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Einstufiger, kooperativer städtebaulicher Wettbewerb Düsseldorf Nähe trifft Freiheit Südlich Auf’m Tetelberg Protokoll Rückfragenkolloquium 11.07.2019 Protokoll Preisgerichtssitzung 02.10.2019

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Page 1: SüdlichAuf’m Tetelberg - Düsseldorf...Markus Schneider, Hector3 Architekten Schneider Breuer Part mbB (vertritt Cornelia Zuschke) Stellvertretender Fachpreisrichter/innen (ständig

Einstufiger, kooperativer städtebaulicher Wettbewerb

DüsseldorfNähe trifft Freiheit

SüdlichAuf’m

Tetelberg

Protokoll Rückfragenkolloquium 11.07.2019Protokoll

Preisgerichtssitzung 02.10.2019

Page 2: SüdlichAuf’m Tetelberg - Düsseldorf...Markus Schneider, Hector3 Architekten Schneider Breuer Part mbB (vertritt Cornelia Zuschke) Stellvertretender Fachpreisrichter/innen (ständig

Düsseldorf Einstufiger, kooperativer, städtebaulicher Wettbewerb 'Südlich Auf’mTetelberg'

Preisgerichtssitzung

Herwarth + Holz / Freischlad + Holz im Auftrag der LH Düsseldorf, Stadtplanungsamt 1

Protokoll Preisgerichtssitzung

Termin: 02.10.2019, 9.00 – 15.15 Uhr

Ort: Stadtmuseum Düsseldorf, Berger Allee 2, Ibach-Saal

1 Begrüßung

Das Preisgericht tritt am 02.10.2019 um 09.00 Uhr im Stadtmuseum (Ibach-Saal), Berger Allee 2, 40213 Düsseldorf zusammen.

Frau Orzessek-Kruppa, Amtsleitung des Stadtplanungsamts, begrüßt die Anwesenden.

2 Einführung

Frau Holz, Verfahrensmanagement Freischlad + Holz / Herwarth + Holz, gibt einen kurzen Überblick über den Veranstaltungsablauf.

2.1 Feststellung der Vollzähligkeit des Preisgerichts

Frau Holz stellt die Anwesenheit der Fachpreisrichter/innen und stellvertretenden Fachpreisrich-ter/innen, der Sachpreisrichter/innen und stellvertretenden Sachpreisrichter/innen, der Sachver-ständigen sowie des Verfahrensmanagements fest.

Anwesend sind:

Fachpreisrichter/innen (stimmberechtigt)

Ruth Orzessek-Kruppa, Amtsleitung Stadtplanungsamt

Doreen Kerler, Amtsleitung Amt für Gebäudemanagement (vertritt Dorothée Schneider)

Jens Mayerle, 3pass Architekten Stadtplaner Part mbB

Prof. Johannes Ringel, RKW Architektur + Rhode Kellermann Wawrowsky GmbH

Caspar Schmitz-Morkramer, caspar.schmitzmorkramer

Ina Bimberg, Bimberg Landschaftsarchitekten bdla

Markus Schneider, Hector3 Architekten Schneider Breuer Part mbB (vertritt Cornelia Zuschke)

Stellvertretender Fachpreisrichter/innen (ständig anwesend)

Prof. Henrik Schultz, landschaft3*

Sachpreisrichter (stimmberechtigt)

Dr. Alexander Fils, Ratsfraktion CDU

Marko Siegesmund, Ratsfraktion SPD (vertritt Markus Raub)

Dietmar Wolf, Ratsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen (vertritt Norbert Czerwinski)

Max Schade, Ratsfraktion FDP

Dr. Dieter Sawalies, Ratsfraktion Die Linke

Stellvertretende Sachpreisrichter (ständig anwesend)

Frank Optensteinen, Ratsfraktion CDU

Dr. Bernhard Piltz, Ratsfraktion FDP (zeitweise)

Sebastian Mirschel, Ratsfraktion Die Linke

Beratung und Vorprüfung (nicht stimmberechtigt)

Evelyn Hoffmann, Stadtplanungsamt

Monique Lobotzki, Stadtplanungsamt

Roland Maetschke, Amt für Verkehrsmanagement

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Düsseldorf Einstufiger, kooperativer, städtebaulicher Wettbewerb 'Südlich Auf’mTetelberg'

Preisgerichtssitzung

Herwarth + Holz / Freischlad + Holz im Auftrag der LH Düsseldorf, Stadtplanungsamt 2

Heidi Bartling, Gartenamt

Brigitte Holz, Freischlad + Holz / Herwarth + Holz

Nina Mans, Herwarth + Holz

Nicht anwesend und entschuldigt sind:

Cornelia Zuschke, Dezernat für Planen, Bauen, Mobilität und Grundstückswesen

Dorothée Schneider, Stadtkämmerin

Dirk Baackmann, stellv. Amtsleitung, Stadtplanungsamt

Markus Raub, Ratsfraktion SPD

Norbert Czerwinski, Ratsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen

Berthold Behrendt, Ratsgruppe Tierschutz / Freie Wähler

Alexander Führer, Ratsgruppe Tierschutz / Freie Wähler

Petra Fischer, Stadtplanungsamt, Abteilung Umweltbelange

Elke Cardeneo, Umweltamt, Abteilung Klimaschutz

Ilona Hartung, Stadtentwässerungsbetrieb

Heike Lohkamp, Amt für Wohnungswesen

Michael Pfaff, Bauaufsichtsamt.

2.2 Wahl eines Vorsitzenden

Aus dem Kreis des Preisgerichts wird Prof. Johannes Ringel einstimmig, bei eigener Ent-haltung, zum Vorsitzenden des Preisgerichts gewählt.

Prof. Ringel nimmt die Wahl an und bedankt sich für das entgegengebrachte Vertrauen. Er be-stimmt als Protokollführerin Frau Mans, Herwarth + Holz.

Herr Prof. Ringel stellt die Stimmfähigkeit des Preisgerichts fest.

2.3 Hinweis auf die persönliche Verpflichtung nach RPW 2013

Alle zur Sitzung des Preisgerichtes zugelassenen Personen geben die Versicherung zur vertrau-lichen Behandlung der Beratung ab.

Sie erklären weiter, dass sie nach dem Auftaktkolloquium keine Kenntnis von einzelnen Wett-bewerbsarbeiten hatten und keinen Meinungsaustausch mit Wettbewerbsteilnehmern über die Aufgabe und die Lösung geführt haben. Die Preisrichter/innen verpflichten sich auf eine objek-tive, allein an der Auslobung orientierte Beurteilung.

Der Vorsitzende versichert der Ausloberin, den Teilnehmer/innen und der Öffentlichkeit die größtmögliche Sorgfalt und Objektivität des Preisgerichtes nach den Grundsätzen der RPW 2013.

Er bittet darum, die Leistung aller Teilnehmer/innen durch intensive und konzentrierte Bewer-tung der Arbeiten zu honorieren und macht die Mitglieder des Preisgerichtes mit dem Ablauf der Sitzung vertraut.

2.4 Reflektion des öffentlichen Abschlusskolloquiums

Das Preisgericht beginnt seine Beratungen mit einer kurzen Zusammenfassung der gestellten Aufgabe, der Ergebnisse der Rückfragenbeantwortung sowie der öffentlichen Zwischen- und Abschlusspräsentation.

Im Preisgericht besteht Einvernehmen, die am Vorabend im Rahmen des Abschlusskolloqui-ums vorgetragenen Anregungen und Bedenken der anwesenden Bürgerinnen und Bürger so-weit als möglich zu berücksichtigen und zu empfehlen, dass diese bei der weiteren Ausarbei-tung eines städtebaulichen Konzeptes Beachtung finden.

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Preisgerichtssitzung

Herwarth + Holz / Freischlad + Holz im Auftrag der LH Düsseldorf, Stadtplanungsamt 3

3 Bericht der Vorprüfung

Frau Holz erläutert den Ablauf und die Inhalte der Vorprüfung sowie den Aufbau des Vorprüfbe-richtes, der allen Beteiligten vorliegt. Die Vorprüfung wurde durch das Verfahrensmanagement Freischlad + Holz / Herwarth + Holz sowie Vertreter/innen der Fachämter der Landeshauptstadt Düsseldorf durchgeführt.

Teil A: Allgemeiner Bericht der Vorprüfung

Der Teil A erläutert das Vorgehen und die Methodik der Vorprüfung. Er gibt das zusammenfas-sende Ergebnis der formalen Vorprüfung wieder. Des Weiteren werden die der Auslobung zugrunde liegenden Vorprüfung- und Beurteilungskriterien aufgezeigt und erläutert.

Teil B: Kriterienbezogene Vorprüfung

Der Teil B widmet sich nach einem Gesamtüberblick über alle Arbeiten auf jeweils zwei Seiten den einzelnen Konzepten.

Jede Arbeit ist mit dem Lageplan und den städtebaulichen Kennwerten präsentiert.

Die Ergebnisse der kriterienbezogenen Vorprüfung sind bezogen auf die jeweilige Arbeit in tabellarischer Form dargestellt. Die erstellten Prüflisten beziehen sich auf die Kriterien, die sich aus der Aufgabenstellung ableiten.

Teil C: Anhang

Dieser Teil enthält die Eingangsliste sowie das Unterlagenverzeichnis. Insgesamt wurden von den 5 Planungsteams 5 bewertbare Arbeiten fristgerecht eingereicht.

Der Vorsitzende stellt auf Grundlage des Vorprüfberichtes fest, dass alle Arbeiten zur Beurtei-lung durch das Preisgericht zugelassen werden.

4 Informationsrundgang (9.50 Uhr – 10.25 Uhr)

Die Arbeiten werden in einem Informationsrundgang durch die Vorprüfung wertungsfrei erläu-tert. Die Vorprüfung gibt dem Preisgericht zu gestellten Fragen ergänzend Auskunft.

Kaffeepause (10.25 Uhr – 10.50 Uhr)

5 Wertungsrundgänge

5.1 1. Rundgang (10.50 Uhr – 11.50 Uhr)

Zu Beginn des 1. Rundgangs diskutiert das Preisgericht die im Informationsrundgang gewon-nenen Eindrücke. Im Verlauf des Rundgangs werden die Vor- und Nachteile der eingereichten Konzepte vertieft diskutiert.

Das Preisgericht beschließt einstimmig, keine der Arbeiten im ersten Rundgang auszuschlie-ßen.

5.2 2. Rundgang (11.50 Uhr – 12.35 Uhr)

Im zweiten Arbeitsrundgang werden die Arbeiten nochmals eingehend auf Vorzüge und Nach-teile untersucht und gemeinsam besprochen.

Das Preisgericht beschließt im 2. Rundgang die Arbeiten der Teams

– Konrath + Wennemar mit 3:9 Stimmen

– Schuster mit 0:12 Stimmen

auszuschließen.

Damit verbleiben drei Arbeiten in der engeren Wahl. Für jeden der eingereichten Entwürfe wird durch das Preisgericht eine kurze schriftliche Beurteilung verfasst, die die jeweiligen Stärken und Schwächen als Grundlage für die weitere Bewertung abbildet.

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Preisgerichtssitzung

Herwarth + Holz / Freischlad + Holz im Auftrag der LH Düsseldorf, Stadtplanungsamt 4

Astoc Architects and Planners / FSWLA Landschaftsarchitektur

Konzeptionell überzeugt das Zusammenwirken der Bebauung in Kern- und Mantelzone sowie die großzügige Grünverbindung in Ost-West- und Nord-Süd-Richtung, hier insbesondere die Anbindung Richtung Süden. Hier wurde, unter Wahrung der Lärmschutzbelange, die für eine Büronutzung vorgeschlagene Bebauung neu strukturiert. In den vorgeschlagenen großzügigen Freiräumen ist eine Beibehaltung und Weiterentwicklung der bestehenden Gärten sowie kultu-reller Nutzungen denkbar, worin ein großes Plus der Arbeit liegt.

Die MIV-Erschließung der Wohnbebauung erfolgt über den Tetelberg, an dem eine oberirdische Quartiersgarage und eine Tiefgarage platziert sind. Positiv gesehen wird, dass die Garage im Falle einer umfassenden Verkehrswende umgenutzt werden kann. Eine weitere Tiefgarage, die den Büronutzungen und dem südlichen Cluster der Wohnbebauung zugeordnet ist, wird über die Völklinger Straße erschlossen. Das Quartier ist dadurch größtenteils autofrei, was eine at-traktive Nutzbarkeit der vorgeschlagenen Plätze im Quartiersinneren verspricht. Konstatiert wird allerdings auch, dass der Anteil der privat nutzbaren Freiflächen zu gering ist.

Kritisch wird die für die Wohnbebauung vorgeschlagene Baustruktur gesehen, die in der Maß-stäblichkeit zwar gut zwischen den geplanten öffentlich Gebäuden im Westen und den Be-standsgebäuden im Osten vermittelt, jedoch in Teilbereichen enge und verschattete Innenhöfe aufweist.

In der Zusammenschau wird das Konzept als überzeugender Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe gesehen.

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Preisgerichtssitzung

Herwarth + Holz / Freischlad + Holz im Auftrag der LH Düsseldorf, Stadtplanungsamt 5

Dichter Architekturgesellschaft / POLA Landschaftsarchitekten

Die aus überwiegend viergeschossigen Stadthäusern bestehende, mäandrierende zweizeilige Bebauung besticht durch ein gelungenes Zusammenwirken mit der geplanten Bebauung im Westen wie dem Gebäudebestand im Osten. Im inneren wie im äußeren des neuen Wohn-quartiers entstehen sehr gut proportionierte Freiräume und Plätze, die zu vielfältigen privaten und öffentlichen Nutzungen einladen.

Begrüßt wird sowohl die Lage der Kita in Quartiersmitte mit Ausrichtung der Freifläche nach Westen im Gegenüber des Gymnasiums als auch der Vorschlag im Norden des Grünzugs als Schlussstein zur Grünfläche einen Gebäudesolitär mit Café zu schaffen. Die Nutzbarkeit der in ‘zweiter Reihe‘ und damit im Blockinneren gelegen Kunsthalle überzeugt allerdings nicht voll-ends. Gleiches gilt für die Entscheidung, über den Grünzug hinaus keine Verbindung zwischen Wohnquartier und Schulareal zu ermöglichen.

Über die Straße am Tetelberg und eine innere Shared-Space-Zone werden Tiefgaragen für die nördliche und mittlere Bebauung, über die Bedburger Straße eine Tiefgarage für die südliche Bebauung erschlossen. Der mittlere Teil des Quartiers bleibt damit autofrei, was im Zusam-menwirken als quartiersbelebend gewertet wird.

Die Dichte der Bebauung ermöglicht die Schaffung eines relativ großen zusammenhängenden Grünraums, der den Erhalt von bestehenden Grünstrukturen und den Erhalt der Gebäude des Ponyhofes möglich macht. Dies wird ebenso positiv gesehen wie die Öffnung des Grünzugs zur geplanten Sporthalle. Ihr Abstand zur Wohnbebauung ermöglicht eine konfliktarme Nut-zung. Im Rahmen der Gesamtentwicklung wird nahegelegt, die Struktur der südlichen, den Grünraum fassenden Wohnbebauung und die Struktur der Bebauung am Südring aufeinander abzustimmen.

Das Konzept wird als sehr guter Beitrag zur Entwicklung des neuen Quartiers gewertet.

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Preisgerichtssitzung

Herwarth + Holz / Freischlad + Holz im Auftrag der LH Düsseldorf, Stadtplanungsamt 6

Konrath + Wennemar Architekten Ingenieure / GTL M. Triebswetter Landschaftsarchitekt

Der Entwurf weist eine klare städtebauliche, klassische urbane Struktur auf. Der ostwest-verlaufende Grünraum teilt das Plangebiet in einen nördlichen und einen südlichen Bereich. Westlich werden jeweils größere Blockstrukturen angeordnet, die sich zu einer Promenade öffnen. Positiv gesehen wird, dass im Osten eine kleinteilige bauliche Strukturierung verfolgt wird, die gut auf die vorhandene Bebauung an der Volmerswerther Straße reagiert. Die Propor-tionen der Blöcke sind ausgewogen, lediglich ihr Abschluss zur geplanten Promenade wirkt aufgrund der abgeschnittenen Gebäudeköpfe unentschlossen. Die Staffelung der Gebäudehö-hen mit zwei bis drei Geschossen im Osten auf vier Geschosse im Westen mit sechs- und siebengeschossigen Hochpunkten ist folgerichtig. Mit 566 Wohneinheiten weist die Arbeit mit guten Wohnqualitäten eine höhere Dichte als andere Arbeiten auf.

Aufgrund der gewählten Dichte wurde auf eine größere gemeinsame Freifläche und die Schaf-fung eines Quartiersmittelpunktes ebenso verzichtet wie auf die großzügige Gestaltung des Ost-West Grünzuges, dem Qualität sowohl für das Plangebiet als auch für die angrenzenden Stadtbereiche fehlt.

Die Erschließung des Plangebiets für den MIV erfolgt von der Straße Am Tetelberg über eine zwischen Schulareal und Wohnquartier verlaufende innere Straße sowie über die Bedburger Straße, was die klare Platzierung von Tiefgaragen unter jedem Wohnhof ermöglicht. Die klare Trennung der fußläufigen und motorisierten Verkehre wird innerhalb der Jury allerdings nicht nur positiv bewertet.

Insgesamt ist der Entwurf sehr sauber und gut durchgearbeitet. Bedauert wird allerdings, dass er sich nicht genügend mit dem Genius Loci des Ortes auseinandersetzt.

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Preisgerichtssitzung

Herwarth + Holz / Freischlad + Holz im Auftrag der LH Düsseldorf, Stadtplanungsamt 7

Reicher Haase Assoziierte / Club L94 Landschaftsarchitekten

Der vorliegende Entwurf weist mit differenziert entwickelten Baublöcken im Westen und einer Zeilenbebauung im Osten eine ausgeklügelte Dichte und Baukörperkörnung auf, die sehr gut mit der umliegenden Stadtstruktur harmoniert und gleichzeitig eine eigene Identität entwickelt. In der Zusammenschau ermöglicht die differenzierte Bebauung mit großzügigen Gemein-schaftsflächen die Schaffung von Wohnraum in hoher Qualität. Positiv gewertet wird auch, dass die vorhandene Kulturhalle auf selbstverständliche Art und Weise, in ‘erster Reihe‘, in die Neubebauung integriert wird.

Die Erschließung des Quartiers erfolgt über die Straße Auf’m Teltelberg, die über eine innere Erschließungsstraße zu Tiefgaragen in Teilbereichen der Bebauung führt sowie über die Bed-burger Straße, die ebenfalls Tiefgaragen erschließt. Die mittige Quartiersachse mit Mobilitäts-hubs im Norden und Süden ist autoarm gestaltet.

Funktional richtig, belebt durch Kita und Café, wird ein Quartiersplatz am Schnittpunkt von grü-ner und bebauter Achse vorgeschlagen. Die nördlichen und südlichen Quartierseingänge sind ebenfalls platzartig gestaltet und funktional als Mobilitätshubs definiert.

Sehr bedauert wird, dass die Freiflächenplanung sowohl im Bereich der privaten als auch der öffentlichen Flächen wenig kreativ auf die heutige Situation reagiert und keine neue Identität schafft.

Die insgesamt gut durchdachte und strukturierte Planung wird hierdurch deutlich geschwächt.

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Preisgerichtssitzung

Herwarth + Holz / Freischlad + Holz im Auftrag der LH Düsseldorf, Stadtplanungsamt 8

Schuster Architekten / nsp christoph schonhoff landschaftsarchitekten stadtplaner

Die städtebauliche Struktur basiert überwiegend auf vier geschossigen Wohnhöfen, die abwei-chend von klassischen Blockrändern durch Zeilenbauten und Solitäre gebildet werden. Im östli-chen Bereich reagieren Zeilenbauten und ein winkelförmiges Gebäude mit integrierter Kita auf die Struktur der vorhandenen Bebauung an der Volmerswerther Straße. Die auch hier gewählte Viergeschossigkeit wird allerdings maßstäblich für unangemessen gehalten. Die Ausrichtung der Außenfläche der Kita zu den Bestandsgebäuden ist in Bezug auf die zu erwartende Lärmsi-tuation näher zu prüfen. Insgesamt wirkt das neue Wohngebiet zwar in sich geschlossen, aber mit wenig Bezug zur umgebenden Bebauung.

Wenig nachvollziehbar ist auch die Gestaltung der Freiflächen, die kaum zwischen öffentlichen und privaten Bereichen differenziert. Die West- und Ostfassaden sind durch kompakte Baum-reihen stark verschattet, wodurch die Wohnqualität beeinträchtigt wird. Die in Ost-West-Richtung verlaufende ‘Grüne Mitte‘ ist deutlich erkennbar, allerdings sehr stereotyp und zu wenig inspirierend gestaltet.

Der von der Straße Auf’m Tetelberg und von der Bedburger Straße kommende Autoverkehr wird im Norden und Süden in Tiefgaragen gelenkt. Die innere, in Nord-Süd-Richtung verlaufen-de Erschließung ist als Shared Space Fläche konzipiert, um kurzes Halten vor den Gebäuden zu ermöglichen. Wie dies funktional und gestalterisch umsetzbar ist, kann allerdings nicht nach-vollzogen werden. Kritisch hinterfragt wird, aufgrund ihrer Nähe und Lage zur bestehenden und neuen Wohnbebauung, auch die Nutzbarkeit der erhaltenen Halle.

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Preisgerichtssitzung

Herwarth + Holz / Freischlad + Holz im Auftrag der LH Düsseldorf, Stadtplanungsamt 9

Mittagspause (12.35 Uhr – 13.05 Uhr)

3. Rundgang- Engere Wahl (13.05 Uhr – 14.30 Uhr)

Der Antrag, zwei anstelle von drei Preisen zu vergeben, wird mit 4:8 Stimmen abgelehnt.

Dem Antrag, die Arbeit des Teams Reicher Haase auf dem 3. Rang zu platzieren, wird mit 10:2 Stimmen stattgegeben.

Im Weiteren werden die Arbeiten der Teams Astoc und Dichter nochmals vertiefend, insbe-sondere am Modell diskutiert und abschließend in der Rangfolge wie folgt festgelegt:

– 2. Rang Team Astoc mit 10:2 Stimmen.

– 1. Rang Team Dichter mit 10:2 Stimmen.

6 Empfehlungen

Das Preisgericht spricht gegenüber der Landeshauptstadt Düsseldorf einstimmig die Empfeh-lungen aus:

– das Team Dichter Architekturgesellschaft / POLA Landschaftsarchitekten mit der Ausarbei-tung des städtebaulichen Entwurfs zu beauftragen.

Darüber hinaus werden durch das Preisgericht ebenfalls einstimmig die im Folgenden formu-lierten Empfehlungen für die weitere Bearbeitung ausgesprochen:

6.1 Generelle Empfehlungen

– Schaffung einer Fuge / Wegebeziehung zum Südring unter Bewahrung der Lärmschutzan-forderungen

– Intensivierung der Nutzung auf dem Baufeld der Sporthalle durch Über-, Unterbauung der Halle / Vernetzung der Halle mit dem Quartierspark

– Umsetzung von 100 % gefördertem Wohnungsbau gemäß Ratsbeschluss

– Schaffung von Atelierwohnungen

– Ausarbeitung eines Mobilitätskonzepts

– Erarbeitung eines quartiersbezogenen Stellplatzkonzepts

– Prüfung der Möglichkeiten zur Verkehrsberuhigung der Volmerswerther Straße

6.2 Entwurfsbezogene Empfehlungen

– Herstellung von Synergien zwischen Wohnungsbau und Verwaltungsgebäude am Südring, u.a. Angebote für Arbeitnehmer und Quartier, z.B. Afterwork-Veranstaltungen, Mittages-sen, Nahversorgung, Chillout-Bereiche etc.

– Bei Wegzug der Ponyranch Nutzung des Ponyhof-Areals für "lautere" Kulturveranstaltun-gen, Nutzung der Halle Volmerswerther Straße 127 für "leisere" Veranstaltungen

– Prüfung einer Vernetzung des Wohnquartiers mit dem Schulareal, z.B. Öffnung des west-lichen Mäanders (Schulweg)

– Architektonische Betonung des zentralen Solitärs (Café)

– Differenzierte architektonische Gestaltung der Mäander (Stadthäuser).

7 Entlastung der Vorprüfung / Übergabe des Vorsitzes an die Ausloberin

Der Vorsitzende bedankt sich bei allen Mitglieder/innen des Preisgerichts für die intensive und konstruktive Zusammenarbeit. Er entlastet die Vorprüfung und bedankt sich für die sehr sorgfäl-tige Vorbereitung und Begleitung des Verfahrens, insbesondere auch für die Moderation der öffentlichen Kolloquien.

Für die weitere Umsetzung und Verwirklichung des Projektes wünscht das Preisgericht der Ausloberin viel Erfolg.

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Preisgerichtssitzung

Herwarth + Holz / Freischlad + Holz im Auftrag der LH Düsseldorf, Stadtplanungsamt 10

Prof. Ringel gibt den Vorsitz an die Ausloberin zurück.

Frau Orzessek-Kruppa bedankt sich bei allen Anwesenden für die fachlich qualifizierte und en-gagierte Zusammenarbeit und äußert ihre hohe Zufriedenheit mit dem Ergebnis.

8 Ausstellung

Die Arbeiten werden von Montag, den 07.10.2019 bis Freitag, den 21.10.2019 von 08.00 Uhr bis 19.00 Uhr im Foyer der Handwerkskammer, Georg-Schulhoff-Platz 1 40221 Düsseldorf aus-gestellt.

9 Verlesung und Unterzeichnung des Protokolls

Nach der Verlesung, Verabschiedung und Unterzeichnung des Protokolls wird die Sitzung um 15.15 Uhr geschlossen.

Düsseldorf, den 02.10.2019

Prof. Johannes Ringel

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Preisgerichtssitzung

Herwarth + Holz / Freischlad + Holz im Auftrag der LH Düsseldorf, Stadtplanungsamt 11

Unterschriften der Preisrichter/innen

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Preisgerichtssitzung

Herwarth + Holz / Freischlad + Holz im Auftrag der LH Düsseldorf, Stadtplanungsamt 12

Nicht anwesend

zeitweise