sozioökonomische forschungsprojekte in nationalparks
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Sozioökonomische Forschungsprojekte in Nationalparks
Berührungspunkte zwischen Mensch und Natur
Anrainer und BewirtschafterHohe Tauern: Akzeptanz der Bevölkerung
Nationalpark als ArbeitgeberGesäuse: Almwirtschaft
GästeDonau Auen: Soziale Tragfähigkeit
ManagementHohe Tauern: BesuchermanagementBerchtesgarden: Monitoring – System für Besucher
Nationalpark Hohe Tauern:Meinungsumfrage zur
Einstellung und Akzeptanz der Bevölkerung
"Sehr positive Einstellung" zum Nationalpark allgemein
27
37
05
10152025303540
1995 2000
Proz
ent
"Sehr großer Einfluss" des Nationalparks für den Naturschutz
28
38
05
10152025303540
1995 2000
Proz
ent
"Sehr großer Einfluss" für den Erhalt der Kulturlandschaft
18
30
05
101520253035
1995 2000
Proz
ent
• Wäre am nächsten Sonntag eine Abstimmung würden 91 % für den Fortbestand des Nationalparks stimmen!
• Die Mehrheit erhofft sich durch die internationale Anerkennung des Nationalparks Fördergelder, Erhöhung des Bekanntheitsgrades und höchste Schutzqualität für Tiere und Pflanzen.
Soll im Nationalpark gejagt werden dürfen?
68
54
0
10
20
30
40
50
60
70
80
1995 2000
Proz
ent
• Der Anteil der jungen Bevölkerung (18 – 29 Jahre) spricht sich mehrheitlich gegen die Jagd aus.
• In der Kernzone wird ein Jagdverbot bereits generell von der Mehrheit akzeptiert.
Hohe Tauern:Der Nationalpark als Arbeitgeber
Personal im Nationalpark Hohe Tauern
Kärnten Salzburg Tirol
Ständige Mitarbeiter 13 13 7
Saisonal (Besucherbetreuung) 6 12 8
Geringfügig Beschäftigte 7
Ehrenamtliche 8 - 12
Arbeitsgeber Tourismus
Nächtigungen Sommer 2001: ca. 2,6 Millionen!Bettenangebot in der Nationalparkregion: ca.
50.000
16 % der Besucher kommen wegen des Nationalparks
Für 34 % ist der Nationalpark ein zusätzlicher Anreiz
Lokale Interessensgruppen: Zusammenarbeit mit rund 300 Partnerbetrieben
Nationalpark Gesäuse:Alwirtschaft
Grundsätzliches zur Almwirtschaft im Nationalpark
• Die nachhaltige und zeitgemäße Almwirtschaft trägt zur Artenvielfalt bei und berücksichtigt die Nutzungsbedürfnisse der Bevölkerung.
• Alle bewirtschafteten Almen liegen in der Bewahrungszone des Nationalparks.
• Die Eingliederung erfolgt auf dem Weg des Vertragsnaturschutzes.
Zusätzliche Leistungen und Verpflichtungen
• Duldungsverpflichtung: Auf das Weiderecht wird zugunsten der natürlichen Entwicklung verzichtet.
• Erschwerte Bewirtschaftung und Verpflichtung zu zusätzlichen Leistungen: Einhaltung des Managementplans, Besucheraufkommen, Forschung, langjährige Bindung der Flächen
Soziale Tragfähigkeit im Nationalpark Donau-Auen am
Beispiel Bootfahren
Soziale Tragfähigkeit
Shelby und Heberlein (1986):
„Die soziale Tragfähigkeit ist überschritten, wenn zwei Drittel der Besucher das
Besucheraufkommen als hoch empfinden.“
Untersuchung im Stopfenreuther- und Spittelauer Altarmsystem (2003)
Ca. 30 % der Besucher empfinden das Besucheraufkommen als (zu) hoch
Einflussfaktoren: erwartete Besucherzahlen/Einstellung Motivation Zeitliches und räumliches Ungleichgewicht
Errechnete ideale Besucherdichte: 12 – 15 Boote pro Tag und
Altarmgewässer
An 13 bzw. 22 Tagen wurde diese Summe in den Sommermonaten überschritten
Handlungsbedarf aus Sicht des Besuchermanagements und der
Ökologischen Tragfähigkeit
Hohe Tauern: Besuchermanagement
„Protected areas need tourism and tourism needs protected areas!“
(IUCN guidlines on sustainable tourism)
„Strategie- und Aktionsplan fürnachhaltigen Tourismus“ (2001):
• Management der Besucher durch Überzeugung statt durch Regelungen
• Erhöhung der Tragfähigkeit durch Förderung geführter Exkursionen
• Besuchermanagement beginnt bereits außerhalb des Nationalparks
• Integrierung der Großglockner Höhenstraße
Berchtesgarden:Monitoring – System für Besucher
Von „observation“ zu „monitoring“Methoden der direkten und indirektenBesuchererfassung:
Interviews mündlich und schriftlich
Direkte Beobachtungen Personal, fixe Zählstationen
Indirekte Beobachtungen Automat, Kameras, Video, Luft- u. Satellitenbilder
Zählungen Tickets, Genehmigungen, druckempfindliche Matten
Selbstregistrierung Gipfel- u. Hüttenbücher
Nutzungsspuren Müll, Vegetationsschäden, Trittspuren
• Analyse durch moderne Datenerfassung und Anwendung von Simulationsprogrammen
• Verstärkte Einbeziehung von Wirtschafts-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften
• Ziele: Optimierung des Managements, Erhöhung der Tragfähigkeit, Entschärfung Konflikts von Schutz und Nutzung
Danke für die Aufmerksamkeit!