sparsame nutzung externer energiequellen 4.. 4.1 aus der bauphysik: wärmeschutz, gebäudekonzepte,...
TRANSCRIPT
Sparsame Nutzung externer Energiequellen
4.
4.1 Aus der Bauphysik: Wärmeschutz, Gebäudekonzepte, Passivhaus
4.10 Einführung: Energiedienstleistungen im Haushalt
4.11 Bauphysik - Wärmeschutz .111 Wärmetransport durch Wände
.112 Wärmetransport durch Fenster
.113 Lüftungsverluste
.114 Instationäre Heizung 4.11a Ergänzung: Bauphysik - Wärmeverluste von Feuerungsanlagen
4.12 Zukunftsorientierte Gebäudekonzepte NEH = Niedrigenergiehaus ; PH = Passivhaus ; Nullenergiehaus
4.13 Das Passivhaus
4.14 Die EnergieEinsparVerordnung EnEV
4. Sparsame Nutzung externerEnergiequellen
Energie im Haushalt
4.104.1
Energiedienstleistungen im Haushalt
W.Feist: „Energie im Haushalt“, in E.Rebhan(Hrg.) Energiehandbuch (2002), Springer Verlag; p.815-838
W.Feist: „Energie im Haushalt“, in E.Rebhan(Hrg.) Energiehandbuch (2002), Springer Verlag; p.815-838, Tab 5.3-1;p816
Energiedienstleistungen im Haushalt
W.Feist: „Energie im Haushalt“, in E.Rebhan(Hrg.) Energiehandbuch (2002), Tab 5.3-1;p816
Vergleich des durchschnittlichen Energieverbrauchs in einem deutschen Haushalt (1996)
mit dem gemessenen Verbrauch im 4 Familienhaus "Passivhaus Darmstadt Kranichstein".
Durch konsequente Anwendung von Effizienztechniken ist es gelungen, 88 % des üblichen Energieeinsatzes einzusparen.
Die Geräteausstattung und der Komfort sind dabei noch besser als im Durchschnitt
88 % Einsparung durch effizienteEnergienuzung
Endenergie in [ kWh/(m2a)]
210 kWh /(m2a)
10.5
Bauphysik - Wärmeschutz
J.Fricke und A.Beck: „Bauphysik, Wohnen und Energieeinsatz“ , in E.Rebhan(Hrg.) Energiehandbuch (2002) ; p.839-859
4.11
Das Wichtigste in (für Physiker angemessener) Kürze
Exkurs: Einige allgemeinere Worte zur Bauphysik
goto: V4.1a_Bauphysik_Uebersicht.ppt
Wärmetransport durch Wände
J.Fricke und A.Beck: „Bauphysik, Wohnen und Energieeinsatz“ , in E.Rebhan(Hrg.) Energiehandbuch (2002) ; p.839-859
4.111
J.Fricke und A.Beck: „Bauphysik, Wohnen und Energieeinsatz“ , in E.Rebhan(Hrg.) Energiehandbuch (2002) ; p.839-859, Abb. 5.4-2,p.842
Wärmetransport in opaken Bauteilen
Stationärer 1-dim. Wärmetransport :
q = /d * T
WärmeLeitfähigkeit
Analogie :
Wärmefluss ~ el. Stromstärkeq ~ I
Temperaturdifferenz ~ el. Spannung T ~ V
Ohm‘sches und Kirchhoff‘sche Gesetze gelten analog.
R = Rn ; „U“ = 1/ R
U = „Wärmedurchgangskoeffizient“
Wärmeleitfähigkeit von Baustoffen
Massive, nicht poröse Baustoffe : um = 1 [ W/(mK)] (Stein, Beton, Glas)
Kunststoffe, Holz (typisch): 0,2 [ W/(mK)]
von Dämmstoffen:
konventionelle Dämmstoffe : um 0,035 - 0,040 [ W/(mK)]
mit Schwergasfüllung : bis auf 0,020 - 0,025
Evakuierte Dämmstoffe : 0,002 - 0,005
Zum Vergleich Kupfer : = 390
J.Fricke und A.Beck: „Bauphysik, Wohnen und Energieeinsatz“ ,.... ,p.841
Beispiele für die Berechnung von U-Werten:siehe PHHP2002 Programm- Blatt U-Wert
U-Wert von AußenwandU-Wert von Dach etc.
Analogie :
Wärmespeicher ~ el. KapazitätQS = ρ *cp*Volumen ~ C = ε0 ε * A/d
Kapazitiver Blindstrom:I = - jω QS * T(ω) ~ I = - jω*C *U(ω)
Wärmespeicher
In einem homogenen Materialstück ist Leitfähigkeit und Speicherfähigkeit verteilt.
Analogie zur Mikrowellentechnik mit einer
„induktionslosen (!)“ Leitung.
nur zur Vollständigkeit
Konzepte der Elektrotechnik und Mikrowellentechnik wie: Ersatzschaltbilder, Zwei- und Mehrtore, komplexe Leitwerte, Frequenzabhängige Ortskurven, harmonische Analyse mit Laplace-und Fourier Transformationen etc. kann man auch auf Wärmeleitungsphänomene anwenden. Bei Publikum erntet man meist Staunen –Unverständnis- Ablehnung, es sei denn man findet einen echten Bau-Physiker
Wärmetransport durch Fenster
J.Fricke und A.Beck: „Bauphysik, Wohnen und Energieeinsatz“ , in E.Rebhan(Hrg.) Energiehandbuch (2002) ; p.839-859
4.112
J.Fricke und A.Beck: „Bauphysik, Wohnen und Energieeinsatz“ , in E.Rebhan(Hrg.) Energiehandbuch (2002) ; p.839-859, Abb. 5.4-5,p.845
Wärmetransport durch Fenster: Ersatzschaltbild
gggIR- Reflexschicht
Edelgas
Wärmeschutzverglasung mitWiderstands- Ersatzschaltbild:
Rs = StrahlungswiderstandRL = Wärmeleitungs- Widerstand
Ra = 1/ alpha_a = äußerer WärmeübergangswiderstandRi = 1/ alpha_i = innerer Wärmeübergangswiderstand
U -Wert des Fensters in W/(m2K)
J.Fricke und A.Beck: „Bauphysik, Wohnen und Energieeinsatz“ , in E.Rebhan(Hrg.) Energiehandbuch (2002) ; p.839-859, Abb. 5.4-6,p.845
U -Wert und Scheibenabstand d bei versch. Füllgasen
Füllungen: (...) Luft (-) Argon (---) Krypton, (- .-) Xenon
U -Wert von Zweischeibenverglasungen
mit IR-Beschichtung ( = 0,05)
mit verschiedenen Füllgasen
als Funktion des Scheibenabstands d .
Luft
Ar
Kr
Xe
J.Fricke und A.Beck: „Bauphysik, Wohnen und Energieeinsatz“ , in E.Rebhan(Hrg.) Energiehandbuch (2002) ; p.839-859, Abb. 5.4-7,p.846
Sonnenstrahlung, Augenempfindlichkeit und Wärmestrahlung
Terrestrisches Spektrum der Sonnenstrahlung für AM 1,5 , Hellempfindlichkeitsgrad des Auges und Schwarzkörperstrahlung bei T = 10°C
J.Fricke und A.Beck: „Bauphysik, Wohnen und Energieeinsatz“ , in E.Rebhan(Hrg.) Energiehandbuch (2002) ; p.839-859, Abb. 5.4-7,p.846
Optische Eigenschaften einer Spezial-Glasscheibe
Metallisch beschichtete 4 mm dicke Glasscheibe mit hoher Transmission im sichtbaren und solaren Bereich sowie mit hohem Reflexionsgrad (= niedrigem Emissionsgrad) im IR .
Transmissions-grad
Reflexions-grad
Lüftungsverluste
J.Fricke und A.Beck: „Bauphysik, Wohnen und Energieeinsatz“ , in E.Rebhan(Hrg.) Energiehandbuch (2002) ; p.839-859
4.113
Rechenwert für jährliche Lüftungs-Wärmeverluste
J.Fricke und A.Beck: „Bauphysik, Wohnen und Energieeinsatz“ , in E.Rebhan(Hrg.) Energiehandbuch (2002) ; p.839-859; p.854
Jährliche Lüftungswärmeverluste nach WSchV 1995 :
qL = * V * hLW in [kWh]
L 28,56 [ kWh / (m3 / h) ]
hLW = Luftwechsel-Rate
Grobe NebenRechnung:L * cp * Heizgradstunden
1,3 [kg/m3] * 1000 /3600 [Wh/(kg*K)] * 79 000 [Kh]
= 28,53 [ kWh / (m3/h) ]
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
J.Fricke und A.Beck: „Bauphysik, Wohnen und Energieeinsatz“ , in E.Rebhan(Hrg.) Energiehandbuch (2002) ; p.839-859, Abb.5.4-15,p.855
Schematische Darstellung einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Instationärer Heizbetrieb
Quelle: Luther, G. : „Einsparung von Heizkosten durch zeitweises Abschalten der Heizung“; GI - GesundheitsIngenieur; Bd. 100,Heft 12 (1979), p.384-386
4.114
Für den Heizwärmeverbrauch
alleine maßgebend ist die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen, gemittelt über die gesamte Heizperiode.
Speichereffekte und generell instationäres Verhalten können höchstens bei der Frage der Ausnutzung von Überwärmunge (z.B. durch passive Solarenergie) eine Rolle spielen.(Vermeidung von überflüssigem Lüften zur Abkühlung eines überhitzten Raumes).
Quelle: Luther, G. : „Einsparung von Heizkosten durch zeitweises Abschalten der Heizung“; GI - GesundheitsIngenieur; Bd. 100,Heft 12 (1979), p.384-386
Zukunftsorientierte Gebäudekonzepte
aktuell verfügbar und sogar wirtschaftlich:
Niedrigenergiehaus ( NEH ) Passivhaus (PH )
technisch möglich:
NullHeizenergiehaus, Nullenergiehaus
4.12
Luther, J. und Voss,K.: „Solares bauen-Neue Märkte und Konzepte“ ; Abb.1; p.62; inFVS Themen 2000;p.62-71
Endenergiebedarf von Wohngebäuden
Werte beziehensich auf Einfamilienhäuser.
Anmerkungen _>
Der externe Energiebedarf von Wohngebäuden (Endenergie) unterschiedlichen Standards im Vergleich.
mit therm.Solaranlage
1. Größere Gebäude haben in der Regel einen geringeren Heizwärmebedarf (Kompaktheit) bei höherem Warmwasserbedarf (Verluste durch Zirkulation).
2. Die Konzepte Wärmeschutzverordnung (WschVo)
bzw. Energieeinsparverordnung (EnEV) beschreiben den bis bzw. ab 2002_0201 gültigen gesetzlichen Standard.
3. Ab dem Niedrigenergiehaus 2001 (NEH 2001) ist eine thermische Solaranlage berücksichtigt.
4. Für das Nullemissionshaus ist eine eine Solarstromanlage (PV) berücksichtigt. Die Solarstromanlage ist im Beispiel so dimensioniert, dass ihr primärenergetisch gewichteter Ertrag den Primärenergieaufwand von Haustechnikstrom, Heizung und Warmwasserbereitung in der Jahresbilanz vollständig deckt.
5. Der Stromverbrauch im Haushalt kann in allen Fällen durch erhöhte Geräteeffizienz ohne Komfortverzicht halbiert werden.
Anmerkungen zu Endenergiebedarf von Wohngebäuden:
Luther, J. und Voss,K.: „Solares bauen-Neue Märkte und Konzepte“ ; Abb.1; p.62; inFVS Themen 2000;p.62-71
Zwei in sich geschlossen stimmige
energiesparende Gebäudekonzepte :
das Niedrigenergiehaus
das Passivhaus
Def.: Der Energiekennwert Heizwärme von
Niedrigenergiehäuser beträgt unter 70 kWh/(m2a) (Jahresheizwärmebedarf bezogen auf die Wohnflache).
Das Niedrigenergiehaus (NEH)
Dies kann erreicht werden durch:
guten Wärmeschutz,
Wärmeschutzverglasungen und eine
kosten-günstige Abluft -Lüftungsanlage
Quelle: Feist, W.: „Passivhäuser-Behaglichkeit ohne Heizung“; in 1Passivhaustagung-1996; p.29-40;p.29
Solch ein Niedrigenergiehaus benötigt aber noch eine konventionelle warmwasserführende Heizanlage:
1. Der Wärmebedarf ist ohne Wärmerückgewinnung aus der Abluft auch bei sehr guter Dämmung nicht unter ~25 kWh/(m2a) zu senken (maximale Heizlast ~25 W/m2 am Auslegungstag), was über eine Zuluftnacherwärmung allein nicht abzudecken ist.
2. Zweischeiben-Wärmeschutzverglasungen (k~1,3 W/(m2K) haben bei -10°C Außentemperatur eine innere Oberflächentemperaturen unter 15 oC. Dadurch käme es am Fenster zum Kaltluftabfall, wenn nicht ein Heizkörper unter dem Fenster für die Umkehrung der Strömungsrichtung sorgte; der Heizkörper wird zudem benötigt, um den Strahlungsvvärmeentzug auszugleichen.
3. Durch den Außenluftdurchlaß (ALD) tritt im Winter kalte Frischluft in den Raum; dies würde zu Zugerscheinungen und zum Kaltluftsee führen. Daher muss unter dem ALD ein Heizkörper stehen, der die eintretende Frischluft in die Warmluftwalze einbindet und so Behaglichkeit garantiert
Quelle: Feist, W.: „Passivhäuser-Behaglichkeit ohne Heizung“; in 1Passivhaustagung-1996; p.29-40;p.29
NEH braucht noch konventionelle WW-Heizung:
Def.: Der Energiekennwert Heizwärme von
Passivhäusern beträgt unter 15 kWh/(m2a) (Jahresheizwärmebedarf bezogen auf die Wohnflache).
Das Passivhaus (PH)
Dies kann erreicht werden durch:
noch besseren Wärmeschutz
Dreischeiben - Wärmeschutzverglasungen und eine
Zu -/ Abluftanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung
Quelle: Feist, W.: „Passivhäuser-Behaglichkeit ohne Heizung“; in 1Passivhaustagung-1996; p.29-40;p.29
Solch ein Passivhaus kann auf eine konventionelle Heizanlage verzichten.
Die im Vehältnis zum Niedrigenergiehaus noch weitergehende Verbesserung
der Wärmedämmung und der Fenster und die Abluft-Wärmrückgewinnung
sind für sich alleine genommen unwirtschaftlich.
Beim Passivhaus führen jedoch die Mehrinvestionen in den Wärmeschutz und die Wärmerückgewinnung zu
einer konzeptionelle Vereinfachung: Die Investitionen in die Lüftungstechnik ersetzen
die konventionelle Ausgaben für die Installation des Heizsystem.
Auch im Passivhaus paßt alles zusammen.
Quelle: Feist, W.: „Passivhäuser-Behaglichkeit ohne Heizung“; in 1Passivhaustagung-1996; p.29-40;p.29
PH braucht keine konventionelle Heizungsanlage mehr:
Quelle: W. Feist: Gestaltungsgrundlagen Passivhäuser, (2001), Abb.3, p.
Gleichgewicht von Wärmeverlusten (links) und Wärmegewinnen (rechts) in einem "normalen Niedrigenergiehaus“ und in einem Passivhaus.
Im Passivhaus werden die Wärmeverluste so stark verringert, daß die durch Fenster eingestrahlte Sonnenenergie und die inneren Wärmequellen zusammen mit der Zuluftnachheizung aus reichen, um die Verluste auszugleichen.
Gegenüberstellung der Wärmebilanzen bei NEH und PH
Quelle: Feist, W.: „Passivhäuser-Behaglichkeit ohne Heizung“; in 1.Passivhaustagung-1996;/PHT1-96/; p.29-40; Abb.1;p.30
vom schlecht gedämmten Altbau
über das Niedrigenergiehaus zum
Passivhaus - Durch den Wegfall der Heizung werden Investitionen gespart. - Die Behaglichkeit nimmt dabei immer mehr zu - Der Energieverbrauch und die Umweltbelastung nehmen ab.
Beim Nullheizenergiehaus nimmt der Aufwand wegen der additiven Systeme wieder zu.
Entwicklung der Hausstandards:
Passivhaus-Foliensatz: Folie 2; Energiekennwerte, PHI-2000