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Research Collection Doctoral Thesis Lokaler Stoffübergang pseudoplastischer Lösungen in einem Rührkessel Author(s): Peterer, Bruno Publication Date: 1986 Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000398949 Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection . For more information please consult the Terms of use . ETH Library

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Research Collection

Doctoral Thesis

Lokaler Stoffübergang pseudoplastischer Lösungen in einemRührkessel

Author(s): Peterer, Bruno

Publication Date: 1986

Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000398949

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Diss. ETH Nr. 8124

LOKALER STOFFÜBERGANG

PSEUDOPLASTISCHER LÖSUNGEN

IN EINEM RÜHRKESSEL

ABHANDLUNG

zur Erlangung des Titels eines

Doktors der Technischen Wissenschaften

der

EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE

ZÜRICH

vorgelegt von

BRUNO PETERER

Dipl. Chem.-Ing. ETH

geboren am 12. Dezember 1958

von Appenzell AI

Angenommen auf Antrag von

Prof. Dr. J.R. Bourne, Referent

Prof. Dr. G. Gut, Korreferent

Zürich 1986

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Wer nichts als die Chemie versteht,

versteht auch diese nicht recht.

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Meinen lieben Eltern

und

meiner lieben Frau Claudia

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Es ist ein schönes Gefühl, endlich danken zu dürfen und auch zu kön¬

nen.

Spezieller Dank gebührt:

Meiner lieben Frau Claudia, für alles, was sie während der Doktoran¬

denzeit mit mir erdulden musste.

Meinen lieben Eltern, die mir die ganze Ausbildung ermöglicht haben,

für das Ausharren mit einem so unruhigen Sohn, der sie manchmal bis

zur Verzweiflung treiben konnte.

Prof. Dr. J. R. Bourne, meinem Doktorvater, der mir diese Doktorar¬

beit ermöglicht hat, für die Übernahme des Referates, die fachliche

Unterstützung, wenn der Esel für mich am Berg stand und für die ak¬

tive Teilnahme an den Festen der "Hallenbureauproductions (HBP)".

Prof. Dr. G. Gut, für die Übernahme des Korreferates und die träfen

Sprüche, die er jeweils bei meiner Versuchsapparatur fallen liess,

wenn er sich auf dem Weg zu seinem Gruppenkaffee befand.

Dr. 0. Dossenbach, für die Unterstützung bei Problemen mit der ro¬

tierenden Scheibe.

Dr. Peter M. Dell'Ava, genannt der Prediger, für die Einführung ins

ETH-Doktorandenleben und die Mithilfe bei der Gründung der Hallen-

bureaukaffeerunde.

Ernst Peter Sandmeier, Epe, der sichere Garant für das Fortbestehen

der HBP, für die vielen schönen Stunden am Ort der Begegnung im Hal¬

lenbüro und die imposanten Schilderungen seiner Versicherungsfälle.

Mitglieder der Hallenbureaukaffeerunde (täglich 0930 - 1000 Uhr),

für die unendlichen Diskussionen über Politik, Wissenschaft, Wirt-

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schaft, Militär und Privatleben.

Max Wohlwend und Markus Graber von der Elektronikwerkstatt, für die

jederzeitige Behebung meiner elektronischen Probleme, für die diver¬

sen Zaubertricks anlässlich unserer Gruppenfeste und für die inter¬

essanten Fachgespräche über den edelsten Sonnentropfen auf Erden und

die dazugehörigen Degustationen.

Jürg Hostettler und Herrn Seinecke von der mechanischen Werkstatt

des Technisch-Chemischen Laboratoriums der ETH Zürich, für die di¬

versen, nichtgebrauchten Rührer und thermostatisierten Baffles, die

zu schön und genau sind, um gebraucht zu werden.

Frau Silvia Bossart, vom Chemikalienschalter, die jeweils grosszügig

Laborgeschirr ausgeliehen und damit erst die erfolgreiche Durchfüh¬

rung der verschiedenen HBP-Anlässe ermöglicht hat.

Martin Griot, Chefphotograph unserer Gruppe, für die Einführung in

die Geheimnisse der Dunkelkammer sowie für die einzigartigen Bilder

meiner Hochzeit.

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung 1

2. Literaturübersieht 2

3. Theoretische Grundlagen 3

3.1 Nicht-newtonsche, pseudoplastische Flüssigkeiten 3

3.1.1 Scherung von newtonschen Lösungen 3

3.1.2 Potenzgesetz für pseudoplastische Lösungen 4

3.2 StoffÜbergang 4

3.2.1 StoffÜbergangskoeffizient kL 4

3.2.2 Dimensionslose Kennzahlen 6

3.2.2.1 Physikalische Bedeutung des Re-Exponenten B. .

7

3.2.2.2 Sc-Exponent C 8

3.2.2.3 Analogie zwischen Stoff- und Wärmeübergang . . 8

3.2.3 Dimensionslose Kennzahlen für pseudoplastische Lösun¬

gen 9

3.3 Leistungsmessungen 11

4. Elektrochemische Methode 14

4.1 Elektrolyt-System 15

4.2 Ionentransport 15

4.3 Stofftransportkoeffizient kj^ 16

5. Versuchslösung 17

5.1 Anforderungen an die Veruchslösung 17

5.2 Xanthan 17

5.3 Darstellung der Versuchslösung 17

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6. Bestimmung der physikalischen Daten 21

6.1 Rheologie 21

6.1.1 Rotationsviskosimeter 21

6.2 Diffusionskoeffizient D 23

6.2.1 Stofffluss durch die rotierende Scheibe 23

6.2.2 Apparatur 24

6.2.3 Messdaten 25

6.3 Dichte 26

6.4 Ferricyanidkonzentration 26

7. Apparatur 27

7.1 Rührkessel 28

7.2 Rührer 28

7.3 Baffles 28

7.4 Elektronik 32

7.4.1 Personalcomputer (HP 9816) 33

7.4.2 Datenerfassungseinheit (HP 3497A) 33

7.4.3 Digital Voltmeter (HP 3456A) 33

7.4.4 Messverstärker 33

7.4.5 Drehzahl Scanner 34

8. Versuchsdurchführung 35

8.1 Herstellen der Lösung 35

8.2 Geometrische Anordnung 35

8.3 Anoden- und Kathodenanordnung 35

8.4 Strommessung an den Elektroden 37

8.4.1 Stromfluktuationen bei newtonschen Lösungen 37

8.4.2 Fluktuationen nicht-newtonscher Lösungen (h/D = 1/3) 41

8.5 Messablauf 46

8.5.1 NLWOOD 47

8.6 Definition der verschiedenen Sherwoodzahlen 47

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9. Experimentelle Resultate 48

9.1 Newtonsche Lösung 48

9.1.1 Lokale Parameter A, B und C 48

9.2 Nicht-newtonsche Lösungen 56

9.2.1 DreiparameterSchätzung 56

9.2.2 ZweiparameterSchätzung 56

9.2.3 Lokale Sh-Zahlen (Shi) 62

9.2.4 Vertikale Verteilung der Sh^-Zahlen 63

9.2.5 Gültigkeitsbereich der Sh-Beziehungen 66

9.2.6 Vergleich zwischen den newtonschen und den nicht-new-

tonschen Sh-Messungen 66

9.2.6.1 Unterschiede zwischen newtonschen und nicht-

newtonschen Shh-Schätzungen 66

9.2.6.2 Abweichungen der Shj_-Schätzungen 69

9.2.6.3 Unterschiede in der Vertikalverteilung der

Shh-Zahlen 69

9.2.7 StoffÜbergang mit einer Polyäthylenoxidlösung ....70

9.3 Verhältnis von maximaler und minimaler Shh-Zahl 70

9.3.1 Einfluss der Reynoldszahl 71

9.3.2 Einfluss des Rührerdurchmessers 72

9.4 Leistungsmessungen 74

9.4.1 Aufnahme der newtonschen Leistungskurve 74

9.4.2 Nicht-newtonsche Leistungsmessungen im laminaren Be¬

reich 74

9.4.3 Nicht-newtonsche Leistungsmessungen im Übergangsbe¬

reich 78

9.4.4 StoffÜbergangsmessungen im Übergangsgebiet 82

10. Zusammenfassung 86

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11. Ausblick88

12. Symbolverzeichnis 89

13. Literaturverzeichnis92

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1. Einleitung

Rührkessel zeigen sehr komplizierte, uneinheitliche Strömungsver¬

hältnisse. Will man bezüglich Stoff- und Wärmetransport an der Kessel¬

wand (zB. für Korrosionsbetrachtungen oder Wärmeabfuhrprobleme) Nähe¬

res über die lokalen Verhältnisse wissen, muss man sich auf empirische

Daten stützen.

Mittels dimensionslosen Gleichungen, die die Strömungsverhältnisse

einigermassen beschreiben, kann man über den Stoff- und Wärmeübergang

an der Wand des Rührkessels Genaueres aussagen. Mit geeigneten Appa¬

raturen wird es möglich, solche dimensionslose Beziehungen empirisch

aufzustellen, die den lokalen Stofftransport beschreiben helfen.

Mit zunehmendem Aufkommen von Kunststoffen muss des öftern mit

nicht-newtonschen Lösungen gearbeitet werden. Ein spezieller Typ einer

solchen Lösung ist eine pseudoplastische Flüssigkeit. Die Viskositäts¬

verhältnisse im Rührkessel solcher Lösungen werden kompliziert, da die

Viskosität nicht mehr überall im Kessel konstant bleibt. Es wird dar¬

auf abgezielt, über den lokalen Stoffaustausch pseudoplastischer Lö¬

sungen mehr zu wissen und abzuklären.

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- 2 -

2. Literaturübersieht

Über den Stofftransport newtonscher Flüssigkeiten im Rührkessel ist

viel bekannt. Bei der lokalen Betrachtung des StoffÜbergangs in Kes¬

seln existiert nur eine Arbeit von Post [1], der den lokalen Stoff-

Übergang an der Wand untersucht hat. Er konnte an verschiedenen Orten

der Wand dimensionslose StoffÜbergangsbeziehungen aufstellen. Diese

Arbeit gilt als Voraussetzung für die vorliegenden Ausführungen.

Der Stofftransport nicht-newtonscher, pseudoplastischer Lösungen in

einem Rührkessel ist bis jetzt praktisch nur auf den Gasaustausch un¬

tersucht worden. Von Novella [2] existiert eine Arbeit, in der das

Auflösen von Salzen im Rührkessel behandelt wurde. Für den StoffÜber¬

gang erhielt er folgende, dimensionslose Sherwoodbeziehung:

kL D /d2 N2~n pY'63 /K N11"1 Y/3d y k / y d p

Hier bildet k^ einen über die ganze Wand gemittelten Stoffüber¬

gangskoeffizienten. Lokale Werte in nicht-newtonschen Flüssigkeiten

fehlen ganz.

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- 3 -

3. Theoretische Grundlagen

3.1 Nicht-newtonsche, pseudoplastische Flüssigkeiten

3.1.1 Scherung von newtonschen Lösungen

Eine Flüssigkeit, die deformiert wird, beginnt zu fliessen. Der Wi¬

derstand gegen das Fliessen ist die Viskosität oder "innere Reibung".

Ein wichtiger Typ der Fliessdeformation ist die Scherung. Die einfache

Scherung zwischen zwei parallelen Platten kann als Vorgang betrachtet

werden, bei dem unendlich dünne parallele Scheiben wie Spielkarten

übereinander gleiten.

Um das Fliessen auszulösen, muss eine Spannung wirken, die Schub¬

spannung t (vgl. Figur 1).

= %

«y

u=u u=u+6u

Figur 1; Einfache Scherung zwischen horizontalen Schichten

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- 4 -

Newton stellte fest, dass die Schergeschwindigkeit y zur angewandten

Schubspannungt proportional ist, wobei die Proportionalitätskonstante

die Viskosität /u darstellt:

T=/UJ> (2)

Flüssigkeiten, die dem Gesetz von Newton folgen, nennt man newtonsche

Lösungen.

3.1.2 Potenzgesetz für pseudoplastische Lösungen

Bei nicht-newtonschen, pseudoplastischen Lösungen wird häufig das

lineare, Newtonsche Gesetz (Gleichung 2) durch das Potenzgesetz von

Ostwald ersetzt, da die Schubspannung nicht mehr linear von der Scher¬

geschwindigkeit abhängt.

t = K yn ( n < 1) (3)

Mit zunehmender Schergeschwindigkeit nimmt die Viskosität ab. Ist n>1,

steigt die Zähigkeit bei höherer Schergeschwindigkeit an, man spricht

dann von einem dilatanten Verhalten.

3.2 StoffÜbergang

3.2.1 StoffÜbergangskoeffizient kt.

Der Stoffübergang an der Wand eines Rührkessels wird nur durch die

Diffusion in der laminaren Grenzschicht bestimmt (vgl. Figur 2).

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- 5 -

•wahres Konzentrationsprofil

Approximation nach Nernst

Figur 2: Stoffübergang in der Diffusionsschicht an der Rührkesselwand

und Approximation nach Nernst

Nach dem Gesetz von Fick gilt:

de

n = - D —

dx

(4)

Der Stofffluss ist proportional zum treibenden Konzentrationsgefälle

mit dem Diffusionskoeffizienten D als Proportionalitätsfaktor.

Nach Nernst wird das Konzentrationsgefälle in der Diffusions¬

schicht in erster Näherung linear angenommen (vgl. Figur 2).

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- 6 -

Daraus ergibt sich:

'dc\ ca-

c0- = (5)

,dx/x=0 S

Der Stofffluss an der Wand erhält dann folgende Beziehung:

nx=0 = K (^

Mit

D

- = kL (Stoffübergangskoeffizient) (7)

S

resultiert die Stoffflussgleichung:

nx=0 - kL <S» - c0) (8)

Der Stofftransport durch eine bestimmte Fläche A wird dann:

N* = A kL (cw - c0) (9)

Der Stoffübergangskoeffizient kL kann mittels elektrochemischer Metho¬

de bestimmt werden (s. Kap. 4).

3.2.2 Dimensionslose Kennzahlen

Die Strömungsverhältnisse in einem Rührkessel sind sehr kompli¬

ziert. Um die Geschwindigkeit des StoffÜberganges vorauszusagen, müs¬

sen empirische und halbempirische Korrelationen verwendet werden. Zur

Vereinfachung dieser Korrelationen werden sie in dimensionsloser Form

geschrieben. Es werden die dimensionslosen Kennzahlen nach Sherwood

(Sh), Reynolds (Re) und Schmidt (Sc) gebildet.

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- 7 -

kL L

Sh = (10)

v L

Re = (11)

v

V

Sc = - (12)

D

Zur Beschreibung des Stofftransportes in einem Rührkessel wird die be¬

kannte Sherwoodglei'chung angewendet:

Sh = A ReB Scc (13)

In dieser Dissertation wird die charakteristische Länge L gleich dem

Rührerdurchmesser d in Re und 'gleich dem Kesseldurchmesser D in Sh ge¬

setzt (vgl. Kapitel 3.2.3).

3.2.2.1 Physikalische Bedeutung des Re-Exponenten B

Die Strömungsverhältnisse im Rührkessel sind nicht trivial. Sie

sind nicht vergleichbar mit Strömungen über geometrisch einfache Ge¬

bilde wie zum Beispiel über eine ebene Platte oder um eine Kugel. Lo¬

kale Unterschiede sind recht erheblich.

Das Strömungsbild einer Rushtonturbine (vgl. Figur 15) sieht nach

Weihrauch [3] folgendermassen aus (Figur 3):

H/D = 1,15

Figur 3: Strömungsbild einer Rushtonturbine in einem Rührkessel

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- 8 -

Die Strömung bewegt sich zwischen einer StaupunktStrömung und einer

Strömung über eine ebene Platte.

Bei Wärmeübergangsmessungen sind die dimensionslosen Gleichungen

der beiden Strömungstypen bekannt. Mit der Analogie zwischen Wärme-

und StoffÜbergang (vgl. Kapitel 3.2.2.3) können die Resultate der Wär¬

meübergangsmessungen auch für die Stoffübergangsbetrachtungen verwen¬

det werden. Für eine StaupunktStrömung von Gasen an einem Kreiszylin¬

der gilt nach Gröber [4]:

Nu = 1,14 Re0'5 pr°'371 (14)

Eine längsangeströmte, ebene Platte zeigt folgende Beziehung [4]:

laminare Grenzschicht : Nu = Konst Re0,5 Pr1//3 (15)

turbulente Grenzschicht : Nu = Konst Re0'8 Pr1/3 (16)

Der Re-Exponent bei einer Strömung im Rührkessel liegt also zwischen

etwa 0,5 und 0,8 und nimmt mit steigender Turbulenz zu.

3.2.2.2 Sc-Exponent C

Chilton und Colburn [5] erhielten für den Exponenten der Schmidt¬

zahl den Wert C = 1/3 und nahmen den Wert unabhängig von der lokalen

Strömung im Rührkessel als konstant an.

3.2.2.3 Analogie zwischen Stoff- und Wärmeübergang

Chilton und Colburn definierten für den Stoff- und Wärmeübergang

zwei Beziehungen:

jm = Sh/(Re Sc1/3) (17)

jh = Nu/(Re Pr1/3) (18)

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- 9 -

Die Analogie ist dann gewährleistet, wenn gilt:

Jm = Jh 09)

oder

Sh/(Re Sc1/3) = Nu/(Re Pr1/3) (20)

Viele Autoren, unter anderem Chilton und Colburn [5], nehmen für den

Schmidtzahlexponenten C einen konstanten Wert an und die Gleichung

(13) erhält dann folgende Form:

Sh = A ReB Sc1/3 (21)

3.2.3 Dimensionslose Kennzahlen für pseudoplastische Lösungen

kL D d2 N2_np K Nn_1Sh = (22) Re = (23) Sc = (24)

B K Dp

Die Sh-, Re- und Sc-Zahlen erhält man aus der Dimensionsanalyse. Da

die Viskosität einer pseudoplastischen Lösung in einem Rührkessel

nicht konstant bleibt, wird nach Metzner eine scheinbare Viskosität

eingesetzt. Im Rührkessel herrscht eine scheinbare Schergeschwindig¬

keit pa, sodass die dazugehörige scheinbare Viskosität fia mit der Vis¬

kosität fi derjenigen newtonschen Lösung identisch ist, die unter den¬

selben Bedingungen die gleiche Leistungsaufnahme aufweist. Metzner und

Otto [6] nehmen an, dass ya linear von der Rührerdrehzahl N abhängig

ist, nämlich:

du

— = Va = ks N <25>

dy

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- 10 -

Metzner und Otto [6] eruierten in zahlreichen Messungen die ks-Werte

für verschiedene Rührertypen. Für eine sechsblättrige Rushtonturbine

fanden sie den Wert ks = 11,5.

Die Re-Zahl nach Metzner, Re^, wird folgendermassen gebildet:

d2 N p

ReM = (26)

f*a

Für die scheinbare Viskosität gilt:

/ua =-1 (27)

Aus dem Potenzgesetz (Gleichung 3) ergibt sich:

i"a - = K van~1 (28)

Mit Gleichung (25) folgt daraus für Re^J

d2 N2_n p ks1_nReM = (29)

K

und entsprechend für die Schmidtzahl Sc^:

K Nn~1 ksn_1ScM = (30)

D p

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Für das Übergangsgebiet oder im turbulenten Bereich stimmt die Glei¬

chung von Metzner (Gleichung 25) nicht mehr exakt.

Aus Leistungsmessungen im Übergangsgebiet kann man eine Abhängig¬

keit der scheinbaren Schergeschwindigkeit von der Rührerdrehzahl und

daraus die scheinbare Viskosität bestimmen.

3.3 Leistungsmessungen

Misst man den Leistungseintrag P einer pseudoplastischen Lösung,

kann man daraus die scheinbare Viskosität /j.a und die scheinbare Scher¬

geschwindigkeit ya berechnen. Mit einem Rotationsviskosimeter ist es

möglich, über das gemessene Drehmoment M den Leistungseintrag P zu er¬

halten.

P = M 2 n N (31)

Daraus ergibt sich für die Leistungskennzahl P0:

P

P0 = (32)

N3 d5 p

Aus Figur 4 ( P0 vs Re ) eruiert man für das gleiche P0 die newtonsche

Reynoldszahl Re und daraus die Viskosität p, die der scheinbaren Vis¬

kosität fia der pseudoplastischen Flüssigkeit entspricht. Schliesslich

lasst sich die scheinbare Schergeschwindigkeit ya über das Potenzge¬

setz (Gleichung 3) berechnen.

Die scheinbare Schergeschwindigkeit ist eine Funktion der Rührer¬

drehzahl (vgl. Gleichung 25).

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10°

T 1—II I I |4 5 6 7 8 101

1 1—I—I i i I |3 4 5 6 7 8 102

logRe

Figur 4: Leistungskennzahl PQ in Abhängikeit von der Reynoldszahl

newtonscher Lösungen für eine Rushtonturbine [7]

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- 13 -

Pollard et al. [8] eruierten im Übergangsgebiet mit einem Ankerrührer

eine Beziehung folgender Art:

ya = 32 N3'75 (33)

Bourne et al. [9] fanden in einem Laborreaktor, der mit einem Anker¬

rührer Suspensionen mischte, eine Abhängigkeit, die in Gleichung (34)

dargestellt ist.

ya = 8,4 N1'8 (34)

Mittels Leistungsmessung kann eine Abhängigkeit der Schergeschwindig¬

keit von der Drehzahl wie folgt bestimmt werden:

Va = a Nb (35)

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- 14 -

4. Elektrochemische Methode

Mit der elektrochemischen Methode ist es möglich, Stoffübergangs¬

messungen an der Rührkesselwand durchzuführen. Man arbeitet mit dem

sogenannten Grenzstrom, bei dem die Geschwindigkeit des Stoffaustau¬

sches am grössten ist. Der Grenzstrom ist dann erreicht, wenn mit

kleiner Änderung der Spannung U der Stromfluss I konstant bleibt, was

in Figur 5 skizziert ist.

U

Figur 5: Grenzstrom I vs. Spannung U

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4.1 Elektrolyt-System

Der Elektrolyt besteht aus Hexacyanoferrat(III), abgekürzt Fi, und

Hexacyanoferrat(II), abgekürzt Fo, mit einer Konzentration von 0,01 M

bzw. 0,02 M. Um Migrationseffekte im elektrochemischen System aus-

schliessen zu können, wird ein Inertelektrolyt in grossem Überschuss

dazugegeben; in diesem Fall ist das 0,5 M Natronlauge.

Folgende Kathoden- und Anodenreaktionen finden statt:

Kathode : FeIII(CN)3" + e" > Fen(CN)4"

Anode : Fen(CN)*~ > FeIII(CN)3" + e"6 6

Von Interesse ist die Kathodenreaktion. Damit die Anodenreaktion nicht

limitierend wird, arbeitet man einerseits mit Fo-Überschuss und ande¬

rerseits wird die Anodenfläche grösser wie diejenige der Kathode ge¬

wählt.

4.2 Ionentransport

Der Ionentransport setzt sich allgemein folgendermassen zusammen:

* * * *

n = nKonvektion + nDiffusion + "Migration (36>

Da die Reaktion in der Diffusionsgrenzschicht an der Wand stattfindet

und nur durch die Diffusion bestimmt wird, hat der Konvektionsterm

keinen Einfluss auf den Stofftransport. Durch Überschuss an Inertelek¬

trolyten wird die Migration ausgeschaltet und Gleichung (36) reduziert

sich auf folgende Form:

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- 16 -

*

n = "Diffusion (37)

n* = kL (cw - c0> <38)

4.3 Stofftransportkoeffizient kr,

Nach dem Gesetz von Faraday gilt:

I * N* z F (39)

Mit der diffusionsbestimmenden Methode folgt für den Stofftransport¬

koeffizienten kL:

N* I

kL = = (40)

A(ca- cQ) z F A (ctt- Cq)

Da die Geschwindigkeit der Kathodenreaktion sehr gross ist, wird die

Anionenkonzentration an der Rührkesselwand gleich Null und der Stoffü¬

bergangskoeffizient k^ erhält die Gleichung:

kL = (41)

z F A ca

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- 17 -

5. Versuchslösung

5.1 Anforderungen an die Veruchslösung

Folgende Anforderungen müssen an die Lösung gestellt werden:

- nicht-newtonsches, pseudoplastisches Fliessverhalten

- Rheologie durch Potenzgesetz darstellbar

- Fliessindex n - 0,6

- nicht oxidier- und reduzierbar in der Elektrolytlösung

- über mehrere Tage bei pH >12 beständig

- Aufweisen des typischen Grenzstromplateaus

Verschiedene Substanzen (Polyäthylenglykol, Polyvinylpyrrolidon,

Polyvinylalkohol) wurden ausgetestet, die die obigen Anforderungen

aber nicht erfüllen konnten. Schlussendlich wurde Xanthan gefunden,

das in einer Konzentration von 0,1 Gew% eingesetzt wird.

5.2 Xanthan

Xanthan, ein natürliches Polysaccharid, ist in Figur 6 dargestellt

[10].

5.3 Darstellung der Versuchslösung

Die Lösung, die in den Versuchen verwendet wurde, bestand aus fol¬

genden Komponenten:

- 0,1 Gew% Xanthan

- 0,5 M NaOH

- 0,01 M Fi

- 0,02 M Fo

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- 18 -

CHjOH CHjOH

COC»

TVXoH A

" *Na.K,1/2Ca

\r a°</ oh

Figur 6: Xanthan-Konfiguration [10]

Das Xanthanpräparat Keltrol F von Kelco wird als Pulver verwendet.

Es ist in Wasser löslich und hat eine Korngrösse von durchschnittlich

74 /u . Die Lösung zeigt pseudoplastisches Fliessverhalten mit einem

Fliessindexen n - 0,6. In dieser Konzentration ist keine Fliessgrenze

und kein Thixotropieeffekt feststellbar.

In Figur 7 ist die Haltbarkeit, dh. die Rheologiekonstanz der Lö¬

sung dargestellt. Das Alter der gleichen Lösung variiert zwischen null

und 67 Stunden.

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- 19 -

600 800

[s-1]

Figur 7: Fliesskurven (tvs.p) einer Versuchslösung verschiedenen Al¬

ters (Angaben in Stunden)

Die Flüssigkeit wird im Rührkessel einer elektrischen Spannung aus¬

gesetzt. In Figur 8 sind die Grenzstromkurven bei verschiedenen Dreh¬

zahlen dargestellt. Ab einer Spannung von U = 300 mV ist keine Ände¬

rung des Stromflusses mehr erkennbar. Die StoffÜbergangsmessungen wur¬

den in der Folge bei einer Spannung von U = 700 mV durchgeführt.

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- 20 -

I

[mA]2,5-

2,0-

1,5-

1.0-

0.5-

I

N = 240 min"1

• N = 80 min"*1

u[mV]

Figur 8: Grenzstromkurven I vs. U einer Versuchslösung im Rührkessel

bei verschiedenen Drehzahlen an der Elektrode 7 (vgl. Figur

13 und Tabelle 2) bei 20° C

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- 21 -

6. Bestimmung der physikalischen Daten

Xanthanlösungen lassen sich nicht exakt identisch herstellen. Das

Pulver ist nicht vollständig homogen und bei der Zugabe des Xanthans

in hochturbulent gerührtes Wasser muss mit unterschiedlichem Verlust

gerechnet werden. Daher müssen die physikalischen Daten (Fliessindex

n, Konsistenzkonstante K, Diffusionskoeffizient B und Dichte p ) jeder

hergestellten Lösung neu bestimmt werden.

6.1 Rheologie

Mit Rheologie bezeichnet man das Fliessverhalten einer Lösung. Bei

einer nicht-newtonschen, pseudoplastischen Flüssigkeit, die dem Po¬

tenzgesetz (Gleichung 3) gehorcht, braucht man die Konsistenzkonstante

K und den Fliessindexen n zu bestimmen. Eine gebräuchliche Apparatur,

diese zwei Parameter zu eruieren, stellt das Rotationsviskosimeter

dar.

6.1.1 Rotationsviskosimeter

Für die Rheologiemessungen stand ein Rheomat 30 der Firma Contraves

zur Verfügung. Die Messungen wurden mit koaxialen Zylindern (Figur 9

[11]) durchgeführt, die gegeneinander geschert werden. Das Drehmoment

M, das dabei entsteht, kann gemessen werden (Gleichung 42).

(2w/n)n 2 7r L K R?M = i (42)

[1 - (Ri/Ra)2/n]n

Auf den inneren Zylinder wirkt folgende Schubspannung tr,!

M

% = (43)1

2 n L R£

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22 -

Figur 9: Doppelspalt-Messsystem für Rotationsviskosimeter

Die Schergeschwindigkeit für pseudoplastische Lösungen ()>r. /n.n) wird

dann:

M 0/n 2 a> /n

^R.,n.nl2 n L K R? / 1 - (Ri/Ra)2/n

(44)

Für newtonsche Flüssigkeiten sind die Schergeschwindigkeiten vr. ftlvom

Rheomathersteller tabelliert. Mit einem Korrekturfaktor Kostw konnen

diejenigen für pseudoplastische Lösungen berechnet werden.

^»n.n -

yRitn

1 - (Ri/Ra)'

n [ 1 - (Ri/Ra)2/n ]>>Ri,n Kostw (45)

Für die verwendeten Versuchslösungen hat der Korrekturfaktor aber ei¬

nen unwesentlichen Einfluss. Eine Flüssigkeit mit n = 0,56 zeigt den

folgenden Wert für den Faktor Kostw*

Kostw = 1/016

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- 23 -

Die Schergeschwindigkeitskorrektur für pseudoplastische Lösungen ist

unbedeutend. In Tabelle 1 sind die Theologischen Parameter n und K mit

und ohne Korrektur aufgeführt. Der Fliessindex zeigt keine Änderung

und die Abweichung der Konsistenzkonstante liegt unter 1%.

Tabelle 1: Rheologische Parameter n und K der Gleichung (3) mit und

ohne Korrektur für pseudoplastische Lösungen

n K [kg sn-2/m]

Lösung mit Korrektur

Lösung ohne Korrektur

0,5576

0,5576

61,878-10"3

61,333.10-3

6.2 Diffusionskoeffizient D

Der Diffusionskoeffizient D der Ferricyanidionen in der Xanthanlö-

sung wird mittels rotierender Scheibe gemessen. Die Regelmässigkeit

der Scheibe erzeugt eine konstante Grenzschichtdicke über die ganze

Oberfläche, was eine exakte Bestimmung des Diffusionskoeffizienten er¬

laubt .

6.2.1 Stofffluss durch die rotierende Scheibe

Mitschka und Ulbrecht [12] erhielten eine numerische Lösung für die

Strömung ,die durch die rotierende Scheibe in einer Potenzgesetzlö-

sung hervorgerufen wird. Für den Stromfluss I über die Scheibenober¬

fläche schreibt man [13]:

(F*/1+n \2 \

z [l2a/ ]1/3 c N-1/3(1+n) R2+(1-n)/3(1+n)jT(4/3) \7+5n/

°°

j

(46)

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- 24 -

Aus Strommessungen bei verschiedenen Winkelgeschwindigkeiten (I vs.o»)

kann man den Diffusionskoeffizienten B bestimmen.

6.2.2 Apparatur

Für die Messungen wurde eine Goldelektrode mit einem Durchmesser

von 6,0 mm gewählt. Die Drehzahl wurde geregelt, so dass exakte Mes¬

sungen durchgeführt werden konnten. Figur 10 umreisst die Apparatur.

N2-•

V

425h

<o«frCM CO

.ijk

Gold-

Eiektrode

Anode

jGlasfilter )

o 10O) T-

r- CM

~r.^2£

H-115135

Figur 10: Apparatur zur Messung des Diffusionskoeffizienten D mittels

rotierender Scheibe (Masse in mm)

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- 25 -

6.2.3 Messdaten

Figur 11 zeigt den Grenzstromfluss in Abhängigkeit der logarith-

mierten Winkelgeschwindigkeit. Eine Messung gilt als korrekt, wenn die

Kurve signifikant durch den Nullpunkt führt.

Figur 11: I vs. w1'1+n einer pseudoplastischen Lösung bei 20° C (n

0,593, K = 49,088-10"3 kg sn-2/m)

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- 26 -

Für eine pseudoplastische Versuchslösung ergibt sich bei 20° C ein

Diffusionskoeffizient von:

n>20°C = 5,643*10"10 m2/s

Im Vergleich zu einer newtonschen Lösung von Post [1], die bei glei¬

cher Temperatur einen Koeffizienten von

I>20°C = 6,455'10"10 m2/s

aufweist, ist ein Unterschied von 12,6 % feststellbar.

6.3 Dichte

Die Dichte p wurde mit einem Pyknometer bestimmt. Die Werte der

pseudoplastischen Versuchslösungen bei 20° C lagen bei 1028 kg/m3.

6.4 Ferricyanidkonzentration

Die Konzentration von Ferricyanid wurde iodometrisch gemessen. Es

wurde nach Vogel [14] vorgegangen.

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- 27 -

7. Apparatur

Figur 12 zeigt die schematische Anordnung der ganzen Versuchsein¬

richtung.

Kanal

Rühr-

kessel

Trigger

T, N

Trigger

Kanal

Datenerfassungs¬

system /

Digital Output

Digital

Voltmeter

Messwerte

PC

HP 9816

Printer

Disk Drive

N-Scanner

N-Regelung Spannung

MessVer¬

stärker

RZETH

Figur 12: Apparateschema der ganzen Versuchsanordnung

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- 28 -

7.1 Rührkessel

Der an der Wand mit 172 Nickelelektroden bestückte Rührkessel ent¬

spricht demjenigen von Post [1].

Ein Aluminiumkern wurde mit derselben Form wie ein Rührkessel her¬

gestellt und mit Aralditkanälen versehen, die später die Elektroden¬

isolationen darstellten. Anschliessend wurde galvanometrisch zuerst

Kupfer und dann Nickel auf den Aluminiumkern abgeschieden. Jede Elek¬

trode wurde mit einem elektronischen Stecker verbunden. Über den gan¬

zen Kessel folgte eine PVC-Schicht zur Isolation. Abschliessend konnte

der Aluminiumkern mit 10 %-iger Natronlauge herausgelöst und die Kup¬

ferschicht mit Peroxid entfernt werden.

Figur 13 zeigt die Tankdimensionen und in Figur 14 ist die Elektro¬

denkonfiguration dargestellt. Für die StoffÜbergangsmessungen wurden

die C-Elektroden verwendet. Tabelle 2 gibt die Flächen der verschie¬

denen C-Elektroden wieder.

7.2 Rührer

Eine sechsblättrige Rushtonturbine (Figur 15) diente als Rührer.

7.3 Baffles

Vier gerade Strombrecher mit d-j/D = 0.114 wurden als Baffles ver¬

wendet. Damit die Temperatur im Rührkessel konstant gehalten werden

konnte, wurden die Baffles thermostatisiert (Figur 16). Sie lagen

dicht an der Kesselwand.

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OOOO*

O"

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EE

EE

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- 30 -

Figur 14: Elektrodenkonfiguration des zylindrischen Teils des Rührkes¬

sels mit den Tangentiallängen der Elektroden in Grad

Tabelle 2: Flächen der C-Elektroden

Elektroden- Nr. Elektrodenfläche [mm2]

1 473,27

2 612,33

3 720,35

4 618,83

23 618,83

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- 31 -

10^

12,6iI

10,0

31,6

50.0

Figur 15: Rushtonturbine (Masse in mm)

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- 32 -

Figur 16: Thermostatisierter Baffle

7.4 Elektronik

Folgende elektronische Geräte standen für die Versuchsapparatur zur

Verfügung:

- Personal Computer (HP 9816)

- Datenerfassungseinheit (HP 3497A Data Acquisition/Control Unit)

- Digital Voltmeter (HP 3456A)

- Printer (HP 2671G)

- Diskdrive (HP 82901M)

- Messverstärker (Elektronikwerkstatt ETH Zürich)

- DrehzahlScanner (Elektronikwerkstatt ETH Zürich)

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- 33 -

7.4.1 Personalcomputer (HP 9816)

Der HP 9816 ist ein Personalcomputer, der mit BASIC programmiert

wurde. Er konnte alle Peripheriegeräte über HP-Bus, RS 232 und Trig¬

gers ansteuern. Zur Hauptsache führte er Steuerungs- und Datenerfas¬

sungsaufgaben aus. Daten wurden verarbeitet und abgespeichert. Eine

Kommunikation mit dem Rechenzentrum der ETH Zürich wurde für Regres¬

sionsprogramme sichergestellt. Ein Printer und ein Diskdrive für

Prints und Datenabspeicherung ergänzten den Rechner.

7.4.2 Datenerfassungseinheit (HP 3497A)

Mit der Datenerfassungseinheit konnten Timerfunktionen ausgeführt

werden. Mit der Digital Output Option wurden die Elektrodenkanäle di¬

gital angesteuert und für den Messverstärker als Messkanäle geschal¬

tet. Ferner konnten TriggerSignale erzeugt werden, die den Messver¬

stärker und den DrehzahlScanner steuerten.

7.4.3 Digital Voltmeter (HP 3456A)

Das Digital Voltmeter nahm die Strommessdaten vom Messverstärker

auf, mass während 30 Sekunden, berechnete Mittelwerte und Standardab¬

weichungen der Elektrodenstromflüsse und lieferte die Daten dem Rech¬

ner weiter.

7.4.4 Messverstärker

Der Messverstärker war neben Spannungsgeber für die Anoden- und Ka¬

thodenfläche auch Strommessgerät mit digitalem Ausgang. Ferner diente

der Verstärker als Rührerdrehzahlregler, Temperatur- und Drehzahlmess¬

einheit.

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- 34 -

7.4.5 DrehzahlScanner

Der Scanner, der auch den Messverstärker mit der Spannung versorg¬

te, stellte den Spannungsgeber für den Rührmotor dar. Er beinhaltete

zehn vorwählbare Drehzahlspannungen, die über ein Triggersignal ge¬

schaltet werden konnten.

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- 35 -

8. VerSuchsdurchführung

8.1 Herstellen der Lösung

Xanthan ist in 0,5 M Natronlauge schlecht löslich. Es wurde zuerst

eine 0,2 Gew%-ige Xanthanlösung in Wasser hergestellt. Nach der Zugabe

gleichen Volumens von 1 M NaOH wurden das Fi und das Fo zudosiert, so

dass eine 0,1 Gew%-ige Xanthanlösung mit 0,5 M NaOH entstand, die 0,01

M Fi und 0,02 M Fo enthielt. Vor jedem Einsatz wurden die physikali¬

schen Daten der Lösungen bei entsprechender Temperatur bestimmt.

8.2 Geometrische Anordnung

Es wurde mit einer Flüssigkeitshöhe von H/D =1,0 gearbeitet. Das

entsprach einem Flüssigkeitsvolumen von 2,7 Litern. Der Rührer war auf

der Höhe h/D = 1/3 installiert, d.h. auf der Höhe der Elektrode 5, die

vier Strombrecher standen bis auf eine Höhe von h/D = 0,20 im zylin¬

drischen Teil des Rührkessels.

8.3 Anoden- und Kathodenanordnung

Die C-Elektroden wurden für die StoffÜbergangsmessungen verwendet.

Da die vier Baffles regelmässig angeordnet waren, musste nur ein Vier¬

tel der Kesselwand gemessen werden, nämlich genau zwischen zwei Baf¬

fles. Dazu wurden die Strombrecher zweimal relativ zu den C-Elektroden

verschoben, um den Stoffübergang über den ganzen Kessel messen zu

können. Dies hatte drei Messreihen mit den C-Elektroden bei den drei

Bafflestellungen (vgl. Figur 17) zur Folge.

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- 36 -

30°

Bafflestellung 1

- 0°

Figur 17: Relative Stellung der Messelektrodenreihe zu den Baffles

Die Messelektrode wurde kathodisch geschaltet. Um eine ausgebildete

Grenzschicht zu bekommen, musste eine gewisse Elektrodenfläche katho¬

disch vorgeschaltet werden. Die Elektroden zwischen den zwei Baffles

mit der Messelektrode plus eine Elektrodenreihe vor dem in Rührerdreh-

richtung ersten Baffle wurden kathodisch. Vor und nach diesen Katho¬

denflächen wurde je eine Reihe neutral, der Rest anodisch eingestellt.

Die Anodenfläche war immer grösser als diejenige der Kathode, um die

Limitierung der Anodenreaktion auszuschalten.

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- 37 -

8.4 Strommessung an den Elektroden

8.4.1 Stromfluktuationen bei newtonschen Lösungen

Die lokalen Elektroden zeigen zum Teil starke Fluktuationen. Dieser

Einfluss auf die Strommittelwerte sollte unbedeutend bleiben. Auf Rüh-

rerblatthöhe stellen sich jedoch signifikant unterschiedliche Fluktua¬

tionen ein. Figur 18 zeigt eine Langzeitaufnahme der Elektrode 5 wäh¬

rend ungefähr sechs Minuten. Mit einer Abtastfrequenz von 10,4 Hz wur¬

de der Stromfluss gemessen. Deutlich sind zwei verschiedene Plateaus

erkennbar, die stochastisch erreicht werden.

3-10*

Anzahl Messungen

Figur 18: I vs. Zeit der Elektrode 5 einer newtonschen Versuchslösung

bei einer Drehzahl N = 660 min-1 und 10,4 Hz Abtastfrequenz

(h/D = 1/3)

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- 38 -

Die Strommessmittelwerte, die für die Berechnung des StoffÜbergangs -

koeffizienten kL verwendet werden, zeigen grosse Abweichungen, wie Fi¬

gur 19 beweisen kann.

310-

Anzahl Messungen

Figur 19: Über 30 s gemittelte Stromflusswerte I aus Figur 18

Tabelle 3: Strommittelwerte I aus Figur 18

Mittelwert I [mA]

1 35,46

2 33,04

3 33,84

4 30,77

5 35,43

6 34,94

7 34,11

8 34,72

9 35,67

10 34,24

I 34,22

s 1,46

s [%] 4,3

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- 39 -

In Tabelle 3 sind die zehn Mittelwerte aufgeführt. Der Mittelwert die¬

ser Strommittelwerte hat eine Streuung von über 4%. Die unregelmässi¬

gen Fluktuationen verunmöglichen eine Reproduzierbarkeit der Elektro-

denstromflüsse. Figur 20 deckt diesen Missstand zusätzlich auf. Es

wurden sechs aufeinanderfolgende Messungen der C-Elektrodenreihe

durchgeführt. Die Streuungen sind erheblich (vgl. Tabelle 4).

Ei-

Nr.

11- •M

10-

9- —

8- —

7- --

6- •••• ••

5- «• • • •

4-

3- «•

2-

1-

«•• •

1

1

i

2

"

1

3

i l l i

4 5 6 7

i i

8 9-103

Sh

Figur 20: Stoffaustausch einer newtonschen Versuchslösung, sechsmal

,-1nacheinander an den elf Elektroden bei N = 660 min

sen (h/D =1/3)

gemes-

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- 40 -

Tabelle 4: Streuungen der Sh-Zahlen einer newtonschen Lösung bei N =

660 min-1 an den elf Elektroden in % (vgl. Figur 20)

Elektroden- Shx S S

Nummer [%]

1 4800 91,1 1,9

2 4621 425,2 9,2

3 6537 54,5 0,8

4 7627 97,1 1,3

5 8107 832,6 10,3

6 6503 485,2 7,5

7 5320 214,2 4,0

8 5010 116,0 2,3

9 4781 147,8 3,1

10 4586 410,3 8,9

11 3763 125,0 3,3

Shv 5639 88,2 1,6

Ändert man die Rührerposition minim, tauchen diese Effekte nicht

mehr auf. Tabelle 5 zeigt den kritischen Bereich der Rührerstellung,

in der die Streuung der Stromflussmittelwerte gross ist.

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- 41 -

Tabelle 5: Gemitteiter Stromfluss I der Elektrode 5 in Abhängigkeit

der Rührerposition im Rührkessel einer newtonschen Ver¬

suchslösung bei N = 660 min"1

h/D Stromfluss s

I [mA] [%]

0,352 35,6 0,7

0,346 35,6 0,4

0,340 34,8 2,8

1/3 34,2 4,3

0,327 34,1 3,0

0,321 32,0 6,7

0,314 28,8 0,4

0,308 28,8 0,6

8.4.2 Fluktuationen nicht-newtonscher Lösungen (h/D = 1/3)

Die Reproduzierbarkeit ist bei den pseudoplastischen Flüssigkeiten

auf Rührerhöhe immer unter 2 %. Das zeigen Langzeitmessungen (Figuren

21, 22 und Tabelle 6), bei denen im Vergleich zu den newtonschen Flüs¬

sigkeiten die typische Zweiplateaubildung ausbleibt.

Sechs aufeinanderfolgende Sherwoodmessungen weisen die in Figur 23

und Tabelle 7 dargestellten Streuungen auf.

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- 42 -

3-10*

Anzahl Messungen

Figur 21: I vs. Zeit einer nicht-newtonschen Versuchslösung an der

Elektrode 5 mit N = 660 min-1 und 10,4 Hz Abtastfrequenz

3-103

Anzahl Messungen

Figur 22: Über 30 s gemittelte Mittelwerte I der Strommessungen aus

Figur 21

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- 43 -

Tabelle 6: Strommittelwerte I aus Figur 21

Mittelwert I [mA]

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

18,74

18,40

18,53

18,10

18,11

18,23

18,25

18,15

17,77

18,41

f

S

S [%]

18,27

0,27

1,5

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- 44 -

9-103

Sh

Figur 23: Stoffaustausch einer pseudoplastischen Lösung ,sechsmal

nacheinander an den elf Elektroden bei N = 660 min-1 gemes¬

sen

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- 45 -

Tabelle 7: Streuungen der Sherwoodzahlen der elf Elektroden bei sechs

aufeinanderfolgenden Messungen einer pseudoplastischen Lö¬

sung bei N = 660 min-1 (vgl. Figur 23)

Elektroden- Shx s s

Nummer [%]

1 2482 104,7 4,2

2 2968 64,6 2,2

3 4237 90,1 2,1

4 6731 71,4 1,1

5 8879 151,6 1,7

6 6493 79,7 1,2

7 3542 102,2 2,9

8 2510 33,2 1,3

9 2777 75,5 2,7

10 3084 49,8 1,6

11 3632 92,6 2,6

Shv 4342 39,4 0,9

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- 46 -

8.5 Messablauf

In Figur 24 ist das Fliessbild des Programms zur Steuerung und Da¬

tenaufnahme der StoffÜbergangsmessungen skizziert.

Baffle 1

Drehzahl 1

Elektrode 1

N,T

II —> I, kL, Shi

If El >11

If N >9

If Baffle >3

Snglobal' Re» Sc

Abspeicherung

IPrinten, Grafik

Regressionsprogramm

Emulation RZ

A, B, C

+1 +1 +1

Figur 24: Fliessschema der Datenaufnahme und Datenauswertung

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- 47 -

8.5.1 NLWOOD

Mit den Sh-, Re- und Sc-Zahlen wird eine nichtlineare Regression

nach Wood [15] durchgeführt, um die drei Parameter A, B und C der

Gleichung (13) zu schätzen.

8.6 Definition der verschiedenen Sherwoodzahlen

Aus den Strommessungen der einzelnen Elektroden folgen die lokalen

Sherwoodzahlen (Sh]_). Eine horizontale Integration der lokalen Sh-Zah¬

len auf einer bestimmten Elektrodenhöhe liefert Sh^. Werden die elf

vertikal angeordneten lokalen Werte bei einer der drei Bafflestellun-

gen gemittelt, ergeben sich die drei vertikalen Sh-Zahlen (Shv). Der

globale oder totale Stoffaustausch erfolgt durch Integration aller

Sh^-Zahlen über die ganze Wandfläche und wird mit Sht bezeichnet.

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- 48 -

9. Experimentelle Resultate

9.1 Newtonsche Lösung

Unter den in Kapitel 8.2 beschriebenen geometrischen Anordnungen

wurden StoffÜbergangsmessungen von newtonschen Lösungen durchgeführt.

Tabelle 8 zeigt die Stoffdaten einer Lösung bei einer Temperatur

T = 22,9° C, woraus Re = 27000 und Sc = 1470 entstehen.

Tabelle 8: Stoffdaten einer newtonschen Versuchslösung mit 0,5 M

NaOH/0,01 M Fi/0,02 M Fo bei h/D = 1/3

T _ 22,9° C

Re = 27000

Sc = 1470

V = 1,01976 •10"-6 m2/s

D = 6,93746 •10"- m2/s

P = 1026,27 kg/m3

/"= 1,0466- 10"-'

kg/ms

N = 11,013 i.-13

= 660,8 min

9.1.1 Lokale Parameter A, B und C

In Tabelle 9 sind die Parameter A, B und C der Gleichung (13) für

die horizontalen Sherwoodzahlen (Shh), dh. für den Stoffübergang in

Abhängigkeit der vertikalen Lage im Kessel, angegeben.

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- 49 -

Tabelle 9; Geschätzte Parameter A, B und C der Sherwoodgleichung (13)

mit ihren Standardabweichungen s in % für den horizontalen

Stoffaustausch newtonscher Lösungen; aus den drei Parame¬

tern berechnete Sh^-Zahlen bei Re = 27000 und Sc = 1470 mit

den Standardabweichungen im 95%-Vertrauensintervall

El.- Nr. A B C Shh S S

SA SB SC [%]

1 0,12615,9%

0,825

1,0%

0,291

5,3%

4764 91,1 1,9

2 0,488

31,3%

0,742

2,1%

0,22713,5%

4960 96,4 1,9

3 0,476

6,2%

0,739

0,4%

0,2822,2%

7008 39,0 0,6

4 2,374

8,9%

0,606

0,7%

0,2613,5%

7719 66,9 0,9

5 5,786

20,8%

0,559

1,8%

0,2279,3%

9088 176,7 1,9

6 2,855

30,3%

0,611

2,4%

0,218

14,1%

7139 132,8 1,9

7 0,264

20,4%

0,8151,3%

0,231

8,5%

5819 163,7 2,8

8 0,109

15,2%

0,8700,9%

0,2605,6%

5203 114,4 2,2

9 0,292

23,8%

0,776

1,5%

0,245

9,5%

4788 71,0 1,5

10 0,245

25,0%

0,753

1,7%

0,289

8,5%

4379 54,6 1,2

11 0,451

18,9%

0,694

1,3%

0,284

6,6%

4257 27,4 0,6

Shv 0,754

7,6%

0,700

0,5%

0,251

3,0%

5947 42,8 0,7

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- 50 -

Tabelle 10: Geschätzte Parameter A und B der Sherwoodgleichung (21)

mit ihren Standardabweichungen s in % für den horizontalen

Stoffaustausch newtonscher Lösungen; aus A und B berechne¬

te Sn^-Zahlen bei Re = 27000 und Sc = 1470 mit den Stan¬

dardabweichungen im 95%- Vertauensintervall

El.-

Nr.

A

SA

B

SBShh s s

[%]

1 0,087

8,8%

0,832

1,0%

4810 51,3 1,1

2 0,190

18,2%

0,757

2,4%

4887 130,4 2,7

3 0,302

5,8%

0,746

0,8%

6943 45,5 0,7

4 1,268

7,8%

0,615

1,3%

7659 79,4 1,0

5 2,324

13,5%

0,572

2,4%

9052 106,9 1,2

6 1,056

17,5%

0,625

2,8%

7064 139,3 2,0

7 0,106

14,3%

0,830

1,7%

5743 39,4 0,7

8 0,056

10,6%0,882

1,2%

5157 61,3 1,2

9 0,133

14,5%

0,789

1,8%

4742 79,0 1,7

10 0,167

12,7%

0,759

1,7%

4384 23,7 0,5

11 0,293

10,1%0,700

1,4%

4213 68,8 1,6

Shv 0,366

8,6%0,711

1,2%

5888 60,0 1,0

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- 51 -

Tabelle 9 enthält ebenfalls die aus der DreiparameterSchätzung bei be¬

stimmten Re- und Sc-Zahlen berechneten Sherwoodzahlen (Shh) mit ihren

Standardabweichungen s im 95%-Vertrauensintervall bei Re = 27000 und

Sc = 1470.

Wird der Schmidtexponent konstant genommen, nämlich C = 1/3, so er¬

hält man die in Tabelle 10 aufgeführten Parameter A und B sowie die

Sherwoodzahlen Shn.

Vergleicht man die berechneten Sherwoodzahlen aus der Dreiparame¬

ter- mit denjenigen aus der ZweiparameterSchätzung, fällt auf, dass

die Abweichungen (vgl. Tabelle 11) unter 1,5% liegen. Die Genauigkeit

der Schätzungen ist bei konstantem Sc-Exponent (C = 1/3) besser und

die Standardabweichungen vor allem der A-Schätzung werden kleiner.

Tabelle 11: Abweichungen der Shh-Zahlen aus der Zwei- (Tabelle 10) von

denen aus der DreiparameterSchätzung (Tabelle 9) in %

El.-Nr. Abweichung in %

1 1,0

2 1,5

3 0,9

4 0,8

5 0,4

6 1,1

7 1,3

8 0,9

9 1,0

10 0,1

11 1,0

Sht 1,0

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- 52 -

Figur 25 zeigt die vertikale Verteilung der Shh-Zahlen, die aus der

ZweiparameterSchätzung berechnet wurden.

Sh

Figur 25: Vertikale Verteilung der Shh-Zahlen aus der Zweiparameter-

Schätzung newtonscher Lösungen bei Re = 27000 und Sc = 1470

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- 53 -

Da die Genauigkeit der DreiparameterSchätzung schlechter ausfällt,

wird für die lokalen Sherwoodzahlen die Schätzung für zwei Parameter

durchgeführt, wobei C = 1/3 gehalten wird.

In Tabelle 12 und Tabelle 13 werden die Parameter A und B bzw. die

berechneten Sh^-Zahlen für die lokalen Messungen aufgeführt.

Tabelle 12: Geschätzte Parameter A und B der Sherwoodgleichung (21)

für den lokalen Stoffaustausch newtonscher Lösungen

Bste 1 Bste 2 Bste 3 Shh

El.-

Nr.

A B A B A B A B

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

0,107 0,812

0,514 0,655

0,428 0,712

1,586 0,595

2,520 0,565

1,199 0,613

0,153 0,791

0,038 0,917

0,129 0,795

0,189 0,760

0,105 0,810

0,114 0,807

0,127 0,792

0,254 0,760

0,983 0,637

2,153 0,577

1,272 0,603

0,102 0,832

0,077 0,851

0,143 0,787

0,182 0,749

0,662 0,619

0,052 0,880

0,102 0,826

0,250 0,766

1,291 0,616

2,309 0,573

0,766 0,658

0,077 0,866

0,060 0,880

0,127 0,785

0,129 0,770

0,359 0,672

0,087 0,832

0,190 0,757

0,302 0,746

1,268 0,615

2,324 0,572

1,056 0,625

0,106 0,830

0,056 0,882

0,133 0,789

0,167 0,759

0,293 0,700

Shv 0,417 0,700 0,376 0,707 0,313 0,727 0,366 0,711

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- 54 -

Tabelle 13: Aus den lokalen Parametern A und B (Tabelle 12) berechnete

Sh^-Zahlen mit ihren Standardabweichungen s im 95%-Ver-

trauensintervall bei Re = 27000 und Sc = 1470 für newton¬

sche Lösungen

Bste 1 Bste 2 Bste 3 Shh

El.-

Nr.

Shi s Shi s Shi s Shh s

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

4824 1,5%

4670 2,0%

6956 0,6%

7812 0,4%

9139 3,0%

•7096 2,1%

5568 1,2%

5002 0,6%

4890 3,1%

5013 2,0%

4638 0,4%

4884 1,1%

4669 2,9%

6737 0,1%

7432 0,8%

8825 1,5%

6798 2,7%

5640 2,3%

5168 0,5%

4996 2,0%

4315 3,2%

4165 1,7%

4692 2,6%

5305 2,4%

7049 0,6%

7878 1,1%

9086 1,9%

7175 2,8%

6023 0,7%

5414 2,3%

4347 4,3%

3789 1,8%

3879 1,1%

4810 1,1%

4887 2,7%

6943 0,7%

7659 1,0%

9052 1,2%

7064 2,0%

5743 0,7%

5157 1,2%

4742 1,7%

4384 0,5%

4213 1,6%

Shv 5996 1,2% 5807 0,9% 5928 1,8% 5888 1,0%

Die Tangentialverteilung der Shi-Zahlen ist in Figur 27 angegeben.

In der vertikalen Umgebung der Rührerhöhe (Elektrode 2 bis 8) ist ein

gleichmässiger Trend zwischen den drei Bafflestellungen feststellbar.

Am Boden des Rührkessels und an der Flüssigkeitsoberfläche sind andere

Verteilungen massgebend.

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- 55 -

7-

Bafflestellung

Figur 26; Tangentialverteilung der lokalen Sherwood-Zahlen bei Re

27000 und Sc = 1470 für newtonsche Lösungen

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- 56 -

9.2 Nicht-newtonsche Lösungen

Die Stoffübergangsmessungen mit den pseudoplastischen Lösungen wur¬

den bei identischer geometrischer Anordnung wie mit den newtonschen

Flüssigkeiten durchgeführt.

9.2.1 DreiparameterSchätzung

Mit den gemessenen lokalen Sherwoodzahlen wurden wiederum Dreipara¬

meterschätzungen für die Shh-Zahlen durchgeführt. In Tabelle 14 sind

die Parameter A, B und C sowie die daraus berechneten Shh-Zahlen mit

ihren Standardabweichungen für die horizontalen Messungen aufgeführt.

Die Exponenten der Schmidtzahl zeigen zum Teil unrealistische Werte

(10~11). Die Sc-Zahl nähme den Wert eins an und hätte bei der Sher¬

woodgleichung (13) gar keinen Einfluss. Die Genauigkeit der Schätzun¬

gen lässt auch sehr zu wünschen übrig, liegen doch die Standardabwei¬

chungen zum Teil über 100%. Für die B-Schätzung werden vernünftige

Werte geliefert. Sehr ungenau stellt sich die Bestimmung der Konstante

A heraus. Fast alle Standardabweichungen sind grösser als 100%. Ver¬

heerend zeigen sich auch die Abweichungen der berechneten Shh-Zahlen.

9.2.2 ZweiparameterSchätzung

Der Sc-Exponent C wurde konstant gehalten (C = 1/3). Die Sicherheit

der Schätzungen nimmt im Vergleich zur DreiparameterSchätzung schlag¬

artig zu (vgl. Tabelle 15). Die Standardabweichungen der berechneten

Sh-Zahlen liegen jetzt unter 3,1%.

Für die lokalen Messungen wird nur die ZweiparameterSchätzung ver¬

wendet .

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Tabelle 14: Geschätzte Parameter A, B und C der Sherwoodgleichung (13)

mit ihren Standardabweichungen s in % für den horizontalen

Stoffaustausch pseudoplastischer Lösungen; aus den Parame¬

tern berechnete Shh-Zahlen bei Re^ = 3984 und ScM = 11848

mit den Standardabweichungen im 95%-Vertrauensbereich

El.- Nr. A B C shh s s

SA SB SC [%]

1 1,419>100%

0,883

7,3%

10-11>100%

2134 623,1 29,2

2 18,600>100%

0,616

10,0%

10-11>100%

3072 581,2 18,9

3 8,938>100%

0,741

8,5%

10-1°>100%

4160 858,0 20,6

4 14,383>100%

0,628

5,2%

0,09810,0%

6559 1038,3 15,8

5 1,344>100%

0,541

6,2%

0,44523,3%

7744 928,8 12,0

6 1,00090,9%

0,539

4,5%

0,44616,4%

5720 214,5 3,7

7 0,038>100%

0,7187,0%

0,56926,3%

3039 990,5 32,6

8 0,013>100%

0,963

4,7%

0,42233,3%

1996 380,8 19,1

9 0,017>100%

0,900

5,4%

0,441

33,3%

1850 447,9 24,2

10 0,043>100%

0,829

6,0%

0,43435,7%

2433 517,8 21,3

11 0,044>100%

0,9309,3%

0,375

71,4%

3306 1100,0 33,3

Shv 1,60266,7%

0,664

2,7%

0,24322,7%

3847 288,1 7,5

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- 58 -

Tabelle 15; Geschätzte Parameter A und B der Sherwoodgleichung (21)

mit ihren Standardabweichungen für den horizontalen Stoff¬

austausch pseudoplastischer Lösungen; aus den zwei Parame¬

tern berechnete Shh-Zahlen bei Rej^ = 3984 und ScM = 11848

mit ihren Standardabweichungen im 95%-Vertrauensintervall

El.-

Nr.

A

SA

B

SBShh s s

[%]

1 0,027

25,6%

0,982

3,2%

2112 42,2 2,0

2 0,358

24,4%0,714

4,2%

3037 82,6 2,7

3 0,170

24,4%

0,840

3,5%

4098 96,6 2,4

4 0,876 •

13,3%

0,698

2,3%

6507 128,4 2,0

5 5,094

10,1%

0,507

2,5%

7805 116,5 1,5

6 3,839

7,8%

0,504

1,9%

5710 85,5 1,5

7 0,625

18,2%

0,647

3,4%

3042 93,4 3,1

8 0,036

16,9%0,940

2,2%

1988 50,5 2,5

9 0,062

17,2%0,870

2,4%

1917 32,6 1,7

10 0,141

17,2%

0,800

2,6%

2440 60,0 2,5

11 0,071

30,3%0,919

4,0%

3295 22,4 0,7

Shv 0,545

6,0%

0,692

1,1%

3852 47,0 1,2

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- 59 -

Vergleicht man wiederum die berechneten Shh-Zahlen der beiden Para¬

meterschätzungen, fällt auf, dass die Differenz der beiden Werte ge¬

ring ist (Tabelle 16).

Tabelle 16; Abweichungen der berechneten Shh~Zahlen aus der Zwei-

(vgl. Tabelle 15) mit denen aus der DreiparameterSchätzung

(vgl. Tabelle 14) in %

El.- Abweichung

Nr. in %

1 1,0

2 1,1

3 1,5

4 1,1

5 0,3

6 0,2

7 0,1

8 0,4

9 3,6

10 0,3

11 0,3

Sht 0,1

Die Reynolds- und Schmidtzahlen sind nach Metzner gebildet worden.

Bestimmt man die Re- und Sc-Zahl nach Gleichungen (23) und (24),erhält

man aus der ZweiparameterSchätzung für die horizontalen Shh-Zahlen die

in Tabelle 17 aufgeführten Werte.

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- 60 -

Tabelle 17: Geschätzte Parameter A und B der Gleichung (21) mit ihren

Standardabweichungen für den horizontalen Stoffaustausch

pseudoplastischer Lösungen; aus A und B berechnete Shh-

Zahlen mit ihren Standardabweichungen im 95%-Vertrauensin¬

tervall für Re = 1511 und Sc = 31243

El.-

Nr.

A

SA

B

SB

Shh S S

[%]

1 0,056

18,5%

0,974

2,6%

2203 72,5 3,3

2 0,519

16,7%

0,717

3,3%

3111 61,5 2,0

3 0,297

18,2%

0,834

3,1%

4193 109,8 2,6

4 1,306

9,2%

0,694

1,9%

6616 32,4 0,5

5 6,364

10,9%

0,501

3,1%

7849 207,5 2,6

6 4,803

8,3%

0,497

2,4%

5753 88,2 1,5

7 0,971

19,6%

0,630

4,4%

3079 126,1 4,1

8 0,082

25,6%0,908

4,0%

1990 69,9 3,5

9 0,127

22,7%

0,844

3,8%

1929 35,1 1,8

10 0,264

20,8%

0,778

3,7%

2474 77,9 3,1

11 0,154

31,3%

0,894

4,8%

3373 143,9 4,3

Shv 0,842

8,3%0,682

1,7%

3907 64,0 1,6

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- 61 -

Die Abweichungen zu den Werten, die auf den Kennzahlen nach Metzner

(vgl. Tabelle 15) basieren, zeigen beim Reynoldsexponenten B kleine

Differenzen. Die Konstante A bildet grössere Unterschiede. Tabelle 18

liefert die Abweichungen in den Shh-Zahlen. Gesamthaft ist die Schätz¬

genauigkeit mit Re^ und Sc^ besser. Alle Reynolds- und Schmidtzahlen

wurden daher nach Metzner gebildet.

Tabelle 18: Abweichung der Shh-Zahlen aus Schätzung mit Reynolds(Re)-

und Schmidt(Sc)-Zahl nach der Dimensionsanalyse von denen

nach Metzner in %

El.- Abweichung

Nr. in %

1 4,3

2 2,4

3 2,3

4 1,7

5 0,6

6 0,8

7 1,2

8 0,1

9 0,6

10 1,4

11 2,4

Sht 1,4

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- 62 -

9.2.3 Lokale Sh-Zahlen (Sh])

Mit den gemessenen, lokalen Stoffübergangszahlen wurden Zweiparame¬

terschätzungen durchgeführt. Tabelle 19 und Tabelle 20 stellen die Re¬

sultate zusammen.

Tabelle 19: Geschätzte Parameter A und B der Sherwoodgleichung (21)

für den lokalen Stoffaustausch pseudoplastischer Lösungen

Bste 1 Bste 2 Bste 3 Shh

El.- A B A B A B A B

Nr.

1 0,029 0,988 0,009 1,110 0,075 0,845 0,027 0,982

2 0,354 0,735 0,370 0,697 0,361 0,704 0,358 0,714

3 0,161 0,858 0,133 0,858 0,228 0,803 0,170 0,840

4 0,591 0,751 1,070 0,664 1,076 0,676 0,876 0,698

5 3,242 0,567 6,489 0,471 6,208 0,486 5,094 0,507

6 2,711 0,554 3,755 0,502 5,578 0,456 3,839 0,504

7 0,512 0,687 0,763 0,612 0,648 0,629 0,625 0,647

8 0,026 0,983 0,051 0,900 0,034 0,938 0,036 0,940

9 0,005 1,153 0,137 0,789 0,158 0,754 0,062 0,870

10 0,019 1,020 0,314 0,717 0,244 0,741 0,141 0,800

11 0,055 0,965 0,045 0,967 0,151 0,819 0,071 0,919

Shv 0,355 0,750 0,602 0,675 0,768 0,648 0,545 0,692

In Figur 27 ist die horizontale Verteilung der Shi-Zahlen darge¬

stellt. In einer grossen Umgebung zur Rührerblatthöhe sieht die Ver¬

teilung einheitlich aus. An der Kesseloberfläche und in der Nähe des

Bodens sind andere Verhältnisse ersichtlich.

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Tabelle 20: Aus den Parametern A und B (Tabelle 19) berechnete, lokale

Sherwoodzahlen mit ihren Standardabweichungen s im 95%-

Vertrauensintervall bei ReM = 3984 und Sc« = 11848 für

pseudoplastische Lösungen

Bste 1 Bste 2 Bste 3 Shh

El.-

Nr.

Shi s Shi s Shi s Shh s

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

2384 6,6%

3574 5,1%

4506 4,1%

6813 1,4%

8130 1,9%

6104 1,9%

3472 1,8%

2051 3,7%

1679 3,9%

2037 5,1%

3737 7,3%

2102 3,1%

2726 2,9%

3722 1,0%

5996 1,9%

7342 1,9%

5494 1,7%

2944 1,3%

2022 2,8%

2164 2,4%

2730 3,4%

3109 3,0%

1885 3,7%

2818 0,5%

4045 1,3%

6661 1,6%

7954 2,1%

5573 0,5%

2717 2,2%

1847 2,1%

1867 3,0%

2589 4,0%

3059 6,7%

2112 2,0%

3037 2,7%

4098 2,4%

6507 2,0%

7805 1,5%

5710 1,5%

3042 3,1%

1988 2,5%

1917 1,7%

2440 2,5%

3295 0,7%

Shv 4058 1,0% 3696 0,8% 3769 0,7% 3852 1,2%

9.2.4 Vertikale Verteilung der Shi-Zahlen

Die berechneten Shi-Zahlen kann man in Abhängigkeit der Position im

Tank darstellen. Figur 28 zeigt die Verteilung. Deutlich ist das Maxi¬

mum des Stoffaustausches auf Rührerhöhe erkennbar. Das Minimum liegt

knapp unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche. Die Unterschiede zwischen

den drei Bafflestellungen sind recht gering.

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Bafflestellung

Figur 27: Tangentialverteilung der Shi-Zahlen bei Re^ = 3984 und Scm =

11848 für pseudoplastische Lösungen

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Figur 28: Vertikale Verteilung der Shi-Zahlen aus der Zweiparameter¬

schätzung für pseudoplastische Lösungen bei Re^ = 3984 und

ScM = 11848

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9.2.5 Gültigkeitsbereich der Sh-Beziehungen

Die Sherwoodbeziehungen gelten nur in einem bestimmten Reynoldsbe-

reich. Wie aus Figur 29 ersichtlich wird, herrscht oberhalb einer Rey¬

noldszahl von Rew = 103 eine einheitliche Beziehung zwischen dem

Stoffaustausch und den ReM~ und ScM~Zahlen. Wählt man einen tieferen

Reynoldsbereich, ergibt sich eine andere vertikale Sherwoodverteilung.

In Figur 30 sind die mit tieferen Reynolds- und höheren Schmidtzahlen

berechneten Shh~Werte angegeben (Parameter A und B aus Tabelle 19).

9.2.6 Vergleich zwischen den newtonschen und den nicht-newtonschen Sh-

Messungen

9.2.6.1 Unterschiede zwischen newtonschen und nicht-newtonschen Shn-

Schätzungen

Vergleicht man die ZweiparameterSchätzung der beiden Lösungstypen

(Tabelle 10 und Tabelle 15) fällt auf, dass sich global kein wesentli¬

cher Unterschied einstellt. Die Reynoldsexponenten und die Konstanten

der Sht-Gleichung sind von gleicher Grössenordnung. Bei den Shh-Glei¬

chungen zeichnen sich einige Abweichungen ab. Die Unterschiede der

Konstanten A weisen keinen eindeutigen Trend auf. Es fällt nur auf,

dass das Verhältnis zwischen maximalem (2,324) und minimalem A (0,056)

der newtonschen Lösung bedeutend geringer ist wie bei der nicht-new¬

tonschen (5,094/0,027). Die Standardabweichungen der A-Schätzung sind

erwartungsgemäss bei der nicht-newtonschen Lösung grösser.

Bei der Betrachtung des Reynoldsexponenten bilden sich geringere

Unterschiede. Newtonsche Flüssigkeiten weisen B-Werte zwischen 0,572

und 0,882 auf, nicht-newtonsche zeigen solche von 0,504 bis 0,982, was

das Aufkommen grösserer lokaler Unterschiede in der Strömung der pseu¬

doplastischen Flüssigkeit aufzeigen kann. Die Standardabweichungen der

Reynoldsexponenten sind bei beiden Lösungstypen in etwa gleich gross.

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T 1 I 1—\6 7 8 9 103

logReM

Figur 29; Shh/(ScM)1'3 vs. ReM verschiedener pseudoplastischer Lösun¬

gen

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Figur 30: Vertikale Verteilung der berechneten Shh-Zahlen bei ReM

588 und Scm = 237 83 für pseudoplastische Lösungen

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9.2.6.2 Abweichungen der Shi-Schätzungen

Die lokalen A- und B-Werte variieren wie folgt (vgl. Tabelle 12 und

Tabelle 19):

newtonisch : 0,038 < A < 2,520 0,565 < B < 0,917

nicht-newtonisch : 0,005 < A < 6,489 0,456 < B < 1,153

Lokal sind recht grosse Differenzen in den Extremwerten feststellbar.

Die nicht-newtonsche Strömung schwankt mehr zwischen hoher Turbulenz

und laminarem Gebiet . Die relativ hohe Anzahl von B-Werten über 0,8

deutet darauf hin, dass die nicht-newtonsche Grenzschicht an der Wand

mehr vom Abreissen bedroht ist (vgl. Post [1]).

Die Shi-Zahlen (vgl. Tabelle 13 und Tabelle 20) ,die bei beiden

Lösungstypen mit einer Drehzahl von N = 660 min-1 berechnet wurden,

zeigen auf, dass die Standardabweichungen der nicht-newtonschen Lösung

um die Rührerhöhe klein, am Boden und gegen die Flüssigkeitsoberfläche

grösser werden, was bei der newtonschen Flüssigkeit'

nicht der Fall

ist. Wiederum deuten diese Umstände darauf hin, dass bei der nicht-

newtonschen Lösung mehr Unterschiede in den lokalen Strömungsverhält¬

nissen auftreten.

9.2.6.3 Unterschiede in der Vertikalverteilung der Shh-Zahlen

Der auffälligste Unterschied zwischen der newtonschen (Figur 25)

und der nicht-newtonschen (Figur 28) Flüssigkeit zeichnet sich im Be¬

reich der Flüssigkeitsoberfläche ab. Die newtonsche weist gegen die

Oberfläche hin einen abfallenden Stoffaustausch auf, während die

nicht-newtonsche den StoffÜbergang zu steigern vermag. Das Strömungs¬

bild an der Flüssigkeitsoberfläche zwischen den beiden Lösungen muss

doch sehr verschieden aussehen.

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- 70 -

9.2.7 Stoffübergang mit einer Polyäthylenoxidlösung

Um die allgemeine Gültigkeit der Sh-Beziehungen für pseudoplasti¬

sche Lösungen zu festigen, wurden auch Messungen mit einem anderen Lö¬

sungstyp durchgeführt. 1%-ige Polyäthylenoxidlösung (Polyox, Union

Carbide, WSR 301) mit 0,5 M NaOH, 0,01 M Fi und 0,02 M Fo wurde ver¬

wendet (n = 0,789, K = 111,85-10-3 kg sn"2/m).

Eine ZweiparameterSchätzung ergab die in Tabelle 21 aufgeführten

Parameter A und B für den totalen Stoffaustausch.

Tabelle 21: Parameter A und B der Sht-Gleichung (21) mit Polyäthyleno¬

xid- und mit Xanthanlösung

Lösung A B

Polyäthylenoxid

Xanthan

0,506

0,545

0,696

0,692

Die Parameter der beiden Lösungstypen liegen in der gleichen Grös-

senordnung.

9.3 Verhältnis von maximaler und minimaler Shh~Zahl

Bei der vertikalen Verteilung der Shh-Zahlen werden ein Maximum-

(shh,Max) unc* ein Minimumwert (ShhfMin) festgestellt. Zu grosse Unter¬

schiede können unerwünschte Einflüsse ausüben. Denkt man an den Korro¬

sionsschutz oder an die Wärmeabfuhr an der Rührkesselwand, müssen we¬

gen wenigen lokalen Übergangszahlen enorme apparative Vorkehrungen ge¬

troffen werden. Von Interesse ist ein möglichst kleines Verhältnis

zwischen maximalem und minimalem Stoffaustauschwert.

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- 71 -

9.3.1 Einfluss der Reynoldszahl

Figur 31 zeigt die Verhältnisse in Abhängigkeit der Reynoldszahl

ReM« Es ist deutlich ein maximales Verhältnis bei einer Reynoldszahl

zwischen ReM = 200 und ReM = 400 ersichtlich. Bei höheren Reynoldswer-

ten wird eine Zahl von drei erreicht. Je turbulenter die Strömung, de¬

sto kleiner wird der relative Unterschied zwischen maximalem und mini¬

malem StoffÜbergang.

5 10 15 20 25 30-10

Figur 31: Shh Max/Snh Min vs- ReM fur verschiedene pseudoplastische

Lösungen (h/D = 1/3)

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- 72 -

Newtonsche Lösungen zeigen bei entsprechender Reynoldszahl Werte

von 3,1 bis 2,1. Auch bei newtonschen Flüssigkeiten ist also ein

leichter Abfall erkennbar.

9.3.2 Einfluss des Rührerdurchmessers

In Figur 31 kann man höhere Verhältnisse zwischen maximaler und mi¬

nimaler Sh-Zahl bei einem Rührerdurchmesser von d = 4 cm erkennen. Der

Einfluss des Durchmessers wird in Figur 32 deutlicher. Einige Messun¬

gen wurden bei einer Rührerhöhe von h/D = 0,625 durchgeführt. Der

kleinste Rührer, d = 4 cm, ergibt die höchsten Werte. Die geringsten

Verhältnisse werden mit dem grössten Rührer, d = 6 cm, erzielt.

Sh,fa

ShMin

20-

15-

10-

5-

A d = 4cm

• d = 5cm

d=6cm

T

2

T"

3 4-103ReM

Figur 32: Shh Max/Snh Min vs. ReM bei verschiedenen Rührerdurchmessern

für pseudoplastische Lösungen (h/D = 0,625)

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73

Untersucht man die drei Rührergrössen bei gleichem Leistungsver¬

brauch und entsprechender Drehzahl (Tabelle 22), liefert der grösste

Rührer die kleinsten Verhältnisse. Die Drehzahlen wurden wie folgt be¬

stimmt:

/d,\V3»2 = »1 —

w(47)

Tabelle 22: Shh Max/Snh Min verschiedener Rührergrössen bei gleichem

Leistungseintrag pseudoplastischer Lösungen

Rührer-

durchmesser

N

[min"1]

Shh,Max/Snh,Min

di = 5 cm

d2 = 4 cm

d3 = 6 cm

660

957

487

4,7

>5,7

3,8

d-| = 5 cm

d2 = 4 cm

d3 = 6 cm

480

696

354

5,6

6,2

4,3

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- 74 -

9.4 Leistungsmessungen

Die Leistungsmessungen wurden im Versuchskessel, der in Kap. 7.1

beschrieben ist, durchgeführt. Die Rührerwelle konnte mit einer spe¬

ziellen Kupplung an den Messkopf des Rotationsviskosimeters angehängt

werden.

9.4.1 Aufnahme der newtonschen Leistungskurve

Mit verschiedenen Glyzerinkonzentrationen und diversen Rührerdurch¬

messern wurde die Abhängigkeit der Leistungskennzahl P0 von der

Reynoldszahl Re bestimmt. Figur 33 gibt die Leistungskurve wieder. Die

Literatur [7] liefert etwas tiefere P0-Werte für newtonsche Flüssig¬

keiten mit einer Rushtonturbine. Mit der etwas grösseren Bafflebreite

der Versuchsanlage könnte die Abweichung erklärt werden.

9.4.2 Nicht-newtonsche Leistungsmessungen im laminaren Bereich

Für die Leistungsmessungen im laminaren Bereich wurden Xanthanlö-

sungen mit einer Konzentration von 0,4 Gew% Xanthan verwendet. Glei¬

chung (48) gibt die Beziehung zwischen der scheinbaren Schergeschwin¬

digkeit ya und der Rührerdrehzahl N wieder.

Va = 12,3 N - 0,45 [s-1] (48)

Gleichung (25) von Metzner und Otto [6] konnte somit bestätigt werden.

Figur 34 zeigt die graphische Darstellung, in der die Gleichungen (25)

und (48) eingezeichnet sind und in Tabelle 23 sind die Messdaten auf¬

gelistet.

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- 75 -

eigene Messungen

Literatur

1 1 1—l I I l I |—100 2 3 4 5 6 7 8 101 3

I I I I I |4 5 6 78 10-=

logRe

Figur 33; Log P0 vs. Log Re aus Leistungsmessungen für newtonsche Lö¬

sungen (h/d = 1/3)

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"og Ya

2-

102-J8

7

6

5'

4-

3

2-

10H

8

7

6-

5-

4-

3H

2-

itf"

,*

l //Metzner

(Gleichung 25)

//y

1—i—i—i i 1111—

101 2 3 4 5 6 7 8 102log N [min~'J

Figur 34: Log ya vs. Log N aus Leistungsmessungen für eine pseudopla¬

stische Lösung ( n = 0,301 ,K = 1224,05-10-3 kg sn"2/m)

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Tabelle 23: Messprotokoll der Leistungsmessung im Übergangsgebiet ei¬

ner pseudoplastischen Xanthan-Lösung ( n = 0,301 ,K =

1224,05-10"3 kg sn-2/m)

N Ablesung M P Po Va

[s"1] Rheomat [104 Nm] [104 W] [s-1]

0,268 5,25 2,58 4,34 72,1 2,7

0,313 5,5 2,70 5,31 55,4 3,4

0,366 5,75 2,82 6,49 42,4 4,1

0,427 5,75 2,82 7,57 31,1 5,0

0,499 6,25 3,07 9,62 24,8 5,6

0,582 6,5 3,19 11,67 18,9 6,7

0,680 6,75 3,31 14,16 14,4 8,1

0,735 7,0 3,44 15,87 12,8 8,7

0,795 7,25 3,56 17,78 11,3 9,1

0,859 7,25 3,56 19,21 9,7 10,4

0,928 7,5 3,68 21,47 8,6 10,8

1,003 7,75 3,81 23,98 7,6 12,5

1.084 8,0 3,93 26,75 6,7 16,2

1,172 8,25 4,05 29,83 5,9 20,8

1,266 8,25 4,05 32,22 5,1 36,5

1,368 8,5 4,17 35,87 4,5 55,0

1,479 8,5 4,17 38,78 3,8 128,4

1,598 8,75 4,30 43,14 3,4 285,6

Figur 35 stellt die Abhängigkeit der Schergeschwindigkeit von der

Rührerdrehzahl bei verschiedenen Rührerdurchmessern (0,253 < d/D <

0,475) dar.

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- 78 -

ogYa

[s-1] /s

//101-

S/ j*

5-

jT / ,7 MetznerT f ,* (Gleichung 25)

4-" '?

s/ A d = 4,0 cm

3-

,'+ • d=5,0 cm

'/ r d = 6,0 cm

• d = 7,5 cm

s

11 1 1 1 1 1 1 1 1 1

10' 10'

log N[min~1]

Figur 35: Log ya vs. Log N aus Leistungsmessungen im laminaren Bereich

mit verschiedenen Rührerdurchmessern einer pseudoplastischen

Lösung (n = 0,301, K = 1224,05-10"3 kg sn_2/m)

Mit zunehmendem Rührerdurchmesser scheint die Abhängigkeit der Scher¬

geschwindigkeit gegenüber der Drehzahl zuzunehmen. Nach Metzner und

Otto [6] ist Gleichung (25) in einem gewissen Bereich unabhängig von

der Rührergrösse (0,182 < d/D < 0,769).

9.4.3 Nicht-newtonsche Leistungsmessungen im Übergangsbereich

Die Messungen im Übergangsgebiet konnten nicht mit der 0,1%-igen

Xanthanlösung durchgeführt werden. Zu verdünnte Lösungen zeigen nicht

mehr messbare Drehmomente. Sind die Flüssigkeiten zuwenig viskos, ent¬

spricht deren Leistungseintrag derjenigen newtonschen Lösung, deren

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Strömungsbild bereits turbulent ist und man bei konstant bleibender

Leistungskennzahl keine newtonsche Reynoldszahl ermitteln kann. Für

die Messungen wurden 0,2 - bis 0,25%-ige Xanthanlösungen verwendet.

Mit vier verschiedenen pseudoplastischen Flüssigkeiten wurden folgende

exponentielle Beziehungen ermittelt (Tabelle 24):

Tabelle 24; Gemessene Beziehungen ya vs. N im Übergansgebiet pseudo¬

plastischer Lösungen

n K Va

[103 kg sn_2/m] [s-1]

0,301 1224,05 9,1 N6'7

0,385 528,64 242 N4'08

0,427 327,40 465 N5'80

0,448 233,04 675 N6'52

Nach Bourne [9] kann der Exponent nicht über zwei liegen. Grundlage

seiner Berechnungen ist die Annahme, dass die Leistungsaufnahme nur

von der Scherung der Flüssigkeit abhängt. Man muss vermuten, dass auch

die Streckbewegung in Xanthanlösungen einen Einfluss ausübt.

In Figur 36 sind die exponentiellen Abhängigkeiten zwischen schein¬

barer Schergeschwindigkeit ya und der Drehzahl N graphisch darge¬

stellt.

Metzner und Taylor [16] fanden bei einer Reynoldszahl ReM = 10 den

Beginn des Übergangsgebietes nach der laminaren Strömung. Tabelle 25

zeigt die Werte aus den Xanthanmessungen. Die Reynoldszahlen weichen

nur wenig von Metzner und Taylor [16] ab.

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logYa

[s-1]3-

2-

10°-

10^8-

7-

6-

5-

4

3"

2-

101- -JT*

8-

7-

6-

5-

4-

3-

2-

• n = 0,301

n = 0,385

n = 0,427

T n = 0,448

1 1 1—I I I I I I—

101 2 3 4 5 6 7 8 -|021 1 1—I2 3

log N [min- J

Figur 36; Log ya vs. Log N aus Leistungsmessungen im Übergangsgebiet

pseudoplastischer Lösungen

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- 81 -

Tabelle 25; Drehzahl N, scheinbare Schergeschwindigkeit ya und Rey¬

noldszahl ReM beim Beginn des Übergangsgebietes nach der

laminaren Strömung pseudoplastischer Lösungen

n N Va ReM

[s~1] [s-1]

0,301 1,000 9,1 9,6

0,385 0,463 10,5 9,6

0,427 0,499 8,3 13,2

0,448 0,499 7,3 16,5

Der Einfluss der Rührergrösse wurde dann auch kurz untersucht. Aus

Tabelle 26 sind die exponentiellen Beziehungen ersichtlich. Mit Erhö¬

hung des Rührerdurchmessers ist eine deutliche Zunahme der scheinbaren

Schergeschwindigkeit im Übergangsbereich feststellbar.

Tabelle 26: Gleichung (35) einer pseudoplastischen Lösung ( n = 0,301,

K = 1224,05'10"3 kg sn-2/m) bei verschiedenen Rührerdurch¬

messern

d Va

[cm] [s-1]

4 1,2 N7'9

5 9,1 N6'7

6 59,2 N5'8

7,5 309,0 N6'1

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- 82 -

9.4.4 StoffÜbergangsmessungen im Übergangsgebiet

Mit den Lösungen, deren Leistungsaufnahme im Übergangsgebiet aufge¬

nommen wurden, konnten auch Sherwoodmessungen durchgeführt werden. Die

Bestimmung der Shi-Zahlen war nicht unproblematisch, mussten doch im

unteren Drehzahlbereich Totzonen festgestellt werden. Wegen apparati¬

ven Einschränkungen konnte nicht genau im Übergangsgebiet gemessen

werden, in dem die ya-N-Beziehungen durch Leistungsmessungen aufgenom¬

men wurden. Es musste im oberen Übergangsbereich gerührt werden, d.h.

mit Drehzahlen von über 80 min-1.

In Figur 37 sind die Sh^-Zahlen in Abhängigkeit der Reynolds- und

Schmidtzahl nach Metzner graphisch dargestellt. Wie auch Tabelle 27

zeigt, ergeben die Reynoldsexponenten Werte über eins, was einer ab¬

reissenden Strömung entsprechen würde (vgl. Post [1]).

Tabelle 27; Sherwoodgleichungen mit Reynolds- und Schmidtzahlen nach

Metzner bei Stoffübergangsmessungen pseudoplastischer Lö¬

sungen im Übergangsgebiet

n Sht

0,385

0,427

0,448

0,010 ReM1'385 ScM1/3

0,011 ReM1'366 ScM1/3

0,027 ReM1'146 ScM1/3

Die Reynolds- und Schmidtzahl werden jetzt mit derjenigen scheinba¬

ren Viskosität gebildet, die aus den Leistungsmessungen eruiert wurde.

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- 83 -

log'Sht

*tf

4-

3-

2-

1CM9

8

7

6

5H

4-

3-

2-

10L

101

n = 0,448

n = 0,427

ns 0,385

"T"

2

/

3

T

4 5

T

6rrT

7 8 910"

-1

2

log ReM

Figur 37; Log (Sht/(ScM)1'3) vs. Log ReM pseudoplastischer Lösungen im

Übergangsgebiet mit Reynolds- und Schmidtzahlen nach Metzner

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- 84 -

Aus

Va = a N< (35)

und

Ma= K Va:

n-1 (28)

ergeben sich folgende Reynolds- und Schmidtzahlen nach Peterer:

2 N1-b(n-1)d" N

Repet =

K an-1

(49)

K a11-1 Nb(n_1)ScPet

~

D p

(50)

Wie Figur 38 und Tabelle 28 zeigen, nehmen die' Reynoldsexponenten klar

vernünftigere Werte an.

Tabelle 28; Sherwoodgleichungen mit Reynolds- und Schmidtzahlen nach

Peterer bei Stoffübergangsmessungen pseudoplastischer Lö¬

sungen im Übergangsgebiet

n Sht

0,385

0,427

0,448

0,02 Repet0'817 ScPet1/3

0,06 RePet0'685 ScPet1/30,11 Repet0'608 Scpet173

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- 85 -

logSht

LScw

Pety

4-

3-

2-

101-J9

8-|

7

6-

5-

4-

3-

./

y

• n« 0,448

n= 0.427

An = 0,385

T—r—r

7 8 910-

3

T

4

"T"

5

"T 1—I I I

6 7 8 91q4

log Repet

Figur 38: Log (Sht/(Scpet)1/3) vs. Log RePet pseudoplastischer Lösungen

im Übergangsgebiet mit den Reynolds- und Schmidtzahlen nach

Peterer

Die effektive Viskosität, die zur Beschreibung der Strömung pseudo¬

plastischer Lösungen benötigt wird, kann über die experimentelle Lei¬

stungsaufnahme angemessen bestimmt und eingesetzt werden.

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- 86 -

10. Zusammenfassung

Mit der beschriebenen Versuchseinrichtung wird es möglich, relativ

einfach Stoffübergangsmessungen an der Wand eines Rührkessels durchzu¬

führen. Der Vorteil liegt in der lokalen Betrachtung des Stofftrans-

portes.

Nicht-newtonsche, pseudoplastische Lösungen lassen sich gut durch

die Sherwoodgleichung darstellen, wenn der Schmidtexponent C konstant

gewählt wird (C = 1/3). Der Stoffübergang an der ganzen Fläche der

Rührkesselwand lässt sich für eine Rushtonturbine, die auf der Höhe

h/D = 1/3 positioniert wird, folgendermassen durch die dimensionslose

Sherwoodgleichung beschreiben (103 < ReM < 4-103 ; 104 < Scm < 2-104):

Sht = 0,545 ReM0'692 ScM1/3 (51)

Vergleicht man mit der Sh-Gleichung (1) von Novella [2], müssen doch

recht beträchtliche Abweichungen festgestellt werden. Die Gravita¬

tionskraft auf die sich auflösenden Salze zeigt einen gewissen Ein¬

fluss auf den StoffÜbergang.

Untersuchungen im Übergangsgebiet haben gezeigt, dass die scheinba¬

re Viskosität, die für die Bildung der Reynolds- und Schmidtzahl benö¬

tigt wird, durch Leistungsmessungen bestimmt werden kann. Damit wird

es möglich, die Sherwoodgleichung genügend genau im Übergangsbereich

einzusetzen.

Deutliche Unterschiede im Stoffübergang konnten zwischen der new¬

tonschen und der nicht-newtonschen, pseudoplastischen Lösung festge¬

stellt werden. Global zeichnen sich kleine, örtliche Veränderungen ab

(vgl. Tabelle 12 und Tabelle 19). Bei der lokalen Betrachtungsweise

sind die Differenzen erheblich. Das Strömungsbild muss bei der pseudo¬

plastischen Lösung grosse, lokale Unterschiede aufweisen. Diese Fest¬

stellung wird zusätzlich durch die Verhältnisse zwischen maximalen und

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- 87 -

minimalen Shh-Zahlen bekräftigt. Die lokalen Extremwerte sind viel

grösser als bei newtonschen Flüssigkeiten.

Will man im turbulenten Bereich die nicht-newtonschen Messungen den

newtonschen von Post [1] (vgl. Gleichung 52) gegenüberstellen, muss

die Gleichung (51) auf einen gleichen Reynoldsexponenten B gebracht

werden. Korreliert man die nicht-newtonschen Messdaten (Sht) gegen

ReM0'713 ScM1/3 erhält man die Gleichung (53).

Sht = 0,414 Re0'713 Sc1/3 (52)

Sht = 0,458 ReM0'713 ScM1/3 (53)

Die Gleichungen (52) und (53) zeigen global eine gute Übereinstimmung.

Lokal bilden sich erhebliche Unterschiede.

Zum Schluss sei noch auf das newtonsche Strömungsbild bei h/D = 1/3

aufmerksam gemacht. Wie in Figur 18 deutlich zu erkennen ist, wechselt

die Strömung stochastisch. Der Düsenstrahl, der vom Rührer ausgehend

auf die Elektrode 5 gerichtet sein sollte, zeigt unregelmässig gerade¬

aus, nach oben oder nach unten, was zu den zwei typischen Plateaus in

Figur 18 führt.

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- 88 -

11. Ausblick

Zur Festigung der lokalen Sherwoodbeziehungen pseudoplastischer Lö¬

sungen wäre eine Massstabvergrösserung von grossem Interesse. Zugleich

könnten die Leistungsmessungen im Übergangsgebiet überprüft werden,

wird es doch in einem grösseren Rührkessel genauer, Drehmomente und

daraus den Leistungseintrag zu messen.

Eine Visualisierung der Strömung brächte in Kombination mit den ge¬

messenen Stoffübergangskoeffizienten bessere Kenntnisse über die Strö¬

mungsverhältnisse im Rührkessel.

Messungen der Elastizität und der Streckviskosität der Xanthanlö¬

sung gäben mehr Aufschluss darüber, ob der Leistungseintrag nur von

der Scherung der Flüssigkeit abhängt oder ob andere Eigenschaften auch

einen Einfluss ausüben.

Mit einem Wärmeflusskalorimeter könnten Wärmeübergänge gemessen

werden, um die Analogie zum Stofftransport zu untersuchen.

Schliesslich sind noch andere Rührertypen vorhanden, die es in

pseudoplastischen Lösungen zu testen gilt. Es sei für solche Flüssig¬

keiten vor allem an den Anker- und Wendelrührer gedacht.

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- 89 -

c

Cpi

Co

12. Symbolverzeichnis

A Konstante, Parameter der Sherwoodgleichung (13) [-]

a Konstante der Potenzgleichung (35) [-]

a0 Koeffizient der D-Gleichung (46) [-]

B Reynoldsexponent, Parameter der Sherwoodgleichung (13) [-]

b Exponent der Potenzgleichung (35) [-]

Bste Bafflestellung

C Schmidtexponent, Parameter der Sherwoodgleichung (13) [-]

Konzentration [mol/m3]

Fi-Konzentration [mol/m3]

Fi-Konzentration an der Kesselwand [mol/m3]

Cp molare Wärmekapazität [J/K mol]

ca Fi-Konzentration im Kern der Flüssigkeit [mol/m3]

D Rührkesseldurchmesser [m]

D Diffusionskoeffizient [m2/s]

d Rührerdurchmesser [m]

F Faradaykonstante [A s/gAeq]

F Kraft [N]

Fi Hexacyanoferrat(III)

Fo Hexacyanoferrat(II)

H Rührkesselhöhe [m]

h Höhe im Rührkessel [m]

jm Chilton-Colburn-Faktor für den StoffÜbergang [-]

jh Chilton-Colburn-Faktor für den Wärmeübergang [-]

I Stromfluss [A]

I gemittelter Stromfluss [A]

T Mittelwert der gemittelten Stromflüsse T [A]

K Konsistenzkonstante [kg sn~2/m]

Kostw Korrekturfaktor nach Ostwald [-]

kL StoffÜbergangskoeffizient [m/s]

ks Konstante der Metzner-Gleichung (25) [-]

k-r Wärmeübergangskoeffizient [W/m K]

L Charakteristische Länge der Reynoldszahl [m]

L Länge des koaxialen Zylinders [m]

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- 90 -

M Drehmoment [N m]

N Drehzahl [s_1]

N* molarer Stofffluss [mol/s]

Nu Nusselt-Zahl (Nu = h D/kT) [-]

n Fliessindex [-]

n* molare Stoffflussdichte [mol/s m2]

n. newtonisch

n.n nicht-newtonisch

P Leistungseintrag

P0 Leistungskennzahl (P0 = P/(N3 d5p))Pr Prandtl-Zahl (Pr = v p Cp/k-y)R Radius der rotierenden Scheibe

Re Reynolds-Zahl (Re = N d2p //u)

ReM Reynolds-Zahl nach Metzner (ReM = N2_n d2p ks1_n/K)

Repet Re-Zahl nach Peterer (RePet = N1_b(n-1) d2p /K a11"1)

Rl Radius des inneren Zylinders

Ra Radius des äusseren Zylinders

Sc Schmidt-Zahl (Sc =v /B)

ScM Schmidt-Zahl nach Metzner (ScM = K Nn-1 ksn_1/Dp)

Scpet Sc-Zahl nach Peterer (ScPet = K a11"1 Nb(n_1)/Dp)

Sh Sherwood-Zahl (Sh = kL D/D)

Shh horizontale Sherwood-Zahl

Shh,Max maximale horizontale Sherwood-Zahl

Snh Min minimale horizontale Sherwood-Zahl

Shi lokale Sherwood-Zahl

Sht globale Sherwood-Zahl

Shv vertikale Sherwood-Zahl

s Standardabweichung

T Temperatur [°

U Spannung

u Geschwindigkeit [m/s!

z Ladungszahl

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Gammafunktion

Schergeschwindigkeit [s"1]

scheinbare Schergeschwindigkeit [s"1]

Schergeschwindigkeit beim inneren Zylinder newt. [s-1]

Schergeschwindigkeit beim inneren Zylinder n.n [s"1]

Grenzschichtdicke [m]

dynamische Viskosität [kg/ms]

scheinbare dynamische Viskosität [kg/ms]

kinematische Viskosität [m2/s]

Dichte [kg/m3]

Schubspannung [Pa]

Winkelgeschwindigkeit [s'1]

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- 92 -

13. Literaturverzeichnis

[I] Post.Th.; Diss. ETH Nr. 7249 (1983)

[2] Novella,E.Costa et al.; An.Quim., Ser.A, 77 Nr. 2(1981), S.277

[3] Weihrauch,W.; Aufbereitungstechnik, 1(1969), S.31

[4] Gröber et al.; Wärmeübertragung, 3.Ausgabe, Springer(1963)

[5] Chilton,T.H. und Colburn,A.P.; Ind.Eng.Chem., 26(1934), S.1183

[6] Metzner,A.B. und Otto,R.E.; A.I.Ch.E.J., 3(1957), S.3

[7] Rushton,J.H. et al.; Chem.Eng.Prog., 46(1950), S.395,467

[8] Pollard,J. und Kantyka,T.A.; Trans.Instn.Chem.Engrs., 47(1969;

S.21

[9] Bourne,J.R. et al.; Chem.Eng.Sei., 36(1981), S.782

[10] Kelco; Kelzan, Xanthan Gum; Technisches Merkblatt DB-15D

[II] Contraves; Bulletin T103d-7901

[12] Mitschka,P. und Ulbrecht,J.; Coli.Czechoslov.Chem.Comm.,

30(1965), S.2511-2526

[13] Tribollet,B.; Diss. L'Universite Pierre et Marie Curie (1978)

[14] Vogel's Textbook of quantitative inorganic analysis, 4.Auflage

(1978), S.385

[15] NLWOOD; Programmbibliothek ETH Zürich (1976)

[16] Metzner,A.B. und Taylor,J.S.; A.I.Ch.E.J., 6(1960), S.109

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Abstract

The experimental equipment allows in an easy way the measurement of

local mass transfer to the wall of an agitated tank

Non-newtonian, pseudoplastic liquids can be described by the Sher-

wood equation (13).

Sh = A ReB Scc (13)

The exponent of the Schmidt number was kept constant at C = 1/3.

A Rushton turbine, installed at h/D = 1/3, results in an overall

mass transfer through the whole tank wall, which can be represented by

the following dimensionless Sh-Equation (103 < ReM < 4-103 ; 104 < Scm

< 2-104):

Sht = 0,545 ReM0'692 ScM1/3 (51)

Experiments in the transitional region have shown that the average

viscosity /ua, which is needed to form the Reynolds and Schmidt num-

bers, can be determined from measurements of the power input. The

Sherwood equation (13) is better described by this viscosity in the

transitional region.

Comparison between newtonian and non-newtonian pseudoplastic li¬

quids shows large local differences, whereas the differences in ove¬

rall mass transfer (Table 12 and 19) are small. Local flow patterns of

pseudoplastic fluids must be very variable. This is also confirmed by

the ratios between maximal and minimal Shh-Numbers. Local extremes are

bigger in pseudoplastic liquids than in newtonian.

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Overall comparison with newtonian fluids (Post [1]) in the turbu¬

lent region shows good agreement.

Post : Sht = 0,414 Re0'713 Sc1/3 (52)

Peterer: Sht = 0,458 ReM°'713 ScM1/3 (53)

The Reynolds exponent B in (51) was forced to 0,713 in (53).

With h/D = 1/3 the newtonian flow pattern (Figure 18) changes sto-

chastically. The jet of liquid resulting from the impeller should flow

horizontally outwards. But its direction irregulärly Switches between

horizontal, up- and downwards and causes the two typical plateaus in

Figure 18.

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Curriculum vitae

12. 12. 1958

1965-1971

1971-1973

1973-1977

Herbst 1977

1977-1979

1980

1980-1982

Herbst 1982

Dez. 1982

1983-1986

Sommer 1983

21. Juni 1984

17. April 1986

Sommer 1986

Geboren in St.Gallen

Primarschule in St.Gallen

Kath.Kantonssekundarschule St.Gallen

Gymnasium an der Kantonsschule St.Gallen

Matura Typus B

Studium Chemie-Ingenieur an der ETH Zürich (I.Teil)

Militärdienste (UOS/OS)

Studium Chemie-Ingenieur an der ETH Zürich (2.Teil)

Diplom als Dipl.Chem.-Ing.ETH

Beginn der Dissertation am Technisch-Chem. Labora¬

torium (TCL) der ETH Zürich unter Prof.Dr.J.R.Bourne

Assistenztätigkeit in Vorlesung und Praktikum am TCL

Diverse Tätigkeiten als Jugend+Sport Leiter 3

Militärdienst

Vermählung mit Claudia Brunschwiler

Geburt von Michael Jürg

Abschluss der Dissertation