südthüringische wirtschaft 6/2011

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Zeitschrift der Industrie- und Handelskammer Südthüringen 6 / 2011 Industrie- und Handelskammer Südthüringen Südthüringische Wirtschaft Titel Standort Südthüringen t-wood.de Neues Portal für die Jugend Energiemanagement Nutzen für Unternehmen

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Südthüringische Wirtschaft 6/2011

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Page 1: Südthüringische Wirtschaft 6/2011

Zeitschrift der Industrie- und Handelskammer Südthüringen

6 /2011

Industrie- und Handelskammer Südthüringen

Südthüringische Wirtschaft

Titel Standort Südthüringen

t-wood.de Neues Portal für die Jugend

Energiemanagement Nutzen für Unternehmen

Page 2: Südthüringische Wirtschaft 6/2011

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Page 3: Südthüringische Wirtschaft 6/2011

1Südthüringische Wirtschaft, 6/2011

EDITORIAL

Dr. Peter TrautPräsident der IHK Südthüringen

Super Standort – MuT-ige Unternehmen

Der Konjunkturklimaindikator in Süd-thüringen stieg im Frühjahr dieses Jahres zum siebten Mal in Folge und hat beinahe den höchsten Stand seit der politischen Wende erreicht. Die Arbeitslosenquote im IHK-Bezirk liegt erstmalig exakt auf Bu ndesniveau, die Kaufkraftwerte in den Südthüringer Landkreisen sind Spitze im ostdeutschen Vergleich.

Es ist an der Zeit, die guten Entwicklungen zu sehen und zu realisieren. Wie das geht?

Wir rufen in der LANGEN NACHT DER INDUSTRIE Thüringer Wald dazu auf, die modernen Produktionsstätten Süd thüringens zu besichtigen, die t-wood Kampagne spricht den Fachkräfte-nachwuchs an und versorgt sie mit Informationen zu Chancen in der Region. Beim DAK Firmenlauf Thüringer Wald lernt man sich kennen und produziert die in Deutschland so seltenen Endorphine.

Und wir stellen die Basis der guten Entwicklung ins Rampenlicht. Auch in diesem Jahr zeichnen wir wieder erst-klassige Unternehmen der Region mit dem MuT-Preis aus. Besonders solche, die „Global denken und regional handeln“, wie einer der ausgelobten Sonderpreise heißt. Bewerben Sie sich jetzt, wenn Sie meinen, dass man endlich von Ihren tollen Leistungen sprechen sollte, statt zu jammern. Die Preisverleihung findet traditionell zum Jahresempfang der IHK Südthüringen am 21. September 2011 statt.

Alles Weitere unter www.suhl.ihk.de. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.

Page 4: Südthüringische Wirtschaft 6/2011

EDITORIAL

IHK-JAHRESTHEMA3 Glänzende Chancen für Ausbildungsbewerber

3 Veranstaltungsreihe der IHK Südthüringen

n STARTHILFE UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG14 PRAXIS-TIPP: Faire Vertragsverhandlungen in Zeiten hoher

Kraftstoffpreise

15 Startschuss für „Gründerpreis Thüringen 2011“

IHK SETZT SICH EIN16 Darlehensprogramm GuW Plus wird fortgeführt

16 Fördervoraussetzung im Programm „Thüringen Invest“

16 Das BID-Modell

17 Ausbildungsplatzsicherheit durch eAusbildungsCard

17 Entwurf der Thüringer Schulordnung mit Korrekturbedarf

18 NEUES AUS BERLIN UND BRÜSSEL

n INTERNATIONAL19 Seminar „Zollpräferenzen beim Export von Waren“

19 Neue Außenwirtschaftskonzeption

TITEL STANDORT SÜDTHÜRINGEN

4 Sonnige Konjunkturlage

6 Schwarzes Gold wird zum Wachstumsrisiko

7 Kurze Wintersaison im Thüringer Wald

9 Tourismusmonitoring Thüringer Wald

10 Wirtschaftsstandort Steinbach-Hallenberg

12 MuT-Preis 2011 – Bewerben Sie sich!

REGIONALMARKETING THÜRINGER WALD

20 Die Wirtschaft im Thüringer Wald schnürt wieder die Laufschuhe

20 Mit t-wood.de die Jugend erreichen

n AUS- UND WEITERBILDUNG21 IHK-Weiterbildungsangebote

22 Termine Berufsinformationsmessen

n INNOVATION | UMWELT24 Energiemanagement – Nutzen für Unternehmen?!

24 Innovationen als Zufallsprodukt?

25 Mutig in die Zukunft – Technologiekonferenz – elmug4future

BEKANNTMACHUNGEN DER IHK SÜDTHÜRINGEN26 Ausbildungsregelung für die Berufsausbildung zum

Elektrogerätezusammenbauer/zur Elektrogerätezusammenbauerin nach § 66 BBiG

28 Ausbildungsregelung für die Berufsausbildung zum Beikoch/zur Beiköchin nach § 66 BBiG

n RECHT | FAIR PLAY30 Erfinderberatung in der IHK Südthüringen

31 Dienstwagen privat genutzt – was ist steuerlich zu beachten?

32 Wettbewerbsrechtliches Kopplungsverbot gefallen

32 Impressum

© Benicce - Fotolia.com

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Südthüringische Wirtschaft, 6/2011 3

IHK-JAHRESTHEMA

Im Rahmen der bundesweiten Onlineumfrage zur Ausbildungssituation waren auch in diesem Jahr die Südthüringer Unternehmer aufgefordert, über ihre Erfahrungen mit Auszubildenden in der dualen Ausbildung zu informieren. Die eingegangenen Rückmeldungen der Südthüringer Unternehmer bestätigten die Ergebnisse der insgesamt über 14 000 bundesweiten Umfrageteilnehmer.

Danach will die Südthüringer Wirtschaft im Jahr 2011 17 Prozent mehr Ausbildungsplätze schaf-fen. Denn und auch das ist Ergebnis der Umfrage: Zwei Drittel der Befragten sehen in der Ausbildung von Jugendlichen den Schlüssel zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses.

Dass die Besetzung der bereitgestellten Ausbil-dungsplätze nicht immer möglich ist, macht die Befragung ebenfalls deutlich. So konnten 34 Pro-zent der bereitgestellten Ausbildungsplätze im Jahr 2010 nicht besetzt werden. Besonders schwierig war es für die Unternehmen des Gastgewerbes, Auszu-bildende zu finden. Als wichtigster Grund für die Nicht-Besetzung der offenen Stellen wurde ange-führt, es lagen keine geeigneten Bewerbungen vor.

Das ist auch der Grund dafür, dass Unternehmer bei der Rekrutierung von Auszubildenden zuneh-mend neue Wege gehen. So setzen 43 Prozent auf Kooperationen mit Schulen, 38 Prozent auf den Weg über Praktikumsplätze und 31 Prozent auf die Erschließung neuer Bewerbergruppen, wie z. B. die nicht unerhebliche Zahl an Studienabbrechern. Die Lehrstellenbörse der IHK, die derzeit übrigens fast 700 Angebote enthält, wird dabei ebenso intensiv genutzt (57 Prozent), wie die Anzeige in regionalen Printmedien (54 Prozent).

Probleme bereitet den Unternehmern allerdings nach wie vor die Bewerberqualität. Als wesent-lichstes Ausbildungshemmnis wird von 89 Pro-zent der Befragten mangelnde Ausbildungsreife genannt. Obenan stehen dabei mangelnde Belast-barkeit (58 Prozent), fehlende elementare Rechen-fertigkeiten (63 Prozent) und zu geringe Leistungs-bereitschaft bzw. Motivation. Aber auch zu unklare Vorstellungen vom zukünftigen Beruf wirken sich aus Sicht von 44 Prozent der Befragten negativ aus.

Weil sich auch in naher Zukunft an der Bewerber-situation nicht viel ändern wird, stellen Unterneh-mer zunehmend auch lernschwächere Jugend-liche ein. Sie greifen verstärkt zur Selbsthilfe und organisieren eigenen Nachhilfeunterricht (53 Pro-zent) bzw. nutzen ausbildungsbegleitende Hilfen (53 Prozent).

Persönliche und soziale Kompetenz ist den Ent-scheidern aus der Wirtschaft an dieser Stelle zunehmend wichtiger, als Lernschwäche. Deshalb wünscht sich auch ein Viertel der Unternehmer über die Schulzeugnisse hinaus bessere Informa-tionen über die Potenziale der lernschwächeren Jugendlichen.

Ihr Ansprechpartner:

Kersten MeyS 03681 362-151Y [email protected]

Glänzende Chancen für AusbildungsbewerberSoziale Kompetenzen kompensieren Lernschwäche

„Innovation und Fachkräfte“ - Veranstaltungsreihe der IHK Südthüringen

„Auftragssicherung durch CRM-Kundenbindung“ und „Cloud Computing - aber sicher“Termin: 29. Juni 2011Ort: IHK-Bildungszentrum, Suhl

Weitere Informationsveranstaltungen zu folgen-den Themen sind geplant:

Innovationsmanagement

Job-Perspektive Thüringer Wald – regionale und kommunale Initiativen

Web 2.0

Generation Praktikum – Lösungsansätze zur Gewinnung künftiger Fachkräfte

Seminar Maschinenrichtlinie

Über die konkreten Termine können Sie sich unter www.suhl.ihk.de informieren.

Ihr Ansprechpartner:

Jan Pieter SchulzS 03681 362-406Y [email protected]

Page 6: Südthüringische Wirtschaft 6/2011

Südthüringische Wirtschaft, 6/20114

TITEL STANDORT SÜDTHÜRINGEN

Auch in Südthüringen gibt es weiterhin erhebliche Zuwächse. Seit dem vierten Quartal 2009 nehmen die Umsätze im verarbeitenden Gewerbe im Vor-jahresvergleich zu. Hiervon profitieren zunehmend auch die anderen Branchen. Daher erweitern die Unternehmen ihre Kapazitäten und vergrößern die Zahl ihrer Beschäftigten. Insgesamt bewerten der-zeit 87 Prozent der Unternehmen die Wirtschafts-lage positiv. 85 Prozent erwarten für die nächste Zeit weitere Zuwächse oder die Fortsetzung des erreichten Stands. Die guten Wirtschaftsdaten bewirken den siebten Anstieg des Konjunktur-klimaindikators in Folge. Mit 119,9 Punkten erreicht er den zweithöchsten Wert seit der Wiedervereini-gung.

Industrie: Auf ExpansionskursNur im Frühsommer 2007 war die Lage besser als heute. Damals beurteilten 60 Prozent der Unter-nehmen ihre Lage als gut, heute sind es 55 Pro-zent. Allerdings fallen heute die Zukunftserwar-tungen etwas optimistischer aus. Das bedeutet weiteres Steigerungspotenzial. Insgesamt sind die Unternehmen aktuell gut ausgelastet. 40 Prozent erreichen einen Auslastungsgrad von mehr als 90 Prozent, weitere 27 Prozent sind zumindestens 80 Prozent ausgelastet. Indes kommt die Nach-frage nach hiesigen Produkten weiterhin haupt-sächlich aus dem Inland. Im vierten Quartal 2010 wurde eine Exportquote von lediglich 27 Prozent gegenüber 47 Prozent in Deutschland erreicht.

Weitere Exportzuwächse werden zudem nur von 29 Prozent der Unternehmen

erwartet. Dies bremst jedoch nicht den Optimis-mus. 31 Prozent der Unternehmen werden in den kommenden Monaten die Kapazitäten erweitern. Außerdem stocken 22 Prozent ihren Personalbe-stand weiter auf.

Baugewerbe: Verhalten optimistischTrotz des besseren Wetters bleiben nach wie vor für die meisten Unternehmen die Aufträge aus. Nur 16 Prozent der Unternehmen berichteten von steigenden Auftragseingängen. Ihnen stehen 30 Prozent mit gesunkenen Auftragszahlen gegenüber. Zudem hat die Auftragsreichweite weiter abge-nommen. Im Frühsommer 2010 hatten immerhin 63 Prozent der Unternehmen Planungssicherheit über mindestens zwei Monate, nun sind es noch 57 Prozent. Trotzdem bewerten derzeit 77 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend. Für die kommenden Monate deutet sich jedoch eine bessere Geschäftstätigkeit an. Per saldo steigt die Zahl der Beschäftigten in 10 Prozent der Unternehmen. Dies korrespondiert mit Erweite-rungsinvestitionen, die in 12 Prozent der Betriebe geplant sind.

Einzelhandel: Historischer ZuwachsIm Einzelhandel werden gute Geschäfte gemacht. 82 Prozent der Unternehmen verweisen auf ein hohes oder unverändertes Umsatzniveau. Das ist ein größerer Anteil als im Weihnachtsgeschäft 2010 mit 59 Prozent. Der Personalaufbau insbesondere in der Industrie führt zu höheren Einkommen. Es wird weniger Konsumverzicht betrieben. Auch in den kommenden Monaten erwarten 88 Prozent der Betriebe Umsatzzuwächse oder die Stabilisierung auf dem aktuellen Niveau. Die bessere Stimmung entfaltet jedoch bislang keine expansive Wirkung. Bei den Investitionen dominiert die Ersatzbeschaf-fung. Daher sind die Arbeitsmarkteffekte gering: Per saldo wird es nahezu keine Veränderung geben.

Großhandel: Optimismus purIm Großhandel dominieren die Optimisten. Dies zeigt am besten der Indikator Verdienst: 98 Pro-zent der Großhändler schreiben schwarze Zahlen, 51 Prozent erzielen sogar Gewinne. Hierfür verant-

Gesamtwirtschaft: Unternehmen mit Investitionsabsicht

50

60

70

80

I/01 I/02 I/03 I/04 I/05 I/06 I/07 I/08 I/09 I/10 I/11

Proz

ent

Expansion bei Kapazität und Beschäftigung (in Prozent)

0

-14

10

10

7

22

10

7

7

12

19

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31

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-15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30 35

Einzelhandel

Verkehrsgewerbe

Baugewerbe

Großhandel

Dienstleistungsgewerbe

Industrie

Gesamtwirtschaft

KapazitätserweiterungBeschäftigungsprognose

Die Stärke des Aufschwungs der deutschen Volks-wirtschaft wurde bislang an den Werten des Boomjahrs 2008 gemessen. In diesem Jahr geht es noch weiter aufwärts. Bis zu 3,0 Prozent Wirtschaftswachstum sind möglich. Für den Opti-mismus gibt es verschiedene Gründe. So entwickelt sich die Weltwirtschaft weiterhin expan-siv. Hierzu tragen insbesondere die Schwellenländer und etliche EU-Mitgliedsländer bei. Die deutsche Wirtschaft profitiert außerdem von der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentral-bank. Sie ermöglicht günstige Konditionen für Investitionen der Unternehmen und größere Anschaffungen der privaten Haushalte. Da zudem die Zahl der Beschäftigten weiter steigt, gibt es gesamtwirtschaftlich Einkommenszuwächse und steigende Konsummöglichkeiten.

Sonnige KonjunkturlageErgebnisse der Konjunkturumfrage im Frühsommer 2011

Gesamtwirtschaft: Unternehmen mit Investitionsabsicht

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Südthüringische Wirtschaft, 6/2011 5

TITEL STANDORT SÜDTHÜRINGEN

wortlich sind gestiegene oder konstante Umsätze für 91 Prozent der Unternehmen. In den kommen-den Monaten erwarten 98 Prozent weitere Umsatz-steigerungen oder zumindest gleichbleibende Werte. Wegen des besseren Marktumfelds halten 53 Pro-zent der Unternehmen höhere Preise für durch-setzbar. Für viele Großhändler ist jetzt der Zeitpunkt für Expansion erreicht. 81 Prozent investieren und setzten neben der Ersatzbeschaffung auf Rationali-sierungs- und Erweiterungs investitionen. Zudem sind per saldo in 10 Prozent der Unternehmen Neu-einstellungen geplant.

Verkehrsgewerbe: Spritpreis drückt StimmungFür 90 Prozent der Verkehrsunternehmen stel-len hohen Kraftstoffpreise ein erhebliches Risiko dar. Daher trübt sich die Stimmung trotz guter Aus lastung bereits wieder ein. Für die kommen-den Monate erwarten lediglich 10 Prozent der Fuhrunternehmer bessere Geschäfte. Dagegen rechnen 28 Prozent mit Einbrüchen, obwohl das Beförderungs volumen aus Sicht von 93 Prozent der Unternehmen steigen oder auf dem jetzt erreich-ten Niveau verbleiben wird. Daher stehen für einige Fuhrunternehmen Kostensenkungen auf der Agenda: Die Zahl der Beschäftigen sinkt per saldo bei 14 Prozent. Die von 73 Prozent der Unternehmen geplanten Investitionen dienen vor allem dem Erhalt.

Bankgewerbe: Finanzierung der ExpansionAm Finanzplatz Südthüringen berichten die Kredit-institute von guten Geschäften. Die Banken erleben in allen Geschäftsfeldern weiteren Zuwachs oder halten zumindest das erreichte Niveau. In den kom-menden Monaten steht allerdings Konsolidierung auf dem Programm. Vor diesem Hintergrund verän-dern die Banken die Zahl ihrer Beschäftigten nicht. Die geplanten Investitionen richten sich vor allem auf die Rationalisierung von Geschäftsprozessen und die Beschaffung von Ersatz.

Dienstleistungssektor: Weiterhin gute LageIm Vergleich zur letzten Umfrage zu Beginn des Jahres zeigt sich eine einsetzende Verstetigung. Mel-deten zu Jahresbeginn 35 Prozent der Unternehmen steigende Umsätze, so liegt deren Anteil nun bei 27 Prozent. Dafür ist der Anteil mit unveränderten Umsätzen von 44 auf 58 Prozent gestiegen. Ähn-lich ist die Situation auch beim Auftragseingang. In den kommenden Monaten erwarten 80 Prozent der Unternehmen weitere Zuwächse oder Geschäfte auf aktuellem Niveau. Daher werden 86 Prozent der Unternehmen investieren. Zudem steigt die Zahl der Beschäftigten per saldo bei 7 Prozent. Die IHK Südthüringen dankt allen Unternehmen, die sich an der Konjunkturumfrage beteiligt haben.

Den Gesamtbericht finden Sie auf der Internetseite der IHK Südthüringen:

Ihr Ansprechpartner:

Jan Pieter SchulzS 03681 362-406Y [email protected]

Konjunkturklima im verarbeitenden Gewerbe

50,0

75,0

100,0

125,0

I/01 I/02 I/03 I/04 I/05 I/06 I/07 I/08 I/09 I/10 I/11

Punk

te

Kapazitätsauslastung (in Prozent)

11

31

24

21

13

5

14

28

30

23

2

8

23

27

40

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45

unter 50 Prozent

50 bis 70 Prozent

70 bis 80 Prozent

80 bis 90 Prozent

über 90 Prozent

Frühsommer 2011Frühsommer 2010Frühsommer 2009

Konjunkturklimaindikator für ausgewählte Branchen

25,0

50,0

75,0

100,0

125,0

I/01 I/02 I/03 I/04 I/05 I/06 I/07 I/08 I/09 I/10 I/11

Punk

te

Baugewerbe Verkehrsgewerbe Dienstleistungsgewerbe Einzelhandel

gesamtwirtschaftliche Erwartungen (in Prozent)

unverändert; 61,8

positiv; 23,5negativ;

14,7

gesamtwirtschaftliche Lage (in Prozent)

unverändert; 41,8

positiv; 45,2

negativ; 13

gesamtwirtschaftliche Lage (in Prozent)

unverändert; 41,8

positiv; 45,2

negativ; 13

Konjunkturklima im verarbeitenden Gewerbe

Konjunkturklima für ausgewählte Branchen

gesamtwirtschaftliche Lage(in Prozent)

gesamtwirtschaftliche Erwartungen(in Prozent)

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Südthüringische Wirtschaft, 6/20116

TITEL STANDORT SÜDTHÜRINGEN

Schwarzes Gold wird zum Wachstumsrisiko

Die Wirtschaft im Thüringer Wald leidet zunehmend unter den hohen Energie- und Rohstoffpreisen. Im Rahmen der Konjunktur-umfrage im Frühsommer 2011 gaben knapp 70 Prozent der Unternehmen die Einschät-zung ab, hierin bestehe das größte Risiko bei der wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden 12 Monaten.

Im Zuge der Erholung in den Industriestaaten ein-hergehend mit der zunehmenden weltwirtschaftli-chen Bedeutung von Staaten wie Brasilien, Indien und China zeigen sich Knappheiten bei nahezu allen wichtigen Rohstoffen, die sich in den Preisen niederschlagen. Nicht selten werden diese Markt-effekte durch Spekulation noch verstärkt. So ver-teuerten sich Rohöl seit März 2010 um 42,4 Pro-zent, Eisenerz um 78,6 Prozent und Rohkupfer um 22,4 Prozent. Insgesamt nahmen die Rohstoffpreise nach Angaben des Hamburger Weltwirtschafts-instituts seitdem um 31,5 Prozent zu.

Die steigenden Kosten für Energie und Rohstoffe werden von einem wachsenden Anteil an Unter-nehmen problematisiert. Noch zu Beginn dieses Jahres lag der Anteil mit knapp 52 Prozent 18 Prozentpunkte unter dem jetzt erreichten Wert.

Zu Beginn des Jahres 2010 lag der Anteil bei 44 Prozent. Damals wurden die Risiken in Folge der Krise eher bei der Inlandsnachfrage (65 Prozent der Unternehmen) und im Fall der Industrie auch bei der Auslandsnachfrage (41 Prozent der Industrie-Unternehmen) verortet.

Heute sind die steigenden Energie- und Rohstoff-preise für fast alle Branchen das Hauptrisiko. So sehen sich 84 Prozent der Unternehmen in der Industrie, 90 Prozent im Verkehrsgewerbe und 82 Prozent in der Bauwirtschaft betroffen. Zurück-haltend gibt sich lediglich die Dienstleistungswirt-schaft mit 31 Prozent. Der steigende Fachkräfte-bedarf wird in der Dienstleistungsbranche mit einem Anteil von gut 39 Prozent der Unternehmen deutlich stärker hervorgehoben. Die Fachkräftepro-blematik ist auch in den anderen Branchen spür-bar. Insgesamt wird sie von 34 Prozent der Unter-nehmen als Risiko empfunden. Damit hat sich der Anteil seit Jahresbeginn 2010 (16 Prozent) mehr als verdoppelt.

Im Vergleich zur Umfrage zu Beginn dieses Jah-res zeigt sich jedoch beim Thema Fachkräfte eine leichte Entspannung: Gesamtwirtschaftlich geht der Anteil der betroffenen Unternehmen um gut einen Prozentpunkt zurück. Stärker fällt der Rück-

gang in der Industrie mit sogar 6 Prozentpunkten (von gut 38 auf gut 32 Prozent) aus. Dessen unge-achtet ist der Fachkräftebedarf für knapp 45 Pro-zent der Bau-Unternehmen und gut 41 Prozent der Verkehrsunternehmen ein erhebliches Problem.

Neben steigenden Energie- und Rohstoffpreisen und der Fachkräfteproblematik werden die wirt-schaftspolitischen Rahmenbedingungen mit einem Anteil von knapp 33 Prozent am dritthäufigsten genannt. Insbesondere Einzelhändler (48 Prozent der Unternehmen), Gastwirte (42 Prozent) und die Bauwirtschaft (41 Prozent) nennen dieses Risiko.

Hier zeigt sich, dass die Fragestellung bislang zu unspezifisch war. In der nächsten Umfrage wird die IHK Südthüringen daher genauer um Auskunft bitten, worin diese Risiken bestehen. Ist es die Bun-despolitik, die Landespolitik oder die Politik auf EU-Ebene? Ist es eher die Steuerpolitik oder die Arbeitsmarktpolitik? Wer bereits heute Hinweise dazu geben möchte, melde sich bitte.

Ihr Ansprechpartner:

Jan Pieter SchulzS 03681 362-406Y [email protected]

Wo sehen Sie die größten Risiken bei der wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden 12 Monaten? (Mehrfachnennungen möglich)

12,1

20,5

20,5

31,8

34,1

84,1

3,7

14,5

24,2

32,9

33,6

32,3

69,6

6,8

15,9

6,2

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0

Wechselkurs

Auslandsnachfrage

Finanzierung

Arbeitskosten

Wipol. Rahmenbedingungen

steigender Fachkräftebedarf

Inlandsnachfrage

Energie- und Rohstoffpreise

Prozent

Industrie gesamt

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Südthüringische Wirtschaft, 6/2011 7

Die Wintersaison 2010/2011 konnte nicht an die Ergebnisse der zwei zurückliegenden Umfragen anknüpfen und war eher durch-wachsen. Nach einem frühen Winterbeginn Ende November mit viel Schnee und guten Wintersportbedingungen im Dezember folgte Anfang Januar eine Tauperiode. Somit war die Wintersaison in den Thüringer Skigebie-ten bereits recht frühzeitig Ende Februar/Anfang März zu Ende.

In den meisten Orten der Thüringer Wald Region war trotzdem Skilanglauf zwischen 60 bis 120 Tagen möglich. Die Mehrzahl der Liftanlagenbetreiber ver-zeichnete im Vergleich zum Vorjahr weniger Betriebs-tage und weniger Gäste. Lifte mit Beschneiungsan-lagen, wie zum Beispiel in Steinach, Masserberg und Oberhof, konnten ihre Betriebstage dennoch steigern. Die Wetterkapriolen haben sich allerdings auch auf den Tagestourismus negativ ausgewirkt.

Die Unternehmen der Südthüringer Hotellerie und Gastronomie hatten mehrheitlich eine noch zufriedenstellende Wintersaison 2010/2011 zu ver-zeichnen. Grundsätzlich hat sich die Lageeinschät-zung gegenüber dem Vorjahr leicht verschlechtert.23 % der Beherbergungsbetriebe (Vorjahr 33 %) und 11 % der Gastronomieunternehmen (Vorjahr 31 %) verzeichneten eine gute Geschäftslage. Die gastronomischen Einrichtungen mit schlechter Geschäftslage haben sich bei den Beherbergungs-unternehmen um 7 Punkte auf 35 % und in der Gastronomie um 5 Punkte auf 34 % erhöht.

Der Witterung geschuldet waren im Zeitraum Januar/Februar 2011 im IHK-Bezirk Südthüringen gegenüber dem Vorjahr 6 400 Gäste und 29 200 Übernachtungen weniger zu verzeichnen.

Die wirtschaftliche Lage der gastgewerblichen Unternehmen ist nach wie vor differenziert. Wäh-rend jedes 4. Beherbergungsunternehmen und 11 % der Gastronomiebetriebe ihre Umsätze steigern konnten, sind dieselben bei 49 % (Vorjahr 29 %) bzw. 47 % (Vorjahr 30 %) rückläufig. Die Zim-merauslastung ist bei jedem zweiten Unternehmen geringer als im Vorjahr. Die Südthüringer Hoteliers und Gastronomen unternehmen große Anstren-gungen, durch hohen Service und Qualität den Wünschen der Gäste noch besser zu entsprechen.

Stark gestiegene Energiekosten, Gebühren und Abgaben sowie das Ausgabeverhalten der Gäste wirken sich weiterhin negativ auf das Betriebs-ergebnis der gastgewerblichen Unternehmen aus. Darüber hinaus schaden die aktuellen Bestrebungen von Kommunen, wie zum Beispiel der Stadt Suhl, eine Bettensteuer einzuführen, dem Tourismus und führen zu weiteren Belastungen der Unternehmen.

Die Unternehmen des Südthüringer Gastgewer-bes gehen mit gedämpftem Optimismus in die Sommersaison 2011. Eine leichte Verbesserung der Stimmungslage ist festzustellen. 25 % der Beher-bergungsunternehmen (Vorjahr 25 %) und 26 % der Gastronomiebetriebe (Vorjahr 14 %) rechnen zukünftig, vertrauend auf die Reiselust der Deut-

schen und den anhaltenden Deutschlandurlaubs-trend sowie positiver Wirtschaftsprognosen, mit einer besseren Geschäftslage.

Für die Südthüringer Reisebüros ist die Winter-saison 2010/2011 zum dritten Mal in Folge recht gut verlaufen. Tendenziell hat sich die Geschäfts-lage der Unternehmen weiter verbessert. So hat sich die Anzahl der Reisebüros mit guter Geschäftslage um 28 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr auf aktuell 68 % erhöht. Nur jedes 10. Reisebüro war mit seiner Geschäftslage in den letzten Monaten nicht zufrieden. Die Südthüringer Reisebüros gehen mit verhaltenem Optimismus in die Sommersaison 2011. 6 von 10 Unternehmen erwarten keine wesentlichen Veränderungen ihrer jetzigen Lage in den nächsten Monaten.

Für die Südthüringer Busunternehmen, die im Reisegeschäft tätig sind, ist die Wintersai-son 2010/2011 noch zufriedenstellend verlau-fen. Die Geschäftslage der Unternehmen bewegt sich in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. 86 % der Unternehmen bewerten dieselbe als gut bzw. befriedigend (Vorjahr 88 %). Die Unternehmen mit guter bzw. schlechter Geschäftslage halten sich die Waage. Die Abnahme der Reisehäufigkeit der meist älteren Kundschaft führt zu einer Reduzierung bei den Reisebuchungen. Während nur 17 % der Unter-nehmen ihre Umsätze erhöhen konnten, sind die-selben bei jedem 2. Reisebusunternehmen rückläu-fig. Dieser Trend ist auch bei den Reisebuchungen sowohl ins Ausland als auch im Inland sichtbar. Der Busreisemarkt ist hart umkämpft. Die hohen Betriebskosten, steigende Preise bei den Koopera-tionspartnern, Mautgebühren im Ausland sowie Gebühren in verschiedenen Städten wirken sich negativ auf das Betriebsergebnis aus. Die Erwar-tungen der Südthüringer Reisebusunternehmen für die Sommersaison 2011 sind sehr verhalten. Die Anzahl der Unternehmen, die von einer zukünftig schlechteren Geschäftslage ausgehen, hat sich von 37 % im Vorjahr auf aktuell 57 % der Unternehmen deutlich erhöht.

Vertrauen schaffend wäre, wenn der ermäßi-gte Mehrwertsteuersatz für das Beherbergungs-gewerbe nicht immer wieder öffentlich in Frage gestellt würde. Mit der Landestourismuskonzeption wurden klare Arbeitsschwerpunkte für die Entwick-lung des Tourismus bis zum Jahr 2015 festgelegt. Die Unternehmen erwarten, dass der Thüringer Wald entsprechend seiner Wertigkeit richtig positi-oniert und vermarktet wird.

Ihr Ansprechpartner:

Manfred BeckS 03681 362-205Y [email protected]

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Kurze Wintersaison im Thüringer Wald Ergebnisse Saisonumfrage Tourismus

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Südthüringische Wirtschaft, 6/20118

TITEL STANDORT SÜDTHÜRINGEN

Der Thüringer Tourismus hat sich in den letzten Jah-ren stetig positiv entwickelt. Um das vorhandene touristische Potenzial besser zu nutzen, wird mit der Landestourismuskonzeption Thüringen 2015 das Augenmerk künftig auf klar definierte Schlüssel-bereiche gelegt. Die hier definierten Maßnahmen setzen in den Bereichen Qualität, Service, Pro-duktentwicklung und Marketing an. Zentrales Element zur Umsetzung der Landestouris-muskonzeption sind die Leitprojektgruppen. Inner-halb der sechs identifizierten Leitprojekte werden sie die Zielerreichung verfolgen und sicherstellen. Beim diesjährigen Tourismustag werden Schwerpunkte der Landestourismuskonzeption Thüringen 2015 sowie die Potenziale rund um die Weiterentwicklung der Tourismusmarke Thüringen vorgestellt, Zahlen und Fakten sowie Erfolgsbeispiele aus der touristischen Markenwelt präsentiert. In Strategieworkshops werden die ersten Ergebnisse sowie die weitere Umsetzung der Landestourismuskonzeption diskutiert.

Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie, die Thüringer IHKs, der DEHOGA Thüringen e. V. und die Thüringer Tourismus GmbH freuen sich, Sie am 27. Juni 2011 im Hotelpark Stadtbrauerei Arnstadt begrüßen zu dürfen.

Weitere Informationen zum Ablauf der Veranstal-tung sowie zur Anmeldung finden Sie auf der Inter-netseite der IHK Südthüringen unter:

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Ihr Ansprechpartner:

Manfred BeckS 03681 362-205Y [email protected]

Anzeige

Touristiker treffen sicham 27. Juni 2011 in Arnstadt

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Messe für IT und Kommunikationin Mainfranken

Do 14. Juli 2011, ab 11 UhrMainparkring 4, 97246 Eibelstadt

Weitere Vortragsthemen:

Suchmaschinenmarketing Social Media Suchmaschinenoptimierung 3D-Visualisierung iPad Business-Integration Digital Storytelling

Wichtige Informationen unter: iwelt.de/mainIT und fms-computer.de

Profi -Workshops: Bildbearbeitung:

Perfect Faces mit Photoshop

Animationen mit HTML 5

Begrenzte Teilnehmerzahl! Anmeldung unter:iwelt.de/mainIT oder 09303 982-800

Eine Gemeinschaftsveranstaltung von:

Digital Storytelling

Eintritt frei!

Keynote: Sascha Lobo

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Südthüringische Wirtschaft, 6/2011 9

TITEL STANDORT SÜDTHÜRINGEN

Tourismusmonitoring Thüringer Wald

Bewertung:

Die Fremdenverkehrsintensität macht deutlich, dass der Thüringer Wald mit einem Wert von 5.155 weit über dem Thüringenwert von 3.950 liegt. Der Tou-rismus hat in dieser Region eine starke Bedeutung. Bei den ausgewählten Orten Oberhof und Masser-berg zeigt sich, dass diese vom Tourismus leben.

Anzahl

01.01.2006 01.01.2010 2007 2011 2007 2011 2007 2011

Oberhof 1.632 1.513 -7,3% 25,9 27,4 5,8% 15.886 18.115 14,0% 88,0 92 4,5%

Friedrichroda 5.307 7.475 40,9% 77,0 122,5 59,1% 14.508 16.390 13,0% 80,4 83,3 3,6%

Masserberg 2.843 2.608 -8,3% 40,8 41,3 1,2% 14.364 15.838 10,3% 79,4 80,5 1,4%

Suhl 42.689 39.526 -7,4% 676,9 705,6 4,2% 15.856 17.852 12,6% 87,4 90,7 3,8%

Saalfeld 27.918 26.912 -3,6% 401,2 434,8 8,4% 14.369 16.158 12,5% 79,6 82,1 3,1%

Thüringer Wald 976.174 932.477 -4,5% 14.595,1 15.432,6 5,7% 14.951 16.550 10,7% 82,8 84,1 1,5%

Thüringen 2.334.575 2.249.882 -3,6% 34.728,4 37.143,2 7,0% 14.876 16.509 11,0% 82,4 83,9 1,8%

Deutschland 82.437.995 81.802.257 -0,8% 1.488.400,0 1.610.200,0 8,2% 18.055 19.684 9,0% 100 100 0,0%

Kaufkraft 2011

Quelle: GfK GeoMarketing GmbH, 2007, 2011

Bevölkerung

Verän-derung

Kaufkraft

Verän-derung

Kaufkraft

Verän-derung

Kaufkraft-Index

Gebiet

Verän-derung

in Mio. Euro je Einwohner pro Einwohner

Der Tourismus ist für Thüringen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Im Jahr 2010 wurde in der Tou-rismusbranche ein Umsatz von ca. 3,2 Mrd. Euro erwirtschaftet. Mit der Tourismuskonzeption hat die Landesregierung den tourismuspolitischen Fahrplan bis 2015 festgelegt. Der Thüringer Wald ist dabei die wichtigste Urlaubsdestination im Frei-staat.

Um im globalen touristischen Wettbewerb zu bestehen, sind umfassende Kenntnisse über die

Entwicklungen sowohl auf der Nachfrage- als auch auf der Angebotsseite hilfreich.

Zur Unterstützung der Marktbeobachtung im Thü-ringer Wald werden durch die IHK Südthüringen jährlich bzw. nach aktuellem Erfordernis folgende Kennziffern ausgewertet: Erhebung der Kaufkraft Entwicklung der Fremdenverkehrsintensität Entwicklung der Anzahl der Beschäftigten im

Einzelhandel und im Gastgewerbe

Analyse der Daten für den Thüringer Wald sowie der Orte Oberhof, Friedrichroda, Masserberg, Suhl und Saalfeld

Befragung von gastgewerblichen Unternehmen, Reisebüros und Omnibusunternehmen im Rah-men der Saisonumfrage Tourismus der IHK Süd-thüringen für die Sommer- und Wintersaison

Kultur- und Kreativwirtschaft im IHK-Bezirk Südthüringen

Thüringer WaldOberhofFriedrichrodaMasserbergSuhlSaalfeldThüringen

Gebiet

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Entwicklung der Fremdenverkehrsintensität (Übernachtung pro 1.000 Einwohner)

▼ Bewertung:

Die Kaufkraft im Thüringer Wald hat sich im Zeitraum von 2007 bis 2011 positiv entwickelt.Bei einem Bevölkerungsrückgang von 4,5 Prozent hat sich die Kaufkraft um 10,7 Prozent auf 16.550 Euro pro Einwohner erhöht. Der Thüringer Wald, als wichtigste Tourismusdestination in Thüringen, liegt mit einem Kaufkraft-Index von 84,1 mit 0,2 Punkten über dem Landesdurchschnitt.

Ihre Ansprechpartner:

Manfred Beck S 03681 362-205 Y [email protected]

Jan Pieter SchulzS 03681 362-406Y [email protected]

Page 12: Südthüringische Wirtschaft 6/2011

Südthüringische Wirtschaft, 6/201110

TITEL STANDORT SÜDTHÜRINGEN

Die Region um Steinbach-Hallenberg gehört zu den attraktivsten Standorten im IHK-Bezirk Südthürin-gen. Beim Industrialisierungsgrad weist die Stadt beachtliche Zahlen auf. Mit mehr als 200 Indus-triearbeitsplätzen pro 1 000 Einwohner (bezogen auf das Vorkrisenjahr 2008) nimmt die Stadt sogar einen Spitzenplatz in Thüringen ein, denn hier lag der Durchschnitt gerade mal bei 72. Der Durch-schnitt im IHK-Bezirk Südthüringen lag 2008 bei 87 Industriearbeitsplätzen. Dabei ist zu beachten, dass die Statistik hier nur Betriebe ab 20 Beschäftigte zählt.

Außerdem weist Steinbach-Hallenberg eine gesunde Mischung aus Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistungsbetrieben auf. Bei der IHK Süd-thüringen sind insgesamt 424 Unternehmen (Stand Mai 2011) registriert, darunter 98 Unternehmen des produzierenden Gewerbes. 125 Unternehmen gehö-ren zur Dienstleistungsbranche und 148 dem Han-del an. In der Branche Verkehr und Lagerei gibt es 20 Unternehmen. Bekannt ist Steinbach-Hallenberg auch für seine umfangreiche touristische Infra-struktur und Brauchtumspflege. 33 gastgewerbliche Unternehmen sind ansässig.

In den bereits bestehenden Gewerbegebieten ist kein Platz mehr frei. Weit vorausschauend hatte bereits im April 2002 der Stadtrat den Aufstel-lungsbeschluss für ein weiteres Gewerbegebiet

gefasst. Im September 2008 folgte der Beschluss zum B-Plan, drei Monate später kam der Zuwen-dungsbescheid vom Land, im November 2009 war Baubeginn und am 16. Mai 2011 wurde das neue Gewerbegebiet „Am Scherzer Erweiterung Nord“ mit drei Schlägen auf den Amboss feierlich über-geben. Eine symbolträchtige Eröffnung, mit der die Stadt an die lange Tradition der Metall- und Werk-zeugindustrie erinnert.

180 000 Kubikmeter Erde mussten bewegt wer-den. Es entstand eine Bruttogewerbefläche von rund 12 Hektar. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf 4 Millionen Euro. Das Gewerbegebiet bietet also ideale Bedingungen für kleine und mittlere Unternehmen, insbesondere auch hinsichtlich der Synergieeffekte durch Kooperationen mit über 40 bereits angesiedelten Firmen und der Nähe zur Fachhochschule in Schmalkalden. So verwundert es nicht, dass bereits mehrere Anfragen von Investoren für das neue Gewerbegebiet bei der Stadtverwaltung eingegangen sind und auch konkrete Verhandlungen laufen.

Dass Steinbach-Hallenberg eine unternehmer-freundliche Verwaltung ist, wird sie bald auch

mit einer Plakette am Rathaus signalisieren.Im Rahmen des Regionalmarketingprojektes unter-zieht sich die Stadt gerade der Prüfung für das Gütesiegel „Unternehmerfreundliche Verwaltung im Thüringer Wald“.

Eine Schmiede der besonderen ArtEine Schmiede der ganz anderen Art findet man nicht in den Gewerbegebieten, sondern direkt im Ort von Steinbach-Hallenberg. Aber eine lange Tra-dition gibt es auch bei diesem Unternehmen. Die Druckerei Beckmann, ein Familienunternehmen in der dritten Generation, hat sich in den letzten Jahren zu einer Künstlerschmiede entwickelt – zur Beckmannschen Tagtraumschmiede. Gemeint ist damit „Waissraum“, eine Veredelungsmanufaktur, in der Papier heiß geprägt, gestanzt und gelasert wird. Bei Waissraum wird aus Papier Kunst. Die Idee entstand aus der Einsicht, etwas verändern zu wollen. Durch ein neues Käuferverhalten und ein Überangebot an Billig-Druckleistungen aus dem Internet, musste das kleine Unternehmen die Strategie wechseln, um wettbewerbsfähig zu blei-ben. Ein Besuch bei einer Dresdner Firma, bei dem die Idee einer Veredelungsstanze vorgestellt wurde, brachte die Entscheidung. Beckmann war der erste Unternehmer in Deutschland, der eine High-Tech-Veredelungsstanze bestellt hat. Seit 2007 hat das Familienunternehmen insgesamt über zwei Millio-nen Euro – davon allein 950.000 Euro in die Ver-edelungstechnik – investiert und sich damit ein Alleinstellungsmerkmal in der gesamten Region geschaffen. So blickt auch die Druckerei Beckmann optimistisch in die Zukunft, nicht mit drei Schlägen auf den Amboss, sondern mit einer Veredelungsma-nufaktur, der Beckmannschen Tagtraumschmiede. So zeigt auch dieses Beispiel, dass in Steinbach-Hallenberg die enge Verbindung von Tradition und Innovation überall präsent ist.

Wirtschaftsstandort Steinbach-HallenbergMit drei Schlägen auf den Amboss optimistisch in die Zukunft

Mike Schüler von der Bickhardt Bau AG, die Thüringer Ministerpräsidtentin Christine Lieberknecht, der Steinbach-Hallenberger Bürgermeister Christian Endter und Wolfgang Sonnefeld vom Planungsbüro BPI (v.l.n.r.) eröffneten mit drei Schägen auf den Amboss das neue Gewerbegebiet.

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Südthüringische Wirtschaft, 6/2011 11

TITEL STANDORT SÜDTHÜRINGEN

Noch immer belastet die Krise auf dem US-ame-rikanischen Hypothekenmarkt die hiesige Wirt-schaft. Nach Bankenzusammenbrüchen bestehen nun Gefahren für den Binnenwert des Euro und die Währung insgesamt. Daher sollten die Anle-ger auf Sicherheit setzen und ihr Vermögen breit streuen. Das ist eines der Ergebnisse einer gemein-samen Beratung von Vertretern aus Politik und Wirtschaft, die Mitte April 2011 auf Einladung der IHK Südthüringen in Sonneberg stattgefunden hat.

Mit Rüdiger von Berg, dem ehemaligen Vor-standsvorsitzenden der VR-Bank Coburg, konnte ein kompetenter Gastreferent gefunden werden. In seinem Vortrag spannte er den Bogen von den ersten Phasen der Finanzkrise aus dem Jahr 2008 hin zu den heutigen Problemen in der Eurozone mit hoher Staatsverschuldung und Vertrauenskri-sen für einzelne Volkswirtschaften. Dabei pro-blematisierte er insbesondere mögliche Inflati-onsgefahren und deutete ein Scheitern des Euro insgesamt an.

Bei den Zuhörern stieß der Vortrag auf ungeteilte Zustimmung. Hierzu trug bei, dass von Berg den Anwesenden eine Vielzahl praktischer Tipps gab, wie man auch in Zeiten der Krise zahlungsfähig bleibt. Wesentlich ist es, auf Sicherheit zu set-zen und Schulden sowie spekulative Anlagen zu meiden. Konservative Anlagestrategien in Aktien, Immobilien, Renten und verschiedene Währungen haben sich in der Vergangenheit bewährt. Hohen Renditeversprechen sollte dagegen mit Vorsicht begegnet werden.

Von Berg forderte im Rahmen der IHK-Beratung, den Anlegerschutz in Deutschland weiter zu ver-bessern. Außerdem rief er jeden Einzelnen auf, bei der Vermögensbildung den gesunden Menschen-verstand zu nutzen. Sicherheit bietet nicht die ver-meintlich attraktive Strategie, sondern eine breit gestreute Anlage, die man selbst ohne Beratung versteht und verfolgt.

Ihr Ansprechpartner:

Ulrike WiedtS 03675 7506-252Y [email protected]

Prozent beträgt der Anteil der Unternehmen, für die sich in den letzten Monaten die Kreditkonditionen verbessert haben. Ihnen steht ein Anteil von 16 Pro-zent gegenüber, die entgegen dem Vorjahr nur zu schlechteren Konditionen Fremdkapital aufnehmen konnten. Insgesamt haben sich seit dem Herbst 2009 die Finanzierungskonditionen für die Südthü-ringer Wirtschaft kontinuierlich verbessert. Damals meldeten 37 Prozent der Unternehmen schlech-tere Bedingungen. Bei der Verbesserung wirken der Aufschwung in der Südthüringer Wirtschaft und die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zusammen. Der Aufschwung erleichtert es den Banken, Kredite zu vergeben. Die EZB gewährt den Banken darüber hinaus nach wie vor sehr gün-stige Konditionen zur Refinanzierung. Allerdings

erhalten die Unternehmen je nach Branchenzuge-hörigkeit noch immer sehr unterschiedliche Finan-zierungskonditionen. Am leichtesten gestaltet sich die Aufnahme von Fremdkapital derzeit für die Industrie (bessere oder unveränderte Bedingungen für 91 Prozent der Unternehmen), am schlechtes-ten für den Großhandel (67 Prozent) und das Gast-gewerbe (70 Prozent). Die stärkste Verbesserung trat zuletzt im Verkehrsgewerbe ein: 15 Prozent der Unternehmen meldeten bessere Kreditkonditionen. Für die nächsten Monate erwarten Analysten Leit-zinserhöhungen der EZB. Sofern es keine weiteren Verwerfungen in der europäischen Schuldenkrise gibt, müssen sich die Unternehmen daher darauf einstellen, dass bis zum Jahresende 2011 die Zinsen für Fremdkapital leicht steigen.

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Page 14: Südthüringische Wirtschaft 6/2011

Südthüringische Wirtschaft, 6/201112

TITEL STANDORT SÜDTHÜRINGEN

Die Freude bei Dr. Horst Hansch (Foto) war groß, als beim IHK-Jahresempfang 2010 das Geheimnis um den MuT-Preisträger für das "Unternehmen des Jahres" gelüftet wurde und er als Geschäftsführer der IL Metronic Sensortechnik GmbH den Preis ent-gegennehmen konnte.

Auch in diesem Jahr suchen wir wieder die besten Südthüringer Unternehmen und vergeben zum siebten Mal den Mittelstandspreis MuT.

Der Unternehmerpreis MuT ist eine Initiative der Tageszeitungen Freies Wort, Südthüringer Zeitung und FW Meininger Tageblatt, der IHK Südthüringen, der HWK Südthüringen sowie des Regionalmarke-tings Thüringer Wald. MuT steht für „Mittelstand und Thüringen“.

Mit dem Unternehmerpreis MuT zeichnen wir Per-sönlichkeiten und Unternehmen aus, die Südthü-ringens wirtschaftliche Zukunft sichern: Mit ihrem unternehmerischen Engagement, mit heraus ragenden

Leistungen und oft hohen persönlichen und wirt-schaftlichen Risiken - mit Mut eben.

Ausgelobt werden der MuT-Preis „Unternehmen des Jahres“ und zwei Sonderpreise in den Kategorien „Global denken – regional handeln“ sowie „Fach-kräfte sind Zukunft“. Anlässlich des IHK-Jahresemp-fangs, der am 21. September stattfindet, werden die Preisträger bekannt gegeben und geehrt.

Weitere Informationen zu Bewertungskriterien, Wettbewerbsbedingungen, Vorschlagsberechtigung sowie die vollständigen Bewerbungsunterlagen fin-den Sie unter: www.mut-unternehmerpreis.de

Bewerbungsschluss: 20. Juni 2011

Ihr Ansprechpartner:

Birgit HartwigS 03681 362-311Y [email protected]

MuT-Preis 2011 Bewerben Sie sich oder reichen Sie Vorschläge ein!

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Themen aus der Wirtschaft der Region einem breiten Publikum in der Region verständlich zu erklären, das ist eines der Ziele von pro€ent - dem Wirtschaftsmonitor der IHK Südthüringen. Die ca. halbstündige Sendung wird einmal monatlich produziert. Die Ausstrahlung beim Südthüringer Regionalfernsehen und Renn-steig TV beginnt jeweils am letzten Dienstag im Monat. pro€ent finden Sie auch auf der Homepage der IHK Südthüringen unter www.suhl.ihk.de, hier können Sie sich die einzelnen Beiträge ansehen.Das Team von pro€ent freut sich über Ihr Feed-back, Anregungen und Hinweise.

Ihr Ansprechpartner:

Birgit HartwigS 03681 362-311Y [email protected]

pro€ent Das innovative Wirtschafts-fernsehen der IHK Südthüringen

Page 15: Südthüringische Wirtschaft 6/2011

Südthüringische Wirtschaft, 6/2011 13

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Genossenschaft: Eine tragfähige Verbindung von unter-nehmerischer Initiative, sozialer Verantwortung und Selbsthilfe Rund zwanzig Millionen Mitglieder zählen Genos-senschaften in Deutschland. Ganz vorn rangieren dabei die genossenschaftlich organisierten Volks- und Raiffeisenbanken, die Wohnungsbau- und Konsumgenossenschaften. Und auch die Cluster-initiative ELMUG ist genossenschaftlich organisiert.

Der gesellschaftliche Wandel in Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise und die Reformierung des Genossenschaftsrechtes aus dem Jahr 2006 geben der Rechtsform eine völlig neue Aktualität. Dafür stehen exemplarisch drei Situationsbeschrei-bungen:

1. Die Nahversorgung und das Gesundheitswesen bröckeln – nicht nur in ländlichen Regionen. Kommunale Kooperation und gesellschaftliches

Engagement der Bürgerinnen und Bürger brau-chen Strukturen des gemeinsamen Wirtschaf-tens.

2. Zahlreiche Arbeitsuchende haben den Kopf vol-ler Ideen. Sie wissen, was in ihrem Wohnort, in ihrem Stadtteil gebraucht wird, wollen aber nicht allein den Weg des Gründens gehen.

3. GründerInnen in der Kultur- und Kreativwirt-schaft scheuen den „Ballast“ von Leistung ver-kaufen bis zum Abrechnen. Ein gemeinsames „Dach“ nimmt ihnen diese Arbeiten ab.

Für alle drei Ausgangssituationen liegt ein Lösungs-ansatz in der Rechtsform Genossenschaft, basie-rend auf dem im Genossenschaftsgesetz (GenG) verankerten Förderauftrag. Seit 150 Jahren gilt unverändert: Anliegen einer Genossenschaft ist

es, die Situation der Mitglieder zu verbessern. Der Zusammenschluss setzt auf ein Miteinander zur Verwirklichung wirtschaftlicher, sozialer oder kultu-reller Vorhaben. Dies gründet sich auf der Überzeu-gung, dass Menschen, die sich zusammenschließen, wirtschaftlich viel stärker sind, als es der Einzelne sein könnte. Genossenschaften stehen für Selbst-hilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung. Sich partnerschaftlich für gemeinsame Werte zu organisieren – das macht Sinn und öffnet neue Wege.

Brigitte Schramm, Referentin Management- und Orga-nisationsberatung der parisat gGmbH und Beraterin im Netzwerk „Pro Gründen“, ein durch das Thüringer Wirt-schaftsministerium aus ESF-Mitteln gefördertes Projekt

Wir bieten freie Gewerbeflächen mit sehr guter Verkehrsanbindung in Richtung A71 / A73. Flächen: 5 000 m² für Kaltnutzung als Lager oder Warm-nutzung für Produktion – hohe Deckentragfähig-keit sowie elektrische Versorgung zur sofortigen Nutzung. 1 800 m² für Produktion ab Septem-ber 2011 frei sowie weitere Räume für Büros und Parkplätze vorhanden.

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Page 16: Südthüringische Wirtschaft 6/2011

Südthüringische Wirtschaft, 6/201114

PRAXIS-TIPP

Verhandlungen über eine Weitergabe der

Dieselzuschläge an den Kunden, sind für

die Transporteure essen-tiell geworden. Seit einigen

Monaten bringt das Preishoch an der Zapfsäule sie in Bedrängnis.

Die Kraftstoffpreise in Deutschland haben im April neue Rekordhöhen

erreicht. Diesel verteuerte sich im April gegenüber dem März um 1,6 Cent auf

durchschnittlich 1,448 Euro. Damit erreichte der Preis für den Dieselkraftstoff einen neuen

Jahreshöchststand, teuerster Dieselmonat aller Zeiten bleibt der Juni 2008.

Nur wer seine Kosten kennt, kann richtig Kalku-lieren und hat Argumente für die Verhandlungen mit dem Auftraggeber. Nur zu sagen, der Diesel wird immer teurer, ich brauche mehr Geld lieber Verlader, reicht an diesem Punkt nicht aus. Der Unternehmer sollte sich die Dieselpreishistorie genau anschauen und am besten ausdrucken, den eigenen Spritanteil an den Frachtkosten errech-nen und damit in Preisverhandlung gehen. Vari-able Kosten wie der Dieselpreis, die sich schnell mal auf 1.000 Euro zusätzlich pro Fahrzeug im Monat summieren können, zehren an der dünnen Eigenkapitaldecke. Schnell kann so eine finan-zielle Schieflage auftreten. Hier müssen insbe-sondere kleine Firmen und Einzelunternehmer realistisch rechnen und auch Aufträge ablehnen, die unrentabel sind. Eine weitere Möglichkeit, das Dauerpreishoch an der Zapfsäule zu umgehen, ist ein vertraglich fixierter Risikoausgleich zwischen Auftraggeber und Transporteur. Experten spre-chen in diesem Zusammenhang vom sogenann-ten Dieselfloater. Gerade die schwer zu kalkulie-renden und schwankenden Kraftstoffpreise lassen sich so besser in den Griff kriegen.

Ihr Ansprechpartner:

Lukas Kimel� 03681 362-132� [email protected]

Mit einer Wanderausstellung zeigte sich vom 10. bis 20. Mai 2011 in der IHK Südthüringen eine Kunst-ausstellung der besonderen Art. Die Ausstellung wurde mit einer Vernissage eröffnet. Interessierte Bürger, Vertreter der Thüringer Gründerlandschaft, aus dem kommunalem Bereich und der Arbeitsför-derung fanden den Weg in das IHK-Bildungszen-trum.

15 Gründerinnen und Gründer aus dem kreativen und künstlerischen Bereich (bildende Künstler, Desi-gner, Grafiker, Fotografen, etc.) verwirklichen mit ihren ganz eigenen stilistischen Mitteln die Portrai-tierung 15 weiterer Gründerinnen und Gründer aus anderen Bereichen.

Hinter jeder dieser Gründungen stehen spannende, berührende Geschichten und starke Persönlich-keiten. Neben einer erstaunlichen Gründungsvielfalt kommt kreatives und künstlerisches Potenzial zum Ausdruck, welches Zukunftsperspektiven verspricht.

Einige der Gründer und Künstler aus dem IHK-Bezirk Südthüringen waren selbst zur Vernissage anwe-send und konnten so authentisch über ihre Grün-dung und ihre Arbeiten berichten.

Um einer erfolgreichen Vernetzung in der Grün-derunterstützung Ausdruck zu verleihen, holte die IHK diese Ausstellung nach Südthüringen. Unter dem Dach der PARITÄTISCHEN Tochter parisat gGmbH gestaltete das Netzwerk „Pro Gründen” gemeinsam mit Partnern wie dem Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e. V., der Markus-Gemeinschaft e. V. und Enterprise Thüringen, diese Kunstausstel-lung, mit der in der Gesellschaft Unternehmertum, Gestaltungswille sowie Engagement gefördert wer-den sollen.

Die effiziente Kooperation mit den entspre-chenden Netzwerken gilt als gutes Beispiel für die Gründerunterstützung. Mit der Ausstellung „GRÜNDER – KULTUR THÜRINGEN – Künstler por-trätieren Gründer“, gelang eine Verbindung zwi-schen Kreativität, Gründungslandschaft und den dazugehörigen Menschen in Thüringen.

Ihr Ansprechpartner in der IHK Südthüringen:

Antje Freund� 03681 362-233� [email protected]

„GRÜNDER – KULTUR THÜRINGEN Künstler porträtieren Gründer“

Faire Vertragsverhand-lungen in Zeiten hoher Kraftstoffpreise

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Page 17: Südthüringische Wirtschaft 6/2011

Südthüringische Wirtschaft, 6/2011 15

Unternehmertestament rechtzeitig planenPro Jahr werden in Deutschland rund 22 000 Unternehmen an Nachfolger übertragen. Nicht immer läuft dabei alles wunschgemäß. Grund hier-für ist häufig, dass die Übertragung nur unzurei-chend geregelt wird. Die DIHK-Publikation richtet sich an die Inhaber von Familienunternehmen, die ihr Unternehmen langfristig in guten Händen wissen und gleichzeitig den Familienfrieden wah-ren wollen. Sie möchte dazu ermuntern, das gerne gemiedene Thema „Erben und Vererben“ nicht aus den Augen zu verlieren. Vieles gibt es dabei zu beachten: Insbesondere muss berücksichtigt werden, dass Gesellschaftsrecht und Erbrecht oft völlig unterschiedliche Wege gehen und daher zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen kommen.Der aktuelle Ratgeber will auf die wichtigsten The-men und Probleme aufmerksam machen und dazu anregen, sich um Nachfolgefragen des Unterneh-mens zeitig zu kümmern. Es werden Gestaltungs-möglichkeiten aufgezeigt und zahlreiche Tipps aus der täglichen Praxis gegeben, wie das Thema effi-zient in die Hand genommen werden kann.Die DIHK-Publikation "Unternehmertestament 2011" (62 Seiten) ist zum Preis von 9,50 Euro zu beziehen beim DIHK Verlag, Werner-von-Siemens-Str.13, 53340 Meckenheim; Internet-Bestellshop: www.dihk-verlag.de

Ertragsbesteuerung der UnternehmenWenn es um die Besteuerung der Unternehmen und Unternehmer geht, wird die IHK häufig als erste Anlaufstelle kontaktiert. Anlass genug, um eine Publikation zur Besteuerung der Unterneh-men herauszugeben. Die Publikation soll als eine Art Wegweiser grundlegende und häufig gestellte Fragen beantworten.Im Mittelpunkt stehen die Ertragsteuern. Für die überwiegende Anzahl der Einzel- und Personen-unternehmer spielt die Einkommensteuer eine zentrale Rolle. Kapitalgesellschaften, die durch die Limited und die Unternehmergesellschaft UG (haftungsbeschränkt) verstärkten Zulauf erhalten, unterliegen hingegen der Körperschaftsteuer. Beim Gehalt von Gesellschafter-Geschäftführer und Dividendenzahlungen ist aber auch bei der Kapi-talgesellschaft wiederum die Einkommensteuer von Bedeutung. Zudem ist für beide Rechtsformen die Gewerbesteuer zu beachten. Das Zusammen-spiel der Steuerarten und ihre Auswirkung auf die Steuerbelastung des Unternehmens und des Unternehmers ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Broschüre.Insbesondere wurden die Änderungen durch das Wachstumsbeschleunigungsgesetz und das Jah-ressteuergesetz 2010 eingearbeitet.Die DIHK-Publikation "Ertragsteuern 2011" (180 Seiten) ist zum Preis von 18,00 Euro zu beziehen beim DIHK Verlag, Werner-von-Siemens-Str.13, 53340 Meckenheim; Internet-Bestellshop: www.dihk-verlag.de

Startschuss für „Gründerpreis Thüringen 2011“

Ab sofort können sich potenzielle Gründer und erfolgreiche Jungunternehmer für den „Gründerpreis Thüringen 2011“ bewerben.

„Existenzgründer stärken die Innovationskraft der Wirtschaft und schaffen oftmals zusätzliche Arbeits-plätze“, sagt Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig, Initiator und Schirmherr des Gründerpreises Thüringen. Mit dem Preis werden innovative Gründer und aufstrebende Jungunternehmer aus Industrie, Handel, Handwerk und Dienstleistung unterstützt.

Das Wirtschaftsministerium, die STIFT und die Sponsoren stellen ein Preisgeld von über 60.000 Euro sowie attraktive Sach- und Sonder-preise zur Verfügung.

Der Preis wird in zwei Kategorien vergeben:

� In Kategorie 1 „Businesspläne für Existenzgrün-dungen“ werden die besten Konzepte prämiert. Teilnehmen kann jeder mit einer innovativen Geschäftsidee, der ab dem 1. Januar 2010 ein Unternehmen gegründet hat oder in den Jahren 2011 bzw. 2012 ein Unternehmen gründen will.

� In Kategorie 2 werden „Erfolgreiche Jung-unternehmen“ gesucht. Diese Unternehmen

sollen maximal fünf Jahre alt sein und auf der Basis einer besonderen Geschäftsidee über-durchschnittliches Wachstum bei Umsatz und Beschäftigung aufweisen.

Außerdem vergibt die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) den „Preis für innovative Gründungen“ in Höhe von 10.000 Euro.

Der Gründerpreis wird vom Beratungsnetzwerk „Gründen und Wachsen in Thüringen“ (GWT) orga-nisiert, das von den Thüringer IHKs und Hand-werkskammern getragen und aus Mitteln des Euro-päischen Sozialfonds gefördert wird.

Bewerbungsschluss ist der 23. August 2011. Die Anmeldeunterlagen sowie weitere Dokumente und Informationen stehen im Internet unter www.gruenderpreis-thueringen.de zur Verfügung.

Ihr Ansprechpartner in der IHK Südthüringen:

Detlef Schmidt� 03628 6130-515� [email protected]

Anzeigen-Hotline 09303 982-149

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PUBLIKATIONEN-TIPP

Page 18: Südthüringische Wirtschaft 6/2011

Südthüringische Wirtschaft, 6/201116

Aufgrund des sich abzeichnenden demographi-schen Wandels und den damit verbundenen Ver-änderungen auf dem Arbeitsmarkt, gibt es im Thüringer Wirtschaftsministerium Überlegungen, perspektivisch die Schaffung neuer Ausbildungs-plätze als zwingendes Richtlinienkriterium im Förderprogramm aufzugeben. Der ersatzlose Wegfall dieses Kriteriums würde allerdings eine unnötige Verschärfung der Zugangsvoraussetzungen für die Thüringen-Invest-Förderung bedeuten, denn es bliebe als alleinige Zugangsvoraussetzung nur das Arbeits-platzkriterium bestehen. Dies ist insbesondere vor der derzeitigen Situation auf dem Arbeitsmarkt in Frage zu stellen. Daher hat die IHK Südthüringen Wirtschaftsminister Matthias Machnig aufgefor-dert, die Aufnahme von Alternativkriterien als För-

dervoraussetzung zu prüfen. Diese sollen das Ziel verfolgen, die Wertschöpfung und Innovationsfä-higkeit im Unternehmen zu erhöhen. Als Alterna-tivkriterien für mögliche Zugangsvoraussetzungen für die Förderung wurden von der IHK vorgeschla-gen:• Weiterentwicklung des Personalbestandes durch

Aufstiegsfortbildung (z.B. Meister, Techniker, Fachwirt) und/oder Weiterbildungsstudium

• Anpassungsqualifizierung gering qualifizierter Bewerber und Arbeitnehmer bei Personalersatz-maßnahmen

Ihr Ansprechpartner:Thomas Kemmerzehl� 03681 362-174, � [email protected]

Das BID-ModellInnovatives Stadtentwicklungsinstrument in der Region etablieren

Die IHK Südthüringen betrachtet das Modell der „Business Improvement Districts“ (BID) als trag-fähiges Konzept zur Beförderung touristischer Projekte z. B. im Bereich der Infrastruktur oder des Marketings im kommunalen Umfeld.Um die Unternehmerinnen und Unternehmer des IHK-Bezirks Südthüringen für das BID-Modell zu sensibilisieren, präsentiert die IHK dieses aktuell in verschiedenen Unternehmergremien. Interesse seitens der Kommunen gibt es unter anderem aus Schmalkalden, für deren Stadtmarketing-Initiative

das BID eine mögliche Organisationsform für ein langfristiges erfolgreiches Agieren darstellen könnte. Insbesondere wirkt sich die Tatsache positiv aus, dass ausschließlich „On-Top“-Leistungen finanziert werden. Sie sind als Optimierungsmöglichkeit für den Standort zu begreifen und dienen nicht dazu, originär staatliche Aufgaben auf Private zu über-tragen. Ein durch die Gewerbetreibenden selbst festzulegender Maßnahmen- und Finanzierungs-plan regelt Aktivitäten sowie das dafür notwendige Budget.

Nach Abschluss des Meinungsbildungsprozesses unter den Unternehmern wird entschieden, wie die IHK Südthüringen das Thema BID weiter voranbrin-gen kann. Der Thüringer Minister für Bau, Landes-entwicklung und Verkehr, Christian Carius, zeigte sich im Gespräch offen bezüglich eines dafür not-wendigen Landesgesetzes.

Ihr Ansprechpartner:Ralph Römhild� 03681 362-212, � [email protected]

Die Landesregierung in Thüringen hat sich dem Druck der Wirtschaft gebeugt. Das Darlehenspro-gramm Gründungs- und Wachstumsfinanzierung (GuW Plus) wird fortgeführt.Das Programm war innerhalb der Wirtschaft überaus bekannt und erfolgreich. Umso verwun-derlicher war der Stopp von GuW Plus zum Jahreswech-sel. Die IHK Südthüringen hatte Wirtschaftsminister Matthias Machnig mehrfach darauf hingewiesen, dass mit

dem unerwarteten Auslaufen des Programms in Thüringen kein vergleichbares Angebot zur Finanzie-rung von Betriebsmitteln und Unternehmensnach-folgen zur Verfügung steht.Durch das Programm konnten mit einem geringen

Einsatz von Landesmitteln große Investitionsan-reize gesetzt werden. So wurde im Jahr 2010 ein

Darlehensvolumen und damit Investitionen von 125 Mio. Euro mit nur 8 Mio. Euro Landes-

mitteln erreicht. Mit dem Neustart des Programms GuW Plus bieten sich für die Unternehmen

wieder Möglichkeiten zur günstigen Finanzierung z.B. von Betriebsmitteln und Patenten. Gleichzeitig erwartet die IHK von Minister Machnig eine klare Aussage, das Programm auch über den Stichtag 31.12.2011 hinaus weiterzuführen!

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Internet unter:

15880

Darlehensprogramm GuW Plus wird fortgeführtZinsgünstige Kredite für die Unternehmen

Fördervoraussetzung im Programm „Thüringen Invest“IHK schlägt Alternativkriterien vor

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© Kellermeister / pixelio.de

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Südthüringische Wirtschaft, 6/2011 17

Ausbildungsplatzsicherheit durch eAusbildungsCardDamit sie sich das vermeintlich beste Angebot bis zuletzt warmhalten können, üben sich einige Aus-bildungsplatzbewerber seit Jahren in der Praxis, mehrere Ausbildungsverträge zu unterzeichnen. Die Verärgerung bei den betroffenen Unterneh-men ist dann verständlicherweise groß, wenn kurz vor Ausbildungsbeginn die Vertragsstornie-rung eingeht oder die Jugendlichen erst gar nicht erscheinen. Eine wirkungsvolle und juristische Handhabe gegen diese Vorgehensweise besteht de facto nicht.

In der Folge bleiben insbesondere anspruchsvolle Ausbildungsplätze, die in der Regel schon sehr frühzeitig geschlossen wurden, unbesetzt, weil zu diesem Zeitpunkt Bewerber mit hohem Leistungs-vermögen kaum noch zur Verfügung stehen.

Um einerseits dieser Praxis einen Riegel vorzu-schieben und darüber hinaus über ein Thüringen-weites Instrument zu verfügen, das hilft nachzu-vollziehen, welche Bildungswege die Thüringer

Schulabgänger einschlagen, hat die IHK Südthü-ringen die Einführung einer Schüler-Identifika-tionsnummer (ID) und eines damit einherge-henden zentralen EDV-gestützten Registrierungs-systems vorgeschlagen. Die ID-Nummer begleitet nach dieser Idee den Schüler von der Einschulung an und hilft später beispielsweise bei der Erfas-sung von Ausbildungsverträgen oder Studienan-meldungen den Kammern und sonstigen Thürin-ger Einrichtungen nachzuvollziehen, ob bereits Eintragungen von Ausbildungsverträgen oder andere Einschreibungen vorgenommen wurden.

Das System könnte bis zu einem zentralen Thü-ringer Klassenbuch ausgebaut werden, das quasi auf Knopfdruck ermöglicht, Schüler-, Klassen- und Schulleistungsvergleiche innerhalb Thüringens vorzunehmen. Derartige Auswertungen könnten den Thüringer Bildungsverantwortlichen Ansatz-möglichkeiten bieten, um gezielt auf Leistungsde-fizite in Regionen, Klassenstufen oder bestimmten Schulen reagieren zu können.

Weil die Verantwortung und Organisation für eine zentrale Datenbank nur beim Thüringer Mini-sterium für Bil-dung, Wissen-schaft und Kultur (TMBWK) liegen kann, hat die IHK Südthüringen dort die Projektidee vor-gebracht. Die Antwort stimmt hoffnungsvoll. Grundsätzlich stünde einer Schüler-ID nichts im Wege, so das Ministerium. Nur die Prüfung durch den Landesbeauf-tragten für Daten-schutz müsse noch erfolgen, bevor man sich an die Umsetzung mache. Ein gutes Signal aus Sicht der IHK Südthüringen!

Nachdem im Herbst des vergangenen Jahres das neue Schulgesetz für Thüringen auf den Weg gebracht wurde, legte das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur im Frühjahr dieses Jahres mit dem Entwurf zur Thüringer Schulordnung nach. Auch dazu wurden die Kammern wieder gebeten, eine Stellungnahme abzugeben. Die gebotene Gele-genheit zur Mitgestaltung an der künftigen Schul-ordnung wurde von der IHK Südthüringen, die in diesem Bereich für die Thüringer IHKs federführend auftritt, gern aufgegriffen.

Die zusätzliche Förderung versetzungsgefährdeter Schüler und von Schülern, die die Voraussetzungen für den Wechsel in die Klassenstufe 10 erfüllen, wurde von der IHK beispielsweise durchaus posi-tiv bewertet, wenngleich angemerkt wurde, dass zusätzliche Fördermöglichkeiten grundsätzlich allen Schülern gewährt werden sollten. In der Folge wäre mit einer verbesserten Ausbildungsreife der Jugend-lichen und insgesamt höheren Schulabschlüssen zu rechnen.

Kritisch sieht die IHK Südthüringen den Verzicht auf Versetzungsentscheidungen nach der 3., 5. und 7. Klasse. Das Leistungsprinzip muss in allen Klas-senstufen durchgängig und permanent bestehen.

Schüler mit unzureichenden Leistungen können nicht in die nachfolgende Klassenstufe versetzt werden. Vielmehr sollen diese Schüler durch die Wiederholung die Möglichkeit erhalten, bisher nicht verinnerlichten Unterrichtsstoff zu verstehen bzw. als Persönlichkeit zu reifen.

Ähnlich verhält es sich mit der vorgesehenen ver-balen Leistungseinschätzung in den Klassenstufen 3 und 4 der Grundschule sowie 5 bis 8 der Regelschule und des Gymnasiums. Natürlich ermöglichen verbale Einschätzungen detailliere Aussagen zum Leistungs-stand und unterstützen Schüler und Eltern bei der Stärken-Schwächen-Analyse. Viel wichtiger als zu den vorgesehenen Zeitpunkten erscheint aber eine derartige Beurteilung in den Zeugnissen der Vorab-gangs- und Abgangsklassen, weil so die Entscheider in den Unternehmen dezidierte Hinweise zu Poten-zialen insbesondere der lernschwächeren Jugend-lichen erhalten.

Auch die Anerkennung des schulischen Teils der Fachhochschulreife ohne Absolvierung einer entsprechenden Prüfung lehnen die drei Thürin-

ger IHKs ab. Der Erwerb der Fachhochschulreife darf kein „Mitnahmeeffekt“ sein und ist an die Erfüllung bestimmter Leistungskriterien zu binden,

die nur durch Prüfungen ermittelt werden können.

Ihr Ansprechpartner:Kersten Mey� 03681 362-151, � [email protected]

Entwurf der Thüringer Schulordnung mit KorrekturbedarfLeistungsprinzip muss durchgängig bestehen

eine zentrale Datenbank nur beim

die Projektidee vor-gebracht. Die Antwort stimmt hoffnungsvoll. Grundsätzlich stünde einer Schüler-ID

schutz müsse noch erfolgen, bevor man sich an die Umsetzung mache. Ein

stimmt hoffnungsvoll.

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Südthüringische Wirtschaft, 6/201118

NEUES AUS BERLIN UND BRÜSSEL

■ Wachstum verstetigen, Fachkräfte sichern

Berlin. Von der Fachkräftesicherung über die Energiewende bis hin zur Finanzmarkt-regulierung: Konkrete Vorschläge, wie im Aufschwung die Weichen für die Zukunft

gestellt werden können, unterbreitet die IHK-Organisation der Politik in ihren „Wirt-schaftspolitischen Positionen 2011“. Auch wenn die Bundesregierung jetzt Energie-politik im Zeitraffer macht, muss die Ener-gieversorgung künftig weiter zu wettbe-werbsfähigen Preisen sichergestellt werden. Das kann nur gelingen, wenn die Akzeptanz neuer, effizienter Kraftwerke, Stromlei-tungen und Speicher erhöht wird. Als wei-tere Herausforderung gilt die demografische Entwicklung, die in den nächsten Jahren erhebliche Anstrengungen zur Sicherung des Fachkräftebedarfs erfordern wird. Um gegenzusteuern, müssen Politik und Wirt-schaft gemeinsam daran arbeiten, unser heimisches Arbeitskräftepotenzial noch besser zu nutzen. Dazu zählt neben der gezielten Zuwanderung von Fachkräften aus aller Welt vor allem eine höhere Erwerbsbe-teiligung von Frauen, Älteren sowie Men-schen mit Migrationshintergrund. Zu den erforderlichen Weichenstellungen gehören auch Reformen der Unternehmensteuern, insbesondere das Ende der Substanzbesteu-erung. Dabei ist es aus Sicht der IHK-Orga-nisation nicht nötig, vom „richtigen Pfad der Haushaltskonsolidierung“ abzuweichen.

■ Familienbewusste Arbeitszeiten als Markenkern moderner Arbeitgeber

Berlin. Für mehr Offenheit gegenüber famili-enbewussten Arbeitszeiten sprach sich DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann auf dem Unternehmenstag „Erfolgsfaktor Familie 2011“ am 2. Mai 2011 in Berlin aus. Er appellierte an Personalverantwortliche und Unterneh-mer, die Arbeitszeiten verstärkt individuell und differenziert zu organisieren - auch um dem demografischen Wandel zu begegnen. Viele Funktionen ließen sich in intelligenten Modellen delegieren. Dies gelte auch für den Arbeitsplatz Familie, griff Bundesfamilienmi-nisterin Kristina Schröder dankbar das Stich-wort auf. Sie kündigte an, die Absetzbarkeit von haushaltsnahen Dienstleistungen zu erhö-hen, damit für Eltern mehr Zeit für die Familie bleibt. Die Veranstaltung stand im Zeichen der „Charta für familienbewusste Arbeitszeiten“, mit der sich Politik und Wirtschaft im Februar 2011 zu einem gemeinsamen Engagement verpflichtet haben. Die Teilnehmer und Teil-nehmerinnen diskutierten intensiv über viele praktische Aspekte der Arbeitszeitgestaltung von Lebensarbeitszeitkonten bis hin zur fami-lienbewussten Schichtarbeitsplanung.

■ DIHK warnt vor zusätzlicher Belas-tung des Finanzsektors

Brüssel. Der DIHK warnt die EU-Kommission davor, den Finanzmarkt durch Steuern oder Abgaben über das heutige Maß hinaus zu belasten. Jeder Schritt in diese Richtung birgt die Gefahr, dass die Finanzinstitute, die Wirt-schaft nicht ausreichend mit Krediten versor-gen können, mahnt der DIHK in seiner Stel-lungnahme im Rahmen einer EU-Konsultation. Eine Besteuerung von Finanzgeschäften ver-hindere keine künftigen Krisen, sondern leite Kapitalströme in unregulierte Finanzplätze um. Der DIHK rät zudem von einem europä-ischen Alleingang ab und warnt vor einem zu engen Korsett, dem Finanzinstitute durch die Folgewirkungen mehrerer teils geplanter, teils bereits umgesetzter Regulierungsvorhaben ausgesetzt sind.

■ Finanzbehörden setzen Unterneh-men zu lange auf die Wartebank

Berlin. Zu oft müssen Betriebe derzeit sieben oder acht Jahre bis zum bestandskräftigen Steuerbescheid warten. Daher fordert der DIHK in einer gemeinsamen Stellungnahme mit anderen Wirtschaftsverbänden eine schnellere Betriebsprüfung. Denn: „Unter nehmen brau-chen Rechts- und Planungs sicherheit auch bei der Steuer“, unterstreicht DIHK-Haupt-geschäftsführer Martin Wans leben. Hierzu könne der vom Bundesfinanzministerium vor-gelegte Rahmen für eine „zeitnahe Betriebs-prüfung“ beitragen. Doch wichtiger als die Schaffung solcher Sonderregelungen sei es, die allgemeine Betriebsprüfung deutlich zu beschleunigen. „Ziel muss es sein, dass spä-testens nach fünf Jahren die Steuerprüfung für alle Unternehmen abgeschlossen und ein bestandskräftiger Steuerbescheid erlassen ist,“ so Wansleben.

■ Button-Lösung: Mehrkosten ohne zusätzlichen Schutz

Berlin. Unternehmen befürchten Abmahn-wellen durch die vom Bundesjustizministerium geplante Doppelklick-Lösung beim Online-Handel. Danach müssen Anbieter auf ihrer Website deutlich und hervorgehoben über den Gesamtpreis informieren und den Bestell-vorgang so gestalten, dass die Verbraucher die Kenntnisnahme der Preisangabe ausdrück-lich bestätigen. „Dies schützt jedoch den Ver-braucher nicht zusätzlich, bringt aber für die Händler spürbare Mehrkosten mit sich“ kriti-siert DIHK-Verbraucherrechts-Experte Christian Groß. Einer aktuellen Umfrage zufolge, die der DIHK gemeinsam mit dem Gütesiegelanbieter Trusted Shops durchgeführt hat, würden für die Umstellung je Web-Auftritt 500 bis 2.000 Euro fällig. Betroffen wären mehr als 200 000 Unternehmen. Über diese Kosten hinaus stellt die angedachte Button-Lösung für die Unter-nehmen eine dauerhafte Rechtsunsicherheit dar. „Die Anbieter haben keine Gewissheit, wie sie die Vorgaben zum Schutz des Verbrauchers konkret umsetzen sollen“, so Groß.

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Seminar „Zollpräferenzen beim Export von Waren“

„Thüringen International“Exportwirtschaft mit neuer Außenwirtschaftskonzeption gezielt unterstützen

Mit der im April vorgestellten Außenwirtschafts-konzeption justiert der Freistaat Thüringen seine Exportförderung neu und will die Thüringer Unter-nehmen bei der Erschließung von Exportmärkten künftig noch besser unterstützen. Vor diesem Hin-tergrund setzt die neue Außenwirtschaftskonzep-tion auf die personelle Verstärkung der Exportbe-ratung bei der LEG Thüringen, eine klare Definition von Zielmärkten und die Straffung der Außenwirt-schaftsförderung:

Der Bereich „Internationale Kontakte“ wird bis Mitte 2012 schrittweise von derzeit vier auf zehn Mitarbeiter erhöht und firmiert künftig unter der Bezeichnung „Thüringen International“.

Zu seinen Aufgaben zählen u. a. die Auswahl von Zielmärkten, die Begleitung kleiner Unternehmen bei den ersten Schritten ins Ausland, die Bereit-stellung aller notwendigen Informationen, die Beratung zur Förder- und Unterstützungsmög-lichkeiten, die Anbahnung von Kooperationen, die Organisation von Messebeteiligungen, die Kontakt-pflege zu einmal erschlossenen Zielmärkten.

„Thüringen International“ unterstütztUnternehmen in zwei Zielbereichen:� Unternehmen mit hoher Exportquote und

Exporterfahrung werden bei der Erschließung der strategisch wichtigen Potenzialmärkte BRIC (Brasilien, Russland, Indien und China) und Next-11 (Länder mit Wachstumspotenzial: Ägypten, Bangladesch, Indonesien, Iran, Mexiko, Nigeria, Pakistan, Philippinen, Südkorea, Türkei, Vietnam) unterstützt.

� Unternehmen mit (noch) geringer Exportquote und wenig Exporterfahrung erhalten Hilfe bei der Erschließung geographisch naher Märkte, vorwiegend in der EU.

� Dabei stehen in jedem Jahr ein BRIC-Staat, ein Next-11-Staat sowie ein west- und ein osteuro-päischer Staat im Mittelpunkt der Aktivitäten.

Die Richtlinie zur Außenwirtschafts-förderung wird eingeschränkt:� Die bisherige Förderung von Beratungs-

leistungen wird eingestellt. Stattdessen bie-tet „Thüringen International“ eine kostenfreie Grundberatung der Unternehmen an.

� Weiterhin gefördert wird die Teilnahme an inter-nationalen Fachmessen im In- und Ausland (50 Prozent der Kosten für Flächenmiete und Stand-bau, max. 10.000 Euro pro Förderung, max. drei Förderungen) sowie die Erstellung von Internet-auftritten in Fremdsprachen (max. 3.500 Euro pro Förderung, max. drei Fremdsprachen).

� Um die Unternehmen beim Abbau strategischer Defizite zu unterstützen, wird die Einstellung von Technologiescouts gefördert (KMU: 50 Prozent - bzw. Großunternehmen: 35 Prozent - des Brutto-gehalts, max. 24.000 Euro im ersten und max. 12.000 Euro im zweiten Jahr).

Kritik kommt aus der WirtschaftAus Sicht der Thüringer Unternehmen ist dabei kritisch zu betrachten, dass die in der Konzeption aufgezeigten Themenbereiche und Unterstützungs-möglichkeiten bereits über bestehende Angebote, Ansprechpartner und Netzwerke z.B. der IHKs, der Auslandshandelskammern und freien Beratungs-

unternehmen etc. abgedeckt sind. Zudem verfügen diese Netzwerke über die benannten Unterstüt-zungsmöglichkeiten und Mechanismen und halten entsprechende firmenindividuelle Produkte vor. Ebenso finden wesentliche Faktoren der Außen-wirtschaft, wie außenwirtschaftliche Beschrän-kungen, Zölle, erforderliche Zertifizierung und Marktzugangsbeschränkungen etc. in der Außen-wirtschaftsstrategie 2011 keine Beachtung, sind aber wesentlich für den internationalen Marktzu-gang.

Hier benötigen die Unternehmen zur Erschließung neuer Märkte individuell entwickelte Strategien, entsprechenden Manpower sowie ausreichende finanzielle Mittel, die durch das Vorhalten zusätz-lich geschaffener Beratungs- und Informations-dienstleistungen nicht ersetzt werden können. Aus diesem Grund sind auch die genannten Verringe-rungen der unternehmensbezogenen Förderungen im Rahmen der Thüringer Außenwirtschaftsricht-linie negativ für die Thüringer Unternehmen.

Weitere Informationen und die Außenwirtschafts-konzeption 2011 „Thüringen International“ finden unter:

15877

Ihr Ansprechpartner der IHK Südthüringen:

Tilo Werner� 03681 362-203� [email protected]

Zollpräferenzen (Zollbegünstigungen) sind wichtige Exportfördermittel, die Handelsvorteile bewirken. Jedoch nur durch die Anwendung der Ursprungsre-gelungen können deutsche Waren in den Präferenz-partnerländern zollfrei oder zollbegünstigt einge-führt werden. Die Exporteure müssen sicherstellen, dass der Präferenzursprung richtig ermittelt und die dazugehörigen Papiere (Warenverkehrsbescheini-gungen EUR1, EURO-MED, ATR und Ursprungserklä-rungen) vollständig ausgefüllt werden. Die Ermitt-lung des Präferenzrechtes ist schwierig und setzt genaue Kenntnisse voraus. Geldwerte Vorteile lassen sich nur mit den entsprechenden Kenntnissen von Zollpräferenzen, Ursprungsregeln und -nachweisen

realisieren. Ziel dieses Außenwirt-schaftsseminars ist es, verantwort-liche Sachbearbeiter der Versand-, Export- und Verkaufsabteilungen, die mit der Erstellung von Warenverkehrsbescheinigungen EUR.1, Ursprungs-erklärungen auf der Rechnung und Lieferanten-erklärungen befasst sind bzw. sich in der Zukunft befassen werden, damit vertraut zu machen.

Ort: IHK-Bildungszentrum SuhlTermin: 21. Juni 2011, 09:00 Uhr–16:00 Uhr

Teilnehmer: Sachbearbeiter der Versand-, Export- und Verkaufsabteilungen, die mit der Erstellung

von Warenverkehrsbescheinigungen EUR.1, Ursprungserklärungen auf der

Rechnung und Lieferantenerklärungen befasst sind bzw. sich in der Zukunft befassen wer-den.

Anmeldung: www.suhl.ihk.de – Veranstaltungen der Fachbereiche – Abteilung International

Ihr Ansprechpartner:

Tilo Werner� 03681 362-203� [email protected]

realisieren. Ziel dieses Außenwirt-schaftsseminars ist es, verantwort-liche Sachbearbeiter der Versand-, Export-

von Warenverkehrsbescheinigungen EUR.1, Ursprungserklärungen auf der

Rechnung und Lieferantenerklärungen

INTERNATIONAL

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Südthüringische Wirtschaft, 6/201120

Am 17. August 2011 um 18:30 Uhr fällt der Startschuss zum 2. DAK Firmenlauf Thüringer Wald in der Ski-ARENA Oberhof. Die „etwas andere Netzwerkparty“, initiiert vom forum Thüringer Wald e. V., feierte im Jahr 2010 mit 618 Teilnehmern aus rund 90 Firmen eine über-wältigende Premiere. Auch in diesem Jahr rufen wir alle Firmen, Institutionen, Hochschulen, Behörden auf, möglichst viele Läufer anzumel-den und zu zeigen, dass „… die Wirtschaft im Thüringer Wald läuft“.

Die Erfahrungen zeigen, dass die Teilnahme an Firmenläufen sowohl den Teamgeist fördert, die Motivation steigert und das Betriebsklima verbes-sert. Auch für Nichtläufer kann der Firmenlauf den Anstoß geben, für die Gesundheit aktiv zu sein und im Kreis der Kollegen an einem positiven Erlebnis teilzuhaben.

LeistungsgedankeDer DAK Firmenlauf Thüringer Wald soll in erster Linie der Kommunikation dienen, die Kooperation unter den Unternehmen anregen und vor allem aber Spaß machen. Der Leistungsgedanke steht daher nicht im Vordergrund, auch wenn eine pro-fessionelle Zeitnahme per Transponder erfolgt, getreu dem Motto: Wer länger läuft kann länger werben. Gelaufen werden 4,5 km auf den Weltcup-Strecken mit entschärftem Höhenprofil. Die neue Streckenführung erlaubt die Teilnahme von bis zu 1 500 Firmenläufern und ermöglicht die vielfach nachgefragte Teilnahme von Nordic Walkern mit eigenem Startblock.

Fitteste Fachkräfte von Morgen werden gesuchtNeben den Sonderkategorien für Chef(in) und Sekretärin suchen wir 2011 auch die / den schnellste(n) Azubi. Außerdem wird ein Sonderpreis für die Firma mit den meisten Azubis am Start aus-gelobt. Höhepunkt der Siegerehrung wird jedoch weiterhin die Ermittlung der „Kreativsten Firma“, d. h. mit dem originellsten Outfit, per Applauso-meter sein.

Noch mehr Party Auch in diesem Jahr erwartet Sie wieder ein buntes Rahmenprogramm aus Moderation und Bühnen-programm. Die Band „Sunshine Brass“ wird für tolle Stimmung sorgen. Damit dies unabhängig vom Wetter gesichert ist, wird es in der Ski-Arena ein Festzelt geben. Zur Erinnerung erhält jeder Teilnehmer dann wieder den Firmenlauf Kaffee-Pott „s` läuft…im Thüringer Wald“.

Also, seien auch Sie dabei und melden Sie Ihr Team an unter:www.firmenlauf-thüringer-wald.de

Die Wirtschaft im Thüringer Wald schnürt wieder die Laufschuhe

REGIONALMARKETING THÜRINGER WALD

Weggehen ist „trendy“ – neben dem demo-graphischen Wandel sorgt die Abwanderung der Jugend für Sorgenfalten bei der regi-onalen Wirtschaft. Der fehlende Fachkräf-tenachwuchs ist auch im Thüringer Wald in aller Munde und Inhalt vieler Diskussionsrun-den. Das Internetportal t-wood.de bietet die Chance, die Jugend aktiv zu erreichen.

Partys, Freunde, Jobs – das sind die Themen der Jugend. Fragt man die jungen Leute, wie zufrieden sie hier im Thüringer Wald sind, hört man Reakti-onen wie: „Ich will lieber in eine große Stadt“, „Hier ist zu wenig los“, „Ich würde ja gern bleiben, aber der Job…“. Es gilt also, die negativen Einstellungen der 14- bis 29-Jährigen in positive Emotionen zu wandeln. Hier zu bleiben soll zum Trend werden. Um diesen Prozess anzustoßen, hat der forum Thüringer Wald e. V. die Kampagne t-wood.de gestartet.

t-wood.de – Kommunikationsplattform der Jugend im Thüringer WaldDas Internet ist das multifunktionale Leitmedium der „Generation Netzwerk“. 93 % der Jugendlichen nutzen jeden Tag das Internet, die Bedeutung der sozialen Netzwerke wächst. Umso logischer ist der Ansatz die jungen Leute dort zu erreichen, wo sie unterwegs sind. Das Internetportal t-wood.desoll sich zur zentralen Kommunikationsplattform der Jugend im Thüringer Wald entwickeln.

Mit t-wood.de die Jugend erreichen

Fotos: pebe-sport.de

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Südthüringische Wirtschaft, 6/2011 21

AUS- UND WEITERBILDUNG

t-wood FESTIVAL als Big Bang

Online ist t-wood.de bereits jetzt als Eventhome-page für das t-wood FESTIVAL am 9. Juli 2011. Neben den Informationen rund um das Festival können dort Tickets zum Vorzugspreis erwor-ben werden. Angesagte Bands wie Northern Lite, Revolverheld und Madsen werden für ein beson-deres Live-Open-Air mit vielen Besuchern sorgen, vor allem aber das Portal „t-wood.de“, ins Ram-penlicht setzen.

Regionale Unternehmen können und sollen sich einbringenMöglichst viele regionale Akteure sollen in das Pro-jekt einbezogen werden, denn auf „t-wood.de“ kön-nen die Inhalte auch selbst eingestellt werden. Für die Unternehmen besteht die Möglichkeit, ihre Jobs, Ausbildungs- und Praktikaplätze für Jugendliche einzupflegen und diese über das geplante Jobmat-ching direkt bei den Jugendlichen zu platzieren.

Am 14. Juni 2011, 15:00 Uhr wird es für interessierte Firmen eine Informationsver-anstaltung zum Thema: „Jobs auf t-wood.de platzieren“ geben. Anmeldungen unter: [email protected]

Ihr Ansprechpartner:Cornelia Grimm, Regionalmanagerin� 03681 362-231� [email protected]

IHK-WeiterbildungsangeboteJuni – September 2011

Datum Bezeichnung Std Ort14.06.2011 Existenzgründerlehrgang 24 SHL

15.06.2011 Ausbilderanpassung 16 ARN

16.06.2011 Erfolgreich organisiert als Handelsvertreter 24 SHL

23.06.2011 Pressearbeit für mittelständische Unternehmen: Tue Gutes und rede darüber oder hat Ihr Unternehmen nichts zu sagen?

8 SHL

25.06.2011 Kostenbewusstes Handeln bei Produktionsabläufen 8 SON

27.06.2011 Existenzgründerlehrgang – NL 24 ARN

28.06.2011 Mit professionellem Empfehlungsmanagement Kunden gewinnen

8 SHL

30.06.2011 Der Prokurist – unternehmerisch agieren und rechtssicher handeln 6 SHL

01.07.2011 Windows Server-Workshops 14 SHL

08.08.2011 Unterrichtung für Bewachungspersonal 40 SHL

13.08.2011 Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung im Bewachungs gewerbe 20 SHL

15.08.2011 Ausbildung der Ausbilder – NL 96 SON

15.08.2011 Ausbildung der Ausbilder 96 SHL

16.08.2011 Existenzgründerlehrgang 24 SHL

22.08.2011 Qualitätsmanager (IHK) 80 SHL

22.08.2011 Geprüfter Technischer Fachwirt 850 SHL

23.08.2011 MS Outlook 8 SHL

23.08.2011 Ausbildung der Ausbilder 96 SHL

26.08.2011 Virtualisierung professionell und kostengünstig: MS Hyper-V v2

36 SHL

26.08.2011 Geprüfter Industriemeister Süßwaren 1000 SHL

29.08.2011 Geprüfter Industriemeister Metall 1100 SHL

29.08.2011 Umweltbeauftragter (IHK) 40 SHL

29.08.2011 Geprüfter Industriemeister Elektrotechnik 1100 SHL

29.08.2011 MS Word – Aufbaukurs 16 SHL

31.08.2011 Web-Grafik und Design mit Macromedia Flash und Photoshop 48 SHL

01.09.2011 IHK-Fachkraft Rechnungswesen 150 SON

01.09.2011 Mitarbeiter wirkungsvoll führen – auch aus der zweiten Reihe 24 SHL

02.09.2011 Geprüfter Betriebswirt 750 SHL

05.09.2011 Geprüfter Personalfachkaufmann 600 SHL

05.09.2011 Unterrichtung für Bewachungspersonal 40 SON

05.09.2011 Existenzgründerlehrgang – NL 24 SON

05.09.2011 IHK-Fachkraft für Solartechnik 200 ARN

05.09.2011 IHK-Fachkraft Kaufmännischer Mitarbeiter für Solartechnik 200 ARN

05.09.2011 Aufbaukurs Buchführung 24 SHL

05.09.2011 Datenschutzbeauftragter (IHK) 40 SHL

05.09.2011 MS Excel – Aufbaukurs 16 SHL

05.09.2011 Existenzgründerlehrgang – NL 24 ARN

05.09.2011 EU-Computerführerschein (ECDL) 40 SHL

05.09.2011 Gewinnermittlung durch Einnahmen- / Überschussrechnung 20 ARN

06.09.2011 Büroorganisation 8 SON

06.09.2011 MS Project 16 SHL

08.09.2011 Kundenrückgewinnung und Kundenwerbung 8 SHL

09.09.2011 Schlagfertigkeitstraining 8 SHL

12.09.2011 Englisch für Wirtschaft und Beruf – Grundstufe 40 SHL

13.09.2011 Projektmanager (IHK) 160 SHL

Weitere Lehrgangsangebote regionaler Anbieter, die auf IHK-Prüfungen vorbereiten, finden Sie unter www.qualiservice-thueringen.de oder www.wis.ihk.de .

Suhl Sandro Schilling � 03681 362-426Sonneberg Heidi Leistner � 03675 7506-255Arnstadt Carmen Klotz � 03628 6130-516

Ihre Ansprechpartner im Bildungszentrum der IHK Südthüringen:

Suhl Katrin Pertig � 03681 362-427Suhl Antje da Silva Santos � 03681 362-425Suhl Beate Rammelt � 03681 362-429

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STANDORTPOLITIK

Südthüringische Wirtschaft, 6/201122 Südthüringische Wirtschaft, 6/201122

AUS- UND WEITERBILDUNG

Aufgrund der positiven Konjunkturentwicklung und der demografischen Veränderung hat sich die Situ-ation auf dem Ausbildungsmarkt grundlegend ver-ändert. Konnten die Unternehmen noch vor kurzem aus einer Vielzahl von Bewerbern auswählen, so stehen jetzt deutlich weniger Jugendliche dem Aus-bildungsmarkt zur Verfügung.

Eine rechtzeitige und umfassende Berufsorientie-rung der Jugendlichen ist für Schüler und Unter-nehmen sehr wichtig. Fehlende oder nicht ausrei-

chende Informationen zu Berufsbildern und den sich dahinter verbergenden beruflichen Tätigkeiten führen häufig zu Fehlentscheidungen und nicht selten zum vorzeitigen Lösen von Ausbildungsver-hältnissen.

Die IHK Südthüringen wird auch in diesem Jahr in Kooperation mit den bewährten Partnern der Berufsausbildung wieder drei Berufsinformations-messen in Südthüringen zu den rechts oben ste-henden Terminen durchführen.

Termine:

Suhl: 3. September 2011 09:00 – 13:00 Uhr Congress Centrum Suhl Friedrich-König-Straße 7

Arnstadt: 10. September 2011 09:00 – 13:00 Uhr Stadthalle Arnstadt Brauhausstraße 1–3

Sonneberg: 17. September 2011 09:00 – 13:00 Uhr Staatl. Berufsbildende Schule Sonneberg Max-Planck-Straße 49

Neben der Berufsorientierung der Schüler haben die Unternehmen im Rahmen der Messen die Mög-lichkeit, ihre aktuellen Ausbildungs- und Prakti-kumsplätze anzubieten.

Interessierte Betriebe können sich bereits jetzt anmelden.

Ihr Ansprechpartner:

Brigitte Kirchhof� 03681 362-155� [email protected]

Berufsinformationsmessen 2011 in SüdthüringenJetzt anmelden!

42 künftige Industriemeister Metall absolvierten Anfang Mai den Teil A (fachrichtungsübergreifender Teil) der Fortbildungsprüfung in insgesamt fünf Prüfungsfächern.

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Südthüringische Wirtschaft, 6/2011 23

Ausgewählte Seminare und Lehrgänge

Der Lehrgang „Datenschutzbeauftragter (IHK)“ fand im Zeitraum Ende April 2011 im IHK-Bildungszen-trum Suhl statt.

Dabei stand Matthias Dick (links im Bild), Dozent der Fakultät Wirtschaftsrecht an der Fachhoch-schule Schmalkalden, einer Gruppe von engagierten und hochmotivierten Teilnehmern zur Verfügung, um diese mit den aktuellen Anforderungen, die das Bundesdatenschutzgesetz an einen Datenschutz-beauftragten stellt, vertraut zu machen.

In der Zeit vom 5. bis 9. September 2011 wird der Lehrgang „Datenschutzbeauftragter (IHK)“ zusätzlich noch einmal im IHK-Bildungszentrum Suhl angeboten.

Um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten, da schon eine große Zahl an Reservierungen vorliegt.

Ihr Ansprechpartner:Sandro Schilling� 03681 362-426, � [email protected]

Pressearbeit für mittelständische Unternehmen: Tue Gutes und rede darüber oder hat Ihr Unternehmen nichts zu sagen?Der Referent F. Stephan Auch, Journalist und PR-Berater aus Nürnberg, gibt eine praxisorientierte Ein-führung in die wichtigsten Techniken und Themen der Pressearbeit. Er zeigt anhand von Beispielen und Übungen, wie professionelle Pressearbeit zur Eigen-darstellung aussehen muss und warum sie für mittel-ständische Unternehmen darüber hinaus ein optima-les, weil effektives und kostengünstiges Instrument der Vertriebsförderung ist. Die Teilnehmer erfahren, warum Pressearbeit gerade auch für den Verkauf von komplexen und erklärungsbedürftigen Produkten und Dienstleistungen besonders geeignet ist. Sie lernen, wie sie über Pressearbeit neue Kundenkreise und Geschäftsfelder erschließen können. Am Ende des Seminartages wissen sie, welche Anforderungen Redaktionen an Presseinformationen aus Unterneh-men stellen und wie diese zu erfüllen sind.

Termin: 23. Juni 2011Ort: IHK-Bildungszentrum, Suhl

Mit professionellem Empfehlungs-management Kunden gewinnenEmpfehlungsmanagement wird oft als „Königsdis-ziplin“ im Verkauf bezeichnet. Es ist vielleicht die einfachste und effizienteste Art der Neukunden-

gewinnung, wenn man die richtigen Wege nutzt. Es gibt viele Wege, Empfehlungen zu erhalten, mit Empfehlungen umzugehen und Kontakte aus Emp-fehlungen in echte Kundenkontakte und Kunden-aufträge zu überführen.Verlassen Sie sich nicht fahrlässig darauf, dass Ihre Kunden Ihre guten Leistungen empfehlen. Im Seminar entwickeln Sie Ihren persönlichen Erfolgs-weg, um Empfehlungen aktiv zu generieren und potenzielle Neukunden von Ihren Leistungen zu überzeugen.

Termin: 28. Juni 2011Ort: IHK-Bildungszentrum, Suhl

Der Prokurist – unternehmerisch agieren und rechtssicher handelnDieses Seminar bringt Sie auf den neuesten Stand der Rechtsprechung und zeigt, wie die Prokura sicher und effizient eingesetzt wird. Der Umgang mit den Rechten und Pflichten des Prokuristen wird an zahlreichen praktischen Beispielen ver-deutlicht.

Schwerpunkte:– Der Prokurist im Handelsrecht– Der Prokurist im Arbeitsrecht– Haftungsfragen

Termin: 30. Juni 2011Ort: IHK-Bildungszentrum, Suhl

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Ihr Ansprechpartner:

Antje da Silva Santos� 03681 362-425� [email protected]

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Kennen Sie als Unternehmen Ihren Ener-gieverbrauch sowie die Energiekosten? Was sind die „Energiefresser“ und wie wirken sich mögliche Energiesparmaßnahmen aus? Ener-giesparen bedeutet nicht nur das Licht am Ende des Tages auszuschalten oder beispiels-weise die Heizung zu drosseln.

Eine systematische Optimierung des Energie-einsatzes im Unternehmen, vom Energieeinkauf bis hin zum Energieverbrauch, ist das Ziel eines betrieblichen Energiemanagements. Dabei nimmt das Energiemanagement Einfluss auf organisato-rische und technische Abläufe sowie auf Verhal-tensweisen, um unter wirtschaftlichen Gesichts-punkten den Gesamtenergieverbrauch zu senken. Wichtiger Bestandteil dabei ist beispielsweise das Energiecontrolling, bei dem mittels Messdaten, Kennzahlen und Energiebuchhaltung der Energie-verbrauch und die Energiekosten kontinuierlich erfasst und ausgewertet werden.

Die Einführung eines Energiemanagement-Sys-tems startet mit dem Beschluss der Unterneh-mensleitung und der Festlegung von konkreten, erreichbaren Zielen für das Unternehmen. In die anschließende Planung und Umsetzung müssen die Mitarbeiter unbedingt mit einbezogen werden.

Nur wenn diese ein Bewusstsein zum sparsamen Umgang mit Energie entwickeln, kann die Umset-zung der Maßnahmen Erfolg haben. Die kontinu-ierliche Kontrolle und die Fortschreibung der Maß-nahmen runden den Prozess ab.

Mit der 2009 in Kraft getretenen Norm EN 16001 werden EU-weit einheitliche Kriterien für ein Ener-giemanagement aufgestellt. Diese Norm beschreibt Anforderungen, die Unternehmen in die Lage ver-setzen, den Energieverbrauch systematisch und kontinuierlich zu reduzieren. Dabei wird sich im Wesentlichen an der Umweltmanagementsystem-Norm DIN EN ISO 14001 orientiert.

Besondere Relevanz hat die Einführung eines Energiemanagement-Systems für energieintensive Unternehmen, da die Bundesregierung spätestens bis 2013 die Kopplung von Steuerermäßigungen z. B. der Ökosteuer an die Einführung eines Ener-giemanagements plant.

Ihr Ansprechpartner:

Thomas Kemmerzehl� 03681 362-174� [email protected]

INNOVATION | UMWELT

Innovationen als Zufallsprodukt?

Innovationen sind ein zentraler Erfolgsfaktor für kleine und mittlere Unternehmen! Doch erfolgreiche Unternehmen können sich nicht auf Innovationen als Zufallsprodukt verlassen. Strategische Steuerung der Innovationstätigkeit und die Etablierung am Markt sind wichtige Bestandteile für den Erfolg des Unternehmens. Dies sind nur einzelne Schlagworte für ein erfolgreiches Innovationsmanagement, des-sen Ziel die systematische Planung, Steuerung und Kontrolle von Innovationen im Unternehmen ist. Dabei konzentriert sich das Innovationsmanage-ment auf die Verwertung von Ideen und deren Umsetzung in wirtschaftlich erfolgreiche Produkte und Dienstleistungen. Auf dem Weg von der Idee zum Produkt am Markt verschwimmen dabei die Grenzen zu anderen Aufgabenfeldern.Wie lässt sich Innovationsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen einsetzen? Welche Methoden gibt es, systematisch Innovationen zu entwickeln? Die gemeinsame Informationsveran-staltung „Innovationsmanagement – Innovationen nicht den Zufall überlassen“ der IHK Südthüringen und der IHK zu Coburg am 29. Juni 2011 in Eisfeld beantwortet unter anderem diese Fragestellungen.

Infoveranstaltung am 29. Juni 2011 in Eisfeld

Kreativitäts-management

Suche und Entwicklung von Ideen

Ideenmanagement

Sammlung, Bewertung von Ideen

Produktent-wicklungsprozess

technische Umsetzung des Produkts

Produkt-management

Koordination Produkt-entstehung, -verwertung,

-betreuung

Innova tions- manag ement

Verwertung von Ideen

Energiemanagement – Nutzen für Unternehmen?!

© Tobias Kaltenbach - Fotolia.com

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Südthüringische Wirtschaft, 6/2011 25

INNOVATION | UMWELT

Mutig in die ZukunftTechnologiekonferenz – elmug4futureInnovationen als Zufallsprodukt?

Vom 5. bis 6. Juli 2011 treffen sich zum zwei-ten Mal Fachleute der Mess- und Geräte-technik aus ganz Deutschland im Ringberg Hotel in Suhl. Die zweitägige Veranstaltung gibt einen Überblick über die wichtigsten Frage stellungen rund um das Thema Mess- und Gerätetechnik im Hinblick auf die Mega-trends der Zukunft.

Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für Furchtsame das Unbekannte, für Mutige die Chance. So lautet die Ansicht von Victor Hugo. Referenten und Teilnehmer bei elmug-4future gehören ganz sicher in die Kategorie der Mutigen. Sie nehmen identifizierte Zukunftstrends wie Umwelt und Energie, Wohnen, Ernährung und das gestiegene Sicherheitsbedürfnis der Menschen wahr und generieren daraus neue Forschungspro-jekte, Kooperationen und Produkte.

Die Technologiekonferenz elmug4future 2011 nimmt mit ihrem wissenschaftlichen Spektrum bewusst die fachliche Breite der Mess- und Geräte technik auf, um Experten unterschiedlicher Branchen miteinander ins Gespräch zu bringen. Dieses Anliegen wird durch den „Raum für Dia-loge“ zusätzlich befördert, der in dieser Form erstmals in das Konferenzprogramm aufgenom-men wurde.“, kommentiert Prof. Tobias Reimann als Wissenschaftlicher Beirat das Ziel der Konfe-renz. Konferenzen bieten durch die Vielzahl der Referenten eine gute Möglichkeit sich über neue Entwicklungstrends zu informieren und Anre-gungen für die eigene Arbeit zu sammeln. Diesem Anspruch wird auch „elmug4future“ gerecht.

Den Einstieg in die Konferenz wird Prof. Ralf Krei-bich vom Institut für Zukunftsstudien und Tech-nologiebewertung (IZT) übernehmen. „Aus der Sicht der Zukunftsforschung gehören Nachhal-tigkeitsstrategien in der Wirtschaft, in den Unter-nehmen und in der Produktion zu den wichtigsten Grundlagen für eine insgesamt nachhaltige

Gesellschafts- und Lebensperspektive. Nur wenn es gelingt, die Unternehmen, die Produktion und die Dienstleistungen nachhaltig zu gestalten, wer-den wir langfristig zukunftsfähig bleiben. Heute braucht die Welt mehr denn je neben sauberem Trinkwasser und sauberer Energie vor allem auch energie- und materialsparende Produkte und Pro-duktionsverfahren...“, so Professor Kreibich. Die Themen der einzelnen Sessions orientieren sich an diesen Aussagen.

Informationen und Anmeldungsformular finden Sie im Internet unter: www.elmug4future.de

05./06. Juli 2011 • Ringberg Hotel Suhl

»elmug4future«

TecHnologiekonfeRenzmit Raum für Dialoge

Mikro-Nano

Analytik

AntriebSensorik

Licht

Gebäudetechnik

Ausrüstung und Verfahren

EnergieeffizienzMesstechnik

Forschung & Entwicklung

Normen

www.elmug4future.de

Mit WOIS spezifischen Strategien und Innovations-verfahren unterstützt das WOIS Institut Unterneh-men bei der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Das WOIS Institut entwickelt mit den Partnern in struk-turierten Innovationsprozessen neue Geschäfts-modelle und Innovationsportfolios mit Roadmaps für Leistungsentwicklungen, Prozessentwicklungen, Ressourcenentwicklungen und Organisationsent-wicklungen. Ja, und noch viel wichtiger: Das WOIS Institut stärkt durch seine Arbeit die Innovations-kraft und Innovationskultur seiner Partner, darunter unzählige deutsche DAX-Unternehmen.

Nähere Informationen finden Sie unter:

15878

Ihr Ansprechpartner:

Thomas Kemmerzehl� 03681 362-174� [email protected]

Infoveranstaltung am 29. Juni 2011 in Eisfeld

Kreativitäts-management

Suche und Entwicklung von Ideen

Ideenmanagement

Sammlung, Bewertung von Ideen

Produktent-wicklungsprozess

technische Umsetzung des Produkts

Produkt-management

Koordination Produkt-entstehung, -verwertung,

-betreuung

Innova tions- manag ement

Verwertung von Ideen

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Südthüringische Wirtschaft, 6/201126

BEKANNTMACHUNGEN DER IHK SÜDTHÜRINGEN

§ 1 Ausbildungsberuf

Die Berufsausbildung zum Elektrogerätezusammenbauer/zur Elektrogerätezusammenbaue-rin (Fachpraktiker/Fachpraktikerin Elektrotechnik) erfolgt nach dieser Ausbildungsregelung.

§ 2 Personenkreis

Diese Ausbildungsregelung regelt die Berufsausbildung gemäß § 66 BBiG/§ 42m HwO für Personen im Sinne des § 2 SGB IX.

§ 3 Dauer der Berufsausbildung

Die Ausbildung zum Elektrogerätezusammenbauer/zur Elektrogerätezusammenbauerin (Fachpraktiker/Fachpraktikerin Elektrotechnik) dauert drei Jahre.

§ 4 Ausbildungsstätten

Die Ausbildung findet in ausbildungsrechtlich anerkannten Ausbildungsbetrieben und Ausbildungseinrichtungen statt.

§ 5 Eignung der Ausbildungsstätte

(1) Behinderte Menschen dürfen nach dieser Ausbildungsregelung nur in dafür geeig-neten anerkannten Betrieben und Ausbildungseinrichtungen ausgebildet werden.

(2) Neben den in § 27 BBiG festgelegten Anforderungen muss die Ausbildungsstätte hinsichtlich der Räume, der Ausstattung und der Einrichtung den besonderen Erfordernissen der Ausbildung von behinderten Menschen gerecht werden.

(3) Es müssen ausreichend Ausbilderinnen/Ausbilder zur Verfügung stehen. Die Anzahl der Ausbilderinnen/Ausbilder muss in einem angemessenen Verhältnis zur Anzahl der Auszubildenden stehen. Dabei ist ein Ausbilderschlüssel von in der Regel höch-stens eins zu acht anzuwenden.

§ 6 Eignung der Ausbilder/Ausbilderinnen

(1) Ausbilderinnen/Ausbilder, die im Rahmen einer Ausbildung nach § 66 BBiG erst-mals tätig werden, müssen neben der persönlichen, berufsspezifisch fachlichen und berufspädagogischen Eignung (AEVO u. a.) eine mehrjährige Erfahrung in der Aus-bildung sowie zusätzliche behindertenspezifische Qualifikationen nachweisen.

(2) Anforderungsprofil

Ausbilderinnen/Ausbilder müssen eine rehabilitationspädagogische Zusatzqualifi-kation nachweisen und dabei folgende Kompetenzfelder abdecken:

– Reflexion der betrieblichen Ausbildungspraxis– Psychologie– Pädagogik, Didaktik – Rehabilitationskunde– Interdisziplinäre Projektarbeit– Arbeitskunde/Arbeitspädagogik – Recht– Medizin

Um die besonderen Anforderungen des § 66 BBiG zu erfüllen, soll ein Qualifizie-rungsumfang von 320 Stunden sichergestellt werden.

(3) Von dem Erfordernis des Nachweises einer rehabilitationspädagogischen Zusatz-qualifikation soll bei Betrieben abgesehen werden, wenn die Qualität der Ausbil-dung auf andere Weise sichergestellt ist. Die Qualität ist in der Regel sichergestellt, wenn eine Unterstützung durch eine geeignete Ausbildungseinrichtung erfolgt.

(4) Ausbilderinnen/Ausbilder, die im Rahmen einer Ausbildung nach § 66 BBiG oder § 42m HwO bereits tätig sind, haben innerhalb eines Zeitraumes von höchstens fünf Jahren die notwendigen Qualifikationen gemäß Absatz 2 nachzuweisen.

Die Anforderungen an Ausbilderinnen/Ausbilder gemäß Absatz 2 gelten als erfüllt, wenn die behindertenspezifischen Zusatzqualifikationen auf andere Weise glaub-haft gemacht werden können.

§ 7 Struktur der Berufsausbildung

(1) Findet die Ausbildung in einer Einrichtung statt, sollen mindestens zwölf Wochen außerhalb dieser Einrichtung in einem anerkannten Ausbildungsbetrieb/mehreren anerkannten Ausbildungsbetrieben durchgeführt werden.

(2) Inhalte der Ausbildung nach § 66 BBiG, die in der entsprechenden Ausbildung nach § 4 BBiG in Form überbetrieblicher Ausbildung vermittelt werden, sind auch bei einer Ausbildung nach § 66 BBiG überbetrieblich zu vermitteln.

(3) Eine Abweichung der Dauer der Erfüllung der betrieblichen Ausbildung ist nicht durch die Teilnahme an überbetrieblichen Ausbildungsmaßnahmen zu ersetzen und nur in besonderen Einzelfällen zulässig, wenn die jeweilige Behinderung oder betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung erfordern.

§ 8 Ausbildungsrahmenplan, Ausbildungsberufsbild

(1) Gegenstand der Berufsausbildung sind mindestens die im Ausbildungsrahmenplan (Anlage) aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Hand-lungsfähigkeit).

Eine von dem Ausbildungsrahmenplan abweichende Organisation der Ausbildung ist insbesondere zulässig, soweit die jeweilige Behinderung der Auszubildenden oder betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung erfordern.

(2) Die Berufsausbildung zum Elektrogerätezusammenbauer/zur Elektrogerätezusam-menbauerin (Fachpraktiker/Fachpraktikerin Elektrotechnik) gliedert sich in folgende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (Ausbildungsberufsbild):

1. Arbeitsschutz, Unfallverhütung, Umweltschutz und rationelle Energieverwen-dung

2. Arbeits-, tarif- und sozialrechtliche Regelungen3. Allgemeine Kenntnisse; Werk- und Hilfsstoffe, Lesen von technischen Zeich-

nungen, Umgang mit Tabellen und Handbüchern4. Fertigkeiten und Kenntnisse der Werkstoffbearbeitung; Messen und Prüfen,

Anreißen, Körnen, Kennzeichnen, Feilen, Sägen, Bohren, Senken, Reiben, Gewin-deschneiden von Hand, Richten und Biegen einfacher Blechteile, Scheren

5. Fertigkeiten und Kenntnisse der Verbindungstechniken; Weichlöten, Kleben, Nieten, Schrauben

6. Kenntnisse der Elektrotechnik; Leitende und nichtleitende Werkstoffe, Lesen von einfachen Schaltplänen, Einführung in die Elektrizitätslehre, elektrische und elektromechanische Bauteile

7. Elektrotechnische Fertigkeiten und Kenntnisse; Bearbeiten und Zurichten von Leitungen, einfache Isolierarbeiten, Vorbereiten elektrischer Bauteile zum Ein-bau

8. Fertigkeiten und Kenntnisse des Zusammenbauens, Verdrahtens und Verbin-dens, Zusammenbauen von Bauteilen, Verdrahten und Verbinden

9. Anfertigen und Bestücken von Leiterplatten10. Fertigkeiten und Kenntnisse des Messens und Prüfens, Einfache Messungen

elektrischer Größen, Messen und Prüfen11. Fertigkeiten und Kenntnisse des Instandsetzens einfacher mechanischer und

elektrischer Geräte12. Pflegen und Instandhalten der Werkzeuge, Vorrichtungen und der Geräte

§ 9 Zielsetzung und Durchführung der Berufsausbildung

(1) Die in dieser Ausbildungsregelung genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähig-keiten (berufliche Handlungsfähigkeit) sollen so vermittelt werden, dass die Aus-zubildenden zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne von § 1 Abs. 3 des Berufsbildungsgesetzes befähigt werden, die selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren (berufliche Handlungskompetenz) einschließt.

Diese Befähigung ist auch in den Prüfungen nach den §§ 10 und 11 nachzuweisen.

(2) Die Ausbildenden haben unter Zugrundelegung des Ausbildungsrahmenplanes für die Auszubildenden einen individuellen Ausbildungsplan zu erstellen.

Ausbildungsregelung für die Berufsausbildung zumElektrogerätezusammenbauer / zur Elektrogerätezusammenbauerin(Fachpraktiker / Fachpraktikerin Elektrotechnik) nach § 66 BBiG

Die Industrie- und Handelskammer Südthüringen erlässt aufgrund des Beschlusses des Berufsbildungsausschusses vom 27.01.2011 als zuständige Stelle nach § 9 Berufsbildungsgesetz (BBiG) sowie nach § 66 Abs. 1 BBiG in Verbindung mit § 79 Abs. 4 BBiG vom 23. März 2005 (BGBl. I S. 931) folgende Ausbildungsregelung für die Ausbildung von behinderten Menschen zum Elektrogerätezusammenbauer/zur Elektrogerätezusammenbauerin (Fachpraktiker/Fachpraktikerin Elektrotechnik).

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Südthüringische Wirtschaft, 6/2011 27

BEKANNTMACHUNGEN DER IHK SÜDTHÜRINGEN

(3) Die Auszubildenden haben einen schriftlichen Ausbildungsnachweis zu führen. Ihnen ist Gelegenheit zu geben, den schriftlichen Ausbildungsnachweis während der Ausbildungszeit zu führen. Die Ausbildenden haben den schriftlichen Ausbil-dungsnachweis regelmäßig durchzusehen und abzuzeichnen.

Die Auszubildende/ der Auszubildende kann nach Maßgabe von Art oder Schwere/Art und Schwere ihrer/ seiner Behinderung von der Pflicht zur Führung eines schriftlichen Ausbildungsnachweises entbunden werden.

§ 10 Zwischenprüfung

(1) Zur Ermittlung des Ausbildungsstandes ist eine Zwischenprüfung durchzuführen. Sie soll vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres stattfinden.

(2) Die Zwischenprüfung erstreckt sich auf die im Ausbildungsrahmenplan für die ersten 18 Monate aufgeführten Fertigkeiten und Kenntnisse sowie auf den im Berufsschulunterricht entsprechend den Rahmenlehrplänen zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die Berufsbildung wesentlich ist.

(3) Der Prüfling soll insbesondere folgende praktische Arbeiten nach detaillierten Anweisungen und Unterlagen durchführen:

In einer Arbeitszeit bis zu sieben Stunden soll ein einfaches Prüfstück nach Zeichnung angefertigt werden. Dabei kommt der Nachweis folgender Fertigkeiten in Betracht:

– Messen und Prüfen von Längen und Winkeln– Prüfen der Oberflächengüte und Ebenheit– Anreißen, Körnen– Sägen, Feilen– Bohren, Senken, Gewindeschneiden von Hand– Biegen, Richten– Verbinden durch Schrauben, Nieten, Weichlöten, Quetschen, Klemmen

(4) Der Prüfling soll Kenntnisse aus folgenden Prüfungsfächern nachweisen:

1. Fachkunde (90 Minuten)– Werkstoffbearbeitung– Elektrotechnik (Arten, Aufbau und Eigenschaften von elektrischen und

elektro-mechanischen Bauteilen, Grundschaltungen)– Arbeitsschutz und Unfallverhütung

2. Fachrechnen/Fachzeichnen (90 Minuten)– Fachbezogene Längen-, Flächen- und Körperberechnungen– Umrechnung von Maßeinheiten– Lesen von einfachen Werkstattzeichnungen

(5) Soweit die schriftliche Prüfung in programmierter Form durchgeführt wird, kann von der in Absatz (4) genannten Prüfungsdauer abgewichen werden.

(6) Die besonderen Belange des behinderten Prüfungsteilnehmers sind bei der Prüfung zu berücksichtigen.

§ 11 Abschlussprüfung

(1) Durch die Abschlussprüfung ist festzustellen, ob der Prüfling die berufliche Hand-lungsfähigkeit erworben hat. In der Abschlussprüfung soll der Prüfling nachweisen, dass er die dafür erforderlichen beruflichen Fertigkeiten beherrscht, die notwendi-gen beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt und mit dem im Berufsschulun-terricht zu vermittelnden, für die Berufsausbildung wesentlichen Lehrstoff vertraut ist. Die Ausbildungsregelung ist zugrunde zu legen.

(2) Der Prüfling soll insbesondere folgende praktischen Arbeiten nach detaillierten Anweisungen und Unterlagen durchführen:

1. In einer Prüfungsdauer bis zu sieben Stunden soll ein elektrisches Gerät nach Zeichnung und Bestückungsplan zusammengebaut werden. Der Ablauf beinhaltet auch die Bearbeitung einzelner Gehäuseteile. Für die Auswahl der Arbeitsprobe kommen in Betracht:– Messen und Prüfen von Längen und Winkeln– Prüfen der Oberflächengüte und Ebenheit– Anreißen, Körnen, Sägen, Feilen– Bohren, Senken, Gewindeschneiden von Hand– Biegen, Richten– Verbinden durch Schrauben, Nieten, Weichlöten.– Vorbereiten von Bauelementen– Zuschneiden einer Leiterplatte nach Zeichnung– Aufbringen des Leiterzuges, Ätzen und Bohren– Vorbereiten der Bauelemente für Bestückung– Einlöten nach Stromlaufplan– Prüfen– Montage und Verdrahtung eines einfachen elektrischen Gerätes

2. In einer Prüfungsdauer bis zu vier Stunden soll eine einfache Grundschaltung auf einem Lochplattengestell nach Montage- und Stromlauf- bzw. Installationsplan durchgeführt werden. Für die Auswahl des Prüfungsstückes kommen in Betracht:– Ausschaltung– Serienschaltung– Wechselschaltung– Relais- bzw. einfache Schützschaltung– Kreuzschaltung

3. In einer Prüfungsdauer von bis zu zwei Stunden soll eine einfache Schalt-, Mess- und Prüfarbeit an einer Übungseinrichtung anhand von Steckverbin-dungen durchgeführt werden.

(3) Der Prüfling soll insbesondere Kenntnisse aus folgenden Prüfungsfächern nach-weisen:

1. Fachkunde (90 Minuten)• Werkstoffbearbeitung (Arten, Eigenschaften und Verwendung der wich-

tigsten in der Elektrotechnik üblichen Werk-, Hilfs- und Isolierstoffe, Arten und Anwendung von Werk- und Messzeugen, Spangebende und spanlose Formgebung von Hand, Spangebende Formung durch Bohren und Gewin-deschneiden)

• Elektrotechnik (Grundbegriffe der Elektrizitätslehre, insbesondere Span-nung, Strom, Widerstand, elektrische Arbeit und Leistung, Spannungser-zeuger, Spannungsteilung und Stromverzweigung)

2. Fachrechnen (60 Minuten)• Fachbezogene Längen-, Flächen-, Körper- und Gewichtsberechnung;• Umrechnung von Maßeinheiten• Ohmsches Gesetz, Spannungsteilung, Stromverzweigung• Elektrische Arbeit und Leistung.

3. Fachzeichnen/Zeichnungslesen (60 Minuten)• Lesen und Ergänzen von einfachen Gesamt- und Einzelteilzeichnungen;

Wirkschalt- und Stromlaufpläne

4. Wirtschafts- und Sozialkunde (30 Minuten)• einfache zum Allgemeinwissen gehörenden Fragen.

(4) Soweit Teile der Prüfung in programmierter Form durchgeführt werden, kann von der in Absatz (3) genannten Prüfungszeit abgewichen werden.

(5) Die schriftliche Prüfung ist auf Antrag des Prüflings oder nach Ermessen des Prü-fungsausschusses in einzelnen Fächern durch eine mündliche Prüfung zu ergän-zen, wenn diese für das Bestehen der Prüfung von wesentlicher Bedeutung ist. Die schriftliche Prüfung hat gegenüber der mündlichen des doppelte Gewicht.

(6) Die mündliche Prüfung soll nicht länger als 20 Minuten je Prüfungsteilnehmer dauern.

§ 12 Gewichtungsregelung

Die Prüfungsbereiche sind wie folgt zu gewichten:

– Fachkunde 40 v. H.– Fachrechnen 20 v. H.– Fachzeichnen/Zeichnungslesen 20 v. H.– Wirtschafts- und Sozialkunde 20 v. H.

§ 13 Bestehensregelung

(1) Die Prüfung ist bestanden, wenn jeweils in der Fertigkeits- und Kenntnisprüfung mindestens ausreichende Leistungen erbracht sind. Werden die Prüfungsleistungen in einem Prüfungsbereich mit „ungenügend“ bewertet, so ist die Prüfung nicht bestanden.

(2) Die Abschlussprüfung kann im Falle des Durchfallens zweimal wiederholt werden.

(3) Auf Antrag des Prüflings oder nach Ermessen des Prüfungsausschusses ist die Prüfung in einem der mit schlechter als „ausreichend“ bewerteten Prüfungsbe-reiche, in denen Prüfungsleistungen mit eigener Anforderung und Gewichtung schriftlich zu erbringen sind, durch eine mündliche Prüfung von etwa 15 Minuten zu ergänzen, wenn dies für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Bei der Ermittlung des Ergebnisses für diesen Prüfungsbereich sind das bisherige Ergebnis und das Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis von 2:1 zu gewichten.

§ 14 Übergang

Ein Übergang von einer Berufsausbildung nach dieser Ausbildungsregelung in eine ent-sprechende Ausbildung nach § 4 BBiG ist von der/dem Auszubildenden und der/dem Aus-bildenden kontinuierlich zu prüfen.

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Südthüringische Wirtschaft, 6/201128

BEKANNTMACHUNGEN DER IHK SÜDTHÜRINGEN

§ 15 Bestehende Berufsausbildungsverhältnisse

Berufsausbildungsverhältnisse, die bei Inkrafttreten dieser Ausbildungsregelung beste-hen, können unter Anrechnung der bisher zurückgelegten Ausbildungszeit nach den Vorschriften dieser Verordnung fortgesetzt werden, wenn die Vertragsparteien dies ver-einbaren.

§ 16 Inkrafttreten

Diese Ausbildungsregelung tritt nach der Veröffentlichung im Mitteilungsblatt der IHK Südthüringen am 01.06.2011 in Kraft. Sie tritt außer Kraft, sobald vom Hauptausschuss des Bundesinstitutes für Berufsbildung eine Musterregelung für den Bezugsberuf bzw.

den Elektrogerätezusammenbauer/Elektrogerätezusammenbauerin (Fachpraktiker/Fach-praktikerin Elektrotechnik) erlassen wird.

Ausgefertigt: Suhl, 18.04.2011

Industrie- und Handelskammer Südthüringen

gez. gez.Dr. Peter Traut Dr. Ralf PieterwasPräsident Hauptgeschäftsführer

§ 1 Ausbildungsberuf

Die Berufsausbildung zum Beikoch/zur Beiköchin (Fachpraktiker/Fachpraktikerin in der Küche) erfolgt nach dieser Ausbildungsregelung.

§ 2 Personenkreis

Diese Ausbildungsregelung regelt die Berufsausbildung gemäß § 66 BBiG/§ 42m HwO für Personen im Sinne des § 2 SGB IX.

§ 3 Dauer der Berufsausbildung

Die Ausbildung zum Beikoch/zur Beiköchin (Fachpraktiker/Fachpraktikerin in der Küche) dauert drei Jahre.

§ 4 Ausbildungsstätten

Die Ausbildung findet in ausbildungsrechtlich anerkannten Ausbildungsbetrieben und Ausbildungseinrichtungen statt.

§ 5 Eignung der Ausbildungsstätte

(1) Behinderte Menschen dürfen nach dieser Ausbildungsregelung nur in dafür geeig-neten anerkannten Betrieben und Ausbildungseinrichtungen ausgebildet werden.

(2) Neben den in § 27 BBiG festgelegten Anforderungen muss die Ausbildungsstätte hinsichtlich der Räume, der Ausstattung und der Einrichtung den besonderen Erfordernissen der Ausbildung von behinderten Menschen gerecht werden.

(3) Es müssen ausreichend Ausbilderinnen/Ausbilder zur Verfügung stehen. Die Anzahl der Ausbilderinnen/Ausbilder muss in einem angemessenen Verhältnis zur Anzahl der Auszubildenden stehen. Dabei ist ein Ausbilderschlüssel von in der Regel höch-stens eins zu acht anzuwenden.

§ 6 Eignung der Ausbilder/Ausbilderinnen

(1) Ausbilderinnen/Ausbilder, die im Rahmen einer Ausbildung nach § 66 BBiG erst-mals tätig werden, müssen neben der persönlichen, berufsspezifisch fachlichen und berufspädagogischen Eignung (AEVO u. a.) eine mehrjährige Erfahrung in der Aus-bildung sowie zusätzliche behindertenspezifische Qualifikationen nachweisen.

(2) Anforderungsprofil

Ausbilderinnen/Ausbilder müssen eine rehabilitationspädagogische Zusatzqualifi-kation nachweisen und dabei folgende Kompetenzfelder abdecken:

– Reflexion der betrieblichen Ausbildungspraxis– Psychologie– Pädagogik, Didaktik – Rehabilitationskunde– Interdisziplinäre Projektarbeit– Arbeitskunde/Arbeitspädagogik – Recht– Medizin

Um die besonderen Anforderungen des § 66 BBiG zu erfüllen, soll ein Qualifizie-rungsumfang von 320 Stunden sichergestellt werden.

(3) Von dem Erfordernis des Nachweises einer rehabilitationspädagogischen Zusatz-qualifikation soll bei Betrieben abgesehen werden, wenn die Qualität der Ausbil-dung auf andere Weise sichergestellt ist. Die Qualität ist in der Regel sichergestellt, wenn eine Unterstützung durch eine geeignete Ausbildungseinrichtung erfolgt.

(4) Ausbilderinnen/Ausbilder, die im Rahmen einer Ausbildung nach § 66 BBiG oder § 42m HwO bereits tätig sind, haben innerhalb eines Zeitraumes von höchstens fünf Jahren die notwendigen Qualifikationen gemäß Absatz 2 nachzuweisen.

Die Anforderungen an Ausbilderinnen/Ausbilder gemäß Absatz 2 gelten als erfüllt, wenn die behindertenspezifischen Zusatzqualifikationen auf andere Weise glaub-haft gemacht werden können.

§ 7 Struktur der Berufsausbildung

(1) Findet die Ausbildung in einer Einrichtung statt, sollen mindestens zwölf Wochen außerhalb dieser Einrichtung in einem anerkannten Ausbildungsbetrieb/mehreren anerkannten Ausbildungsbetrieben durchgeführt werden.

(2) Inhalte der Ausbildung nach § 66 BBiG, die in der entsprechenden Ausbildung nach § 4 BBiG in Form überbetrieblicher Ausbildung vermittelt werden, sind auch bei einer Ausbildung nach § 66 BBiG überbetrieblich zu vermitteln.

(3) Eine Abweichung der Dauer der Erfüllung der betrieblichen Ausbildung ist nicht durch die Teilnahme an überbetrieblichen Ausbildungsmaßnahmen zu ersetzen und nur in besonderen Einzelfällen zulässig, wenn die jeweilige Behinderung oder betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung erfordern.

§ 8 Ausbildungsrahmenplan, Ausbildungsberufsbild

(1) Gegenstand der Berufsausbildung sind mindestens die im Ausbildungsrahmenplan (Anlage) aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Hand-lungsfähigkeit).

Eine von dem Ausbildungsrahmenplan abweichende Organisation der Ausbildung ist insbesondere zulässig, soweit die jeweilige Behinderung der Auszubildenden oder betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung erfordern.

(2) Die Berufsausbildung zum Beikoch/ zur Beiköchin (Fachpraktiker/Fachpraktikerin in der Küche) gliedert sich in folgende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (Aus-bildungsberufsbild):

1. Berufsausbildung, Arbeitsrecht und Tarifrecht2. Arbeitsschutz und Unfallverhütung3. Umweltbeeinflussung und Umweltschutz4. Hygiene5. Bedienen und Instandhalten der Arbeitsgeräte und Gebrauchsgegenstände6. Fremdsprachliche Fachausdrücke7. Kenntnisse des Ausbildungsbetriebes8. Reinigen und Pflegen der Räume und ihrer Einrichtungen, Pflegen der Wäsche9. Lagern und Kontrollieren von Waren

Ausbildungsregelung für die Berufsausbildung zum Beikoch / zur Beiköchin(Fachpraktiker / Fachpraktikerin in der Küche) nach § 66 BBiG

Die Industrie- und Handelskammer Südthüringen erlässt aufgrund des Beschlusses des Berufsbildungsausschusses vom 27.01.2011 als zuständige Stelle nach § 9 Berufsbildungsgesetz (BBiG) sowie nach § 66 Abs. 1 BBiG in Verbindung mit § 79 Abs. 4 BBiG vom 23. März 2005 (BGBl. I S. 931) folgende Ausbildungsregelung

für die Ausbildung von behinderten Menschen zum Beikoch / zur Beiköchin (Fachpraktiker / Fachpraktikerin in der Küche).

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BEKANNTMACHUNGEN DER IHK SÜDTHÜRINGEN

10. Vor- und Zubereiten von Speisen und Getränken11. Kenntnisse über Servicetätigkeiten12. Arbeiten in der Küchenorganisation

§ 9 Zielsetzung und Durchführung der Berufsausbildung

(1) Die in dieser Ausbildungsregelung genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähig-keiten (berufliche Handlungsfähigkeit) sollen so vermittelt werden, dass die Aus-zubildenden zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne von § 1 Abs. 3 des Berufsbildungsgesetzes befähigt werden, die selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren (berufliche Handlungskompetenz) einschließt.

Diese Befähigung ist auch in den Prüfungen nach den §§ 10 und 11 nachzuweisen.

(2) Die Ausbildenden haben unter Zugrundelegung des Ausbildungsrahmenplanes für die Auszubildenden einen individuellen Ausbildungsplan zu erstellen.

(3) Die Auszubildenden haben einen schriftlichen Ausbildungsnachweis zu führen. Ihnen ist Gelegenheit zu geben, den schriftlichen Ausbildungsnachweis während der Ausbildungszeit zu führen. Die Ausbildenden haben den schriftlichen Ausbil-dungsnachweis regelmäßig durchzusehen und abzuzeichnen.

Die Auszubildende/der Auszubildende kann nach Maßgabe von Art oder Schwere/Art und Schwere ihrer/seiner Behinderung von der Pflicht zur Führung eines schriftlichen Ausbildungsnachweises entbunden werden.

§ 10 Zwischenprüfung

(1) Zur Ermittlung des Ausbildungsstandes ist eine Zwischenprüfung durchzuführen. Sie soll vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres stattfinden.

(2) Die Zwischenprüfung erstreckt sich auf die in der Anlage zu § 8 für die ersten 18 Monate aufgeführten Fertigkeiten und Kenntnisse sowie auf den im Berufsschul-unterricht entsprechend den Rahmenlehrplänen zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die Berufsbildung wesentlich ist.

(3) Für die Zwischenprüfung bestehen folgende Vorgaben:

Der Prüfungsteilnehmer/die Prüfungsteilnehmerin soll in höchstens 3 Stunden eine praktische Aufgabe bearbeiten. Dabei soll er/sie zeigen, dass er/sie Arbeit planen, durch-führen und präsentieren, die Ergebnisse kontrollieren und Gesichtspunkte der Hygiene, des Umweltschutzes, der Wirtschaftlichkeit und der Gästeorientierung berücksichtigen kann. Hierfür kommen insbesondere folgende Gebiete in Betracht:

1. Planen von Arbeitsschritten2. Anwenden von Arbeitstechniken3. Präsentieren von Produkten

§ 11 Abschlussprüfung

(1) Durch die Abschlussprüfung ist festzustellen, ob der Prüfling die berufliche Hand-lungsfähigkeit erworben hat. In der Abschlussprüfung soll der Prüfling nachweisen, dass er die dafür erforderlichen beruflichen Fertigkeiten beherrscht, die notwendi-gen beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt und mit dem im Berufsschulun-terricht zu vermittelnden, für die Berufsausbildung wesentlichen Lehrstoff vertraut ist. Die Ausbildungsregelung ist zugrunde zu legen.

(2) Zum Nachweis der Fertigkeiten soll der Prüfling in insgesamt höchstens sieben Stun-den zwei Arbeitsproben durchführen. Hierfür kommen insbesondere in Betracht:

1. Vor- und Zubereiten einfacher Speisen und Getränke2. Vor- und Zubereiten von Suppen3. Vor- und Zubereiten von Salaten, Gemüse und kalten Speisen4. Vor- und Zubereiten von kalten Süßspeisen

(3) Zum Nachweis der Kenntnisse soll der Prüfling in den Prüfungsbereichen Technolo-gie, Technische Mathematik sowie Wirtschafts- und Sozialkunde schriftlich geprüft werden. Die Aufgabenstellung in den ersten zwei genannten Bereichen soll aus den Anforderungen der Arbeitsprobe der Fertigkeitsprüfung abgeleitet werden. Die Auf-gabenstellung im Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde soll anschaulich und praxisbezogen formuliert werden.

Es kommen Fragen und Aufgaben insbesondere aus folgenden Gebieten in Betracht:

1. Technologiea) Vor- und Zubereitung von Lebensmittelnb) Eigenschaften sowie Verwendungsmöglichkeiten der Lebensmittelc) Arbeitsschutz und Unfallverhütung, Hygiened) Umweltbeeinflussung und Umweltschutze) Die in der Küche zu beachtenden gesetzlichen Vorschriftenf) Fachausdrücke

2. Technische Mathematika) Grundrechenarten

b) Dreisatzrechnenc) Einfaches Prozentrechnen

3. Wirtschafts- und Sozialkundea) Steuern, Versicherung, Beiträgeb) Arbeitsvertragc) Kündigungd) Urlaube) Krankheitf) Betriebsrat, Jugendvertretungg Rechte und Pflichten im Betrieb

(4) Für die schriftliche Kenntnisprüfung ist von folgenden zeitlichen Richtwerten aus-zugehen:

Prüfungsbereich Technologie 60 MinutenPrüfungsbereich Technische Mathematik 60 MinutenPrüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde 30 Minuten

(5) Soweit die schriftliche Prüfung in programmierter Form durchgeführt wird, kann von der in Absatz 4 genannten Prüfungsdauer abgewichen werden.

(6) Die schriftliche Prüfung ist auf Antrag des Prüflings oder nach Ermessen des Prü-fungsausschusses in einzelnen Bereichen durch eine mündliche Prüfung zu ergän-zen, wenn diese für das Bestehen der Prüfung von wesentlicher Bedeutung ist. Die schriftliche Prüfung hat gegenüber der mündlichen Ergänzungsprüfung das dop-pelte Gewicht. Die mündliche Ergänzungsprüfung soll nicht länger als 15 Minuten je Prüfungsteilnehmer/in dauern.

§ 12 Gewichtungsregelung

Die Prüfungsbereiche sind wie folgt zu gewichten:

1. Technologie 60 v.H.2. Technische Mathematik 30 v.H.3. Wirtschafts- und Sozialkunde 10 v.H.

§ 13 Bestehensregelung

(1) Die Prüfung ist bestanden, wenn jeweils in der Fertigkeits- und Kenntnisprüfung mindestens ausreichende Leistungen erbracht sind. Werden die Prüfungsleistungen in einem Prüfungsbereich mit „ungenügend“ bewertet, so ist die Prüfung nicht bestanden.

(2) Die Abschlussprüfung kann im Falle des Durchfallens zweimal wiederholt werden.

(3) Auf Antrag des Prüflings oder nach Ermessen des Prüfungsausschusses ist die Prü-fung in einem der mit schlechter als „ausreichend“ bewerteten Prüfungsbereiche, in denen Prüfungsleistungen mit eigener Anforderung und Gewichtung schriftlich zu erbringen sind, durch eine mündliche Prüfung von etwa 15 Minuten zu ergänzen, wenn dies für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Bei der Ermitt-lung des Ergebnisses für diesen Prüfungsbereich sind das bisherige Ergebnis und das Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis von 2:1 zu gewichten.

§ 14 Übergang

Ein Übergang von einer Berufsausbildung nach dieser Ausbildungsregelung in eine ent-sprechende Ausbildung nach § 4 BBiG ist von der/dem Auszubildenden und der/dem Aus-bildenden kontinuierlich zu prüfen.

§ 15 Bestehende Berufsausbildungsverhältnisse

Berufsausbildungsverhältnisse, die bei Inkrafttreten dieser Ausbildungsregelung beste-hen, können unter Anrechnung der bisher zurückgelegten Ausbildungszeit nach den Vorschriften dieser Verordnung fortgesetzt werden, wenn die Vertragsparteien dies ver-einbaren.

§ 16 Inkrafttreten

Diese Ausbildungsregelung tritt nach der Veröffentlichung im Mitteilungsblatt der IHK Südthüringen am 01.06.2011 in Kraft. Sie tritt außer Kraft, sobald vom Hauptausschuss des Bundesinstitutes für Berufsbildung eine Musterregelung für den Bezugsberuf Koch bzw. den Beikoch/Beiköchin (Fachpraktiker/Fachpraktikerin in der Küche) erlassen wird.

Ausgefertigt: Suhl, 18.04.2011

Industrie- und Handelskammer Südthüringen

gez. gez.Dr. Peter Traut Dr. Ralf PieterwasPräsident Hauptgeschäftsführer

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Südthüringische Wirtschaft, 6/201130

RECHT | FAIR PLAY

Ehrenamtliche Richterfür das Arbeitsgericht Suhl gesuchtEhrenamtliche Richter erfüllen in der Rechtspflege eine wichtige öffentliche Aufgabe. Die IHKs unter-stützten die Gerichtsbarkeit in den vergangenen Jahren bei der Berufung von ehrenamtlichen Sozial-, Handels- bzw. Finanzrichtern. Auch bei den Arbeitsgerichten sind Vertreter der Arbeitgeberseite zu benennen. Für die nächsten Berufungen, die für fünf Jahre erfolgen, sucht die IHK Südthüringen interessierte Damen und Herren.

Die Ausübung des Amtes eines ehrenamtlichen Richters am Arbeitsgericht erfordert die Vollendung des 25. Lebensjahres, die deutsche Staatsbürger-schaft sowie die Tätigkeit als Arbeitgeber im betref-fenden Gerichtsbezirk des Arbeitsgerichts.

Ehrenamtliche Richter aus Kreisen der Arbeitgeber können insbesondere sein: 1. Personen, die kraft Gesetzes, Satzung oder

Gesellschaftsvertrag allein oder als Mitglied des

Vertretungsorgans zur Vertretung einer juris-tischen Person oder einer Personengesamtheit berufen sind.

2. Geschäftsführer, Betriebsleiter oder Personal-leiter, soweit sie zur Einstellung von Arbeit-nehmern in den Betrieb berechtigt sind, oder Personen, denen Prokura oder Generalvollmacht erteilt ist.

Bei Interesse setzen Sie sich bitte mit uns in Verbin-dung, damit wir Ihnen die notwendigen Unterlagen zuschicken können.

Ihr Ansprechpartner:

Gabriele Thänert� 03681 362-321� [email protected]

Sachverständigen bestellungDr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen, hat am 13. April 2011 die öffentliche Bestellung von

Dipl.-Ing. Frank RaßmannBrunnenplatz 8, 98634 Wasungenbestellt für: Bewertung von bebauten und unbe-bauten Grundstücken

bis zum 31. Dezember 2016 verlängert.

Erfinderberatung in der IHK Südthüringen

Die IHK Südthüringen führt monatlich eine Sprechstunde zu Fragen des gewerblichen Rechtsschutzes durch. Hier erhalten interes-sierte IHK-Mitglieder eine kostenlose Erstbe-ratung zu Fragen in Verbindung mit Marken, Patenten, Gebrauchs- und Geschmacksmu-stern, zum Verfahren und zu Kosten einschließ-lich Fördermöglichkeiten. Die Termine werden in der „Süd thüring ischen Wirtschaft“ und auf der Internetseite der IHK Südthüringen unter www.suhl.ihk.de ➞ Veranstaltungen jeweils recht zeitig bekannt gegeben. Im IHK-Bezirk ansässige Anwälte stellen sich dankenswer-terweise für diese Tätigkeit zur Verfügung. Die Anmeldung zu den einzelnen Beratungstermi-nen ist erforderlich.

Die Termine für 2011 sind wie folgt geplant:

16.06. Patentanwalt Dr. Hans-Dieter Schmalz18.08. Patentanwalt Dr. Hans-Dieter Schmalz15.09. Rechtsanwalt Dr. Frank Weihrauch13.10. Patentanwalt Dr. Hans-Dieter Schmalz17.11. Rechtsanwalt Dr. Frank Weihrauch15.12. Patentanwalt Dr. Hans-Dieter Schmalz

Ihr Ansprechpartner in der IHK Südthüringen:

Gabriele Thänert� 03681 362-321� [email protected]

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Südthüringische Wirtschaft, 6/2011 31

PRAXIS-TIPP RECHT | FAIR PLAY§§§§ §§§§§§§§§§§§§§§Die private Nutzung von Kraftfahrzeugen im Betriebsvermögen, sei es nun durch den oder die Firmeninhaber selbst oder deren Arbeitneh-mer, wirft immer wieder Fragen zur steuerlichen Behandlung dieses Tatbestandes auf. Verwendet der Unternehmer ein betriebliches Kfz für private Fahrten, so liegt eine Nutzungsentnahme vor, die wie auch Sachentnahmen steuerlich zu erfassen ist. Befindet sich lediglich ein Fahrzeug im Betriebsver-mögen und hat der Betriebsinhaber kein weiteres Fahrzeug privat angemeldet, so wird davon aus-gegangen, dass der Firmenwagen auch für private Zwecke genutzt wird. Dürfen Arbeitnehmer den Fir-menwagen auch für Privatfahrten nutzen, müssen sie den daraus gezogenen Nutzen als geldwerten Vorteil versteuern. Die Ermittlung des zu besteu-ernden Wertes kann in diesen Fällen auf unter-schiedliche Weise erfolgen.

1-Prozent-MethodeDie 1-Prozent-Regelung kann für solche Fahrzeuge in Anspruch genommen werden, die nachweislich zu mehr als 50 Prozent betrieblich genutzt werden. Hiernach werden für die Privatnutzung pauschal pro Kalendermonat 1 Prozent des gültigen inlän-dischen Listenpreises einschließlich Umsatzsteuer und zuzüglich der Kosten für eine Sonderausstat-tung zum Zeitpunkt der Erstzulassung als Berech-nungsbasis veranschlagt. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Wagen aus Zweit- oder Dritthand gekauft, geleast oder sonst wie günstig erworben wurde. Der Listenpreis ist ein fiktiver Wert, der in den meisten Fällen über dem tatsächlichen Kauf-preis liegen dürfte. An einem vereinfachten Beispiel lassen sich die steuerlichen Konsequenzen verdeut-lichen: A hat einen zum notwendigen Betriebsver-mögen zählenden Gebrauchtwagen für 20.000 Euro gekauft. Der inländische Listenpreis einschließlich Sonderausstattungen belief sich im Zeitpunkt der Erstzulassung auf etwa 32.000 Euro. Somit muss A als Privatentnahme 1 Prozent von 32.000, also 320 Euro pro Monat bzw. 3.840 Euro jährlich, als privaten Nutzungsanteil versteuern und kann sich nicht etwa an dem konkreten Erwerbspreis orientie-ren. Für Fahrten zwischen Wohnung und Betriebs-stätte sind in aller Regel zusätzlich 0,03 Prozent des Listenpreises pro Monat anzusetzen.

Alternative FahrtenbuchAnstelle der so genannten 1-Prozent-Regelung kann der Betriebsinhaber oder Arbeitnehmer auch die konkret auf die privaten Fahrten entfallenden Kosten als Bemessungsgrundlage für den Privat-

nutzen heranziehen, wenn er durch ein Fahrtenbuch lücken-los nachweist, welche Fahrlei-stung jeweils im Kalenderjahr auf die betriebliche und private Nutzung entfällt. Dies gilt auch dann, wenn mehrere Fahr-zeuge privat genutzt werden, aber dann sind auch für jedes Fahrzeug die entsprechenden Nachweise zu führen. In einem Fahrtenbuch sind zeitnah wäh-rend des ganzen Jahres genaue Angaben zu machen zum Datum, zum Kilometerstand, den gefahrenen Kilometern, dem Zweck und Ziel der Reise, um hier nur einiges zu nennen. Wird das Fahrtenbuch als nicht ordnungsgemäß geführt vom Finanzamt verworfen, greift automa-tisch die 1-Prozent-Regelung.

Neben der grundsätzlichen Entscheidung für die 1-Prozent-Regelung oder die Führung eines Fahr-tenbuches gibt es einige gesetzliche Neuregelungen und aktuelle Entscheidungen des Bundesfinanz-hofes, die bei der Besteuerung von privat genutzten Dienstwagen zu beachten sind:

Neue Lohnsteuerrichtlinien bei UnfallkostenMit Beginn des Jahres 2011 wurde durch die neuen Lohnsteuerrichtlinien u. a. die finanzielle Behand-lung von Unfällen mit privat genutzten Firmenwa-gen neu geregelt. Demnach sind privat verursachte Unfallkosten mit einem Firmenwagen nicht mehr automatisch mit der 1-Prozent-Regelung bzw. dem Führen eines Fahrtenbuches abgegolten. Die Übernahme der Unfallkosten durch den Arbeitge-ber ist ab einer bestimmten Größenordnung als geldwerter Vorteil einzuordnen und somit sowohl lohnsteuer- als auch sozialversicherungspflichtig. Allerdings ist der Fiskus bereit, in Abhängigkeit von der Schadenshöhe ein Auge zuzudrücken. Dies gilt in aller Regel dann, wenn die privaten Unfallkosten einen Betrag von 1.000 Euro für den Einzelfall nicht überschreiten. Zahlungen Dritter, also etwa der Ver-sicherung, können vorher in Abzug gebracht werden. Anders verhält es sich – vereinfacht dargestellt - bei betrieblich veranlassten Fahrten. Die Übernahme der Unfallkosten durch den Arbeitgeber stellt hier nur dann einen geldwerten Vorteil dar, wenn etwa Trunkenheit am Steuer der Unfallauslöser war. Bei

Fremdverschulden oder höherer Gewalt ist ein geld-werter Vorteil in aller Regel nicht anzunehmen.

Sonderfall NachrüstungWie Ende 2010 in einem Fall vom Bundesfinanzhof entschieden wurde (VI R 12/09), hat im Gegensatz zur Anrechnung der Sonderausstattung, die sich bei der Erstzulassung im Fahrzeug befindet, eine nachträgliche Veränderung keine steuerlichen Konsequenzen. Konkret ging es darum, dass das Finanzamt die Kosten für eine nachträgliche Umrüstung geleaster Fahrzeuge, die den Mitar-beitern auch privat zur Verfügung standen, in die Berechnung der 1-Prozent-Pauschale einbezie-hen wollte. Dieses Begehren wurde letztlich vom Bundesfinanzhof abgewiesen, da der Gesetzgeber „mit der Anknüpfung der Bemessungsgrundlage an den Zeitpunkt der Erstzulassung statt an die tatsächlichen Anschaffungskosten ... nachträg-liche Wertveränderungen ... von der Bemessungs-grundlage der 1-Prozent-Regelung“ ausgenom-men habe.

FazitHier können nur einige Aspekte des komplexen Bereiches privater Nutzung von betrieblichen Fahrzeugen grob skizziert werden. Hinzu kommen u.a. Sonderregelungen für bestimmte Berufs-gruppen oder Behinderte. Deshalb empfiehlt es sich, die jeweiligen finanziellen Auswirkungen mit Hilfe eines Steuerberaters oder einer Steuerbe-raterin zu prüfen. Solche Experten sind zu finden in Deutschlands größtem Steuerberater-Such-dienst der Steuerberaterkammer Thüringen unter www.stbk-thüringen.de.

Dienstwagen privat genutzt – was ist steuerlich zu beachten?

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Südthüringische Wirtschaft, 6/201132

Herausgeber:

Industrie- und HandelskammerSüdthüringen, Hauptstraße 33, 98529 Suhl-MäbendorfTelefon: 03681 362-0Telefax: 03681 362-100Internet: http://www.suhl.ihk.deE-Mail: [email protected]

Druckauflage: 12 500 Exemplare

Erscheinungsweise: Neunmal jährlich

Herausgabedatum: 06.06.2011

Redaktion:

Dipl.-Ök.-Päd. Birgit Hartwig(verantwortlich)E-Mail: [email protected]

Titelbild:© Benicce - Fotolia.com

Verlag:

VHI Verlagsgesellschaft für Handel und Industrie,Zweigniederlassung der Robert Krick Verlag GmbH + Co. KGMainparkring 4, 97246 Eibelstadt

Anzeigenverwaltung:

Gudrun Müller, Tel. 09303 [email protected]

Anzeigenschluss:

Am 10. des VormonatsEs gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 22 vom 1. Januar 2011

Druck:

GD Gotha Druck und Verpackung GmbH & Co. KGGutenbergstraße 3, 99869 Wechmar

Mit Namen oder Signum gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der IHK Südthüringen wieder.

„Südthüringische Wirtschaft" ist das offizielle Mitteilungsblatt der IHK Südthüringen. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitrags-pflicht als Mitglied der IHK.

Haftung und Urheberrecht:

Der Inhalt dieses Heftes wurde sorgfältig erarbeitet. Herausgeber, Redaktion, Au-toren und Verlag übernehmen dennoch keine Haftung für die Richtigkeit von An-gaben und Hinweisen sowie für mögliche Druckfehler.

Nachdruck nur mit Genehmigung und Quellenangabe.

Diese Ausgabe enthält eine Beilage der Firma Schultz KG, Wiesbaden

Südthüringische Wirtschaft

Aus derRechtsprechung Oberlandesgericht Düssel-dorf zu „Made in Germany“

Das OLG Düsseldorf hat in seinem Urteil (AZ I-20 U 11/2010) vom 15. April 2011 der Entscheidung des LG Düsseldorf zu „Made in Germany“ in vollem Umfang beigepflichtet. Als „produziert in Deutschland“ dürfe nur Ware gekennzeichnet werden, die maßgeblich in Deutschland her-

gestellt bzw. deren wertbestimmende Eigenschaften nach Auffassung der angesprochenen Verkehrskreise aus deutscher Produktion stammen.Das Landgericht Düsseldorf hatte festgestellt, dass die Aussagen „Made in Germany“ und „Produziert in Deutschland“ geografische Her-kunftsangaben darstellen. Demzu-folge müssen so gekennzeichnete Waren maßgeblich in Deutschland hergestellt werden. Der Herstellungs-vorgang, bei dem die Ware wesent-liche Teile und bestimmende Eigen-

schaften erhält, muss in Deutschland stattgefunden haben.

Die Urteile des OLG Düsseldorf und des LG Düsseldorf finden Sie unter:

15857

Ihr Ansprechpartner:Tilo Werner� 03681 362-203� [email protected]

Wettbewerbsrechtliches Kopplungsverbot gefallenAnfang 2010 hat der Europäische Gerichtshof in einer Vorlageentschei-dung das nationale wettbewerbs-rechtliche Koppelungsverbot von Gewinnspielen an den Produkterwerb für unvereinbar mit der europäischen Richtlinie über unlautere Geschäfts-praktiken erklärt. Der Bundesgerichts-hof (BGH) ist dieser Vorgabe gefolgt und hat Ende 2010 entschieden: Im Rahmen einer richtlinienkonformen Auslegung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) sind Koppelungen künftig zulässig.

Der BGH macht in seinem Urteil vom 5. Oktober 2010 (Az. I ZR 4/06) fol-gendes deutlich:1. Das absolute deutsche Koppe-

lungsverbot ist im Hinblick auf die europäische Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken, die im Verbraucherbereich vollharmo-

nisiert werden musste, nicht mehr haltbar. Vielmehr muss die deut-sche Regelung künftig richtlinien-konform dahingehend ausgelegt werden, „dass die Koppelung eines Preisausschreibens oder Gewinn-spiels an ein Umsatzgeschäft nur dann unlauter ist, wenn sie im Ein-zelfall eine irreführende Geschäfts-praxis darstellt oder den Erforder-nissen der beruflichen Sorgfalt widerspricht.“

2. Damit sind künftig in Deutschland Werbeaktionen, bei denen die Teil-nahmemöglichkeit an einem Preis-ausschreiben oder Gewinnspiel an den Kauf eines Produkts gebun-den wird (Koppelung), weitgehend zulässig sind.

Koppelungsaktionen, bei denen die Teilnahmebedingungen nicht trans-parent dargestellt werden oder eine

Täuschung über die Gewinnchancen stattfindet, sind jedoch sicher als irre-führende Geschäftspraxis einzustu-fen. Auch Fälle mit extremer Anlock-wirkung, beispielsweise Kauf eines Produkts im Wert von 100 Euro –gekoppelt mit einer hohen Gewinn-chance auf 1 Mio. Euro – könnten als problematisch angesehen werden, da ab einem bestimmten Verhältnis die rationale Nachfrageentscheidung des Verbrauchers zu stark beeinflusst wird.

Wo allerdings im Einzelfall die Gren-zen zwischen gerade noch zulässiger Anlockwirkung und wettbewerbswid-riger unangemessener Beeinflussung liegen, wird sich erst im Laufe der künftig zu erwartenden Einzellfall-entscheidungen herauskristallisieren. Die IHK Südthüringen wird über neue Entscheidungen zeitnah berichten.

RECHT | FAIR PLAY

WIR GRATULIEREN

… zum 20-jährigen Jubiläum

RITTWEGER und TEAM Werbeagentur GmbH, Suhl

Berufliche Bildung Strauch, Inh. Antje Strauch, Suhl

VISION & CONTROL GmbH, Suhl

Stadtwerke Meiningen GmbH

Hasenthaler Kunststoffverarbeitung GmbH, Hasenthal

LI Glasbearbeitung + Beschichtung GmbH, Neuhaus am Rennweg

HBZ Hildburghäuser Bildungszentrum e. V.

… zum 10-jährigen Jubiläum

BAADER KONZEPT GmbH, Arnstadt

Süd Thüringen Bahn GmbH

Stellvertretend für alle Unternehmen, die ein Jubiläum feiern gratulieren wir:

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Südthüringische Wirtschaft, 6/2011 33

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