teil von Wissensmanagement gesehen werden
Ein Praxisfall: Die ThyssenKrupp base
21
3 Ein Praxisfall: Die ThyssenKrupp base
In diesem Kapitel soll anhand des Beispiel der ThyssenKrupp base gezeigt
werden, wie ein Wissensmanagement-Werkzeug in das Wissensmanagement-
Konzepts eines Unternehmens integriert wurde. Dabei wird zunächst das
Gesamtkonzept kurz beschrieben und anschließend die ThyssenKrupp base als
solches und deren Nutzung. Zur Unterstützung bei der Bedienführung des
Wissensmanagement-Werkzeugs wurde ein Lernprogramm eingesetzt, das im
nächsten Abschnitt kurz erläutert wird. Dieses soll nun angepasst werden, da
viele Aspekte des Wissensmanagement-Werkzeugs erweitert und angepasst
wurden.
Eine Umfrage zur Nutzung der ThyssenKrupp base bei der Zielgruppe der
Pflegebeauftragten soll in den darauf folgenden Abschnitten dargestellt und in
Bezug auf die Erstellung eines Lernprogramms ausgewertet werden.
3.1 Wissensmanagement bei ThyssenKrupp
Die ThyssenKrupp AG ist mit seinen Kernunternehmensbereichen Stahl,
Industriegüter und Dienstleistungen weltweit eines der größten
Technologiekonzerne. Das Unternehmen ist mit Produktions- und Entwicklungs-
Standorten in mehr als 70 Ländern dabei klar international ausgerichtet. Zur
transparenten Darstellung des gesamten ThyssenKrupp Konzerns und zur
effizienteren Informationsbeschaffung wurde vor einigen Jahren die
ThyssenKrupp base eingerichtet. 2003 erhielt die ThyssenKrupp AG für ihr
Projekt sogar den 2. Preis des Institut für Knowledge-Management und Business
Intelligence (IKB). Dieser Best Practice Award wird für das beste produktiv
arbeitende Wissensmanagementsystem vergeben.40
3.1.1 Das Wissensmanagement-Konzept im ThyssenKrupp Konzern
Die ThyssenKrupp AG stand im Jahr 2000 vor der Ausgangssituation, dass
komplexe Konzernstrukturen mit einer unübersichtlichen Fülle von
Produktkatalogen, Organigrammen, Ansprechpartnern, etc. von über 800
Tochtergesellschaften transparent dargestellt werden sollten, um strategischen
Unternehmenszeile zu erreichen. Die Konzerndarstellung sollte sowohl nach
innen als auch nach außen transparent sein.
40 Vgl. Lehnert, O. in: Jeder Mitarbeiter wird zum Wissensmanager
Ein Praxisfall: Die ThyssenKrupp base
22
Der Lösungsansatz bestand darin, eine unternehmensübergreifende
Informations- und Interaktionsplattform aufzubauen, in der Erfassungs-, Pflege-
und Genehmigungsprozesse dezentralisiert werden.
Das Projekt „ThyssenKrupp base“ war geboren und gemeinsam mit der GFT
Systems GmbH (heute incowia GmbH) wurde das folgende Vorgehensmodell
abgestimmt.
Abbildung 6: Vorgehensmodell zum Projekt „ThyssenKrup p base“ 41
Die ThyssenKrupp ist nun ein zentraler Baustein der Wissensmanagement-
Strategie des ThyssenKrupp Konzerns.
Neben diesem zentralen Baustein werden weitere Initiativen, Methoden und
Werkzeuge im Rahmen des Wissensmanagements eingesetzt. Dazu zählen
beispielsweise Strategieworkshops, Kooperationen zu gemeinsamer Arbeit im
Bereich Produktion und Vertrieb oder der Mitarbeiteraustausch zwischen
Unternehmen zum Teilen und Verteilen von Wissen.
3.1.2 Die ThyssenKrupp base
Die ThyssenKrupp base ist definiert als „Informationssystem zur dezentralen
Bereitstellung und Pflege aktueller, qualitativ hochwertiger Struktur und
Basisinformationen des ThyssenKrupp Konzerns in einem Wissensnetz“42.
41 Vgl. Schindler 2003 42 Vgl. Schindler, aaO
Ein Praxisfall: Die ThyssenKrupp base
23
Abbildung 7: Überblick der ThyssenKrupp base 43
In diesem Informationssystem werden dabei Daten zu den folgenden Kategorien
gepflegt:
� Konzernstrukturen
� Unternehmen, Niederlassungen, Werke (mit Ansprechpartnern, Produkten,
Leistungen, ...)
� Programme (die Vertriebs- und Produktionsprozesse abbilden)
� Produkte (die Programmen und Unternehmen zugeordnet werden)
� Persönliche Daten der Mitarbeiter (Kontaktdaten, Funktion, ...)
Die ThyssenKrupp base steht allen Konzernmitarbeitern seit 2002 im Intranet zur
Verfügung und ist seit 2003 auch für den konzernexternen Adressatenkreis im
Internet zu erreichen.44 Die Sicht der externen Nutzer auf das System
unterscheidet sich dabei von der Sicht, die Mitarbeiter des ThyssenKrupp
Konzerns haben.
Die Pflege dieses Wissensmanagement-Werkzeugs erfolgt dezentral, um
aktuelle Informationen sowie die Integration der Konzernmitarbeiter anzustreben.
Der Mehrwert der ThyssenKrupp base wir dabei wie folgt definiert:
43 Ebd. 44 Vgl. Lehnert 2003
Ein Praxisfall: Die ThyssenKrupp base
24
� Arbeitszeitersparnis bei der Informationsbeschaffung zu
Konzernunternehmen (Namen, Adressen, Kontaktinformationen)
� Transparente Darstellung des gesamten ThyssenKrupp Konzerns für die
externe Öffentlichkeit und damit verbunden schnelle und zielgerichtete
Kontaktaufnahmemöglichkeit
� Intelligente Suchfunktion durch mehrdimensionale Navigation
� Verknüpfung mit Websites im Konzern und damit Vertiefung der
Informationsebenen
� Effiziente und kostengünstige Gestaltung von innerbetrieblichen Abläufen
(bspw. Generierung von Serienbriefen durch Datenexport)
3.1.3 Das Lernprogramm zur ThyssenKrupp base
Beim Rollout der ThyssenKrupp base wurde auch ein WBT mitgeliefert. Im
Internet in der Form einer GuideTour durch die base und im Intranet in der Form
eines Lernprogramms für die Pflegebeauftragten.
Da die ThyssenKrupp base in der Zwischenzeit grafisch und vor allem inhaltlich
deutlich weiterentwickelt wurde, soll das bestehende WBT überarbeitet werden.
Dabei sollen auch die Ergebnisse der Umfrage in die Neugestaltung inhaltlich
und didaktisch-methodisch einfließen.
Die Zielgruppe der Pflegebeauftragten und somit des Lernprogramms ist dabei
heterogen in Bezug auf die folgenden Aspekte:
� Wissensstand in Bezug auf die Funktionen und Möglichkeiten der
ThyssenKrupp base und deren Anwendung
� Nutzungsrechte zur Datenpflege und zum Einrichten der base
� Beruflicher Hintergrund
� Kompetenzen und Barrieren im Umgang mit Computern und elektronischen
Medien
� Selbstlernkompetenz
� Alter, Geschlecht, Nationalität, Sprache
3.2 Nutzerbefragung zur ThyssenKrupp base
Die Befragung der Nutzer in Bezug auf die ThyssenKrupp base beschränkt sich
in diesem Fall auf die Pflegebeauftragten der base, deren Aufgabe es ist, die
Daten auf dem aktuellen Stand zu halten. Ziel der Befragung sind Erkenntnisse
über den Wissensstand der Zielgruppe in Bezug auf ihre Aufgaben, potentielle
Ein Praxisfall: Die ThyssenKrupp base
25
Barrieren, die sie an der aktiven Nutzung des Wissensmanagement-Werkzeugs
hindern und der Schulungsbedarf in Bezug auf bestimmte Inhalte.
3.2.1 Rahmenbedingungen und Statistische Daten
Die Umfrage wurde von der incowia GmbH durchgeführt. Zielgruppe waren 168
Pflegebeauftragte der ThyssenKrupp base aus den unterschiedlichen
Konzerngesellschaften und Segmenten. Die befragten Personen sind dabei in
unterschiedlichen Funktionen im Unternehmen tätig. Die folgende Auflistung gibt
darüber einen kleinen Überblick:
� Sekretariat, Sachbearbeiter
� Controlling
� Kommunikation, Marketing, Vertrieb
� Geschäftsführung
� Sonstige
Die Dauer der Befragung sollte ursprünglich einen Monat betragen und wurde um
weitere drei Wochen verlängert. Bis zum 20.09.2006 wurden insgesamt 51
Fragebogen zurückgesandt. Davon war einer nicht auswertbar, da er in einem
nicht auswertbaren Format vorlag.
Die nachfolgend vorgestellten Ergebnisse basieren auf der Auswertung von 50
Fragebogen zur ThyssenKrupp base (Stand: 21.09.2006). Die Rücklaufquote der
Umfrage betrug somit 30 %. Die folgende Abbildung zeigt die Rückgabe der
Fragebogen nach Segmenten.
Ein Praxisfall: Die ThyssenKrupp base
26
Abbildung 8: Rücklauf nach Segmenten (ThyssenKrupp) 45
Von den zurückgesandten Fragebogen sind über 50 % bereits seit 2 Jahren mit
der Pflege der Daten der ThyssenKrupp base beauftragt und 74% kennen ihren
Zuständigkeitsbereich und die damit verbundenen Aufgaben.
3.2.2 Ergebnisse und Analyse der Umfrage
Eine der ersten wichtigen Erkenntnisse der Umfrage ist die Tatsache, dass über
50% lediglich per Mail über die Aufgabe zur Pflege der ThyssenKrupp base
informiert wurden. Aufgrund der Komplexität der Aufgabenstellung wurde in den
nachfolgenden Antworten der Einfluss dieses Aspektes untersucht.
Die Fragen Q5 bis Q7 geben Auskunft über die Rahmenbedingungen der Pflege.
Darüber, in wie weit die Pflegebeauftragten ihren Ansprechpartner und den
übergeordneten Pflegebeauftragten kennen und ob ihnen die Voraussetzungen
zur Anmeldung an der ThyssenKrupp base bekannt sind. Nach eigener
Einschätzung sind durchschnittlich dreiviertel der Befragten darüber gut
informiert. Dabei ist zu beachten, dass dreiviertel der Nein-Antworten von
Pflegebeauftragten kamen, die nur per E-Mail über ihre Aufgabe informiert
wurden.
Die Fragen Q8 a bis c sprechen die Pflege der unterschiedlichen Kategorien wie
Unternehmens-, Produkt- und Programmdaten (Vertriebs- und
Produzentenangaben) an. Dabei kommt heraus, dass über 80% der Befragten
mit der Pflege der Unternehmensdaten gut zurecht kommt, bei den Programm-
und Produktdaten aber noch Informationsbedarf besteht. Somit sollte die
Produktpflege und die Programmpflege ein besonderer Schulungsschwerpunkt
45 Vgl. Auswertung Fragebogen zur Nutzerbefragung vom 21.09.2006 (incowia)
Ein Praxisfall: Die ThyssenKrupp base
27
sein. Auch hierbei ist wieder zu erkennen, dass ein Großteil der Befragten, die
diese Daten noch nie gepflegt haben, wieder per E-Mail über ihre Aufgaben
benachrichtigt wurden.
Die Frage Q 9 nimmt Bezug auf eine neue Funktion in der ThyssenKrupp - die
Erinnerungsmail (Reminder). Diese unterstützt die Pflegebeauftragten dabei ihre
Aufgaben wahrzunehmen, indem eine Mail mit den aktuellen Pflegeaufträgen
versandt wird.
Abbildung 9: Umgang mit dem Reminder
Das Ergebnis zeigt, dass immerhin die Hälfte der Befragten die Reminder-Mail
als Anregung zur Überprüfung der Daten nimmt. Da die Funktion aber noch nicht
allen bekannt ist und noch Informationsbedarf zu bestehen scheint, sollte auch
der Umgang mit dem Reminder ein Schulungsbestandteil sein.
Die Fragen Q10 bis Q12 beziehen sich auf das Interesse und den konkreten
Bedarf der Befragten an einer Schulung. Das Interesse an einer Schulung wird
dabei eindeutig bekundet.
Abbildung 10: Schulungsbedarf zum Umgang mit der bas e
Die Antworten zeigen, dass etwa 75% der Befragten an einer Schulung
interessiert sind. Ein Drittel davon an einer Basisschulung und zwei Drittel an
einer Auffrischung der Kenntnisse.
Die Schwerpunkte liegen dabei eindeutig im Bereich der Pflege und dort genauer
gesagt auf dem Themen Pflege der Produkt- und Programmdaten. Damit wird die
Ein Praxisfall: Die ThyssenKrupp base
28
Einschätzung des Informationsbedarf auf der Basis der bestehenden Kenntnisse
in der Frage Q8 bestätigt. Die gewünschte Schulungssprache ist dabei
überwiegend die Muttersprache deutsch.
Die Fragen zu Q13 (a bis h) drehen sich rund um die Ermittlung von
Informationen über die verschiedenen Suchfunktionen der ThyssenKrupp base.
Das Ergebnis spiegelt eine ähnliche Tendenz wider, wie im Bereich der Pflege.
Die meisten Befragten wissen, wie sie an bestimmte Informationen gelangen. Ein
anderer Teil der Zielgruppe gibt jedoch zur Antwort, dass diese Funktion bisher
noch nicht benötigt. Zwei Drittel dieser Befragten wurde dabei per Mail
benachrichtigt.
In Q14 wird danach gefragt, ob das Wissensmanagement-Werkzeug der
ThyssenKrupp base die Befragten wirklich bei den täglichen Arbeitsaufgaben
unterstütz, d.h., ob es auch tatsächlich im Arbeitsalltag Anwendung findet.
Abbildung 11: Unterstützung der base bei Arbeitsauf gaben
Das Ergebnis zeigt, dass vielen Befragten die Einsatzmöglichkeiten der Inhalte
der base und die Funktionalitäten des Tools noch nicht ausreichend bekannt
sind. Dieser Personenkreis könnte durch Schulungs- und/oder
Marketingmaßnahmen erreicht werden.
In Q15 wird ermittelt, was den Pflegebeauftragten an der ThyssenKrupp base
noch fehlt, damit diese sie besser bei der Arbeit unterstützen kann. Die Vielfalt
der Freitexteinträge zeigt hier zum einen Verbesserungsvorschläge auf, zum
andere spiegelt es aber auch die zuvor gewonnenen Erkenntnisse in Bezug auf
das Wissen der Befragten rund um die base wider. Bestimmte Funktionen und
Vorgänge wurden noch nicht realisiert.
Die Fragen Q16 bis Q18 zielen auf die Motivation der Mitarbeiter und deren
Interesse an der ThyssenKrupp base. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass bei
ca. 50% der Befragten die Motivation zur Nutzung und Mitarbeit besteigert
Ein Praxisfall: Die ThyssenKrupp base
29
werden sollte, damit das System als Ganzes einen höheren Mehrwert erzielen
kann.
Die Umfrage zeigt auf, dass bei einem Teil der Befragten Barrieren in Bezug auf
die Nutzung der ThyssenKrupp base als Wissensmanagement-Werkzeug
vorliegen. Zum einen sind diese Barrieren im Bereich der Bedienung des Tools
anzusiedeln. Eine Maßnahme hierzu könnte eine Schulung in Bezug auf die
oben ermittelten Inhalte zur Pflege allgemein und den unterschiedlichen
Bereichen sein. Zum anderen zeigt aber auch gerade die Verbindung zwischen
der Benachrichtigung per Mail und den mangelnden Kenntnissen in Bezug auf
Pflegeaufgaben, dass die Ursache für diese Barriere auch an einer ganz anderen
Stelle angesiedelt sein kann.46 Mit Sicherheit spielt hier auch die Motivation eine
große Rolle oder ein mangelndes Bewusstsein über die Bedeutung der Aufgabe.
Aber vielleicht auch unternehmensinterne Hierarchien und Strukturen. Die letzten
Fragen (Q14-Q18) zeigen, dass zusätzlich noch Informationsbedarf in Bezug auf
die Vorteile der Nutzung der ThyssenKrupp base für die tägliche Arbeit besteht
und über Wissensmanagement bzw. Wissenstransfer sowie Wissensaustausch
als solches. Auch eine Art grundsätzlich Abwehrhaltung ist bei einigen Befragten
zu erkennen, die unterschiedliche Ursachen haben kann.
3.2.3 Auswirkung auf den Einsatz von E-Learning
Die Umfrage hat nicht konkret nach weiterbildenden Maßnahmen in Form von E-
Learning gefragt. Aus den Antworten können jedoch Rückschlüsse daraus
gezogen, was bei der Entwicklung von Lernszenarien und besonders in bezug
auf die Aktualisierung des bestehenden Lernprogramms beachtet werden sollte.
Die folgende Übersicht spiegelt zunächst die relevanten Aspekte wider, die bei
der Erstellung eines Lernprogramms zur ThyssenKrupp base auf der inhaltlichen
Seite beachtet werden sollten.
46 Vgl. Ortner 2002
Ein Praxisfall: Die ThyssenKrupp base
30
Abbildung 12: Übersicht relevanter inhaltliche Aspe kte
Das Hauptinteresse der Befragten in Bezug auf Schulung und Information liegt im
Bereich der Datenpflege. Innerhalb der Datenpflege ist ein Schwerpunkt in Bezug
auf die Pflege der Produktdaten sowie der Vertriebs- und Produzentenangaben
zu erkennen. Dies ist zum einen darauf zurückzuführen, dass diese Pflege noch
nicht so oft durchgeführt wurden und das Prinzip schwerer zu verstehen ist. Aus
dem organisatorischen Bereich sollte auch auf den Reminder und die
Rechtevergabe eingegangen werden. Diese Themen werden allerdings nicht so
sehr vertieft wie der Kernbereich der Pflege.
Ein wichtiger Aspekt, der über die Kerninhalte hinaus angesprochen werden
sollte, sind die Ansprechpartner. Diese sollten direkt als eigene Lektion aufrufbar
sein, aber auch innerhalb der einzelnen Kapitel erwähnt werden – mit der
Aufforderung sich dort bei Fragen und Problemen zu melden.
Die Suchmöglichkeiten sollte auch im WBT für die Pflegebeauftragten kurz
angesprochen werden. Es gibt auch hier von einigen Mitarbeitern noch
Schulungsbedarf. Darüber hinaus kann es dazu beitragen, dass die
Pflegebeauftragten mit ihrem Wissen in diesem Bereich als Multiplikatoren
fungieren können.
Ein Praxisfall: Die ThyssenKrupp base
31
Die Befragung hat darüber hinaus gezeigt, das der Informationsbedarf der
Pflegebeauftragten zum einen auf der Ebene des Basiswissens liegt, bei anderen
Mitarbeitern jedoch darüber hinaus geht. Diese weiterführenden Informationen
sollten auf einer Vertiefungsebene im WBT abgelegt werden (Popup/Mouseover)
bzw. in separaten Kapiteln/Lektionen behandelt werden, die dann von
Interessierten aufgerufen werden können.
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
32
4 E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
Der Kern dieser Arbeit beschäftig sich mit der Frage, ob E-Learning dazu
beitragen kann, Nutzungsbarrieren hinsichtlich Wissensmanagement-
Werkzeugen abzubauen. In diesem Kapitel wird die Untersuchungsmethode für
diese Leitfrage näher beschrieben und begründet, die Ergebnisse ausgewertet
und auf ein Praxisbeispiel übertragen.
4.1 Die Umfrage
4.1.1 Ausgangspunkt, Leitfrage und Zielsetzung
Ausgangspunkt für diese Arbeit und somit auch für die folgende Untersuchung ist
das Thema Nutzungsbarrieren. Im ursprüngliche Sinne Nutzungsbarrieren in
Bezug auf Wissensmanagement-Werkzeuge. Im Bereich E-Learning werden die
Verantwortlichen des öfteren vor die Aufgabe gestellt Lernkonzepte zu
entwickeln, die Wissensmanagement-Werkzeuge „erläutern“, deren Bedienung
erklären und zur Anwendung motivieren.
Die vorherige Betrachtung der betroffenen Themengebiete Wissensmanagement
und E-Learning hat gezeigt, dass auch im Bereich E-Learning - oder noch weiter
gefasst im Umfeld von Lernen - immer wieder ähnliche Barrieren auftauchen. E-
Learning weist aber auch ein vielfältiges Potential auf, Lernprozesse und die
Aufnahme und Verarbeitung von Wissen zu unterstützen.
Daraus ergibt sich nun die Leitfrage der Untersuchung: Kann E-Learning dazu
beitragen, die Barrieren hinsichtlich der Nutzung von Wissensmanagement-
Werkzeugen abzubauen?
In Verbindung mit dieser Leitfrage ist es das Ziel, die folgenden Fragen zu
beantworten:
� Welche Barrieren sieht die Zielgruppe als besonders einflussreich an?
� Welche grundsätzliche Einstellung besteht in Bezug auf den Einsatz von E-
Learning in diesem Bereich?
� Welche Formen des E-Learning können in Bezug auf den Abbau welcher
Barrieren eingesetzt werden?
� Wo liegt das höchste Potential von E-Learning in Bezug auf den Abbau von
Nutzungsbarrieren hinsichtlich Wissensmanagement-Werkzeugen?
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
33
4.1.2 Auswahl der Methode
Für diese explorative Studie wird als Methode zur Untersuchung der Leitfrage
das reaktive Verfahren einer Befragung gewählt. Genauer gesagt, eine Umfrage
in Form eines Fragebogens, der per Mail verschickt wird. Der Fragebogen ist im
Doc-Format an die Mail angehängt. Fragebogenuntersuchungen werden nach
Batinic und Bosnjak47 aufgrund der zeit- und kostenökonomischen
Durchführbarkeit am häufigsten herangezogen. Ein anderer Grund für diese
Entscheidung war die Tatsche, dass die Personen, die befragt werden sollen, in
unterschiedlichen Bereichen und Funktionen mit dem Thema
Wissensmanagement und / oder E-Learning zu tun haben. Diese Gruppe wäre
zu groß für eine Expertenbefragung gewesen und der zeitliche Aufwand für die
Beantwortung seitens der Befragten um einiges höher. Zehn bis fünfzehn
Minuten für die Beantwortung eines schriftlichen Fragebogens werden in der
Regel bereitwilliger investiert als ein längeres „Interview“. Der Versand des
Fragebogens über E-Mail stellt bei den heutige Bandbreiten kein Problem mehr
dar und Worddokumente können von den meisten Personen gelesen und
bearbeitet werden. Ein zusätzlicher Schritt ins Internet ist hierbei nicht
erforderlich und der Fragebogen kann in Ruhe gespeichert und bearbeitet
werden. Die Auswertung der Daten erfolgt anschließend in Excel.
Der Fragebogen wurde vor dem Hintergrund der im theoretischen Teil
beschriebenen Voraussetzungen formuliert. Bei diesem deduktiven Vorgehen
werden die in 5.1.1. formulierte Leitfrage und Zielsetzung mit Hilfe der
Untersuchung überprüft. Dabei werden überwiegend quantitative sowie einige
qualitative Daten in Form von Begründungen und Stellungnahmen ausgewertet.
4.1.3 Zielgruppe und Zeitraum
Zielgruppe dieser Befragung sind 110 ausgewählte Personen aus dem
deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz). Die
Teilnehmenden dieser Stichprobenerhebung werden gezielt angeschrieben und
nicht über „Massenkanäle“ angesprochen. Das Betätigungsfeld dieser Personen
liegt in verschiedenen Bereichen. Allen gemeinsam ist jedoch, dass sie sich in
irgend einer Form mit den Themen Wissensmanagement bzw. Wissenstransfer,
Bildung, Lernen und / oder E-Learning auseinandersetzen. Auf der Basis dieses
Hintergrundes sind auch die Fragen der Umfrage formuliert. Ein Teil dieser
47 In: Batinic, B., Internet für Psychologen, Göttingen 2002, S. 288
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
34
Zielgruppe ist mir persönlich bekannt, die anderen wurden über Organisationen,
Kooperationen (wie cel_C), Institutionen (Fraunhofer u.a.) und Universitäten
kontaktiert. Aufgrund dieser Voraussetzung wird eine erhöhte
Teilnahmebereitschaft vermutet. Darüber hinaus soll die Bereitschaft zur
Teilnahme an der Umfrage durch eine persönliche Ansprache im Anschreiben
(Mail) erhöht werden (s. Anhang.). Das Anschreiben variiert aus diesem Grund je
nach Person. An dieser Stelle ist auch die Rücksendeadresse (Mail oder
Postanschrift) und der Name der ausführenden Person angegeben. Der Umfang
des Fragebogens wurde auf fünfzehn Fragen reduziert, so dass eine
Beantwortung innerhalb von zehn bis fünfzehn Minuten ermöglicht wird.
Der Zeitraum der Umfrage soll zwei Wochen umfassen. Eine längere Laufdauer
wird nicht als notwendig erachtet, da in der Regel die angeschriebenen Personen
direkt oder gar nicht antworten – vorausgesetzt sie sind zur Zeit der Befragung
nicht in Urlaub oder beruflich unterwegs.
4.1.4 Aufbau des Fragebogens
Die optische Aufbereitung des Fragebogens ist so gewählt, dass die Fragen
schnell zu lesen und die Eingabefelder leicht zu erkennen sind. Dies wird durch
die Schriftart und -größe sowie die farbliche Gestaltung der Eingabefelder
unterstützt.
Der Fragebogen enthält als Untersuchungsitems offene und geschlossene
Fragen, die den Befragten direkt ansprechen. Die geschlossenen Fragen
überwiegen dabei, da sie einfacher auszuwerten sind und von den Befragten
schneller und bereitwilliger beantwortet werden. Da die Fragen in Bezug auf
diese Thematik aber nur schwer in ausreichend überschaubare Kategorien zu
fassen sind, besteht bei den meisten Fragen die Möglichkeit zu einer Anmerkung
oder Begründung. Dies ermöglicht es den Befragten bei Bedarf weitere
Informationen hinzuzufügen.
Der Fragebogen (s. Anhang) gliedert sich zur Untersuchung der Leitfrage in die
folgenden Abschnitte:
a) Einleitungstext
b) Allgemeine Fragen
� Angaben zum Aufgabengebiet (Frage 1-2)
� Beschäftigung mit Wissensmanagement (Frage 3-4)
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
35
c) Sachfragen
� Erfahrungen in der jeweiligen Organisation (Frage 5-6)
� Wissensmanagementwerkzeuge und Barrieren (Frage 7-9)
� Überleitung zu E-Learning (Frage 10)
� Potentiale von E-Learning (Frage 11-14)
d) Abschlussfrage (Frage 15)
Zu a): Der Fragebogen beginnt mit einem Einleitungstext, der noch einmal auf
den Untersuchungsgegenstand, das Ziel der Untersuchung und die
voraussichtliche Bearbeitungsdauer hinweist.
Zu b): Die ersten Fragen sind als Einstieg zu sehen und eher allgemeiner Art. Sie
lassen sich einfach beantworten und stellen nicht zu Beginn schon eine
Hemmschwelle dar. Um den Background der befragten Personen besser
einschätzen zu können, wurde ergänzend zu Frage eins, die zweite Frage als
offene Frage formuliert. Hierbei sind zur Auswertung die folgenden Kategorien
vorstellbar: Konzeption und Entwicklung; Training und Coaching, Beratung,
Geschäftsführung und Management, Lehre und Sonstiges.
Bei der Auswertung sollen sie dazu dienen, Beziehungen herzustellen.
Beispielsweise die „Erfahrung im Bereich Wissensmanagement in Jahren“ in
Bezug zu den Aussagen zu den „Nutzungsbarrieren“ oder die “Art der Tätigkeit“
in Bezug zu den Aussagen zu den „Potentialen von E-Learning“.
Zu c): Der Kern der Fragestellung soll mit den Fragen fünf bis vierzehn
untersucht werden. Dabei werden diese im Verlauf der Fragen immer
spezifischer. Die Frage zehn ist dabei als eine einfache Überleitungsfrage hinzu
den E-Learning spezifischen Fragen zu verstehen.
Die Kategorien zu Frage sechs entsprechen der Einteilung der
Wissensmanagement-Werkzeuge nach dem European Guide to Good Practice in
Knowledge Management.48 Die Kategorien bei den Fragen acht und neun
entsprechenden einer Auswahl der unter Kapitel 2.3 aufgeführten
Nutzungsbarrieren in Bezug auf Wissensmanagement. Die Auswahl ist
begründet durch den Bezug zu den Wissensmanagement-Werkzeugen. Bei den
48 vgl. Kapitel 2.2.2
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
36
Fragen acht und neun sowie elf bis vierzehn wurde zur Bewertung der Faktoren
eine Einteilung in drei Kategorien gewählt. Diese entspricht nicht der oftmals
favorisierten symmetrisch Form. Allerdings entspricht hier die mittlere Kategorie
auch nicht dem goldenen Mittelweg, sondert die drei Kategorien erfordern von
dem Befragten trotzdem eine eindeutige Entscheidung „Hoch“ oder „Wenig“. Da
bei diesen Fragestellungen mehrere Aussagen zu bewerten sind, erfolgt die
Anordnung in Matrizenform. Dies macht die Darstellung übersichtlicher und
einfacher zu handhaben.
Zu d): Die Abschlussfrage erfordert noch einmal die volle Konzentration der
Beantwortenden. Hier ist eine persönliche Stellungnahme als Freitexteingabe
gefordert, die den Kern der Untersuchung als Ganzes noch einmal aufgreift. Eine
Voreinteilung in Kategorien Sie ist hier nicht gewollt, um die Befragten nicht zu
sehr zu beeinflussen. Gleichzeit ist diese Frage auch ale eine Art
Zusammenfassung der Fragen elf bis vierzehn zu sehen.
Auf Kontrollfragen im ursprünglichen Sinne habe ich in diesem Fragebogen
verzichtet, da zum einen der Fragebogen vom Umfang her überschaubar ist und
zum anderen die Zielgruppe keine „unsinnigen“ Antworten vermuten lässt. Aus
eigener Erfahrung können darüber hinaus Kontrollfragen bei den Befragten
schnell „Unmut“ und Verweigerung auslösen. Dies ist bei der gewählten kleinen
Zielgruppe nicht wünschenswert.
4.2 Auswertung der Umfrageergebnisse
4.2.1 Statistische Angaben zum Rücklauf der Fragebo gen
Im Rahmen der Studie wurden 110 Fragebogen an die oben beschrieben
Zielgruppe versandt. Der Zeitraum der Befragung sollte zwei Wochen umfassen.
Da sich gegen Ende der zweiten Woche die Rücksendungen häuften und einige
Ankündigungen der Rücksendung noch ausstanden, wurde die Befragungsdauer
um eine Woche auf drei Wochen verlängert. In der letzten Woche wurde
zusätzlich an Personen die direkt bekannt waren eine Erinnerungsmail geschickt.
An Personen, die nur über dritte oder Veröffentlichungen bekannt waren, wurde
keine Erinnerung versandt. Dies wäre zu aufdringlich gewesen. Von sieben
Nachfragungen wurden neben den Ankündigungen noch fünf zurückgesandt.
Von den 110 angeschriebenen Personen haben vier den Fragebogen an
Personen weitergeleitet, die aus ihrer Sicht kompetent für die Beantwortung sind.
So kam es zu einer Befragung von 116 Personen. Davon haben 59 Personen die
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
37
Fragen beantwortet und zurückgesandt, 10 einen begründete Absage erteilt und
45 gar nicht reagiert. Dies ergibt für die Fragebogen eine Rücklaufquote von über
50 %. Die Quote erscheint auf den ersten Blick besonders hoch, ist aber daraus
zu erklären, dass nur ein eingeschränkter Personenkreis von fachlichen
Ansprechpartnern angesprochen wurde, der teilweise auch noch direkt bekannt
war. Bei schriftlichen Umfragen gilt eine Rücklaufquote von 15 % bereits als
solides Ergebnis.49
Die folgende Tabelle zeigt dies in der Übersicht:
Zielgruppe Anzahl
Bogen
Anzahl
Antworten
Rel. Quote
Rubrik
Abs. Quote
gesamt
Direkt Bekannt 70 47 67 % 40,5 %
Ansprache über
Organisationen, ...
40 7 17,5 % 6 %
Ansprache über
Dritte (Weitergeleitet)
6 5 83 % 4,3 %
Summe 116 59 50,8 %
Tabelle 2: Rücklauf der Fragebogen in Bezug auf Rub rik
Der Rücklauf der Fragebogen im Verlauf der Umfragedauer gestaltete sich wie
folgt:
Rückläufer pro Tag
0
2
4
6
8
10
12
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21
Tag
Anzahl
Abbildung 13: Eingang der Fragebogen 50
49 vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCcklaufquote 50 s. Datenauswertung
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
38
Die Abbildung zeigt, dass ein Großteil der Rücksendungen in der
Verlängerungswoche erfolgte. Interessant sind darüber hinaus noch die
begründeten Absagen. Hier tauchten folgende Begründungen auf:
� Keine Zeit, Urlaub (4 Antworten)
� Kann ich nicht beantworten (fachlich) (3 Antworten)
� Ich beantworte prinzipiell keinen Fragebogen, da ...
- zu viele Anfragen, um alle „sinnvoll“ zu beantworten (2 Antworten)
- Fragebogen sind nicht aussagekräftig (1 Antwort)
Zwei dieser Personen waren trotz begründeter Absage aber so freundlich,
weitere Informationen zu übersenden, die zur Bearbeitung der Fragestellung
hilfreich waren.
4.2.2 Datenauswertung und Analyse
Die nachfolgend vorgestellten Ergebnisse basieren auf der Auswertung von 59
Fragebogen zum Potential von E-Learning zum Abbau von Nutzungsbarrieren
hinsichtlich Wissensmanagement-Werkzeugen. Sie werden in der im Fragebogen
vorgegebenen Reihenfolge betrachtet.
Q1: In welchem Bereich sind Sie tätig?
22%
12%
13%21%
28%
4%Universität / Schule
Bildungsinstitut
Großunternehmen
Kleine und mittelständige
Unternehmen
Selbstständigkeit /
Freiberufler
Sonstiges
Abbildung 14: Tätigkeitsbereiche der befragten Perso nen
Hier sei darauf hingewiesen, dass einige Doppelnennungen (6) und eine
Dreifachnennung vorkamen. Die Verteilung wurde trotzdem auf 100% bezogen,
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
39
da die Befragten ja auch aus beiden Bereichen Erfahrung mitbringen. Besonders
häufig trat dabei die Kombination Universität und Selbstständigkeit (4) auf.51 Die
Verteilung der Befragten auf die beiden großen Bereiche Unternehmen und
Schule – Bildungseinrichtung ist in der Gruppe der Befragten ausgeglichen.
Auffällig ist, dass ein relativ hoher Anteil der Befragten zusätzlich oder
ausschließlich selbstständig tätig ist.
Q2: In welcher Funktion sind Sie tätig?
5%
11%
24%
17%
20%
23% Training, Coaching
Lehre
Management,
Geschäftsführung
Beratung
Konzeption und Entwicklung
Sonstiges
Abbildung 15: Aufgabenbereich bzw. Funktion der bef ragten Person
Die relativ gleichmäßige Verteilung auf die zuvor kategorisierten
Aufgabenbereiche spiegelt die anvisierte Zielgruppe wieder. Die ausübende
Funktion der Befragten bietet hier keine Überraschung. Die befragten Personen
haben dabei oftmals eine Führungsposition inne (24%) und betrachten
Wissensmanagement und die Nutzungsbarrieren aus dieser Perspektive.
Interessant für die weitere Aufgabenstellung ist hier auch die Tatsache, dass 13
der 59 Personen in Ihrer Beschreibung des Aufgabenbereiches „E-Learning“
direkt erwähnt haben. Dies entspricht einer Quote von 22%. Dieser Aspekt sollte
bei der Betrachtung der Potentiale von E-Learning bei den Fragen Q12 bis Q14
berücksichtigt werden.
51 s. hierzu Auswertung
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
40
Q3: Seit wann beschäftigen Sie sich aktiv mit dem T hema
Wissensmanagement?
17%
12%
42%
14%
15%
1-2 Jahre
3-4 Jahre
5-7 Jahre
8-10 Jahre
>10 Jahre
Abbildung 16: Erfahrung im Bereich Wissensmanagement
Die Auswertung der Ergebnisse zeigt, dass 71% der Befragten sich bereits seit
mindestens 5 Jahren aktiv mit dem Thema Wissensmanagement
auseinandersetzen. Mehr als die Hälfte der Befragten sogar schon seit
mindestens 8 Jahren und immerhin 15% seit über zehn Jahren. Es ist demnach
davon auszugehen, dass die Befragten kompetent in Bezug auf die
Fragestellung zu den Nutzungsbarrieren sind.
Q4: Wie haben Sie sich in das Thema Wissensmanageme nt eingearbeitet?
15%
63%
22%
Schulungen
Autodidaktisch
Sonstiges
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
41
Abbildung 17: Einarbeitung in Wissensmanagement
Die Einarbeitung in das Thema Wissensmanagement erfolgte bei 63% der
Befragten autodidaktisch. Dies weist darauf hin, dass sie selbst motiviert waren
sich mit der Thematik auseinander zu setzen. Diese These wird auch durch
einige Anmerkungen zu diesem Item unterstützt:
� Wissensmanagement ist Teil meiner Weiterbildung
� Man könnte sagen, ich habe es mitentwickelt
� Wissenschaftliche Arbeit an der Uni in Kaiserslautern
� In Zusammenarbeit mit Fachkollegen
Als weiter Einarbeitungsmöglichkeiten wurden noch genannt:
� Workshops � Tagungen/Kongresse � Projekte � Gespräche mit anderen (Austausch) � Magazine, Lektüre
An dieser Stelle wäre es vielleicht noch interessant gewesen zu hinterfragen, was
die Befragten dazu bewogen hat, sich mit Wissensmanagement zu beschäftigen.
Unter Umständen hätte dies noch Rückschlüsse auf die weiteren
Untersuchungsitems zugelassen. Dieser Ansatz wurde jedoch erst bei der
Analyse der deutlich.
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
42
Q5: Wie sehen Sie den Einsatz von Wissensmanagement in Ihrer
Organisation?
19%
44%
27%
2%
8%
Sehr positiv
Positiv
Skeptisch
Ablehnend
Weiß nicht
Abbildung 18: Einsatz von Wissensmanagement
Die überwiegend positive Sichtweise des Einsatzes von Wissensmanagement in
der eigenen Organisation stimmt mit den Vermutungen zu Frage 4 überein, dass
die Beteiligten sich aufgrund von Eigenmotivation mit dem Thema
Wissensmanagement beschäftigen. 63% der Befragten sehen den Einsatz von
Wissensmanagement als positiv oder sehr positiv an und nur 2% lehnen diesen
ab. Die Befragte, die den Einsatz ablehnt, gab dafür folgende Begründung an:
� Zur Zeit ein Ein-Frau-Unternehmen
Das bedeutet, dass auch hier keine Ablehnung als solches vorliegt, sondern
lediglich der Bezugsrahmen zu einer Organisation derzeit nicht gegeben ist.
Als Begründung der Skeptiker, die immerhin noch 27% ausmachen, tauchen hier
Gründe auf, die teilweise den in Kapitel 2 festgestellten Barrieren entsprechen.
Hier sei u.a. zu nennen:
� Keine Zeit � Keine allgemeine Akzeptanz, Mehraufwand � Wird in der Praxis nicht gelebt � Mangelnde Disziplin, keine geeigneten Werkzeuge, persönliche Vorbehalte
Wissen abzugeben � Es fehlt der Unternehmensweite Ansatz, Wissensmanagementsysteme
konsequent im Unternehmen einzusetzen und die Bereitschaft die Systeme permanent zu pflegen und aktuell zu halten.
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
43
� Solange Informationen auch Macht bedeuten, ist die Weitergabe bzw. der Austausch sehr schwierig.
� Konzepte / Ideen vorhanden, Umsetzung schwierig (Leute dazu zu bewegen) � Sehe wenig effizientes „Management“
Als Begründung für den Einsatz werden teilweise die schon oft zitierten Parolen
wie beispielsweise die folgende angeführt:
� Je mehr Zusammenarbeit und je komplexer die Inhalte desto mehr Wissensmanagement ist nötig und „wenn Siemens wüsste was Siemens alles weiß“ (vom verabschiedeten Siemensmanager).
Q6: Mit welchen Formen von Wissensmanagement beschä ftigen Sie sich
besonders häufig?
Die folgende Darstellung spiegelt alle Nennungen der Befragten in Bezug auf
100% wider. In dieser Betrachtung kommt es zu einer Gleichverteilung der
gewählten Formen zur Beschäftigung mit Wissensmanagement.
33%
26%
36%
5%
IT-Systeme
Methoden
Menschliche Netzwerke
Sonstiges
Abbildung 19: Formen des Wissensmanagement
Betrachtet man dahingegen die absolute Verteilung der zum Einsatz kommenden
Kombinationen von Wissensmanagement-Werkzeugen, so wird deutlich, dass
sich die meisten mit mehreren Formen des Wissensmanagement
auseinandersetzen. Zumeist sogar mit allen drei Varianten. Dies unterstützt die
Tatsache, dass die Befragten sich schon lange mit der Thematik
auseinandersetzen und die Vorteile der einzelnen Werkzeuge in der jeweiligen
Situation im Gesamtkonstrukt zu schätzen wissen. Dies spiegelt auch die
folgende Tabelle wider.
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
44
Werkzeug Quote
Keine Angabe 1,7%
Sonstiges 1,7%
IT-Systeme 11,9%
Methoden 5,1%
Menschliche Netzwerke 6,8%
IT-Systeme, Sonstiges 1,7%
IT-Systeme, Methoden 5,1%
Methoden, Menschliche Netzwerke 13,6%
IT-Systeme, Menschliche Netzwerke 20,3%
Methoden, Menschliche Netzwerke, Sonstiges 3,4%
IT-Systeme, Menschliche Netzwerke, Sonstiges 1,7%
IT-Systeme, Methoden, Menschliche Netzwerke 25,4%
IT-Systeme, Methoden, Menschliche Netzwerke, Sonstiges 1,7%Tabelle 3: Einsatz der Wissensmanagement-Werkzeuge
Q7: Nach der Implementierung der Informations- und
Kommunikationssysteme im Rahmen des Wissensmanageme nts bestehen
häufig Barrieren in Bezug auf die Nutzung dieser Sy steme. Stimmen Sie
dieser Aussage in Bezug auf Ihre Organisation zu?
22%
61%
10%
0%7%
Vollkommen
Teilweise
Eher nicht
Auf keinen Fall
Weiß nicht
Abbildung 20: Zustimmung: Barrieren in Bezug Nutzun g der IT-Systeme
Die Frage nach den auftauchenden Barrieren im Umfeld von
Wissensmanagement und Wissensmanagement-Werkzeugen erhält von den
meisten Befragten eine Zustimmung. Mehr als 80% der befragten Personen
stimmt dieser Aussage ganz oder teilweise zu. Dies stimmt auch mit der unter
Kapitel 2.3 festgestellten These in Bezug auf Nutzungsbarrieren überein.
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
45
Q8: Wie hoch schätzen Sie den Einfluss der folgende n Nutzungsbarrieren
in Bezug auf die passive Nutzung von IT-Systemen ei n, d.h. das Abrufen
von Informationen?
Die Auswertung der Daten zeigt, dass die meisten Befragten den aufgeführten
Barrieren zumindest einen geringen Einfluss zusprechen. Dies weist darauf hin,
dass die Auswahl der aufgeführten Barrieren in diesem Rahmen angemessen
war.
20
30
7
2625
7
29
23
5
30
24
3
16
29
1110
1 1
0
5
10
15
20
25
30
Zeitknappheit Kompetenz Wissen Motivation Unpersönlichkeit Sonstiges
Hoch Wenig Keinen
Abbildung 21: Barrieren in Bezug auf die passive Nu tzung von IT-Systemen
Bei der passiven Nutzung weisen die Befragten den größten Einfluss der Barriere
„Motivation“ bzw. „Mangelnde Motivation“ (30%). Dicht gefolgt werden diese von
dem „mangelnden Wissen über Wissensmanagement“ und „der mangelnden
Kompetenz im Umgang mit den Werkzeugen“.
Q9: Wie hoch schätzen Sie den Einfluss der folgende n Nutzungsbarrieren
in Bezug auf die aktive Nutzung von IT-Systemen ein , d.h. das „Einspeisen“
und Pflegen von Informationen?
Bei den Barrieren in Bezug auf die aktiven Nutzung der IT-Systeme sehen die
Befragten den größten Einfluss bei der Zeitknappheit (48%) und liegen damit voll
im Trend andere Studien (s. Kap. 2.3). Diese werden gefolgt von den
Nutzungsbarrieren „Mangelnde Motivation“ (38%), der „mangelnden Kompetenz
im Umgang mit den Werkzeugen“ (28%) und dem „mangelnden Wissen über
Wissensmanagement“(25%).
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
46
48
9
1
28
24
6
2527
6
38
17
3
16
30
118
2 1
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
Zeitknappheit Kompetenz Wissen Motivation Unpersönlichkeit Sonstiges
Hoch Wenig Keinen
Abbildung 22: Barrieren in Bezug auf die aktive Nut zung von IT-Systemen
Q10: Wissensmanagement und E-Learning rücken in vie len Bereichen
immer näher zusammen. Haben Sie im Umfeld von Wisse nsmanagement
bereits Erfahrungen mit E-Learning gemacht?
Die Übergangsfrage zum Thema E-Learning zeigt, dass 67% der Befragten
bereits mäßige bis umfangreiche Erfahrungen mit E-Learning im Bereich des
Wissensmanagements haben. Dies weist darauf hin, dass auch die folgenden
Fragen zum Potential korrekt beantwortet werden können.
38%
29%
17%
14%2%
Umfangreich
Mäßig
Wenig
Keine
Unbedingt
Abbildung 23: Erfahrung mit E-Learning im Bereich Wi ssensmanagement
Es gibt aber auch noch einen Anteil von 14% der in diesem Bereich noch keine
Erfahrungen hat.
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
47
Q11: Ist es Ihrer Meinung nach sinnvoll, dort wo Ba rrieren in Bezug auf
Wissensmanagement-Werkzeuge auftauchen, verschieden e Formen des E-
Learning (Lernprogramme, virtuelle Seminare, Online -Betreuung über
Tutoren, ...) zum Abbau dieser Barrieren einzusetze n?
34%
39%
17%
2%8%
Unbedingt
Unter Umständen
Eher weniger
Nein
Weiß nicht
Abbildung 24: Einsatz von E-Learning zum Abbau von N utzungsbarrieren
Die Zustimmung der Befragten zum Einsatz von E-Learning zum Abbau von
Nutzungsbarrieren ist eindeutig positiv. 34% würden unbedingt dazu raten 39 %
unter Umständen. Dies bedeutet, dass selbst dann ein hoher Prozentsatz
übrigbleibt, wenn man die Quote von 13% der Befragten, die aus der E-Learning-
Branche kommen, dagegen abwägt. Lediglich 2% würden den Einsatz von E-
Learning zum Abbau von Nutzungsbarrieren nicht als sinnvoll erachten.
Q12: Welchen Beitrag könnte aus Ihrer Sicht ein Ler nprogramm in Bezug
auf die folgenden Aspekte leisten, um Nutzungsbarri eren abzubauen?
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
48
48
9
1
37
20
2
19
28
11
2626
6
2 1 2
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
Schulung
Wissensbi
ldung
Motivati
onAbb
auSon
stiges
Hoch Wenig Keinen
Abbildung 25: Beitrag von Lernprogrammen zum Barrie renabbau
Der Beitrag den Lernprogramm zum Abbau von Nutzungsbarrieren leisten wird
von 48% der Befragten im Bereich der Schulung in Bezug auf die IT-Systeme
gesehen. Eine weiteres Potential birgt die Wissensbildung rund um das Thema
Wissensmanagement selbst. Zur Steigerung der Motivation und zum Abbau der
Hemmschwelle ist diese Form des E-Learning weniger geeignet.
Q13: Welchen Beitrag könnte aus Ihrer Sicht ein vir tueller Klassenraum
(VC) in Bezug auf die folgenden Aspekte leisten, um Nutzungsbarrieren
abzubauen?
Der Beitrag eines VCs in Bezug auf den Abbau von Nutzungsbarrieren in Bezug
auf Wissensmanagement-Werkzeuge birgt ein ähnliches Potential wie das
Lernprogramm. Hier überwiegt laut der Befragten allerdings die Wissensbildung
in Bezug auf Wissensmanagement. Darüber hinaus wird hier noch Potential zur
Motivation der Nutzenden gesehen.
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
49
33
21
2
34
17
6
27
23
7
23
29
5
20
1
0
5
10
15
20
25
30
35
Schulung
Wissensb
ildung
Motivati
onAbb
auSon
stiges
Hoch Wenig Keinen
Abbildung 26: Beitrag eines VC zum Barrierenabbau
Q14: Welchen Beitrag könnte aus Ihrer Sicht ein Onl ine-Tutor
(Ansprechpartner über Mail, Chat und Foren) in Bezu g auf die folgenden
Aspekte leisten, um Nutzungsbarrieren abzubauen?
Das Potential eines Online-Tutors als „Lernbegleiter“ liegt eindeutig in einem
anderen Bereich. Der größte Vorteil dieser E-Learning-Variante liegt eindeutig im
Abbau der Hemmschwelle in Bezug auf Wissensmanagement-Werkzeuge.
34
22
2
28 27
4
36
21
2
39
16
31 0 1
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Schulung
Wissensb
ildung
Motivati
onAbb
auSon
stiges
Hoch Wenig Keinen
Abbildung 27: Beitrag eines Tutor zum Barrierenabba u
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
50
Q15: Worin liegt aus Ihrer Sicht das größte Potenti al von E-Learning zum
Abbau von Nutzungsbarrieren hinsichtlich Wissensman agement-
Werkzeugen?
Die Abschlussfrage bestätig noch einmal die zuvor ausgewerteten Daten. Hier
werden verschiedene Aspekte aus den Fragen Q12 bis Q14 noch einmal
aufgegriffen, aber auch allgemeine Vorteile von E-Learning wie Flexibilität noch
einmal aufgeführt.
13%
2%
39%29%
17%
Weiß nicht
Kostenreduzierung
Schulung und Weiterbildung
Flexibel
Sonstiges
Abbildung 28: Potentiale von E-Learning zum Abbau vo n Nutzungsbarrieren
4.3 Synthese: Was bedeutet dies für den Praxisfall
Das Ergebnisse der Umfrage hat gezeigt, dass die Befragten folgende
Nutzungsbarrieren in Bezug auf Wissensmanagement-Werkzeuge sehen:
� Zeitknappheit (48%)
� Mangelnde Motivation (38%)
� Mangelnden Kompetenz im Umgang mit den Werkzeugen (28%)
� Mangelndes Wissen über Wissensmanagement(25%)
Diese Auflistung von Barrieren stimmt zumindest teilweise mit den bei der
ThyssenKrupp AG herausgearbeiteten Barrieren in Bezug auf die Nutzung und
Pflege der ThyssenKrupp base überein. Dort tauchen diese allerdings mit einer
anderen Gewichtung auf. Hier dominiert von den augenscheinigen Barrieren die
mangelnde Kompetenz im Umgang mit dem System und die Motivation.
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
51
Den Einsatz von E-Learning zum Abbau der Nutzungsbarrieren in Bezug auf
Wissensmanagement-Werkzeuge sehen die Befragten eindeutig positiv. Die
Potentiale teilen sich dabei wie folgt auf:
Potential der E-Learning-Form... ...abzubauende Bar rieren
Lernprogramm � Mangelnden Kompetenz im
Umgang mit den Werkzeugen
� Mangelndes Wissen über
Wissensmanagement
VC � Mangelndes Wissen über
Wissensmanagement
� Mangelnden Kompetenz im
Umgang mit den Werkzeugen
� Motivation
Tutor � Mangelnde Motivation
� Abbau der Hemmschwelle
Tabelle 4: Übersicht des Potentials von E-Learning
Die Übersicht zeigt, dass es sinnvoll sein könnte, zum Abbau der
Nutzungsbarrieren in Bezug auf das Praxisbeispiel der ThyssenKrupp base ein
Lernprogramm einzusetzen. Hierbei könnten vor allem ein Schwerpunkt auf die
Inhalte gelegt werden, die in Kapitel drei als Schulungsbedarf festgestellt wurden.
Andererseits wurde bei der Betrachtung der Barrieren festgestellt, dass auch E-
Learning bzw. Bildungsangebote und Bildungsmanagement oft auf ähnlich
Barrieren in Organisationen stoßen. Faktoren wie Motivation, Hierarchien und
Strukturen spielen dabei eine wichtige Rolle. E-Learning allein könnte aus
diesem Grund nicht helfen Barrieren in allen Bereichen abzubauen. Es könnte
jedoch an verschiedenen kleinen Stellen dazu beitragen, dass Barrieren nicht zu
Blockaden werden. Schulung der Kompetenzen in Bezug auf ein
Wissensmanagement-Werkzeug und Wissensmanagement allgemein könnten
sinnvoll sein.
Das Lernprogramm zur Benutzerführung sollte dabei in das Gesamtkonzept zur
Schulung der Pflegebeauftragten eingebettet sein und mit
Präsenzveranstaltungen und eventuell mit VCs zum Austausch untereinander
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
52
verknüpft werden. Ein VC oder eine andere Kommunikationsplattform kann den
Pflegebeauftragten dazu dienen sich auszutauschen und gegenseitig zu
motivieren. Die Pflegebeauftragten könnten von den Erfahrungen der anderen
lernen und sich als ein Teil der Gemeinschaft der Pflegebeauftragten
identifizieren. Diese Art der Kollaboration ist oft mehr von Erfolg gekrönt, als jede
inszenierte Schulungsmaßnahme. Tipps von anderen bleiben hier u.U. eher im
Gedächtnis als Informationen aus der Hilfe, einem Seminar oder Lernprogramm.
Wie könnte ein Lernprogramm zur ThyssenKrupp base a ussehen
Auf der Basis der Umfrage bei den Pflegebeauftragten ergeben sich für das
Programm die folgenden potentiellen Kapitel und Lernziele:
Kapitel Inhalt Groblernziel
Einleitung Philosophie der base
und Aufgaben der
Pflegebeauftragten
Der Lernende kennt den Mehrwert
der Wert und ist sich seiner Aufgabe
als Pflegebeauftragter bewusst.
Informations-
suche
Suchmöglichkeiten in
der base
Der Lernende kennt die drei
Suchmöglichkeiten in der base und
kann diese anwenden.
Datenpflege Kernbereiche der
Pflege: Unternehmen,
Produkte, Programme
Der Lernende kennt die drei
Kernbereiche der Datenpflege
(Unternehmen, Produkte,
Programme) und kann hier Daten
ändern, löschen und neu anlegen.
Administration Rechte und Verwaltung Der Lernende weiß, dass
Pflegebeauftragte unterschiedliche
Rechte haben und versteht, wer
welche Aufgaben delegieren kann.
Reminder Mailbenachrichtigung,
Postkorb, Übersicht der
Pflegeaufträge
Der Lernende kennt die
Erinnerungsmöglichkeiten der
ThyssenKrupp base und weiß, wie
er diese nutzt.
Sonstiges Weitere Funktionen der
ThyssenKrupp base
Der Lernende kennt und versteht
weitere Möglichkeiten der
ThyssenKrupp base (wie das
Sperren und Freigeben) und kann
diese ggf. anwenden (Download,
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
53
Upload).
Zusammen-
fassung
Links, Ansprechpartner Der Lernende kennt seine
Ansprechpartner und weiß, wie und
wo er an bestimmte Informationen
kommt.
Base Rallye Neue Bereich der
ThyssenKrupp base
Der Lernende nutzt die
ThyssenKrupp base, um an
bestimmte Informationen zu
kommen und macht sich mit neuen
Bereichen vertraut.
Tabelle 5: Übersicht über die Lernziele der einzeln en Lernprogrammkapitel
Die Vermittlung der Lerninhalte kann durch jeweils kleine, kompakte
Lerneinheiten erfolgen. Dabei sollte zunächst der individuelle Nutzen des
Lernenden aufgegriffen und ein problemorientierter Einstieg gewählt, um den
Praxisbezug der Pflegebeauftragten aufzugreifen und so die Relevanz
hervorzuheben. Nach der Wissensvermittlung sollten die wichtigsten Aspekte
kurz zusammengefasst und vor allem relevante Ansprechpartner benannt
werden. Um den Barrieren in Bezug auf Nutzung des Wissensmanagement-
Werkzeugs zu begegnen und einen Bezug zur Arbeitswelt herzustellen, könnte
der folgende Aufbau der Lernmodule denkbar sein:
Abbildung 29: Aufbau und Struktur des potentiellen L ernprogramms
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
54
Die Ziele der einzelnen Lernebenen wären dann wie folgt anzusehen:
Aufgabe Groblernziel
Initiation/Einleitung Der Lernende kann einen Bezug zu seiner
Arbeitswelt und seinen Aufgaben als
Pflegebeauftragter herstellen.
Orientierung Er versteht die Fachbegriffe und kann die
Begriffsdefinitionen wiedergeben und sie
auf Standardbeispiele anwenden.
Transformation Der Lernende kann die Funktionsweise der
ThyssenKrupp base nachvollziehen.
Reflexion/Zusammenfassung Der Lernende weiß, was er machen muss,
um seine Aufgaben (mit Hilfe der
Checklisten) umzusetzen. Er ist in der
Lage, sein Wissen mit den Übungen zu
überprüfen.
Tabelle 6: Übergreifende Lernziele zu den 4 Lernebe nen
Auf der Basis der beiden Umfragen werden weiterhin die folgenden didaktisch-
methodischen Entscheidungen als sinnvoll erachtet, um den Nutzungsbarrieren
in Bezug auf das Wissensmanagement-Werkzeug und die fehlende Interaktion
entgegenzuwirken:
Aspekt Hintergrund Beschreibung
Lernweg Selbst- und
Fremdsteuerun
g
Der Lernweg kombiniert Selbst- mit
Fremdsteuerung. Der Lernende wählt
seinen Einstieg und sein Tempo beim
Lernen selbst und löst Übungsaufgaben.
Die Simulation der ThyssenKrupp base ist
insofern fremd gesteuert, das es hier nur
einen vorgegebenen richtigen
Lösungsweg gibt. Der Lernende kann die
Simulation jedoch durch seine Interaktion
steuern.
Entwicklung der
Lerninhalte
Überwiegend
induktiv, von
der Praxis zum
Allgemeinen.
Der Lernende wird durch ein Beispiel
(Fragestellung) in die Lerneinheit geführt.
Anschließend erhält er allgemeine
Informationen zur Pflege.
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
55
Allgemeinen.
Differenzierung Vertiefende
Informationen
Es werden über Klick&Info-Seiten und
Links vertiefende Informationen gegeben,
die nicht für alle Lernenden direkt
relevant/interessant sind.
Leitfigur Identifikationsfig
ur für die
Lernenden
Es gibt keine Leitfigur im eigentlichen
Sinn. Dennoch soll es eine bestimmte Art
der Illustration geben, die grafisch die
Aufgabenstellung oder das Thema
darstellt.
Tabelle 7: Didaktisch-methodische Entscheidungen
Die Didaktik orientiert sich dabei am kognitiv-konstruktivistischen Ansatz. Das
Lernen soll dabei am Modell anhand von authentischen Situationen stattfinden.
Eine besondere Stellung könnte eine Rallye durch die ThyssenKrupp base
einnehmen. Sie bietet die Möglichkeit zum Praxistransfer des Gelernten und wagt
den Sprung von der Simulation in die Originalanwendung. Hierdurch könnte zum
einen das Gelernte vertieft und zum anderen die Pflegebeauftragten motiviert
werden, die ThyssenKrupp base aufzurufen. Dabei werden Lernen und
Marketingmaßnahmen verknüpft. Diese Konstellation könnte dann eventuelle
dazu beitragen, die Barriere „Hemmschwelle“ und/oder „Motivationsmangel“
abzubauen.
Abbildung 30: Rallye durch die ThyssenKrupp base
E-Learning soll Nutzungsbarrieren abbauen
56
Die Rallye sollte in einem separaten Popup-Fenster starten, so dass es auf der
Originalanwendung liegt und den Lernenden bei seiner Reise durch die base
begleitet. Die Fragen sollen so gestellt werden, dass die Lernenden zur
Beantwortung wirklich die tatsächlichen Seiten aufsuchen müssen. Von Frage zu
Frage steigen sie so immer tiefer in die Welt der ThyssenKrupp base ein.
Dadurch ist es möglich, den Lernenden gezielt auf neue Funktionen in der base
aufmerksam zu machen. Verbindet man diese Rallye mit einem Gewinnspiel, so
wird die Motivation noch mehr gesteigert und der Wert für das interne Marketing
erhöht.
Fazit und Ausblick
57
5 Fazit und Ausblick
„So eine Arbeit wird eigentlich nie fertig,
man muss sie für fertig erklären
wenn man nach Zeit und Umständen
das Mögliche getan hat.“ (Johann Wolfgang von Goethe)
Zu Beginn der Arbeit denkt man, man hat eine Vorstellung davon, was
Wissensmanagement und E-Learning ist. Dann taucht man ein in eine Welt der
Fachdiskussionen und man bemerkt: Ich weiß nichts. Man versucht Begriffe zu
fassen und Fragen zur Auseinandersetzung mit der Thematik zu formulieren und
stößt auf Grenzen. Grenzen auf der Basis der Begrifflichkeiten, die sich nicht
fassen lassen. Grenzen auch bei der Formulierung des Fragebogens zur
empirischen Auseinandersetzung mit der Thematik.
Man überlegt, ob das Feld der Untersuchung vielleicht zu groß gewählt war. Um
eindeutig fragen und auswerten zu können, muss die Umfrage und der
Untersuchungsgegenstand vielleicht noch spezifischer sein. Kritische Anmerkung
zur Methode des Fragebogens an solches und der Sinnhaftigkeit derartiger
Umfragen lassen einen fragen: Worin lag der Sinn in dieser Arbeit.?
Andererseits stimmt die Rücklaufquote im Laufe der Zeit dann doch versöhnlich
und man versucht zumindest oberflächlich an der Materie zu kratzen. Die
Akzeptanz bei den Befragten in Bezug auf den Untersuchungsgegenstand
scheint vorhanden zu sein, auch wenn sich hier und da an einigen
Formulierungen noch gerechtfertigte Kritik auftut.
So bleibt den als Fazit übrig:
Bahnbrechende neue Wege und Ansätze wurden auf der Basis dieser
Untersuchung nicht gefunden. Es bleibt aber die Erkenntnis, dass es wichtig ist,
sich auch zukünftig mit den beiden Disziplinen auseinander zusetzen.
Verzeichnisse
58
6 Verzeichnisse
6.1 Literatur
� Adelsberger, H.; Bick, M.; Hanke, T.: Einführung und Etablierung einer Kultur
des Wissensteilens in Organisationen. In: Engelien, M.; Homann, J. (Hrsg.):
Virtuelle Organisationen und Neue Medien, Köln 2002, S. 529-552
� Batinic, B.: Internet für Psychologen, Göttingen 2002
� British Standards Institution: Knowledge Management: A Guide to Good
Practice, 2001
� Buchegger, B., Krisper-Ullyett, L., Michl, J., Ortner, J.: Collaborative Blended
Learning, FHW/Facultas, Wien 2006
� Buschor, E.: Möglichkeiten und Grenzen des E-Learning, in: Miller, D. (Hrsg.):
E-Learning – Eine multiperspektivische Standortbestimmung, Bern Stuttgart
Wien 2005
� CEN/ISSS Knowledge Management Workshop, European Guide to Good
Practice in Knowledge Management, Brüssel 2004
� Center für Informations- und Wissensmanagement (CIWM) der
Landeskonferenz Niedersächsischer Hochschulfrauenbeauftragter (LNHF):
Projektbericht Phase I: Information und Professionalisierung, Zeitraum: 1.
August 2001 bis 30. Juni 2003
� Engelhardt, C., Hall, K., Ortner, J. (Hrsg.): Prozesswissen als Erfolgsfaktor,
Wiesbaden 2004
� Gussenstätter, A.: Internationales Monitoring, Lernkultur
Kompetenzentwicklung: Lernen im Netz und mit Multimedia, Statusbericht 16,
Schwerpunkt: Trendtools der Kollaboration und des Wissensmanagements,
Helmut-Schmidt Universität Hamburg 2006
� Heidecke, F.; Back, A.: Korrekter Aufbau von Fragebogen, Universität St.
Gallen 2004
� Herbst, D.: Erfolgsfaktor Wissensmanagement, Berlin 2000
� Kalz, M.: Einführung in das Wissensmanagement. Studienbrief im Rahmen
des Studienprogramms Educational Media. Universität DuisburgEssen 2003
� Kerres, M.: Wirkungen und Wirksamkeit neuer Medien in der Bildung, aus:
Keil-Slawik/Kerres (Hrsg.): Educational Quality Forum: Wirkungen und
Wirksamkeit neues Medien in der Bildung, Münster 2003
� Lehnert, O.: Jeder Mitarbeiter wird zum Wissensmanager, in: Praxis
Wissensmanagement, Heft 7/2003
Verzeichnisse
59
� Maurer, H.: Lernen ist Wissenstransfer und muss daher als Teil von
Wissensmanagement gesehen werden, aus: Keil-Slawik/Kerres (Hrsg.):
Educational Quality Forum: Wirkungen und Wirksamkeit neues Medien in der
Bildung, Münster 2003
� Maurer, H.: eLearning muss als Teil von Wissensmanagement gesehen
werden, aus: LOG In 20 (2000) Heft 6, 24-27
� Miller, D. (Hrsg.): E-Learning – Eine multiperspektivische
Standortbestimmung, Bern Stuttgart Wien 2005
� Ortner, J.: Barrieren des Wissensmanagements, aus: Bornemann/Sammer
(Hrsg.): Anwendungsorientiertes Wissensmanagement: Ansätze und
Fallstudien aus der betrieblichen und universitären Praxis, Wiesbaden 2002
� Probst, G.; Raub, S.; Romhardt, K.: Wissen managen. Wie Unternehmen ihre
wertvollste Ressource optimal nutzen, 3. Auflage, Frankfurt am Main,
Wiesbaden 1999
� Schindler, A.: Erfahrungen eines Wissensmanagementprojektes – die
ThyssenKrupp base, Ilmenau 2003 (Vortrag)
� Schumann, S.: Repräsentative Umfrage, 3. Auflage, München Wien 2002
� Schumann, M. (Hrsg.): Arbeitsbericht Nr. 16/2003: Informationstechnologie
zur Unterstützung des Wissensmanagements in Kooperationen, Institut für
Wirtschaftsinformatik der Georg-August-Universität Göttingen
� Schüppel, J.: Wissensmanagement: organisatorisches Lernen im
Spannungsfeld von Wissens- und Lernbarrieren, Wiesbaden 1997.
� Schütt, P.: Wissensmanagement. Mehrwert durch Wissen – Nutzenpotenziale
ermitteln – Den Wissenstransfer organisieren, Niedernhausen 2000
� Schütt, P.: E-Learning als Element des Wissensmanagements, in:
Hohenstein, A./Wilbers, K.: Handbuch E-Learning: Expertenwissen aus
Wissenschaft und Praxis, Köln 2002
� Voß, B.: Einführung in die Lernpsychologie. Studienbrief im Rahmen des
Studienprogramms Educational Media. Universität DuisburgEssen 2004
6.2 Links
Letzter Zugriff: Januar 2007
� http://de.wikipedia.org/wiki/Lernen
� http://de.wikipedia.org/wiki/Wissen
� http://de.wikipedia.org/wiki/Wissensmanagement
� http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCcklaufquote
Verzeichnisse
60
� http://www.bibb.de/de/limpact16591.htm
� www.medienpaed.com/05-1/reimann2.pdf
� http://www.pwm.at/
� http://web.mit.edu/teachtech/glossary.html
� http://wiman.server.de/servlet/is/1754/
6.3 Abbildungen
Abbildung 1: Postulierte Pfade von Medienwirkung nach Kerres (1999).............11
Abbildung 2: Terminologische Abgrenzung in Anlehnung an Ballod (2001)........12
Abbildung 3: SECI-Modell nach Nonaka und Takeuchi.......................................13
Abbildung 4: Phasen des Wissensmanagements ...............................................14
Abbildung 5: Barrieren nach Adelsberger, Bick und Hanke.................................19
Abbildung 6: Vorgehensmodell zum Projekt „ThyssenKrupp base“ ....................22
Abbildung 7: Überblick der ThyssenKrupp base..................................................23
Abbildung 8: Rücklauf nach Segmenten (ThyssenKrupp) ...................................26
Abbildung 9: Umgang mit dem Reminder............................................................27
Abbildung 10: Schulungsbedarf zum Umgang mit der base................................27
Abbildung 11: Unterstützung der base bei Arbeitsaufgaben ...............................28
Abbildung 12: Übersicht relevanter inhaltliche Aspekte.......................................30
Abbildung 13: Eingang der Fragebogen..............................................................37
Abbildung 14: Tätigkeitsbereiche der befragten Personen..................................38
Abbildung 15: Aufgabenbereich bzw. Funktion der befragten Person.................39
Abbildung 16: Erfahrung im Bereich Wissensmanagement ................................40
Abbildung 17: Einarbeitung in Wissensmanagement ..........................................41
Abbildung 18: Einsatz von Wissensmanagement................................................42
Abbildung 19: Formen des Wissensmanagement ...............................................43
Abbildung 20: Zustimmung: Barrieren in Bezug Nutzung der IT-Systeme ..........44
Abbildung 21: Barrieren in Bezug auf die passive Nutzung von IT-Systemen ....45
Abbildung 22: Barrieren in Bezug auf die aktive Nutzung von IT-Systemen .......46
Abbildung 23: Erfahrung mit E-Learning im Bereich Wissensmanagement ........46
Abbildung 24: Einsatz von E-Learning zum Abbau von Nutzungsbarrieren ........47
Abbildung 25: Beitrag von Lernprogrammen zum Barrierenabbau .....................48
Abbildung 26: Beitrag eines VC zum Barrierenabbau .........................................49
Abbildung 27: Beitrag eines Tutor zum Barrierenabbau......................................49
Abbildung 28: Potentiale von E-Learning zum Abbau von Nutzungsbarrieren....50
Abbildung 29: Aufbau und Struktur des potentiellen Lernprogramms .................53
Abbildung 30: Rallye durch die ThyssenKrupp base ...........................................55
Verzeichnisse
61
6.4 Tabellen
Tabelle 1: Barrieren des WM nach Fraunhofer Institut (AIO) ..............................18
Tabelle 2: Rücklauf der Fragebogen in Bezug auf Rubrik ...................................37
Tabelle 3: Einsatz der Wissensmanagement-Werkzeuge ...................................44
Tabelle 4: Übersicht des Potentials von E-Learning............................................51
Tabelle 5: Übersicht über die Lernziele der einzelnen Lernprogrammkapitel......53
Tabelle 6: Übergreifende Lernziele zu den 4 Lernebenen...................................54
Tabelle 7: Didaktisch-methodische Entscheidungen ...........................................55
6.5 Abkürzungen
Abkürzung Bedeutung
Abs. Absolut
CIWM Center für Informations- und Wissensmanagement
IT Informationstechnologie
MIT Massachusetts Institute of Technology
Rel. Relativ
VC Virtuelle Classroom (Virtuelles Klassenzimmer)
WM Wissensmanagement
% Prozent
WBT Web based Training
Anhang
1
7 Anhang
7.1 Fragebogen
Fragebogen zur Nutzung von Wissensmanagement-Werkze ugen
In dieser Befragung geht es um Ihre persönlichen Erfahrungen mit Wissensmanagement-Werkzeugen, deren Nutzung und dem potentiellen Abbau von Nutzungsbarrieren mit Hilfe von E-Learning-Elementen. Ihre Daten werden dabei anonym ausgewertet. Bitte nehmen Sie sich für die Beantwortung der folgenden 14 Fragen etwa 10 Minuten Zeit. Vielen Dank. 1. In welchem Bereich sind Sie tätig?
Universität/Schule Bildungsinstitut Großunternehmen Kleine und mittelständige Unternehmen Selbstständig / Freiberufler Sonstiges
2. In welcher Funktion sind Sie tätig? (Freitexteingabe)
3. Seit wann beschäftigen Sie sich aktiv mit dem Thema Wissensmanagement?
Seit 1-2 Jahr(en) Seit 3-4 Jahren Seit mind. 5 Jahren Seit mind. 8 Jahren Seit über 10 Jahre
4. Wie haben Sie sich in das Thema Wissensmanagement eingearbeitet? Über Schulungen Autodidaktisch Sonstiges: Anmerkung:
Anhang
2
5. Wie sehen Sie den Einsatz von Wissensmanagement in Ihrer Organisation? Sehr positiv Positiv Skeptisch Ablehnend Weiß nicht Begründung:
6. Mit welchen Formen von Wissensmanagement beschäftigen Sie sich
besonders häufig? (Mehrfachauswahl möglich) IT-Systeme (Datenbanken, Suchmaschinen, …) Methoden (Suchstrategien, Brainstorming, Audits, ...) Menschliche Netzwerke (Communitys, ...) Sonstiges: Begründung:
7. Nach der Implementierung der Informations- und Kommunikationssysteme im
Rahmen des Wissensmanagements bestehen häufig Barrieren in Bezug auf die Nutzung dieser Systeme. Stimmen Sie dieser Aussage in Bezug auf Ihre Organisation zu?
Vollkommen Teilweise Eher nicht Auf keine Fall Weiß nicht Begründung:
8. Wie hoch schätzen Sie den Einfluss der folgenden Nutzungsbarrieren in
Bezug auf die passive Nutzung von IT-Systemen ein, d.h. das Abrufen von Informationen?
Hoch Wenig Keinen Zeitknappheit Mangelnde Kompetenz im Umgang mit den IT-Systemen
Mangelndes Wissen um Wissensmanagement Mangelnde Motivation die Systeme zu Nutzen Unpersönlichkeit der Systeme Sonstiges:
Anhang
3
9. Wie hoch schätzen Sie den Einfluss der folgenden Nutzungsbarrieren in Bezug auf die aktive Nutzung von IT-Systemen ein, d.h. das „Einspeisen“ und Pflegen von Informationen?
Hoch Wenig Keinen Zeitknappheit Mangelnde Kompetenz im Umgang mit den IT-Systemen
Mangelndes Wissen um Wissensmanagement Mangelnde Motivation die Systeme zu Nutzen Unpersönlichkeit der Systeme Sonstiges: 10. Wissensmanagement und E-Learning rücken in vielen Bereichen immer
näher zusammen. Haben Sie im Umfeld von Wissensmanagement bereits Erfahrungen mit E-Learning gemacht?
Umfangreich Mäßig Wenig Keine Weiß nicht Anmerkung:
11. Ist es Ihrer Meinung nach sinnvoll, dort wo Barrieren in Bezug auf
Wissensmanagement-Werkzeuge auftauchen, zum Abbau dieser Barrieren verschiedene Formen des E-Learning (Lernprogramme, virtuelle Seminare, Online-Betreuung über Tutoren, ...) einzusetzen?
Unbedingt Unter Umständen Eher weniger Nein Weiß nicht Begründung:
Anhang
4
12. Welchen Beitrag könnte aus Ihrer Sicht ein Lernprogramm in Bezug auf die folgenden Aspekte leisten, um Nutzungsbarrieren abzubauen?
Hoch Wenig Keinen Schulung des Umgangs mit den IT-Systemen Wissensbildung in Bezug auf Wissensmanagement Motivation der Mitarbeiter Abbau der Hemmschwelle Sonstiges: Anmerkung:
13. Welchen Beitrag könnte aus Ihrer Sicht ein virtueller Klassenraum (VC) in
Bezug auf die folgenden Aspekte leisten, um Nutzungsbarrieren abzubauen? Hoch Wenig Keinen Schulung des Umgangs mit den IT-Systemen Wissensbildung in Bezug auf Wissensmanagement Motivation der Mitarbeiter Abbau der Hemmschwelle Sonstiges: Anmerkung:
14. Welchen Beitrag könnte aus Ihrer Sicht ein Online-Tutor (Ansprechpartner
über Mail, Chat und Foren) in Bezug auf die folgenden Aspekte leisten, um Nutzungsbarrieren abzubauen?
Hoch Wenig Keinen Schulung des Umgangs mit den IT-Systemen Wissensbildung in Bezug auf Wissensmanagement Motivation der Mitarbeiter Abbau der Hemmschwelle Sonstiges: Anmerkung:
15. Worin liegt aus Ihrer Sicht das größte Potential von E-Learning zum Abbau
von Nutzungsbarrieren hinsichtlich Wissensmanagement-Werkzeugen? (Freitext)
Anhang
5
Selbstständigkeitserklärung
Erklärung
Hiermit erkläre ich, dass ich die Arbeit selbständig angefertigt und keine anderen
Hilfsmittel als die in Quellen- und Literaturverzeichnis sowie im
Anmerkungsapparat genannten verwendet habe. Stellen, an denen Wortlaut oder
Sinn anderen Werken entnommen wurden, sind unter Angabe der Quellen als
Entlehnung kenntlich gemacht.
Brühl, 15. Januar 2007
______________________________
(Simone Jonczyk)