semantisches prozessmanagement und e-business · „the primary goal of bpmn is to provide a...
TRANSCRIPT
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Lehrveranstaltung im SS 2013
Michael Fellmann
Institut für Informationsmanagement
und Unternehmensführung
Semantisches Prozessmanagement und E-Business
conceptualization
shared
semantics
formal
menatal model
explicit
domain
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Agenda
Semantische Prozessmodellierung mit BPMN 2.0
– Historie und Charakterisierung von BPMN
– Basiskonstrukte für einfache Modelle
– Verfeinerung der Basiskonstrukte
– Erweiterte Ereignisbehandlung und Fehlermanagement
– Kollaboration, Choreographie und Konversation
– Weiterführendes: Metamodell und Abbildung auf BPEL
2
Hinweis: Alle Beispielabbildungen in dieser Präsentation sind bis auf gekennzeichnete Ausnahmen der BPMN-Spezifikation entnommen (Dokument-ID: formal/2011-01-03), die unter http://www.omg.org/spec/BPMN/2.0/ eingesehen werden kann.Als Quellenangabe wird lediglich die Abbildungs- oder Tabellennummer aus der BPMN-Spezifikation verwendet.
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Ziele der „Business Process Model and Notation“ (BPMN)
„The primary goal of BPMN is to provide a notation that is readily
understandable by all business users, from the business analysts that create
the initial drafts of the processes, to the technical developers responsible for
implementing the technology that will perform those processes, and finally, to
the business people who will manage and monitor those processes.“
– BPMN 2 Spezifikation, S. 1
3
BPMN > Historie und Charakterisierung
Ein Zitat aus der Spezifikation
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Historische Betrachtung
Historie
– 2002: Entwicklung durch den IBM-Mitarbeiter Stephen A. White, veröffentlicht
durch die Business Process Management Initiative (BPMI)
– 2005: Die Object Management Group (OMG) übernimmt die Spezifikation,
die BPMI fusioniert mit der OMG � BPMN gilt als Standard der OMG.
– 2006: Verabschiedung von BMPN 1.0 als offizieller Standard der OMG;
BPMN wird von der Software-Industrie sehr gut angenommen.
– 2010: Verabschiedung von BPMN 2.0
(nach Weiterentwicklung und Erweiterung der ersten Version).
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Sprachen der Informationsmodellierung > Verhaltensbeschreibung > BPMN
www.omg.org/spec/BPMN/2.0/
BPMN > Historie und Charakterisierung
Entwicklung des Standards im Zeitverlauf
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Historische Betrachtung
Semantische Erweiterungen
– Definition von Choreographie-Diagrammen
– Definition von Konversationsdiagrammen
– Erweiterungen für menschliche Interaktionen
Semantische Verfeinerungen
– Für Ereignisse
• Kombination mehrerer Ereignisse, nicht-unterbrechende Ereignisse
• Event-Subprozesse für einen Prozess
– Definition von Erweiterungsmöglichkeiten
• Erweiterung von Prozessen um grafische Elemente
Konkretisierung der Spezifikation
– Definition eines Metamodels, Formalisierung der Ausführungssemantik
– Auflösung von bekannten Inkonsistenzen und Unklarheiten
5
Sprachen der Informationsmodellierung > Verhaltensbeschreibung > BPMN
BPMN > Historie und Charakterisierung
Neuerungen in der BPMN-Version 2.0
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Charakterisierung von BPMN
Fokus von BPMN
– Konstrukte, die in einem engen und unmittelbaren Zusammenhang
mit den Geschäftsprozessen stehen, wie
• Durchzuführende Aktivitäten und ihre zeitliche und logische Abfolge
• Beteiligte Organisationseinheiten und Daten
Nicht Fokus von BPMN
– Keine Unterstützung für
• Ressourcen und Organisationale Strukturen
• Strategiemodelle
– Nur rudimentäre Unterstützung für
• Datenmodelle
• Funktionale Zerlegungen
• Geschäftsregeln
6
BPMN > Historie und Charakterisierung
Eingrenzung des Gegenstandsbereichs
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Agenda
Semantische Prozessmodellierung mit BPMN 2.0
– Historie und Charakterisierung von BPMN
– Basiskonstrukte für einfache Modelle
– Verfeinerung der Basiskonstrukte
– Erweiterte Ereignisbehandlung und Fehlermanagement
– Kollaboration, Choreographie und Konversation
– Weiterführendes: Metamodell und Abbildung auf BPEL
7
BPMN > Basiskonstrukte
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Konstrukte der BPMN
Konfliktäre Designziele
– Einfache, intuitiv verständliche Notation.
– Beherrschung der mit der Ausführung von Geschäftsprozessen einhergehenden fach-
lichen und technischen Komplexität, insbesondere bei der Behandlung von
Ausnahmen.
���� Problem: Wie kann beides kombiniert werden?
Auflösung der Widersprüche
– Notations-Kategorien zur Reduktion der grafischen Vielfalt der Sprachkonstrukte.
���� Intuitive Verständlichkeit, zumindest der Grundbedeutung eins Modells
– Verfeinerungen der Konstrukte durch geringfügige Notations-Modifikationen.
���� Erhöhung der Ausdrucksstärke, Präzisierung der Semantik
– Attributierung zur Ergänzung ausführungsrelevanter technischer Informationen.
���� Vermeidung einer Überfrachtung der grafischen Darstellung
8
BPMN > Basiskonstrukte
Vorüberlegungen
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Konstrukte der BPMN
Die vier grundlegenden Kategorien sind:
Flow Objects, Connecting Objects, Swimlanes und Artifacts
9
Beispiele für Flussobjekte:
• Ereignis
• Aktivität
• Gateway
� Flussobjekte sind die
Knoten im Graph
Beispiele für
Verbindungsobjekte:
• Sequenzfluss
• Nachrichtenfluss
• Assoziation
� Flussobjekte sind die
Kanten im Graph
Beispiele für Schwimmbahnen:
• Pools
• Lanes
� Strukturierung des Modells
Beispiele für Artefakte:
• Datenobjekt
• Gruppe
• Annotation
� Erweiterung des Modells
BPMN > Basiskonstrukte
Notationskategorien
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Konstrukte der BPMN
Semantik
– Ein Ereignis ist etwas, das im Rahmen eines Geschäftsprozesses passiert. Ereignisse
wirken sich auf den Fluss innerhalb des Prozesses aus und haben
• eine Ursache (Auslöser) oder
• eine Wirkung (Ergebnis).
– Es gibt drei Typen von Ereignissen, je nachdem wann sie im Fluss auftreten:
Start-Ereignisse, Zwischen-Ereignisse und End-Ereignisse.
Notation
10
Startereignis Zwischenereignis Endereignis
BPMN > Basiskonstrukte
Ereignis
Tab
. 7.2
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Konstrukte der BPMN
Semantik
– Aktivitäten können atomar (nicht sinnvoll weiter zerlegbar) oder nicht-atomar sein und
unterschieden werden in Prozesse, Sub-Prozesse und Tasks.
– Die Verfeinerung einer Aktivität stellt einen Subprozess dar. Der Sequenzfluss kann die
Begrenzung des Subprozess nicht überschreiten.
Notation
– Während Prozesse in Pools dargestellt werden, werden Tasks und Sub-Prozesse mit
abgerundeten Rechtecken dargestellt.
– Enthält eine Aktivität einen Subprozess, so kann dieser verborgen und durch ein „+“
gekennzeichnet werden.
11
BPMN > Basiskonstrukte
Aktivität
Zugeklappter Unterprozess
Aufgeklappter Unterprozess
Abb
. 10.
25, 1
0.26
; Tab
. 7.2
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Konstrukte der BPMN
Semantik
– Der Terminus des „Gate“ ist angelehnt an die in elektronischen Schaltungen
vorkommenden logischen Gatter.
– Ein Gate wird benutzt, um das Auseinander- und Zusammenlaufen des Kontrollflusses
zu steuern.
– Über Gates können Abzweigungen, Aufspaltungen, Verschmelzungen und
Zusammenführungen von Pfaden realisiert werden.
– Interne Marker zeigen den Typ der Verhaltenssteuerung an.
Notation
12
BPMN > Basiskonstrukte
Gateway
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Konstrukte der BPMN
Semantik
– Bei einer Verzweigung (XOR-Split) lässt das Gate den Kontrollfluss (die Tokens)
abhängig von Verzweigungsbedingungen an genau einer ausgehenden Kante passieren.
– Bei einer Zusammenführung (XOR-Join) wird auf eine der eingehenden Kante gewartet,
um den ausgehenden Sequenzfluss zu aktivieren.
Notation (mit Kontext, XOR-Split)
13
Standardfluss(siehe die Verfeinerungen des
Sequenzfluss-Konstrukts)
BPMN > Basiskonstrukte
Datenbasiertes exklusives Gateway (XOR-Split, XOR-Join)
Der Marker „X“ kann auch entfallen
Abb
. 10.
106
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Konstrukte der BPMN
Semantik
– Sequenzfluss: Zeigt die Reihenfolge, in der Aktivitäten ausgeführt werden.
– Nachrichtenfluss: Zeigt den Fluss von Nachrichten zwischen Teilnehmern
(z.B. Geschäftspartnern), die sich in separaten Pools befinden können und deren
Prozesse Aktivitäten zum Senden und empfangen enthalten.
– Assoziation: Eine gerichtete Kante, welche die Zuordnung von Datenobjekten zu
Flussobjekten erlaubt.
Notation
14
Sequenzfluss
Nachrichtenfluss
Assoziationen
BPMN > Basiskonstrukte
Verbindungsobjekte
Tab
. 7.1
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Konstrukte der BPMN
15
= Verbindung erlaubtAusnahmen, d.h. nicht erlaubt:
• Verbindungen zwischen Aktivitäten verschiedener Pools
• Verbindungen zwischen zugeklapptem Unterprozess und Umgebung
BPMN > Basiskonstrukte
Zulässige Verbindung zwischen Objekten: Sequenzflussregeln
Que
lle: B
PM
N 1
.2-S
pezi
fikat
ion,
in B
PM
N2
Tab
. 7.3
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Konstrukte der BPMN
Semantik
– Pools: Ein Pool repräsentiert einen Teilnehmer in einem Prozess. Er fungiert als ein
graphischer Container, der eine Menge von Aktivitäten bzw. Prozessen in Partitionen
zerlegt. Der Sequenzfluss darf Poolgrenzen nicht überschreiten.
– Lanes: „Schwimmbahnen“ sind Sub-Partitionen von Pools und unterteilen diese über
die gesamte Länge, horizontal oder vertikal. Lanes werden verwendet, um Aktivitäten
zu organisieren und kategorisieren.
Notation
16
Pool
Lane
Lane
BPMN > Basiskonstrukte
Schwimmbahnen
Tab
. 7.1
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Gruppe
Konstrukte der BPMN
Typen und Nutzung
– Artefakte werden benutzt, um zusätzliche Informationen zur Verfügung zu stellen.
– Neben durch die BPMN-Spezifikation standardisierten Artefakten können
Modellierungswerkzeuge beliebige weitere Artefakte hinzufügen.
Semantik
– Data Object: Datenobjekte stellen Informationen darüber bereit, welche Informationen
eine Aktivität zur Ausführung benötigt und/oder produziert.
– Group: Erlaubt die Zusammenfassung von Aktivitäten, welche sich in der gleichen
Kategorie befinden, zu Gruppen. Sie dienen der Dokumentation / Analyse.
– Annotation: Text-Annotationen erlauben die Angabe beliebiger, weitere Informationen.
Notation
17
Informationsobjekt Text-Annotation
BPMN > Basiskonstrukte
Artefakte
Tab
. 7.1
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Beispielprozess
18
BPMN > Basiskonstrukte
Bestellabwicklung
Abb
. 9.4
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Agenda
Semantische Prozessmodellierung mit BPMN 2.0
– Historie und Charakterisierung von BPMN
– Basiskonstrukte für einfache Modelle
– Verfeinerung der Basiskonstrukte
– Erweiterte Ereignisbehandlung und Fehlermanagement
– Kollaboration, Choreographie und Konversation
– Weiterführendes: Metamodell und Abbildung auf BPEL
19
BPMN > Verfeinerung der Basiskonstrukte
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Verfeinerung der Aktivitäten
20
BPMN > Verfeinerung der Basiskonstrukte
Hinzufügung eines Aktivitätstyps (kleine Symbole oben links)
Alternative Verfeinerungen:
• Aktivitäten, die Ereignis-Unterprozesse repräsentieren, können durch den Typ sie auslösender Ereignisse verfeinert werden. (vgl. Tab. 12.16)
• Aktivitäten, die global definierte Aktivitäten aufrufen (Aufruf-Aktivitäten) werden durch dieAngabe des Aktivitätstyps, den sie aufrufen, verfeinert. (vgl. Tab. 12.18)
Tab
. 12.
9
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
KompensationAd-hoc-Prozess
Mehrfachinstanz sequentiell
Mehrfachinstanz parallel
Verfeinerung des Aktivitäts-Konstrukts
Semantik
– Durch Attribut-Hinterlegungen kann für Tasks und Sub-Prozesse bestimmt werden, ob
diese wiederholt oder nur einmalig auszuführen sind.
• Die wiederholte Ausführung kann sowohl durch Schleifen-Aktivitäten als auch
durch mehrere Instanzen (Mehrfachinstanz-Aktivitäten) realisiert werden.
• Während Schleifen sequenziell ausgeführt werden, kann bei mehrfachen
Instanzen die Ausführung wahlweise auch parallel erfolgen.
– Ad-hoc-Sub-Pozesse enthalten ausschließlich Tasks. Diese Tasks können beliebig oft
ausgeführt werden. Ein Ad-hoc-Prozess endet, wenn die Endbedingung erfüllt ist.
– Kompensations-Aktivitäten dienen dem „Rückgängigmachen“ von Aktivitäen.
Notation
21
Schleife
~
BPMN > Verfeinerung der Basiskonstrukte
Schleifen-, Mehrfachinstanz-, Ad-hoc- und Kompensations-Aktivität
Tab
. 7.2
; 12.
8;12
.12-
13
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Verfeinerung des Aktivitäts-Konstrukts
Es sind prinzipiell die gleichzeitige Verwendung mehrerer Aktivitäts-Konstrukt-
Verfeinerungen, die durch Marker am unteren Rand angezeigt werden, zulässig.
Ausnahme: Schleife und mehrfache Instanz dürfen nicht zusammen auftreten.
22
BPMN > Verfeinerung der Basiskonstrukte
Kombination von Verfeinerungen
Abb
. 10.
26
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Verfeinerung des Aktivitäts-Konstrukts
Semantik
– Die Verfeinerung der Aktivität gibt Aufschluss über die involvierten Partner.
– Partner, die die Aktivität initiieren, werden ohne Schattierung dargestellt.
Notation
Es sind zusätzliche Verfeinerungen wie Parallelausführung
und ein- und ausgehende Nachrichten möglich, Notation siehe rechts.
23
Choreographie-Aktivität mit zugeklapptem Unterprozess
BPMN > Verfeinerung der Basiskonstrukte
Choreographie-Aktivität
Choreographie-Aktivität mit aufgeklapptem Unterprozess
Tab
. 7.2
Tab
. 12.
27-1
2.33
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Verfeinerung des Gate-Konstrukts
Übersicht
24
BPMN > Verfeinerung der Basiskonstrukte
Abbildung (nicht nur) logischer Operationen
Tab
. 7.2
; 12.
23
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Verfeinerung des Gate-Konstrukts
Semantik
– Bei der Verzweigung werden alle ausgehenden Kanten simultan aktiviert, d.h. das
Gate schickt zu jeder ausgehenden Kante ein Token heraus (AND-Split).
Notation (mit Kontext, AND-Split)
25
Semantisch äquivalent
Achtung: Die entsprechenden zus.führenden Konstrukte sind semantisch NICHT äquivalent!
BPMN > Verfeinerung der Basiskonstrukte
Paralleles Gateway, verzweigend (AND-Split), explizit und implizit
Tab
. 7.2
; 10.
110
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Semantik
– Bei der Zusammenführung wird gewartet,
bis auf allen eingehenden Kanten ein
Token eingetroffen ist, erst dann wird
zum Ausgang ein Token geschickt
(AND-Join).
Notation (mit Kontext, AND-Join)
Verfeinerung des Gate-Konstrukts
26
BPMN > Basiskonstrukte
Paralleles Gateway, zusammenführend (AND-Join), explizit
Semantisch äquivalent zumXOR- oder OR-Gate
� Wenn bei der Zusammenführung synchronisiert werden soll, muss dies explizit durch ein AND-Gate angezeigt werden
Hinweis:
Tab
. 7.2
; 10.
111
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Verfeinerung des Gate-Konstrukts
Semantik
– Bei einer Verzweigung (OR-Split) prüft das Gate anhand von
Verzweigungsbedingungen für jede ausgehende Kante separat, ob diese zu aktivieren
ist oder nicht, d.h. es können null, eine mehrere ausgehende Kanten aktiviert werden.
– Bei einer Vereinigung (OR-Join) wird auf alle aktiven eingehenden Kanten gewartet,
d.h. für die der Empfang von Tokens möglich ist.
Notation (mit Kontext, OR-Split)
27
Semantisch äquivalent
BPMN > Verfeinerung der Basiskonstrukte
Datenbasiertes inklusives Gateway (OR-Split/Join), explizit und implizit
Tab
. 7.2
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Reaktion auf ein Signal.
Auftreten bei Startereignissen und
Zwischenereignissen.
Erzeugung eines Signals.
Auftreten bei Zwischenereignissen und
Endereignissen.
Der Typ spezifiziert die Ursache des
Auslösens eines Ereignisses, wie
bspw. Nachrichten, Zeit, Fehler etc.
Verfeinerung des Ereignis-Konstrukts
Weitere Gliederung der Ereignisse
– nach dem Typ
– nach eintretenden („catch“) Ereignissen und auslösenden („throw“) sowie nach
unterbrechenden/nicht unterbrechenden Ereignissen.
28
BPMN > Verfeinerung der Basiskonstrukte
Präzisierung der Semantik
Steuerung des Ablaufs.
Nicht-unterbrechende Ereignisse
können bspw. zur Überwachung
laufender Aktivitäten eingesetzt werden.
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Verfeinerung des Ereignis-Konstrukts
29
BPMN > Verfeinerung der Basiskonstrukte
Übersicht über die Ereignis-Typen
Tab
. 10.
93; 1
2.22
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Verfeinerung des Ereignis-Konstrukts
30
BPMN > Verfeinerung der Basiskonstrukte
Übersicht über die Ereignis-Typen
Tab
. 10.
93; 1
2.22
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Verfeinerung des Ereignis-Konstrukts
31
Eintretend Auslösend
Start-Ereignis, das eine
neue Prozessinstanz
oder einen Event-
Subprozess startet.
Zwischen-Ereignis. In Prozess eingebettet:
Fortsetzung nach Empfang einer Nachricht.
An Aktivität angeheftet: Abbruch der Aktivität
bei Empfang einer Nachricht.
Nicht-unterbrechendes
Zwischenereignis, das an Aktivitäten
angeheftet werden kann, um auf
eingehende Nachrichten während der
Aktivitätsausführung zu reagieren.
Zwischenereignis, das mit
dem Senden einer Nachricht
einhergeht. Danach wird der
Prozess fortgesetzt.
BPMN > Verfeinerung der Basiskonstrukte
Beispiel: Semantische Präzisierung des Nachrichten-Ereignisses
Start-Ereignis eines Ereignis-
Unterprozesses, das den
Hauptprozess nicht stoppt.
End-Ereignis, das mit
dem Senden einer
Nachricht einhergeht.
Tab
. 10.
93; 1
2.22
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Verfeinerung der Verbindungskonstrukte
32
BPMN > Verfeinerung der Basiskonstrukte
Präzisierung der Sequenz-, Nachrichten- und Assoziationstypen
Tab
. 12.
35
� Implizite Gruppierung ähnlicher Verbindungsobjekte über den Linien- und Pfeiltyp
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Verfeinerung der Datenobjekt- und Pool-Konstrukte
33
BPMN > Verfeinerung der Basiskonstrukte
Präzisierung durch Hinzufügung von Symbolen zu den Basis-Shapes
Tab. 12.26
Tab. 12.21; 12.26
t
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Nachrichtenfluss-Verbindungsregeln
34
= Nachrichtenfluss erlaubt
Ausnahmen, d.h. nicht erlaubt: Nachrichten zwischen Objekten im gleichen Pool.
BPMN > Verfeinerung der Basiskonstrukte
Zulässige Kommunikation zwischen verschiedenen Objekten
Tab
. 7.4
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Aufgabe
35
BPMN > Verfeinerung der Basiskonstrukte
Interpretation eines BPMN-Diagramms
Erläutern Sie den Ablauf mit Ihren eigenen Worten!
Abb
. 10.
1
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Agenda
Semantische Prozessmodellierung mit BPMN 2.0
– Historie und Charakterisierung von BPMN
– Basiskonstrukte für einfache Modelle
– Verfeinerung der Basiskonstrukte
– Erweiterte Ereignisbehandlung und Fehlermanagement
– Kollaboration, Choreographie und Konversation
– Weiterführendes: Metamodell und Abbildung auf BPEL
36
BPMN > Ereignisbehandlung und Fehlermanagement
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Angeheftete Zwischenereignisse
Semantik
– Allgemein werden angeheftete Zwischen-Ereignisse entsprechend der Ereignis-
Typdimension extern (z.B. Zeit) oder durch die Ausführung einer Aktivität ausgelöst
(z.B. Fehler).
– Im Falle des angeheftete Fehler-Zwischenereignisses wird dieses ausgelöst, wenn ein
Fehler bei der Aktivitätsausführung auftritt (Analogie: Sog. „Exception-Handling“ in
etablierten Programmiersprachen).
Notation (mit Kontext)
37
Angeheftetes Zwischen-Ereignis
Ausnahmefluss
Ausnahmebehandlung
BPMN > Ereignisbehandlung und Fehlermanagement
Initiierung von Ausnahmeflüssen
Tab
. 7.2
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Angeheftete Zwischenereignisse
Semantik
– In manchen Situationen müssen die Effekte einer Aktivität rückgängig gemacht
werden, etwa beim Scheitern einer Transaktion. Der Bedarf zur Rückgängigmachung
wird durch ein angeheftetes Kompensations-Zwischenereignis detektiert.
– Das Kompensations-Zwischenereignis setzt ein Token in die Kompensations-
Assoziation; diese tritt außerhalb des Sequenzflusses auf. Das Ziel der Assoziation
muss als Kompenations-Aktivität markiert sein (Rückwärtspfeil ähnlich wie bei Medien-
Abspielgeräten).
Notation (mit Kontext)
38
Kompensations-Assoziation
Kompensierungs-Aktivität
BPMN > Ereignisbehandlung und Fehlermanagement
Initiierung von Kompensationen
Tab
. 7.2
; 10.
21 (
In T
ab. 7
.2 fe
hlt d
as
Sym
bol b
ei d
er K
ompe
nsat
ions
-Akt
ivitä
t)
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Ereignis-Unterprozesse
39
BPMN > Ereignisbehandlung und Fehlermanagement
Initiierung von lokal in einer Aktivität spezifizierten Unterprozessen durch Ereignisse
Beispiel 1
Ereignis-Unterprozess
Abb
. 10.
122
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann 40
BPMN > Ereignisbehandlung und Fehlermanagement
Beispiel 2
Ereignis-Unterprozesse
Durch die drei Ereignis-Unterprozesse können verschiedene Dinge erreicht werden: Status-Updates, Rückabwicklung im Falle des Scheiterns und Fehlerbehandlung.
Abb
. 10.
32
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Transaktionen
Semantik
– Eine Transaktion ist eine Sub-Prozess bestehend aus Aktivitäten, die logisch
zusammengehören.
– Zu einer Transaktion kann ein Protokoll mitgeführt werden, aus dem hervorgeht, ob alle
an der Transaktion beteiligten Parteien der weiteren Ausführung oder dem Abbruch
zustimmen.
Notation
41
BPMN > Ereignisbehandlung und Fehlermanagement
Grundform
Tab
. 12.
14-1
5
Zugeklappter Transaktions-Unterprozess
Aufgeklappter Transaktions-Unterprozess
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Beispiel: Bestellung maßgefertigter Produkte
– Ein Abbruch an beliebiger Stelle im Prozess mittels eines auslösenden Abbruch-
Ereignisses führt zum Auslösen des Transaktionsabbruchs.
– Der Transaktionsabbruch führt zur Auslösung der in der Transaktion spezifizierten
Kompensations-Zwischenereignisse, die nun die Kompensationsaktivitäten starten.
Transaktionen
42
BPMN > Ereignisbehandlung und Fehlermanagement
Transaktion mit Ereignisbehandlung
Material
bestellen
Bestellung
zurückrufen
Quelle: Eigene Erstellung
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Agenda
Semantische Prozessmodellierung mit BPMN 2.0
– Historie und Charakterisierung von BPMN
– Basiskonstrukte für einfache Modelle
– Verfeinerung der Basiskonstrukte
– Erweiterte Ereignisbehandlung und Fehlermanagement
– Kollaboration, Choreographie und Konversation
– Weiterführendes: Metamodell und Abbildung auf BPEL
43
BPMN > Kollaboration, Choreographie und Konversation
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Abstrakte Prozesse
Charakterisierung
– Der abstrakte Prozess zeigt die Reihenfolge benötigter Nachrichten.
– Lediglich diejenigen Aktivitäten, die zur Kommunikation eines internen Prozesses mit
seiner Umwelt erforderlich sind sowie die erforderlichen Kontrollflüsse sind im
abstrakten Prozessmodell enthalten.
44
BPMN > Kollaboration, Choreographie und Konversation
Auch verstehbar als Modellierung „einseitig“ betrachteter Kollaborationen
Abb
. 7.2
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Kollaborationen
Charakterisierung
– Eine Kollaboration zeigt die Interaktionen zwischen zwei oder mehreren Geschäfts-
entitäten anhand der Abfolge der zwischen ihnen ausgetauschten Nachrichten.
45
BPMN > Kollaboration, Choreographie und Konversation
Modellierung von Interaktion zwischen Partnern
Abb
. 7.3
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Charakterisierung: Choreographien fokussieren Tätigkeiten ohne zentrale Kontrolle.
Choreographien
46
BPMN > Kollaboration, Choreographie und Konversation
Modellierung der in Kollaborationen notwendigen Aktivitäten
Beispiel einer Kollaboration Mit der Kollaboration korrespondierendeChoreographie
Abb. 11.40-41
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Choreographien
47
Abb
. 9.3
2
BPMN > Kollaboration, Choreographie und Konversation
Verbindung einer Choreographie mit einem abstrakten und einem privaten Prozess
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Konversationen
Charakterisierung
– Konversationen sind vereinfachte Kollaborationen. Sie zeigen die Zusammenarbeit der
beteiligten Partner über Nachrichtenaustäusche auf einer aggregierten Ebene auf.
Beispiel
(zusammen-
geklappt)
Beispiel
(expandiert)
48
Abb
. 11.
40A
bb. 1
1.41
BPMN > Kollaboration, Choreographie und Konversation
Beschreibung abstrakter Prozesse
Weitere Details zur Notation auch in Tab. 12.34
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Konversationen
49
BPMN > Kollaboration, Choreographie und Konversation
Erweitertes Beispiel
Abb
. 7.5
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Konversationen
50
BPMN > Kollaboration, Choreographie und Konversation
Verbindung einer Konversation mit einem privaten Prozess
Abb
. 9.2
8
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Agenda
Semantische Prozessmodellierung mit BPMN 2.0
– Historie und Charakterisierung von BPMN
– Basiskonstrukte für einfache Modelle
– Verfeinerung der Basiskonstrukte
– Erweiterte Ereignisbehandlung und Fehlermanagement
– Kollaboration, Choreographie und Konversation
– Weiterführendes: Metamodell und Abbildung auf BPEL
51
BPMN > Metamodell, BPEL
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Ausschnitt aus dem Metamodell
52
BPMN > Metamodell, BPEL
Beispiel: Verortung der abstrakten Klasse „Event“ im Metamodell
Abb
. 8.2
0 (A
ussc
hnitt
)
Verfeinerung auf nächster Folie
Klassennamen in Kursivschnitt sind abstrakte Klassen, also nicht direkt instanziierbar
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Ausschnitt aus dem Metamodell
53
BPMN > Metamodell, BPEL
Subklassen der abstrakten Klasse „Event“
Verfeinerung auf nächster Folie
Abb. 8.20 (Ausschnitt)
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Ausschnitt aus dem Metamodell
54
BPMN > Metamodell, BPEL
Abstrakte Klasse „EventDefinition“ als Basis zur Ereignistyp-Charakterisierung
���� BPMN ist selbst eine Art Modell. Dafür steht das „M“ in BPMN
Abb
. 10.
73
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Spezifikation einer Abbildung von BPMN auf BPEL
55
BPMN > Metamodell, BPEL
Am Beispiel der Schleifenaktivität
���� Das Mapping auf BPEL behebt einen großen Kritikpunkt der BPMN-Version 1.0
BPEL = Business Process ExecutionLanguage
BP
MN
-Spe
c., S
. 454
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Abschließende Bemerkung
Vorteile von BPMN
– Einfachheit (zumindest in der Grundform) durch Notations-Kategorien.
– Hohe Ausdrucksstärke und Präzision bei der Beschreibung des Systemverhaltens
hinsichtlich Fehler- und Ausnahmezuständen.
– Sprache erlaubt eine schrittweise Detaillierung durch die Verfeinerungen der
Basiskonstrukte und die Hinterlegung mit Attributen.
– Gute Akzeptanz in der Praxis, da OMG-Standard.
Nachteile von BPMN
– Komplexität der Sprache bei Ausnutzung aller Verfeinerungen hoch.
– Sprache deckt keine fachlichen Aspekte wie Ressourcen oder Ziele ab.
56
BPMN
Vor- und Nachteile, kritische Würdigung
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Notationsübersicht
57
Sprachen der Informationsmodellierung > Verhaltensbeschreibung > BPMN
www.bpmb.de/images/BPMN2_0_Poster_DE.pdf
SBPM& EB — SS 2013 | Michael Fellmann
Lehrveranstaltung im SS 2013
Michael Fellmann
Institut für Informationsmanagement
und Unternehmensführung
Semantisches Prozessmanagement und E-Business
conceptualization
shared
semantics
formal
menatal model
explicit
domain