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Kontakt für Rückfragen: Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin Kongress-Pressestelle Lisa Ströhlein/Stephanie Balz Postfach 30 11 20 | 70451 Stuttgart Telefon: 0711 8931-459/-168 Fax: 0711 89 31 167 [email protected] [email protected]
Pressekonferenz im Rahmen des 60. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) Termin: Donnerstag, 14. März 2019, 11.00 bis 12.00 Uhr Ort: ICM – Internationales Congress Center München, Saal 2
Am Messesee, 81829 München Themen und Referenten: Umstieg statt Ausstieg: E-Zigaretten bieten keinen Weg aus der Sucht Professor Dr. med. Stefan Andreas, Chefarzt und Ärztlicher Leiter des Zentrums für Pneumologie an der Lungenfachklinik Immenhausen Lungengesundheit beginnt im Kindesalter Professor Dr. med. Monika Gappa, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Marien-Hospital Wesel Lungenkrebs-Screening: Welche Früherkennung ist sinnvoll? Professor Dr. med. Felix Herth, Chefarzt der Abteilung Pneumologie und Beatmungsmedizin an der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg Beatmungsmedizin in der Pneumologie: Respiratorentwöhnung und außerklinische Beatmung Professor Dr. med. Bernd Schönhofer, Leiter des Lungenkrebszentrums am KRH Klinikum Siloah, Hannover Moderation: Lisa-Marie Ströhlein, Pressestelle der DGP, Stuttgart
Kontakt für Rückfragen: Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin Kongress-Pressestelle Lisa Ströhlein/Stephanie Balz Postfach 30 11 20 | 70451 Stuttgart Telefon: 0711 8931-459/-168 Fax: 0711 89 31 167 [email protected] [email protected]
60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
13. bis 16. März 2019 in München
Rauchfrei durch Dampf?
Lungenärzte warnen: E-Zigaretten bieten keinen Weg aus der Sucht
München, 14. März 2019 – Für Menschen, die das Rauchen aufgeben möchten, bieten E-Zigaretten
keinen „sanften Ausstieg“ aus der Sucht. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und
Beatmungsmedizin (DGP) hin. Das Dampfen könne zwar helfen, zeitweise auf Tabakprodukte zu
verzichten. Es führe aber auch in eine neue Abhängigkeit, deren Folgen Experten bis heute nicht genau
abschätzen können. E-Zigaretten und Rauchentwöhnung sind auch Themen auf dem 60. Kongress der
DGP, der vom 13. bis 16. März 2019 in München stattfindet.
Eine aktuelle Studie im New England Journal of Medicine (NEJM) an 886 Rauchern untersuchte, ob E-
Zigaretten bei der Tabakentwöhnung besser helfen als Nikotinersatzprodukte wie beispielsweise
Kaugummis oder Pflaster (1). Die Autoren kamen zu dem Ergebnis, dass die E-Zigarette der erfolgreichere
Ansatz sei: Nach einem Jahr Dampfen waren doppelt so viele Studienteilnehmer abstinent wie mit
Nikotinkaugummi und Co.
Professor Dr. med. Stefan Andreas, Leiter der Lungenfachklinik Immenhausen bei Göttingen, kommentiert
dieses Fazit: „Wer E-Zigarette raucht, ist keineswegs abstinent – er ersetzt lediglich die eine Abhängigkeit
durch eine andere.“ So zeigen die Ergebnisse, dass 80 Prozent der E-Zigarettenraucher, denen es gelungen
war, auf Tabakzigaretten zu verzichten, nach einem Jahr immer noch regelmäßig E-Zigaretten inhalierten.
Nur neun Prozent derjenigen, die Pflaster und Co. verwendeten, nutzten diese Produkte ein Jahr später
noch.
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Welche Folgen der langfristige Konsum von E-Zigaretten hat, sei heute noch nicht absehbar, betont
Andreas: „Da die E-Zigarette erst einige Jahre auf dem Markt ist, gibt es noch keine Langzeitstudien zu
ihren gesundheitlichen Auswirkungen. Es hat ja auch über 50 Jahre gedauert, die Folgen des Tabakrauchens
zu untersuchen.“ Tierversuche und einige Studien am Menschen zeigen aber, dass der Dampf das Gewebe in
den Bronchien und Lungenbläschen krankhaft verändert (2).
Viele andere Studien zeigen, dass eine Raucher-Entwöhnung mit E-Zigaretten die Chancen, tatsächlich mit
dem Rauchen aufzuhören, sogar verringern kann. Nach einer Metaanalyse von 38 Studien war die
Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Raucher-Entwöhnung mit E-Zigaretten um 28 Prozent niedriger als
ohne E-Zigaretten (3). Viele Raucher, die auf die E-Zigarette umsteigen, kehren langfristig wieder zur
Tabakzigarette zurück.
Die Studie im NEJM wurde von zwei Leitartikeln begleitet. In beiden wurden strenge Regelungen zum
Verkauf und zur Vermarktung von E-Zigaretten gefordert. Deutsche Experten fordern zum Schutz von
Jugendlichen schon lange ein Werbeverbot für Tabakprodukte, das auch E-Zigaretten mit einschließt (4).
Auch die European Respiratory Society warnt in einem aktuellen Report davor, dass der Nutzen von E-
Zigaretten für die Tabakentwöhnung nicht belegt sei und Gesundheitsschäden keineswegs ausgeschlossen
werden können (5).
„Wir müssen realisieren, dass die Tabakkonzerne ihren Markt durch die E-Zigarette erweitert haben, um
eine größere Zielgruppe an sich zu binden“, erklärt Andreas. „Schließlich hat die Industrie kein Interesse
daran, ihren Absatz durch eine erfolgreiche Rauchentwöhnung zu verringern.“ Der Lungenarzt fordert
professionelle Entwöhnungsprogramme für Raucher, die kostenfrei und flächendeckend verfügbar sind.
Davon gäbe es in Deutschland nämlich viel zu wenige.
Über die möglichen Folgen der E-Zigarette und gesunde Wege der Tabakentwöhnung spricht Andreas auf
einer Pressekonferenz, die am 14. März 2019 im Rahmen des 60. DGP-Kongresses in München stattfindet.
Auf der Fachtagung präsentieren Experten auch erfolgreiche Strategien für den Rauchstopp.
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Quellen:
(1) Hajek P et al.: N Engl J Med 2019 Jan 30
A Randomized Trial of E-Cigarettes versus Nicotine-Replacement Therapy
doi: 10.1056/NEJMoa1808779
(2) Borrelli B et al.: N Engl J Med 2019 Feb 14; 380(7):678-679
E-Cigarettes to Assist with Smoking Cessation
doi: 10.1056/NEJMe1816406
(3) Kalkhoran S et al.: The Lancet Respir Med 2016 Feb 1; 4(2):116-128
E-cigarettes and smoking cessation in real-world and clinical settings: a systematic review and
meta-analysis
https://www.thelancet.com/journals/lanres/article/PIIS2213-2600(15)00521-4/fulltext
(4) Hansen J, Hanewinkel R, Morgenstern M.: Electronic cigarette marketing and smoking behaviour in
adolescence: a cross-sectional study. ERJ Open Res 2018; 4:00155-2018
https://doi.org/10.1183/23120541.00155-2018
(5) Bals R et al.: Electronic cigarettes: a task force report from the European Respiratory Society.
European Respiratory Journal 2019; 53(2)1801151
https://erj.ersjournals.com/content/erj/53/2/1801151.full.pdf
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60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
13. bis 16. März 2019 in München
Weg vom Beatmungsgerät:
Lungenärzte fordern mehr Expertise für Intensivpatienten
München, 14. März 2019 – Nach einer längeren künstlichen Beatmung müssen Patienten das
selbstständige Atmen wieder neu lernen. Die Entwöhnung vom Beatmungsgerät, das sogenannte
Weaning, komme in vielen Kliniken jedoch zu kurz, kritisiert die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie
und Beatmungsmedizin (DGP). Das führe dazu, dass viele Patienten zu Hause weiter beatmet werden
müssen. Die Heimbeatmung kostet nicht nur sehr viel Geld – sie erhöht auch den Leidensdruck für die
Betroffenen, da diese auf unbestimmte Zeit vom Beatmungsgerät abhängig bleiben. Die
Fachgesellschaft fordert deshalb, dass vor der Verlegung der Patienten in die außerklinische Beatmung
geprüft wird, ob nicht doch eine Entwöhnung vom Respirator möglich ist – also die außerklinische
Beatmung vermieden werden kann. Künstliche Beatmung und Weaning sind auch Themen des DGP-
Kongresses, der vom 13. bis 16. März 2019 in München stattfindet.
Medizinische Notfälle wie akute Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Unfälle oder chronische
Lungenerkrankungen können Anlass für eine künstliche Beatmung auf der Intensivstation sein. Dabei
wächst die Zahl der Patienten, die nur schwer vom Beatmungsgerät zu entwöhnen sind und deswegen
längerfristig beatmet werden müssen (1). „Das liegt daran, dass wir immer häufiger mit älteren,
gebrechlichen Menschen zu tun haben, die an mehreren Begleiterkrankungen leiden“, erklärt Professor
Dr. med. Bernd Schönhofer. Er ist Sprecher des WeanNet – eines Kompetenznetzwerks von Zentren, die
sich auf die Entwöhnung vom Beatmungsgerät spezialisiert haben.
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„In vielen Kliniken wird der Weaningprozess zu früh aufgegeben, weil auf den Intensivstationen die
Strukturen und das Personal dafür fehlen“, sagt Schönhofer. Dies betrifft aufgrund aktueller Schätzungen
etwa 20 000 Patienten in Deutschland, die zu Hause oder im Pflegeheim weiter beatmet werden. Experten
schätzen die Kosten dafür auf vier Milliarden Euro pro Jahr. Schönhofer befürchtet, dass für
Pflegeeinrichtungen ein falscher finanzieller Anreiz gesetzt wird. „Wenn eine Pflegeeinrichtung viel Geld für
eine Beatmung bekommt, könnte sie weniger geneigt sein, zu überprüfen, ob der Patient für einen weiteren
Entwöhnungsversuch bereit ist“, erklärt Schönhofer, der die Klinik für Pneumologie, Intensiv- und
Schlafmedizin am Klinikum Siloah in Hannover leitet. „Somit bleiben viele Menschen 24 Stunden am Tag
ans Beatmungsgerät gebunden, obwohl die Erfolgsaussichten beim Weaning mit professioneller Hilfe
eigentlich sehr gut sind“, betont der Experte. Er verweist auf Daten der mittlerweile 45 Beatmungszentren,
die im WeanNet zertifiziert sind: Zwei Drittel der behandelten Patienten konnten erfolgreich vom
Beatmungsgerät entwöhnt werden. Knapp ein Fünftel brauchte keine invasive Beatmung über die Luftröhre
mehr, sondern konnte mit einer nicht-invasiven Methode, zum Beispiel einer Atemmaske, weiterbehandelt
werden. Deshalb hält Schönhofer es für wichtig, dass eine Klinik den Rat eines Weaning-Experten einholt,
bevor sie einen Patienten in die außerklinische Beatmung entlässt.
Um im „WeanNet“ zertifiziert zu werden, müssen sich die Beatmungszentren in einem strengen Verfahren
bezüglich ihrer Strukturen und Prozesse überprüfen lassen. Weitere Informationen dazu gibt es auf der
Website der DGP. Dort finden Patienten auch Weaningzentren in ihrer Nähe.
Quellen:
(1) Schönhofer B, WeanNet Study Group. WeanNet: Das Netzwerk von Weaning-Einheiten der
Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Epidemiologie und
Outcome bei Patienten im prolongierten Weaning, Dtsch Med Wochenschr 2016, 141(18):e166-
e172.
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Über die DGP
Als „Vereinigung der Lungenheilanstaltsärzte“ 1910 ins Leben gerufen und 1925 beim Zusammenschluss mit
der „Deutschen Gesellschaft der Tuberkulosefürsorgeärzte“ in „Deutsche Tuberkulose-Gesellschaft“
umbenannt, machte die DGP im Laufe ihrer Geschichte verschiedene Namensänderungen durch (1964
„Deutsche Gesellschaft für Tuberkulose und Lungenkrankheiten“, 1972 „Deutsche Gesellschaft für
Lungenkrankheiten und Tuberkulose“, 1980 „Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Tuberkulose“,
1990 „Deutsche Gesellschaft für Pneumologie“). 2005 wurde wegen der zunehmenden Bedeutung die
Beatmungsmedizin in den Namen aufgenommen. Die DGP ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein und
hat aktuell circa 3 000 Mitglieder.
Zweck der Gesellschaft ist
• die Förderung der Wissenschaft, Forschung und Lehre, der Fort- und Weiterbildung, Prävention,
Krankenversorgung und Rehabilitation im Bereich der gesamten Pneumologie, einschließlich der
Intensivmedizin mit Schwerpunkt Beatmungsmedizin,
• die Interessenvertretung der Pneumologie in der Öffentlichkeit und die Kooperation mit anderen
Organen und Fachgesellschaften,
• die Förderung der Kooperation von ärztlichen und assoziierten Berufsgruppen im gesamten Bereich
der Pneumologie.
Ein besonderes Anliegen der Gesellschaft ist die Nachwuchsförderung angehender Mediziner für das
Fachgebiet Pneumologie.
Kooperationen
Gemeinsam mit dem Bundesverband der Pneumologen, der Deutschen Atemwegsliga sowie dem Verband
Pneumologischer Kliniken wurde 2007 von der DGP das Institut für Lungenforschung (ILF) gegründet,
welches schwerpunktmäßig Versorgungsforschung auf dem Gebiet der Pneumologie durchführt.
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Enge Beziehungen bestehen mit dem Deutschen Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK).
Der Präsident der DGP hat in Personalunion auch das Amt des DZK-Präsidenten. Die DGP pflegt enge
Kontakte mit internationalen Fachgesellschaften, ganz besonders mit der European Respiratory Society
(ERS).
Sektionen und Arbeitsgruppen
Mitte der 1990er Jahre wurde die Struktur und Arbeitsweise der Gesellschaft an die Veränderungen
aufgrund der wissenschaftlichen Entwicklung und Ausweitung des Faches angepasst, dazu gehörte
besonders die Einrichtung von bislang 15 wissenschaftlichen Sektionen und neun Arbeitsgruppen.
Über die Deutsche Lungenstiftung (DLS) Die Deutsche Lungenstiftung bietet einen kostenlosen Expertenrat für Atemwegs- und
Lungenerkrankungen im Internet für alle Betroffenen von Lungen- und Atemwegserkrankungen an.
In unserer Mitgliederzeitschrift „Lunge Luft & Leben“ erfahren Sie das Neueste über Methoden der
Diagnostik und Therapie von Lungen- und Atemwegserkrankungen. Gleichzeitig berichten wir über
Aktivitäten in Sachen Prävention und Aufklärung bei Kindern und Jungendlichen sowie über unsere
Kreativwettbewerbe und lokalen Aktivitäten.
Zu allen wichtigen Lungen- und Atemwegserkrankungen gibt es stets aktuelle Faltblätter zum
Herunterladen oder auch zum Bestellen. Ferner gibt es Informationsblätter zu den häufigsten
Leitsymptomen wie Husten, Luftnot und so weiter. Alles das in laienverständlicher Sprache,
versehen mit Kontaktadressen und der Möglichkeit, die Experten selbst um Rat zu fragen.
Um Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren für die Gefährdung ihrer Lungengesundheit durch
Umweltschadstoffe und das inhalative Zigarettenrauchen, muss man ihre Sprache sprechen. Wir
veranstalten alljährlich an Schulen ausgeschriebene Kreativwettbewerbe, wo wir Schüler zu unseren
Autoren machen. Unterstützt werden diese Aktivitäten durch Aufklärungsarbeit in Schulen in
Verbindung mit CO-Messungen der Ausatemluft.
Neben Betroffenen wollen wir ganz besonders gesunde Menschen erreichen, um bei ihnen ein
wacheres Bewusstsein bezüglich ihrer Lungengesundheit zu erreichen, denn Vorbeugen ist besser
als Heilen. Neben Patientenkongressen organisieren und unterstützen wir eine Vielzahl von lokalen
und regionalen Informationsveranstaltungen mit Presse, Rundfunk und Fernsehen.
Es wird zu wenig geforscht und die Forschungsförderprogramme reichen nicht aus. Hier versucht
die Deutsche Lungenstiftung, mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit Druck auszuüben auf Politik und
Forschungsförderinstitutionen, investiert aber auch selbst einen guten Teil der eingehenden
Spenden in die Förderung von Forschung auf dem Gebiet der Lungen- und der
Atemwegserkrankungen.
Pressekonferenz im Rahmen des 60. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
Donnerstag, 14. März 2019, ICM München EXPERTENSTATEMENT Lungengesundheit beginnt im Kindesalter Professor Dr. med. Monika Gappa, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Marien-Hospital Wesel Lungenerkrankungen betreffen Millionen Menschen in Deutschland. Vor allem die chronischen
Erkrankungen wie Asthma oder die chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD) gehen mit einem
hohen Leidensdruck für die Betroffenen einher. Eine große Menge wissenschaftlicher Daten hat in
den letzten Jahren belegt, dass sie Weichen für eine gesunde Lunge bereits im Kindesalter gestellt
werden. Sie zeigen, dass bestimmte Faktoren die Entwicklung der Lunge zu einem bestimmten
Verlauf „programmieren“ können, der mitentscheidend für das Krankheitsrisiko im
Erwachsenenalter sein kann.
Eine der ersten Studien, die den Zusammenhang zwischen frühkindlichen Ereignissen und späterer
Lungengesundheit untersucht hat, ist die Tucson-Studie (1). Diese zeigte erstmals, dass Säuglinge,
die mit einer niedrigen Lungenfunktion auf die Welt kommen auch als Erwachsene eine weniger
belastbare Lunge haben. Dieser Zusammenhang wurde mittlerweile von anderen Studien bestätigt.
Dabei geht man von folgender Entwicklung aus: Die Lungenfunktion nimmt bis zum 30. Lebensjahr
zu, erreicht dann einen Bestwert (Plateau) und fällt ab dem 40. Lebensjahr langsam wieder ab. Die
Theorie ist, dass Menschen mit schlechter Lungenfunktion entweder einen niedrigeren Bestwert
erreichen und/oder dass der Abfall bei ihnen schneller erfolgt.
Zu den wichtigsten Faktoren, die die Lungengesundheit beim Kind beeinflussen, zählen
Luftschadstoffe, Tabakrauch, kindliches Asthma, Frühgeburt und Atemwegsinfektionen.
Viele Studien haben gezeigt, dass Schadstoffe in der Luft die Entwicklung der Lunge ungünstig
beeinflussen und zu Erkrankungen führen können. So belegte eine kalifornische Studie, dass Kinder,
die in weniger schadstoffbelasteten Gebieten aufwachsen eine bessere Lungenfunktion haben, als
Kinder die an viel befahrenen Straßen leben und täglich große Mengen Feinstaub einatmen. Die
Auswirkung zeigen sich bereits unterhalb der hierzulande gültigen Grenzwerte.
Aktives und passives Rauchen beeinträchtig die Lunge während der Kindheit besonders stark.
Raucht die Mutter während der Schwangerschaft, kann ihr Kind mit einer verkleinerten Lunge und
einer geringeren Anzahl an Lungenbläschen zu Welt kommen als nicht-rauchende Mütter. Die
Lungenbläschen bei Raucher-Kindern sind zudem vergrößert, sodass der Sauerstoffaustausch
weniger effizient ist. Passivrauchen nach der Geburt erhöht bei Mädchen das Risiko, im höheren
Kommentiert [SL1]: Kann man das in etwa so einordnen?
Pressekonferenz im Rahmen des 60. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
Donnerstag, 14. März 2019, ICM München Alter eine COPD zu entwickeln. Weitere Studien liefern Hinweise dafür, dass rauchende Väter
häufiger Kinder zeugen, die an Asthma erkranken, auch wenn sie das Rauchen während und nach
der Schwangerschaft aufgegeben haben.
Asthma im Kindesalter kann auch die Lungenfunktion im Erwachsenenalter negativ beeinflussen. So
zeigte die CAMP-Studie, dass 3 von 4 Kindern, die früher an Asthma litten, bereits mit 26 eine
eingeschränkte Lungenfunktion haben. Von ihnen zeigte bereits jedes zehnte Anzeichen für eine
COPD – eine Erkrankung, die man im Volksmund als Raucherhusten kennt. Schweres Asthma
scheint die Entwicklung der Lunge für das gesamte Leben negativ zu programmieren: Es gibt keine
Möglichkeit, die während der Kindheit verlorene Lungenfunktion zu einem späteren Zeitpunkt zu
kompensieren.
Rund jedes zehnte Kind kommen vor dem errechneten Termin als Frühgeborene zur Welt. Je
unreifer die Kinder bei der Geburt sind, umso höher ist das Risiko einer chronischen
Lungenerkrankung. Neugeborene, die über längere Zeit künstlich beatmet werden müssen,
entwickeln infolge häufig eine Bronchopulmonale Dysplasie (BPD) mit lebenslangen
unumkehrbaren Lungenschäden. Als mögliche Spätfolge dieser Erkrankung kann eine COPD
auftreten.
Ob Viruserkrankungen im frühen Kindesalter die Entstehung von Asthma begünstigen können, wird
derzeit noch diskutiert. Langzeitstudien zeigen aber, dass frühe Infektionen der unteren Atemwege
eine COPD im späteren Lebensalter begünstigen können.
Es ist nicht möglich, anhand der kindlichen Entwicklung Vorhersagen über spätere
Lungenerkrankungen zu treffen. Wer jedoch die Faktoren kennt, kann seine erwachsenen Patienten
gezielt danach fragen und somit die individuelle Erkrankung besser verstehen und eventuell sogar
gezielter behandeln. Auf jeden Fall sollten Eltern und Ärzte versuchen, Faktoren, die die
Lungengesundheit ihres Kindes ungünstig beeinflussen zu vermeiden.
Quellen:
(1) Hajek P et al. N Engl J Med. 2019 Jan 30
(Es gilt das gesprochene Wort!)
Pressekonferenz im Rahmen des 60. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
Donnerstag, 14. März 2019, ICM München München, März 2019
Pressekonferenz im Rahmen des 60. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
Donnerstag, 14. März 2019, ICM München EXPERTENSTATEMENT Lungengesundheit beginnt im Kindesalter Professor Dr. med. Monika Gappa, Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Marien-Hospital Wesel Lungenerkrankungen betreffen Millionen Menschen in Deutschland. Vor allem chronische
Erkrankungen wie Asthma oder die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung COPD gehen mit
einem hohen Leidensdruck für die Betroffenen einher. Eine große Menge wissenschaftlicher Daten
hat in den letzten Jahren belegt, dass die Weichen für eine gesunde Lunge bereits im frühesten
Kindesalter gestellt werden. Wenn die Entwicklung der Lunge einmal beeinträchtigt ist, bleibt das
Krankheitsrisiko im Erwachsenenalter erhöht. Neben genetischen Faktoren spielen für eine
eingeschränkte Lungenentwicklung vor allem Umweltfaktoren wie Zigarettenrauchexposition eine
Rolle.
Eine der ersten Studien, die den Zusammenhang zwischen frühkindlichen Ereignissen und späterer
Lungengesundheit untersucht hat, ist die Tucson-Studie (1). Diese zeigte erstmals, dass Säuglinge,
die mit einer niedrigen Lungenfunktion auf die Welt kommen auch als Erwachsene eine weniger
belastbare Lunge haben. Dieser Zusammenhang wurde mittlerweile von anderen Studien bestätigt.
Dabei geht man von folgender Entwicklung aus: Die Lungenfunktion nimmt bis zum 20. Lebensjahr
zu, erreicht dann einen Bestwert (Plateau) und fällt ab dem 30. Lebensjahr langsam wieder ab.
Dieser persönliche Bestwert wird wesentlich durch Einflüsse seit der frühesten Kindheit bestimmt.
Zu den wichtigsten Faktoren, die die Lungengesundheit beim Kind beeinflussen, zählen
Tabakrauch, Luftschadstoffe, kindliches Asthma, Frühgeburt und Atemwegsinfektionen.
Viele Studien haben gezeigt, dass Schadstoffe in der Luft die Entwicklung der Lunge ungünstig
beeinflussen und zu Erkrankungen führen können. So belegte eine kalifornische Studie, dass Kinder,
die in weniger schadstoffbelasteten Gebieten aufwachsen eine bessere Lungenfunktion haben, als
Kinder die an viel befahrenen Straßen leben und täglich große Mengen Feinstaub einatmen. Die
Auswirkungen zeigen sich bereits unterhalb der hierzulande gültigen Grenzwerte.
Aktives und passives Rauchen beeinträchtigt die Lunge während der Kindheit besonders stark.
Raucht die Mutter während der Schwangerschaft, kann ihr Kind mit einer verkleinerten Lunge und
einer geringeren Anzahl an Lungenbläschen zu Welt kommen. Die Lungenbläschen bei Raucher-
Kindern sind zudem vergrößert, sodass der Sauerstoffaustausch weniger effizient ist. Passivrauchen
nach der Geburt erhöht wohl vor allem bei Mädchen das Risiko, im höheren Alter eine COPD zu
entwickeln. Weitere Studien liefern Hinweise dafür, dass rauchende Väter häufiger Kinder zeugen,
Pressekonferenz im Rahmen des 60. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
Donnerstag, 14. März 2019, ICM München die an Asthma erkranken, auch wenn sie das Rauchen während und nach der Schwangerschaft
aufgegeben haben.
Auch eine Asthmaerkrankung im Kindesalter kann die Lungenfunktion im Erwachsenenalter negativ
beeinflussen. So zeigte die amerikanische CAMP (Childhood Asthma Management Program)-
Studie, dass drei von vier Kindern, die früher an Asthma litten, bereits mit 26 Jahren eine
eingeschränkte Lungenfunktion haben. Von ihnen zeigte bereits jeder Zehnte Anzeichen für eine
COPD – eine Erkrankung, die man im Volksmund als Raucherhusten kennt. Schweres Asthma
scheint die Entwicklung der Lunge für das gesamte Leben negativ zu programmieren: Es gibt keine
Möglichkeit, die während der Kindheit verlorene Lungenfunktion zu einem späteren Zeitpunkt zu
kompensieren.
Rund jedes zehnte Kind kommt vor dem errechneten Termin als Frühgeborenes zur Welt. Je unreifer
die Kinder bei der Geburt sind, umso höher ist das Risiko einer chronischen Lungenerkrankung.
Neugeborene, die über längere Zeit künstlich beatmet werden müssen, entwickeln in der Folge
häufig eine Bronchopulmonale Dysplasie (BPD) mit lebenslangen unumkehrbaren Lungenschäden.
Als mögliche Spätfolge dieser Erkrankung kann eine COPD auftreten.
Ob Viruserkrankungen im frühen Kindesalter die Entstehung von Asthma begünstigen können, wird
derzeit noch diskutiert. Langzeitstudien zeigen aber, dass frühe Infektionen der unteren Atemwege
eine COPD im späteren Lebensalter begünstigen können.
Es ist nicht möglich, anhand der kindlichen Entwicklung Vorhersagen über spätere
Lungenerkrankungen zu treffen. Wer jedoch die Faktoren kennt, kann seine erwachsenen Patienten
gezielt danach fragen und somit die individuelle Erkrankung besser verstehen und eventuell sogar
gezielter behandeln. Auf jeden Fall sollten Eltern und Ärzte versuchen, Faktoren, die die
Lungengesundheit ihres Kindes ungünstig beeinflussen, zu vermeiden.
Quellen:
M. Gappa, Lungengesundheit und frühkindliche Ereignisse
https://doi.org/10.1007/s10405-018-0186-6
(Es gilt das gesprochene Wort!)
München, März 2019
Pressekonferenz im Rahmen des 60. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
Donnerstag, 14. März 2019, ICM München EXPERTENSTATEMENT Lungenkrebs-Screening: Welche Früherkennung ist sinnvoll? Professor Dr. med. Felix Herth, Chefarzt der Abteilung Pneumologie und Beatmungsmedizin an der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
Das Lungenkarzinom ist die Erkrankung mit der höchsten Mortalität weltweit (1). Problematisch ist
weiterhin die Tatsache, dass mit circa 65 Prozent ein Großteil der Erkrankungen erst im lokal
fortgeschrittenen oder metastasierten Stadium diagnostiziert wird (2). Kuration ist in diesen Stadien
kaum zu erreichen. Demgegenüberhaben frühere asymptomatische Stadien eine deutlich bessere
Prognose.
Der effektivste Ansatz, das Auftreten von Lungenkarzinom zu verhindern, wäre der Verzicht auf das
Zigarettenrauchen. Leider führen politische, gesellschaftliche und vor allem ökonomische
Rahmenbedingungen dazu, dass dieser Weg allenfalls halbherzig verfolgt wird.
Mit Entwicklung der Niedrigdosis-Computertomografie (LCDT) wurden erste nicht randomisierte
Screening-Studien weltweit initiiert, in denen gezeigt wurde, dass mit dieser Technik
Frühkarzinome detektiert werden können, sodass randomisiert-kontrollierte Studien notwendig
wurden.
2011 wurden die Ergebnisse des amerikanischen National Lung Screening Trial (NLST)
veröffentlicht. In dieser Studie (3) wurden 53 454 US-amerikanische Patienten mit einem erhöhten
Lungenkrebsrisiko (55 bis 74 Jahre alt, mindestens 30 Packungen Zigaretten/Jahr geraucht)
entweder einem jährlichen LDCT oder einer Röntgen-Thoraxaufnahme unterzogen und dies in drei
aufeinanderfolgenden Jahren. Die LDCT führte gegenüber der Röntgen-Thoraxaufnahme zu einer
relativen Risikoreduktion für das Versterben an einem Lungenkarzinom von 20 Prozent.
Im in den Niederlanden und in Belgien durchgeführten Nelson-Trial (4) wurden etwas andere
Screeningintervalle (ein Jahr, zwei Jahre, vier Jahre und 6,5 Jahre) und volumetrische CT-Messungen
vorgenommen. Das Patientenkollektiv war dem des NLST sehr ähnlich (Alter 50 bis74 Jahre,
mindestens 15 Packungen Zigaretten/Jahr, nicht länger als zehn Jahre Ex-Raucher). 15 792 Patienten
wurden randomisiert und erhielten entweder ein LDCT-Screening oder kein Screening. Nach zehn
Jahren betrug die Reduktion des relativen Risikos, an einem Lungenkarzinom zu versterben, für
Männer 26 Prozent und für Frauen sogar 39 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass das Screening die
Überlebensrate bei Frauen sogar noch positiver beeinflusst. Durch LDCT wurden somit fast sieben
von zehn Lungenkrebsfällen durch das Screening bereits in Stadium 1A oder 1B entdeckt.
Maximal 19,2 Prozent der Patienten hatten einen kontrollbedürftigen Befund. Nur 2,3 Prozent der
Patienten mussten sich einer invasiven, diagnostischen Maßnahme unterziehen.
Pressekonferenz im Rahmen des 60. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
Donnerstag, 14. März 2019, ICM München
Die Studie ist die zweitgrößte ihrer Art weltweit und zeigt nach Ansicht der Wissenschaftler
deutlich, dass ein CT-Screening bei Risikopatienten effektiv zur Früherkennung von Lungenkrebs
beitragen kann. Wird verdächtiges Gewebe frühzeitig erkannt und chirurgisch entfernt, könne dies
auch die Heilungschancen verbessern.
Aufgrund der Ergebnisse plädiert auch die European Respiratory Society (ERS) an die Länder der
Europäischen Union, möglichst bald ein Lungenkrebs-Screening-Programm für Hochrisikopatienten
einzuführen.
Die Daten sind insbesondere für Frauen überzeugend, die Rate an falsch positiven Befunden war
etwas niedriger als im NSLT.
Ausstehend sind die Daten der deutschen LUSI-Studie (5). Bei der Studie wurden knapp 4 000
Probanden randomisiert. Die Ergebnisse werden 2019 erwartet.
Sicher ein Hauptdiskussionspunkt ist die Anzahl von falsch positiven Befunden. Je nach Studie
betrug diese bis zu 90 Prozent. Hier steht mit der zum Beispiel in der NELSON- und der LUSI-Studie
zusätzlich angewandten Volumetrie ein Verfahren zur Verfügung, welches dieses Problem
reduzieren könnte. Es werden die Ergebnisse der automatischen Analyse vom Radiologen einzeln
bestätigt oder eliminiert. Die verbliebenen Herde werden segmentiert und volumetriert. Das
Volumen und der Durchmesser bestimmen dann aufgrund vorgegebener Entscheidungswege das
weitere Vorgehen. Die Wertigkeit dieser Algorithmen kann allerdings erst nach deren Publikation
beurteilt werden.
Bezüglich Morbidität und Mortalität in der Abklärung von auffälligen Befunden muss weiterhin
berücksichtigt werden, dass alle invasiven Prozeduren in der NLST-Studie an hoch spezialisierten
Zentren durchgeführt wurden. Gleiches gilt für die Abklärung positiver CT-Befunde im Rahmen der
europäischen Studien DLCST, NELSON und LUSI. Die postoperative Letalität im NLST war mit
einem Prozent deutlich niedriger als die aus großen Registern bekannte durchschnittliche
chirurgische Letalität nach Lungenresektionen von drei bis fünf Prozent (6). Insofern muss bei
Durchführung eines CT-Screenings mit nachfolgender invasiver Diagnostik außerhalb spezialisierter
Zentren mit einer höheren Komplikationsrate gerechnet werden.
Des Weiteren muss sicher auch ein Raucherentwöhnprogramm verpflichtend in ein mögliches
Szenario eingebunden werden, denn dessen Nutzen ist bekannt. In den bisherigen Studien war dies
keine Verpflichtung, obwohl es Publikationen gibt, die den Effekt eines begleitenden Raucher-
Entwöhnungsprogrammes untersucht hatten (7). Nach sieben Jahren Rauchstopp konnte das
Pressekonferenz im Rahmen des 60. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
Donnerstag, 14. März 2019, ICM München individuelle Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, in einer Größenordnung vergleichbar zu einem CT-
Screening reduziert werden.
Aufgrund der verfügbaren Daten ist davon auszugehen, dass in Deutschland bereits CT-
Untersuchungen zur Lungenkrebs-Früherkennung als sogenanntes „graues“ Screening angeboten
und nachgefragt werden. Allerdings gehen Früherkennungsmaßnahmen und deren Abklärung auch
mit Belastungen einher und zeigen auch falsch positive Befunde. Diese ungünstigen Eigenschaften
werden vom Laien oftmals negiert und sind mutmaßlich antiproportional zur Qualität der
Gesamtmaßnahme. Um dem nachvollziehbaren Wunsch nach früherer Diagnosestellung mittels
Lungenkrebs-Screening nachkommen zu können, gilt es daher, eine qualitätsgesicherte
Untersuchungskette zur individuellen Früherkennung von Lungenkrebs mittels Niedrigdosis-CT zu
definieren, die die Umsetzbarkeit im deutschen Gesundheitssystem vom Hausarzt, Pneumologen,
Radiologen bis zum Lungenkrebszentrum abbildet.
Zusammenfassung
• Lungenkrebs-Screening in einer definierten Risikogruppe ist machbar und reduziert die
Lungenkrebssterblichkeit.
• Diskussionspunkt sind die hohe Zahl an falsch positiven Befunden, ein mögliches Risiko
durch die methodische applizierte Strahlendosis und fehlende Untersuchungen
bezüglich der Kosteneffektivität.
• Im Falle einer Implementierung bedarf es in Deutschland einer qualitätskontrollierten
Struktur, um eine Überdiagnostik zu vermeiden.
• Neben dem möglichen CT sollten Probanden unbedingt einer Raucherentwöhnung
zugeführt werden.
Quellen:
(1) Siegel RL, Miller KD, Jemal A. Cancer statistics, 2018. CA Cancer J Clin 2018;68(1):7-30.
(2) Morgensztern D, Ng SH, Gao F, Govindan R. Trends in stage distribution for patients
with non-small cell lung cancer: a National Cancer Database survey. J. Thorac. Oncol.
2010;5(1):29-33.
(3) de Koning H, et al. Effects of volume CT lung cancer screening: Mortality results of the
NELSON randomised-controlled population-based screening trial. In: IASLC, editor.
WCLC 2018, Toronto; 2018. Abstr. PL02.05.
Pressekonferenz im Rahmen des 60. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
Donnerstag, 14. März 2019, ICM München
(4) National Lung Screening Trial Research Team, Aberle DR, Adams AM, Berg CD, Black
WC, Clapp JD, Fagerstrom RM, et al. Reduced lung-cancer mortality with low-dose
computed tomographic screening. N Engl J Med 2011;365(5):395-409.
(5) Becker N, Motsch E, Gross ML, et al. Randomized study on early detection of lung
cancer with MSCT in Germany: study design and results of the first screening round.
J Cancer Res Clin Oncol 2012; 138(9):1475-1486.
(6) Powell HA, et al. Early mortality after surgical resection for lung cancer: an analysis of
the English National Lung cancer audit. Thorax, 2013. 68(9):826-34.
(7) Fucito LM, et al. Smokers’ Treatment Expectancies Predict Smoking Cessation Success.
J Smok Cessat, 2016. 11(3):143-149.
(Es gilt das gesprochene Wort!)
München, März 2019
Pressekonferenz im Rahmen des 60. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
Donnerstag, 14. März 2019, ICM München EXPERTENSTATEMENT Beatmungsmedizin in der Pneumologie: Respiratorentwöhnung und außerklinische Beatmung Professor Dr. med. Bernd Schönhofer, Leiter des Lungenkrebszentrums am KRH Klinikum Siloah, Hannover
Hintergrund
Die maschinelle Beatmung kam erstmals in großem Umfang in den 50er-Jahren des vergangenen
Jahrhunderts während der Polioepidemie in Form der Negativdruckbeatmung (eiserne Lunge) zur
Anwendung. Chronische Erkrankungen der Atemwege, Lunge oder Brustwand sowie
neuromuskuläre Erkrankungen können zu einer chronischen Atemschwäche, der chronisch
ventilatorischen Insuffizienz (CVI) führen (1). Patienten mit CVI können nicht mehr ausreichend
selbstständig atmen und sind deshalb auf eine künstliche Form der Beatmung angewiesen.
Infolge des zunehmenden Alters und der Begleiterkrankungen der Patienten sowie des technischen
Fortschrittes in Chirurgie und Intensivmedizin ist in den letzten Jahren die Zahl der Patienten, die
länger dauernd von einer invasiven Beatmung abhängig sind, kontinuierlich angestiegen. Basierend
auf dem verfügbaren Zahlenmaterial ist auch die Zahl der Patienten, die außerhalb der Klinik, zu
Hause oder im Pflegeheim, weiter invasiv beatmet werden müssen in den vergangenen 15 Jahren
um den Faktor 20 angestiegen (2, 3). Es ist anzunehmen, dass dieser Trend zumindest mittelfristig
anhält. Deswegen gewinnt die Entwöhnung von der mechanischen Beatmung (englisch: Weaning
oder Liberation) eine immer größere Wichtigkeit.
Respiratorentwöhnung
Um die künstliche Beatmung zu beenden, kann der Patient nicht einfach vom Beatmungsgerät
getrennt werden. Vielmehr muss er das selbstständige Atmen wieder lernen. Dieser Prozess wird als
Weaning bezeichnet. Ohne das Weaning läuft der Patient Gefahr, dauerhaft von der künstlichen
Beatmung abhängig zu sein.
Das Netzwerk pneumologischer Beatmungszentren „WeanNet“ wurde 2007 durch die DGP
gegründet und in die Sektion 5 Intensiv- und Beatmungsmedizin integriert. Im Rahmen eines
Zertifizierungsprozesses werden die Strategien zur Respiratorentwöhnung standardisiert und
interdisziplinär mit hoher Behandlungsqualität durchgeführt (4). Durch die Zertifizierung ist eine
adäquate Personalausstattung der Weaning-Einheiten gewährleistet. Bis Oktober 2018 erfolgten
deutschlandweit 45 Erstzertifizierungen.
Die erstmals 2016 veröffentlichten Registerdaten von WeanNet zeigten eine Erfolgsrate von 62
Prozent entwöhnter Patienten. Eine nicht-invasive Beatmung nach prolongiertem Weaning war bei
circa 19 Prozent der Patienten erforderlich. In circa 23 Prozent der Fälle war das Weaning nicht
erfolgreich, und eine dauerhaft invasive Beatmung musste eingeleitet werden (5).
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Außerklinische Beatmung
Die Gründung der „AG Heimbeatmung und Langzeitbeatmung“ im Jahr 1991 bedeutet einen
Meilenstein für die weitere Entwicklung und Verbreitung der pneumologischen Beatmungs- und
Weaningzentren in Deutschland. 2010 erfolgte die Umbenennung und Umstrukturierung in die
Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung e.V. (DIGAB).
Eine epidemiologische Erhebung zur außerklinischen Beatmung in Europa (EUROVENT) erfasste
2001 insgesamt 21 500 Patienten, wobei 4 200 Patienten aus Deutschland stammten (2). In den
vergangenen zwei Jahrzehnten ist es in Deutschland zu einer dramatischen Steigerung der
Patientenzahl in der invasiven außerklinischen Beatmung mit hoher Abhängigkeit von Pflege auf
aktuell zwischen 15 000 und 20 000 Patienten gekommen (3).
Die Verlegung von invasiv beatmeten Patienten nach Weaning-Versagen in die außerklinische
Beatmung erfolgt oft ohne die notwendige Expertise von qualifizierten Beatmungs- oder
Weaningzentren. Somit besteht die Gefahr der Übertherapie und damit verbundenen
Kostenexplosion.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Qualitätskontrolle der Intensivpflegedienste in den
verschiedenen Formen der außerklinischen invasiven Beatmung – Eins-zu-Eins-Versorgung zu
Hause, in Wohngruppen für Beatmete oder in Beatmungspflegeheimen – nicht durchgehend
gewährleistet ist und eine regelhafte Kooperation mit den klinischen Expertenzentren häufig nicht
stattfindet.
Nach neueren wissenschaftlichen Erhebungen muss von einer reduzierten oder sogar schlechten
Lebensqualität dieser außerklinisch invasiv beatmeten Patienten ausgegangen werden (6).
Außerklinische invasive Beatmung ist sehr kostenintensiv. Zurzeit werden die Gesamtkosten auf
vier Milliarden Euro/Jahr geschätzt. Deshalb besteht die Gefahr, dass infolge der „Erlösorientierung“
manche Pflegedienste und -einrichtungen nicht regelmäßig überprüfen, ob eine außerklinische
invasive Beatmung weiter notwendig ist oder ob der Patient möglicherweise in der Lage ist, einen
weiteren Weaning-Versuch zu machen. Die Folge ist eine unnötige, kostenintensive und auch
ethisch bedenkliche Fortsetzung der außerklinischen Beatmung.
Schließlich birgt der im ambulanten Bereich bestehende Pflegemangel die große Gefahr einer
schlechten Versorgungslage der pflegebedürftigen und respiratorabhängigen Patienten in der
außerklinischen Beatmung.
Leitlinien
Die besondere Bedeutung und Aktualität der Themenfelder nicht-invasive und invasive Beatmung
und Respiratorentwöhnung beziehungsweise außerklinische Beatmung kommt darin zum Ausdruck,
Pressekonferenz im Rahmen des 60. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
Donnerstag, 14. März 2019, ICM München dass hierzu im deutschsprachigen Raum in den vergangenen zehn Jahren zwei S2k- Leitlinien
publiziert worden sind:
• S2k-Leitlinie: Prolongiertes Weaning (7)
• S2k-Leitlinie Außerklinische Beatmung (8)
Beide Leitlinien sind mittlerweile revidiert worden und haben im Rahmen der Revision weitere
wichtige Themen wie pneumologische Rehabilitation, Neurorehabilitation, Prozessoptimierung,
Ethik und Zusammenarbeit, prolongiertes Weaning und außerklinische Beatmung adressiert.
Aspekte zur Zukunft & Zielen
Für „WeanNet“ besteht eine wichtige Aufgabe darin, die hohe Qualität der Weaning-Einheiten
inhaltlich, strukturell und personell auf dem Niveau spezialisierter Intensivstationen zu halten und
gleichzeitig in enger Zusammenarbeit mit der DIGAB zukunftsfähige Versorgungsstrukturen für die
außerklinische Langzeitbeatmung zu entwickeln. Geplante Projekte hierbei sind:
• Implementierung eines strukturierten Entlassmanagements in die außerklinische
Intensivpflege
• Implementierung eines (Wieder-)Einweisungsmanagements aus der außerklinischen
Intensivpflege in die Weaningzentren in regelmäßigen Abständen zur Überprüfung auf ein
sich entwickelndes Weaning-Potenzial
• Aufbau von Netzwerken zur ambulanten Versorgung dieser Patienten, abhängig von den
lokalen Gegebenheiten kann dies in enger Zusammenarbeit mit qualifizierten
niedergelassenen Pneumologen i. R. von Versorgungsverträgen geschehen (zum Beispiel in
Form des Mustervertrages für ein Versorgungskonzept zur Behandlung von
Beatmungspatienten auf der Grundlage des § 140a SGB V)
Zukunftsfähige Maßnahmen zur Verhinderung von Missbrauch der außerklinischen Beatmung sind
dringend erforderlich; wichtige Ziele sind hierbei:
• Zweitmeinungsverfahren durch Experten der Weaningzentren vor Verlegung in die
außerklinische Beatmung
• Begrenzung der Kostenzusagen für die außerklinische invasive Beatmung mit
nachfolgender Überprüfung der weiteren Behandlungsstrategie durch externe Gutachter
• regelmäßige Überprüfungen auf ein sich entwickelndes Weaning-Potenzial
Pressekonferenz im Rahmen des 60. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
Donnerstag, 14. März 2019, ICM München Schließlich ist die ethische Debatte über die Behandlungsziele von Patienten mit eingeschränkter
Prognose auf der Intensivstation und in der außerklinischen invasiven Beatmung dringend
erforderlich: Vor dem Hintergrund einer unklaren Nutzen-Risiko-Bewertung und dem
schwerstkranken Patientengut mit einer hohen Sterblichkeit ist die Indikation zur Fortführung einer
Therapie oder ihrer Einleitung unter Berücksichtigung des Patientenwillens besonders kritisch zu
stellen. Bei fehlender Indikation stellt sie eine unnötige Verlängerung von Leben und damit Leiden
dar. Immer wichtiger wird in diesem Zusammenhang die verantwortungsvolle Reflexion über
„Therapiezieländerung und Therapiebegrenzung“ (9).
Quellen:
(1) Schönhofer B, Haidl P, Kemper P, Köhler D. Entwöhnung vom Respirator (Weaning) bei Langzeitbeatmung: Ergebnisse bei Patienten in einem Entwöhnungszentrum. Dtsch med Wochenschr 1999; 124(36): 1022-1028
(2) Lloyd-Owen SJ, Donaldson GC, Ambrosino N, Escarabill J, Farre R, Fauroux B, Robert D, Schönhofer B, Simonds AK, Wedzicha JA. Patterns of home mechanical ventilation use in Europe – results from the EUROVENT survey. Eur Respir J 2005; 25(6): 1025-31
(3) Karagiannidis C, Strassmann S, Callegari J, Kochanek M, Janssens U, Windisch W. Epidemiologische Entwicklung der außerklinischen Beatmung: Eine rasant zunehmende Herausforderung für die ambulante und stationäre Patientenversorgung. Dtsch Med Wochenschr (im Druck)
(4) Schönhofer B. Weannet – Strukturierte Entwöhnung vom Respirator. DÄB 2011; 108: 51-52 (5) WeanNet study group. WeanNet: Das Netzwerk von Weaning-Einheiten der DGP
(Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin) – Ergebnisse zu Epidemiologie und Outcome bei Patienten im prolongierten Weaning. Dtsch Med Wochenschr. 2016 Sep; 141(18):e166-72. doi: 10.1055/s-0042-112345
(6) Huttmann SE, Magnet FS, Karagiannidis C, Storre JH, Windisch W. Quality of life and life satisfaction are severely impaired in patients with long-term invasive ventilation following ICU treatment and unsuccessful weaning. Ann Intensive Care 2018; 8(1):38
(7) Schönhofer B, Dellweg D, Geiseler J et al. S2k-Leitlinie Prolongiertes Weaning. Pneumologie 2014; 68(01); 19-75
(8) Windisch W, Dreher M, Geiseler J et al. S2k-Leitlinie: Nicht-invasive und invasive Beatmung als Therapie der chronischen respiratorischen Insuffizienz – Revision 2017. Pneumologie 2017; 71(11): 722-795
(9) Janssens U, Burchardi N, Duttge G et al. (2012) Therapiezieländerung und Therapiebegrenzung in der Intensivmedizin. DIVI 3:103-107
(Es gilt das gesprochene Wort!)
München, März 2019
Pressekonferenz im Rahmen des 60. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
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CURRICULUM VITAE Professor Dr. med. Stefan Andreas Chefarzt und Ärztlicher Leiter des Zentrums für Pneumologie an der Lungenfachklinik Immenhausen
Academic Education and Scientific Degrees
05/1982–05/1988 Medical University at the Free University Berlin and the Royal Hammersmith
Hospital London
1990 Dissertation “magna cum laude” at the Freie Universität Berlin, Abteilung
Kardio-Pulmonologie
08/1988–01/2001 Department Cardiology and Pneumology at the Georg-August-Universität
Göttingen (Head Professor Dr. G. Hasenfuß). Training in Pneumology
01/2001–07/2005 Associate Professor, Department of Cardiology and Pneumology
2013 primo loco chair (W3), Department Pneumology, Ruhr-Universität Bochum
Since 2014 Head Pneumology (R&T), Universitätsmedizin Göttingen
Professional Experience
2009 European Diploma in Adult Respiratory Medicine
Since 2005 Head Lungenfachklinik Immenhausen / Kassel, affiliated with Department of
Medicine, University Göttingen and University Gießen-Marburg, Lung
Center
Since 2010 Member of the Board “Leitlinien, Diagnostik und Therapie”, Deutsche
Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
2010 Oskar und Helene-Medizin-Preis 2010 (50.000 Euro)
Since 2017 Head Lung Cancer Centre, University Göttingen
Ten most Important Papers
(1) Andreas S, Clemens C, Sandholzer H, Figulla HR, Kreuzer H. Improvement of exercise
capacity with treatment of Cheyne-Stokes respiration in patients with congestive heart
failure. J Am Coll Cardiol 1996; 27(6): 1486-1490.
(2) Heindl S, Lehnert M, Criée CP, Hasenfuß G, Andreas S. Marked sympathetic activation in
patients with chronic respiratory failure. Am J Respir Crit Care Med 2001; 164(4): 597-601.
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(3) Andreas S, Reiter H, Lüthje L, Delekat A, Grunewald RW, Hasenfuß G, Somers VK.
Differential effects of theophylline on sympathetic excitation, hemodynamics and breathing
in congestive heart failure. Circulation 2004; 110(15): 2157-2162.
(4) Lüthje L, Unterberg-Buchwald C, Dajani D, Vollmann D, Hasenfuß G, Andreas S. Atrial
overdrive pacing in patients with sleep apnea with implanted pacemaker. Am J Respir Crit
Care Med 2005; 172(1): 118-122.
(5) Raupach T, Lüthje L, Kögler H, Duve C, Schweda F, Hasenfuß G, Andreas S. Local and
systemic effects of angiotensin receptor blockade in an emphysema mouse model. Pulm
Pharmacol Ther 2011; 24(2): 215-220.
(6) Andreas S, Haarmann H, Klarner S, Hasenfuß G, Raupach T. Increased Sympathetic Nerve
Activity in COPD is Associated with Morbidity and Mortality. Lung 2014; 192(2): 235-241.
(7) Pepin JL, Cockcroft JR, Midwinter D, Sharma S, Rubin DB, Andreas S. Long-acting
bronchodilators and arterial stiffness in patients with COPD: a comparison of fluticasone
furoate/vilanterol with tiotropium. Chest 2014; 146(6): 1521-1530.
(8) Magnussen H, Arzt M, Andreas S, Plate T, Ribera A, Seoane B, Watz H, Kirsten AM.
Aclidinium bromide improves symptoms and sleep quality in COPD: a pilot study. The
European Respiratory Journal 2017; 49: 1700485.
(9) Andreas S, Alt-Epping B. Advance care planning in severe COPD: it is time to engage with
the future. ERJ Open Res 2018; 4: pii: 00009-02018.
(10) Andreas S, Chouaid C, Danson S, Siakpere O, Benjamin L, Ehness R, Dramard-Goasdoue
MH, Barth J, Hoffmann H, Potter V, Barlesi F, Chirila C, Hollis K, Sweeney C, Price M,
Wolowacz S, Kaye JA, Kontoudis I. Economic burden of resected (stage IB-IIIA) non-small
cell lung cancer in France, Germany and the United Kingdom: A retrospective observational
study (LuCaBIS). Lung Cancer 2018; 124:310-316. doi.org/10.1016.
Overall 5 426 citations, h-factor = 39 (Google Scholar, November 2018)
Pressekonferenz im Rahmen des 60. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
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CURRICULUM VITAE Professor Dr. med. Monika Gappa Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Marien-Hospital Wesel
Studium
1982–1988 Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover
Promotion
1990 „Langzeit-Tobramycin-Inhalationstherapie bei chronisch Pseudomonas
aeruginosa-besiedelten Patienten mit cystischer Fibrose“, Medizinische
Hochschule Hannover (MHH)
Habilitation
1997 Venia Legendi Kinderheilkunde
„Adaptation von Lungenfunktionsmessungen im Säuglingsalter:
Methodische Voraussetzungen und klinische Applikation“
Seit 2003 Außerplanmäßige Professorin Medizinische Hochschule Hannover
Berufstätigkeit
1988–2008 Medizinische Hochschule Hannover
1991–1993 Honorary Registrar in Neonatology, Homerton Hospital, London, UK
Honorary Registrar in Paediatric Respiratory Medicine, Great Ormond Street
Hospital, London, UK
1998–2008 Oberärztin des Zentrums Kinderheilkunde der Medizinischen Hochschule
Hannover
2002–2006 Leitende Oberärztin der Abteilung Pädiatrische Pneumologie und
Neonatologie der MHH
Seit 01.01.2009 Chefärztin Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Marien-Hospital Wesel
Ab 01.08.2019 Chefärztin Klinik für Kinder und Jugendliche, Evangelisches Krankenhaus
Düsseldorf
Arztbezeichnungen/Weiterbildung
1994 Fachärztin für Kinderheilkunde
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1998 Schwerpunktbezeichnung Neonatologie
2001 Zusatzbezeichnung Allergologie
Weiterbildungsermächtigung Allergologie
2005 Zusatzbezeichnung Kinder-Pneumologie
Weiterbildungsermächtigung Kinder-Pneumologie
2012 European Respiratory Diploma in Paediatric Respiratory Medicine
Auszeichnungen/Stipendien
2012–2019 Focus „Top-Mediziner“ Allergie und Asthma
2014 Johannes-Wenner-Preis der Deutschen Lungenstiftung e.V. und der
Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie
1991–1993 Deutsche Forschungsgemeinschaft, Institute of Child Health, London, Prof.
Janet Stocks
Tätigkeiten
• Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP)
o Vorsitz AG Asthma seit 2014
• European Respiratory Society (ERS)
o Paediatric HERMES (Harmonized Education in Respiratory
Medicine in Europe)
o ERS/ATS Working Group on Lung Function Testing in Young Children
o Global Lung Initiative (GLI)
o Paediatric Assembly Secretary 2005-2008
o Task Force “Definitions, Assessment and Treatment of Wheezing disorders in Young
Children: an evidence based approach” 2006/2007
o Former Secretary and Chair Paediatric Respiratory Physiology Scientific Group
o Long Range Planning committee 2013 – 2016
• Gesellschaft Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA)
• Westdeutsche Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Pneumologie und Allergologie (WAPPA),
Vorstandsmitglied
• Vorstandsmitglied Deutsche Atemwegsliga
• Beratendes Mitglied Deutsche Lungenstiftung
Mitarbeit in Fachzeitschriften
• Pediatric Pulmonology, Respiratory Medicine, Der Pneumologe
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CURRICULUM VITAE Professor Dr. med. Felix Herth Chefarzt der Abteilung Pneumologie und Beatmungsmedizin an der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
Ausbildung
1984–1990 Studium der Humanmedizin Universität Freiburg
1997 Facharzt Innere Medizin
1998 Facharzt Pneumologie
2002 Habilitation
1999–2002 Diplomstudium Betriebsökonomie
Medizin (Dipl. Oec. Med.)
Derzeitige Postion
Seit 2004 Chefarzt Pneumologie und Beatmungsmedizin,
Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg
2015 Medizinischer Geschäftsführer,
Thoraxklinik, Universitätsklinik Heidelberg
Tätigkeiten
2009 bis heute European Health Leader
2012–2018 Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und
Beatmungsmedizin
2012 bis heute Herausgeber Respiration
2015–2019 Vorstandsmitglied European Respiratory Society
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CURRICULUM VITAE Professor Dr. med. Bernd Schönhofer Leiter des Lungenkrebszentrums am KRH Klinikum Siloah, Hannover
1978–1985 Medizinstudium an der RWTH Aachen
1985–1991 Ausbildung Innere Medizin am Caritas-Krankenhaus, Bad Mergentheim
(Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitätsklinik Heidelberg)
1987 Promotion in Abteilung für Zahn-, Mund- und Kieferchirurgie, RWTH Aachen
1991–2001 Oberarzt im Krankenhaus Kloster Grafschaft, Zentrum für Pneumologie,
Beatmungs- und Schlafmedizin
1991 Facharztprüfung Innere Medizin
1994 Facharztprüfung Pneumologie
1997 Zusatzbezeichnung Schlafmedizin
1998 Zusatzbezeichnung Internistische Intensivmedizin
1998 Habilitation im Fach Innere Medizin an der Philipps-Universität Marburg,
Thema: „Behandlung der chronisch ventilatorischen Insuffizienz mittels
intermittierender Selbstbeatmung“
2001–2002 Visiting Professor in Edward Hines Jr., VA and Loyola University, Chicago,
USA, Division of Pulmonary and Critical Care Medicine
Seit 12/2002 Chefarzt der Klinik Pneumologie, internistische Intensivmedizin und
Schlafmedizin, Klinikum Region Hannover
2011–2014 Ärztlicher Direktor im Klinikum Siloah und Oststadt-Heidehaus
Seit 2004 außerplanmäßige Professur in der Inneren Medizin der Philipps-Universität
Marburg
Seit 2009 außerplanmäßige Professur in der Medizinischen Hochschule Hannover
2000–2009 verantwortliche Tätigkeiten in der Assembly „Respiratory Intensive Care“
der European Respiratory Society (ERS) (zuletzt Sekretär)
2006–2009 Sprecher der Sektion „Intensiv- und Beatmungsmedizin“ der Deutschen
Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
2013–2018 Sprecher der Sektion „Respiratorisches Versagen“ der Deutschen
Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI)
Pressekonferenz im Rahmen des 60. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
Donnerstag, 14. März 2019, ICM München
Federfü̈hrung bei der Erstellung der S3-Leitlinien „Nicht-invasive Beatmung
zur Therapie der akut respiratorischen Insuffizienz“ (publiziert 2008) und der
S2-Leitlinie „Prolongierte Entwöhnung vom Respirator“ (publiziert 2014)
2009–2019 Sprecher des Netzwerkes pneumologischer Weaningzentren „WeanNet“ der
DGP
• Zirka 150 nationale und internationale Veröffentlichungen
• Herausgeber von mehreren Büchern und Mitherausgeber von wissenschaftlichen
Zeitschriften (unter anderem Pneumologie)